DE4233546A1 - Verfahren zum Korrigieren von Achszählfehlern in Eisenbahnalagen sowie Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Korrigieren von Achszählfehlern in Eisenbahnalagen sowie Einrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie auf eine Ein
richtung zur Durchführung des Verfahrens.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-OS 15 30 389 bekannt.
Dort wirken die einzelnen Zählpunkte auf zugehörige Spei
cher, in denen die von den Zählpunkten ermittelten Zähl
ergebnisse vorübergehend festgehalten werden. Stimmen die
Zählergebnisse aufeinanderfolgender Zählpunkte überein, so
wird hieraus in bekannter Weise die Freimeldung des zwi
schen ihnen liegenden Gleisabschnittes abgeleitet; solange
diese Übereinstimmung nicht gegeben ist, bleibt der be
treffende Abschnitt besetzt gemeldet. Wenn nun ein Zug
eine Folge von Gleisabschnitten ohne Zugtrennung passiert
hat, einer der Zählpunkte jedoch infolge einer Störung
zuviel oder zuwenig Achsen gezählt hat, dann bleiben zu
nächst die beiden an den gestörten Zählpunkt angrenzenden
Abschnitte besetzt gemeldet, weil deren Ein- und Auszähl
punkte unterschiedliche Zählergebnisse aufweisen. Aus dem
Umstand, daß die beiden dem gestörten Zählpunkt benach
barten Zählpunkte annahmegemäß übereinstimmende Zähler
gebnisse aufweisen, wird nach der Lehre der zuvorgenannten
DE-OS geschlossen, daß der Zug die noch besetzt gemeldeten
Abschnitte ohne Zugtrennung passiert hat. Die beiden
Zählpunkte mit den übereinstimmenden Zählergebnissen
veranlassen dann die Korrektur des Zählergebnisses für den
zwischen ihnen gelegenen Zählpunkt, was automatisch
durch Vergleich des korrigierten Zählergebnisses mit
den für die angrenzenden Zählpunkte gespeicherten Zähler
gebnissen zur Freimeldung der irrtümlich noch besetzt
gemeldeten Abschnitte führt.
Dieses bekannte Verfahren zur Korrektur von Achszähl
fehlern berücksichtigt nicht die Möglichkeit, daß z. B.
bei einer Zugtrennung, einem Zughalt der einer Rangier
bewegung gerade genau so viele Achsen in einem Abschnitt
verbleiben können wie von einem benachbarten Zählpunkt
aufgrund einer Störung zuwenig oder auch zuviel gezählt
wurden. Dann kann es durch den Korrekturmechanismus zu
einer fehlerhaften Freimeldung eines tatsächlich noch
besetzten Abschnittes kommen. Die Wahrscheinlichkeit des
Zusammentreffens von Zählfehlern und Zugtrennungen oder
Zughalten, die zu einer ungewollten Freimeldung eines
tatsächlich noch besetzten Abschnittes führen könnten, ist
insbesondere im Bereich sehr niedriger Achszahlen nicht
als vernachlässigbar klein anzusehen.
Das bekannte Verfahren ist lediglich anwendbar für Gleis
abschnitte ohne Verzweigungen, weil es auf einer eindeu
tigen starren Verkettung der Zählergebnisse benachbarter
Zählpunkte aufbaut. Der Aufwand für die Speicherung und
den Vergleich der Zählergebnisse ist wegen der dezentra
len Ausbildung der Verarbeitungslogik erheblich.
Dieser Aufwand vermindert sich bei einer Ausbildung der
Einrichtung zur Achszählkorrektur nach der Lehre der
DE-PS 19 38 311. Hier erfolgt die Rückstellung eines gestörten
Zählpunktes über die Gleisfreimeldesignale bestimmter
Abschnitte. Für das Auslösen solcher Freimeldesignale wird
das Zählergebnis jedes Zählpunktes mit dem Zählergebnis
des ersten Zählpunktes einer Strecke verglichen. Das
Zählergebnis dieses Zählpunktes bleibt solange gespei
chert, bis der zugehörige Zug die Strecke verlassen hat.
Die Strecke kann gleichzeitig von mehreren Zügen befahren
sein, deren Achszahlen dann in einer entsprechenden Viel
zahl zugehöriger Speicher für den Einfahrbereich fest
gehalten und für den Vergleich mit den Achszahlen der
Zählpunkte an der Strecke bereitgestellt werden.
Bei dieser bekannten Schaltungsanordnung ist zwar die Ge
fahr einer unzulässigen Achszählkorrektur nicht gegeben,
weil die Freimeldung der einzelnen Abschnitte nicht von
dem Vergleich der in diese Abschnitte ein- und ausfah
renden Achsen, sondern vom Vergleich der aus diesen
Abschnitten ausfahrenden mit den in den ersten Abschnitt
einer Strecke eingefahrenen Achsen abhängig gemacht ist;
beim Zusammenkommen von Zählfehlern und Zugtrennungen oder
Zughalten kommt es damit nicht zu einer irrtümlichen Frei
meldung eines tatsächlich noch besetzten Abschnittes und
damit auch nicht zu einer Korrektur eines tatsächlich
korrekten Zählergebnisses; dafür aber wirkt sich eine
Störung am ersten Zählpunkt der Strecke in der Weise
auf alle Abschnitte dieser Strecke aus, daß diese Ab
schnitte nach erfolgter Zugfahrt besetzt gemeldet bleiben,
auch wenn sie tatsächlich vollständig geräumt wurden.
Auch diese bekannte Einrichtung ist nur geeignet für die
Anwendung auf durchgehenden Strecken ohne Abzweigungen.
Der DE-OS 17 80 469 schließlich ist eine Anregung zu ent
nehmen, daß für eine Zählergebniskorrektur eines Zähl
punktes nicht nur die Zählergebnisse der beiden an einen
gestörten Zählpunkt direkt angrenzenden Zählpunkte
miteinander verglichen werden sollen,sondern daß es sinn
voll sein kann, den Achszählvergleich über jeweils drei
Abschnitte hinweg vorzunehmen. Auf diese Weise soll
erreicht werden, daß auch Zählfehler an zwei direkt
aufeinanderfolgenden Zählpunkten korrigiert werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 anzugeben, das durch
Korrektur tatsächlich falscher Zählergebnisse hochzu
verlässig arbeitet, aber unerwünschte Freimeldungen tat
sächlich noch besetzter Abschnitte als Folge eines un
glücklichen Zusammenwirkens von Zählfehlern und Zug
trennungen ausschließt. Die Erfindung hat ferner die
Schaffung einer Einrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens zur Aufgabe.
Die Erfindung löst diese Aufgaben durch die Anwendung der
kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 bzw. des An
spruches 6. Dadurch, daß die Korrektur eines Zählergeb
nisses außer von den Zählergebnissen benachbarter Zähl
punkte auch noch von einem zusätzlichen Kennzeichen für
das Freifahren der störungsbedingt besetzt gemeldeten
Abschnitte abhängig gemacht ist, kann es nicht mehr zu
fehlerhaften Zählpunktkorrekturen infolge des Zusammen
treffens von Zählfehlern und Zugtrennungen bzw. Zughalten
kommen. Das Verwalten der Zählergebnisse einer Vielzahl
von Zählpunkten eines bestimmten Streckenbereiches in
einem gemeinsamen Rechner gestattet den jederzeitigen Zu
griff auf die zur Achszählkorrektur erforderlichen Zähler
gebnisse unterschiedlicher Zählpunkte gemäß Anspruch 1.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens besteht gemäß Anspruch 2 darin, daß für die zu
sätzliche Überprüfung/Überwachung des Freizustandes von
Gleisabschnitten die Zählergebnisse von ausgewählten Zähl
punkten herangezogen werden, die außerhalb der störungsbe
dingt noch besetzt gemeldeten Gleisabschnitte zu beiden
Seiten des gestörten Zählpunktes liegen. Durch diese
Maßnahmen wird der Aufwand für die zur Korrektur eines
Zählergebnisses benötigte zusätzliche Freimeldung auf ein
Minimum herabgesetzt; gesonderter Mittel zum Erzeugen
einer Zugschlußmeldung bedarf es nicht.
Die Merkmale des Anspruches 3 gestatten es, das erfin
dungsgemäße Verfahren auch und gerade für Strecken mit
sich verzweigenden Gleisen anzuwenden und zur Korrektur
einem Zählergebnisses gezielt auf die Zählergebnisse
solcher Zählpunkte zuzugreifen, welche von dem betroffenen
Zug passiert wurden.
Nach der Lehre des Anspruches 4 soll die Zählpunktkorrek
tur herbeigeführt werden durch Berücksichtigung der Zähl
ergebnisse ganz bestimmter benachbarter Zählpunkte, die
sich aus einer für den betreffenden Zählpunkt geltenden
Korrekturgleichung ergeben. Diese Korrekturgleichungen
gelten jeweils für einen bestimmten Typ von Fahrwegele
ment; die numerischen Werte der jeweils zu berücksich
tigenden Zählergebnisse ergeben sich aus der Topographie
des zu korrigierenden Zählpunktes.
Um auch das Zählergebnis des jeweils ersten oder letzten
Zählpunktes innerhalb eines Streckenbereiches bedarfs
weise korrigieren zu können, sehen die Verfahrensmerkmale
des Anspruches 5 vor, zu diesem Zweck auf die Zählergeb
nisse von Zählpunkten in den angrenzenden Streckenberei
chen zuzugreifen.
Als Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
vorstehenden Ansprüchen sollen gemäß Anspruch 6 Rechner
vorgesehen sein, die die Achszahlen einer Vielzahl von
Zählpunkten verwalten und die es gestatten, auf die
jeweils für die Freimeldung und Korrektur von Zähler
gebnissen erforderlichen Achszahlen zuzugreifen.
Diese Rechner sollen nach der Lehre des Anspruches 7 die
Achszahlen mindestens bis zum Ausfahren der Achsen aus dem
jeweiligen Streckenbereich speichern und so für eine
maximale Korrekturzeit bereitstellen.
Abweichend vom Stand der Technik sehen die Merkmale des
Anspruches 8 vor, jedem Strang eines jeden Fahrwegele
mentes einen gesonderten Zählpunkt mit eigenem Zählerstand
zuzuordnen, wobei gemäß Anspruch 9 die Zählpunkte mit
eigenem Zählerstand auch gemeinsam für benachbarte Fahr
wegelemente verwendet sein können. Nur durch die Bereit
stellung dieser Zählerstände an allen auf ein Nachbar
fahrwegelement weisenden Strängen ist eine Zählkorrektur
auch im Bereich abzweigender Weichenstränge und im Bereich
von Kreuzungen möglich.
Zur gleichzeitigen Behandlung der Achszahlen mehrerer
Fahrzeuge oder Fahrzeugbände innerhalb eines Strecken
bereiches ist nach der Lehre des Anspruches 10 vorgesehen,
jedem Fahrzeug/Fahrzeugverband beim Eindringen in einen
Streckenbereich vorübergehend einen Speicher zuzuordnen,
in den fortlaufend entsprechend dem Vorrücken des Fahr
zeugs/Fahrzeugverbandes Streckenbereich die Achszahlen
der von diesen passierten Zählpunkte geladen werden.
Gemäß Anspruch 11 sollen zur Freigabe der Korrektur eines
Zählergebnisses die Zählergebnisse von Zählpunkten heran
gezogen werden, die vorzugsweise den Ein- und Ausfahrab
schnitten des Fahrzeugs/Fahrzeugverbandes in bzw. aus dem
Streckenbereich zugeordnet sind, weil dies die Korrektur
der Zählergebnisse aller zwischen ihnen liegenden Zähl
punkte des Streckenbereichs zuläßt.
Zur fahrstraßenorientierten Verknüpfung der Zählergebnisse
soll der Rechner gemäß Anspruch 12 die Freimeldeglei
chungen eines jeden befahrenen Zählpunktes mindestens
solange speichern, bis das Fahrzeug/Fahrzeugverband den
folgenden Zählpunkt passiert hat, so daß aus der Gleich
heit der diesen Zählpunkten jeweils zugeordneten Freimel
degleichungen auf den vom Fahrzeug/Fahrzeugverband einge
schlagenen Fahrweg geschlossen und damit die jeweils zu
sammengehörigen Ergebnisse zusammengeführt werden können.
Nach der Lehre des Anspruches 13 löscht der Rechner die
für die einzelnen Fahrzeuge/Fahrzeugverbände vorübergehend
installierten Speicher frühestens mit dem Verlassen des
Streckenbereiches durch das Fahrzeug/Fahrzeugverband,
womit diese Speicher dann nachfolgenden Fahrzeugen/Fahr
zeugverbänden zugeordnet werden können.
Die Korrektur eines Zählergebnisses soll bei Vorliegen der
dafür erforderlichen Voraussetzungen nach der Lehre des
Anspruches 14 entweder automatisch oder von Hand durch
einen Bediener erfolgen, wobei in jedem Falle jede Korrek
tur gemäß Anspruch 13 in einem Protokoll festgehalten
werden soll.
Anspruch 16 kennzeichnet die Verwendung von Zählpunkten
mit unterschiedlicher Behandlung der Zählergebnisse und
Anspruch 17 zeigt auf, wie ein Dauerfehlverhalten eines
Zählpunktes vorteilhaft festgestellt werden kann.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von in der Zeichnung
graphisch dargestellten Zusammenhängen näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 die Anordnung von Zählpunkten bei verschiedenen
Typen von Fahrwegelementen zusammen mit zugehörigen Frei
meldegleichungen, in
Fig. 2 das Prinzip der Zählfehlerkorrektur nach dem Stand
der Technik, in
Fig. 3 und 4 zwei Fälle, in denen das bekannte
Verfahren unter ungünstigen Bedingungen zu einer unzuläs
sigen Korrektur von Zählergebnissen führen kann, in
Fig. 5 einen aus vier Weichen bestehenden Streckenbereich
mit von den einzelnen Zählpunkten detektierten Zähler
gebnissen, in
Fig. 6 das Zustandekommen der für einen bestimmten Zähl
punkt geltenden Korrekturgleichung sowie die Annahmen
und Voraussetzungen zur Durchführung der Fehlerkorrektur
und in
Fig. 7 die für ein Fahrzeug/Fahrzeugverband im Rechner
hinterlegten Angaben über die von den einzelnen Zähl
punkten detektierten Zählergebnisse beim Vorrücken des
Fahrzeugs/Fahrzeugverbandes sowie die zur fahrstraßen
weisen Verknüpfung der Zählerergebnisse verwendeten Frei
meldegleichungen.
Zum besseren Verständnis der Erfindung soll zunächst das
aus dem Stand der Technik bekannte Prinzip der Korrektur
eines Zählfehlers anhand der Fig. 2 erläutert werden.
Fig. 2 zeigt eine Strecke mit insgesamt fünf Zählpunkten
Z1 bis Z5, die durch jeweils zwei nebeneinanderliegende
Punkte dargestellt sind. Diese Punkte stehen für beliebige
Raderfassungseinrichtungen zum fahrrichtungsabhängigen
Erkennen vorüberlaufender Fahrzeugachsen. Die Strecke soll
durch einen Fahrzeugverband FV befahren sein, der zu einem
ersten Betrachtungszeitpunkt t1 den Zählpunkt Z3 voll
ständig passiert haben soll. Dieser Fahrzeugverband soll
20 Achsen aufweisen, die von den Zählpunkten Z1 und Z2
ordnungsgerecht detektiert sein sollen; die Achszahlen
sind unterhalb der einzelnen Zählpunkte aufgetragen. Über
die einander entsprechenden Zählergebnisse der Zählpunkte
Z1 und Z2 erfolgt die Freimeldung des Abschnittes zwischen
diesen Zählpunkten; freigemeldete Abschnitte sind mit
einem F, besetzt gemeldete Abschnitte mit einem B gekenn
zeichnet. Der Zählpunkt Z3 soll störungsbedingt zwei
Achsen zuwenig gezählt haben. Als Folge davon bleibt der
zwischen den Zählpunkten Z2 und Z3 gelegene Abschnitt auch
beim Freifahren des Abschnittes besetztgemeldet. Passiert
nun der Fahrzeugverband FV den Zählpunkt Z4 und detektiert
der Zählpunkt Z4 wieder 20 Achsen, so wird in Anwendung
des bekannten Verfahrens davon ausgegangen, daß der Zug
die besetzt gemeldeten Abschnitte vollständig geräumt hat,
und es setzt dann zum Zeitpunkt t2 ein Vergleich der
Zählergebnisse der zum gestörten Zählpunkt benachbarten
Zählpunkte Z2 und Z4 ein. Infolge der übereinstimmenden
Zählergebnisse dieser Zählpunkte wird nun das Zählergebnis
des von ihnen eingeschlossenen Zählpunktes Z3 korrigiert.
Als Folge hiervon wird auch Übereinstimmung zwischen den
Zählergebnissen der Zählpunkte Z2 und Z3 sowie Z3 und Z4
festgestellt, was zum Freimelden der störungsbedingt
besetzt gemeldeten Abschnitte führt.
Das vorstehend näher erläuterte Korrekturverfahren ist
solange zulässig anwendbar, als unterstellt werden kann,
daß bei einem Fahrzeug/Fahrzeugverband infolge Zugtren
nung, Zughalt oder Wiederbesetzung eines bereits geräumten
Abschnittes infolge Zurückrollens von Fahrzeugen nicht
gerade so viele Achsen in einem Abschnitt verbleiben, wie
von einem räumlich zu dem noch besetzten Abschnitt benach
barten Zählpunkt Achsen zuviel oder zuwenig gezählt wur
den. Dann nämlich könnte der Fall eintreten, daß sich die
Wirkungen beider Vorgänge gegenseitig aufheben, so daß es
zu einer unzulässigen Freimeldung eines tatsächlich noch
besetzten Abschnittes kommen kann. Die Wahrscheinlichkeit
für eine solche Freimeldung ist insbesondere im Bereich
sehr niedriger Achszahlen nicht vernachlässigbar klein.
Die Fig. 3 und 4 zeigen zwei Fälle für einen derartigen
Störfall. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 möge ein
Fahrzeugverband die Strecke passiert haben, wobei durch
Zugtrennung ein zweiachsiges Fahrzeug im Abschnitt zwi
schen den Zählpunkten Z1 und Z2 verblieben ist; der Zähl
punkt Z3 soll infolge einer Störung eine um zwei Achsen zu
große Achszahl detektiert haben. Aus der graphischen Dar
stellung der Fig. 3 ist zu entnehmen, daß aufgrund der
übereinstimmenden Achszahlen der Zählpunkte Z1 und Z3 das
Zählergebnis des Zählpunktes Z2 korrigiert wird mit der
Folge, daß die zwischen diesen Zählpunkten gelegenen
Abschnitte freigemeldet werden, obgleich der Abschnitt
zwischen den Zählpunkten Z1 und Z2 tatsächlich noch
besetzt ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 soll ein
zweiachsiges Fahrzeug zwischen den Zählpunkten Z4 und Z5
verblieben sein; der Zählpunkt Z3 möge zwei Achsen zu
wenig gezählt haben. Hier veranlassen die übereinstim
menden Zählergebnisse der Zählpunkte Z3 und Z5 zunächst
die Korrektur des korrekten Zählergebnisses für den Zähl
punkte Z4 in Richtung auf die geringere Achszahl mit der
Folge, daß anschließend wegen der Übereinstimmung der
Zählergebnisse der Zählpunkte Z3 bis Z5 die Abschnitte
zwischen diesen Zählpunkten freigemeldet werden, obgleich
der Abschnitt zwischen den Zählpunkten Z4 und Z5 tatsäch
lich noch besetzt ist.
Diese Freimeldungen, egal ob sie aus der normalen Freimel
deebene kommen oder aus der Korrekturebene, sind unzu
lässig, weil sie die Verfügbarkeit von Fahrwegelementen
vortäuschen, die tatsächlich gar nicht verfügbar sind.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich
diese unerwünschten und unzulässigen Freimeldungen ver
meiden lassen, wenn die Korrektur von Zählergebnissen
nicht nur von den Zählerständen benachbarter Zählpunkte
abhängig gemacht wird, sondern auch davon, daß sicherge
stellt ist, daß die Abschnitte, die von dem Zählpunkt mit
dem abweichenden Zählergebnis bedient werden, tatsächlich
frei von Fahrzeugen sind. Bezogen auf die Beispiele der
Fig. 3 und 4 bedeutet dies, daß dort keine Ergebnis
korrektur durchgeführt werden darf, weil tatsächlich
Fahrzeuge auf der Strecke verblieben sind. Erkannt werden
kann das Verbleiben von Fahrzeugen in einer Strecke durch
Zugschlußüberwachung oder durch zusätzliche Gleisüber
wachung der durch einen Zählfehler besetzt gemeldeten
Abschnitte mittels einer beliebigen, mindestens diese
Abschnitte umfassenden Gleisfreimeldung. Die Information
über den Freizustand eines besetzt gemeldeten Abschnittes
wird jedoch vorzugsweise durch Vergleich der Zählergeb
nisse der am Anfang und am Ende eines Streckenabschnittes
angeordneten Zählpunkte herbeigeführt, kann jedoch auch
durch den Vergleich beliebiger anderer Zählpunkte außer
halb der durch die Störung betroffenen Abschnitte gewonnen
werden. Die Zählergebnisse derjenigen Zählpunkte, über die
die zusätzliche Überprüfung des Freizustandes einer
Strecke festgestellt wird, lassen sich selbst nicht ohne
weiteres korrigieren, es sei denn, es besteht die
Möglichkeit, hierzu auf die Zählergebnisse anderer Zähl
punkte zuzugreifen, die beiderseits dieser Zählpunkte
angeordnet sind. Wenn die Zählpunkte für die zusätzliche
Überprüfung des Freizustandes eines Gleises am Anfang
und am Ende eines Streckenbereiches angeordnet sind, und
auch die Zählergebnisse dieser Zählpunkte bedarfsweise
korrigiert werden sollen, so ist hierzu auf die Zähler
gebnisse von Zählpunkten in den angrenzenden Strecken
bereichen zuzugreifen; dies erfordert zusätzliche Über
tragungsmaßnahmen zwischen den einzelnen Streckenbe
reichen. An sich ist die Verwendung von an den Grenzen
eines Streckenbereiches angeordneten Zählpunkten für die
zusätzliche Überprüfung des Freizustandes eines Gleises
von Vorteil, weil hierdurch die größtmögliche Zahl von
Zählpunkten einer Zählergebniskorrektur zugänglich gemacht
wird. Die übliche Freimeldung der einzelnen Abschnitt
durch die die Abschnitte begrenzenden Zählpunkte wird
durch die zusätzliche Überprüfung des Freizustandes der
Strecke nicht beeinflußt, so daß sie unverzüglich nach dem
Freifahren eines Abschnittes erfolgt. Lediglich bei Zähl
fehlern verzögert sich die Freimeldung der durch die Fehl
zählung betroffenen Gleisabschnitte bis zum Räumen der
Strecke, die durch die für die zusätzliche Überprüfung des
Freizustandes des Gleises benutzten Zählpunkte überprüft
wird. Diese Verzögerung kann ohne weiteres in Kauf genom
men werden, da es sich bei Zählfehlern um Ausnahmefälle
handelt, die nicht allzu oft eintreten; üblicherweise
rechnet man mit einem Zählfehler je Zählpunkt und Jahr
Betriebsdauer.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 2 bis 4 liegen
einfache, gut überschaubare Verhältnisse vor, weil es sich
um durchgehende Strecken ohne Abzweigungen handelt, d. h.
die aufeinanderfolgenden Zählpunkte müssen unter der
Voraussetzung, daß keine Zählfehler und keine Zugtrennun
gen aufgetreten sind, nach einer vollständigen Zugfahrt
stets den gleichen Zählerstand aufweisen. Aus den tat
sächlichen Zählerständen läßt sich ohne Probleme erkennen,
ob die Abschnitte frei sind, ob sie besetzt sind oder ob
eine Fehlzählung aufgetreten ist. Anders liegen die Vor
aussetzungen bei Strecken mit Gleisverzweigungen. Hierzu
wird auf Fig. 5 der Zeichnung verwiesen.
Fig. 5 zeigt einen Streckenausschnitt, der aus vier
Weichen W1 bis W4 gebildet wird. Es sei zunächst ange
nommen, daß nur die in diesen Streckenbereich einfahrenden
und die aus ihm ausfahrenden Achsen an den Zählpunkten Z6
Z11, Z8 und Z13 detektiert werden. Es sollen insgesamt
drei Zugfahrten mit jeweils 10, 20 bzw. 8 Achsen stattge
funden haben; die Zugfahrten sind in der Zeichnung durch
strichpunktierte Linien verdeutlicht. Die von den einzel
nen Zählpunkten detektierten Achszahlen sind in Klammern
neben den Zählpunkten angegeben. Nach Abschluß der Zug
fahrt weisen die betrachteten Zählpunkte alle unterschied
liche Zählerstände auf. Es ist nicht mehr ohne weiteres
erkennbar, ob die Strecke zwischen den Zählpunkten frei
ist, ob sie besetzt ist oder ob irgendwo ein Zählfehler
aufgetreten ist.
Um nun auch für den Bereich von Gleisverzweigungen eine
Aussage über das Vorliegen von Zählfehlern als Voraus
setzung für eine anschließende Zählergebniskorrektur zu
ermöglichen, sieht die Erfindung vor, jedem auf ein Nach
barfahrwegelement weisenden Strang eines jeden Fahrweg
elementes einen Zählpunkt mit eigenem Zählergebnis zuz
uordnen, wobei den aneinandergrenzenden Strängen benach
barter Fahrwegelemente jeweils ein gemeinsamer Zählpunkt
zugeordnet sein kann. Die Zuordnung der Zählpunkte zu den
einzelnen Nachbarfahrwegelementen für die unterschied
lichen Typen von Fahrwegelementen ergibt sich aus Fig. 1.
Dort sind ein Gleisabschnitt A, eine Weiche W und eine
Kreuzung K dargestellt mit zugehörigen Zählpunkten an
jedem abzweigenden Strang. Neben den drei angegebenen
Fahrwegelementtypen sind die Bedingungen für die Frei
meldung des betreffenden Fahrwegelementes in Form einer
Freimeldegleichung aufgeführt. Die Anzahl NA der sich im
Abschnitt A aufhaltenden Fahrzeugachsen ist gleich der
Differenz der von den begrenzenden Zählpunkten fahr
richtungsabhängig detektierten Achszahlen N14 und N15.
Für den Abschnitt A wird eine Freimeldung FA ausgelöst,
wenn die Anzahl der vom Zählpunkt Z14 detektierten, in den
Abschnitt eingefahrenen Achsen gleich der Anzahl der vom
Zählpunkt Z15 detektierten, aus dem Abschnitt ausge
fahrenen Achsen ist.
Bei der Weiche W wird die Anzahl NW der die Weiche
befahrenden Achsen definiert durch die Differenz der z. B.
über den Zählpunkt Z16 eingefahrenen Fahrzeugachsen N16
und der über die abzweigenden Stränge und die Zählpunkte
Z17 und Z18 ausgefahrenen Achsen N17 und N18. Die Frei
meldung FW der Weiche ist dann gegeben, wenn die Anzahl
der über den gemeinsamen Strang eingefahrenen Fahrzeug
achsen N16 gleich der Anzahl der über die abzweigenden
Stränge ausgefahrenen Achsen N17 und N18 ist oder umge
kehrt.
Eine Kreuzung K mit ihren vier abzweigenden Strängen wird
durch vier Zählpunkte Z19 bis Z22 begrenzt. Die Anzahl
der sich im Kreuzungsbereich aufhaltenden Fahrzeugachsen
NK ist gleich der Differenz der z. B. über die Zählpunkte
Z19 und Z21 eingefahrenen Fahrzeugachsen N19 und N21 und
der über die Zählpunkte Z20 und Z22 ausgefahrenen Fahr
zeugachsen N20 und N22. Die Kreuzung K ist frei mit der
Folge, daß eine Freimeldung FK veranlaßt werden darf, wenn
die Summe der eingefahrenen Fahrzeugachsen N19 + N21
gleich der Summe der ausgefahrenen Fahrzeugachsen N22 + N20
ist.
Auf die Streckenführung des Ausführungsbeispiels nach
Fig. 5 bezogen bedeutet die Anwendung der Maßnahmen nach
Fig. 1, daß die dort vorgesehenen Weichen an ihren
Einfahr- und Ausfahrenden mit zugehörigen Zählpunkten zu
versehen sind, an denen die jeweils vorüberlaufenden
Fahrzeugräder richtungsbezogen detektiert werden können.
Im nachfolgenden wird anhand eines Beispieles aufge
zeigt, wie die Korrektur eines Zählpunktergebnisses bei
einem sich verzweigenden Gleiselement vorzunehmen ist. Als
Beispiel soll der Zählpunkt Z10 dienen. Dieser Zählpunkt
detektiert die über die abzweigenden Stränge der Weichen
W2 und W4 laufenden Fahrzeugachsen. Für ihn gelten damit
zwei Freimeldegleichungen, nämlich die für die Weiche W2
und die für die Weiche W4. Die beiden Freimeldegleichungen
sind in Fig. 6 aufgelistet worden. Durch Gleichsetzen der
beiden Freimeldegleichungen gelangt man zu einer sog. Kor
rekturgleichung für den Zählpunkt Z10. Diese Korrektur
gleichung läßt erkennen, daß es für die Freimeldung der
Weichen W2 und W4 überhaupt nicht auf das Zählergebnis des
Zählpunktes Z10 ankommt, wenn die Zählergebnisse der
übrigen Zählpunkte der beiden Weichen bekannt sind, d. h.
selbst wenn das Zählergebnis des Zählpunktes Z10 aufgrund
einer Störung fehlerhaft ist, kann aus den numerischen
Werten der Zählergebnisse der übrigen Zählpunkte der
Weichen die Freimeldung der Weichen abgeleitet werden. Die
zahlenmäßige Kontrolle der Korrekturgleichung bestätigt
diese Erkenntnis. Eine Fehlerkorrektur darf damit nach der
Lehre der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden, wenn
folgende Bedingungen erfüllt sind:
- 1. Die beiden an den jeweils zu korrigierenden Zählpunkt angrenzenden Abschnitte müssen nach einer Zugfahrt belegt sein.
- 2. Die Bedingung der Korrekturgleichung für den zu korri gierenden Zählpunkt muß erfüllt sein, d. h. die Summe der von den anderen Zählpunkten der durch die Störung betroffenen Abschnitte detektierten ein- und ausge fahrenen Fahrzeugachsen muß null sein.
- 3. Die Zählergebniskorrektur darf erst dann und nur dann ausgeführt werden, wenn die Summe der in den Strecken bereich mit dem gestörten Zählpunkt eingefahrenen Achsen gleich der Summe der aus diesem Bereich ausge fahrenen Achsen ist, wobei die Ermittlung dieser Achszahlen an vom gestörten Zählpunkt entfernten Zählpunkten vorgenommen werden kann.
Entsprechende Korrekturgleichungen lassen sich für alle
übrigen Zählpunkte einer Gleisanlage in gleicher Weise
aufstellen. Sie werden für eine eventuell erforderliche
Zählergebniskorrektur bedarfsweise herangezogen.
Die technische Realisierung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens erfolgt zweckmäßigerweise mit einem Rechner,
vorzugsweise einem Mehrrechnersystem aus Einzel- oder
Doppelrechnern zur signaltechnisch sicheren Verar
beitung der Zählergebnisse jeweils einer Vielzahl ihnen
zugeordneter Zählpunkte. Dabei ist die Anordnung vor
zugsweise so zu treffen, daß jeder Einzelrechner die
Zählergebnisse von z. B. 20 Zählpunkten verwaltet, deren
zugehörige Gleisabschnitte spurplanmäßig aneinandergrenzen
und einem gemeinsamen Streckenbereich angehören. Die Zähl
punkte an den Streckenbereichsgrenzen bilden dabei vor
zugsweise die Zählpunkte, die für die zusätzliche Über
prüfung des Freizustandes des zugehörigen Streckenbe
reiches verwendet werden. Die Rechner speichern die ihnen
von den einzelnen Zählpunkten übermittelten Achszahlen
mindestens solange, wie sie für eine spätere Achszähl
korrektur benötigt werden, also vorzugsweise bis zum
Ausfahren der Fahrzeugachsen aus dem zugehörigen
Streckenbereich.
Solange ein Streckenbereich nur von einem einzigen Fahr
zeug/Fahrzeugverband befahren wird, lassen sich die Be
fahrungsereignisse der einzelnen Zählpunkte diesem Fahr
zeugverband eindeutig zuordnen. Bei größeren Strecken
bereichen jedoch besteht die Möglichkeit, daß diese
gleichzeitig von mehreren Fahrzeugen/Fahrzeugverbänden
befahren wurden. Dann ist eine eindeutige Zuordnung der
Befahrungsereignisse zu den einzelnen Zügen nicht mehr
ohne weiteres gegeben. Eine Möglichkeit der Zuordnung von
Zählergebnissen bestände in einer Verknüpfung dieser
Zählergebnisse in Abhängigkeit von der durch den jewei
ligen Fahrstraßenstellauftrag definierten Lage der ein
zelnen Verteilerweichen. Dies setzt jedoch ein Zusam
menwirken der Achszählung mit dem Stellwerk voraus, das
nicht ohne weiteres gegeben ist. Eine besonders vorteil
hafte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Anwendung des beanspruchten Zählerkorrektverfahrens
sieht deshalb vor, daß die Verknüpfung der Zählergebnisse
in den einzelnen Rechnern durch den vorrückenden Zug
selbst vorgenommen wird, und zwar unter Verwendung der für
die einzelnen Zählpunkte geltenden Freimeldegleichungen.
Sobald ein Zählpunkt aktiviert wird, ermittelt der zuge
hörige Rechner, um welchen Zählpunkt es sich handelt und
welchem Fahrwegelementtyp dieser Zählpunkt zugeordnet ist.
Aus dem jeweiligen Fahrwegelementtyp ist dem Rechner das
Muster der zugehörigen Freimeldegleichungen bekannt, das
nun unter Berücksichtigung der Gleistopographie imple
mentiert wird mit den Angaben für die zugehörigen Zähl
punkte und die Zählergebnisse der Zählpunkte, die in die
zugehörigen Freimeldegleichungen einfließen. Aus den
Freimeldegleichungen des jeweils aktivierten Zählpunktes
erkennt der Rechner somit die übrigen Zählpunkte, die bei
der Belegung der Gleisabschnitte, zu denen der aktivierte
Zählpunkt gehört, beteiligt sein können. Er kennt u. a.
auch die Freimeldegleichungen für den zuvor befahrenen
Zählpunkt. Aus der Identität der Freimeldegleichungen für
den gerade aktivierten Zählpunkt und den zuvor aktivierten
Zählpunkt erkennt der Rechner die Zuordnung der Zählergeb
nisse dieser beiden Zählpunkte zum gleichen Fahrzeug/
Fahrzeugverband. Auf diese Weise ist es ihm möglich, die
nacheinander einlaufenden Zählpunkt-Sensormeldungen ganz
bestimmten Fahrzeugen/Fahrzeugverbänden zuzuordnen.
Die Erfindung sieht vor, daß der Rechner eines bestimmten
Streckenbereiches für jedes in ihn eindringende Fahr
zeug/Fahrzeugverband vorübergehend einen Speicher instal
liert, in den fortlaufend mit dem Vorrücken des bzw. der
Fahrzeuge die von den in der jeweiligen Fahrstraße auf
einanderfolgenden Zählpunkten detektierten Achszahlen
geladen werden. Die Entscheidung darüber, welchem dieser
Speicher die Achszahlen eines konkreten Zählpunktes zuzu
führen sind, werden vom Rechner in der vorstehend erläu
terten Weise getroffen aus der Kenntnis des jeweils wirk
samen Zählpunktes und der Freimeldegleichungen dieses
Zählpunktes sowie der Kenntnis der Freimeldegleichungen
des von diesem Fahrzeug/Fahrzeugverband zuvor befahrenen
Zählpunktes. Die Hinterlegung der Freimeldegleichungen für
die einzelnen Zählpunkte in den jeweiligen Speichern der
Rechner muß mindestens solange anstehen, bis die Ver
knüpfung mit dem jeweils folgenden Zählpunkt gelungen ist.
Mit dem vollständigen Räumen eines Streckenbereiches durch
einen Zug kann der für diesen installierte Speicher wieder
gelöscht und für die Aufnahme eines anderen in den Strecken
bereich einfahrenden Zuges bereitgestellt werden.
Fig. 7 zeigt in einer schematischen Darstellung den Auf
bau der Informationen in einem derartigen Speicher. Für
einen beliebigen in einen Streckenbereich einbrechenden
Zug A reserviert der Rechner einen Speicherbereich, der
nachfolgend als Korrekturgruppe bezeichnet wird. Byteweise
werden dann die Zählergebnisse der von diesem Zug be
fahrenen Zählpunkte eingespeichert, wobei das Zählergebnis
NX=NE des ersten Zählpunktes für eine mögliche Korrektur
eines vom Zug später passierten anderen Zählpunktes heran
zuziehen ist. Es ist unterstellt, daß der Zug im Augen
blick der Betrachtung der Korrekturgruppe den Zählpunkt
Z12 des Streckenbereichs gemäß Fig. 5 befährt. Diesem
Zählpunkt sind die beiden in Fig. 7 zum 5. Byte ange
gebenen Freimeldegleichungen zugeordnet. Der Rechner prüft
nun beim Einlaufen von Zählimpulsen für den Zählpunkt Z12
bei allen von ihm installierten Korrekturgruppen die Frei
meldegleichungen der dort zuletzt aktivierten Zählpunkte
und erkennt dabei in der Korrekturgruppe des Zuges A für
den Zählpunkt Z11 eine Freimeldegleichung, die einer Frei
meldegleichung des Zählpunktes Z12 entspricht. Hieraus
erkennt der Rechner, daß der Zählpunkt Z12 in Folge auf
den Zählpunkt Z11 befahren wurde, daß der Zug also über
den Zählpunkt Z11 zum Zählpunkt Z12 vorgerückt ist. Er
summiert daraufhin die vom Zählpunkt Z12 zugeführten
Zählimpulse zu einem Zählergebnis auf und hinterlegt
dieses im 5. Byte der Korrekturgruppe für den Zug A.
Entsprechende Vorgänge wiederholen sich beim Weitervor
rücken des Zuges z. B. über den Zählpunkt Z13 bis zu einem
Ausfahrzählpunkt aus dem Streckenbereich. In der Korrektur
gruppe sind dann am Ende der Zugfahrt die Zählergebnisse
NX=NE, NY, NZ N11, N12, N13, NU, NV und NW=NA aller vom
Zug A beim Passieren des Streckenbereiches nacheinander
passierten Zählpunkte aufgelistet, so daß sie bedarfsweise
nach den Regeln der für die einzelnen Zählpunkte geltenden
Korrekturgleichungen bei Vorliegen der sonstigen Gegeben
heiten (Gleisbesetzungen, zusätzliche Gleisfreimeldung)
zur Zählpunktkorrektur herangezogen werden können. Die
zusätzliche Gleisfreimeldung kann vorzugsweise wieder
durch die Zählergebnisse NE und NA der Ein- und Aus
fahrzählpunkte des Streckenbereiches bewirkt werden.
Die Korrektur eines jeden Zählergebnisses kann entweder
automatisch vor sich gehen beim Ausfahren des Zuges aus
dem Streckenbereich, oder aber sie kann von Hand durch
einem Bediener vorgenommen werden, der dann die Verant
wortung für diese Bedienungshandlung übernehmen muß. Auf
jeden Fall ist es von Vorteil, jeden Korrekturvorgang in
einem Störungsprotokoll mindestens nach Zählpunkt und
Uhrzeit für spätere Untersuchungen festzuhalten.
Es ist auch möglich, für einen Zählpunkt, dessen Zähler
gebnis korrigiert wird, einen entsprechenden Vermerk zu
hinterlegen, um feststellen zu können, ob dieser Zählpunkt
auch bei späteren Zugfahrten wieder falsche Zählergebnisse
aufweist. In einem solchen Fall könnte ab einer bestimmten
Anzahl von Zählfehlern dieser Zählpunkt von einer weiteren
Korrektur seiner Zählergebnisse ausgeschlossen werden.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, daß die
Zuverlässigkeit von Achszählanlagen beträchtlich erhöht
wird, weil unvermeidbare Fehlzählungen, nach relativ
kurzer Zeit vorzugsweise selbsttätig eliminiert werden
können, so daß es zu keinen nennenswerten zählfehlerbe
dingten Betriebsbehinderungen kommt. Auf der anderen Seite
wird durch die Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen
gegenüber den Maßnahmen nach dem Stand der Technik zur
Achszählfehlerkorrektur auch die Sicherheit der Gleisfrei
meldung angehoben, weil unerwünschte Freimeldungen tat
sächlich besetztgemeldeter Abschnitte beim unglücklichen
Zusammentreffen von Achszählfehlern und Zugtrennungen oder
Rangierbewegungen sicher verhindert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Anwendung in
einer dafür geeigneten Einrichtung ist unabhängig von der
Art der verwendeten Zählpunkte, und zwar sowohl hinsicht
lich der eigentlichen Sensoren für die Raderfassung als
auch hinsichtlich der möglichen Zählmechanismen für die
Radimpulse. So können, wie bei den erläuterten Beispielen
angenommen, für die einzelnen Zählpunkte die tatsächlich
passierten Achszahlen fahrrichtungsabhängig aufsummiert
werden. Es ist aber auch möglich, die Zählergebnisse der
Zählpunkte eines jeden Gleiselementes jeweils gleichzeitig
oder entsprechend dem Freimeldeverlauf beim Vorrücken
eines Zuges zu löschen; die Zählergebnisse dieser Zähl
punkte sind bei freiem zugehörigen Gleis stets null.
Allerdings ist das Löschen der Zählergebnisse immer erst
dann zulässig, wenn sicher ist, daß die einzelnen Zähl
ergebnisse nicht mehr für eine eventuelle Korrektur eines
folgenden Zählpunktes benötigt werden, d. h. die Löschung
der Zählergebnisse wäre abhängig zu machen von der Frei
meldung eines in der Fahrstraße folgenden Fahrweg
elementes.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Technik zur Zähl
korrektur ist auch bei Fahrten im Gleiswechselbetrieb
ohne Einschränkung möglich und mit Vorteil anwendbar.
Claims (17)
1. Verfahren zum selbsttätigen Korrigieren von Achszähl
fehlern in Eisenbahnanlagen unter Verwendung von entlang
einer Strecke angeordneten, zum Zählen vorüberlaufender
Fahrzeugräder dienenden Zählpunkten, deren Zählergebnisse
zum Auslösen von Frei-und Besetztmeldungen zugehöriger,
von mindestens je zwei benachbarten Zählpunkten begrenzten
Gleisabschnitten dienen und bei denen bei positivem Ver
gleich der Zählergebnisse von beiderseits eines Zählpunk
tes angeordneten Zählpunkten das Zählergebnis dieses
Zählpunktes korrigierbar ist, sofern es von dem der
benachbarten Zählpunkte abweicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese Korrektur des Zählergebnisses eines Zählpunktes
weiterhin abhängig gemacht ist von einer zusätzlichen
mindestens mittelbaren Überprüfung/Überwachung des
Freizustandes der infolge der Fehlzählung noch besetzt
gemeldeten Gleisabschnitte.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für
die zusätzliche Überprüfung/Überwachung des Freizustandes
von Gleisabschnitten die Zählergebnisse von ausgewählten
Zählpunkten (Z1, Z5 in Fig. 2) herangezogen werden, die
außerhalb der störungsbedingt noch besetzt gemeldeten
Gleisabschnitte zu beiden Seiten des gestörten Zählpunktes
(Z3) liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß für
jeden Gleisabschnitt eine Freimeldegleichung aufgestellt
wird, die für den freien Gleisabschnitt den numerischen
Zusammenhang zwischen den jeweils zugelaufenen und den
weggelaufenen Achsen beschreibt und daß für die zusätzli
che Überprüfung/Überwachung von Gleisabschnitten schritt
weise durch Aneinanderreihen dieser Gleichungen entspre
chend der Gleistopographie der zugehörigen Abschnitte und
dem tatsächlichen Lauf der Fahrzeuge auf die Zählergeb
nisse der ausgewählten Zählpunkte zugegriffen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß für
jeden Zählpunkt aus den beiden Freimeldegleichungen, in
die das Zählergebnis dieser Zählpunkte eingebunden ist,
durch Gleichsetzen dieser Gleichungen eine für diesen
Zählpunkt geltende Korrekturgleichung gebildet wird, die
angibt, welche Zählergebnisse oder Zählergebnissummen zur
Korrektur des Zählpunkt-Zählergebnisses heranzuziehen
sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an den
Streckenbereichsgrenzen für eine eventuelle Korrektur des
Zählergebnisses der ersten bzw. letzten Zählpunkte des be
treffenden Streckenbereiches das Zählergebnis eines über
diesen Zählpunkt erreichbaren Zählpunktes im angrenzenden
Streckenbereich verwendet wird.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß für
die Verwaltung der von den Zählpunkten (Z11 bis Z13)
detektierten Zählerergebnisse (N11 bis N13) Rechner
vorgesehen sind und daß jeder Rechner die Achszahlen einer
Vielzahl von Zählpunkten verwaltet, deren zugehörige
Gleisabschnitte spurplanmäßig aneinandergrenzen und einem
gemeinsamen Streckenbereich angehören.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Rechner die ihnen von den einzelnen Zählpunkten übermit
telten Achszahlen mindestens bis zum Ausfahren dieser
Achsen aus dem jeweils zugehörigen Streckenbereich
speichern.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß jedem
auf ein Nachbarfahrwegelement weisenden Strang eines
jeden Fahrwegelementes ein Zählpunkt mit eigenem Zähl
ergebnis zugeordnet ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß den
aneinandergrenzenden Strängen benachbarter Fahrwegele
mente jeweils ein gemeinsamer Zählpunkt (Z7, Z9, Z10, Z12)
zugeordnet ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß für
jedes in einen Streckenbereich eindringende Fahrzeug/Fahr
zeugverband im Rechner vorübergehend ein Speicher in
stalliert wird, in den fortlaufend mit dem Vorrücken
des/der Fahrzeuge die von den in der Fahrstraße aufein
ander folgenden Zählpunkten detektierten Achszahlen
geladen werden, wobei die Entscheidung darüber, welchem
dieser Speicher die Achszahlen eines konkreten Zählpunktes
zuzuführen sind, vom Rechner getroffen wird aus der Kennt
nis des jeweils wirksamen Zählpunktes (Z12) und der
Kenntnis der Freimeldegleichungen dieses Zählpunktes (Z12)
sowie der des von diesem Fahrzeug/Zug zuvor befahrenen
Zählpunktes.
11. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß von
den in den Speichern fahrstraßenorientiert hinterlegten
Achszahlen vorzugsweise die der den Ein- und Ausfahrab
schnitten des betreffenden Streckenbereiches zugeordneten
Zählpunkte für die zusätzliche Überprüfung/Überwachung des
Freizustandes der störungsbedingt noch besetzt gemeldeten
Abschnitte verwendet sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
für jeden Typ von Gleisabschnitt geltenden Freimelde
gleichungen in den Rechnern hinterlegt sind und daß jeder
Rechner zur späteren fahrstraßenorientierten Verknüpfung
der ihm von den Zählpunkten übermittelten Achszahlen die
Freimeldegleichungen der einzelnen Zählpunkte mindestens
bis zum Wirksamwerden des in der Fahrstraße jeweils
folgenden Zählpunktes für dieses Fahrwegelement
hinterlegt.
13. Einrichtung nach Anspruch 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Rechner einen zur fahrstraßenorientierten Zählpunktver
kettung installierten Speicher mit dem vollständigen
Räumen des Streckenbereiches durch den zugehörigen Zug im
Sinne einer folgerichtigen Fahrstraßenauflösung wieder
löscht.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Korrektur eines Zählergebnisses durch Anwendung der
jeweils infragekommenden Korrekturgleichung beim Vorliegen
der entsprechenden Zählerergebnisse entweder automatisch
oder von Hand erfolgt.
15. Einrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß jede
Zählerergebniskorrektur zu einer entsprechenden Registrie
rung dieses Vorganges mindestens nach Zählpunkt und
Uhrzeit führt.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Zählpunkte die von ihren Sensoren fahrrichtungsabhängig
detektierten Befahrungsereignisse fortlaufend aufsummieren
oder daß ihre Zählergebnisse jeweils beim Freimelden des
betreffenden Abschnittes und eines in der Fahrstraße
folgenden Fahrwegelements gelöscht werden.
17. Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß für
einen Zählpunkt, dessen Zählergebnis korrigiert wird, ein
entsprechender Vermerk hinterlegt wird und daß die Not
wendigkeit einer mehrmaligen Korrektur in aufeinander
folgenden Zugfahrten eine vorgegebene Reaktion veranlaßt.
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