DE4230988C2 - Verfahren zur Rückgewinnung von Azidwerten aus gaserzeugenden Materialien auf Azidbasis - Google Patents
Verfahren zur Rückgewinnung von Azidwerten aus gaserzeugenden Materialien auf AzidbasisInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Her
stellung von Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen und ins
besondere auf ein Verfahren zur Rückgewinnung von Alka
limetallazidwerten aus Gaserzeugungsmaterialabfall, der
während der Herstellung eines solchen Rückhaltesystems
erzeugt wird.
Die meisten Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme verwenden
heute ein gaserzeugendes Material, das als ein Inhalts
stoff ein Alkalimetallazid aufweist. Das gaserzeugende
Material weist auch ein Reaktionsmittel oder Reaktions
partner für das Azid auf, üblicherweise Metalloxid, wie
beispielsweise Kupferoxid oder Eisenoxid. Das gaserzeu
gende Material kann ferner ein wasserlösliches Oxida
tionsmittel aufweisen, wie beispielsweise Natriumnitrat.
Ein Überzug, der Kaliumperchlorat und andere Inhalts
stoffe enthält, kann auf das gaserzeugende Material auf
gebracht werden. Das gaserzeugende Material kann auch an
dere Inhaltsstoffe aufweisen, wie beispielsweise Ben
tonit, Graphit und Kieselerde.
Bei der Herstellung von gaserzeugendem Material werden
die Inhaltsstoffe gemischt und in eine gewünschte Form
gebracht, wie beispielsweise Tabletten, Granulat oder
Körnchen oder Zylinder mit mehrfachen Löchern, bekannt
als Körner (grains). Wenn es gezündet wird, erzeugt das
gaserzeugende Material Stickstoffgas. Während der Her
stellung des gaserzeugenden Materials und der Formation
des Materials in Formen wird Abfall gaserzeugenden Ma
terials erzeugt. Dieser Abfall gaserzeugenden Materials
kann auch während der Handhabung der geformten Formen ga
serzeugenden Materials erzeugt werden, zum Beispiel beim
Verpacken des geformten Materials. Ferner kann Abfall ga
serzeugenden Materials sich ergeben wegen eines Versagens
der Körner, gewisse Teste zu bestehen.
US-PS 38 69 542 bezieht sich auf ein Verfahren zur Her
stellung von Kaliumazid, und zwar dadurch, daß man von
Natriumazid und Trikaliumorthophosphat ausgeht. Bei die
sem Herstellungsverfahren wird durch mehrere Aus
fällungsvorgänge schließlich das Kaliumazid gewonnen.
US-PS 3 803 296 bezieht sich ebenfalls auf die Herstel
lung von Kaliumazid, und zwar, wie sich insbesondere auch
aus den Figuren ergibt, in ähnlicher Weise wie bei der
obengenannten Druckschrift.
US-PS 3 455 648 bezieht sich ebenfalls auf ein Verfahren
zur Herstellung von fast reinem Kaliumazid, wobei hier
Kaliumhydroxid zusammen mit Natriumazid in einem wäss
rigen Medium aufgelöst wird, worauf dann das Wasser zur
Kristallisierung des Kaliumazids verdampft wird und an
schließend dann die Kaliumazidkristalle mit Wasser gewa
schen und flüssig getrocknet werden.
Aus dem kanadischen Patent CA 10 87 852 ist schließlich
eine Gaserzeugungszusammensetzung bekannt, die schnell
große Gasvolumina nicht-giftiger Gase erzeugt. Diese Gase
werden zum Aufblasen von sogenannten Airbags verwendet.
Aus dieser Druckschrift ist bekannt, daß Natriumazid und
Eisenoxid in Wasser eine Suspension bilden, wobei das Ei
senoxid im wesentlichen ungelöst bleibt.
Zusammenfassend ergibt sich, daß es auf dem durch die
Entgegenhaltungen abgesteckten Gebiet bereits bekannt
ist, Kaliumazid in unterschiedlicher Weise herzustellen,
daß Kristallisierungen zur Erhöhung der Reinheit verwen
det werden, usw.
Dem gegenüber liegt der folgenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, Alkalimetallazide, wie sie offenbar bei der
Verwendung von Airbags auftreten, zu beseitigen.
Alkalimetallazide sind teuer. Die Beseitigung von Alka
limetallaziden ist auch teuer. Es besteht ein Bedürfnis
für ein Verfahren zur Rückgewinnung von Alkalimetall
aziden aus Gaserzeugungsmaterialabfall. Das Verfahren muß
wirtschaftlich sein und fähig zum Erzeugen eines Azid
produkts, das gewisse Anforderungen erfüllt, die die Wie
derverwendung des Azids als Ausgangsmaterial bei der Her
stellung zusätzlicher gaserzeugender Körner gestattet.
Das Verfahren muß auch fähig sein zum Verarbeiten von Ga
serzeugungsmaterialabfällen mit unterschiedlichen Zu
sammensetzungen. Ferner muß das Verfahren fähig sein zum
Erzeugen von Seitenströmen oder Seitenprodukten, die kei
ne Azidreste enthalten und die geeignet sind, entweder
zur Wiederverwertung oder für ordnungsgemäße Entsorgung.
Beispielsweise könnte ein Abfallseitenstrom eines Metall
oxids oder eines wasserlöslichen Oxidationsmittels, das
mit Natriumazid versetzt ist, die falsche Zusammensetzung
besitzen zur Wiederverwertung und könnte als schädlich
angesehen werden, was es ungeeignet für Landauffüllde
ponien macht.
Zusammenfassung der Erfindung. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Rückgewinnung eines
Alkalimetallazids aus Gaserzeugungsmaterialabfall, der
das Alkalimetallazid enthält. Der Gaserzeugungsmaterial
abfall enthält auch ein Metalloxid, das mit dem Azid
reagieren kann. Der Gaserzeugungsmaterialabfall wird in
einem ersten Schritt mit einem Lösungsmittel für das Al
kalimetallazid gemischt. Dies erzeugt eine Aufschlämmung,
die folgendes aufweist: (i) eine Lösung, die das Lösungs
mittel und das Alkalimetallazid aufweist, und (ii) das
Metalloxid. Die Aufschlämmung wird getrennt in einen
Flüssigkeitsstrom, der in erster Linie die Lösung ent
hält, und in einen Schlammstrom, der in erster Linie das
Metalloxid enthält. Der Flüssigkeitsstrom wird gefiltert,
um das restliche Metalloxid zu entfernen und wird dann in
einem Kristallisationsprozeß konzentriert, um Kristalle
des Alkalimetallazids zu erzeugen, die rückgewonnen wer
den und wiederverwendet werden können.
Der Schlammstrom kann wieder aufgeschlämmt werden, um zu
sätzliche Azide aus dem Metalloxid herauszuziehen, und
die sich ergebende Aufschlämmung kann wieder getrennt
werden in einem zweiten Trennschritt, um einen Filter-
oder Zentrifugenkuchen und ein Filtrat oder Zentrat zu
erzeugen. Das Filtrat oder Zentrat kann rückgeführt und ver
wendet werden, um gaserzeugenden Materialabfall aufzu
lösen. Der Filter- oder Zentrifugenkuchen weist in erster
Linie Metalloxid auf und kann entsorgt oder wiederver
wertet werden.
Ein bevorzugtes Lösungsmittel ist Wasser. Ein bevorzugtes
gaserzeugendes Material enthält Natriumazid und Eisenoxid
und/oder Kupferoxid. Vorzugsweise wird die Trennung der
Aufschlämmung in einen Flüssigkeitsstrom und einen
Schlammstrom kontinuierlich ausgeführt durch Zentrifugie
ren, was ein Zentrat erzeugt, das gefiltert und konzen
triert wird. Nachfolgend nach dem Kristallisationsschritt
werden die Alkalimetallazidkristalle vorzugsweise zentri
fugiert, um Flüssigkeit aus den Kristallen zu entfernen.
Die Kristalle werden dann getrocknet.
Vorzugsweise wird, wenn das gaserzeugende Material zu
mindest ein wasserlösliches Oxidationsmittel zusätzlich
zu dem Alkalimetallazid aufweist, der Kristallisations
prozeß ausgeführt durch: (a) Konzentrieren des Flüssig
keitsstroms in einem ersten Konzentrationsschritt, um
reine Alkalimetallazidkristalle und eine Mutterlauge zu
erzeugen; (b) weiteres Konzentrieren der Mutterlauge, um
zusätzliche Azidkristalle aus der Mutterlauge zu entfer
nen, wobei die weitere Konzentration auch einiges wasser
lösliches Oxidationsmittel aus der Mutterlauge entfernt;
und (c) Aussetzen der Mutterlauge von (a) oder (b) frak
tionierter Kristallisation durch Kühlen, um das wasser
lösliche Oxidationsmittel selektiv von der Mutterlauge zu
kristallisieren. Abhängig von den Eigenschaften der lös
lichen Komponenten können die vorgenannten Schritte in
unterschiedlichen Reihenfolgen ausgeführt werden.
Jedwedes wasserlösliches Oxidationsmittel, das kristal
lisiert wird, kann einer Ozonisierung ausgesetzt werden,
um irgendwelche Restazide in dem wasserlöslichen Oxida
tionsmittel zu zerstören und kann dann entsorgt oder
wiederverwertet werden. Die Mischung der Kristalle des
Azids und des wasserlöslichen Oxidationsmittels aus (b)
kann rückgeführt werden zur Wiederverarbeitung. Auch kann
der Filterkuchen oder Zentrifugenkuchen aus dem zweiten
Trennschritt, der in erster Linie Metalloxid enthält, vor
der Entsorgung oder der Wiederverwertung durch Ozoni
sierung behandelt werden, um Restalkalimetallazid in dem
Kuchen zu zerstören. Der verbleibende Metalloxidkuchen
kann dann auf einer Deponie entsorgt oder wiederverwertet
werden.
Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden dem
Fachmann, an den sich die vorliegende Erfindung wendet,
aus dem Lesen der folgenden Beschreibung mit Bezug auf
die begleitenden Zeichnungen deutlich; in der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 ein Flußdiagramm, das die erfindungsgemäßen
Schritte des vorläufigen Auszugs und der Lö
sungsklärung darstellt;
Fig. 2A ein Flußdiagramm, das den Produktkristallisa
tionsprozeß der vorliegenden Erfindung darstellt;
Fig. 2B ein Flußdiagramm, das die erfindungsgemäßen
Schritte der Produkttrennung und der Mutterlauge
rückgewinnung darstellt;
Fig. 3 ein Flußdiagramm, das die erfindungsgemäßen
Schritte der Feststoffbehandlung darstellt für
Feststoffwiederverwertung oder entsorgung; und
Fig. 4 eine schematisches Flußdiagramm, das die mehr
fachen Betriebsmodi in dem Kristallisationsprozeß
von Fig. 2A darstellt.
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
In der folgenden Beschreibung beziehen sich die zwei
stelligen Zahlen, die in den begleitenden Figuren ver
wendet werden, auf Prozeßstränge oder -linien. Die ver
wendeten dreistelligen Zahlen beziehen sich auf andere
Vorrichtungen in den begleitenden Figuren. Die eingekrei
sten Großbuchstaben, die in den Figuren verwendet werden,
bezeichnen Verbindungspunkte der Prozeßstränge in einer
Figur mit Verbindungspunkten von Prozeßsträngen, die in
ähnlicher Weise in anderen Figuren bezeichnet sind.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann in vier
Hauptschritte aufgeteilt werden - einen ersten Auszugs-
und Lösungsklärungsschritt, einen zweiten Produktkristal
lisationsprozeß, einen dritten Produkttrennungs- und
Mutterlaugesrückgewinnungsschritt und einen vierten Fest
stoffverarbeitungsschritt. Die folgende Beschreibung wird
jeden der vier Schritte nacheinander behandeln.
In der Praxis der vorliegenden Erfindung wird, wenn Gas
erzeugungsmaterialabfälle mit unterschiedlichen Zusam
mensetzungen verarbeitet werden, der Prozeß zuerst mit
einem der Materialien ausgeführt werden und dann nachfol
gend mit einem anderen der Materialien. Die Ausrüstung
ist so bemessen, daß sie die Lagerung von Strömen eines
Materials, das nicht verarbeitet wird, aufnehmen kann,
während das andere Material verarbeitet wird. Die Größe
der Lagerung und die Verarbeitungszeitdauer, die einem
Gaserzeugungsmaterialabfall gewidmet ist, hängt von der
Menge des gaserzeugenden Materials ab, das verarbeitet
werden soll. Beispielsweise kann, während ein Material
verarbeitet wird, eine Menge des anderen Materials gela
gert werden, das bis zu mehreren Wochen Verarbeitungszeit
äquivalent ist.
Alle Prozentsätze sind Gewichtsprozente, wenn nicht an
ders angegeben.
Mit Bezug auf Fig. 1 werden Behälter 112 mit festem Gas
erzeugungsmaterialabfall in ein Vormischgefäß 114 ge
leert. Ein Lösungsmittel wird in einer Leitung 6 zu dem
Vormischgefäß 114 zugefügt. Das Lösungsmittel wird auch
zum Vormischgefäß 114 zurückgeführt, beispielsweise in
einer Leitung 12b, und zwar in einer noch zu beschrei
benden Weise. Die kombinierten Mengen von Lösungsmittel,
die zu dem Vormischgefäß 114 zugefügt werden, weisen
einen Überschuß auf zu den Mengen, die benötigt werden
zum Auflösen der löslichen Bestandteile des gaserzeu
genden Materials. Die Lösungsmittelmenge, die in Leitung
6 zugefügt werden muß, kann relativ klein sein. Ein be
vorzugtes Lösungsmittel in dem Prozeß der vorliegenden
Erfindung ist Wasser. Jedoch wird der Fachmann erkennen,
daß andere Lösungsmittel verwendet werden können. Der
Prozeß der vorliegenden Erfindung wird beschrieben mit
Bezug auf Wasser als Lösungsmittel.
Beispiele von wasserlöslichen Komponenten des Gaserzeu
gungsmaterialabfalls sind Alkalimetallazide, wie bei
spielsweise Natriumazid, Kaliumazid und Lithiumazid, und
wasserlösliche Oxidationsmittel, die mit den Aziden rea
gieren können, wie beispielsweise Alkalimetall- oder Am
moniumnitrate, Alkalimetall- oder Ammoniumchlorate und
Alkalimetall- oder Ammoniumperchlorate. Natriumazid ist
ein bevorzugtes Alkalimetallazid, und Natriumnitrat und
Kaliumperchlorat sind Beispiele wasserlöslicher Oxida
tionsmittel. Der Gaserzeugungsmaterialabfall kann auch
Kombinationen wasserlöslicher Oxidationsmittel enthalten.
Beispielsweise kann der Gaserzeugungsmaterialabfall Na
triumnitrat aus Abfall von geformten Formen gaserzeu
genden Materials und zusätzlich Kaliumperchlorat aus Be
schichtungsmaterialabfall für die geformten Formen auf
weisen.
Der Gaserzeugungsmaterialabfall kann auch eine nicht-lös
liche Komponente, wie beispielweise Metalloxid aufweisen,
die mit dem Azid reagieren kann, um Stickstoffgas zu er
zeugen. Das Metall des Metalloxids kann jegliches Metall
sein, das in der elektromotorischen Spannungsreihe (oder
elektrochemischen Reihe) niedriger ist als das Alkali
metall. Beispiele geeigneter Metalle sind Eisen, Kupfer,
Mangan, Zinn, Titan und Nickel. Bevorzugte Metalloxide
sind Eisenoxid, zum Beispiel Eisen(III)-oxid, und Kupfer
oxid, zum Beispiel Kupfer(II)-oxid. Das Metalloxid in dem
gaserzeugenden Material ist normalerweise in einer Menge
vorhanden, die einen leichten Überschuß zu der stöchio
metrischen Menge darstellt, die benötigt wird zum Rea
gieren mit dem gesamten Azid.
Der Gaserzeugungsmaterielabfall kann auch eine Extru
dierhilfe enthalten, wie beispielsweise Bentonit, Ver
stärkungsfasern, wie beispielsweise Graphitfasern und an
dere Inhaltsstoffe. Solche Inhaltsstoffe sind normaler
weise wasserunlöslich und in kleinen Mengen vorhanden,
wenn überhaupt.
Beispiele geeigneter Gaserzeugungszusammensetzungen sind
gezeigt im US-Patent 3 895 098 von John F. Pietz, ausge
geben am 15. Juli 1975 und wiederausgegeben am 26. Ja
nuar 1988 als Re. 32.584, mit dem Titel "Verfahren und
Zusammensetzung zum Erzeugen von Stickstoffgas" ("Method
and Composition for Generating Nitrogen gas"). Unter den
in dem betreffenden Patent gezeigten Gaserzeugungszusam
mensetzungen sind solche, die eine Mischung von Natrium
azid mit ungefähr einer stöchiometrischen Menge von
Kupferoxid oder Eisenoxid aufweisen.
Ebenso kann eine Zusammensetzung verwendet werden, wie
sie gezeigt ist im US-Patent 4 604 151, ausgegeben am
8. Mai 1986 an Gregory Knowlton und John Pietz. Dieses
Patent trägt den Titel "Verfahren und Zusammensetzung zum
Erzeugen von Stickstoffgas einschließlich eines Ammonium
perchloratkatalysators" ("Method and Composition for
Generating Nitrogen Gas Including Ammoniumperchlorate Ca
talyst").
Natriumhydroxid wird auch zu dem Gefäß 114 zugefügt in
einer Leitung 8 in einer Menge, um den pH-Wert der Auf
schlämmung in dem Gefäß 114 in dem Bereich von 10 bis
12,5 zu halten, um die Bildung von Stickstoffwasser
stoffsäure (Azoimid) zu verhindern. Stickstoffwasser
stoffsäure ist giftig und kann explosiv sein. Ein pH-Wert
in einer Höhe von bis zu 12,5 ist auch wünschenswert, um
die Bildung von Kupferazid zu behindern, wenn das Metall
oxid Kupferoxid ist. Alternativ kann das Wasser in der
Leitung 6 vorgemischt werden mit Natriumhydroxid für eine
geeignete pH-Anpassung vor dem Zufügen des Wassers zu dem
Gefäß 114. Das Vormischgefäß 114 wird über eine Leitung
10 belüftet zu einem Venturi-Scrubber (Naßreiniger) oder
einer ähnlichen Einrichtung, die verhindert, daß schäd
liche Dämpfe oder Partikel aus dem Gefäß 114 in die Atmo
sphäre eintreten.
Die Mischung in dem Gefäß 114 wird bewegt oder gerührt
für eine notwendige Zeit und bei einer ausreichenden In
tensität, um große Partikel in dem Gaserzeugungsmate
rialabfall aufzubrechen. Auch findet etwas Auslaugen der
wasserlöslichen Komponenten des Gaserzeugungsmaterial
abfalls aus den wasserunlöslichen Komponenten in dem Vor
mischgefäß 114 statt. Dieser Prozeßschritt wird chargen
weise durchgeführt.
Falls gewünscht, können die Feststoffe des Gaserzeu
gungsmaterialabfalls zerkleinert oder pulverisiert wer
den, zum Beispiel durch Naßschleifen oder -mahlen, vor
dem Einführen in das Gefäß 114, um die durchschnittliche
Partikelgröße des Gaserzeugungsmaterialabfalls zu ver
mindern und das Auslaugen der wasserlöslichen Komponenten
aus den wasserunlöslichen Komponenten zu erleichtern. Je
doch ist ein solches Zerkleinern des Gaserzeugungsma
terialabfalls im allgemeinen nicht notwendig.
Es sei bemerkt, daß der Gaserzeugungsmaterialabfall, der
zum Verarbeiten empfangen wird, in einer anderen Form
vorhanden sein kann als ein Feststoff in Behältern 112.
Beispielsweise kann der Gaserzeugungsmaterialabfall in
einer Lösungs- oder Aufschlämmungsform sein, abhängig von
der Abfallquelle. Beispielsweise können gewisse Verarbei
tungs- oder Reinigungsschritte wie bei der Herstellung
des gaserzeugenden Materials einen flüssigen Abfall er
zeugen.
Wenn die großen Partikel des gaserzeugenden Materials im
wesentlichen aufgebrochen sind, wird die Vormischung im
Gefäß 114 zu einem Hauptauslauggefäß 116 oder 118 mittels
einer Aufschlämmungstransferpumpe 120 übertragen oder
transferiert. Die Vormischung wird ferner bewegt oder ge
rührt in einem oder dem anderen der Gefäße 116, 118, wo
durch die meisten der verbliebenen, nicht gelösten, was
serlöslichen Komponenten des Gaserzeugungsmaterialabfalls
aus den nicht-löslichen festen Partikeln herauszuziehen.
Die Bewegung hält auch die Aufschlämmungen in den Auslau
gefäßen 116, 118 in einem im wesentlichen homogenen Zu
stand. Dies ist ein erster Auszugsschritt in dem Prozeß
der vorliegenden Erfindung.
Die Aufschlämmungen in den Hauptauslauggefäßen 116, 118
werden dann durch die Leitung 11b zu einer Aufschläm
mungszentrifuge 122 gespeist unter Verwendung der Auf
schlämmungspumpe 124. Die Aufschlämmungszentrifuge 122
arbeitet kontinuierlich und die Pumpe 124 wirkt als eine
Zentrifugenspeisepumpe. Die Aufschlämmung wird zu einer
Zeit jeweils nur von einem der Auslauggefäße 116, 118 ab
gezogen.
Die Aufschlämmungszentrifuge 122 trennt die Aufschläm
mungsmischung in einen Zentratstrom, der Wasser und auf
gelöste wasserlösliche Komponenten aufweist, in einer
Leitung 12, und einen Schlammstrom, der die wasserunlös
lichen Komponenten aufweist, in einer Leitung 14. In der
Praxis wird jede Charge Gaserzeugungsmaterialabfall, die
aus den Behältern 112 zu dem Vormischgefäß 114 zugefügt
wird, zwei Extraktionen oder Auszügen in den Auslaugge
fäßen 116, 118 ausgesetzt. Der zweite Auszug nach dem
obigen ersten Auszug weist das Wiederaufschlämmen des
Schlammstroms in Leitung 14 auf und das Rückführen der
Aufschlämmung in einer noch zu beschreibenden Weise in
einer Leitung 17 (Fig. 1) zu den Auslauggefäßen 116, 118
zur Wiedertrennung in der Zentrifuge 122.
Das Zentrat von der Zentrifuge 122 in der Leitung 12
teilt sich entweder in eine Leitung 12a oder eine Leitung
12b. Die Leitung 12a empfängt das Zentrat von dem ersten
Auszugsschritt. Die Leitung 12b empfängt das Zentrat von
dem zweiten Auszugsschritt. In dem ersten Auszugsschritt
wird das Zentrat von der Zentrifuge 122 in der Leitung
12a in einem Haltegefäß 126 gesammelt. Das Zentrat weist
an diesem Punkt eine relativ hohe Natriumazid-Konzentra
tion auf. In dem zweiten Auszugsschritt wird das Zentrat
von der Zentrifuge 122 in der Leitung 12b in einem Hal
tegefäß 150 gesammelt. Dieses Zentrat weist einige Fest
stoffe auf. Wenn der zweite Auszugsschritt vollendet ist,
wird das Zentrat mit einigen Feststoffen darin in der
Leitung 12b zu dem Vormischgefäß 114 durch eine Pumpe 152
rückgeführt und wird mit der nächsten Charge von zu verar
beitendem Gaserzeugungsmaterialabfall kombiniert.
Der Zentratstrom in dem Zentrathaltegefäß 126 von dem er
sten Auszugsschritt wird über eine Leitung 42 mittels ei
ner Speisepumpe 160 zu einem Klärfilter 162 gespeist.
Der Klärfilter 162 ist ein Membranfilter und funktio
niert zum Klären des Zentrats. Das Zentrat durchdringt
die Membran des Filters. Das Zentrat wird in einer Lei
tung 40b zu dem Haltegefäß 126 zurückgeführt und wird so
mit viele Male durch den Membranfilter gepumpt, was ein
geklärtes Permeat in einer Leitung 44 erzeugt.
Der Klärfilter 162 erzeugt schließlich auch eine kon
zentrierte Lösung in einer Leitung 40, die einen relativ
hohen Feststoffgehalt aufweist. Beispielsweise kann die
Lösung in der Leitung 40 von einer Anfangskonzentration
von ungefähr 0,05% bis 1% Feststoffen auf eine Endkon
zentration von ungefähr 12% Feststoffe konzentriert wer
den. Diese konzentrierte Lösung wird dann mittels einer
Leitung 40a zu dem Vormischgefäß 40 zurückgeführt.
Die zwei Schritte "Produktkristrallisation" und
"Produkttrennungs- und Mutterlauge-Rückgewinnung" werden
zusammen beschrieben. Mit Bezug auf die Fig. 2A, 2B und 4
ist das Permeat in der Leitung 44 (Fig. 2A) eine geklärte
Lösung. Der eingekreiste Buchstabe "A" zeigt den Verbin
dungspunkt der Leitung 44 in Fig. 2A mit der Leitung 44
in Fig. 1 an. Das Permeat fließt in der Leitung 44a oder
44b (Fig. 2A) in einen der beiden Lagertanks 164 oder 166
oder in einer Leitung 44c zu einem Lagertank 168.
Der Zweck der mehrfachen Lagertanks 164, 166 und 168 für
das geklärte Permeat in der Leitung 44 ist, Permeat von
unterschiedlichen Zusammensetzungen aufzunehmen. Bei
spielsweise kann der Gaserzeugungsmaterialabfall ein bei
fahrerseitiges Gaserzeugungsmaterial sein oder der Gaser
zeugungsmaterialabfall kann ein fahrerseitiges Gaserzeu
gungsmaterial sein. Die Zusammensetzung des beifahrersei
tigen Gaserzeugungsmaterials kann unterschiedlich sein
von der Zusammensetzung eines fahrerseitigen Gaserzeu
gungsmaterials. Beispielweise kann das beifahrerseitige
Gaserzeugungsmaterial hauptsächlich Eisen(III)-oxid,
Natriumazid und Natriumnitrat aufweisen. Das beifahrer
seitige Gaserzeugungsmaterial kann auch Kaliumperchlorat
aufweisen von einem Überzug für die geformten Gaserzeu
gungsmaterialformen. Das fahrerseitige Gaserzeugungsmate
rial kann in erster Linie Kupfer(II)-oxid und Natriumazid
aufweisen. Auch werden während des Verarbeitens des bei
fahrerseitigen Gaserzeugungsmaterials unreine Natrium
azidkristalle in einer zu beschreibenden Weise erzeugt.
Diese unreinen Natriumazidkristalle werden entweder im
Lagertank 164 oder 166 gelagert, um mit einer nächsten
Charge beifahrerseitigen, geklärten Permeats gemischt zu
werden. Aus diesen Gründen sind getrennte Lagertanks 164,
166, 168 vorgesehen für beifahrerseitiges, geklärtes Per
meat und fahrerseitiges geklärtes Permeat. Wie in Fig. 2A
gezeigt, wird mehr Lagerraum für das beifahrerseitige
Permeat vorgesehen (zwei Tanks 164, 166) als für fahrer
seitiges Permeat (einzelner Tank 168).
Das Permeat von irgendeinem der Lagertanks 164, 166 und
168 wird in einer Leitung 50 durch eine Pumpe 170 zu ei
nem Wärmetauscher 172 gepumpt, wo das Permeat vorgewärmt
wird. Der Wärmetauscher 172 ist ein indirekter Wärmetau
scher. Das erwärmte Permeat fließt dann in einer Leitung
50 zu einem Kristallisator 174. Der Kristallisator er
zeugt einen Dampfstrom in einer Leitung 52 und eine
Mutterlauge, die Kristalle von hoher Reinheit enthält, in
einer Leitung 54.
Der Dampfstrom in der Leitung 52 fließt oben (über Kopf)
zu einem Kondensator 220, von dem er entweder zu einem
Kondensatorempfänger 222 oder zu einem Vakuumejektor 224
fließt. Die Überkopfvorrichtung ist im weiten Sinne her
kömmlich, aber gestattet, daß der Kristallisator in einer
Anzahl unterschiedlicher Betriebsarten betrieben werden
kann. Wenn beispielsweise das verarbeitete Abfallmaterial
fahrerseitiges Gaserzeugungsmaterial ist, kann das Per
meat in der Leitung 50, die zu dem Kristallisator führt,
in erster Linie Natriumazid und Wasser sein. Der Kristal
lisator funktioniert in diesem Fall als ein einfacher
Verdampfer, der eine Mutterlauge in der Leitung 54, die
reine Natriumazidkristalle enthält, und einen Wasser
dampfstrom in der Leitung 52 erzeugt. Der Kristallisator
kann unter Vakuum betrieben werden mit einer Wiedergewin
nung des Kondensats in dem Vakuumejektor 224.
Wenn das Abfallmaterial in erster Linie beifahrerseitiges
Gaserzeugungsmaterial ist, kann das Permeat in der Lei
tung 50 Natriumnitrat und/oder andere wasserlösliche Oxi
dationsmittel, wie beispielsweise Kaliumperchlorat, zu
sätzlich zu dem Natriumazid und Wasser aufweisen. In die
sem Fall wird der Kristallisator 174 als ein fraktionier
ter Kristallisator betrieben. Der Kristallisator wird
unter Bedingungen betrieben, die eine Mutterlauge erzeu
gen, welche in erster Linie Natriumazidkristalle in der
Leitung 54 enthalten, sowie einen Wasserdampfstrom in
Leitung 52. Die Mutterlauge enthält auch aufgelöstes Na
triumazid, Natriumnitrat und Kaliumperchlorat. Der Kri
stallisator wird bei atmosphärischem Druck betrieben, und
der Dampfstrom wird in dem Kondensator 220 kondensiert
und in dem Kondensatempfänger 222 gesammelt.
Die Leitung 54, die die Mutterlauge vom dem Kristallisa
tor 174 enthält, teilt sich in zwei Leitungen 54a und
54b. Der Kristallisator 174 wird auf einer zyklischen Ba
sis betrieben. Während eines Kristallisatorzyklus wird
ein Teil der Mutterlauge und mitgenommener Natriumazid
kristalle in der Leitung 54 zurückgeführt, in der Leitung
54b durch die Pumpe 176 durch den Wiedererwärmer 178 zu
rück zu dem Kristallisator 174. Ein Teil der Mutterlauge
und der mitgenommenen Natriumazidkristalle wird in der
Leitung 54a durch die Zentrifugenspeisepumpe 180 zu der
Zentrifuge 182 gepumpt (Fig. 2B). Der eingekreiste Buch
stabe "H" zeigt den Verbindungspunkt der Leitung 54a von
Fig. 2A mit der Leitung 54a von Fig. 2B an. Dieser Zyklus
wird aufrechterhalten, bis das gesamte Zentrat in dem La
gertank oder den Tanks 164, 166, 168 verbraucht ist.
Die Zentrifuge 182 ist vorzugsweise eine Ausstoßer- oder
Drückerzentrifuge, die eine Wasserwaschung umfaßt zum
Entfernen von Restlösung von den Kristalloberflächen. De
stilliertes Wasser wird in die Schubzentrifuge in der
Leitung 56 eingeführt (Fig. 2B). Alternativ kann eine
Sieb- oder Schirmzentrifuge verwendet werden. Die Zen
trifuge 182 erzeugt einen Zentratstrom in der Leitung 60
und einen Zentrifugenkuchen in der Leitung 58.
Der Zentrifugenkuchen in der Leitung 58 ist ein nasser
Kuchen, der reine Natriumazidkristalle enthält. Die Na
triumazidkristalle werden auf einen Schraubenförderer 184
übertragen, der seinerseits die Kristalle zu einem Na
triumazidkristalltrockner 186 transportiert. Vorzugsweise
wird das Trocknen im Trockner 186 unter einer Stickstoff
decke von einem Stickstoffgenerator 187 ausgeführt, um
eine Verbrennung der Azidkristalle zu verhindern. Die
Kristalle werden von ungefähr 5 Gew.-% Feuchtigkeit bis
ungefähr 0,04% bis 1% Feuchtigkeit getrocknet. Dies er
zeugt einen Natriumazid-Rohstoff, der den Anforderungen
zur Herstellung zusätzlichen gaserzeugenden Materials
entspricht.
Während dieses Betriebs fließt die Mutterlauge (Zentrat)
von der Schubzentrifuge 182 in der Leitung 60 zu einem
Aufnahmetank 188. Von dem Aufnahmetank 188 wird das Zen
trat durch eine Pumpe 190 in einer Leitung 90 zu einer
Leitung 94 gepumpt, wo es in einer Leitung 94b (Fig. 2A)
durch den Wiedererwärmer 178 zu dem Kristallisator zum
Wiederverarbeiten zurückgeführt wird. Der eingekreiste
Buchstabe "M" zeigt den Verbindungspunkt der Leitung 94
in Fig. 2B mit der Leitung 94 in Fig. 2A an. Das Zentrat
wird in der Leitung 94, 94b zurückgeführt zum Kombinieren
mit dem Rückführungsmaterial in der Leitung 54b, um durch
Kristallisation zusätzliche Natriumazidkristalle wieder
zugewinnen. Dieses Zurückführen wird beibehalten, bis zum
Ende eines Kristallisationszyklus.
Während eines Kristallisationszyklus kann ein Teil des
Zentrats in der Leitung 90 von dem Aufnahmetank 188 und
der Pumpe 190 kann als eine Entleerung in Leitungen 92,
61 (Fig. 2B) zur Lagerung in einem Tank 192 abgezogen
werden. Diese Entleerung durch die Leitungen 92, 61 kann
ein wichtiger Teil des Kristallisierbetriebs sein abhän
gig von der Zusammensetzung des gaserzeugenden Materials,
und wird in weiteren Einzelheiten unten beschrieben.
Am Ende eines Kristallisationszyklus, bei dem eine Charge
von irgendeinem der Speisetanks 164, 166, 168 verarbeitet
wird, wird die Mutterlauge dann durch die Pumpe 190 (Fig.
2B) zu einem der verschiedenen, noch zu beschreibenden
Haltetanks gepumpt.
Vorzugsweise wird die Mutterlauge zurückgeführt, während
eines Kristallisationszyklus durch die Pumpe 190 durch
einen Filter (in line-Filter) 189 in der Leitung 90. Der
Filter entfernt kleine Natriumazidkristalle, die in der
Mutterlauge mitgenommen werden in der Leitung, die mit
"S" markiert ist, die somit rückgewonnen werden und in
die Kristallisierspeisetanks 164, 166, 168 zur Wieder
verarbeitung zurückgegeben werden. Falls gewünscht, kann
der Fluß in der Leitung 90 um den Filter 189 durch eine
Bypaßleitung 90a herumgeleitet werden.
Wenn die Speisung des Kristallisieres 174 (Fig. 2A) fah
rerseitiges Gaserzeugungsmaterial aus dem Speisetank 168
ist, kann sie nur Wasser und Natriumazid enthalten. In
diesem Fall wird der Kristallisator 174 als ein Vakuum
verdampfer betrieben. Das Verarbeiten eines Speisestroms
aus dem Speisetank 168 kann mehrere Tage des Betriebs des
Kristallisators 174 brauchen. Während des Betriebs des
Kristallisators wird ein Teil der Flüssigkeit in der Lei
tung 54 durch einen Wiedererwärmer 178 zurückgeführt und
ein Teil wird in der Leitung 54a zu der Zentrifuge 182
(Fig. 2B) abgezogen. Zentrat aus der Zentrifuge im Hal
tetank 188 wird auch zurückgeführt in Leitungen 94, 94b
durch den Wiedererwärmer 178. Die während dieses Zyklus
abgezogenen Ströme sind der Überkopfdampfstrom in der
Leitung 52 von dem Kristallisator 174 und der Kristall
strom von der Zentrifuge 182 zu dem Trockner 186. Diese
Verarbeitung wird fortgesetzt, bis die gesamte Speisung
von dem Tank 168 erschöpft ist. Die Mutterlauge ist an
diesem Punkt im Haltetank 188 eine verdünnte Lösung von
aufgelöstem Natriumazid und Wasser. Die Mutterlauge wird
zurück zu dem Tank 168 (Fig. 2A) in der Leitung 34 rück
geführt, kombiniert mit frischem fahrerseitigen Zentrat
von der Zentrifuge 122 (Fig. 1), und für einen nächsten
Zyklus der Konzentration des fahrerseitigen Gaserzeu
gungsmaterialabfalls in dem Kristallisator 174 auf
genommen. Der eingekreiste Buchtabe "N" zeigt den Ver
bindungspunkt der Leitung 34 in den Fig. 2A und 2B an.
Wenn der Gaserzeugungsmaterialabfall beifahrerseitiges
Gaserzeugungsmaterial ist, kann es wasserlösliche Salze
enthalten, wie beispielsweise Natriumnitrat und Kalium
perchlorat, zusätzlich zu dem Natriumazid. Für ein sol
ches Material ist der Betriebszyklus weitgehend der glei
che wie der obige, der für das fahrerseitige Material
verwendet wird. Am Ende eines Betriebszyklus wird ver
dünnte Mutterlauge in den Leitungen 96, 96b (über den
Verbindungspunkt "L" der Fig. 2A und 2B) und die Leitun
gen 96b' und 96b'' für die Lagerung im Tank 164 oder 166
zurückgeführt, um mit Permeatspeisung von einem nächsten
Auszugs- und Klärungsschritt kombiniert zu werden. In
diesem Fall wird jedoch durch den Auszug von Natriumazid
aus mehrfachen Speisungen des Gaserzeugungsmaterial
abfalls eine Aufhäufung solcher Salze über die Zeit hin
weg auftreten, und zwar in der Mutterlauge, die in den
Tanks 164, 166 gelagert ist. Es wird somit notwendig, die
Mutterlauge von solchen Salzen zu befreien oder entlee
ren. Dies wird erreicht durch Betreiben des Kristallisa
tors 174 und der Zentrifuge 182 in einem Modus oder in
einer Vielzahl von Modi anders als der obige normale Be
triebsmodus. Das folgende Beispiel zeigt den Betrieb des
Prozesses in mehreren Betriebsarten, um diese Entleerung
zu erreichen.
In dem folgenden Beispiel ist ein Prozeßzyklus definiert
als die Vielzahl von Schritten, die aufeinanderfolgend
durchgeführt werden, um eine Zentratcharge in den Lager
tanks 164, 166 von der Zentrifuge 122 (Fig. 1) zu verar
beiten. Ein Betriebsmodus ist ein Schritt in diesem Zy
klus.
Dieses Beispiel zeigt das Verarbeiten eines Zentratteils
von Gaserzeugungsmaterialabfall in der Leitung 12a von
Fig. 1, das mehrfache wasserlösliche Oxidationsmittel zu
sätzlich zu Natriumazid und einem Metalloxid aufweist.
Der Gaserzeugungsmaterialabfall ist beifahrerseitiges Ma
terial und weist in diesem Beispiel sowohl Natriumni
trat wie auch Kaliumperchlorat auf. Das Natriumnitrat
kommt von beifahrerseitigem Materialabfall aus geformten
Formen. Das Kaliumperchlorat kommt von beifahrerseitigem
Überzugsmaterialabfall.
Das Zentrat fließt während eines Prozeßzyklus der Zen
trifuge 122 (Fig. 1) in der Leitung 12a und dann als Per
meat in der Leitung 44 entweder zum Lagertank 164 oder
166 (Fig. 2A), wo das Permeat gelagert wird. Das Permeat
weist auf Gewichtsbasis ungefähr 21,8% NaN3, ungefähr
0,7% NaNO3, ungefähr 0,5% KClO4 und ungefähr 77% H2O
auf.
Das Permeat wird während jedes Zyklus im Tank 164 oder
166 mit zwei Entleerungsrückführungsströmen kombiniert,
die von einer vorherigen Charge erhalten werden und die
unten genauer beschrieben werden. Der Ausdruck "Entleer
ungsrückführung" ("purge recycle") unterscheidet diese
zwei Ströme von anderen Rückführungsströmen in dem Prozeß
und identifiziert die Ströme auch als austretend von
einem Entleerungsmodus in dem Prozeß.
Ein Entleerungsrückführungsstrom, im weiteren als erster
Entleerungsrückführung bezeichnet, fließt aus einem Fest
körperauflöser 200 (Fig. 2B) mittels einer Leitung 63.
Dieser Entleerungsrückführungsstrom wird während eines zu
beschreibenden dritten Betriebsmodus erzeugt. Der Ent
leerungsrückführungsstrom wird durch eine Pumpe 202 (Fig.
2A) entweder durch eine Leitung 63a oder 63b in den Tank
164 oder 166 gepumpt. Der eingekreiste Buchstabe "I"
zeigt den Verbindungspunkt der Leitung 63 in Fig. 2B mit
der Leitung 63 in Fig. 2A an. Der Entleerungsrückfüh
rungsstrom weist in erster Linie aufgelöste Natriumazid
kristalle auf mit etwas aufgelöstem Kaliumperchloratkri
stallen. Die Menge des Entleerungsrückführungsstroms ist
ungefähr 6% der Gewichts des Zentrats von der Zentrifuge
122.
Der andere Entleerungsrückführungsstrom, im weiteren als
zweiter Entleerungsrückführungsstrom bezeichnet, fließt
zum Tank 164 oder 166 (Fig. 2A) in der Leitung 96b' oder
96b''. Dieser Entleerungsrückführungsstrom bildet ein Zen
trat konzentrierter Mutterlauge von der Zentrifuge 182
(Fig. 2B) und dem Aufnahmetank 188 und wird während eines
vierten Betriebsmodus erzeugt. Die konzentrierte Mutter
lauge wird zum Tank 164 oder 166 durch die Pumpe 190 ge
pumpt. Der eingekreiste Buchstabe "L" zeigt den Verbin
dungspunkt der Leitung 96 in Fig. 2B mit der Leitung 96
in Fig. 2A an. Die konzentrierte Mutterlauge enthält
hauptsächlich Mengen von Natriumazid und Natriumnitrat.
Die Menge dieses Entleerungsrückführungsstroms ist unge
fähr 4% der Menge des Zentrats von der Zentrifuge 122.
Der Speisetank 164, 166 kann auch eine sehr kleine Menge
feiner Natriumazide von dem zu beschreibenden Filter 189
(Fig. 2B) empfangen. Es ist genügend Überschußwasser in
den Speisetanks 164, 166 vorhanden, um die zu den Spei
setanks zurückgeführten aufzulösen. Eine Menge Auflö
sungswasser wird zu den Speisetanks 164, 166 zugefügt.
Diese Menge ist ungefähr 26% des Gewichts des Permeats
in den Speisetanks von der Zentrifuge 122.
In jedem Zyklus funktionieren die Speisetanks 164, 166
als Lagertanks. Zentrat von der Zentrifuge 122 und von
der Verarbeitung der laufenden Charge abgeleitete Ent
leerungströme werden für einen nächsten Zyklus gelagert.
In dem nächsten Zyklus wird die Speisung von einem oder
dem anderen der Speisetanks 164, 166 abgezogen. Diese
Speisung wird in der Leitung 50 (Fig. 2A) zu dem Kristal
lisator 174 gepumpt. In jedem Zyklus wird der Kristal
lisator 174 in diesem Beispiel in vier Betriebsarten be
trieben. Diese Betriebsarten sind aufeinanderfolgend.
Dies ist in Fig. 4 gezeigt.
Der erste Modus umfaßt Verarbeiten des Permeats von der
Zentrifuge 122 und der Entleerungsrückführung in den
Tanks 164, 166, wie in Fig. 4 gezeigt. Der Zweck des er
sten Betriebsmodus des Kristallisators 174 ist es, ein
Produktstrom reiner Natriumazidkristalle von der Speisung
in den Tank 164, 166 erhalten. Die Speisung an diesem
Punkt hat die folgende Zusammensetzung: ungefähr 21%
NaN3, ungefähr 1,4% NaNO3, ungefähr 1% KClO4 und unge
fähr 76,6% Wasser.
In diesem Modus wird der Kristallisator 174 in einem
Verdampfermodus betrieben als ein fraktionierter Kristal
lisator. Wasser wird aus der Speisung in dem Kristallisa
tor 174 abgekocht und in die Überkopfleitung 52 (Fig. 2A)
verdampft. Die franktionierte Kristallisation des Natri
umazids aus der Speisung ist möglich wegen der höheren
Natriumazidkonzentration der Speisung zusammen mit den
relativen Löslichkeiten von Natriumazid, Natriumnitrat
und Kaliumperchlorat. In diesem fraktionierten Kristalli
sationsschritt verbleiben das Kaliumperchlorat und das
Natriumnitrat in Lösung.
Der Kristallisator 174 wird in diesem Modus für den größ
ten Teil des Prozeßzyklus betrieben. Beispielsweise kann
der Kristallisator 174 in diesem ersten Betriebsmodus für
ungefähr 120 Stunden betrieben werden. Während dieses er
sten Betriebsmodus wird der Kristallisator auf einer
Rückführungsbasis betrieben, die folgendes aufweist: (i)
Pumpen der Aufschlämmung mittels der Pumpe 176 (Fig. 2A)
durch den Wiedererwärmer 178 zurück zu dem Kristallisator
174; (ii) Pumpen eines kleinen Teils der Aufschlämmung
mittels der Pumpe 180 in der Leitung 54a zu der Zentri
fuge 182 (Fig. 2B); und (iii) Rückführung der Mutterlauge
von dem Aufnahmetank 188 mittels der Pumpe 190 in der
Leitung 94 durch den Wiedererwärmer 178 zurück zu dem
Kristallisator 174. Während dieser Rückführung wird ein
Produktstrom des Zentrifugenkuchens (d. h. NaN3-Kri
stalle) von der Zentrifuge 182 abgezogen, und zwar auf
den Schraubenförderer 184 (Fig. 2B), der diesen Produkt
strom zu dem Trockner 186 befördert. In dem Zentrifugen
schritt wird der Zentrifugenkuchen mit Waschwasser gewa
schen, das dann zu der zu dem Kristallisator 174 rückge
führten Mutterlauge zugefügt wird.
Wie oben beschrieben, wird auch ein Teil des Zentrats von
dem Aufnahmetank 188 abgezogen als eine erste Entleerung
über die Leitungen 92 und 61 und im Tank 192 gelagert
(Fig. 2B und 4). Die Menge der Entleerung, die zu dem
Tank 192 abgezogen wird, ist ungefähr 22% der gesamten
Speisung in den Tank 164, 166. Die Zusammensetzung der
ersten Entleerung am Ende eines Zyklus ist ungefähr 26%
NaN3, 9% NaNO3, 6% KClO4 und 59% Wasser. Dies ist re
lativ höher in relativen Mengen von NaNO3 und KClO4 als
die Speisung am Beginn des Zyklus wegen des Abzugs von
NaN3 zum Trockner 186.
Der Zentrifugenkuchen, der von der Zentrifuge 182 er
halten wird, ist ein nasser Kuchen, der im wesentlichen
aus Natriumazid besteht. Die Azidmenge, die in einem Zy
klus erhalten wird, ist im wesentlichen gleich der Azid
menge in dem Zentrat, das in den Tanks 164, 166 von der
Zentrifuge 122 (Fig. 1) gelagert wird. Wenn beispiels
weise die Tanks 164, 166 eine Rohspeisung zu dem Kristal
lisator 174 vorsehen von
96,25 kg pro Stunde Natriumazid, ist die Rückgewin
nungsrate der Natriumazidkristalle in dem nassen Kuchen
von der Zentrifuge 182 auch
96,25 kg pro Stunde.
Die Wassermenge in dem nassen Kuchen auf dem Schrauben
förderer 184 ist weniger als 5%, wie oben angegeben. Der
Kuchen (Kristalle des NaN3) ist getrocknet im Trockner
186 auf 0,04% bis 1% Feuchtigkeit. Die Mengen von Na
triumnitrat und Kaliumperchlorat in dem nassen Kuchen
sind sehr klein jeweils weniger als ungefähr 0,1%. Somit
ist das Natriumazid, das von dem Trockner 186 rückgewon
nen wird, geeignet zur Wiederverwendung in der Herstel
lung zusätzlichen gaserzeugendem Materials.
Am Ende des ersten Betriebsmodus, wenn die gesamte Spei
sung in den Tanks 164, 166 erschöpft ist, fließt die Mut
terlauge von dem Kristallisator 174 und der Zentrifuge
182 zu dem Aufnahmetank 188 (Fig. 2B) und wird von dort
durch die Pumpe 190 in den Leitungen 92, 61 zur Lagerung
im Tank 192 gepumpt (Fig. 2B und 4). Die Mutterlauge wird
vorzugsweise durch den Filter 189 (Fig. 2B) in der Lei
tung 90 gepumpt, der feines Natriumazid aus der Mutter
lauge entfernt. Die feinen Natriumazide werden dann zu
den Speisetanks 164, 166 zurückgeführt und zu der Spei
sung für den nächsten Betriebszyklus des Prozesses zuge
fügt.
Der Zweck dieses zweiten Betriebmodus des Kristallisators
174 ist es, das Kaliumperchlorat zum Kristallisieren und
somit aus dem Entleerungsstrom im Tank 192 (Fig. 2B und
4) vom Modus 1 zu entleeren. Aus dem Obigen ist es deut
lich, daß das Kaliumperchlorat und das Natriumnitrat in
dem Entleerungsstrom im Tank 192 in einem konzentrierte
ren Zustand ist relativ zu dem Natriumazid als am Beginn
des Zyklus.
Die Speisung im Tank 192 ist mit ungefähr 8,7% Wasser
verdünnt, basierend auf dem Gewicht der Speisung in dem
Tank 192. Die verdünnte Speisung wird dann zu dem Kri
stallisator 174 mittels der Pumpe 194 in der Leitung 62
gespeist. Der eingekreiste Buchstabe "J" zeigt den Ver
bindungspunkt der Leitung 62 in Fig. 2A mit der Leitung
62 in Fig. 2B an.
Der Kristallisator 174 wird in einer Kühlbetriebsart be
trieben unter Verwendung eines Wärmetauschers 178 als
Kühler, anstatt einer Erwärmungsbetriebsart, wodurch die
Speisung von einer Einlaßtemperatur von ungefähr
75°C auf eine Ausgangstemperatur von ungefähr
51,1°C gekühlt wird. Die Löslichkeit von Kaliumper
chlorat ist mehr temperaturempfindlich als die von Natri
umazid und Kaliumperchlorat kristallisiert vorzugsweise
aus der Speisung während dieses Kühlschrittes. Obwohl die
Kühlung im Wärmetauscher 178 stattfindet, findet die
Kristallisation im Kristallisator 174 statt.
Die Aufschlämmung aus dem Kristalliserer 174 in der Lei
tung 54 ist sehr dünn. Entsprechend wird ein Teil der
Aufschlämmung in der Leitung 54a abgezogen und dann in
der Leitung 54c (Fig. 2B) zu dem Aufnahmetank 188 ge
leitet unter Umgehung der Zentrifuge 182. Die Aufschläm
mung wird dann durch die Pumpe 190 durch den Filter 189
gepumpt. Dies erzeugt einen nassen Festkörperstrom im
Filter 189, der in erster Linie Kaliumperchloratkristalle
und eine klare Mutterlauge aufweist, die in den Leitungen
94 und 94a zum Tank 204a (Fig. 2A und 4) fließt, wo sie
gelagert wird. Der eingekreiste Buchstabe "M" zeigt den
Verbindungspunkt der Leitungen 94 von Fig. 2A und 2B an.
Der verbleibende Teil der Aufschlämmung wird rückgeführt
durch die Pumpe 176 in der Leitung 54b durch den Wärme
tauscher 178, der als ein Kühler funktioniert, zurück zu
dem Kristallisator 174.
Dieser Betriebsmodus des Kristallisators wird nur über
eine relative kurze Zeitperiode betrieben, beispielsweise
ungefähr 10 bis 30 Stunden eines Monatszyklus, bis die
Speisung aus dem Tank 192 erschöpft ist. Die Länge des
Betriebs hängt von der Kaliumperchloratmenge ab, die in
der Abfallspeisung vorhanden ist.
Das Gewicht der von dem Filter 189 wiedergewonnenen
Kaliumperchloratkristalle stellt ungefähr 5% des Ge
wichts des Kaliumperchlorats in der Mutterlauge dar, die
aus dem Tank 192 empfangen wird. Die Kaliumperchlorat
kristalle können für zusätzliches Überzugsmaterial
wiederverwendet werden.
Die Mutterlauge im Tank 204a enthält ungefähr 25% NaN3,
ungefähr 8% NaNO3, ungefähr 4% KClO4 und ungefähr
63% H2O.
Es sei bemerkt, daß, wenn das Abfallmaterial, das verar
beitet wird, kein Kaliumperchlorat enthält oder nur eine
kleine Menge Kaliumperchlorat enthält, dieser Betriebs
modus in dem Prozeß nicht verwendet werden muß. Auch kann
ein Teil des Entleerungsstroms im Tank 192 diesen Modus
umgehen und direkt in den dritten Modus gespeist werden.
Die Mutterlauge im Lagertank 204a von dem zweiten Be
triebsmodus wird in der Leitung 62 durch die Pumpe 206 zu
dem Kristallisator 174 gespeist (Fig. 2A und 4). Der
Zweck dieses Betriebsmodus ist es, zusätzliches Natrium
azid von der Mutterlauge wiederzugewinnen. Der Kristalli
sators 174 wird in einem Verdampfungsmodus betrieben. Die
Speisung in der Leitung 50 und in dem Rückführungsstrom
durch den Heizer 178 wird erwärmt auf eine Ausgangstempe
ratur von ungefähr 110°C. In diesem Verdamp
fungsmodus erfolgt eine Kristallisation von Kaliumper
chlorat sowie Kristallisation von Natriumazid.
Eine Aufschlämmung wird in der Leitung 54 erhalten, die
auf Gewichtsbasis ungefähr 50% Natriumazidkristalle ent
hält und ungefähr 5,2% Kaliumperchloratkristalle. Der
Hauptteil dieser Aufschlämmung wird durch die Pumpe 176
durch den Heizer 178 zurück zu dem Kristallisator 174
rückgeführt. Ein Teil der Aufschlämmung wird in der Lei
tung 54a abgezogen und ohne Waschen in der Zentrifuge 182
(Fig. 2B und 4) zentrifugiert. Der Zentrifugenkuchen wird
auf dem Schraubenförderer 198 empfangen, an den Auflöser
200 gespeist, wo der Kuchen wieder aufgelöst wird, und
durch die Pumpe 202 in der Leitung 63 (durch den Verbin
dungspunkt "I") zu den Speisetanks 164, 166 zurückgeführt
zum Zufügen zu der Speisung von einem nächsten Zyklus in
diesen Tanks und zum Wiederverarbeiten. Dies ist der er
ste Entleerungsrückführungsstrom, der oben genannt wurde,
mit Bezug auf die Beschreibung des ersten Betriebsmodus
des Kristallisators 174 und stellt ein Mittel zum Wieder
gewinnen zusätzlichen Natriumazids aus der Originalspei
sung dar.
Der dritte Betriebsmodus des Kristallisators 174 wird auf
einer durchgehenden Basis für ungefähr 16 Stunden eines
ein Monatszyklus betrieben unter Verwendung der Speisung
von dem Tank 204a und der Rückführung von der Mutterlauge
von dem Aufnahmetank 188 während der gesamten sechzehn
Betriebstunden. Ein Teil der Mutterlauge von dem Tank 188
wird auch kontinuierlich die Pumpe 190 zu dem Lagertank
204 entleert oder abgelassen. Am Ende der Periode von
diesem Betriebsmodus, wenn die Speisung vom Tank 204a er
schöpft ist, wird die Mutterlauge durch die Pumpe zu dem
Lagertank 204 (Fig. 2A und 4) gepumpt. Vorzugsweise wird
die Mutterlauge durch den Leitungsfilter 189 gepumpt, der
eine kleine Menge Feinmaterial erzeugt, die zu den La
gertanks 164, 166 zurückgeführt wird.
Die klare Mutterlauge, die in dem Lagertank 204 enthalten
ist, aus dem dritten Betriebsmodus, enthält ungefähr 12%
NaN3, ungefähr 41% NaNO3, ungefähr 10% KClO4 und unge
fähr 37% Wasser. Dies sind relativ hohe Konzentrationen
von NaNO3 und KClO4, verglichen mit der Konzentration von
NaN3.
Der Zweck des vierten Betriebsmodus des Kristallisators
174 ist es, einen gemischten Kristallstrom von Natrium
nitrat und Kaliumperchlorat von der Mutterlauge zu ent
leeren oder abzulassen.
Die klare Mutterlauge im Tank 204 wird mit ungefähr 8,5%
Wasser (basierend auf dem Gewicht der Mutterlauge in dem
Tank) verdünnt und wird in der Leitung 98 durch die Pumpe
206 zu dem Kristallisator 174 abgezogen. Der Kristallisa
tor 174 wird in einem Kühlmodus betrieben in Verbindung
mit den Wäremtauschern 172, 178 mit einer Einlaßtempera
tur zu den Wärmetauschern von ungefähr 100°C
und einer Ausgangstemperatur von ungefähr
20°C von den Wärmetauschern. Dies erzeugt eine
Aufschlämmung in der Leitung 54, die auf einer Gewichts
basis ungefähr 14% Natriumnitratkristalle und ungefähr
8,1% Kaliumperchloratkristalle enthält. Der Hauptteil
der Aufschlämmung wird durch die Pumpe 176 durch die Wär
metauscher 178 zurück zu dem Kristallisator 174 zurückge
führt. Ein Teil der Aufschlämmung wird in der Leitung 54a
abgezogen und in der Zentrifuge 182 (Fig. 2B) unter Ver
wendung eines Waschstroms zentrifugiert. Ein nasser Ku
chen aus Kaliumnitrat- und Kaliumperchloratkristallen
wird erhalten auf dem Schraubenförderer 198. Diese Kri
stalle werden gelagert zur Wiederverarbeitung, wie noch
beschrieben werden wird. Die Mutterlauge im Aufnahmetank
188 stellt den zweiten Endleerungsrückführungsstrom, der
oben mit Bezug auf den ersten Betriebsmodus genannt
wurde, dar und wird zu den Speisetanks 164, 166 (siehe
Fig. 4) zurückgeführt, und zwar in den Leitungen 96, 96b,
96b' und 96b'' durch den Verbindungspunkt "L" (Fig. 2A.
2B), wo er mit Permeatspeisung von einem nächsten Aus
zugs- und Klärungsschritt kombiniert wird.
Die Zusammensetzung des Mutterlauges-Entleerungs-Rück
führungsstroms ist relativ reich an Natriumazid. Der
Entleerungsstrom weist ungefähr 13% Natriumazid, unge
fähr 30% Natriumnitrat, ungefähr 2% Kaliumperchlorat
und ungefähr 55% Wasser auf. Beim Recycling dieses
Stroms kann zusätzliches Natriumazid wiedergewonnen wer
den.
Die Menge der Natriumnitrat- und Kaliumperchloratkri
stalle, die in dem nassen Kuchen auf dem Schraubenför
derer 198 entfernt werden, stellt ungefähr 46% des Ge
wichts des Natriumnitrats und Kaliumperchlorats in der
Speisung im Tank 204 beim Beginn des vierten Betriebs
modus dar.
Falls gewünscht, kann der Kristallisator 174 in zusätz
lichen Betriebsarten betrieben werden, um das Natriumni
trat und das Kaliumperchlorat weiter aus dem nassen Ku
chenstrom zu trennen, der in diesem vierten Betriebsmodus
erhalten wird, und zwar zur Wiederverwendung des Natrium
nitrats und des Kaliumperchlorats in der Herstellung zu
sätzlichen gaserzeugenden Materials.
Falls der Zentrifugenkuchen von dem Schraubenförderer 198
nur eine kleine Natriumazidkristallmenge enthält und
große Mengen sowohl von Natriumitrat wie auch Kaliumper
chlorat, kann der nasse Kuchen in dem Auflöser 200 wieder
aufgelöst werden und die aufgelöste Kristallösung von dem
Auflöser 200 und einem zugehörigen Lagertank (nicht ge
zeigt) kann im Kristallisator 174 verarbeitet werden oder
in einem getrennten Verdampfer (nicht gezeigt) durch Küh
len auf 16 bis 32°C, um Perchlorat
kristalle zu erhalten, gefolgt von einer Verdampfung bei
100°C, um Natriumnitratkristalle zu erhalten.
Die kleine Menge restlichen Natriumazids in jeder der
Kristallarten ist nicht von Bedeutung. Dies ist so, weil
die Kaliumperchloratkristalle wieder aufgelöst und wieder
verwendet werden können, beispielsweise in einem Überzug
für gaserzeugendes Material. Die Natriumnitratkristalle
können wieder verwendet werden, beispielsweise in einer
beifahrerseitigen Zusammensetzung. Die fraktionierte Kri
stallisation zum Trennen des Kaliumperchlorats von Natri
umnitrat braucht nur einmal alle paar Monate durchgeführt
werden.
Alternativ kann der nasse Kuchen auf den Förderer 198,
falls er mit einer kleinen Menge Natriumazid versetzt
ist, in Wasser aufgelöst werden in dem Auflöser 200 und
kann einem noch zu beschreibenden Ozonisierprozeß ozo
nisiert werden, um das Natriumazid zu zerstören, und kann
dann wiederkristallisiert werden zur Entsorgung auf einer
Deponie.
Dieser vierte Betriebsmodus wird normalerweise nur für
eine kurze Zeitperiode während des gesamten Prozesses
durchgeführt, beispielsweise ungefähr 9 Stunden eines
Einmonatzyklus, bis die Speisung von dem Tank 204 er
schöpft ist.
Der Schlammstrom in der Leitung 14 (Fig. 1) fließt von
der Zentrifuge 122 zu einem Feststoffübertragungs-Schrau
benförderer 128 (Fig. 3). Der eingekreiste Buchstabe "B"
zeigt den Verbindungspunkt der Leitung 14 von Fig. 1 mit
der Leitung 14 von Fig. 3 an. Der Förderer 128 seiner
seits überträgt den Schlammstrom zu einem von zwei Wie
deraufschlämmungsgefäßen 130 und 132. Schlamm, der einmal
wiederaufgeschlämmt wurde zum Wiedergewinnen zusätzlichen
Natriumazids wird in das Wiederaufschlämmungsgefäß 132
übertragen, wogegen Schlamm, der noch nicht vorher wieder
aufgeschlämmt worden ist, in das Wiederaufschlämmungsge
fäß 130 übertragen wird.
Das Gefäß 130 ist mit einer Wassereinlaßleitung 16 ver
sehen und nimmt Wasser auf. Das Gefäß 130 wird bewegt
oder gerührt, bis der Schlamm in dem Gefäß 130 wieder
aufgeschlämmt worden ist in eine homogene Aufschlämmung.
Diese Aufschlämmung wird zu den Hauptmischgefäßen 116,
118 zurückgeführt mittels einer Aufschlämmungsrückfüh
rungspumpe 134a in der Leitung 17. Der eingekreiste Buch
stabe "R" zeigt den Verbindungspunkt der Leitung 17 in
Fig. 3 mit der Leitung 17 in Fig. 1. Der Zweck dieses
Rückführens ist es, irgendwelche zusätzlichen wasserlös
lichen Komponenten wiederzugewinnen, die in dem Schlamm
in der Leitung 14 von der Zentrifuge 122 enthalten sind.
Alternativ kann, wenn der Schlamm zum Gefäß 132 über
tragen wird, dieser mit Anlagenwasser in der Leitung 18
kombiniert werden, das mit Azid oder anderen wasserlös
lichen Bestandteilen versetzt sein kann, und kann auch
wasserunlösliche Bestandteile enthalten. Die Mischung im
Gefäß 132 wird bewegt oder gerührt für eine ausreichende
Zeitperiode, um eine homogene Aufschlämmung zu erhalten.
Die Aufschlämmung wird dann durch die Pumpe 134 in der
Leitung 19 zu einem Ozonisator übertragen. Schlamm von
den Tankböden (einschließlich derer von Abfallbehand
lungsgebieten außerhalb dieses Prozesses) kann zu der
Aufschlämmung zugefügt werden durch die Leitung 20 strom
aufwärts des Ozonisators 136. Ozon in der Leitung 22 von
einem Ozongenerator (nicht gezeigt) wird in den Ozo
nisator 136 eingeführt. Im allgemeinen wird der Ozonge
nerator ein Ozon/Luft-Gemisch erzeugen. Ein typisches Vo
lumenverhältnis von Ozon zu Luft ist ungefähr 1,2 : 100.
Die Ozonisierung im Ozonisator 136 wird in Übereinstim
mung mit dem Verfahren durchgeführt, das in der US-An
meldung Ser. No. 703 910, eingereicht am 22. Mai 1991 jetzt Patent mit der Nummer 5073273 be
schrieben ist. Die Ozonisierung kann chargenweise oder
durchgehend ausgeführt werden.
Wie in der US-Anmeldung Ser. No. 703 910 gezeigt ist, ist
der Ozonisator 136 ein Reaktionsgefäß. Das Gefäß hat vor
zugsweise einen Bodeneinlaß zum Einführen von Ozon in der
Leitung 22 in das Gefäß von einem Ozongenerator. Das Re
aktionsgefäß weist auch vorzugsweise Ablenkvorrichtungen
innerhalb des Gefäßes auf, um ein Mittel vorzusehen zum
Verteilen des in das Gefäß eingeführten Ozons in der Auf
schlämmung in dem Gefäß. Vor der Ozonisierung und, falls
notwendig, während der Ozonisierung kann die Aufschläm
mung gerührt oder bewegt werden, um ein Absetzen oder
eine Phasentrennung der Inhaltsstoffe der Aufschlämmung
zu verhindern.
Die Ozonisierung wird durchgeführt, bis das Azid in der
Aufschlämmung im wesentlichen vollständig umgewandelt ist
in Nitrationen, Stickstoffgas, Hydroxylionen und Na
triumionen in dem Wasser, und zwar in Übereinstimmung mit
den folgenden Gleichungen:
NaN3 + 3O3 → Na+ + NO3 - + N2 + 3O2 (1)
2NaN3 + O3 + H2O → 2Na+ + 2OH- + O2 + 3N2 (2)
Es gibt keine Kritizität in der Rate der Ozonzufügung zu
der azidenthaltenden Aufschlämmung in dem Reaktionsgefäß
oder in der Länge der Zeit, während der die Ozonisierung
ausgeführt wird, außer daß die Ozonisierung ausgeführt
werden sollte, bis im wesentlichen der gesamte Stickstoff
in Natriumazid in Nitrationen (NO3 -) und Stickstoffgas
(N2) umgewandelt ist. Dies wird beispielweise in einer
Periode von ungefähr 7 1/2 Stunden auftreten.
Der Ozonisator 136 wird vorzugsweise kontinuierlich be
trieben. Der Ozonisator 136 wird in einer Leitung 24 zu
dem Ozonzerstörer 138 abgelassen, um ein Ablassen von
Ozon in die Umgebung zu verhindern.
Die Aufschlämmung von dem Ozonisator 136, frei von Azi
den, fließt in ein Haltegefäß 140. Die Aufschlämmung wird
von dem Haltegefäß durch eine Speisepumpe 142 zu einer
Zentrifuge 144 gespeist. Anstatt einer Zentrifuge 144
kann eine Filterpresse verwendet werden. Die Zentrifuge
144 oder eine Filterpresse trennt die Aufschlämmung in
einen Strom, der Metalloxide enthält in Leitung 26, der
geeignet ist zur Wiederverwertung oder Entsorgung ge
stattet, und eine Flüssigkeit oder einen Zentratstrom in
der Leitung 28, der zu dem Zentratempfänger 146 fließt.
Dieses Zentrat wird dann in der Leitung 28a durch einen
Klärfilter 148 geführt, der ein klares Permeat in der
Leitung 30 erzeugt, das geeignet ist zur Abwasserent
sorgung. Ein Teil dieses Stroms oder der gesamte Strom
kann auch rückgeführt werden zur Verwendung in der Azid
wiedergewinnungsanlage zur Auflösung von Feststoffen oder
zum Wiederaufschlämmen von Schlamm. Ein konzentrierterer
Strom in der Leitung 30a oder 30b wird zu dem Haltegefäß
140 zum Wiederverarbeiten zurückgeführt.
Mit Bezug auf den vierten Betriebsmodus des Kristallisa
tors 174 war oben erwähnt worden, daß der nasse Kuchen
von dem Kristallisator 174 (Fig. 2A) nachfolgend nach der
Trennung in der Schubzentrifuge 182 (Fig. 2B) durch
Ozonisierung verarbeitet werden könnte. Die Ozonisierung
würde Restnatriumazid in dem Kuchen zerstören und würde
gefolgt werden von der Wiederkristallisierung und Ent
sorgung, zum Beispiel auf einer Deponie. Bei dieser Op
tion werden die Kristalle in Wasser aufgelöst in dem Auf
löser 200 und werden zu einem zugehörigen Lagertank
(nicht gezeigt) geführt. Die Lösung aufgelöster Kristalle
wird dann periodisch, beispielsweise einmal alle paar Mo
nate dem Ozonisator 136 (Fig. 3) zugeführt, um das Re
stazid in der Lösung zu zerstören. Der azidfreie Flüs
sigkeitsstrom kann dann wieder kristallisiert werden
(einfach durch Verdampfung von Wasser), um einen Per
chlorat/Nitrat-Feststoff zu erzeugen, der zu einer städ
tischen oder industriellen Deponie zur Entsorgung ge
schickt werden könnte.
Andere Veränderungen und Modifikationen der obigen Vorge
hensweisen werden dem Fachmann deutlich sein. Beispiels
weise kann anstatt des Auflösens der wasserlöslichen In
haltsstoffe des Gaserzeugungsmaterialabfalls in einem
Vormischgefäß 114 ein gegenläufiges Feststoffauslaugen
als eine Möglichkeit verwendet werden.
Nach der Auflösung der wasserlöslichen Inhaltsstoffe,
entweder in einem Vormischgefäß 114 oder durch gegenläu
figes Auslaugen, kann die Trennung der wasserunlöslichen
Inhaltsstoffe von der Vormischung durchgeführt werden
durch Absetzen in einen Absetztank, und zwar zusätzlich
oder anstatt der Verwendung der Zentrifuge 122. Falls es
zusätzlich zu der Zentrifuge 122 verwendet wird, wird das
Absetzen vorzugsweise stromaufwärts der Zentrifuge 122
verwendet. Absetzen kann auch anstatt der Zentrifugen 182
und 144 oder zusätzlich dazu verwendet werden.
Das Wiederaufschlämmen der Feststoffe von dem ersten
Auszugsschritt (Zentrifuge 122) mittels einer Rückfüh
rungspumpe 134a ist nicht wesentlich, aber wünschenswert
für eine verbesserte Auszugseffizienz.
Der Kristallisator 174 kann betrieben werden entweder als
ein fraktionierter Kristallisator, wenn das Filtrat von
dem Klärfilter 162 wasserlösliche Salze zusätzlich
zu Natriumazid enthält, oder als ein einfacher Verdamp
fer, wenn das Filtrat von dem Filter 162 nur Natriumazid
enthält. Wenn der Gaserzeugungsmaterialabfall, der verar
beitet wird, nur Natriumazid enthält als wasserlöslichen
Inhaltsstoff, dann kann der Kristallisator 174 als eine
einfache Verdampfungseinrichtung verwendet werden.
Beispielsweise kann ein einfacher Vakummverdampfer ver
wendet werden.
Die Verwendung des Trockners 186 ist wichtig, um die An
forderungen zum Vorsehen trockner Kristalle für die Her
stellung des gaserzeugenden Materials zu erfüllen. Jedoch
wurde vorgeschlagen, gaserzeugendes Material unter Ver
wendung eines nassen Prozesses herzustellen; in diesem
Fall würde der Trockner 186 nicht gebraucht werden. An
statt der Schubzentrifuge 182, besteht chargenweises Fil
tern/Waschen als eine Option.
Das Entfernen des Spurenrestazids im Ozonator 136 aus den
Metalloxiden ist wesentlich, um ein sicheres Produkt zu
liefern zum Wiederverwerten oder zur unschädlichen Depo
nieentsorgung. Ozonisierung ist daher wichtig. Das Tren
nen der azidfreien Metalloxide (Schlämme) aus dem Wasch
wasser in der Zentrifuge 144 wird stark bevorzugt, um die
Schlammentsorgung oder die Wiederverwertungsladung zu
vermindern. Zentrifugieren wird bevorzugt, aber Absetz
tanks sind weniger wirksame, langsamere Alternativen. An
dere Festkörper/Flüssigkeits-Trennausrüstungeen können
verwendet werden, wie beispielsweise Filterpressen, Gurt
filter oder Vakuumfilter.
Aus der obigen Beschreibung eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiels der Erfindung wird der Fachmann Verbes
serungen, Veränderungen und Modifikationen erkennen. Sol
che Verbesserungen, Veränderungen und Modifikationen in
nerhalb des Fachs sollen durch die beigefügten Ansprüche
abgedeckt sein.
Zusammenfassend sieht die Erfindung folgendes vor. In ei
nem Verfahren zum Wiedergewinnen eines Alkalimetallazids
aus einem Gaserzeugungsmaterialabfall, der das Alkalime
tallazid und ein Metalloxid enthält, welches mit dem Azid
reagieren kann, wird das gaserzeugende Material mit einem
Lösungsmittel für das Alkalimetallazid gemischt. Dies er
zeugt eine Aufschlämmung, die folgendes aufweist: (i)
eine Lösung, die das Lösungsmittel und das Alkalimetal
lazid aufweist, und (ii) das Metalloxid. Die Aufschläm
mung wird getrennt in einen Flüssigkeitsstrom, der in er
ster Linie die Lösung aufweist, und in einen Schlamm
strom, der in erster Linie das Metalloxid aufweist. Der
Flüssigkeitsstrom wird in einem Membranfilter gefiltert,
um ein Permeat frei von Metalloxid zu erzeugen, und wird
dann konzentriert durch Verdampfen des Lösungsmittels, um
Kristalle des Alkalimetallazids zu erzeugen. Die Tren
nung kann durchgeführt werden durch einen Filter oder
eine Zentrifuge, um einen Filter- oder Zentrifugenkuchen
zu erzeugen. Der Schlamm, der aus der Aufschlämmung er
halten wird, wird wiederaufgeschlämmt, um zusätzliches
Azid wiederzugewinnen, und die sich ergebende Aufschläm
mung wird wieder getrennt in einen Schlamm und einen
Flüssigkeitsstrom durch einen Filter oder eine Zentri
fuge. Das Filtrat oder Zentrat wird rückgeführt und kann
verwendet werden für die Auflösung zusätzlichen
Gaserzeugungsmaterialabfall.
Claims (35)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung eines Alkalimetallazids
aus gaserzeugendem Material, wobei das gaserzeugende
Material Gaserzeugungsmaterialabfall ist, der das Alkalime
tallazid und ein Metalloxid enthält, welches mit dem
Azid reagieren kann, wobei die Zusammensetzung des
gaserzeugenden Materials variieren kann, wobei das
Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- a) Vorsehen einer Menge des gaserzeugenden Materi als, das das Alkalimetallazid und das Metalloxid auf weist;
- b) Vorsehen eines Lösungsmittels, in dem das Alkali metallazid löslich ist und das Metalloxid nicht lös lich ist;
- c) Mischen des gaserzeugenden Materials mit dem Lö sungsmittel unter Bedingungen, die wirksam sind, das ganze Alkalimetallazid aufzulösen, und Erzeugen einer Aufschlämmung, die eine Lösung des Alkalimetallazids sowie das nicht-lösliche Metalloxid aufweist; und
- d) Trennen der Aufschlämmung in einen Flüssigkeits strom, der die Lösung des Alkalimetallazids aufweist, und in einen Schlammstrom, der das Metalloxid auf weist;
- e) Gewinnen des Alkalimetallazids aus der Lösung;
- a) Behandeln des Schlammstroms nach der Trennung zum Erhalten eines Schlammstroms, dar im wesentlichen frei von Alkalimetallazid ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, das ferner den Schritt des
Konzentrierens des Flüssigkeitsstroms aufweist, um
Kristalle des Alkalimetallazids zu erhalten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Flüssigkeits
strom vor dessen Konzentrierung in einem Membranfil
ter gefiltert wird, um ein Permeat zu erzeugen, das
frei von Metalloxid ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Lösungsmittel
Wasser ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Azid Natriumazid
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Konzentration
durch Lösungsmittelverdampfung durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Konzentration in
einem Kristallisator durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das gaserzeugende
Material ein lösungsmittellösliches Salz zusätzlich
zu dem Alkalimetallazid enthält, und wobei der Kri
stallisator ein fraktionierter Kristallisator ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Salz aus der
Gruppe ausgewählt ist, die aus einem Nitrat, einem
Chlorat, einem Perchlorat und Kombinationen davon be
steht.
10. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Kristalle zen
trifugiert werden, um einen Kristallstrom zu erzeu
gen, der einen geringen Feuchtigkeitsgehalt aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Zentrifuge eine
Waschzentrifuge ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Kristalle ge
trocknet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Trocknen unter
einer inerten Atmosphäre durchgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Trocknen unter
Vakuum ausgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schlammstrom in
einem zusätzlichen Lösungsmittel gewaschen wird und
zu dem Trennungsschritt rückgeführt wird, um zu
sätzliches Azid wiederzugewinnen.
16. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schlammstrom mit
Wasser gemischt und mit Ozon zur Reaktion gebracht wird, um
Restazide darin zu zerstören.
17. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Trennung der
Aufschlämmung in einen Flüssigkeitsstrom und einen
Schlammstrom in einer Zentrifuge durchgeführt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der pH-Wert der Auf
schlämmung auf einen pH-Wert von 10 bis 12,5 einge
stellt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Konzentration in
einem Kristallisator durchgeführt wird, und wobei das
Verfahren ferner die folgenden Schritte aufweist:
- a) Einführen des Flüssigkeitsstroms in einen Mem branfilter, um ein klares Permeat zu erzeugen; und
- b) Einführen des Permeats von dem Membranfilter in den Kristallisator.
20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei das Permeat vor der
Kristallisierung vorgewärmt wird.
21. Verfahren zur Wiedergewinnung eines Alkalimetallazids
aus Gaserzeugungsmaterialabfall, der das Azid und ein
Metalloxid enthält, das mit dem Azid reagieren kann,
wobei der Gaserzeugungsmaterialabfall zumindest ein
wasserlösliches Oxidationsmittel zusätzlich zu Alka
limetallazid enthält, wobei das Verfahren die folgen
den Schritte aufweist:
- a) Vorsehen einer Menge von Gaserzeugungsmaterial abfall;
- b) Mischen des Gaserzeugungsmaterialabfalls mit Was ser unter Bedingungen, die wirksam sind, das ganze Azid und das wasserlösliche Oxidationsmittel aufzulö sen, zum Erzeugen einer Aufschlämmung, die eine Lö sung des Alkalimetallazids und des Oxidationsmittels sowie feste Körper aus dem Metalloxid enthält;
- c) Trennen der Aufschlämmung in einen Flüssigkeits strom, der das Alkalimetallazid und das wasserlösli che Oxidationsmittel enthält, und in einen Schlamm strom, der das Metalloxid enthält;
- d) Konzentrieren des Flüssigkeitsstroms in einem er sten Konzentrationsschritt, der reine Kristalle des Alkalimetallazids erzeugt, und Wiedergewinnen der Kristalle des Alkalimetallazids, wobei der Konzentra tionsschritt eine Mutterlauge erzeugt;
- e) Behandeln des Schlammstroms aus Schritt (c) nach der Trennung zum Erhalten eines Schlammstroms, der im wesentlichen frei von Alkalimetallazid ist;
- f) weiteres Konzentrieren der Mutterlauge, um eine Mischung von Kristallen des Azids und des wasserlös lichen Oxidationsmittels aus der Mutterlauge zu ent fernen und zum Erzeugen einer konzentrierten Mutter lauge;
- g) Aussetzen der konzentrierten Mutterlauge fraktio nierter Kristallisierung durch Kühlen oder durch Ver dampfen, um das wasserlösliche Oxidationsmittel aus der Mutterlauge zu kristallisieren.
22. Verfahren nach Anspruch 21, wobei das wasserlösliche
Oxidtionsmittel Natriumnitrat und Kaliumperchlorat
aufweist.
23. Verfahren nach Anspruch 21, wobei die Mischung der
Kristalle des Schrittes (f) rückgeführt wird und mit
dem Flüssigkeitsstrom des Schrittes (d) kombiniert
wird.
24. Verfahren nach Anspruch 22, wobei die Mischung der
Kristalle von Schritt (f) in Wasser aufgelöst wird,
bevor sie zurückgeführt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 21, wobei die Mutterlauge des
Schrittes (g) rückgeführt wird und mit dem Flüssig
keitsstrom des Schrittes (d) kombiniert wird.
26. Verfahren nach Anspruch 21, wobei die reinen Azid
kristalle, die im Schritt (d) wiedergewonnen wurden,
getrocknet werden.
27. Verfahren nach Anspruch 21, wobei das wasserlösliche
Oxidationsmittel des Schritts (g) wiederaufgelöst
wird und ozonisiert wird, um jedwedes Azid in dem
wasserlöslichen Oxidationsmittel zu zerstören, und
wobei das wasserlösliche Oxidationsmittel wieder kri
stallisiert wird und wiederverwertet wird oder ent
sorgt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 21, wobei die Konzentra
tionsschritte von (d) und (f) durch Verdampfen durch
geführt werden.
29. Verfahren zur Wiedergewinnung eines Alkalimetallazids
aus Gaserzeugungsmaterialabfall, der ein Metalloxid,
das Azid und eine Mischung aus wasserlöslichen Oxi
dationsmitteln enthält, die im wesentlichen aus Na
triumnitrat und Kaliumperchlorat bestehen, wobei das
Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- a) Vorsehen einer Menge des Gaserzeugungsmaterial abfalls;
- b) Mischen des Gaserzeugungsmaterialabfalls mit Was ser unter Bedingungen, die wirksam sind, das ganze Azid und die wasserlöslichen Oxidationsmittel aufzu lösen, zum Erzeugen einer Aufschlämmung, die eine Lö sung des Alkalimetallazids und des Oxidationsmittels sowie feste Körper aus dem Metalloxid aufweist;
- c) Trennen der Aufschlämmung in einen Flüssigkeits strom, der das Alkalimetallazid und die wasserlösli chen Oxidationsmittel enthält, und in einen Schlamm strom, der das Metalloxid enthält;
- d) Konzentrieren des Flüssigkeitsstroms in einem er sten Konzentrationsschritt, der reine Kristalle des Alkalimetallazids erzeugt und Wiedergewinnen der Kri stalle des Alkalimetallazids, wobei der Konzentrati onsschritt eine Mutterlauge erzeugt;
- e) Behandeln des Schlammstroms des Schritts (c) nach der Trennung zum Erhalten eines Schlammstroms, der im wesentlichen frei von Alkalimetallazid ist;
- f) Kühlen der Mutterlauge, um Kalium perchlorat aus der Mutterlauge fraktioniert zu kristallisieren;
- g) weiteres Konzentrieren der Mutterlauge, um eine Mischung von Kristallen des Azids und des Kalium perchlorats und eine Mutterlauge zu erzeugen, in der Natriumnitrat konzentriert ist; und
- h) Kühlen und/oder Konzentrieren der konzentrierten Mutterlauge, um fraktioniert das Natriumnitrat und das Kaliumperchlorat daraus zu kristallisieren.
30. Verfahren nach Anspruch 29, das die Schritte des
Wiederauflösens der Natriumnitrat- und Kaliumper
chloratkristalle umfaßt, was eine Speisung erzeugt,
und fraktioniertes Kristallisieren der Speisung, um
Natriumnitratkristalle und Kaliumperchloratkristalle
zu erhalten.
31. Verfahren nach Anspruch 29, wobei die Mischung der
Kristalle des Schrittes (g) zurückgeführt wird und
mit dem Flüssigkeitsstrom des Schrittes (d) kombi
niert wird.
32. Verfahren nach Anspruch 31, wobei die Mischung der
Kristalle des Schrittes (g) in Wasser aufgelöst wird,
bevor sie zurückgeführt wird.
33. Verfahren nach Anspruch 29, wobei die reinen Azid
kristalle, die in dem Schritt (d) wiedergewonnen wer
den, getrocknet werden.
34. Verfahren nach Anspruch 29, wobei die Natriumnitrat-
und Kaliumperchloratkristalle des Schrittes (h) wie
deraufgelöst werden und ozonisiert werden zum Zer
stören jedweden Azids und wobei das Nitrat und das
Perchlorat wieder kristallisiert wird und wiederver
wertet oder entsorgt wird.
35. Verfahren nach Anspruch 29, wobei die Konzentration
der Schritte (d) und (g) durch Verdampfung durch
geführt werden.
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