DE4228573C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates unter Verwendung einer gepulsten Quelle - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates unter Verwendung einer gepulsten QuelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten eines
Substrates unter Verwendung einer gepulsten Quelle, die durch
Niederschlagspulse Stoffe auf der auf eine bestimmte Tempera
tur aufgeheizten Substratoberfläche (Rezeptorfläche) in Form
dünner Schichten niederschlägt, insbesondere zur Herstellung
von supraleitenden kristallinen Filmschichten.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Erzeugung
dünner Schichten, mit einem gepulsten Laser, einem Target,
zumindest einem Substrat, einem Substratheizer und einer Tar
get und Substrat umschließenden Vakuumkammer.
Die Technik, mit gepulstem Laserniederschlag dünne Schichten
zu erzeugen, wird seit langem eingesetzt und spielt neuerdings
eine wichtige Rolle bei der Herstellung von hochtemperatursu
praleitenden (HTSL) Schichten.
Bei allen bisher bekanntgewordenen Verfahren [siehe z. B. 1
bis 3 der zum Stand der Technik beigefügten Literaturüber
sicht] wird das Substrat bis zu einer vorgegebenen Temperatur
aufgeheizt, worauf dann der Niederschlag dünner Schichten auf
der ständig freien Rezeptorfläche des Substrates erfolgt.
Die zur Durchführung dieser Verfahren üblicherweise verwende
ten Vorrichtungen umfassen einen gepulsten Laser, ein Target,
sowie ein mit einem Substratheizer verbundenes Substrat, wobei
zur Verbesserung des thermischen Kontakts zwischen Substrat
und Substratheizer üblicherweise Leitsilber eingesetzt wird
[1, 3] und die Aufheizung des Substrats mittels Wärmeleitung
erfolgt. Bisweilen erfolgt auch eine Bewegung des Substrates
zur Verbesserung der Gleichförmigkeit der Dicke einer dünnen
Filmschicht auf der Rezeptorfläche [1, 3].
Der wesentliche Nachteil des eingangs erläuterten Verfahrens
sowie der eingangs beschriebenen Vorrichtung liegt in der
schlechten Qualität und Reproduzierbarkeit der hergestellten
Filmschichten. Es konnte festgestellt werden, daß dieser Qua
litätsmangel in erster Linie darauf zurückzuführen ist, daß
die Aufrechterhaltung einer konstanten Heiztemperatur nicht
auch zu einer konstanten Temperatur der wachsenden Oberfläche
des Substrates führt. Die Ursache hierfür ist darin zu sehen,
daß bei höheren Temperaturen (z. B. 600 bis 800°C), wie sie
insbesondere bei der Niederschlagung von HTSL-Schichten einge
setzt werden, in den Heizvorrichtungen die Ausbreitung von In
frarotstrahlung sowohl vom Heizer als auch von der wachsenden
Schicht eine besondere Rolle spielt. Aufgrund dieser Änderung
des Grau-Koeffizienten und der Infrarotreflexion der Film
schicht während ihres Wachsens erfährt die wachsende Ober
fläche eine Temperaturänderung. Der gleiche Nachteil dieses
Verfahrens bzw. dieser Vorrichtung wird ebenfalls hervorgeru
fen durch Unzuverlässigkeit und Nichtreproduzierbarkeit des
thermischen Kontaktes zwischen Substrat und Heizer. Dies ist
leicht erkennbar aus der Differenz der "optimalen" Wachstums
temperaturen (650 bis 800°C), wie sie für Y-Ba-Cu-O-Film
schichten von verschiedenen Anwendern verschiedener Vorrich
tungen für die Substratheizung vorgegeben wird [1-5]. Diese
Art der Substrataufheizung führt auch zu ungleichmäßigen phy
sikalischen Oberflächenparametern infolge der ungleichmäßigen
Temperaturverteilung über die wachsende Filmschicht.
Nachteilig ist ferner die begrenzte Einsatzmöglichkeit des
eingangs beschriebenen Verfahrens bzw. der erläuterten Vor
richtung, die es nicht zulassen, auf einem sich bewegenden
großen oder auch endlosen Substrat, z. B. einem Bandstreifen,
eine Niederschlagsschicht zu erzeugen, da keine Möglichkeit
gegeben ist, einen sicheren thermischen Kontakt zwischen Sub
strat und Heizer aufrechtzuerhalten.
Die DE-PS 41 02 380 offenbart ein Verfahren zur Schichther
stellung, insbesondere von Hochtemperatur-Supraleiter-Schich
ten mittels gepulster Ablation, insbesondere Laser- oder
Pseudofunken-Ablation. Dabei wird auf die Substratoberfläche
bzw. die dort aufwachsende Schicht eine Laserheizstrahlung
gerichtet, die aus Laser-Heizpulsen einer Pulslänge im µs-
Bereich besteht, die zeitlich derart bezüglich der Ablations
pulse abgestimmt werden, daß sie eine vorübergehende Erwär
mung der Substratoberfläche bzw. der aufwachsenden Schicht
bewirken, wenn die durch einen Ablationspuls ablatierten
Teilchen gerade dort abgeschieden sind, denen aus dieser vor
übergehenden Erwärmung Energie zur Ausbildung einer gewünsch
ten Kristallstruktur verliehen wird. Dabei kann zur Erzeugung
der Heizpulse ein gepulster CO2-Laser verwendet werden. Ins
besondere bei Substanzen, bei denen die Zeit zur Ausbildung
der Kristallstruktur relativ lange dauert, können ein oder
mehrere zusätzliche Heizpulse nach der Abscheidung der Teil
chen auf das Substrat gerichtet werden.
In einer Weiterentwicklung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens kann zunächst ein sehr dünner Film von maximal
wenigen µm abgeschieden werden, worauf dann die Abscheidung
für eine vorbestimmte Zeit unterbrochen wird, während der
sich die jeweilige Kristallstruktur in gewünschtem Maße
ausbilden kann. Die herzustellende Schicht wird bis zur ge
wünschten Gesamtdicke entweder in einem Abscheidungsschritt
oder unter entsprechender Wiederholung der genannten
Schritte aufgebracht. Dabei können auch während der unter
brochenen Abscheidung Heizpulse auf den dünnen Film gerich
tet werden.
Bei diesem vorbekannten Verfahren wird auf ein in einer
Beschichtungskammer angeordnetes Target ein gepulster La
serstrahl für die Ablation gerichtet. Dem Target gegenüber
liegend ist ein zu beschichtendes Substrat angeordnet, das
mittels einer Heizeinrichtung beheizbar ist. Zusätzlich zu
dieser Ablation wird die Substratoberfläche bzw. die auf
wachsende Schicht mittels kurzer Heizpulse kurzzeitig über
eine relativ niedrige mittlere Temperatur aufgeheizt, die
von der Heizung vorgegeben wird. Diese Heizpulse sind zeit
lich mit den Ablationspulsen koordiniert. Mittels einer
Maske kann die Schicht während der Deposition in situ
strukturiert werden. Aufgrund der Maske entstehen dann un
terschiedliche Kristallstrukturen in der planaren Schicht.
Durch dieses Verfahren soll die mittlere Substrattemperatur
auf Werte unter 500°C eingestellt werden. Die Heizpulse
erhitzen dann das Substrat kurzzeitig auf Werte von 650 bis
800°C.
Mit diesem vorbekannten Verfahren werden somit hinsichtlich
des Substrats Temperaturschwankungen zwischen 150 und 300°C
erzeugt mit dem erklärten Ziel, eine herabgesetzte Durch
schnittstemperatur zu erreichen, da der stöchiometrisch
richtige Einbau von Sauerstoff erst unterhalb von 500°C
erfolgt. Zudem soll sich dieses vorbekannte Verfahren be
sonders eignen für die Abscheidung bestimmter Stoffe auf
temperaturempfindlichen Substraten.
Darüber hinaus weist das vorbekannte Verfahren eine inhe
rente Quelle nicht steuerbarer Temperaturabweichung in der
Filmschicht während ihres Wachstums auf. Dies ergibt sich
aus der mehr als zweimal erfolgenden merklichen Veränderung
des Infrarot-Reflexionskoeffizienten der wachsenden Film
schicht. Die von der Laserheizstrahlung erzeugten Heizpulse
müssen merklich unterschiedlich sein einerseits bei noch
sauberer Substratoberfläche und andererseits bei der Kri
stallisationskernbildung beim Schichtwachstum oder aber
dann, wenn die Schicht unter Einwirkung der Laserstrahlung
ihre Transparenz verliert. Der Zusammenhang zwischen Infra
rot-Reflexionskoeffizienten und Schichtdicke hängt von
einer Vielzahl struktureller und elektronischer Parameter
des Schichtwachstums ab, so daß es in der Praxis unmöglich
ist, unter Berücksichtigung dieser Gegebenheiten eine zu
treffende Korrektur der Laserenergie zu erzeugen.
Weitere Nachteile des vorbekannten Verfahrens ergeben sich
aus der hier angewendeten konventionellen Methode hinsicht
lich der permanenten thermischen Aufheizung des Substrates
durch direkten thermischen Kontakt zwischen Substrat und
Heizer. Dieses Aufheizverfahren führt zu einer instabilen
und nicht produzierbaren Temperatur sowie zu einer un
gleichmäßigen Temperatur über die Schichtoberfläche.
Die DE-OS 38 00 680 offenbart ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Beschichten eines Substrates unter Einsatz eines La
serstrahls, der auf ein Target gerichtet ist. Das Substrat
und das Target befinden sich innerhalb einer Vakuumkammer.
Zur Einkoppelung des Laserstrahls in die Vakuumkammer wird
zum Schutz des optischen Fensters eine Gaswolke vorgeschla
gen, die insbesondere durch eine mit einer Düse versehene
Kammer eingegrenzt wird. Die Gaswolke verhindert einen Nie
derschlag auf der Innenseite des optischen Einkoppelungsfen
sters und beugt so einer Zerstörung des Fensters durch Über
hitzung vor.
Die US-PS 5 015,492 offenbart ebenfalls eine Vorrichtung zur
Erzeugung dünner Schichten auf einem Substrat, mit einem ge
pulsten Laser, einem Target, einem Substrat, einem Substrat
heizer und einer target- und substratumschließenden Vakuum
kammer. Vor der Rezeptorfläche ist eine Lochwandung ortsfest
angeordnet.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, das eingangs
beschriebene Verfahren sowie die eingangs beschriebene Vor
richtung so zu verbessern, daß sich mit ihnen dünne Schichten
verbesserter Reproduzierbarkeit und verbesserter physikali
scher Parameter sowie kristalliner Perfektion niederschlagen
lassen.
Ausgehend von dem eingangs beschriebenen Verfahren wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rezeptorflä
che zumindest einigen Niederschlagspulsen nur über jeweils
eine Zeitdauer ausgesetzt wird, die größer ist als die Dauer
eines Niederschlagspulses aber der Abkühlzeit der Substrat
temperatur auf die tiefstzulässige Schichtwachstumstemperatur
(Öffnungszeit), und daß die Rezeptorfläche zwischen den Öff
nungszeiten thermisch abgeschirmt wird über einen Zeitraum,
der ausreicht, die Substrattemperatur wieder auf die vorgege
bene Schichtwachstumstemperatur anzuheben (Wärmeschirmzeit).
Ausgehend von der eingangs beschriebenen Vorrichtung wird die
vorstehend genannte Aufgabe erfindungsgemäß durch folgende
Merkmale gelöst:
- a) Der Substratheizer weist eine die dem Target abgewandte Seite des Substrats beaufschlagende rückseitige Heiz einrichung sowie einen die dem Target zugewandte Rezep torfläche des Substrats beaufschlagenden Wärmeschirm auf;
- b) ein Antrieb zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen Substrat und Wärmeschirm derart, daß der Wärmeschirm die Rezeptorfläche gegenüber dem Target zeitweise abschirmt und zeitweise freigibt;
- c) eine Synchronisiereinrichtung ist mit dem Laser sowie dem Antrieb verbunden zur Erzeugung einer Zeitkorrelati on zwischen den Laserpulsen und der genannten Relativbe wegung.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt somit im Einsatz
gleichförmiger und sich nahezu im Gleichgewicht befindlicher
Bedingungen für die Substraterwärmung. Diese Bedingungen wer
den in erster Linie erreicht durch einen weitgehend abge
schlossenen Hohlraum zur Aufnahme des Substrats sowie durch
dessen zeitweise Wärmeabschirmung. Unter diesen Bedingungen
besteht keine Abhängigkeit mehr zwischen der Temperatur des
mit dem Film versehenen Substrats weder von dem Graukoeffizi
enten noch von dem Infrarot-Reflexionskoeffizienten der wach
senden Filmschicht. Da diese Temperatur leicht bezogen werden
kann auf die Oberflächentemperatur des Heizerinnenraumes, ist
eine einfache und genaue Steuerung der Substrattemperatur mög
lich durch Messungen der Heizertemperatur oder Steuerung der
Heizerleistung. In diesem Zusammenhang ist ferner vorteilhaft,
daß kein direkter thermischer Kontakt zwischen Substrat und
Heizer mehr erforderlich ist.
Ein wesentliches erfindungsgemäßes Merkmal liegt auch darin,
daß die erfindungsgemäß definierte Öffnungszeit wesentlich
kürzer ist als die erfindungsgemäß definierte Wärmeschirmzeit.
Dieses Erfordernis ist bei der Erzeugung eines gepulsten La
serniederschlags leicht zu erfüllen, da die Dauer jedes Nie
derschlagspulses üblicherweise 10 Microsekunden nicht über
schreitet [6], während die Zeit zwischen den Niederschlags
pulsen mehr als 10 Millisekunden beträgt [1-4]. Dies ermög
licht eine Relation R zwischen Öffnungs- und Wärmeschirmzeit
in der Größenordnung von R = 0,001, was im Prinzip die Voraus
setzung für die Erreichung extrem niedriger Temperaturschwan
kungen DeltaT der Substrattemperatur gegenüber der Temperatur
der im Gleichgewicht stehenden Heizung schafft. Die theoreti
schen Schätzungen für diese Temperaturschwankung liegen bei R
= 0,001 für ein SrTiO3-Substrat mit einer Dicke von 0,5 mm und
einer Temperatur von 800°C bei DeltaT = 0.02°C und liegt so
mit wesentlich unter der üblichen Temperatursteuerabweichung
von plus minus 5°C.
Um auch streifenförmige Substrate unbegrenzter Länge mit dün
nen Filmschichten versehen zu können, ist erfindungsgemäß ein
zweiter Antrieb zweckmäßig, der ein endlos ausgebildetes Sub
strat zwischen einer rückwärtigen Heizeinrichtung und einem
beweglichen, vorzugsweise drehbaren Wärmeschirm hindurchzieht.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche und werden in Verbindung mit weiteren Vorteilen der
Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In der Zeichnung sind einige als Beispiele dienende Ausfüh
rungsformen der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Erzeugung eines gepulsten
Laserniederschlags mit einem Drehantrieb für das
Substrat;
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab eine abgewandelte Ausfüh
rungsform für einen Substratheizer in einer Dar
stellung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 die Darstellung gemäß Fig. 2 in Draufsicht und
Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform in einer Dar
stellung gemäß Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt einen gepulsten
Laser 1, ein Target 2 sowie zwei Substrate 3, die auf einem
Substrathalter 4 in Form einer Drehscheibe befestigt sind, die
von einem elektrischen Motor 5 über eine Antriebswelle 6 dreh
bar ist. Der Substrathalter 4 ist im Innenraum 7 eines statio
när ausgebildeten Substratheizers 8 angeordnet, der an eine
Energiequelle 9 angeschlossen ist und ein mit dem Target 2
fluchtendes Fenster 10 aufweist, an dem jedes Substrat 3 mit
seiner dem Target 2 zugewandten Rezeptorfläche 3a bei Drehung
des Substrathalters 4 vorbeigeführt wird.
Target 2 sowie Substratheizer 8 mit Substrathalter 4 sind in
einer Vakuumkammer 11 angeordnet, die einen Auslaß 12 zum Ab
pumpen, einen Einlaß 13 zur Befüllung der Vakuumkammer mit
niedrigem Sauerstoffdruck und ein Quarzfenster 14 zum Eintritt
des beim Laser 1 austretenden und durch eine Linse 15 geleite
ten Laserstrahls 16 aufweist.
Der Substratheizer weist eine rückseitige, in Fig. 1 nicht
näher dargestellte Heizeinrichtung zur Beaufschlagung der dem
Target 2 abgewandten Seite des Substrats 3 sowie einen die dem
Target 2 zugewandte Rezeptorfläche 3a des Substrats 3 beauf
schlagenden Wärmeschirm 17 auf. Durch Drehung des Substrathal
ters 4 werden die auf ihm befestigten Substrate 3 mit ihrer
Rezeptorfläche 3a jeweils nur einigen Niederschlagspulsen über
jeweils eine Zeitdauer ausgesetzt, die größer ist als die Dau
er eines Niederschlagspulses aber der Abkühlzeit der Sub
strattemperatur auf die tiefstzulässige Schichtwachstumstempe
ratur (Öffnungszeit). Zwischen den Öffnungszeiten wird die Re
zeptorfläche 3a von dem Wärmeschirm 17 thermisch abgeschirmt
über einen Zeitraum, der ausreicht, die Substrattemperatur
wieder auf die vorgegebene Schichtwachstumstemperatur anzuhe
ben (Wärmeschirmzeit).
Zur Erzeugung einer Zeitkorrelation zwischen den Laserpulsen
und der genannten Öffnungs- bzw. Wärmeschirmzeit ist eine Syn
chronisiereinrichtung vorgesehen, die mit dem Laser 1 sowie
dem Antrieb 5, 6 für den Substrathalter 4 verbunden ist. Diese
Synchronisiereinrichtung umfaßt eine drehfest mit der An
triebswelle 6 verbundene Lochscheibe 18 mit zumindest einer
Lichtdurchtrittsöffnung 19, die beim Drehen der Antriebswelle
6 in einen von einer Emitterdiode 20 auf eine Fotodiode 21 ge
richteten Lichtstrahl 22 gelangt. Die Fotodiode 21 formt das
von der Emitterdiode 20 erhaltene Lichtsignal um in ein elek
trisches Signal, mit dem eine elektronische Einheit 23 beauf
schlagt wird, die zur Lasersynchronisierung eine Reihe von
Pulsen erzeugt und elektrisch verbunden ist mit den beiden
Dioden 20, 21 und dem Laser 1.
Gemäß Fig. 2 kann der Substratheizer 8 zweiteilig ausgebildet
sein und sich aus einer oberen Topfscheibe 24 und einem unte
ren Boden 25 zusammensetzen. Dadurch läßt sich der Substrat
heizer zur Substratbeschickung bzw. -entnahme öffnen. Beide
Teile 24, 25 bestehen aus Metall und sind mit einer Heizein
richtung versehen, die aus elektrisch beheizten Drähten 26 be
steht, die von der Innenseite in die Teile 24, 25 eingebettet
sind. Der Substratheizer ist allseitig umschlossen von insge
samt sechs einzelnen Wärmeschirmen 27-32 zur Verminderung der
thermischen Verluste des Substratheizers. Sowohl die obere
Topfscheibe 24 des Substratheizers als auch die Wärmeschirme
30, 31 und 32 weisen ein mit dem Target 2 fluchtendes Fenster
10 auf, unter dem der Substrathalter 14 mit dem die beiden
Substrate 3 aufnehmenden Ringbereich vorbeidreht.
Gemäß Fig. 3 kann die Form des Fensters 10 von zwei radialen
Linien sowie von einem äußeren und einem inneren Kreisbogen
begrenzt werden, deren Radien ra und ri ihren Mittelpunkt auf
der Drehachse 33 der Antriebswelle 6 des Substrathalters 4 ha
ben. Diese Form des Fensters führt für jeden Punkt der Rezep
toroberfläche des Substrats zu einer gleichmäßig langen Expo
sitionsdauer, somit zu gleichmäßigeren Temperaturbedingungen
(gleichmäßig kleinen Temperaturschwankungen innerhalb der To
leranzgrenze) während der Rotation des Substrats und ermög
licht damit eine zusätzliche Verbesserung der Präzision der
Temperaturkonstanz. Es ist auch möglich, eine zusätzliche Kor
rektur der radialen Temperaturverteilung dadurch zu erreichen,
daß an Stelle der radialen Linien andere, geeignet geformte
Kurven zur Begrenzung des Fensters zur Anwendung kommen. Ins
gesamt sind die Abmessungen des Fensters 10 nur geringfügig
größer als die des Substrats 3.
Zur Erzeugung eines gepulsten Laserniederschlags in Form dün
ner Schichten werden die Laserstrahlen 16 über die Linse 15
und durch das Quarzfenster 14 auf das Target 2 geleitet, wo
sie unter Vakuum aus dem Target durch Verdampfen Stoffe ab
tragen und zwar in Form von Niederschlagspulsen (gepulste ion-
molekulare Ablationskeule). Der Niederschlag dieses ion-mole
kularen Flusses erfolgt auf der Rezeptorfläche 3a des Sub
strates 3, das über den Substratheizer 8 auf eine erhöhte Tem
peratur von 780°C aufgeheizt wurde. Während des Nieder
schlagsvorgangs weisen die Substrate 3 mit ihrem Substrathal
ter 4 eine Drehfrequenz von etwa 5 Hz auf. Diese Rotation
führt zu einer Abschirmung der Rezeptorfläche 3a jedes Sub
strates 3 im Innenraum 8 des Substratheizers über einen Zeit
raum von ts = 180 ms. Dies ist genau die Zeit, die erforderlich
ist, die Substrattemperatur wieder auf die vorgegebene
Schichtwachstumstemperatur anzuheben (Wärmeschirmzeit). Die
Öffnungszeit, die sich aus der Rotationsgeschwindigkeit und
der Umfangslänge des Fensters 10 ergibt, beträgt te = 20 ms.
Diese Zeitspanne übersteigt wesentlich die Dauer der Nieder
schlagpulse (0.01 ms). Die Amplitude der Temperaturoszillatio
nen des Substrates als Folge des Temperaturabfalls während der
Öffnungszeit ist nicht größer als DeltaT = 0.4°C (gemäß
durchgeführten Messungen) und liegt somit erheblich niedriger
als der übliche in einer Größenordnung von 5°C liegende Tem
peraturabfall. Die Niederschlagspulse werden synchronisiert
mit Frequenz und Phase der Substratrotation derart, daß die
Zeit der Niederschlagspulse übereinstimmt mit der Öffnungszeit
für die gesamte Rezeptorfläche 3a jedes Substrates 3.
Mit Hilfe eines derartigen Verfahrens bzw. unter Einsatz der
vorstehend beschriebenen Vorrichtung wurde eine Reihe von
HTSC-Filmschichten einer supraleitenden Keramik YBa2Cu3O7-x auf
SrTiO3-Substrat der Abmessung 10 × 5 × 1 mm hergestellt. Ver
wendet wurde ein XP 2020 Excimer-Laser mit einer Wellenlänge
von 308 nm und 2 J Pulsenergie. Das Verfahren wurde durchge
führt unter einem Sauerstoffdruck von 0,6 mbar. Die Temperatur
im Substratheizer-Innenraum mit einem Durchmesser von 50 mm
und einer Höhe von 2,5 mm wurde mit Hilfe elektrischer Energie
bei etwa 90 W gehalten.
Alle nach diesem Verfahren hergestellten HTSL-Filmschichten
waren reproduzierbar c-achsig orientiert mit hoher kristalli
ner Genauigkeit. Die Filmschichten ergaben perfekte supralei
tende Parameter Tc = 90K und DeltaTc = 1K.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens sowie der Vorrichtung
gemäß der Erfindung liegt in dem hohen Grad der Reproduzier
barkeit von Filmparametern im Vergleich mit anderen Verfahren
zur Erwärmung des Substrates. Zum Beispiel ermöglicht das er
findungsgemäße Verfahren im Vergleich zu dem weitverbreiteten
Verfahren [1,3], bei dem zur Verbesserung des thermischen
Kontaktes Leitsilber eingesetzt wird, eine Verbesserung der
Reproduzierbarkeit des Sprungpunktes bei Supraleitern um den
Faktor 10 sowie eine Aufrechterhaltung der Sprungtemperatur
der HTSL-Filmschichten mit einer Genauigkeit von etwa 0,1 K.
Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Vorrichtung zur Erzeugung ei
nes gepulsten Laserniederschlags. Das Substrat ist hier als
endloser Bandstreifen 34 ausgebildet, der von einem zusätzli
chen, in der Zeichnung nicht näher dargestellten Antrieb über
zwei Umlenkrollen 35 mit linearer Bewegung gezogen wird. Der
Substratheizer 8 setzt sich zusammen aus einer stationär aus
gebildeten rückwärtigen Heizeinrichtung 36 zur Wärmebeauf
schlagung der Rückseite des Bandstreifens 34 sowie aus einem
drehbaren Wärmeschirm 37, der eine eingebaute elektrische
Heizeinrichtung 38 aufweist und von einem Drehantrieb beauf
schlagt wird, der sich wiederum aus einem elektrischen Motor 5
und einer Antriebswelle 6 zusammensetzt. Letztere ist mit ei
nem Kollektor 39 bestückt, der die Heizeinrichtung 38 mit
elektrischem Strom von einer Stromquelle 40 versorgt.
Im übrigen entspricht die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung
der Ausführungsform gemäß Fig. 1.
Während des Beschichtungsvorganges rotiert der mit dem Fenster
10 versehene Wärmeschirm 37 und öffnet somit die Rezeptorflä
che des Bandstreifens 34 gegenüber dem Target 2 bzw. schirmt
die Rezeptorfläche gegenüber dem Target 2 ab. Die Nieder
schlagspulse werden mit Frequenz und Phase der Schirmrotation
so synchronisiert, daß die Zeit der Niederschlagspulse über
einstimmt mit der Öffnungszeit für die gesamte Breite des das
Substrat bildenden Bandstreifens 34. Während des Niederschlags
wird der Bandstreifen 34 langsam mit konstanter Geschwindig
keit zwischen der rückwärtigen Heizeinrichtung 36 und dem Wär
meschirm 37 hindurchgezogen, um eine gleichförmige Film
schichtdicke auf seiner dem Target 2 zugewandten Oberfläche zu
erhalten. Mit dieser Vorrichtung läßt sich daher ein endloses
Substrat beschichten.
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H.R.Rampersad, S.Shah, P.Siemsen, J.C.Wolfe, D.J.Economou.
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Claims (12)
1. Verfahren zum Beschichten eines Substrates unter Verwen
dung einer gepulsten Quelle, die durch Niederschlagspul
se Stoffe auf der auf eine bestimmte Temperatur auf ge
heizten Substratoberfläche (Rezeptorfläche) in Form dün
ner Schichten niederschlägt, insbesondere zur Herstel
lung von supraleitenden kristallinen Filmschichten, da
durch gekennzeichnet, daß die Rezeptorfläche zumindest
einigen Niederschlagspulsen nur über jeweils eine Zeit
dauer ausgesetzt wird, die größer ist als die Dauer ei
nes Niederschlagspulses aber der Abkühlzeit der Sub
strattemperatur auf die tiefstzulässige Schichtwachstum
stemperatur (Öffnungszeit), und daß die Rezeptorfläche
zwischen den Öffnungszeiten thermisch abgeschirmt wird
über einen Zeitraum, der ausreicht, die Substrattempera
tur wieder auf die vorgegebene Schichtwachstumstempera
tur anzuheben (Wärmeschirmzeit).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bildung der Öffnungs- und Wärmeschirmzeiten das Sub
strat eine periodische Bewegung ausführt, mit deren Fre
quenz und Phase zumindest einige der Niederschlagspulse
synchronisiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Realisierung der Öffnungs- und Wärmeschirmzeiten zu
mindest ein Wärmeschirm oder Teile des Heizers eine pe
riodische Bewegung ausführen, mit deren Frequenz und
Phase zumindest einige der Niederschlagspulse synchroni
siert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Bewegung eine Rotation ist.
5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, gekennzeichnet
durch ein ganzzahliges Verhältnis zwischen der Frequenz
der Niederschlagspulse und der Bewegungsfrequenz.
6. Vorrichtung zur Erzeugung dünner Schichten auf einem
Substrat, mit einem gepulsten Laser (1), einem Target
(2), zumindest einem Substrat (3; 34), einem Substrathei
zer (8) und einer Target (2) und Substrat (3; 34) um
schließenden Vakuumkammer (11), insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen
Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) Der Substratheizer (8) weist eine die dem Target (2) abgewandte Seite des Substrats (3; 34) beaufschlagende rückseitige Heizeinrichtung (25; 36) sowie einen die dem Target (2) zugewandte Rezeptorfläche (3a) des Substrats (3; 34) beaufschlagenden Wärmeschirm (17; 26-32; 37) auf;
- b) ein Antrieb (5, 6) zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen Substrat (3; 34) und Wärmeschirm (17; 26-32; 37) derart, daß der Wärmeschirm die Rezeptorfläche (3a) gegenüber dem Target (3) zeitweise abschirmt und zeitweise freigibt;
- c) eine Synchronisiereinrichtung (18-23) ist mit dem La ser (1) sowie dem Antrieb (5, 6) verbunden zur Erzeu gung einer Zeitkorrelation zwischen den Laserpulsen und der genannten Relativbewegung.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Substratheizer (8) stationär ausgebildet ist und ei
nen Innenraum (7) zur Aufnahme des Substrats (3) und im
Wärmeschirm (17; 26-32) ein mit dem Target (2) fluchten
des Fenster (10) aufweist, an dem das Substrat (3) mit
seiner Rezeptorfläche (3a) von dem genannten Antrieb
(5, 6) gesteuert vorbeigeführt wird (Fig. 1-3).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Innenraum (7) des Substratheizers (8) als Sub
strathalter (4) eine von dem Antrieb (5, 6) beaufschlagte
Drehscheibe angeordnet ist, die mit einem ein oder meh
rere Substrate (3) aufnehmenden Ringbereich unter dem
Fenster (10) vorbeidreht (Fig. 1-3).
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die rückwärtige Heizeinrichtung (36) stationär ausgebil
det und zumindest ein bewegbarer, von dem Antrieb (5, 6)
beaufschlagter Wärmeschirm (37) vorgesehen ist (Fig. 4).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der bewegbare Wärmeschirm (37) als von dem Antrieb (5, 6)
beaufschlagte Drehscheibe ausgebildet ist, die ein Fen
ster (10) aufweist, das in einer die Pulsverbindung zwi
schen Target (2) und Substrat (34) schneidenden Kreis
bahn umläuft (Fig. 4).
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zumindest eine bewegbare Wärmeschirm
(37) eine zusätzliche Heizeinrichtung (38) aufweist
(Fig. 4).
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, 10 oder 11, gekennzeichnet
durch einen zweiten Antrieb, der ein endlos ausgebilde
tes Substrat (34) zwischen der rückwärtigen Heizeinrich
tung (36) und dem bewegbaren Wärmeschirm (37) hindurch
zieht (Fig. 4).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4228573A DE4228573C1 (de) | 1992-08-27 | 1992-08-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates unter Verwendung einer gepulsten Quelle |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4228573A DE4228573C1 (de) | 1992-08-27 | 1992-08-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten eines Substrates unter Verwendung einer gepulsten Quelle |
Publications (1)
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DE4228573C1 true DE4228573C1 (de) | 1994-02-10 |
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ID=6466603
Family Applications (1)
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