DE4228558C1 - Spannvorrichtung für Werkzeughalter - Google Patents
Spannvorrichtung für WerkzeughalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Verbinden von Grundhal
tern oder Maschinenspindeln mit Werkzeughaltern oder Werkzeugen für die
spanabhebende Bearbeitung, mit spreizbaren, klammerförmigen Spann
stücken, die mit radial nach außen vorstehenden Spannklauen Spannschul
tern im Inneren der Maschinenspindel und des Werkzeughalters hintergrei
fen.
Eine derartige Spannvorrichtung ist aus der DE 39 04 259 C2 bekannt. Die be
kannte Vorrichtung weist drei auf dem Umfang unter 120° verteilte Spann
stücke auf, die mit den an einem Ende befindlichen Klauen ständig in Ein
griff mit einer nach innen vorspringenden Schulter eines Grundhalters ste
hen. In die Klauen auf der Seite des Werkzeughalters sind radiale Stellschrau
ben eingelassen, die durch eine entsprechende radiale Bohrung von der Au
ßenseite des Werkzeughalters her betätigbar sind. Die Stellschrauben weisen
eine kegelförmige Spitze auf, die bei Betätigung der Stellschrauben mit den
kegelförmigen Spitzen der beiden anderen Stellschrauben zusammentrifft.
Die bei Betätigung der Stellschrauben gegeneinandergedrückten Spitzen sol
len die klammerförmigen Spannstücke um das auf der Seite des Grundhalters
liegende Ende nach außen schwenken und die Klauen auf der Seite des
Werkzeughalters mit dessen nach innen vorspringender Schulter in Eingriff
bringen.
Gegenüber der Eignung dieser Lösung für die Praxis ergeben sich aus ver
schiedenen Gründen Bedenken. Die Kegelspitzen dürften einem hohen Ver
schleiß ausgesetzt sein. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der Werk
zeughalter im Bereich seines Kegels mit einer Bohrung versehen werden
muß, so daß es nicht möglich ist, beliebige Werkzeughalter einzusetzen. Wie
ein Blick auf die Zeichnung zeigt, ist eine sehr große Anzahl von Teilen erfor
derlich, so daß sowohl die Herstellung und Montage als auch die Wartung auf
wendig sind. Eine axiale Durchlässigkeit für Kühlmittelleitungen besteht nur
mit Einschränkungen.
Ein Ausstoßen des Werkzeughalters, dessen zumeist flach kegelförmiger
Schaft in der Maschinenspindel oder im Grundhalter mit Selbsthemmung
verspannt wird, ist beim Lösen des Werkzeughalters nicht möglich.
Insbesondere bei den in der DIN 69893 festgelegten Werkzeughaltern oder
Werkzeugen mit Hohlschäften ergibt sich die Notwendigkeit, neben bereits
bekannten Mechanismen zum automatischen Verspannen mit Maschinen
spindeln auch solche Spannvorrichtungen zu schaffen, die auch manuell betä
tigt werden können. Dabei sind zur Gewährleistung einer sicheren Funktion
und zur Begrenzung des baulichen Aufwandes verschiedene Forderungen zu
erfüllen:
- - Die Spannkraft soll möglichst gleichförmig auf mehrere auf dem Umfang verteilte Spannpunkte der nach innen vorspringenden Schulter oder Spannfläche des Hohlschaftes des Werkzeughalters verteilt werden. Nur dadurch ist gewährleistet, daß der durch den Hohlschaft erreichbare Ef fekt einer von innen nach außen gehenden elastischen Verformung des relativ dünnwandigen Kegels zur Erzielung hoher Anpressung an den In nenkegel der Maschinenspindel bzw. des Grundhalters erreicht wird. Ei ne gleichmäßige axiale Zugkraft ergibt im übrigen eine feste Verspan nung zwischen der Stirnfläche der Maschinenspindel bzw. des Grundhal ters und dem Flansch des Werkzeughalters. Da der Idealfall einer vollflä chigen Abstützung der Spannvorrichtung auf der gesamten umlaufenden Schulter praktisch nicht erreichbar ist, sollte zumindest eine gleichmä ßige Verteilung auf mehrere definierte Spannflächen erzielt werden.
- - Die dabei auftretenden Kraftlinien sollten möglichst kurz sein, und die auf die Maschinenspindel bzw. den Grundhalter einerseits und den Werk zeughalter andererseits ausgeübten Querkräfte sollten möglichst gering sein.
- - Es soll die Möglichkeit bestehen. Kühlmittel im Zentrum der Maschinen spindel durch das Spannsystem zum Werkzeughalter und Werkzeug zu führen.
- - Angesichts des flach kegeligen Hohlschafts des Werkzeughalters und der beim Spannen auftretenden Selbsthemmung soll die Möglichkeit des Auf bringens einer hohen Ausstoßkraft bestehen.
Wie dargelegt wurde, werden diese Forderungen durch die eingangs genann
te, bekannte Spannvorrichtung nur teilweise und nur mit hohem konstrukti
ven Aufwand erreicht.
Noch aufwendiger ist die in der EP 0 451 360 A2 beschriebene Spannvorrich
tung. Hier sind ebenfalls klammerförmige Spannstücke vorgesehen, die
Spannschultern oder Spannflächen im Inneren des Grundhalters bzw. der
Maschinenspindel einerseits und des Werkzeughalters andererseits mit Hilfe
von Klauen hintergreifen. Auch hier sind die Klauen auf der Seite des Grund
halters gefangen, während sie auf der Seite des Werkzeughalters durch
Schwenkung der Spannstücke in Eingriff gebracht werden. Zur Auslösung
dieser Schwenkung ist eine kegelförmige Hülse vorgesehen, die in Axialrich
tung verschoben werden muß. Diese Verschiebung erfolgt mit Hilfe einer auf
die Hülse aufgeschraubten Spannmutter, die von außen über ein Schnecken
getriebe gedreht werden muß. Hier dürfte der Aufwand noch höher sein als
bei der eingangs geschilderten Ausführung gemäß DE 39 04 259 C2.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung der gat
tungsgemäßen Art zu schaffen, die einfach, robust und wartungsarm ist und
damit einen wirtschaftlichen Einsatz ermöglicht, und die im übrigen keine
Veränderung oder Nacharbeit an den genormten Werkzeughaltern gemäß
DIN 69893 erfordert.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einer Vorrichtung der oben ge
nannten Art dadurch gelöst, daß 2 Spannstücke mit Hilfe eines Spreizorgans
zu einem Spannblock verbunden sind, dessen Außendurchmesser in der zu
sammengezogenen Stellung kleiner als der kleinste Innendurchmesser so
wohl der Maschinenspindel als auch des Werkzeughalters ist, und daß die
Spannstücke jeweils zwei Spannflächen auf beiden Seiten aufweisen, die der
art angeordnet sind, daß die vier Spannflächen der beiden Spannstücke je
weils in Winkelabständen von ca. 90° auf dem Umfang der Spannschultern
verteilt sind.
Durch diese Anordnung der Spannflächen ergibt sich eine sehr gleichmäßige und symmetrische Verteilung der
Spannkraft auf die Spannschultern des Grundhalters und des Werkzeughal
ters und gleichzeitig eine symmetrische, auf den Umfang verteilte Anpreß
kraft zwischen Innenkegel und Außenkegel und zwischen den beteiligten
Stirnflächen. Das ist von besonderer Bedeutung deshalb, weil hierdurch die
radiale Belastung der Spannstelle durch umlaufende Biegekräfte aufgenom
men wird.
Die im vorliegenden Zusammenhang als Spannblock bezeichnete Einheit aus
zwei Spannstücken und einem Spreizorgan kann im zusammengesetzten Zu
stand als Einheit in ihre bestimmungsgemäße Position gebracht werden. An
dererseits kann sie zu Kontroll- und Wartungszwecken auch in einfacher Wei
se vollständig herausgenommen werden. Es ist nicht notwendig, eine große
Anzahl von verhältnismäßig komplizierten Teilen in schwieriger Weise im In
neren des Grundhalters bzw. der Maschinenspindel zu montieren. Der Kraft
fluß erfolgt auf kürzestem Wege und nahezu ohne das Auftreten von Querkräf
ten zwischen dem Grundhalter und dem Werkzeughalter. Veränderungen an
dem genormten Werkzeughalter sind nicht notwendig.
Zur Vereinfachung der nachfolgenden Ausführungen soll weitgehend nur
noch von der Verbindung zwischen einem Grundhalter und einem Werkzeug
halter gesprochen werden, obgleich anstelle des Grundhalters eine Maschi
nenspindel und anstelle des Werkzeughalters auch ein Werkzeug vorgesehen
sein kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Spreizorgan eine Differential
gewindespindel, die innerhalb der beiden Spannstücke in entgegengesetzt
gewendelten Gewindebohrungen liegt. Der Vorteil dieser Lösung besteht dar
in, daß sowohl beim Spreizen als auch beim Zusammenziehen eine Zwangs
führung der Spannstücke gegeben ist. Als Spreizorgan kommt jedoch auch ei
ne Spreizschraube in Betracht, die in eines der Spannstücke eingeschraubt
ist und sich am anderen abstützt, oder auch ein Konus, der zwischen die
Spannstücke gezogen wird.
Die Differentialgewindespindel, ggf. auch die Spreizschraube, kann durch ei
ne radiale Bohrung in dem Grundhalter hindurch mit einem geeigneten
Werkzeug erreicht werden. Die Differentialgewindespindel ist vorzugsweise
mit einer lösbaren, drehfesten Steckverbindung mit einem einen Steckwerk
zeugansatz gestattenden Spannzapfen verbunden, der in der radialen Bohrung
des Grundhalters liegt. Vorzugsweise ist im übrigen eine zweite, gegenüber
liegende Bohrung in dem Grundhalter vorgesehen, in der ein Ausstoßzapfen
liegt, von dem ein in eine stirnseitige Sackbohrung der Differentialgewinde
spindel mit Spiel eintretender Zentrierzapfen ausgeht. Der Spannzapfen und
der Ausstoßzapfen liegen in stirnseitigen Ausnehmungen auf gegenüberlie
genden Seiten des genormten Werkzeughalters. Sie dienen zugleich als Mit
nehmer für den Werkzeughalter.
Der Ausstoßzapfen weist vorzugsweise einen unrunden oder nockenförmigen
Abschnitt auf und ist in bezug auf die Grundfläche der zugehörigen Ausneh
mung des Werkzeughalters derart angeordnet, daß der Werkzeughalter durch
Drehung des Ausstoßzapfens mit Hilfe des radial-äußeren Bereichs des Ex
zenters aus dem Grundhalter ausgestoßen werden kann.
Der Spannzapfen und der Ausstoßzapfen haben die zusätzliche Funktion, daß
sie den Spannblock in der entspannten Stellung schwimmend im Bereich
der Schnittfläche von Grundhalter und Werkzeughalter führen.
Entsprechend einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist in einem der
Spannstücke wenigstens ein durch das zweite Spannstück hindurch zur Ge
genseite verlaufender Ausstoßstift vorgesehen, der beim Zusammenschrauben
des Spannblocks mit einer stirnseitigen Schrägfläche auf eine Gegenfläche
des Werkzeughalters auftrifft und den Werkzeughalter in Ausstoßrichtung ver
schiebt. Die erwähnte Schrägfläche kann eine konische Spitze des Ausstoß
stiftes sein, und der Ausstoßstift kann mit Gewindeeingriff im ersten Spann
stück liegen und auf diese Weise längenverstellbar sein. Als Gegenfläche im
genannten Zusammenhang kommt die Grundfläche einer der stirnseitigen
Ausnehmungen des Werkzeughalters in Betracht.
Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können auf den
dem Werkzeughalter zu gewandten Stirnflächen der Spannstücke Schrägflä
chen vorgesehen sein, die beim Zusammenziehen auf Schrägflächen eines
Zwischenstücks, etwas eines Kühlmitteladapters auflaufen, der den Werk
zeughalter in Ausstoßrichtung verschiebt.
Vorzugsweise sind die zusammenwirkenden Flächen wenigstens einer
Spannschulter und eines Spannklauen-Paares wenigstens teilweise abge
schrägt, so daß bei radialer Spreizung der Spannstücke zugleich ein axialer
Zug auf den Werkzeughalter ausgeübt wird.
Die Spannstücke können auf den einander zu gewandten Flächen wenigstens
eine Ausnehmung aufweisen, die den Durchgang wenigstens einer Kühlmit
telleitung durch die Schnittfläche zwischen Grundhalter und Werkzeughalter
gestattet.
In die radialen Bohrungen des Grundhalters, die den Spannzapfen und den
Ausstoßzapfen aufnehmen, treten in deren Radialrichtung Stiftschrauben ein,
die in umlaufende Nuten des Spannzapfens und des Ausstoßzapfens ein
schraubbar sind. Auf diese Weise können der Spannzapfen und der Ausstoß
zapfen in Axialrichtung festgelegt werden, ohne in der Drehung behindert zu
sein.
Zum Stand der Technik wird ergänzend auf die EP-B 0 172 850 und die WO
88/05358 hingewiesen, die in vergleichbarem Zusammenhang die Verwen
dung von Differentialgewindespindeln zum Spreizen von Spannstücken zei
gen. Die genannten Druckschriften betreffen jedoch Lösungen, die insgesamt
mit der vorliegenden Problemstellung nicht vergleichbar sind und insgesamt
den genannten Anforderungen nicht entsprechen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht eines Grund
halters mit Werkzeughalter und Spannvorrichtung in
gespanntem Zustand;
Fig. 2 ist eine teilweise geschnittene Ansicht von links in
Fig. 1 und zeigt die gespannte Stellung der Spannvor
richtung;
Fig. 3 entspricht Fig. 2, zeigt jedoch die zusammengezogene
Stellung des Spannblockes;
Fig. 4 ist ein Teilschnitt entlang der Linie 4-4 in Fig. 1;
Fig. 5 entspricht Fig. 1, zeigt jedoch eine andere Ausfüh
rungsform der Ausstoßeinrichtung;
Fig. 6 entspricht Fig. 2, zeigt jedoch die Ausführungsform ge
mäß Fig. 5 in Stirnansicht;
Fig. 7 ist ein Teilschnitt entlang der Linie 7-7 in Fig. 5;
Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Ausstoßein
richtung;
Fig. 9a, b und c veranschaulichen verschiedene Querschnittsformen
der Spannschultern.
Zunächst soll auf Fig. 1 bis 3 eingegangen werden. Fig. 1 zeigt auf der linken
Seite einen Grundhalter 10, an dessen Stelle auch, wie erwähnt, eine Ma
schinenspindel stehen könnte, und auf der rechten Seite einen Werkzeughal
ter 12. Der Grundhalter 10 weist einen Innenkegel 14 auf, dem ein Außenke
gel 16 des Werkzeughalters 12 entspricht. Der Außenkegel des Werkzeughal
ters begrenzt einen Hohlschaft, in dessen Innerem gemäß der erwähnten
Norm DIN 69093 eine unter 30° geneigte Spannschulter 18 vorspringt.
Der Grundhalter 10 weist im Inneren ebenfalls einen nicht näher bezeichne
ten Hohlraum auf, in dem sich eine nach innen vorspringende Spannschulter
20 befindet. Die Spannschulter 20 ist im dargestellten Beispiel entgegenge
setzt zu der Spannschulter 18 des Werkzeughalters unter 30° abgeschrägt.
Innerhalb des durch den Grundhalter 10 und den Werkzeughalter 12 gebilde
ten Hohlraumes befinden sich oben und unten in Fig. 1 bis 3 zwei Spann
stücke 22, 24, die durch eine Differentialgewindespindel 26 zu einem spreiz
baren Spannblock verbunden sind. Die Differentialgewindespindel 26 steht
mit entgegengesetzt gewendelten Gewindeabschnitten 28, 30 in Gewindeein
griff mit entsprechenden, nicht bezeichneten Gewindebohrungen der Spann
stücke 22, 24. Eine Drehung der Differentialgewindespindel 26 erlaubt somit
eine Spreizung bzw. Zusammenziehung der Spannstücke 22, 24. Eine Dre
hung und Verkantung der Spannstücke 22, 24 wird dabei dadurch verhindert,
daß diese nach links gegen einen nicht bezeichneten, umlaufenden Absatz im
Inneren des Grundhalters anliegen oder sich in dessen unmittelbarer Nähe
befinden.
Die Spannstücke 22, 24 weisen in der Stirnansicht gemäß Fig. 2 und 3 einen
im wesentlichen rechteckigen Umriß auf und bilden mit ihren beiden äuße
ren Ecken vier Klauen 32, 34, 36, 38, die genauer in Fig. 1 dargestellt sind.
Wie Fig. 1 zeigt, sind die Spannstücke 22, 24 klammerförmig ausgebildet, so
daß sie nicht nur die in Fig. 2 erkennbaren Klauen 32, 34, 36, 38, sondern am
axial entgegengesetzten Ende vier entsprechende Klauen aufweisen, von de
nen die Klauen 40 und 42 in Fig. 1 erkennbar sind. Die Klauen 32 bis 42 bil
den auf jeder axialen Seite vier Spannflächen, die entsprechend der Neigung
der Spannschultern 18, 20 ebenfalls unter 30° geneigt sind. Es ist erkennbar,
daß durch radiale Spreizung der Spannstücke 22, 24 der Werkzeughalter 2 in
den Grundhalter 10 axial hineingezogen und schließlich auch radial gespreizt
wird.
Zur Drehung der Differentialgewindespindel 26 und damit zum Spreizen oder
Zusammenziehen der Spannstücke 22, 24 ist ein Spannzapfen 44 vorgesehen,
der in einer radialen Bohrung 46 des Grundhalters 10 liegt. Der Spannzapfen
44 durchläuft im übrigen eine stirnseitige Ausnehmung am linken Rand des
Werkzeughalters 12, die durch die genannte Norm vorgegeben ist. Auf diese
Weise übt der Spannzapfen zugleich eine Mitnehmerfunktion für den Werk
zeughalter 12 bei der Drehung des Grundhalters 10 aus. Am radial-inneren
Ende des insgesamt zylindrischen Spannzapfens 44 springt nach innen ein
Sechskantzapfen 50 vor, der in eine entsprechende, nicht bezeichnete Aus
nehmung an der unteren Stirnseite der Differentialgewindespindel 26 ein
tritt. Selbstverständlich kann anstelle des Sechseckquerschnitts ein anderer,
unrunder Querschnitt vorgesehen sein. Auf seiner radial-äußeren Stirnfläche
weist der Spannzapfen ebenfalls einen Innensechskant 52 auf, der das Anset
zen eines entsprechenden Werkzeugs zur Drehung des Spannzapfens 44 ge
stattet. Wie ergänzend aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Spannzapfen 44 in sei
nem in dem Grundhalter 10 liegenden Abschnitt mit einer umlaufenden Nut
54 versehen, in die eine senkrecht zur Achse des Spannzapfens 44 in die
Wand des Grundhalters 10 eingeschraubte Stiftschraube 56 eintritt. Die Stift
schraube 56 legt im Zusammenwirken mit der Nut 54 den Spannzapfen 44 in
Axialrichtung fest, gestattet jedoch dessen Drehung.
Auf der dem Spannzapfen 44 diametral gegenüberliegenden Seite befindet
sich eine weitere radiale Bohrung 58 in der Wand des Grundhalters, in der
entsprechend dem Spannzapfen 44 ein Ausstoßzapfen 60 liegt. Vom inneren
Ende des Ausstoßzapfens 60 geht radial nach innen ein Zentrierzapfen 62
aus, der mit Spiel in eine stirnseitige Bohrung 64 der Differentialgewinde
spindel 26 an deren oberem Ende in Fig. 1 eintritt. Mit Hilfe des Sechskant
zapfens 50 des Spannzapfens 44 und des Zentrierzapfens 42 des Ausstoßzap
fens 60 wird der aus den beiden Spannstücken 22, 24 und der Differentialge
windespindel 26 bestehende Spannblock in entspanntem Zustand (Fig. 3)
schwimmend innerhalb des Hohlraums des Grundhalters 10 und des Werk
zeughalters 12 gehalten. Wie Fig. 2 zeigt, wird auch der Ausstoßzapfen 20 in
Axialrichtung durch eine Stiftschraube 66 festgelegt. Der Ausstoßzapfen 60
liegt im übrigen ebenfalls in einer stirnseitigen Ausnehmung 68 des Werk
zeughalters 12, dient für diesen also ebenfalls als Mitnehmer bei Drehungen
des Grundhalters.
Eine weitere Funktion des Ausstoßzapfens 60 besteht darin, daß dessen in
der genannten Ausnehmung 68 liegender, in Fig. 4 im Querschnitt gezeigter
Abschnitt 70 unrund ausgebildet ist und eine abgeflachte Seite 72 aufweist,
der der Grundfläche der Ausnehmung 68 gegenüberliegt. Bei einer Drehung
des Ausstoßzapfens 60 wird somit auf den Werkzeughalter 12 ein Druck nach
rechts in Fig. 1, d. h. in Ausstoßrichtung ausgeübt. Zum Zwecke dieser Dre
hung ist auch der Ausstoßzapfen 60 an seinem äußeren Stirnende mit einem
Innensechskant 74 ausgerüstet.
Schließlich zeigen Fig. 2 und 3, daß die beiden Spannstücke 22, 24 auf den
einander zugewandten Seiten beiderseits der Differentialgewindespindel 26
korrespondierende, halbkreisförmige Aussparungen 76, 78, 80, 82 aufweisen,
die einander zu einem kreisförmigen Hohlraum ergänzen, wenn die Spann
stücke 22, 24 zusammengezogen sind. Diese im Querschnitt kreisförmigen
Hohlräume dienen zur Aufnahme von Kühlmittelrohren 84, 86, die einen
Kühlmitteladapter 88 und einen Kühlmittelverteiler 90 verbinden, die zu ei
nem im übrigen im einzelnen nicht gezeigten Kühlmittelsystem für die Küh
lung der Werkzeuge gehören.
Fig. 5 bis 7 entsprechen im wesentlichen Fig. 1, 2 und 4 und sollen daher nur
im Hinblick auf die Abweichungen erläutert werden.
Diese beziehen sich auf das Ausstoßsystem zum Ausstoßen des Werkzeughal
ters 12 aus dem Grundhalter 10.
Gemäß Fig. 5 und 6 sind in das obere Spannstück 22 zwei Ausstoßstifte 92, 94
verstellbar eingeschraubt, die das untere Spannstück 24 gemäß Fig. 5 und 6
in entsprechenden, nicht gezeigten Bohrungen durchlaufen. Der Gewindeein
griff mit den oberen Spannstücken 22 gestattet eine Längenverstellung. Die
unteren Enden der Ausstoßstifte 92,94 sind kegelstumpfförmig abgeschrägt,
wie in Fig. 6 erkennbar ist.
Es liegt auf der Hand, daß beim Zusammenschrauben der Spannstücke 22, 24
mit Hilfe der Differentialgewindespindel 26 die Spannstifte 92, 94 nach unten
aus dem unteren Spannstück 24 austreten. Dabei treffen sie, wie Fig. 7 zeigt,
unmittelbar angrenzend an den Umfang des unteren Spannzapfens 44 in den
beiden Ecken der stirnseitigen Ausnehmung 48 des Werkzeughalters 12 auf
die Kanten der Ausnehmung. Durch die schrägen Flächen der kegelstumpfförmigen
Enden der Ausstoßstifte 92, 94 wird ein axialer Druck auf den Werk
zeughalter ausgeübt, der zu dessen Ausstoßen führt. Bei diesem Ausstoßvor
gang kann der gesamte Spannblock nicht nach oben in Fig. 1 und 2 auswei
chen, da sich das obere Spannstück im oberen Bereich an den Spannschul
tern abstützt.
Fig. 8 ist eine Teildarstellung zu Fig. 1 und beschränkt sich auf die Veran
schaulichung der beiden zusammengezogenen Spannstücke 22, 24 sowie des
Kühlmittelverteilers 90. Der Kühlmittelverteiler 90 weist in der Längsmittel
achse des Grundhalters und des Werkzeughalters auf der den Spannstücken
zugewandten Seite einen kegelstumpfförmigen Ansatz 91 auf, dem entspre
chende, nicht bezeichnete Ausnehmungen auf den gegenüberliegenden Flä
chen der Spannstücke 22, 24 zugeordnet sind, die sich in zusammengezoge
nem Zustand der Spannstücke zu einer kegelförmigen Ausnehmung ergän
zen. Beim Zusammenziehen der Spannstücke 22, 24 bewirken die korrespon
dierenden Schrägflächen, daß auf den Kühlmittelverteiler 90, der gemäß
Fig. 1 eng gegen die Innenfläche des Werkzeughalters an liegt, ein Druck in
Richtung des Ausstoßens des Werkzeughalters ausgeübt wird.
Fig. 9a, b und c zeigen verschiedene Querschnittsformen der Spannschulter
20 des Grundhalters. Die Darstellung in Fig. 9c entspricht derjenigen der
Fig. 1 und 4. In Fig. 1 ist eine vollständig radiale Spannschulter in Verbindung
mit einer entsprechend geformten Spannfläche der Spannstücke gezeigt. Fig.
9b ist eine Kombination der beiden Möglichkeiten und zeigt eine teilweise
abgeschrägte, teilweise radial verlaufende Spannschulter.
Beim Montieren eines Werkzeughalters werden zunächst die beiden Spann
stücke 22, 24 mit Hilfe der Differentialgewindespindel auf Block zusammen
geschraubt. In diesem Zustand können sie in das Innere des Grundhalters
bzw. der Maschinenspindel eingeführt werden. Mit Hilfe des Spannzapfens
44 und des Ausstoßzapfens 60 werden sie anschließend schwimmend in ih
rer Position gesichert. Damit ist die Spannvorrichtung funktionsfähig. In die
ser Richtung gestatten sie das Einschieben eines Werkzeughalters in den
Grundhalter. Der Werkzeughalter muß lediglich so weit gedreht werden, bis
der Spannzapfen 44 und der Ausstoßzapfen 60 in die entsprechenden stirn
seitigen Ausnehmungen 48 bzw. 68 des Werkzeughalters eintreten. Wird der
Spannzapfen 44 jetzt gedreht, so bewegen sich die beiden Spannstücke syn
chron in Radialrichtung auseinander, bis die Klauen die Spannschultern
18, 20 des Werkzeughalters und des Grundhalters bzw. der Maschinenspindel
erfassen. Durch weiteres Spannen wird der Werkzeughalter axial in den
Grundhalter hineingezogen. Dabei baut sich ein Spanndruck an der Stirnseite
des Grundhalters und des Werkzeughalters auf, und gleichzeitig führt ein zu
nehmender radialer Druck, der über die Spannflächen und Spannschultern
aufgebaut wird, dazu, daß der relativ dünnwandige Kegel des Werkzeughalters
sich aufweitet und an den Innenkegel des Grundhalters gepreßt wird. Bei Er
reichen eines vorgegebenen Drehmoments ist der Spannvorgang beendet,
und es ist eine form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen Grundhalter
bzw. Maschinenspindel und Werkzeughalter entstanden.
Das Lösen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Da der Innenkegel des Grund
halters und der Außenkegel des Werkzeughalters jedoch relativ flach sind,
tritt Selbsthaftung ein, so daß eine Trennung nicht automatisch erreicht wer
den kann. Zum Ausstoßen sind daher zuvor verschiedene alternative Ausstoß
einrichtungen geschildert worden, deren Funktion sich bereits aus der vor
angegangenen Beschreibung ergibt.
Claims (15)
1. Spannvorrichtung zum Verbinden von Grundhaltern oder Maschinenspin
deln mit Werkzeughaltern oder Werkzeugen für die spanabhebende Bearbei
tung, mit spreizbaren, klammerförmigen Spannstücken (22, 24), die mit radi
al nach außen vorstehenden Spannklauen (32, 34, 36, 38, 40, 42) Spannschul
tern (18, 20) im Inneren der Maschinenspindel (10) und des Werkzeughal
ters (12) hintergreifen, dadurch gekennzeichnet, daß 2 Spannstücke (22, 24)
mit Hilfe eines Spreizorgans (26) zu einem Spannblock verbunden sind, des
sen Außendurchmesser in der zusammengezogenen Stellung kleiner als der
kleinste Innendurchmesser sowohl der Maschinenspindel (10) als auch des
Werkzeughalters (12) ist, und daß die Spannstücke (22, 24) jeweils zwei
Spannflächen auf beiden Seiten aufweisen, die derart angeordnet sind, daß
die vier Spannflächen der beiden Spannstücke jeweils in Winkelabständen
von ca. 90° auf dem Umfang der Spannschultern (18, 20) verteilt sind.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spreizorgan eine Differentialgewindespindel (26) ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Differentialgewindespindel (26) durch eine radiale Bohrung (46) in der Maschinenspindel
(10) hindurch drehbar ist.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Differentialgewindespindel (26) mit Hilfe einer lösbaren, drehfesten Steckverbindung
mit einem einen Steckwerkzeugeinsatz gestattenden Spannzap
fen (44) verbunden ist, der in der radialen Bohrung (46) der Maschinenspin
del (10) liegt.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zweite radiale Bohrung (58) in der Maschinenspindel (10) auf der der ersten
Bohrung (46) gegenüberliegenden Seite vorgesehen ist, in der ein Ausstoß
zapfen (60) liegt, von dem ein in eine stirnseitige Sackbohrung (64) der Diffe
rentialgewindespindel (26) mit Spiel eintretender Justierzapfen (62) aus
geht.
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spannzapfen (44) und der Ausstoßzapfen (60) in stirnseitigen Ausnehmungen
(48, 68) auf gegenüberliegenden Seiten des Werkzeughalters (12) liegen.
7. Spannvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spannblock (22, 24, 26) in der entspannten Stellung durch den Spannzapfen
(44) und den Ausstoßzapfen (60) innerhalb der Schnittfläche von Maschinen
spindel (10) und Werkzeughalter (12) schwimmend gehalten ist.
8. Spannvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ausstoßzapfen (60) einen unrunden Abschnitt (70) aufweist, der in bezug
auf die Grundfläche der zugehörigen Ausnehmung (68) des Werkzeughalters
(12) derart angeordnet ist, daß der Werkzeughalter (12) durch Drehung des
Ausstoßzapfens aus der Maschinenspindel (10) ausstoßbar ist.
9. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einem der Spannstücke (22) wenigstens ein durch das zwei
te Spannstück (24) hindurch zur Gegenseite verlaufender Ausstoßstift (92,
94) vorgesehen ist, der beim Zusammenschrauben des Spannblocks (22, 24,
26) mit einer stirnseitigen Schrägfläche auf eine Gegenfläche des Werkzeug
halters (12) aufläuft und den Werkzeughalter in Ausstoßrichtung verschiebt.
10. Spannvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ausstoßstift (92, 94) eine konische Spitze aufweist und durch Gewindeeingrif
fe in dem ersten Spannstück (22) längsverstellbar gehalten ist.
11. Spannvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenfläche die Kante der Grundfläche einer der stirnseitigen Aus
nehmungen (48) des Werkzeughalters ist.
12. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spannstücke (22, 24) auf der dem Werkzeughalter (12) zu
gewandten Seite wenigstens eine Schrägfläche aufweisen, die beim Zusam
menziehen der Spannstücke mit einer entsprechenden Schrägfläche (91)
des Werkzeughalters oder eines mit diesem in Verbindung stehenden Zwi
schenstücks (90) zusammenwirkt und auf den Werkzeughalter einen Druck in
Ausstoßrichtung ausübt.
13. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusammenwirkenden Flächen wenigstens einer der
Spannschultern (18, 20) und eines Spannklauen-Paares (32, 34, 36, 38, 40, 42)
wenigstens teilweise abgeschrägt sind.
14. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannstücke (22, 24) auf den einander zugewandten
Flächen wenigstens eine Aussparung (76, 78, 80, 82) aufweisen, die den
Durchgang wenigstens eines Kühlmittelrohres (84, 86) durch die Schnittflä
che zwischen Maschinenspindel (10) und Werkzeughalter (12) gestattet.
15. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die radialen Bohrungen (46, 58) in der Wand der Maschinen
spindel eine Gewindebohrung für eine Stiftschraube (56, 66) eingearbeitet ist,
die in eine umlaufende Nut (54) des Spannzapfens (44) bzw. des Ausstoßzap
fens (60) eintritt.
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