DE4225810C2 - Falzzylinder - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Falzzylinder nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein Falzzylinder, beispielsweise ein Sammel- und Falzzylinder, ist Teil eines Falzapparates. Auf dem Sammel- und Falzzylinder sind beispielsweise drei Falzmesserwellen angeordnet. Die Falzmesserwellen drehen sich um Drehpunkte, die über den Querschnitt des Sammel- und Falzzylinders symmetrisch verteilt sind. Während sich der Sammel- und Falzzylinder um seinen Mittelpunkt dreht, drehen sich die Falzmesserwellen zusätzlich um ihre jeweiligen Drehpunkte. Sie vollziehen dabei eine hypozykloidartige Bewegung. Darüber hinaus vollzieht jede Falzmesserwelle eine oszillierende Bewegung, die bewirkt, daß die auf ihr angeordneten Falzmesser teilweise aus dem Falzmesserzylinder herausragen, um die zu falzenden Bögen zu falzen, oder sich wieder in ihn hineinsenken. Aufgrund dieses komplizierten Bewegungsablaufs ist es erforderlich, besonders geartete Abdichtungseinrichtungen an der Stirnseite des Sammel- und Falzzylinders anzuordnen, die verhindern, daß aus einem Ölraum im Innern des Sammel- und Falzzylinders seitlich der stirnseitigen Begrenzung der Falzmesserwellen Öl heraustritt oder eine Verschmutzung in den Innenraum des Falzmesserzylinders hineingelangt.

Eine bekannte Lösung dieses Problems besteht in der Anordnung lamellenförmiger Plastikringe verschiedener Durchmesser. Die Plastikringe fuhren eine gleitende und drehende Bewegung gegeneinander aus, was insbesondere bei hohen Falzgeschwindigkeiten zur Erwärmung der Plastikringe führt. Dadurch werden sie plastisch verformt und springen aus ihren Führungen. Sie verschleißen nach kurzer Zeit und können in das Innere des Falzmesserzylinders gelangen und dort Schäden verursachen. Darüber hinaus tritt Öl seitlich der Falzmesserwellen nach draußen.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Falzzylinder zu schaffen, der eine sichere und verschleißfeste Abdichtung zur Verhinderung des Austretens von Öl hat.

Die Aufgabe wird, wie in Patentanspruch 1 angegeben, gelöst.

Vorteilhafte Ausbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Aufsicht auf eine Abdichtung einer Falzmesserwelle für einen Falzzylinder und

Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Falzzylinder mit der Abdichtung.

Ein Falzapparat weist beispielsweise einen Messerzylinder mit drei Schneidmessern und einen Falzzylinder 1 auf, der mit beispielsweise drei Falzmesserwellen 2 bestück ist. Die Falzmesserwellen 2 sind nicht-zentrisch und zueinander über den Querschnitt des Falzzylinders 1 symmetrisch angeordnet. Sie durchdringen den Falzzylinder 1 und sind an einem ihrer stirnseitigen Enden mittels einer Abdeckscheibe 3, einer oszillierenden Scheibe 4 und eines Klemmrings 5 gegen einen Ölraum 6 im Innern des Falzzylinders 1 abgedichtet. Die Abdeckscheibe 3 und die oszillierende Scheibe 4 bestehen aus einem Metall, vorzugsweise aus Aluminium. Eine Oberfläche 31 der Abdeckscheibe 3 ist vorzugsweise gehärtet. Sie ist durch drei Rillenkugellager 8 (vgl. Fig. 2) radial in einem gehärteten Laufring 9 aus Stahl gelagert.

Die oszillierende Scheibe 4 wird von der Falzmesserwelle 2 über ein als Nadellager 10 ausgebildetes Walzlager gehalten. Über ein weiteres Wälzlager, ein Nadellager 11 und einem gehärteten Bolzen 12 ist sie mit der Abdeckscheibe 3 verbunden. Der Bolzen 12 ist durch eine Sechskantschraube gegen Verdrehen gegenüber der Abdeckscheibe 3 gesichert. Zwischen der Abdeckscheibe 3 und der Scheibe 4 ist ein Dichtring 13 angeordnet. Um ihm eine ausreichende Anpreßkraft zu verleihen, ist die Scheibe 4 mittels des Klemmrings 5 und eines Axiallagers 14 gegen die Abdeckscheibe 3 in Richtung der Längsachse der Falzmesserwelle 2 vorgespannt. Um die Abdeckscheibe 3 radial in dem Laufring 9 zu fixieren, werden die Rillenkugellager 8 mittels Exzenterbolzen 15 gehalten. Die Exzenterbolzen 15 sind jeweils durch Sechskantmuttern 16 gegen Verdrehen gesichert.

Die Abdeckscheibe 3 wird mittels eines Dichtrings 17 gegen Ölaustritt aus dem Ölraum 5 abgedichtet. Der Dichtring 17 weist eine Lippe 171 auf, die gegen die Stirnwand des Falzzylinders 1 drückt.

Um das Axiallager 14 schmieren zu können ist ein Schmiernippel 18 (Fig. 2) vorhanden.

Die Abdichtung erfolgt also über zwei wälzgelagerte Scheiben 3 und 4, die über einen Drehpunkt 12 miteinander verbunden sind. Die hypozykloid drehende Falzmesserwelle 2 versetzt die Scheiben 3, 4 in eine drehende bzw. oszillierende Bewegung. Die Abdichtung gegen den Ölraum 6 wird durch einen innenliegenden Dichtring 17 und mittels eines an der Außenseite der Abdeckscheibe 3 angebrachten Dichtrings 13 erreicht. Durch die einfache Konstruktion lassen sich bestehende Anlagen leicht nachrüsten.

Claims (4)

1. Falzzylinder (1) mit an seinem Umfang voneinander beabstandet angeordneten, hypozykloidförmige Bewegungen ausführenden Falzmesserwellen (2), dadurch gekennzeichnet, daß jede Falzmesserwelle (2) über ein Lager (10) eine Scheibe (4) trägt, die einen auf dem Bund der einem Ölraum (6) des Falzzylinders (1) zugekehrten Seite angeordneten Dichtring (13) aufweist und mittels eines auf der Falzmesserwelle (2) angeordneten Klemmrings (5) gegen eine Abdeckscheibe (3) preßbar ist und daß die Abdeckscheibe (3) auf der Falzmesserwelle (2) exzentrisch angeordnet ist, über Lager (8) in einem Laufring (9) läuft und über ein Lager (11) und einen Bolzen (12) mit der Scheibe (4) drehbar verbunden ist.

2. Falzzylinder (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Bund der dem Ölraum (6) zugekehrten Seite der Abdeckscheibe (3) ein Dichtring (17) vorgesehen ist.

3. Falzzylinder (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckscheibe (3) und die Scheibe (4) aus einem Metall, vorzugsweise Aluminium, bestehen.

4. Falzzylinder (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Oberfläche (31) der Abdeckscheibe (3) gehärtet ist.