DE4221001A1 - Hochtemperaturbeständiges Garn - Google Patents
Hochtemperaturbeständiges GarnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein hochtemperaturbeständiges Garn
bzw. einen Zwirn zum Einsatz als Isolationsmaterial, das
Verfahren zur Herstellung und die Verwendung für Gewebe,
Geflechte und Seile.
Solche Produkte sind bekannt, z. B. unter der Bezeichnung
isoKERAM, hergestellt aus geschleuderten keramischen
Stapelfasern mit Prozeßfasern über einen Krempel- und
Spinnprozeß. Als Festigkeitsträger wird ein Glasfilament
oder Stahldraht beim Spinnprozeß eingearbeitet. Diese Garne
und die daraus hergestellten Textilien haben den Vorzug, ein
hohes Volumen zu besitzen und damit gute
Isolationseigenschaften aufzuweisen. Durch das hohe Volumen
wird außerdem das Verhältnis von Materialeinsatz pro
laufenden Meter oder pro Quadratmeter sehr günstig
beeinflußt.
Ein Nachteil ist, daß keramische Fasern auch Fasern mit
einer Dicke von 3 µm enthalten, die toxikologisch ähnlich
gesundheitsgefährdend sein können wie Asbest.
Andere Hochtemperaturisolationstextilien, wie z. B. die unter
der Bezeichnung isoTHERM bekannten Garne und daraus
hergestellte Weiterverarbeitungsprodukte sowie andere
entsprechend behandelte Glasgarne mit erhöhtem SiO2-Gehalt
haben den Vorteil günstiger Herstellkosten, hoher
Temperaturstabilität und bedingt durch das Fehlen von
Prozeßfasern werden bei der Erstanwendung keine
Verbrennungsprodukte frei. Diese Produkte haben obendrein
den Vorteil, daß man Faserdurchmesser im kritischen
Bereich unter 3 µm garantiert ausschließen kann, da sie
aus gezogenen Mineralfasern bestehen, deren Dicke
einstellbar ist. Die erhöhte Temperaturstabilität der
Isothermgarne und ähnlicher Glasfasern und Glasgarne wird
erreicht, indem die Glasfasern mit Säure behandelt werden
und so ein Anteil, nämlich die dem Glas zur
Schmelzpunktserniedrigung zugesetzten Bestandteile, vor
allem also Alkali und zu einem geringen Teil auch
Erdalkalibestandteile ausgewaschen werden. Zur Vermeidung
des dabei auftretenden erheblichen Festigkeitsabfalles gibt
es jetzt bekannte Arbeitsweisen, z. B. gemäß EP 236 735 B1,
die angewandt werden, wenn der Festigkeitsabfall stört. Ein
weiterer Weg zur Erhöhung des SiO2-Gehaltes ist das
Anlagern von SiO2 an die Glasfaser nach Umladung durch
Säurebehandlung der Faser.
Nachteil dieser Produkte ist die sehr hohe Packungsdicke,
trotz des Texturierprozesses und damit das relativ geringe
Isolationsvermögen und die dadurch entstehenden hohen
Materialkosten pro laufendem Meter oder Flächeneinheit.
Aufgabe der Erfindung sind demnach hochtemperaturbeständige
Garne und daraus hergestellte Gewebe, Geflechte und Seile,
welche das Isolationsvermögen der oben erwähnten Produkte
auf der Basis von keramischen Stapelfasern bei ausreichender
Temperaturbeständigkeit aufweisen, die jedoch keine
Faserdurchmesser im kritischen Bereich unter 3 µm
enthalten und somit toxikologisch unbedenklich sind, so daß
die bei Keramikfasern bestehende Gesundheitsgefahr entfällt.
Dies ist möglich durch die Kombination einer speziellen
Mineralfaser bzw. Mineralfasermischung mit einer Prozeßfaser
bzw. Prozeßfasermischung und Verarbeitung der Mischung
zuerst auf einer Krempelanlage, wonach die Krempellunten
dann zur Bildung von Garnen nach üblichen textiltechnischen
Verfahren weiterverarbeitet werden.
Im speziellen wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man aus
gezogenen Mineralfasern gebildete Stapelfasern mit erhöhtem
SiO2-Gehalt, z. B. mit Säure extrahierte oder mit SiO2
beschichtete Glasstapelfasern mit einer Prozeßfaser über die
Krempelanlage führt und daraus nach üblichen
textiltechnischen Verfahren Garne bildet, und zwar
gegebenenfalls mit entsprechenden Armierungen aus Glasfasern
oder Draht, und diese gesponnenen Garne dann nach Wunsch
weiter gezwirnt, geflochten, gewebt oder geseilt werden.
Als Mineralfasern kommen z. B. säurebehandelte E-Glasfasern,
bei denen man bis zu 30 Gew.-% der Glasmenge mit Säure
extrahiert hat, in Frage sowie noch stärker säurebehandelte
E-Glasfasern mit wesentlich höheren SiO2-Gehalten bis hin
zu 98 oder 99 Gew.-% SiO2 oder Glasfasern mit
SiO2-Umhüllung, wobei je nach gewünschter Hitze
beständigkeit, auch normale Glasfasern, z. B. E-Glasfasern
ohne Säurebehandlung als Mischungskomponente, die jedoch
vorzugsweise 50 Gew.-% der gesamten Glasfasern nicht
übersteigen soll, mit eingesetzt werden können.
Diese Mineralfasern können unbeschichtet, aber auch
vorzugsweise oberflächenbeschichtet eingesetzt werden, da
durch die Oberflächenbeschichtung wie noch erläutert,
Wasserdampfdichtheit, Antistatikeigenschaften, verminderte
Oberflächenreibung, besseres textiles Verhalten,
Beeinflussung der Brennbarkeit und des Aussehens, erhöhte
Unbedenklichkeit hinsichtlich Umwelts- und Arbeitsschutz und
eine zusätzliche Erhöhung der thermischen Beständigkeit
erzielt werden können. Oberflächenbeschichtungen sollen beim
Verbrennen, d. h. bei der Pyrolyse, unbedenklich sein und für
den Fall des Einsatzes als Armierungsgarne sollen sie eine
erhöhte Haftvermittlung verleihen.
Diese Mineralfasern werden in einer Menge von 60 bis 95
Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des auf die
Krempelanlage gegebenen Fasergemisches, vorzugsweise 80-90
Gew.-%, mit Faserdurchmessern von 6 bis 14 µm,
vorzugsweise 6 bis 9 µm und Faserlängen von 20 bis 180 mm,
insbesondere 50-120 mm und vorzugsweise 40 bis 60 mm
verwendet.
Als Prozeßfasern kommen organische Textilfasern in Frage,
insbesondere Viskosefasern, Acrylfasern, Polypropylenfasern,
Schmelzklebefasern, also EVA-, PA-, PES-, geeignete
PP-Fasern, aber auch Fasern aus EEA, PBV oder PIB, also
geeignete thermoplastische Fasern allgemein, die insbesondere
dann von Vorteil sind, wenn das Garnmaterial oder die daraus
hergestellten Erzeugnisse für Formteile oder Stanzteile
eingesetzt werden sollen, sowie Baumwolle, Flachs oder
Aramid. Die Prozeßfasern sollten gute Verarbeitbarkeit und
geringe Brennbarkeit haben, so daß in manchen Fällen der
Einsatz von flammgeschützten brennbaren Fasern bevorzugt
wird. Jedenfalls sollten auch diese Fasern beim Verbrennen
keine toxischen Substanzen oder nur wenig toxische
Substanzen abgeben.
Die Prozeßfasern werden in einer Menge von 5 bis 40 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-% der auf die Krempel gegebenen
Fasermischung eingesetzt werden mit Faserdurchmessern von 6
bis 18 µm, vorzugsweise 6 bis 10 µm und den für
organische Stapelfasern üblichen Längen verwendet.
Die Herstellung der säurebehandelten Glasfaser erfolgt z. B.
gemäß DE-PS 36 03 909 und/oder 37 02 815, indem man die
Glasfaser-Säuremischung langsam innerhalb einer Zeitspanne
von 1/2 bis 3 Stunden auf Temperaturen im Bereich von 50°C
bis dicht unterhalb des Siedepunktes der Säure erhitzt, bei
dieser Temperatur hält und anschließend langsam auf
Umgebungungstemperatur abkühlt, wobei Temperatursprünge im
Bereich über 50°C sowohl beim Aufheizen wie beim Abkühlen
vermieden werden und die Extraktion mit der Säure so lange
fortgesetzt wird, bis ein Auslaugungsgrad von mindestens l
Gew.-% bis zu 30 Gew.-% des ursprünglichen Fasergewichts
erreicht ist, wobei vorzugsweise eine Säuremenge
entsprechend 10 bis 200 g HNO3 52/53% pro Liter Bad,
insbesondere 10 bis 100 g pro Liter angewandt wird. Wenn der
dabei eintretende Festigkeitsabfall wenigstens zum Teil
wieder aufgehoben werden soll, wird die Faser dann mit einem
beständigen feuchtigkeits- und wasserdampfdichten dünnen
elastischen Überzug versehen, damit die umhüllte Faser einen
Restwassergehalt von 1 bis 10 Gew.-% beibehält. Nachdem
dieser Überzug auf der Endfaser sein muß, muß also die
Glasfaser entweder vorher zur Stapelfaser geschnitten und
dann der Säurebehandlung und Beschichtung unterzogen werden
oder jedenfalls die Beschichtung an dem zu Stapelfasern
geschnittenen Material erfolgt, damit die Stapelfasern den
wasserdampfdichten Überzug auch an den Enden haben. Wenn
dagegen der Festigkeitsabfall bedeutungslos ist, genügt eine
übliche Oberflächenbehandlung, die die weitere
Verarbeitbarkeit auf Krempelanlagen fördert, also übliche
Avivagen.
Eine weitere Art von thermisch stabilisierten
Silikatglasfasern ist in der DE-PS 37 25 506 beschrieben.
Ein erhöhtes Gewichtsverhältnis von Kieselsäure zu nicht
kieseligen Oxiden unter Bildung einer SiO2-Umhüllung wird
dadurch erzeugt, daß die Fasern, ggfs. nach Säureextraktion,
durch Säurebehandlung mit einer anionischen Ladung versehen,
darauf mit kationischem Kieselsol überzogen und schließlich
mit einer Appretur versehen werden. Auch hier kann man, um
den evtl. durch die Säurebehandlung eingetretenen
Festigkeitsabfall wenigstens zum Teil zu beseitigen, eine
wasserdampfdichte Appretur aufbringen, so daß eine
Restfeuchtigkeit von 1 bis 10 Gew.-% in der Faser verbleibt.
Beim Einsatz solcher Glasstapelfasern mit erhöhter
thermischer Beständigkeit zusammen mit Prozeßfasern ist das
Produkt dieses Verfahrens im Volumen vergleichbar mit den
Erzeugnissen auf der Basis von keramischen Stapelfasern,
aber mit dem Vorteil, daß die dabei eingesetzten Fasern
keine Gesundheitsgefahr in sich bergen, da man das Vorliegen
von Fasern mit 3 µm Dicke oder weniger mit Bestimmtheit
ausschließen kann. Die Temperaturfestigkeit ist die für die
bekannten Isothermgarne und der daraus hergestellten
Weiterverarbeitungsprodukte und genügt daher für alle
Anwendungen, wo jetzt die mit Säure extrahierten oder mit
SiO2 beschichteten Glasfasern eingesetzt werden. Die
vorhandene Prozeßfaser, die in der Menge etwa der
entspricht, wie sie bei der Verarbeitung von keramischen
Stapelfasern benutzt wird, wird wie dort bei der
Erstanwendung pyrolysiert, wobei das gegenüber den normalen
Glasfasern mit erhöhter Temperaturbeständigkeit und daraus
hergestellten Erzeugnissen vorhandene höhere Volumen und
damit der bessere Isolationswert und die geringeren
Materialkosten pro Meter oder Flächeneinheit erhalten
bleiben.
Die Zusammensetzung derartiger Garne beträgt wie erwähnt 60
bis 95 Gew.-% Glasfaser mit erhöhter thermischer
Beständigkeit und 5 bis 40 Gew.-% Prozeßfaser, wie z. B.
Zellwolle oder Acryl.
Die Glasfasern sind vorzugsweise aus E-Glas. Die
Verarbeitung kann auf handelsüblichen Krempelanlagen und
nach gängigen Spinnprozessen erfolgen, wie sie auf diesem
Gebiet üblich sind.
Es sind prinzipiell alle für derartige Fasern bzw.
Fasergemische üblichen Spinnverfahren anwendbar, wobei
vorzugsweise jedoch das Streichgarnverfahren, Spinnverfahren
über Krempel und Ringspinnmaschine, Offen-End-Spinnverfahren
und die Vliesherstellung über Kardierung und mechanische,
thermische oder chemische Verfestigung angewandt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Für die Mineralfaser wird als Ausgangsmaterial ein
Glasfaserroving von 68 tex-2400 tex und 9 µm Faserdicke
eingesetzt, der zu Faserlängen von 50-120 mm gehäkselt
wird.
Darauf erfolgt die Säurebehandlung mit dem
Flockenfärbeapparat gemäß DE-PS 36 03 909 bzw. DE-OS
37 02 815, die anschließend noch beschrieben werden. Die
säurebehandelte Faser wird dann in einer Menge von ca. 85
Gew.-% der Gesamtmenge mit ca. 15% Zellwolle als Trag- bzw.
Prozeßfaser gemischt und gekrempelt, wobei Krempellunten von
ca. 500 tex bis 2500 tex, vornehmlich 2000 tex hergestellt
werden.
Diese Krempellunten werden dann auf der Ringspinnmaschine
oder der OE-Spinnmaschine mit einem Seelenmaterial aus
Glasfasern (Filamenten) oder Stahldraht zu einem Core-Garn
versponnen, wobei ein üblicher Drehungsbeiwert angewandt
wird.
Bei einem Garngewicht von 300 bis 500 tex wird vorzugsweise
eine Seele von 68 tex verwendet. Bei Garn von 1000 tex eine
Seele von 136 tex und bei einem Garn von 2000 tex eine Seele
von 272 tex (üblicherweise zweimal 136 tex).
Das Garn kann ggfs. zu einem zweifachen oder mehrfachen
Zwirn verzwirnt werden und aus den Garnen oder Zwirnen
können dann sowohl Breitgewebe als auch Gewebebänder
hergestellt werden. Die m2-Gewichte liegen gewöhnlich
zwischen 500 g/m2 bis 4500 g/m2.
Die Säurebehandlung der verwendeten Glasfaser war wie folgt:
Eine HT-Färbeapparatur üblicher Bauart (säurefest) von 2000
Liter Flotteninhalt wurde mit 2000 Liter einer etwa 10
gew.-%igen Salpetersäure (300 l Salpetersäure 52/53% und
1700 l Wasser) gefüllt. Dann wurden 350 kg Glasstapelfaser
(EC-Glas) von 40 bis 80 mm Länge und 9 um Wasserdicke
eingefüllt. Dies ist ein Flottenverhältnis von etwa 1 : 5,7.
Die beschickte Flotte wurden dann innerhalb von 30 Minuten
von 25°C (Ausgangstemperatur) auf 80°C gebracht und dann 30
Minuten bei 80°C gehalten. Dann wurde durch indirektes
Abkühlen die Temperatur innerhalb von 15 Minuten auf 50°C
gebracht und dann durch Kaltwasserzulauf weiter abgekühlt.
Der Bypass war dabei und auch in den folgenden Arbeitsgängen
immer offen. Der Kaltwasserzulauf erfolgte durch Spülen im
Überlauf und danach Ablassen des Bades.
Dann wurde der Inhalt einmal kalt gespült und das Bad wieder
abgelassen und schließlich wurde mit einem Spülbad, das
Ammoniak enthielt, der gesamte Inhalt auf pH 8 gebracht und
das Spülbad dann abgelassen.
Um der behandelten Glasfaser eine Kennfärbung zu verleihen,
wurde dann mit Basic Blue 5, C.I. 42 140 (30 g/Flotten
inhalt) 10 Minuten lang kalt gefärbt und die Spulen wurden
dann durch einmaliges Füllen der Apparatur mit Wasser und
Ablassen des Wassers gespült.
Die Nachbehandlung erfolgte in der gleichen Apparatur direkt
am Stapelgarn mit einer Dispersion von 10 g/l eines
hitzereaktiven, selbstvernetzenden copolymeren
Kunststoffderivats (z. B. in Form einer handelsüblichen
anionenaktiven weißen dünnflüssigen Dispersion mit 27%
Aktivsubstanz vom pH 4, die in kaltem Wasser in jedem
Verhältnis unter Rühren löslich ist. Sie vernetzt bei
Temperaturen ab 130°C). Als Dispergiermittel war der Flotte
1 g/l eines handelsüblichen Waschmittels zugesetzt. Die
Stapelfasern wurden 30 Minuten in der HT-Färbeapparatur mit
der Schlichte behandelt. Dann wurde das Material aus dem
Nachbehandlungsbad ausgebracht und in dem der HT-Apparatur
nachfolgenden Schnelltrockner getrocknet, indem 1 Minute bei
130°C abgedrückt und dann 45 Minuten bei 130°C getrocknet
und gleichzeitig kondensiert wurde. Wie bei der Färbung war
auch beim Trocknen der Luftverlauf von innen nach außen.
Diese Behandlung ergab einen Gewichtsverlust der Glasfaser
von ca. 20% und eine Überzugsmenge von ca. 1 Gew.-%,
bezogen auf Glasfaser.
Dieses Beispiel wurde wiederholt, wobei die Mischung aus
folgenden Fasern bestand.
30% E-Glasfasern, 9 µm Faserdicke, Faserlänge 40-60 mm,
55% E-Glasstapelfaser von 1430 tex×1, mit 2-3 Gew.-%
Kieselsol beschichtet, und Stapellängen von 40-60 mm,
5% Polyaramidfasern und 15% Viskosefasern, jeweils
ebenfalls mit Stapellängen von 40-60 mm.
Das Fasergemisch wurde gekrempelt, wobei wiederum
Krempellunten von ca. 500 tex bis 2500 tex, vornehmlich 1000
tex, hergestellt werden. Diese Krempellunten werden dann auf
der OE-Spinnmaschine mit einem Seelenmaterial aus 136 tex
Filamenten zu einem Core-Garn versponnen.
Die Herstellung der mit Kieselsol beschichteten Glasfaser
war wie folgt:
In eine HT-Färbeapparatur (säurefest) mit 2000 l
Flotteninhalt wurde ein Bad aus 7 g/l HNO3 52%ig, und 1
g/l des nichtionogenen Alkylpolyglykoläthers Perenin
eingebracht. In die Apparatur wurden ca. 350 kg
E-Glasstapelfasern von 9 µm Faserdicke eingebracht, worauf
das Bad innerhalb von ca. 50 min auf ca. 80°C erwärmt, 30
min bei dieser Temperatur gehalten und dann innerhalb von 50
min auf 30°C abgekühlt wurde (durch indirekte Kühlung). Die
Flottenzirkulation erfolgte von außen nach innen bei einem
Druck von 2 bar.
Nach dem Abkühlen wurden 10 g/l Kieselsol SH, 30%ig,
zugesetzt und die Glasfasern so bei 30°C noch 20 min
behandelt. Anschließend wurde gespult und neutralisiert,
wobei mit NH4OH bis pH 8 versetzt wurde, damit keine
Saurereste im Garn verblieben.
Dann wurde in der gleichen Apparatur 10 min lang kalt mit
Wasser behandelt, das 5 g/l des Ausrüstungsmittels Solusoft
WA, ein modifiziertes Polysiloxan, und 3 g/l eines Binders
mit permanentem Ausrüstungseffekt, nämlich Appretan 3450,
eine selbstvernetzende Acrylat-Copolymer-Dispersion von ca.
50% Feststoffgehalt enthielt. Nach dieser Behandlung wurde
die Stapelfaser ohne zu spülen aus dem Bad entnommen und bei
120°C getrocknet.
Claims (9)
1. Hochtemperaturbeständige Garne oder Zwirne bestehend aus
60-95 Gew.-% aus gezogenen Mineralfasern gebildete
Stapelfasern mit einem Mindestfaserdurchmesser von mehr
als 3 µm, insbesondere 6 µm und mehr und 5-40
Gew.-% organischer Prozeßfaser, jeweils bezogen auf
Stapelfasermischung und ggfs. eine entsprechende
Armierung aus Glasfilament oder Draht, erhalten durch
übliches Krempeln und übliche textiltechnische Zwirnung
zu einem Garn oder Core-Garn.
2. Garn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mineralfaser Glasfaser mit erhöhtem SiO2-Gehalt ist.
3. Garn nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glasfaser mit erhöhtem SiO2-Gehalt bis zu 50 Gew.-%
durch normale Mineralfaser ersetzt ist.
4. Garn nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stapelfasergehalt aus 80 bis 90 Gew.-% Mineralfasern
mit 6 bis 14 µm Faserdurchmesser und Fasernlängen von
20 -180 mm, insbesondere 50-150 mm zusammen mit 10 bis
20 Gew.-% Prozeßfaser mit Faserdurchmesser von 6-
18 µm und für organische Stapelfasern übliche
Faserlängen neben der evtl. Seele besteht.
5. Verfahren zur Herstellung von hochtemperaturbeständigem
Garn von gutem Isolationsvermögen durch Mischung von
Mineralfasern und organischen Prozeßfasern und übliche
textiltechnische Weiterverarbeitung und insbesondere den
Garnen nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
man aus gezogenen Mineralfasern gebildete Stapelfasern,
insbesondere Glasstapelfasern mit erhöhtem SiO2-Gehalt
in einer Menge von 60 bis 95 Gew.-% und 5 bis 40 Gew.-%
organische Prozeßfaser, jeweils bezogen auf
Gesamtstapelfasermischung über eine Krempelanlage führt
und daraus nach üblichen textiltechnischen Verfahren,
ggfs. mit entsprechenden Armierungen aus Glasfilament oder
Draht, Garne bildet und diese gesponnenen Garne ggfs. nach
Wunsch weiter gezwirnt, geflochten, gewebt oder geseilt
werden, wobei die Mineralfasern einen Mindestdurchmesser
von mehr als 3 µm, insbesondere 6 µm und mehr haben.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man 80 bis 90 Gew.-% Mineralfaser mit 6 bis 14 µm
Faserdurchmesser und Faserlängen von 20 bis 180 mm
zusammen bis 10 bis 20 Gew.-% Prozeßfaser mit
Faserdurchmessern von 6 bis 18 µm einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man Mineralfasern mit Faserdurchmessern von 6 bis
9 µm und Faserlängen von 40 bis 60 mm und Prozeßfasern
von 6 bis 10 µm einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Glasfasern mit erhöhtem SiO2-Gehalt bis zu
50 Gew.-% durch normale Glasfaser ersetzt.
9. Verwendung der Garne oder Zwirne nach Anspruch 1 bis 4
zur Herstellung von Geflechten, Geweben oder Seilen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4221001A DE4221001A1 (de) | 1992-06-26 | 1992-06-26 | Hochtemperaturbeständiges Garn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4221001A DE4221001A1 (de) | 1992-06-26 | 1992-06-26 | Hochtemperaturbeständiges Garn |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4221001A1 true DE4221001A1 (de) | 1994-01-05 |
Family
ID=6461897
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4221001A Withdrawn DE4221001A1 (de) | 1992-06-26 | 1992-06-26 | Hochtemperaturbeständiges Garn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4221001A1 (de) |
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