DE4217665C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von textilen Flächengebilden zu einer Bearbeitungseinrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von textilen Flächengebilden zu einer BearbeitungseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von textilen
Flächengebilden, insbesondere von Verklebungseinheiten aus
Oberstoffzuschnitten und Einlagenzuschnitten für Bekleidungs
stücke, zu einer Bearbeitungseinrichtung, vorzugsweise einer
Verklebungseinrichtung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Des weiteren betrifft die Erfindung eine entsprechende Vorrich
tung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
Bei der Fertigung von Bekleidungsstücken werden Verklebungsein
heiten aus Oberstoffzuschnitten und Einlagenzuschnitten verwen
det. Die Zuschnitte werden zur Bildung von Verklebungseinheiten
von Hand positionsgenau übereinandergelegt und anschließend in
einer kontinuierlich arbeitenden Verklebungseinrichtung (Ver
klebungspresse) mittels Druck und Wärme unter Aktivierung von
Klebeschichten der Einlagenzuschnitte miteinander verklebt.
Aus der DE 39 15 091 A1 (Fig. 3) ist eine gattungsgemäße Vor
richtung bekannt, bei der auf einer Seite des Vorförderers
(nebeneinanderliegend) zwei Arbeitsplätze für eine Bedienungs
person angeordnet sind. Die Zuschnitte werden von den Bedie
nungspersonen zweireihig auf den Vorförderer aufgelegt. Jede
Bedienungsperson legt dazu die Zuschnitte jeder Reihe nachein
ander auf den Vorförderer. Daher kann der Vorförderer zur Wei
tergabe der Zuschnitte an den Zwischenförderer erst dann ge
startet werden, wenn die Zuschnitte beider Reihen von beiden
Bedienungspersonen aufgelegt worden sind. Das hat entsprechend
lange Taktpausen zur Folge, wodurch die Verklebungseinrichtung
schubweise mit zu verklebenden Zuschnitten versorgt und dadurch
nur unzureichend ausgelastet wird.
Aus der DE 38 41 727 A1 (Fig. 5 bis 7) ist eine weitere gat
tungsgemäße Vorrichtung bekannt, die über zwei nebeneinander
liegende, parallele Beschickungsvorrichtungen verfügt. Jeder
Beschickungsvorrichtung ist eine Bedienungsperson zugeordnet.
Die Förderer jeder Beschickungsvorrichtung sind nur unabhängig
voneinander antreibbar. Dadurch kann zwar jede Bedienungsperson
die Förderer der jeweiligen Beschickungsvorrichtung individuell
betätigen, ohne Rücksicht auf die benachbarte Beschickungsvor
richtung nehmen zu müssen; durch den ausschließlich unabhängi
gen Antrieb der Förderer der einzelnen Beschickungsvorrichtun
gen ist es aber nicht möglich, größere Zuschnitte, die sich
über beide Beschickungsvorrichtungen erstrecken, zu verarbei
ten.
Schließlich ist aus der Zeitschrift "Bekleidung und Wäsche"
4/1978 (S. 210 bis 212) eine Vorrichtung zum Zuführen textiler
Flächengebilde zu einer Behandlungseinrichtung bekannt, die
über mehrere Bahnen verfügt, wobei wahlweise die Beschickung
einzelner oder mehrerer Bahnen erfolgen kann. Dazu sollen be
darfsweise mehrere Bahnen zusammengeschaltet werden. Wie dies
geschieht, bleibt offen. Insbesondere fehlt es an Angaben dar
über, wie beim mehrbahnigen Betrieb die Zuschnitte faltenfrei
an den üblicherweise mit einer bestimmten Geschwindigkeit kon
tinuierlich angetriebenen Verklebungsförderer übergeben werden.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, womit eine erhöhte Zufuhrleistung von Zuschnitten zur
Bearbeitungseinrichtung (Verklebungseinrichtung) und eine Ver
arbeitung unterschiedlich großer Zuschnitte möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist das erfindungsgemäße Verfahren
die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Dadurch ist neben einer lei
stungsfähigen zweibahnigen Zufuhr von (kleinen) Flächengebilden
zur Bearbeitungseinrichtung auch eine einbahnige Zufuhr größe
rer Flächengebilde, die auf einer Bahn des Vorförderers allein
nicht genügend Platz finden, möglich. Dazu werden die nebenein
anderliegend angeordneten Bahnen des Vorförderers entweder
gleichermaßen, nämlich mit gleicher Geschwindigkeit (große Flä
chengebilde) oder unabhängig voneinander (kleine Flächengebil
de) angetrieben. Weiterhin wird durch den mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten anzutreibenden Zwischenförderer erreicht, daß
die Übergabe der Flächengebilde an den Zwischenförderer mit der
Geschwindigkeit des Vorförderers erfolgt und danach die Flä
chengebilde von dem Zwischenförderer an den Verklebungsförderer
mit einer darauf abgestimmten Geschwindigkeit übergeben werden.
Die Zwischenförderer schaffen somit einen Ausgleich zwischen
den unterschiedlichen Geschwindigkeiten des Vorförderers und
des Verklebungsförderers. Dieses Verfahren ermöglicht in ver
blüffend einfacher Weise eine an die Geschwindigkeit der Bear
beitungseinrichtung angepaßte Zufuhr unterschiedlich großer
Flächengebilde zur Bearbeitungseinrichtung.
Eine zur Lösung der Aufgabe dienende Vorrichtung weist die
Merkmale des Anspruchs 3 auf. Dadurch, daß der Vorförderer und
auch der Zwischenförderer mehrere Bahnen mit eigenen, unabhän
gig voneinander steuerbaren Antrieben verschiedener Geschwin
digkeiten aufweisen und der Zwischenförderer mit unterschiedli
chen Geschwindigkeiten antreibbar ist, lassen sich nur über ei
ne Bahn ertreckende Zuschnitte sofort nach ihrem Auflegen auf
den Vorförderer weitertransportieren. Die beim Stand der Tech
nik notwendigen "Wartezeiten" fallen dadurch weg.
Die Zufuhr größerer Zuschnitte wird durch einen gemeinsamen,
gleichlaufenden Antrieb der Bahnen des Vorförderers und gegebe
nenfalls des Zwischenförderers erreicht, indem die Antriebe der
Bahnen des jeweiligen Förderers schaltungsmäßig, nämlich elek
trisch, miteinander koppelbar sind. Die Umrüstung von einem
einbahnigen auf einen zweibahnigen Betrieb der Vorrichtung läßt
sich so ohne einen mechanischen Umbau derselben (nur durch eine
Schalterbetätigung) durchführen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist neben
jeder der parallel nebeneinanderliegenden Bahnen des Vorförde
rers ein Arbeitsplatz für eine Bedienungsperson angeordnet. Je
de Bedienungsperson kann daher an einer Bahn tätig werden und
unmittelbar nach dem Auflegen der Zuschnitte den Antrieb der
jeweiligen Bahn individuell betätigen.
Gemäß einer Weiterbildung der Vorrichtung ist vor dem Verkle
bungsförderer ein Verklebungsvorförderer angeordnet. Diesem
sind mindestens auf einer Seite, vorzugsweise aber auf beiden
Seiten, weitere Arbeitsplätze zugeordnet zum Auflegen weiterer
kleinerer Verklebungseinheiten auf den Verklebungsvorförderer.
Zu diesem Zweck verfügt der Verklebungsvorförderer über eine
größere Breite als der Vorförderer und der Zwischenförderer. Es
wird so Platz geschaffen für die kleineren Verklebungseinheiten
neben den auf den Vorförderer aufgelegten Zuschnitten. Die Bah
nen des Verklebungsvorförderers können sowohl einen einzigen
(gemeinsamen) Antrieb als auch getrennte Antriebe (wie beim
Vorförderer und Zwischenförderer) aufweisen. Im letztgenannten
Falle sind die unterschiedlichen Antriebe im Bedarfsfalle wie
derum koppelbar.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vor
richtung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung mit
einer dieser nachgeordneten Verklebungseinrichtung
(Verklebungspresse),
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung und die Verkle
bungspresse nach der Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrößert dargestellten (schematischen) Quer
schnitt III-III durch die Antriebe eines Vorförde
rers der Vorrichtung,
Fig. 4 eine weiter vergrößerte, teilweise Darstellung eines
zur Bildung eines Antriebs dienenden Trommelmotors,
Fig. 5 einen Schaltplan für die Trommelmotore zum Antrieb
der Bahnen des Vorförderers, und
Fig. 6 einen Schaltplan für die Trommelmotore zum Antrieb
eines Zwischenförderers.
Die hier gezeigte Vorrichtung dient zum Zuführen von textilen
Flächengebilden, nämlich Oberstoffzuschnitten 10, Einlagenzu
schnitten 11, 12 und Verklebungseinheiten 13, 14, zu einer Ver
klebungseinrichtung 15 (Verklebungspresse).
Die Vorrichtung verfügt über einen Vorförderer 16, einen
Zwischenförderer 17, einen Verklebungsvorförderer 18 und
einen sich durch die Verklebungseinrichtung 15 erstrecken
den Verklebungsförderer 19. Die einzelnen Förderer liegen
in der genannten Reihenfolge in der Förderrichtung 20
hintereinander, und zwar mit geringfügiger Überlappung zur
Bildung einer lückenlosen Förderstrecke.
Der Vorförderer 16 und der Zwischenförderer 17, der bei
einer alternativen Ausführungsform der Vorrichtung ge
gebenenfalls entfallen kann, sind etwa mittig geteilt. Dem
nach setzen sich diese zur Bildung parallel nebeneinander
liegender Bahnen 21 und 22 aus jeweils zwei selbständigen
Teilförderern mit jeweils einem umlaufenden Gurt 23, 24 zu
sammen. Jeder Gurt 23, 24 ist eigenständig umlaufend an
treibbar, weist nämlich eine eigene Antriebstrommel 25, 26,
27 bzw. 28 und eine eigene Umlenktrommel 29, 30, 31, 32
auf.
Gemäß der Fig. 2 ist jeder Bahn 21, 22 des Vorförderers 16
ein eigener Arbeitsplatz 33, 34 zugeordnet. Diese Arbeits
plätze 33, 34 befinden sich an gegenüberliegenden Außen
seiten der Bahnen 21, 22. Jede Bedienungsperson kann auf
den Gurt 23, 24 der ihr zugeordneten Bahn 21, 22 einen Ober
stoffzuschnitt 10 und einen entsprechenden Einlagenzu
schnitt 11, 12 auflegen.
Die hier gleich ausgebildeten Oberstoffzuschnitte 10, die
aber durchaus auch unterschiedlicher Gestalt sein können,
befinden sich auf einem in Förderrichtung 20 vor dem Vor
förderer 16 angeordneten Ablagetisch 35, und zwar auf zwei
Oberstoffstapeln 36, 37, so daß vor jeder Bahn 21, 22 sich
jeweils ein Oberstoffstapel 36, 37 befindet.
Des weiteren ist mittig oberhalb des Vorförderers 16, also
über zueinandergerichteten Randbereichen der nebeneinander
liegenden Bahnen 21, 22, ein Vorratstisch 38 angeordnet.
Dieser dient zur Aufnahme vorzugsweise zweier in Förderrich
tung 20 hintereinanderliegender Einlagenstapel 39. Diese
sind wie die Oberstoffstapel 36 und 37 zur Auflegeposition
auf die jeweilige Bahn 21, 22 ausgerichtet.
Weiter geht aus der Fig. 2 hervor, daß der außenliegenden
Seite jeder Bahn 21, 22 neben dem jeweiligen Arbeitsplatz
33, 34 ein (kleinerer) schwenkbarer Vorratstisch 40 zuge
ordnet ist. Auf diesem sind Einlagenstapel 41 für insbe
sondere kleinere Einlagenzuschnitte 12 angeordnet. Durch
die schwenkbare Ausbildung der Vorratstische 40 lassen sich
diese von der Bedienungsperson in eine ergonomisch günstige
Position zum jeweiligen Arbeitsplatz 33, 34 bringen.
Gemäß der Darstellung in der Fig. 2 ist bei der hier ge
zeigten Vorrichtung an jeder Seite des Verklebungsvorför
derers 18 ein weiterer Arbeitsplatz 42, 43 angeordnet.
Jeder dieser Arbeitsplätze 42 und 43 dient zum Auflegen
weiterer kleinerer Verklebungseinheiten 13 auf den Ver
klebungsvorförderer 18. Diese werden derart auf den Ver
klebungsvorförderer 18 aufgelegt, daß sie neben den auf den
Vorförderer 16 aufgelegten Oberstoffzuschnitten 10 und den
Einlagenzuschnitten 11 bzw. 12 liegen. Dazu ist der Ver
klebungsvorförderer 18 im Vergleich zum Vorförderer 16 und
zum Zwischenförderer 17 mit einer größeren Breite versehen.
Der Verklebungsförderer 19 weist auch etwa die Breite des
Verklebungsvorförderers 18 auf.
Die Antriebstrommeln 25 und 26 des Vorförderers 16 und die
Antriebstrommeln 27 und 28 des Zwischenförderers 17 können
wahlweise entweder unabhängig voneinander oder gleichge
schaltet (zum Gleich- bzw. Synchronlauf der Gurte 23, 24
beider Bahnen 21, 22) betrieben werden. Zum unabhängigen
Betrieb der Antriebstrommeln 25, 26 bzw. 27, 28 ist gemäß
den Fig. 1 und 2 jedem Arbeitsplatz 33, 34 ein eigener
Schalter 44, 45 zugeordnet, der sich zur Hand- oder Kniebe
dienung vorzugsweise in Kniehöhe der jeweiligen Bedienungs
person befindet. Alternativ können die Schalter 44, 45 auch
als Fußschalter ausgebildet sein. Durch die Schalter 44 und
45 lassen sich von der jeweiligen Bedienungsperson die
Bahnen 21, 22 unabhängig voneinander betreiben, wenn gemäß
der Darstellung in der Fig. 2 sich die (kleinen) Oberstoff
zuschnitte 10 und die Einlagenzuschnitte 11 bzw. 12 nur
über eine der Bahnen 21 bzw. 22 erstrecken.
Ein weiterer (einzelner) Umschalter 46, der beispielsweise
von außen an einem Schaltkasten 47 zur Steuerung der
Antriebstrommeln 25, 26, 27 und 28 angeordnet sein kann,
dient zum Umschalten von einem unabhängigen auf einen ge
meinsamen, gleichlaufenden Betrieb der Bahn 21, 22. Damit
lassen sich große Zuschnitte, die sich über beide Bahnen
21, 22 erstrecken, der Verklebungseinrichtung 15 zuführen.
Die Antriebstrommeln 25, 26, 27 und 28 sind gleichermaßen
als Trommelmotore ausgebildet, die mit Dreiphasen-Wechsel
strom betrieben werden. Jeder Trommelmotor verfügt über
einen die Wicklung aufnehmenden Stator 48, der feststeht
und mit Stromzuleitungen 49 versehen ist. Drehbar auf einer
festen Achse 50 des Stators 48 ist ein als Trommelmantel 51
der Antriebstrommeln 25 bis 28 ausgebildeter Rotor ange
ordnet.
Die mit den Stromzuleitungen 49 der Antriebstrommel 25 bis
28, den Schaltern 44, 45 und dem Umschalter 46 verbundenen
Schaltungen für die Antriebe des Vorförderers 16 und des
Zwischenförderers 17 sind in den Fig. 5 und 6 dargestellt.
Demnach sind zur Steuerung der exakten Drehzahlen der
Antriebstrommeln 25 bis 28, insbesondere zur Erzielung des
Gleichlaufs der Antriebstrommeln 25, 26 einerseits und 27,
28 andererseits, den diese bildenden Trommelmotoren
Frequenzumrichter 52, 53 und 54 zugeordnet.
Gemäß der Fig. 5 sind die nur eine Fördergeschwindigkeit
aufweisenden Antriebstrommeln 25, 26 des Vorförderers 16
parallel geschaltet mit einem gemeinsamen Frequenzumrichter
52 verbunden. In der Zuleitung vom Frequenzumrichter 52 zur
jeweiligen Antriebstrommel 25 und 26 ist ein Leistungs
schütz 55 und 56 zum Einschalten der jeweiligen Antriebs
trommel 25 bzw. 26 angeordnet. Des weiteren befinden sich
Relaiskontakte 57 und 60 vor dem Frequenzumrichter 52.
Wie sich aus der Schaltung der Fig. 6 ergibt, ist den
Antriebstrommeln 27 und 28 jeweils ein eigener Frequenzum
richter 53 bzw. 54 zugeordnet. Jeder Frequenzumrichter 53
und 54 ist mit einem eigenen Relaiskontakt 58 bzw. 59 ver
sehen.
Der Frequenzumrichter 53 zur Steuerung des Trommelmotors
der Antriebstrommel 27 ist über Steuerleitungen 61 ver
bunden mit einer im Steuerkasten 62 (Fig. 3) angeordneten
Steuerung der Verklebungseinrichtung 15, des Verklebungs
förderers 19 und des Verklebungsvorförderers 18. Diese ist
so ausgebildet, daß der Verklebungsvorförderer 18 entweder
gleichlaufend mit dem Verklebungsförderer 19 antreibbar
oder stillsetzbar ist. Die Steuerung kann aber auch so aus
gebildet sein, daß der Verklebungsvorförderer 18 eine gegen
über dem Verklebungsförderer 19 abweichende Geschwindigkeit
aufweist. Weiterhin sind die in den Fig. 5 und 6 gezeigten
Schaltungen für den Vorförderer 16 und den Zwischenförderer
17 schaltungstechnisch miteinander verbunden durch die
Leitungen 63. Auf diese Weise wird eine Abstimmung der Be
wegungsabläufe aller Förderer und der Verklebungseinrich
tung 15 erreicht.
Die grundsätzliche Steuerung der Förderer erfolgt derart,
daß der Vorförderer 16 (beide Bahnen 21 und 22 gleichzeitig
oder unabhängig voneinander) zeitweise stillgesetzt werden
kann. Der Zwischenförderer 17 und der Verklebungsförderer
19 werden hingegen permanent angetrieben. Wenn der Vorför
derer 16 angetrieben wird, erfolgt es mit einer im Ver
gleich zum Verklebungsförderer 19 höheren Geschwindigkeit
von etwa 32 m/min. Gleichzeitig wird der Zwischenförderer
17 während des Antriebs des Vorförderers 16 mit etwa der
höheren Geschwindigkeit desselben angetrieben. Während des
Stillstands des Vorförderers 16 wird der Zwischenförderer
17 mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die etwa der
stets gleichen Geschwindigkeit des Verklebungsförderers 19
von 3 bis 10 m/min entspricht.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der aus den Fig. 5 und
6 hervorgehenden Schaltungen zum Antrieb des Vorförderers
16 und des Zwischenförderers 17 erläutert:
In einer Stellung des Umschalters 46 lassen sich die An
triebe der Bahn 21 unabhängig von den Antrieben der Bahn 22
steuern. Durch ein Betätigen des Schalters 44 von der Be
dienungsperson am Arbeitsplatz 33 ist die Bahn 21 des Vor
förderers 16 in Betrieb zu setzen. Dazu wird vom Schalter
44 der Leistungsschütz 55 und der Relaiskontakt 57 der
Schaltung gemäß der Fig. 5 eingeschaltet. Die Antriebs
trommel 25 wird dadurch aus dem Frequenzumrichter 52 mit
Spannung einer bestimmten Frequenz versorgt. Der Trommel
motor der Antriebstrommel 25 läuft damit an zum Antrieb des
Gurtes 23 der Bahn 21. Gleichzeitig wird der Relaiskontakt
58 in der Schaltung gemäß der Fig. 6 geschlossen. Dadurch
wird der Trommelmotor der Antriebstrommel 27 vom Frequenzum
richter 53 mit einer höheren Spannung bzw. Frequenz ver
sorgt. Dadurch laufen der Vorförderer 16 und der Zwischen
förderer 17 der Bahn 21 mit höherer Geschwindigkeit. Nach
Ablauf einer in der Schaltung einstellbaren Zeit werden der
Leistungsschütz 55 und der Relaiskontakt 57 der Schaltung
der Fig. 5 sowie der Relaiskontakt 58 der Schaltung der
Fig. 6 geöffnet. Die Antriebstrommel 25 der Bahn 21 des
Vorförderers 16 kommt dadurch zum Stillstand. Hingegen
läuft die Antriebstrommel 27 der Bahn 21 des Zwischenför
derers 17 mit niedrigerer Geschwindigkeit des Verklebungs
förderers 19 weiter.
Unabhängig von der Bahn 21 ist die Bahn 22 durch eine Be
tätigung des Schalters 45 durch die Bedienungsperson am
Arbeitsplatz 34 steuerbar. Wird der Schalter 45 betätigt,
erfolgt ein Schließen des Leistungsschützes 56 und des
Relaiskontakts 60 der Schaltung der Fig. 5. Dadurch wird
der Trommelmotor der Antriebstrommel 26 des Vorförderers 16
vom Frequenzumrichter 52 mit einer Spannung einer be
stimmten Frequenz versorgt, so daß der Gurt 24 der Bahn 22
umläuft. Gleichzeitig mit der Betätigung des Schalters 45
wird der Relaiskontakt 59 der Schaltung gemäß der Fig. 6
geschlossen. Dadurch wird die Antriebstrommel 28 aus dem
Frequenzumrichter 54 gemäß der Fig. 6 mit einer höheren
Spannung bzw. Frequenz versorgt. Die Antriebstrommeln 26
und 28 laufen dann mit höherer Geschwindigkeit um. Nach Ab
lauf einer ebenfalls einstellbaren Zeit werden der
Leistungsschütz 56 und der Relaiskontakt 60 der Schaltung
der Fig. 5 sowie der Leistungsschütz 55 der Schaltung der
Fig. 6 geöffnet. Die Antriebstrommel 26 des Vorförderers 16
bleibt dadurch stehen. Demgegenüber läuft die Antriebs
trommel 28 des Zwischenförderers 17 mit der geringeren Ge
schwindigkeit des Verklebungsförderers 19 weiter.
Für größere Zuschnitte, die sich über beide Bahnen 21 und
22 erstrecken, werden diese gleichzeitig (elektrisch ge
koppelt) betrieben. Die Gurte 23 und 24 sowohl des Vor
förderers 16 als auch des Zwischenförderers 17 werden dann
gleichzeitig ein- und ausgeschaltet und laufen mit gleicher
Geschwindigkeit, also synchron. Dazu wird der Umschalter 46
betätigt. Das hat zur Folge, daß die Leistungsschütze 55
und 56 für die Antriebstrommeln 25 und 26 gleichzeitig ge
schlossen oder geöffnet werden, wenn einer der Schalter 44
oder 45 von einer Bedienungsperson am Arbeitsplatz 33 oder
34 betätigt wird.
Die Antriebstrommeln 25 und 26 werden dadurch gleichzeitig
mit der gleichen Spannung der gleichen Frequenz versorgt.
Sie laufen demzufolge mit gleicher Geschwindigkeit um.
Gleichzeitig werden die Relaiskontakte 58 und 59 der Schal
tung der Fig. 6 geschlossen. Dadurch wird die Antriebs
trommel 27 aus dem Frequenzumrichter 53 und die Antriebs
trommel 28 aus dem Frequenzumrichter 54 mit einer gleichen
Spannung bzw. Frequenz versorgt. Es laufen dadurch alle
Antriebstrommeln 25, 26, 27 und 28 mit gleicher, relativ
schneller Geschwindigkeit. Nach Ablauf einer einstellbaren
Zeit werden die Leistungsschütze 55, 56 sowie die Relais
kontakte 57, 58, 59 und 60 geöffnet. Die Antriebstrommeln
25 und 26 bleiben dadurch stehen, während die Antriebs
trommeln 27 und 28 mit verringerter Geschwindigkeit durch
Versorgung mit geringerer Spannung bzw. Frequenz aus den
Frequenzumrichtern 53 und 54 weiterhin angetrieben werden.
Es ist eine alternative Vorrichtung denkbar, bei der auch
der Verklebungsvorförderer 18 über zwei getrennte und
bedarfsweise individuell steuerbare Bahnen verfügt.
Ebenso kann bei einer alternativen Vorrichtung der Ver
klebungsvorförderer 18 entfallen. Die Oberstoffzuschnitte
10 und Einlagenzuschnitte 11 bzw. 12 werden dann vom
Zwischenförderer 17 direkt auf den Verklebungsförderer 19
übergeben. Dazu ist die Förderstrecke des Verklebungsvor
förderers 18 in den Verklebungsförderer 19 integriert. Die
Arbeitsplätze sind bei dieser Ausführungsform der Vorrich
tung gegenüberliegenden Seiten des vor der Verklebungsein
richtung 15 sich befindenden vorderen Bereichs des Ver
klebungsförderers 19 zugeordnet.
Claims (15)
1. Verfahren zum Zuführen von textilen Flächenge
bilden, insbesondere Verklebungseinheiten aus Ober
stoffzuschnitten und Einlagenzuschnitten für Beklei
dungsstücke, zu einer Bearbeitungseinrichtung, vorzugs
weise einer Verklebungseinrichtung, wobei die Verkle
bungseinheiten auf mindestens einen Vorförderer aufge
legt und durch wenigstens einen Zwischenförderer vom
Vorförderer an einen Verklebungsförderer übergeben wer
den, der die Verklebungseinheiten durch die Bearbei
tungseinrichtung hindurchtransportiert, dadurch
gekennzeichnet, daß größere Verklebungs
einheiten auf mehreren nebeneinander angeordnete, syn
chron angetriebene Bahnen (21, 22) des Vorförderers
(16) aufgelegt werden, kleinere Verklebungseinheiten
auf einzelne, unabhängig voneinander angetriebene Bah
nen (21, 22) des Vorförderers (16) aufgelegt werden,
einzelne Bahnen (21, 22) des Zwischenförderers (17) zu
sammen mit dem Vorförderer (16) wahlweise einzeln oder
synchron angetrieben werden, wobei der Vorförderer (16)
mit einer größeren Geschwindigkeit angetrieben wird als
der Verklebungsförderer (18) und der Zwischenförderer
(17) abwechselnd mit der größeren Geschwindigkeit des
Vorförderers (16) oder der geringeren Geschwindigkeit
des Verklebungsförderers (19) angetrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Bahnen (21, 22) durch eigene, separate An
triebe angetrieben werden, wobei die separaten Antriebe
bei größeren Flächengebilden, die in mehreren, neben
einander angeordneten Bahnen (21, 22) angeordnet sind,
auf Gleichlauf geschaltet werden und bei kleineren Flä
chengebilden, die einzelnen Bahnen (21, 22) durch die
eigenen, separaten Antriebe unabhängig voneinander an
getrieben werden.
3. Vorrichtung zum Zuführen von textilen Flächenge
bilden, insbesondere von Verklebungseinheiten aus Ober
stoffzuschnitten und Einlagenzuschnitten für Beklei
dungsstücke, zu einer Bearbeitungseinrichtung, vorzugs
weise einer Verklebungseinrichtung, mit mindestens ei
nem Vorförderer, mindestens einem Zwischenförderer und
vorzugsweise einem Verklebungsförderer, der als in För
derrichtung letzter Förderer der Bearbeitungseinrich
tung zugeordnet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Vorförderer (16) und der Zwi
schenförderer (17) jeweils mehrere Bahnen (21, 22) aus
nebeneinanderliegenden, eigenständigen Teilförderern
aufweisen und die Teilförderer des Vorförderers (16)
und des Zwischenförderers (17) jeweils eigene Antriebe
aufweisen, wobei die Antriebe der Teilförderer des
Vorförderers (16) sowie die Antriebe der Teilförderer
des Zwischenförderers (17) wahlweise unabhängig vonein
ander oder gleichzeitig antreibbar sind, der Verkle
bungsförderer (19) eine geringere Geschwindigkeit als
der Vorförderer (16) aufweist und der Zwischenförderer
(17) abwechselnd mit der höheren Geschwindigkeit des
Vorförderers (16) und der geringeren Geschwindigkeit
des Verklebungsförderers (19) antreibbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahnen (21, 22) des Vorförderers (16) zum gleich
laufenden Antrieb elektrisch (schaltungsmäßig) koppelbar
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebe durch Frequenzumrichter (52, 53, 54) mit
gleichen Frequenzen und/oder Spannungen beaufschlagbar
sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß neben jeder Bahn (21,
22) des Vorförderers (16) ein Arbeitsplatz (33, 34) für
eine Bedienungsperson angeordnet ist, dem vorzugsweise ein
eigenes Schaltorgan (Schalter 44, 45) zur individuellen
Steuerung des Antriebs der jeweiligen Bahn (21, 22) zuge
ordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beiden Bahnen (21, 22)
ein gemeinsames Schaltorgan (Umschalter 46) zum Umschalten
von einer selbständigen Steuerung der einzelnen Bahnen (21,
22) auf eine gemeinsame Steuerung derselben und umgekehrt
zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß etwa mittig oberhalb
des Vorförderers (16), insbesondere oberhalb angrenzender
Randbereiche beider Bahnen (21, 22), ein Vorratstisch (38)
zur Aufnahme mindestens eines Einlagenstapels (39) ange
ordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Bahn (21, 22) des
Vorförderers (16) ein vorzugsweise schwenkbarer Vorrats
tisch (40) zur Aufnahme mindestens eines Einlagenstapels
(41) für vorzugsweise kleine Einlagenzuschnitte (12) zuge
ordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß auf jeder Seite neben dem Vorförderer (16) ein ein
zelner schwenkbarer Vorratstisch (40) derart angeordnet
ist, daß dieser in den Griffbereich der den jeweiligen
Arbeitsplatz (33, 34) besetzenden Bedienungsperson schwenk
bar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Vorför
derer (16) oder dem Zwischenförderer (17) und dem Ver
klebungsförderer (19) ein Verklebungsvorförderer (18) ange
ordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Verklebungsvorförderer (18) und der Ver
klebungsförderer (19) eine größere Arbeitsbreite als der
Vorförderer (16) und der Zwischenförderer (17) aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens einer Seite des Verklebungsvorför
derers (18) ein Arbeitsplatz (42, 43) für eine weitere Be
dienungsperson zugeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Verklebungsvor
förderer (18) mehrere Bahnen mit eigenen Antrieben auf
weist, die entweder selbständig steuerbar oder gemeinsam
gleichlaufend antreibbar sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für jede
Bahn (21, 22) des Vorförderers (16) und/oder des Zwischen
förderers (17) sowie gegebenenfalls des Verklebungsvor
förderers (18) aus einem Trommelmotor mit einem drehend
antreibbaren Rotor besteht, der als umlaufender Trommel
mantel (51) ausgebildet ist.
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