DE42172C - Neuerungen in dem Verfahren zur Aufarbeitung des Suinters - Google Patents

Neuerungen in dem Verfahren zur Aufarbeitung des Suinters

Info

Publication number
DE42172C
DE42172C DENDAT42172D DE42172DA DE42172C DE 42172 C DE42172 C DE 42172C DE NDAT42172 D DENDAT42172 D DE NDAT42172D DE 42172D A DE42172D A DE 42172DA DE 42172 C DE42172 C DE 42172C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
suinter
extraction
acid
manganese
fat
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT42172D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Dr. A. VON RAD in Pfersee b. Augsburg
Publication of DE42172C publication Critical patent/DE42172C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B11/00Recovery or refining of other fatty substances, e.g. lanolin or waxes
    • C11B11/005Lanolin; Woolfat

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 23: Fettindustrie.
Das Rohmaterial für das Verfahren ist der Suinter, welcher aus den Wollschweifs und Seife enthaltenden Abwässern der Wollwäschereien in der Weise gewonnen wird, dafs man die Abwässer mit Kalkmilch versetzt und den entstandenen Niederschlag durch ein geeignetes Verfahren, im Grofsen meistens durch Einsumpfung, in eine teigförmige Masse verwandelt. Vom chemischen Standpunkte aus ist demnach der so gewonnene Suinter als eine Kalkseife, welche wechselnde Mengen von durch Kalk nicht verseif barem Wollfett enthält, zu betrachten, und er enthält aufserdem noch die aus den Waschwässern stammenden, durch Kalk fällbaren Färb- und Riechstoffe. Um nun diese Färb- und Riechstoffe aus dem Suinter zu entfernen, wird derselbe im breiigen Zustande und bei alkalischer Reaction mit alkalischen Oxydations- bezw. Entfärbungsmitteln, wie z. B. mangansauren oder übermangansauren Alkalien oder Chlorkalk behandelt.
Durch dieses Reinigungsverfahren ist die Möglichkeit gegeben, aus dem unreinen Suinter nach dem Trocknen eine Masse zu gewinnen, welche bei einer stattfindenden Extraction mittelst flüchtiger fettlösender Lösungsmittel und Verdunstung derselben die Darstellung eines reinen neutralen Wollfettes gestattet. Das letztere besteht aus Cholesterin und verschiedenen Aethern des Cholesterins und des Isocholesterins in wechselnden Mengenverhältnissen. Diese wechselnde, nicht constante Zusammensetzung des Wollfettes bedingt auch verschiedene physikalische Eigenschaften desselben, und dieser Umstand macht sich am auffälligsten hinsichtlich der Consistenz des Wollfettes geltend, so dafs bei sonst gleichem Verfahren je nach Art oder Abstammung der Wolle aus deren Waschwässern der in Arbeit genommene Suinter gewonnen wurde, nahezu salben- oder auch wachsartiges Wollfett erzielt wird. Letzteres ist aus technischen Gründen für die Verwendung in der Pharmacie und Kosmetik sehr wenig geeignet. Es ist daher von Werth, ein Verfahren einzuschlagen, welches gestattet, das in dem Suinter enthaltene Wollfett von oft sehr verschiedener Consistenz von vornherein in weichere und härtere Sorten zu zerlegen. Hierzu ist die Extraction des Suinters mit fluchtigen, fettlösenden Flüssigkeiten geeignet, wenn diese in einer systematischen Reihenfolge nach einander angewendet werden. Bei der nach einander und auf einander folgenden Extraction des Suinters mit hochgradigem Alkohol, dann mit Benzin, Schwefelkohlenstoff, Benzol und endlich mit Aether und Chloroform wird bei der ersten Manipulation mit Alkohol die weichste Sorte, bei der letzterfolgten mit Aether und Chloroform die härteste Sorte von neutralem Wollfett gewonnen, während die Zwischenglieder Benzin, Schwefelkohlenstoff, Benzol die mittleren Sorten ergeben. Die Consistenz der so gewonnenen Sorten Wollfett schwankt von der des Schweineschmalzes bis zu der des Wachses. Die wachsartige Beschaffenheit des neutralen Wollfettes macht nun seine Verarbeitung zu pharmaceutischen und kosmetischen Zwecken unangenehm, und man war, um salbenartige Körper zu schaffen, gezwungen, Zusätze von Kohlenwasserstoffen (Vaselin) oder auch von
weichen Fetten und Oelen (Glyceriden) vorzunehmen. Beide Arten von Zusätzen sind unthunlich, da durch sie die guten Eigenschaften des neutralen Wollfettes Einbufse erleiden. Die Kohlenwasserstoffe reizen die Haut, die weichen Fette und OeIe (Glyceride) werden ranzig. Diese Uebelstä'nde treten nun nicht ein, wenn man die harten Sorten des neutralen Wollfettes durch Beimengung der neutralen Aethyl- oder Methyläther der Oelsäure oder der Ricinolsäure in einen salbenartigen Körper von beliebiger Consistenz verwandelt. Durch diesen Vorgang verliert das Fettgemenge weder die Eigenschaft des neutralen Wollfettes, Wasser oder Salzlösungen durch Anrühren aufzunehmen, noch den neutralen Charakter, und genügt allen Ansprüchen zu einer pharmaceutischen und kosmetischen Verwendung. Solche Gemenge des neutralen Wollfettes mit: den Aethyl- oder Methyläthern der Oelsäure oder Ricinolsäure belegt der Erfinder mit dem Namen »Lanesin«.
Ist nun der in Arbeit genommene Suinter durch die oben erwähnten, verschiedenen systematisch angeordneten Extractionen von seinen durch Kalk nicht verseif baren Fetten befreit, so kann zu seiner Verarbeitung auf freie Fettsäuren geschritten werden. Zu diesem Zwecke versetzt man den erschöpften Suinter mit Schwefelsäure, welche ihrer Menge nach dem im Suinter enthaltenen Kalk .äquivalent ist, unter Zusatz von nur so viel Wasser, dafs bei der Zersetzung infolge der wasserbindenden Kraft des sich hierbei bildenden schwefelsauren Kalkes sofort eine trockene, krümliche Masse entsteht, welche ohne jede weitere Bearbeitung zu einer Extraction mit fettlösenden Flüssigkeiten geeignet ist. Im Extractionsrückstande verbleibt ein. leicht verseif bares Fett.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Reinigung des Suinters im alkalischen Zustande mit alkalischen Oxydationsmitteln, wie z. B. mangan- und übermangansaure Alkalien, Chlorkalklösung.
2. Verfahren, die wasserfreien, durch Extraction aus dem Suinter gewonnenen Wollfette durch Zusatz des Methyl- oder Aethyläthers der Oelsäure oder Ricinolsäure in salbenartige, nicht ranzig werdende Körper überzuführen.
3. Zersetzung des Extractionsrückstandes mit Schwefelsäure von einem solchen Concentrationsgrade, dafs dadurch, eine feste, zur sofortigen ,Extraction mit flüssigen Lösungsmitteln geeignete Masse entsteht.
DENDAT42172D Neuerungen in dem Verfahren zur Aufarbeitung des Suinters Expired - Lifetime DE42172C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE42172C true DE42172C (de)

Family

ID=317591

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT42172D Expired - Lifetime DE42172C (de) Neuerungen in dem Verfahren zur Aufarbeitung des Suinters

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE42172C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69717060T2 (de) Seifenzusammensetzung in Schmelzblockform
DE1165191B (de) Stueckfoermige Toiletteseife
DE2140789A1 (de) Seife-Syndet-Stück für Körperpflege
DE69707454T2 (de) Seifenzusammensetzung in stückform
DE42172C (de) Neuerungen in dem Verfahren zur Aufarbeitung des Suinters
DE1089514B (de) Thixotropes Mittel zum Reinigen der Haut, vorzugsweise ohne Verwendung zusaetzlichen Wassers
DE639733C (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorkohlenwasserstoffe enthaltenden Seifen
DE560916C (de) Seifenartig wirkende Produkte
DE138511C (de)
DE437245C (de) Verfahren zur Darstellung pastenfoermiger Reinigungsmittel
AT57148B (de) Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden fettlösenden Stoffen.
DE294700C (de)
DE934494C (de) Pastenfoermiges Trockenreinigungsmittel und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2325206C3 (de) Flüssige Seife
AT228364B (de) Feste Wasch- und Reinigungsmittel
DD272099A1 (de) Reinigungsmittel fuer haende
DE971003C (de) Verfahren zur Herstellung emulgierbarer OEle und Fette
DE128729C (de)
DE671711C (de) Verfahren zur Herstellung von ueberfetteten Seifen, Rasiercremes und aehnlichen Massen
DE578126C (de) Verfahren zur Herstellung von Loesungsmittel enthaltenden Seifen
AT139589B (de) Verfahren zur Herstellung eines als Salbengrundlage, sowie als Überfettungsmittel für Seifen geeigneten Mittels für die Hauptflege.
DE52978C (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Stoffes aus dem Wollfett
DE168925C (de)
DE560906C (de) Verfahren zur Herstellung fluessiger, pastenfoermiger und fester verseifbarer Praeparate
DE116255C (de)