DE4215200A1 - Betätigungsvorrichtung für eine Gleitsattel-Scheibenbremse - Google Patents
Betätigungsvorrichtung für eine Gleitsattel-ScheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für
eine Gleitsattel-Scheibenbremse mit einem Bremssattel, einer
Bremswelle, einem Bremshebel, durch dessen Verschwenken die
Bremswelle gedreht wird, und einem Druckstück zum Übertragen
von Druck auf einen Bremsbelag, wobei ein erster Winkelab
schnitt der Außenkontur der Bremswelle in einem ersten Bogen
um eine erste Achse ausgeführt ist und sich die Bremswelle im
Bereich des ersten Bogens über mindestens ein erstes Rollenla
ger oder dgl., dem Druckstück in etwa gegenüberliegend an dem
Bremssattel oder einem damit starr verbundenen Element ab
stützt, und wobei ein zweiter Winkelabschnitt der Außenkontur
der Bremswelle in einem zweiten Bogen um eine zweite, nicht
mit der ersten Achse zusammenfallende Achse ausgeführt ist.
Aus der DE-OS 37 16 202 ist eine Betätigungsvorrichtung
der eingangs genannten Art bekannt. Dabei wirkt der zweite
Bogen mit einer zur Radialebene der Bremsscheibe parallel
verlaufenden Druckplatte zusammen, die ihrerseits durch ein
Rollenlager oder dgl. parallel zur Bremsscheibe verschiebbar
ist. Beim Bremsen bewegt sich die Druckplatte zum einen auf
die Bremsscheibe zu, wodurch sie über ein als Traverse be
zeichnetes Druckstück Druck ausübt, zum anderen bewegt sich
die Zwischenplatte aber auch quer zur Druckrichtung, weil der
zweite Bogen quasi auf der Oberfläche der Druckplatte "ab
rollt". Es liegt somit zwischen dem zweiten Bogen und der
Druckplatte eine Linien- bzw. Punktberührung vor, wodurch zum
einen erhebliche Reibverluste auftreten, zum anderen die
Druckplatte auf der einen und die Bremswelle auf der anderen
Seite erheblichen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Das als
Traverse bezeichnete Druckstück ist in dem Bremssattel für
eine Transversalbewegung auf die Bremsscheibe zu gleitend
geführt. Dadurch treten weitere Reibungsverluste auf.
Die DE-PS 26 14 321 zeigt eine ähnliche Betätigungsein
richtung, bei der der Bremshebel über eine Kugel auf das
Druckstück einwirkt, wobei die Kugel je nach Stellung des
Bremshebels sowohl auf der Mantelfläche der Bremswelle als
auch auf der Stirnseite des Druckstücks auf- und abrollt. Auch
hier liegt eine Punkt- bzw. Linienbelastung vor. Ferner muß
das Druckstück wiederum mittels eines Gleitlagers oder dgl.
seitlich geführt sein, wodurch die Gesamtreibverluste sehr
hoch sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betäti
gungsvorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei der
die Reibverluste geringer sind, wodurch sich der Wirkungsgrad
der Bremse erhöht.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch
gelöst, daß das Druckstück über mindestens ein den zweiten
Bogen zumindest teilweise umfassendes zweites Rollenlager oder
dgl. an dem zweiten Bogen anliegt.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Betäti
gungsvorrichtung ergeben sich mehrere Vorteile gleichzeitig:
zum einen sind die Reibverluste zwischen dem zweiten Bogen und
dem Druckstück durch das Rollenlager im Vergleich mit den
Reibverlusten bei den Ausgestaltungen nach dem Stand der
Technik erheblich verringert. Zum zweiten treten keine Punkt-
bzw. Linienbelastungen auf, so daß die Materialbeanspruchung
erheblich reduziert ist. Schließlich bedarf es keiner seitli
chen Führung des Druckstücks mehr, weil das den zweiten Bogen
umfassende Rollenlager auch Kräfte quer zur Bewegungsrichtung
des Druckstücks aufnehmen kann. Daraus resultiert eine weitere
Verringerung der Reibverluste.
Insgesamt ist die Betätigungsvorrichtung im Vergleich
mit dem Stand der Technik aber auch vereinfacht: z. B. sind
nach der DE-OS 37 16 202 zwei Lager zur Übertragung des Drucks
von der Bremswelle auf das als Traverse bezeichnete Druckstück
erforderlich, nämlich die "abrollende" Lagerung des zweiten
Bogens auf der Druckplatte und die Rollenlagerung der Druck
platte selbst. Demgegenüber kommt die erfindungsgemäße Betäti
gungseinrichtung mit einem einzigen Lager, nämlich dem den
zweiten Bogen zumindest teilweise umfassenden Rollenlager aus.
Der Bremshebel kann auf beliebige Weise mit der Brems
welle verbunden sein, beide Teile können auch einstückig
ausgeführt sein. Erfindungsgemäß bevorzugt ist es jedoch, daß
der Bremshebel einen ersten Ring mit einer der Außenkontur der
Bremswelle komplementären Innenkontur aufweist. Dadurch be
steht zwischen Bremshebel und Bremswelle eine formschlüssige
Verbindung, mit der ein Moment übertragen werden kann, ohne
daß der Bremshebel axial auf der Bremswelle festgelegt wäre.
Mithin ist der Bremshebel je nach den geometrischen Gegeben
heiten der Bremse nahezu an jeder beliebigen axialen Position
anzuordnen.
Um auch bei der radialen Anordnung des Bremshebels in
Bezug auf die Bremswelle flexibel zu sein, ist es weiter
erfindungsgemäß bevorzugt, daß die Mantelfläche des ersten
Ringes gezahnt ist und der Bremshebel einen zweiten Ring
aufweist, dessen Innenfläche komplementär gezahnt ist. Dadurch
kann der Bremshebel auch in jeder beliebigen radialen Stellung
bezüglich der Bremswelle angeordnet werden, beispielsweise so,
daß er sich in unbetätigter Stellung parallel oder quer zur
Bremsscheibenebene erstreckt.
Erfindungsgemäß kann das Druckstück über mindestens
einen Druckstempel Druck auf den Bremsbelag ausüben. Da das
Druckstück bei Betätigung wegen der Exzentrizität der Mittel
achsen der beiden Bögen auf der Außenkontur der Bremswelle
eine leichte Pendelbewegung ausführt, ist es erfindungsgemäß
bevorzugt, daß ein Gelenk am belagseitigen Ende des Druckstem
pels angeordnet ist, um derartige Pendelbewegungen auszuglei
chen.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind
die Mittelachsen der beiden Bögen um zwei aufeinander senk
recht stehende und bezüglich des ersten Bogens radiale Versat
ze gegeneinander versetzt. Dadurch kann zum einen die notwen
dige Exzentrizität erzielt werden, die erforderlich, ist um
die Schwenkbewegung des Bremshebels bzw. die Drehbewegung der
Bremswelle in eine translatorische Bewegung des Druckstücks
umzusetzen. Zum anderen können dadurch radiale Absätze auf der
Bremswelle ausgebildet werden, die als Anschlag für die Rol
lenlager dienen. Die Außenkontur der Bremswelle kann aber auch
ohne radiale Absätze ausgeführt sein, wobei dann die beiden
Rollenlager jeweils Teil eines die Bremswelle umschließenden
Rollenlagers mit flexiblem Rollenkäfig sind. Dadurch entfällt
jede Notwendigkeit, Anschläge, Absätze oder dgl. zur Begren
zung der Rollenlager vorzusehen.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist es, eine Einrichtung zur
Begrenzung der Axialverschiebung von Bremshebel und Bremswelle
vorzusehen.
Die Erfindung betrifft auch eine Nachstellvorrichtung
für eine eine Bremswelle, ein Druckstück und mindestens einen
in das Druckstück eingeschraubten Druckstempel zum Übertragen
von Druck von dem Druckstück auf einen Bremsbelag aufweisende
Betätigungsvorrichtung, für eine Gleitsattel-Scheibenbremse.
Bei der Betätigungsvorrichtung kann es sich insbesondere um
eine Betätigungsvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art
handeln.
Aus dem Stand der Technik bekannte Nachstellvorrichtun
gen weisen einen Zahnriemen oder dgl. auf, der um ein entspre
chendes Zahnrad läuft. Das Zahnrad dient dabei zum Heraus
schrauben des Druckstempels aus dem Druckstück. Der Zahnriemen
steht weiter über ein kraftabhängiges Freilaufgetriebe in
Eingriff mit der Bremswelle.
Die beschriebene Nachstellvorrichtung ist insofern noch
verbesserungsbedürftig, als sie erheblichen Bauraum bean
sprucht. Der Zahnriemen läuft nämlich auf einer Bahn, die
beispielsweise die Druckstempel außen umläuft.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine
Nachstellvorrichtung der vorstehend genannten Art anzugeben,
die weniger Bauraum beansprucht.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe durch eine
Profilwelle, die sich durch eine drehneutral angeordnete
axiale Durchgangsöffnung in der Bremswelle erstreckt, und
durch ein ihr zugeordnetes Freilaufgetriebe mit kraftabhängi
ger Kupplung gelöst, über das der Druckstempel beim Betätigen
der Bremse aus dem Druckstück herausschraubbar ist.
Da die Profilwelle als das momentübetragende Element
innerhalb der Bremswelle angeordnet ist, benötigt sie (im
Gegensatz zu einem umlaufenden Zahnriemen oder dgl.) keinen
zusätzlichen Bauraum, wodurch die Gesamtbaugröße der Nach
stellvorrichtung im Vergleich mit dem beschriebenen Stand der
Technik erheblich vermindert ist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand bevorzugter Ausfüh
rungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung
mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungs
gemäßen Betätigungsvorrichtung im Schnitt quer zur
Bremsscheibenebene,
Fig. 2 schematisch wesentliche Einzelheiten des Ausführungsbei
spiels nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Explosivdarstellung des Ausführungsbeispiels nach
Fig. 1,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel eines Bremshebels nach der
Erfindung,
Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel der Bremswelle und
Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Nachstell
vorrichtung.
Fig. 1 zeigt einen Bremssattel 1, der mit seinen beiden
Schenkeln eine nicht dargestellte Bremsscheibe übergreift. Von
den beidseitig der Bremsscheibe angeordneten Bremsbelägen ist
nur der betätigungsseitige Bremsbelag 2 gezeigt. Sowohl der
Bremssattel 1 als auch die Bremsbeläge sind in geeigneter
Weise quer zur Bremsscheibe verschiebbar gelagert. Mit der
Bezugszahl 3 ist ein Membran- bzw. Federspeicherzylinder
bezeichnet, der Teil der Betätigungseinrichtung der Bremse
ist.
Der Bremssattel 1 begrenzt einen Innenraum, in dem
weitere Teile der Betätigungseinrichtung angeordnet sind. Der
Innenraum ist mit einem Deckel 4 verschlossen. Der Membran-
bzw. Federspeicherzylinder 3 ist an dem Deckel 4 angeschraubt.
Die genannten weiteren Teile der Betätigungseinrichtung sind:
ein von dem Membran- bzw. Federspeicherzylinder 3 zu betäti
gender Bremshebel 5, eine einstückige Bremswelle 6, die durch
Verschwenken des Bremshebels 5 um eine erste Achse P zu ver
drehen ist, ein erstes Rollenlager 7, über das sich die Brems
welle 6 an dem Deckel 4 und damit an dem Bremssattel 1 ab
stützt, ein zweites Rollenlager 8, ein Druckstück 9 sowie eine
Feder 10.
Wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, ist die Außen
kontur der Bremswelle 6 in zwei Bögen 11 und 12 ausgeführt.
Dabei liegt der erste Bogen 11 etwa in dem Bereich des ersten
Rollenlagers 7, während der zweite Bogen 12 etwa in dem Be
reich des zweiten Rollenlagers 8 angeordnet ist. Die Mittel
achse des ersten Bogens fällt mit der ersten Achse P zusammen.
Die Mittelachse des zweiten Bogens ist mit R bezeichnet und
fällt nicht mit der ersten Achse P zusammen.
Die versetzte Anordnung der beiden Bögen 11 und 12 bzw.
der beiden Achsen P und R zueinander bewirkt bei einer Drehung
der Bremswelle 6 durch den Bremshebel 5 eine Verschiebung des
Druckstücks 9 auf die Bremsscheibe zu, wodurch über die Feder
10 der Bremsbelag 2 gegen die Bremsscheibe gedrückt wird.
Gleichzeitig wird über den Bremssattel 1 der in der Zeichnung
nicht dargestellte felgenseitige Bremsbelag gegen die gegen
überliegende Seite der Bremsscheibe gedrückt.
Bei Drehung der Bremswelle 6 um einen bestimmten Winkel
betrag verschieben sich die Rollenlager 7 und 8 bezüglich der
Bremswelle 6 um die Hälfte dieses Winkelbetrages. Es muß also
der jeweils dem Rollenlager zugeordnete Bogen auf der Außen
kontur der Bremswelle länger sein als das entsprechende Rol
lenlager. Um ein Abrollen der Rollenlager 7 und 8 über den
dafür vorgesehenen Bereich der Bögen 11 und 12 zu verhindern,
sind an der Bremswelle 6 radiale Absätze 13 und 14 und an dem
Druckstück 9 bzw. dem Deckel 4 Anschläge 15 und 16 vorgesehen.
Wie Fig. 1 deutlich zu entnehmen ist, liegt die erste
Achse P unterhalb der Mittelachse A der Bremse.
Nachstehend werden anhand von Fig. 2 die Bewegungsabläu
fe des innerhalb des Sattels 1 angeordneten Teils der Betäti
gungseinrichtung erläutert. Mit dem Buchstaben D, E und F sind
eine Anfangs-, eine Mittel- bzw. eine Endstellung des Bremshe
bels 5, jeweils schematisch dargestellt bezeichnet. In den
genannten drei Stellungen befindet sich die Mittelachse des
zweiten Bogens 12 zunächst in der mit R bezeichneten Stellung,
sodann in der Stellung S und schließlich in der Stellung T. R
und T liegen unterhalb der Mittelachse A der Bremse, während S
oberhalb der genannten Mittelachse liegt. Dementsprechend
pendelt das Druckstück 9 beim Bremsen leicht um seine Neutral
stellung. Dieses leichte Pendeln wirkt sich am belagseitigen
Ende des Druckstücks 9 nur äußerst geringfügig aus.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden
Bögen 11 und 12 jeweils Kreisbögen mit gleichem Radius r. Die
Achsen P und R sind um einen ersten, zu dem ersten Bogen 11
radialen Versatz V1 und einen zweiten, ebenfalls zu dem ersten
Bogen 11 radialen, jedoch auf dem ersten Versatz V1 senkrecht
stehenden Versatz V2 gegeneinander versetzt. Dadurch entsteht
zum einen die Exentrizität zur Umsetzung der Drehbewegung der
Bremswelle 6 in die translatorische Bewegung des Druckstücks
9, zum anderen entstehen dadurch aber auch die radialen Absät
ze 13 und 14. Der Quotient aus V1 und V2 entspricht dem Tan
gens eines Winkel von etwa 24°. Der entsprechende Winkel ist
in Fig. 2 mit α bezeichnet.
Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, weist der Bremshebel 5
einen Ring 17 auf, dessen Innenkontur der Außenkontur der
Bremswelle 6 komplementär ist. Durch Aufschieben des Rings 17
auf die Bremswelle 6 entsteht somit eine formschlüssige Ver
bindung, mit der das Drehmoment des Bremshebels 5 auf die
Bremswelle 6 übertragen werden kann. Gleichzeitig kann aber
der Bremshebel 5 axial auf der Bremswelle 6 verschoben werden,
beispielsweise um die Betätigungseinrichtung den übrigen Gege
benheiten der Bremse anpassen zu können.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind
jeweils zwei erste Rollenlager 7 und zweite Rollenlager 8
vorgesehen, die axial voneinander beabstandet sind. In zusam
mengesetztem Zustand wird der Hebel 5 jeweils zwischen Rollen
lagerpaaren geführt. Der Deckel 4 wird mit dem in Fig. 3 nicht
gezeigten Bremssattel 1 verschraubt.
Das Druckstück 9 überträgt den Druck über Druckstempel
18, 19 und Druckscheiben 20, 21 auf den Bremsbelag 2. Die
Druckscheiben 20, 21 sind gelenkig gelagert. Die Druckstempel
18, 19 sind jeweils in das Druckstück 9 eingeschraubt. Sie
sind daher in ihrer wirksamen Länge variierbar. Die Feder 10
dient zum Zurückführen der Bremse in ihre Ausgangsstellung
nach dem Bremsen.
Aus der Zusammenschau der Fig. 1 bis 3 wird deutlich,
daß alle Führungen durch Rollenlager realisiert sind. Dadurch,
daß das zweite Rollenlager 8 den zweiten Bogen 12 umgreift,
ist das Druckstück 9 an einer Bewegung quer zur Mittelachse 8
gehindert, die über die beschriebene Pendelbewegung hinausgin
ge. Dadurch muß das Druckstück nicht seitlich geführt werden,
obwohl es eine tranlatorische Bewegung ausführt. Bei der Sei
tenführung unvermeidliche Reibungskräfte treten dadurch nicht
auf.
Die exakte und gleichzeitig reibungsarme Führung der
Doppelstempel minimiert den tangentialen Schrägverschleiß, in
dem die Beläge zwangsgesteuert gegen die Bremsscheibe gedrückt
werden.
Das Verhältnis von Bremshebel-Länge zum Versatz der
Achsen P und R zueinander stellt die mechanische Übersetzung
der Bremse dar.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform des Bremshebels 5 bei
der der Ring 17 in zwei konzentrische Ringe 22 und 23 geteilt
ist. Der innere Ring 22 trägt auf seiner Mantelfläche eine in
der Zeichnung nur schematisch angedeutete Zahnung. Der äußere
Ring 23 trägt eine komplementäre Zahnung auf seiner Innensei
te. Dadurch ist es möglich, den Bremshebel 5 in unterschied
lichen Winkelstellungen auf die Bremswelle 6 aufzustecken,
wodurch weitere Anpassungen an die Gegebenheiten der Bremse
möglich sind. So kann der Bremshebel beispielsweise durch eine
Druckkraft in Richtung der Bewegung des Druckstücks 9, d. h. in
Richtung auf die Bremsscheibe betätigt werden, während aber
auch eine Betätigung in Richtung quer zu der vorgenannten
Richtung möglich ist.
Fig. 5 zeigt eine Kombination von Bremswelle und Rollen
lager, bei der nur ein einziges Rollenlager 33 die genannte
Außenkontur der Bremswelle 6 umgibt. Die Außenkontur ist dabei
ohne radiale Absätze ausgeführt. Der Käfig des Rollenlagers
ist flexibel. Anschläge sind bei dieser Ausführungsform nicht
erforderlich.
In den Fig. 1 und 3 ist angedeutet, daß die Bremswelle 6
eine drehneutral angeordnete axiale Durchgangsöffnung 24
aufweisen kann. Diese Durchgangsöffnung 24 kann dazu benutzt
werden, in besonders platzsparender Weise eine automatische
kraftabhängige Nachstelleinrichtung vorzusehen. Die Nachstell
einrichtung ist im folgenden unter Bezugnahme auf Fig. 6 er
läutert.
Bei Drehung der Bremswelle 6 dreht ein eingepreßter
Freilauf 25 mit. Über seine Stirnverzahnung 26 (Zahngesperre)
steht er mit einem Gegenring 27 in Eingriff. Der Gegenring 27
weist innen ein Keilwellenprofil auf, welches eine Profilwelle
28 aufnimmt. Zwischen dem Gegenring 27 und der Profilwelle 28
besteht ein Spiel, das dem Gesamtlüftspiel der Bremsbeläge
entspricht. An den beiden Enden der Profilwelle 28 sind Kegel
räder 29 angeordnet, die wiederum mit Kegelrädern 30 in Ein
griff stehen. Letztere sind mit Keilwellen 31 verbunden, die
ihrerseits in den in Fig. 5 nicht gezeigten Druckstempeln
axial verschiebbar sind.
Tritt infolge Belag- bzw. Scheibenverschleißes eine
Vergrößerung des Lüftspiels ein, so dreht bei der Betätigung
der Bremswelle 6 der Gegenring 27 nach Überwindung des oben
angeführten Lüftspiels die Profilwelle 28 um ein gewisses Maß
weiter. Diese zusätzliche Drehung wird über die Kegelräder 29,
30 auf die Keilwellen 31 übertragen, die auf diese Weise die
Druckstempel 18, 19 synchron aus dem Druckstück 9 heraus
schrauben.
Liegen die Bremsbeläge an der Bremsscheibe an, so wird
das Reibmoment im Gewinde der Druckstempel 18, 19 größer als
das Nachstellmoment, das durch das federbelastete Zahngesperre
übertragen werden kann. Die Zähne springen über und der unter
Verspannung zurückgelegte Anteil des Betätigungswegs wird beim
Nachstellvorgang nicht berücksichtigt, d. h. die Nachstellung
arbeitet kraftabhängig.
Beim Lösen der Bremse öffnet der Freilauf, so daß alle
anderen Komponenten der Nachstellung außer Eingriff bleiben.
Bei verschlissenen Belägen ist es möglich, je nach
Zugänglichkeit entweder an der Scheibeneinlauf- oder an der
Scheibenauslaufseite über einen Sechskantkopf 32 die Druck
stempel 18, 19 synchron zurückzudrehen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen
sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausfüh
rungsformen wesentlich sein. Insbesondere können die Ausge
staltung des Bremshebels 5 nach den Ansprüchen 2 und 3 auch
bei anderen Betätigungsvorrichtungen als der hier dargestellen
Verwendung finden. Das gleiche gilt in besonderem Maße für die
Nachstellvorrichtung nach Anspruch 9 und die Ausgestaltung der
Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 7.
Claims (9)
1. Betätigungsvorrichtung für eine Gleitsattel-Scheiben
bremse mit einem Bremssattel (1), einer Bremswelle (6), einem
Bremshebel (5), durch dessen Verschwenken die Bremswelle (6)
gedreht wird, und einem Druckstück (9) zum Übertragen von
Druck auf einen Bremsbelag (2), wobei ein erster Winkelab
schnitt der Außenkontur der Bremswelle (6) in einem ersten
Bogen (11) um eine erste Achse (P) ausgeführt ist und sich die
Bremswelle (6) im Bereich des ersten Bogens (11) über minde
stens ein erstes Rollenlager (7) oder dgl., dem Druckstück (9)
in etwa gegenüberliegend an dem Bremssattel (1) oder einem
damit starr verbundenen Element (4) abstützt, und wobei ein
zweiter Winkelabschnitt der Außenkontur der Bremswelle (6) in
einem zweiten Bogen (12) um eine zweite, nicht mit der ersten
Achse (P) zusammenfallende Achse (R) ausgeführt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckstück (9) über mindestens ein den zweiten Bogen (12)
zumindest teilweise umfassendes zweites Rollenlager (8) oder
dgl. an dem zweiten Bogen (12) anliegt.
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bremshebel (5) einen ersten Ring (22) mit
einer der Außenkontur der Bremswelle (6) komplementären Innen
kontur aufweist.
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mantelfläche des ersten Ringes (22) gezahnt
ist und der Bremshebel (5) einen zweiten Ring (23) autweist,
dessen Innenfläche komplementär gezahnt ist.
4. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (9) über
mindestens einen Druckstempel (18, 19) Druck auf den Bremsbelag
(2) ausübt.
5. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch ein Gelenk am belagseitigen Ende des Druckstempels
(18, 19).
6. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachsen (P, R)
der beiden Bögen (11, 12) um zwei aufeinander senkrecht stehen
de und bezüglich des ersten Bogens (11) radiale Versatze
(V1, V2) gegeneinander versetzt sind.
7. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur der
Bremswelle (6) ohne radiale Absätze ausgeführt ist und die
beiden Rollenlager (7, 8) jeweils Teil eines die Bremswelle (6)
umschließenden Rollenlagers (33) mit flexiblem Rollenkäfig
sind.
8. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Begren
zung der Axialverschiebung von Bremshebel (5) und Bremswelle
(6).
9. Nachstellvorrichtung für eine eine Bremswelle (6), ein
Druckstück (9) und mindestens einen in das Druckstück (9)
eingeschraubten Druckstempel (18,19) zum Übertragen von Druck
von dem Druckstück (9) auf einen Bremsbelag (2) aufweisende
Betätigungsvorrichtung für eine Gleitsattel-Scheibenbremse,
insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Profilwelle (28), die sich durch eine drehneutral ange
ordnete axiale Durchgangsöffnung in der Bremswelle (6) er
streckt und ein ihr zugeordnetes Freilaufgetriebe (25) mit
kraftabhängiger Kupplung (26), über das der Druckstempel
(18, 19) beim Betätigen der Bremse aus dem Druckstück (9)
herausschraubbar ist.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE4215200A DE4215200C2 (de) | 1992-05-08 | 1992-05-08 | Betätigungsvorrichtung für eine Gleitsattel-Scheibenbremse |
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DE4215200A Expired - Fee Related DE4215200C2 (de) | 1992-05-08 | 1992-05-08 | Betätigungsvorrichtung für eine Gleitsattel-Scheibenbremse |
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