DE4212438A1 - Anordnung zur Erzeugung eines lateralen Strahlversatzes bei Vorrichtungen zur trigonometrischen Distanzmessung - Google Patents
Anordnung zur Erzeugung eines lateralen Strahlversatzes bei Vorrichtungen zur trigonometrischen DistanzmessungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Vorrichtungen, die nach dem Prinzip der trigonometrischen Triangulation die Entfernung zu einem Werkstück dadurch bestimmen, daß sie einen Lichtfleck auf die Oberfläche des
Werkstücks werfen, der dort reflektiert und von einer unter einem Winkel zur Einfallsrichtung angeordneten
Empfangsoptik aufgenommen und auf einem ortsempfindlichen Linearsensor abgebildet wird.
Aus dem Ort auf dem Sensor, der elektrisch ausgelesen wird, kann auf die Distanz zwischen Meßkopf
und Werkstück zurückgeschlossen werden. Anordnungen dieser Art sind in unterschiedlichen Ausführungen
bekannt [G. Krattenmacher: Berührungslose Abstandsmessung Elektronik 5/1987, OS P
3615875.5, US-Pat. Nr. 4676869 vom 23.6.87 und US-Pat. Nr. 4899041 vom 6.2.90 u.a.], z. B. in der in Patentanmeldung
P 4032361.7 ausgeführten Konfiguration der optischen Elemente, auf die hier Bezug genommen
wird.
Beim Einsatz eines solchen Meßkopfs in einer Werkzeugmaschine besteht die Gefahr der Verschmutzung
der optischen Elemente, wovor diese durch ein optisches Fenster und durch einen mechanischen
Verschluß (Shutter) geschützt werden können, wie dies bereits in P 4032361.7 beschrieben ist.
Die bisher bekannten Ausführungen von Meßköpfen ermitteln nur die Distanz zum Werkstück, messen
also nur in einer Achse. Bei einer Anwendung in einer Drehbank kann also nur der Durchmesser eines
Zylinders bestimmt werden. Soll auch die Länge eines Zylinderabschnitts ermittelt werden, so kann dies
aus dem Weg erfolgen, den der Revolver zwischen zwei abrupten Durchmesseränderungen, im folgenden
als "Kanten" bezeichnet, zurücklegt. Um diese Kanten mit dem Meßkopf detektieren zu können,
ist in der bisher bekannten Anordnung der Meßkopf sehr langsam mit hoher Genauigkeit über den fraglichen
Ort zu bewegen. Wird eine Genauigkeit im Mikrometerbereich verlangt, ist eine intensive Kommunikation
zwischen der Steuerung der Drehbank und dem Meßkopf erforderlich bzw. nur ein extrem
langsamer Vorschub möglich.
Es ist Gegenstand der Erfindung, diesen Abtastvorgang in Axialrichtung der Drehbank in den Sensor zu
verlegen, wobei jetzt die Drehbank den Revolver mit dem Meßkopf auf die Sollposition der Kante positioniert,
der wirkliche Ort der Kante sich damit in unmittelbarer Nähe befindet. Die Abtastung erfolgt nun
durch Parallelversatz des Strahlengangs des Sensors um einen geringen Betrag (etwa +/-0,5 mm), was
durch eine in den optischen Strahlengang eingefügte planparallele Glasplatte erfolgt (Bild 1 und Bild 2),
welche über einen Antriebsmotor gedreht wird. Der Revolver der Drehbank muß damit nicht mehr bewegt
werden und es ist keine Kommunikation über den Ort des Revolvers zwischen Drehbanksteuerung
und Meßkopf erforderlich. Weiterhin wird der Meßvorgang dadurch maßgeblich beschleunigt und
erheblich präziser, da Triangulationssystem und Versatzoptik eine mechanisch/optische Einheit bilden.
Erfindungsgemäß bildet die Glasplatte zugleich das optische Fenster und ist deshalb als optisches Filter
ausgeführt, welches nur Strahlung passieren läßt, die im Wellenlängenbereich der Laserdiode liegt. Tageslicht
und unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse in der Werkzeugmaschine stören deshalb nicht.
Die planparallele Platte ist in einen trommelförmigen Verschlußkörper eingebaut, der so ausgebildet ist,
daß bei einer Drehung um 90 Grad das Austrittsfenster des Meßkopfes vollständig und dicht verschlossen
ist (Bild 3). Damit ist die Optik vor Verschmutzung und Spitzwasser geschützt. Erst bei Aktivierung
wird der Verschlußkörper zunächst um 80 Grad mit hoher Drehgeschwindigkeit gedreht, bis das optische
Fenster frei ist und der Laserstrahl auf das Werkstück fallen kann. Mit verringerter, genau geregelter
Drehzahl wird nun die Messung durchgeführt, bis die Stellung -10 Grad des Verschlusses erreicht ist.
Dies entspricht in etwa einem Parallelversatz des Strahlengangs von -0,5 mm bis +0,5 mm in Axialrichtung
der Welle. Anschließend wird der Verschluß um -110 Grad wieder zurückgedreht und damit der Meßkopf
gegen Verschmutzung gesichert.
Ein wichtiger Vorteil dieser Erfindung ist die Kombination von optischem Ablenkelement und Verschlußeinheit,
wobei für beide Funktionen nur ein Antrieb benötigt wird. Damit läßt sich der Meßkopf
sehr kompakt bauen. Einzelheiten sind im folgenden beschrieben.
In Bild 1 ist der prinzipielle Aufbau eines Meßkopfs zur trigonometrischen Distanzmessung dargestellt,
wobei die Anordnung der optischen Elemente der Anmeldung P 40 32 361.7 entspricht. Eine Laserdiode
mit Kollimator (1) sendet einen nahezu parallelen, gebündelten Strahl durch die planparallele Platte (7)
auf das Werkstück (4), typischerweise eine gedrehte Welle. Auf der Welle wird der Strahl reflektiert
und der diffuse Reflex wird durch die Platte (7) von einem Objektiv (5) über ein Strahlungslenkungsprisma
(6) auf einem linear Sensor (1) abgebildet. Als Linearsensor dient typischerweise eine Anordnung aus
vielen Einzeldioden, die über Ladungstransferstrukturen elektronisch ausgelesen werden können
(CCD-Sensor im folgenden genannt). Der CCD-Sensor wird von einer hier nicht näher dargestellten
Elektronik dahingehend ausgelesen, daß der Ort der Abbildung des Lichtflecks ermittelt werden kann.
Ändert das Werkstück seinen Durchmesser, so ändert sich auch die Distanz zwischen Meßkopf und
Werkstückoberfläche, damit der Winkel unter dem der Reflex abgebildet wird. Hieraus ergibt sich ein
veränderter Ort auf dem CCD-Sensor, was von der Elektronik ausgewertet wird.
Die planparallele Platte (7) ist um die Achse (8) drehbar gelagert. Eine Drehung um diese Achse bewirkt
eine Ablenkung des Strahlengangs, wie in Bild 2 dargestellt. Dieses Bild zeigt die Aufsicht auf die optische
Anordnung. Der Strahlengang außerhalb des Sensorkopfes wird durch Drehen der Platte (7) um
den Winkel (9) um den kleinen Betrag (10) versetzt. Es ist dabei sowohl der Beleuchtungsstrahl als auch
der Strahlengang durch das Objektiv in gleicher Weise getroffen.
Bild 3 oben zeigt die Fassung der planparallelen Platte in dem trommelförmigen Verschlußkörper. Ist der
Verschlußkörper (3) gegenüber dem Gehäuse (11) gleich ausgerichtet, so kann das Licht des Lasers
und das reflektierte Licht ungehindert ein- und austreten. Dies gilt auch für den Winkelbereich von hier
z. B. +/-10 Grad. Wird der Verschlußkörper jedoch um 90 Grad gedreht, ist der Verschluß vollständig
geschlossen, die optischen Elemente können durch von außen kommende Spritzer nicht verschmutzt
werden (Bild 3 oben rechts). Im unteren Teil von Bild 3 ist eine typische Ausführung des Verschlußkörpers
(13) mit eingesetzter planparallelen Platte (7) dargestellt. Für den Austrittsbereich des Laserstrahls
ist nur eine kleine, ovale Öffnung (23) vorgesehen, darunter findet sich das relativ große Fenster
(23) entsprechend der Eingangsapertur der Empfangsoptik. Dieser Verschlußkörper wird durch zwei Kugellager
(22) und (24) gelagert. Der Austritt des Laserstrahls (23) ist zudem im Verschlußkörper innen
geschwärzt, um Reflexionen zu vermeiden. Der geringe Durchmesser wirkt wie eine mechanische und
optische Blende, so daß der Austrittspunkt des Laserstrahls aus dem Fenster durch seitlich auftreffende
Spitzer nicht getroffen und damit nicht verschmutzt werden kann. Sollte es doch im Laufe der Zeit zu
einer Belagbildung gekommen sein, werden die dadurch entstehenden diffusen Reflexe durch die optische
Wirkung der Blendenröhre unterdrückt. Hierdurch sind optische Störungen durch ungewünschte
Werkstückreflexe verhindert.
Abb. 4 zeigt die oben dargestellten Elemente im Zusammenwirken, wobei hier auch das Getriebe (12) und
die Antriebseinheit (19, 20, 21) dargestellt sind. Die Antriebseinheit besteht aus dem eigentlichen Motor
(19), einem Untersetzungsgetriebe (20) und einem Impulsgeber (21). Es kann genausogut auch ein
Schrittmotor verwendet werden. Nicht dargestellt ist zudem ein Endschalter, der die 90-Grad-Stellung des
Verschlusses erkennt. Die Winkelpositionen des Verschlusses werden durch Auszählen der Impulse
des Impulsgeber bestimmt, der Endschalter definiert den absoluten Beginn (Zählerstand = Null). Für den
Antrieb des Verschlusses und die Ermittlung der Winkelstellung sich zahlreiche andere bekannte Lösungen
möglich, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll.
Claims (5)
1. Optische Anordnung bei einer Vorrichtung zur Messung von Distanzen und Erfassung von
Werkstückkanten nach dem trigonometrischen Verfahren, bestehend aus einer Laserdiode mit
Kollimatoroptik, welche ein Werkstück punktförmig beleuchtet, einer Abbildungsoptik, die den diffusen
Reflex auf dem Werkstück über ein Prisma auf einen Linear-CCD-Senso abbildet, angeordnet in
einer Konfiguration wie z. B. in der Patentanmeldung Aktenzeichen P 40 32 361.7 beschrieben, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Strahlengang zwischen Meßkopf und Werkstück eine planparallele
Glasplatte eingefügt ist, die in einer Achse senkrecht zum Beleuchtungsstrahl gelagert drehbar ist, so daß
mit der Drehung dieser Platte eine parallele Ablenkung des Strahls und zugleich des reflektierten
Strahls quer zur Richtung der Distanzmessung erfolgt, wobei mittel zum Abtrieb dieser Drehung und
Mittel zur Ermittlung des Drehwinkels vorhanden sind, wodurch der Ort des Auftreffpunkts des
Laserstrahls auf dem Werkstück um kleine jedoch sehr genau definierte Wege senkrecht zur Achse der
Distanzmessung verschoben werden kann.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die planparallele Platte zugleich als
optisches Fenster dient und in einen trommelförmigen Verschlußkörper eingelassen ist, der bei einer
Drehung von etwa 90 Grad einen nahezu vollständigen Verschluß des Sensorkopfes und damit Schutz
gegen Feuchtigkeit und Spritzwasser gewährleistet, während er in der Stellung von etwa -10 Grad bis
etwa +10 Grad den Strahlengang für die Laserbeleuchtung des Werkstücks und die Aufnahme des reflektierten
Lichtes vollständig freigibt, wobei in diesem Winkelbereich eine praktisch lineare Beziehung
zwischen Drehwinkel und Strahlablenkung besteht.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die planparallele Platte im optischen
Sinne als Filter ausgebildet ist und nur Wellenlängen in einem definierten, begrenzten Wellenlängenbereich
passieren läßt, der der Wellenlänge der von der Laserdiode ausgesendeten Strahlung entspricht,
so daß der Sensorkopf im wesentlichen nur Strahlung empfängt, die von der Laserdiode stammt.
4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die planparallele Platte durch
einen Elektromotor über ein Getriebe angetrieben wird und der Motor über einen elektrischen Impulsgeber
verfügt und durch Zählen der vom Impulsgeber abgegebenen Impulse die Winkelstellung der
Platte ermittelt wird und durch Messung der Impulsfrequenz die Drehgeschwindigkeit der Platte
bestimmt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der trommelförmige Verschlußkörper
so ausgebildet ist, daß auf der Austrittsseite des Laserstrahls eine enge, tiefe, innen geschwärzte
Bohrung vorgesehen ist, welche als mechanische und optische Blende wirksam ist und das optische
Fenster an der Stelle des Durchtritts des Laserstrahls vor Spritzern und Verschmutzung schützt und sicherstellt,
daß der am Fensteraustritt auf Grund von Verschmutzung diffus gestreute Teil der Laserstrahlung
von keinem weiteren Ort des Werkstücks reflektiert in die Empfangsoptik gelangen kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924212438 DE4212438A1 (de) | 1992-04-14 | 1992-04-14 | Anordnung zur Erzeugung eines lateralen Strahlversatzes bei Vorrichtungen zur trigonometrischen Distanzmessung |
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DE19924212438 DE4212438A1 (de) | 1992-04-14 | 1992-04-14 | Anordnung zur Erzeugung eines lateralen Strahlversatzes bei Vorrichtungen zur trigonometrischen Distanzmessung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4212438A1 true DE4212438A1 (de) | 1993-10-21 |
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ID=6456774
Family Applications (1)
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DE19924212438 Withdrawn DE4212438A1 (de) | 1992-04-14 | 1992-04-14 | Anordnung zur Erzeugung eines lateralen Strahlversatzes bei Vorrichtungen zur trigonometrischen Distanzmessung |
Country Status (1)
Country | Link |
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