DE4212300C2 - Verfahren und Einrichtung zum gleichzeitigen Schätzen von Kanälen bei der digitalen Nachrichtenübertragung in Vielfachzugriffssystemen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum gleichzeitigen Schätzen von Kanälen bei der digitalen Nachrichtenübertragung in VielfachzugriffssystemenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum gleichzeitigen Schätzen der
zeitdiskreten Impulsantworten digitaler Nachrichtenkanäle nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der digitalen Nachrichtenübertragung über zeitvariante und frequenz
selektive Kanäle benötigt man in den Empfängern zur Signalentzerrung
Informationen über den momentanen Kanalzustand. Diese Informationen können
dadurch gewonnen werden, daß die Sender neben den Signalen zur Daten
übertragung zusätzliche, nicht mit Daten modulierte Testsignale senden, die
nach Übertragung über die Kanäle zur empfängerseitigen Kanalschätzung
benutzt werden können, siehe z. B. /1,2,3,4/. Bezüglich der Verwertung der
durch die Kanalschätzung gewonnenen Informationen bei der Datenschätzung
wird auf /5/ verwiesen.
In der Aufwärtsstrecke von Mobilfunksystemen sollen die von K verschiedenen
mobilen Sendern ausgesandten und jeweils über einen aus K verschiedenen
Kanälen an den Empfänger der Basisstation gelangenden Signale in der
Basisstation ausgewertet werden. Das hierbei auftretende Vielfachzugriffs
problem wird traditionellerweise durch die Vielfachzugriffsverfahren FDMA
(frequency division multiple access) und TDMA (time division multiple access)
gelöst /6/. Die Signale der einzelnen mobilen Sender sind beim Verfahren
FDMA im Frequenzbereich disjunkt, beim Verfahren TDMA dagegen im
Zeitbereich. Ein neueres Vielfachzugriffsverfahren, das aufgrund seiner
inhärenten Frequenzdiversität Vorteile bei der Übertragung über
frequenzselektive Kanäle und das u. a. für die Mobilfunksysteme der
dritten Generation /7/ in Betracht kommen könnte, ist das Verfahren CDMA
(code division multiple access), siehe z. B. /8/. Bei diesem Verfahren sind die
Signale der einzelnen mobilen Sender weder im Frequenz- noch im Zeitbereich
disjunkt. Für die Kanalschätzung mit Testsignalen bedeutet dies, daß im
Empfänger die Antworten der Kanäle auf die Testsignale nicht in separierter
Form, sondern als Summe vorliegen. Man hat das Problem der
Mehrfach-Kanalschätzung. Die bekannten Verfahren der Kanalschätzung
/1,2,3,4,9,10/, bei denen eine frequenz- oder zeitmäßige Separiertheit der
Antworten der Kanäle auf die Testsignale unabdingbare Voraussetzung ist,
lassen sich deshalb bei CDMA nicht anwenden. Diese bekannten Verfahren
sind so gestaltet, daß nur ein einziger Kanal geschätzt werden kann, nicht
jedoch gleichzeitig mehrere Kanäle, die weder im Zeit- noch im
Frequenzbereich disjunkt sind. Bei einem bekannten CDMA-System /11/ umgeht
man das geschilderte Problem der Mehrfach-Kanalschätzung dadurch, daß man
im Empfänger alle gleichzeitig empfangenen CDMA-Signale bis auf jeweils ein
einziges als Rauschen ansieht. Bei dieser Vorgehensweise verzichtet man
jedoch auf das a-priori-Wissen über die CDMA-Codes der anderen Teilnehmer
und kann deshalb nur relativ wenige Teilnehmer unterbringen /12/.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Problem der Mehrfach-Kanal
schätzung in CDMA-Systemen aufwandsgünstig zu lösen. Der erfindungsgemäße
Lösungsweg wird im folgenden dargelegt. Hierbei wird von zeitdiskreten
Signalen ausgegangen, die reell oder komplex sein können. Vektoren und
Matrizen werden durch Unterstreichen gekennzeichnet. i ist die diskrete Zeit.
Fig. 1 zeigt die K Kanäle (1), deren Impulsantworten
{h(k)(i)} = {h(k)(1), h(k)(2) . . . h(k)(Wk′)}, k = 1 . . . K (1)
geschätzt werden sollen, wobei die Größen
Wk′ ∈ IN, k = 1 . . . K (2)
die Anzahl der Komponenten der Impulsantworten sind. Die Anzahl Wk′ der
Komponenten einer zeitdiskreten Impulsantwort ist proportional zur Dauer der
zugehörigen zeitkontinuierlichen Kanalimpulsantwort. Mit den Größen
Wk ∈ IN, Wk Wk′, k = 1 . . . K (3)
kann man die Impulsantworten {h(k)(i)} nach Gl. (1) als Vektoren
schreiben. Die Vektoren h (k) nach Gl. (4) können zu einem Vektor
h = [h (1)T, h (2)T . . . h (K)T]T (5)
vereinigt werden.
In die zu schätzenden Kanäle (1), siehe Fig. 1, wird jeweils ein Testsignal
{a(k)(i)} = { . . . a(k)(1), a(k)(2), a(k)(3), . . .}, k = 1 . . .K (6)
eingespeist. Die von diesen Testsignalen hervorgerufenen Kanalausgangs
signale werden in einem Summierer (2) zum Summensignal {s(i)} aufsummiert.
Zum Summensignal {s(i)} wird im Addierer (3) ein Störsignal {n(i)} addiert.
{n(i)} repräsentiert das empfangene Rauschen, das Rauschen der
Empfängereingangsstufe usw. Am Ausgang des Summierers (3) hat man das
Signal
{e(i)} = {s(i)}+{n(i)}. (7)
Aus diesem Signal sollen die Impulsantworten {h(k)(i)}, k = 1 . . . K, siehe Gl.
(1), geschätzt werden.
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, Testsignale (a(k)(i)) nach Gl. (6) zu
wählen. Die erfindungsgemäße und nicht naheliegende Wahl besteht darin, alle
K Testsignale aus ein und demselben periodischen Basissignal
{p(i)} = { . . . p(P), p(1), p(2) . . . p(P), p(1) . . .} (8)
der Periode
gemäß der Vorschrift
zu generieren. Gegenstand des Hauptanspruchs ist diese spezielle Wahl der
Testsignale {a(k)(i)}, k = 1 . . . K.
Die neuartige Wahl der Testsignale {a(k)(i)}, k = 1 . . . K nach Gl. (10) legt eine
spezielle, durch Anspruch 2 erfaßte Art zum Durchführen der Schätzung nahe.
Wie im folgenden gezeigt wird, führen gemäß Gl. (10) erzeugte Testsignale
{a(k)(i)} zu besonders einfachen Implementierungen des Schätzers. In Fig. 2
ist für den Fall K = 3, W1= 3, W2= 2, W3= 5 das Entstehen der
Testsignale {a(k)(i)}, k = 1,2,3, gemäß Gl. (10) veranschaulicht.
Aus jedem der Testsignale {a(k)(i)} nach Gl. (10) kann man eine Matrix mit P
Zeilen und Wk Spalten
A (k) = (Aÿ (k)), k = 1 . . . K, (11) (a)
Aÿ (k) = a(k) (Wk+i-j) (11) (b)
bilden. Die Matrizen A (k), k = 1 . . . K, nach (11a) können wiederum zu einer
quadratischen Matrix der Dimension P
A = (A (1), A (2) . . . A (K)) (12)
zusammengefaßt werden.
Aufgrund der Periodizität der Testsignale {a(k)(i)} nach Gl. (10) ist die
Summe {s(i)} am Ausgang des Summierers (2), siehe Fig. 1, ebenfalls
periodisch mit der Periode P nach Gl. (9). Betrachtet man das Ausgangssignal
{e(i)} des Addierers (3), siehe Fig. 1, für die Dauer P einer Periode des
Summensignals {s(i)}, so kann dieser Ausschnitt des Ausgangssignals {e(i)}
mit dem Vektor h nach Gl. (5), mit dem aus dem Störsignal {n(i)}, siehe Gl.
(7), gebildeten Störvektor
n = [n(1), n(2) . . . n(P)]T (13)
und mit der Matrix A nach (12) durch den Vektor
e = A · h + n (14)
beschrieben werden.
Aufgrund der durch die Gleichungen (10) bis (12) gegebenen Konstruktions
vorschrift der Matrix A ist diese Matrix rechtszirkulant. Folglich, siehe z. B.
/13/, erhält man mit der ebenfalls rechtszirkulanten Matrix
C = A -1 (15)
eine Schätzung des gesuchten Vektors h, siehe Gl. (4) und Gl. (5), gemäß
der Beziehung
= C · e. (16)
Die Rechtszirkulanz der Matrix C nach Gl. (15) gestattet es, das Ermitteln
von nach Gl. (16) mit einem zum Basissignal {p(i)} nach Gl. (8) inversen
Filter /2,4,10/ auf besonders einfache Weise vorzunehmen. Ein solches
inverses Filter kann, wie in Fig. 3 dargestellt, in vorteilhafter Weise durch
einen Korrelator realisiert werden. Die in die Multiplizierer (4) des
Korrelators einzuspeisenden Gewichtsfaktoren
g = [g(1), g(2) . . . g(P)] (17)
werden gemäß den Elementen
c = (c₁₁, c₁₂ . . . c1P) (18)
der ersten Zeile der Matrix C nach Gl. (17) gewählt, d. h.
g = c. (19)
In das Schieberegister (5) des Korrelators taktet man zunächst das Empfangs
signal e nach Gl. (14) ein. Hierzu ist der Schalter (6) der Einrichtung nach
Fig. 3 in Stellung I. Anschließend wird das Schieberegister (5) des Korrelators
durch Umlegen des Schalters (6) in Stellung II rückgekoppelt. Taktet man nun
den Korrelator P mal, bezüglich P siehe Gl. (9), so erhält man am Ausgang
des Korrelatorsummierers (7) die Schätzung des gesuchten Vektors h, aus
dem die Schätzungen der gesuchten Impulsantworten {h(k)(i)}, k = 1 . . . K,
gemäß Gl. (5) und Gl. (4) hervorgehen.
Aus Fig. 3 und den dazu gemachten Erläuterungen geht hervor, daß es zum
Schätzen der Kanalimpulsantworten {h(k)(i)}, k = 1 . . . K, ausreicht, einen
Ausschnitt der Länge P des Signals {e(i)} zur Verfügung zu haben. Folglich
ist es nicht erforderlich, die Testsignale {a(k)(i)} periodisch zu senden.
Vielmehr genügt es, endliche Ausschnitte der Länge
zu senden. Dieser Sachverhalt ist Gegenstand des Anspruchs 3.
Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 4 bis 7
erfaßt. Die Ansprüche 8 und 9 betreffen die Implementierung des Verfahrens.
/1/ Plagge, W.; Poppen, D.: Neues Verfahren zur Messung der Kanalstoß
antwort und Trägersynchronisation in digitalen Mobilfunktionen.
Frequenz 44 (1990) 7-8, S. 217-221
/2/ Koo, D.: Method and Apparatus for Communication Channel Identi fication and Signal Restoration. US-Patent Nr. 5047 859, 1991
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/9/ Lüke, H. D.: Folgen mit perfekten periodischen Auto- und Kreuz korrelationsfunktionen. Frequenz 40 (1986) 8, S. 215-220
/10/ Rohling, H.; Borchert, W.: Zum Mismatched-Filter-Entwurf für periodische binärphasencodierte Signale. ntz Archiv 10 (1988) 5, S. 111-117
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/12/ Crozier, S. N.: Short-Block Data Detection Techniques employing Channel Estimation for fading Time dispersive Channels. Dissertation, Carleton University, 1990, S. 24
/13/ Marple, S. L.: Digital Spectral Analysis. Prentice-Hall, New Jersey, 1987.
Claims (10)
1. Verfahren zum gleichzeitigen Schätzen der zeitdiskreten reellen oder
komplexen Kanalimpulsantworten {h(k)(i)} = {h(k)(1), h(k)(2) . . . h(k)(W′k)},
k = 1 . . . K, der Längen W′k ∈ IN von K Kanälen (1) der digitalen Nachrichten
übertragung aus dem zeitdiskreten Signal {e(i)} = {s(i)} + {n(i)},
wobei
- - i die direkte Zeit ist,
- - Wk′ ∈ IN die Komponentenanzahl der zeitdiskreten Kanalimpulsantwort {h(k)(i)} ist,
- - die Komponenten h(k)(i) Abtastwerte einer zeitkontinuierlichen Kanalimpulsantwort sein können,
- - {n(i)} ein Störsignal ist und
- - {s(i)} die Summe der Kanalausgangssignale ist, die sich beim Einspeisen von je einem zeitdiskreten reellen oder komplexen periodischen Testsignal {a(k)(i)} = { . . . a(k)(1), a(k)(2), a(k)(3) . . .}, k=1 . . . K, in jeden der Kanäle (1) ergibt,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit den Größen Wk ∈ IN, k=1 . . . K, die K Testsignale {a(k)(i)} aus einem periodischen zeitdiskreten Basissignal {p(i)} = { . . . p(P), p(1), p(2) . . . p(P), p(1) . . .} der Periode gemäß der Vorschrift gebildet werden, wobei die Komponentenanzahl Wk′ und die Größen Wk die BedingungenWk Wk′, k = 1 . . . Kerfüllen.
mit den Größen Wk ∈ IN, k=1 . . . K, die K Testsignale {a(k)(i)} aus einem periodischen zeitdiskreten Basissignal {p(i)} = { . . . p(P), p(1), p(2) . . . p(P), p(1) . . .} der Periode gemäß der Vorschrift gebildet werden, wobei die Komponentenanzahl Wk′ und die Größen Wk die BedingungenWk Wk′, k = 1 . . . Kerfüllen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Impulsantwort eines gestörten Ersatzkanals mit
Komponenten schätzt, für den man bei der Schätzung annimmt, daß er auf das
Basissignal {p(i)} als Eingangssignal mit dem Signal {e(i)} reagiert, und
dessen Impulsantwort durch lückenloses oder nicht lückenloses
Aneinanderreihen der Impulsantworten {h(k)(i)}, k = 1 . . . K, der K Kanäle (1)
entsteht.
3. Verfahren nach einem oder beiden der obigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß lediglich endliche Ausschnitte {a(k)(1), a(k)(2) . . . a(k)(N)},
k = 1 . . . K, mit
Komponenten der periodischen Testsignale {a(k)(i)} in die K Kanäle (1)
eingespeist werden, wobei vor und/oder nach diesen Abschnitten Signale
gesendet werden können, die nicht der Kanalschätzung, sondern anderen
Zwecken, z. B. der Datenübertragung, dienen.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Signal {e(i)} vor der Weiterverarbeitung gespeichert
wird und dadurch einer Weiterverarbeitung zugeführt werden kann, die nicht
in Echtzeit erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Signal {e(i)} einer für das Basissignal {p(i)}
inversen Filterung unterzogen wird, d. h. einer Filterung, deren Antwort auf
das Basissignal {p(i)} abgesehen von einem einzigen nicht verschwindenden
Wert pro Periode, der periodisch im Abstand der Periode P auftritt, Null ist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Erzeugen der Testsignale {a(k)(i)}, k = 1 . . . K
und/oder das Verarbeiten des Signals {e(i)} im Zeitbereich erfolgen.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Erzeugen der Testsignale {a(k)(i)}, k = 1 . . . K
und/oder das Verarbeiten des Signals {e(i)} im Frequenzbereich erfolgen.
8. Verfahren und Einrichtung nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitung des Signals {e(i)} mit einem
Korrelator erfolgt.
9. Verfahren und Einrichtung nach einem oder mehreren der obigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Erzeugen der Testsignale
{a(k)(i)}, k = 1 . . . K und/oder das Verarbeiten des Signals {e(i)} mit
Signalprozessoren und/oder Mikroprozessoren erfolgt.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: SIEMENS AG, 80333 MUENCHEN, DE |
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8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: BAIER, PAUL WALTER, PROF. DR.-ING., 67661 KAISERSLAUTERN, DE STEINER, BERND, DIPL.-ING., 66955 PIRMASENS, DE |
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R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |