DE19917334A1 - Mittambelstruktur für TD-CDMA-Mobilfunksysteme - Google Patents
Mittambelstruktur für TD-CDMA-MobilfunksystemeInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Kanalschätzung in TD-CDMA-Mobilfunksystemen werden zur Schätzung einer einzigen Kanalimpulsantwort die für die Kanalschätzung verwendbaren Empfangwerte mehrerer Bursts verwendet, falls der Zeitraum T¶auf¶, in dem die aufeinanderfolgenden Datenbursts übertragen werden, wesentlich kleiner als die Kohärenzzeit T¶k¶ ist.
Description
In TDMA-basierten CDMA-Mobilfunksystemen (TDMA = Time Divi
sion Multiple Access, CDMA = Code Division Multiple Access)
wird zur Durchführung der Datenschätzung eine Kanalschätzung
benötigt. Die Kanalschätzung in den TDMA-basierten Systemen
beruht auf einer Trainingssequenz, die im allgemeinen als
Mittambel bezeichnet wird, wobei die Mittambel zwischen zwei
Datenblöcken angeordnet ist. Die Einheit aus Mittambel sowie
den beiden Datenblöcken wird als Burst bezeichnet. Dabei er
gibt sich aus Bernd Steiner: "Ein Beitrag zur Mobilfunkkanal
schätzung unter besonderer Berücksichtigung synchroner CDMA-
Mobilfunksysteme mit Joint Detection", Fortschrittsberichte
VDI, Reihe 10, Nr. 337, Düsseldorf: VDI-Verlag 1995, daß die
Länge Lm der Mittambel in TD-CDMA-Mobilfunksystemen, bedingt
durch den verwendeten Algorithmus zur Kanalschätzung, direkt
von der Anzahl der aktiven Teilnehmer K und der maximal
erwarteten Länge W der Kanalimpulsantwort durch die Näherung
Lm ≈ W (K +1)
bestimmt ist. Somit ist die Länge Lm der Mittambel ein be
grenzender Faktor für die Anzahl der aktiven Teilnehmer, die
im Uplink pro Burst vorhanden sein können. Falls Techniken
wie "Voice Activity" oder adaptive Datenraten eingesetzt wer
den sollen, ist es eventuell sogar erforderlich, mehr Teil
nehmer zu unterstützen, als in der Regel pro Burst tatsäch
lich aktiv sind, mit anderen Worten in die Kanalschätzung
einzubeziehen.
Werden ferner in der Basisstation intelligente Antennen, das
heißt Antennen, die beispielsweise selektiv in Richtung des
Mobilfunkteilnehmers wirken, eingesetzt, so werden im Down
link ebenfalls teilnehmerspezifische Mittambeln benötigt, so
daß auch hier die Mittambellänge ein begrenzender Faktor
wird.
Ferner ist es in TD-CDMA-Mobilfunksystemen mit einem Fre
quenz-Reusefaktor von r = 1 eventuell erstrebenswert, Inter
zell-Interferenzsignale aus Nachbarzellen in die Datenselek
tion mit einzubeziehen. Dazu ist es notwendig, Kanäle zu den
Nachbarstationen oder den Mobilstationen der Nachbarzellen
mitzuschätzen.
Dies ist aber nur dann möglich, wenn hinreichend lange Mitt
ambeln zur Verfügung stehen. Folglich ergibt sich die unbe
friedigende Situation, daß der verbleibende, für die Daten
übertragung zur Verfügung stehende Anteil des Bursts desto
geringer wird, je mehr Kanäle geschätzt werden müssen. Daher
sollen einerseits viele Kanäle geschätzt werden, aber ande
rerseits soll nur ein möglichst kleiner Anteil des Bursts für
die Mittambel geopfert werden. Dieses Problem besteht prinzi
piell nicht nur bei dem oben erwähnten Kanalschätzverfahren
der oben genannten Veröffentlichung, sondern bei allen
Schätzverfahren. Um ein hinreichend genaues Schätzergebnis
erzielen zu können, ist daher eine Mindestanzahl von Meßwer
ten von der empfangenen Mittambel erforderlich.
Dieser Konflikt konnte bisher nicht zufriedenstellend gelöst
werden. Vielmehr wurde bisher ein Kompromiß zwischen Mittam
bellänge und dem zur Datenübertragung zur Verfügung stehenden
Burstanteil gefunden. Üblicherweise ist die Mittambellänge so
dimensioniert, daß mindestens so viele Kanäle geschätzt wer
den können, wie CDMA-Codes in einer Zelle gleichzeitig detek
tierbar sind. Die Anzahl gleichzeitig detektierbarer CDMA-
Codes wird im wesentlichen durch den verwendeten Spreizfaktor
und die Interzell-Interferenz bestimmt. Daher ist ein brauch
barer Kompromiß zwischen Mittambellänge und der Anzahl
schätzbarer Kanäle nur dann möglich, falls der Spreizfaktor
nicht zu groß ist, mit anderen Worten, wenn sich relativ we
nige Teilnehmer die Datenübertragungskapazität eines Bursts
teilen. Dies bedingt eine für viele Anwendungen zu hohe mini
male Datenrate und bietet wenig Spielraum zur Anwendung der
oben erwähnten kapazitätssteigernden Maßnahmen wie Voice
Activity, adaptive Datenraten, Antennendiversität und Elimi
nation der Interzell-Interferenz.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, mit der eine Schätzung ei
ner erhöhten Kanalanzahl möglich ist, ohne daß der Anteil des
Bursts für die Mittambel vergrößert wird.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprü
che 1 und 10 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Als Kohärenzzeit TK wird der minimale zeitliche Abstand zwi
schen zwei Kanalimpulsantworten definiert, innerhalb dem die
Kanalimpulsantworten als unkorreliert betrachtet werden kön
nen. Ferner gilt, daß die Kohärenzzeit TK umgekehrt propor
tional zur Geschwindigkeit eines Teilnehmers ist.
Sind nun die Kanalimpulsantworten aufeinanderfolgender Bursts
nahezu gleich, das heißt, der Zeitraum Tauf, in dem die auf
einanderfolgenden Datenbursts übertragen werden, ist wesent
lich kleiner als die oben definierte Kohärenzzeit TK, so wer
den zur Schätzung einer einzigen Kanalimpulsantwort die für
die Kanalschätzung verwendbaren Empfangswerte mehrerer Bursts
verwendet. Dabei erfüllen insbesondere Teilnehmer mit gerin
ger Geschwindigkeit die Bedingung
Tauf « TK.
Vorzugsweise können innerhalb des Bursts kurz Mittambeln ge
sendet werden, wobei die Kanalschätzung dann eine aktuelle
Kanalimpulsantwort aus den von den Mittambeln herrührenden
Empfangswerten e(x) mehrerer aufeinanderfolgender Bursts x
ermittelt. Dabei müssen die Empfangswerte so vieler Bursts
bei der Kanalschätzung berücksichtigt werden, daß die erfor
derliche Qualität zur Kanalschätzung erreicht wird. Diese
Vorgehensweise ist genau dann möglich, wenn die Kanalim
pulsantworten innerhalb des Zeitraums, in dem die benötigten
Empfangswerte e(x), x = 1. . .X empfangen werden, weitestge
hend identisch sind, mit anderen Worten die Bedingung Tauf «
TK erfüllt ist. Ferner kann die Mittambel um so kürzer sein,
je geringer die Geschwindigkeit einer Mobilstation ist, da
dadurch die Kohärenzzeit TK um so größer ist, und eine um so
höhere Datenrate erreichbar ist.
Durch das Prinzip des stückweisen Sendens der Mittambel kann
folglich die Teilnehmerzahl erhöht werden. Läßt man die Länge
der Mittambel innerhalb der Bursts allerdings gleich und in
terpretiert diese als Abschnitte einer langen Mittambel, so
ist es möglich, wesentlich mehr Teilnehmer unterzubringen.
Daher kann das Problem der normalerweise durch die Kanal
schätzung hart begrenzten Teilnehmeranzahl in TD-CDMA-Mobil
funksystemen als gelöst betrachtet werden.
Ferner müssen unter der Voraussetzung der Gültigkeit der Ab
schätzung Tauf « TK innerhalb eines Bursts nicht zwangsläufig
Mittambeln verwendet werden, sondern die Verwendung von Prä
ambeln ist generell möglich. Vorteilhafterweise können Präam
beln aufgrund ihrer Eigenschaft, daß sie nicht von der Inter
ferenz vorhergehender Symbole gestört werden, kürzer als Mit
tambeln gewählt werden, wodurch beispielsweise die Datenrate
erhöht wird. Sind Präambel und Mittambel gleich lang, so er
möglicht die Verwendung von Präambeln eine höhere Teilnehmer
zahl.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt das Aufteilen einer Mittambel in mehrere kür
zere Mittambeln, und
Fig. 2 zeigt die Verwendung periodischer Mittambel-Codes.
Fig. 1 zeigt das Aufteilen einer Mittambel m in mehrere Mitt
ambeln m(x), wobei x von 1 bis X läuft. Durch das abschnitts
weise Senden der Mittambel m in aufeinanderfolgenden Bursts
wird die Mittambel eines Bursts verkürzt, so daß die Anzahl
der schätzbaren Kanäle aufgrund der kurzen Mittambeln erhöht
wird.
Die Mittambel m besteht im hier beispielhaft beschriebenen
Fall aus X = 5 Blöcken der Länge W. Das nur von der noch
nicht aufgeteilten Mittambel m herrührende Empfangssignal be
rechnet sich für einen beliebigen Teilnehmer k zu
Das gesamte, von den Mittambeln der Teilnehmer herrührende
Empfangssignal ergibt sich durch die Überlagerung der Signale
der K Teilnehmer zu
Ferner ist die Empfangsfolge e m um W Elemente kürzer als die
Mittambel, da Empfangswerte mit Interferenz aus den Daten
blöcken nicht zur Kanalschätzung verwendet werden können.
Damit zur Kanalschätzung nach Aufteilen der Mittambel auf
mehrere Bursts derselbe Algorithmus eingesetzt werden kann
wie bisher, der auf der Empfangsfolge e m der Länge KW ba
siert, muß durch die abschnittsweise Übertragung der Mittam
bel ebenfalls das Signal e m entstehen. In dem Beispiel der
Fig. 1 setzt sich das Signal e m aus vier Untersignalen
e m = [e m(1). . .e m(4)] zusammen, wenn die Mittambel m auf
X = 4 Bursts verteilt wird. Dabei resultieren die Empfangs
werte von e m(1) aus der Sendefolge des Mittambelteils m(1)
und, da die Kanalimpulsantwort die Länge W hat, aus den W - 1
vorherigen Abtastwerten aus dem Block m(0). Die Empfangswerte
von e m(2) resultieren aus der Sendefolge m(2) und, da die Ka
nalimpulsantwort die Länge W hat, aus den W - 1 vorherigen
Abtastwerten aus dem Block m(1). Analoges gilt für die Emp
fangswerte e m(3) und e m(4).
Nach der Übertragung der vier Bursts, wie dies in Fig. 1 dar
gestellt ist, kann aus den vier Empfangsfolgen das identische
Signal e m = [e m(1). . .e m(4)] zusammengesetzt werden, wenn
die Kanalimpulsantwort konstant ist. Die Kanalschätzung kann
aufwandsgünstig nach einem in dem oben genannten Artikel ge
schilderten Verfahren erfolgen.
Die Schätzung der Kanalimpulsantwort kann im eingeschwungenen
Zustand nach dem Empfang eines jeden Bursts und damit eines
jeden Teilstücks e m(x) durchgeführt werden, wenn zum Beispiel
ein zeitlich älteres e m(1) durch ein gerade empfangenes
gleichlautendes Teilstück ersetzt wird. Daher wird das Ergeb
nis der Kanalschätzung dem sich langsam ändernden Kanal adap
tiv nachgeführt.
Fig. 2 zeigt, wie Blöcke der Mittambel aus einem in der oben
genannten Veröffentlichung beschriebenen periodischen Mittam
belgrundcode hervorgehen. Wenn die unterstützte Teilnehmeran
zahl K ein Vielfaches der Anzahl X der Bursts ist, auf die
die Mittambel aufgeteilt wird, so äußert sich die Mittambel
aufteilung am Kanalschätzer als zyklisches Vertauschen der
von den Teilnehmern verwendeten Mittambeln. Es kann also bei
jedem Burst exakt der gleiche Kanalschätzer verwendet werden,
der jeweils die Mittambelempfangssignale der letzten X Bursts
verwendet. Der Schätzwert h der Kanalimpulsantworten ergibt
sich mit der konstanten, rechtszirkulanten, nur von den ver
wendeten Mittambelcodes abhängigen Matrix G -1 zu
h = G -1 e m (3)
Da pro Burst nur ein Teil der Empfangsfolge e m neu gewonnen
wird, ist es nicht unbedingt erforderlich, bei jedem Burst
eine vollständige Kanalschätzung durchzuführen. Da es sich um
einen linearen Schätzalgorithmus handelt, kann man statt des
sen aus der Differenz zwischen alter und neuer Empfangsfolge
e m direkt die Differenz zwischen alter und neuer Schätzung
der Kanalimpulsantwort bestimmen und das Schätzergebnis h ak
tualisieren.
Im Beispiel der Fig. 2 ist X = K = 4. Der periodische Grund
code PGC ist in vier Bestandteile unterteilt, beginnend je
weils mit m 1, m W+1, m 2W+1, sowie m 3W+1. Dabei endet der peri
odische Grundcode PGC mit dem Zeichen m KW. Zwischen den Teil
nehmern T1, T2, T3 und T4 ist der genannte Grundcode PGC je
weils immer periodisch um einen Block verschoben, wobei in
der Mittambel M1 der Teilnehmers T1 die Bestandteile m 1 sowie
m W+1 sendet, während der Teilnehmer T2 die Bestandteile m W+1
und m 2W+1, der Teilnehmer T3 die Bestandteile m 2W+1 und m 3W+1
sowie der Teilnehmer T4 die Bestandteile m 2W+1 und m 1 in die
ser Reihenfolge sendet. Entsprechend werden in den Mittambeln
M2 bis M4 die in Fig. 2 jeweils darüber angeordneten 8 Be
standteile des periodischen Grundcodes PGC gesendet. Dabei
wird Mittambel M1 im ersten Burst B1 gesendet, während die
Mittambeln M2 bis M4 in den entsprechenden nachfolgenden
zweiten bis vierten Bursts gesendet werden. In Fig. 2 ist im
Teilbild rechts unten die Bestandteile der ersten im ersten
Burst B1 gesendeten Mittambel M1 dargestellt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Kanalschätzung in TD-CDMA-Mobilfunksyste
men,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Schätzung einer einzigen Kanalimpulsantwort h die für die
Kanalschätzung verwendbaren Empfangswerte e m(x), x = 1,. . .,X
mehrerer Bursts verwendet werden, falls der Zeitraum Tauf, in
dem die aufeinanderfolgenden Datenbursts übertragen werden,
wesentlich kleiner als die Kohärenzzeit TK ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Bedingung Tauf « TK für Teilnehmer mit gerin
ger Geschwindigkeit zutrifft.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zur Kanalschätzung
notwendige Mittambel m auf mehrere Teil-Mittambeln m(x) mit x
= 1,. . .,X aufgeteilt wird, wobei jede Teil-Mittambel m(x) in
einem Burst einer Folge von X Bursts gesendet wird, so daß
sich die Gesamt-Mittambel m aus den Teil-Mittambeln m(x) der
aufeinanderfolgenden Bursts zusammensetzt.
4. Verfahren nach einem der vorangegangen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Teilempfangswerte
e m(x), x = 1,. . .,X des Empfangssignals e m so vieler Bursts bei
der Kanalschätzung berücksichtigt werden, daß die erforderli
che Qualität zur Kanalschätzung erreicht wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schätzung der Ka
nalimpulsantwort h im eingeschwungenen Zustand nach dem An
fang eines jeden Bursts und eines jeden Teilstücks e m(x)
durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß anstelle der Mittambeln
Präambeln verwendet werden.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal adaptiv nach
geführt wird, indem ein zeitlich älteres Teilstück e m(x) des
Empfangssignals e m eines Bursts durch das gerade empfangene
Teilstück ersetzt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Mitt
ambeln der Teilnehmer ein periodischer Grundcode verwendet
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Mittambel-Aufteilung am Kanalschätzer als
zyklisches Vertauschen der von den Teilnehmern verwendeten
Mittambeln äußert, wenn die unterstützte Teilnehmeranzahl K
ein Vielfaches der Anteile X der Bursts ist, auf die sich die
Mittambel aufteilt.
10. TD-CDMA-Mobilfunksystem unter Verwendung des Verfahrens
nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
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