DE4210448A1 - Aus Guß bestehende Bremsscheibe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen LKW - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine aus Guß bestehende Brems­ scheibe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Last­ kraftwagen, mit zwei doppelt belüfteten, miteinander verbunde­ nen Scheiben, welche über einen Anschlußbereich an der Wandung eines Bremstopfes angeordnet sind.

Als Stand der Technik ist bereits eine derartige Bremsscheibe für Kraftfahrzeuge bekannt, bei welcher zwei Scheiben an einem aus Wandung und Boden bestehenden Bremstopf angeordnet sind (DE 38 35 647 A1). Hierbei ist im Anschlußbereich der Scheiben an die Wandung des Bremstopfes eine Dehnungsnut angeordnet. Diese Dehnungsnut hat die Funktion einer Art zweiten Gelenks, in welchem sich definiert die Dehnung und Schrumpfung der Brems­ scheiben nachvollziehen können. Zum Stand der Technik zählt weiterhin eine Bremsscheibe mit einem Stahlblechtopf, an dessen Flansch zwei Scheiben durch Löten befestigt sind (EP 0 318 687 A2).

Zusätzlicher Stand der Technik bezüglich der Gestaltung von Bremsscheiben ist aus der DE-OS 27 28 335, der GB-PS 1 079 081, der US-PS 3 623 579, der DE-OS 14 50 145, der US-PS 2 243 334, der US-PS 2 215 420 und der DE-AS 11 79 239 bekannt.

Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Anmeldung demgegenüber die Aufgabe zugrunde, diese bekannten Bremsscheiben weiter zu verbessern und bei einfacherer und kostensparender Herstellung eine robustere Konstruktion zu schaffen, welche auch für hohe Bremsbelastungen unter Beibehaltung einer guten Durchlüftung geeignet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Anschlußbereich als Innenanbindung ausgebildet und mit mehreren Unterbrechungen versehen ist und daß die Verbindung zwischen den beiden Scheiben mehrfach unterbrochen ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil einer robusten Konstruktion, wobei die Unter­ brechungen im Bereich der Innenanbindung eine Doppelfunktion ausüben, nämlich einmal beim Gießen die Abstützung der Kerne während der Herstellung der betreffenden Bremsscheibe ermögli­ chen und zum anderen bei Einsatz der Bremsscheibe eine verbes­ serte Durchlüftung bewirken.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die innere Scheibe über die äußere Scheibe mit dem Bremstopf verbunden. Die Unter­ brechungen des als Innenanbindung ausgestalteten Anschlußbe­ reichs sind vorzugsweise als gewölbte, äquidistant zur Längs­ achse des Bremstopfes verlaufende Langlöcher ausgebildet. Hier­ bei sind die Langlöcher vorzugsweise im Querschnitt konisch beschaffen, wobei der größere Bereich der inneren Scheibe zu­ gewandt ist. Dadurch ergibt sich eine gußtechnisch vorteilhafte Ausführungsform bei einer guten Abstützung der Kerne im Bereich der Langlöcher.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Schei­ ben über Stege miteinander verbunden, wobei die Stege im Quer­ schnitt rund, ellipsoid, kreisbogenförmig, rechteckig oder polygonal ausgebildet sein können. Weiterhin sind die Stege gegenüber der Längsachse des Bremstopfes auf Lücke gegenein­ ander versetzt angeordnet, so daß hieraus insgesamt eine gute Durchlüftung der beiden Scheiben der erfindungsgemäßen Brems­ scheibe bewirkt wird. Der Querschnitt der Stege kann zum Außen­ umfang der Scheibe hin zunehmen.

Die aus Bremstopf und zwei Scheiben bestehende, innen angebun­ dene erfindungsgemäße Bremsscheibe kann aus Gußmaterial GG15HC bestehen, wobei als Zusätze beispielsweise Cu und Cr beigefügt werden können.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Brems­ scheibe gemäß der Linie I-I in Fig. 2;

Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1;

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Bremsscheibe, teils gebrochen.

Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Bremsscheibe 1 besteht im wesentlichen aus einem Bremstopf 2 sowie zwei Scheiben 3 und 4, welche über einen Anschlußbereich 5 an dem Bremstopf ange­ bunden sind. Dieser Anschlußbereich 5 ist als sogenannte Innen­ anbildung ausgebildet und mit mehreren Unterbrechungen 6 ver­ sehen. Infolge der Gestaltung des Anschlußbereichs als Innen­ anbindung ist die innere Scheibe 3 über die äußere Scheibe 4 mit dem Bremstopf 3 verbunden.

Auf der dem Anschlußbereich 5 gegenüberliegenden Seite weist der Bremstopf 2 einen Anschlußflansch 9 auf, durch welchen der Bremstopf 1 an einem nicht näher dargestellten Element befe­ stigt werden kann.

Der Anschlußbereich 5 ist durch Unterbrechungen 6 in Form von gewölbten, äquidistant zur Längsachse L-L des Bremstopfes 2 verlaufende Langlöcher 10 in einzelne Segmente aufgeteilt.

Die Langlöcher 10 sind hierbei gemäß Fig. 1 im Querschnitt konisch ausgebildet, wobei der größere Bereich 11 der inneren Scheibe 3 zugewandt sind. Damit ergibt sich eine sehr gute Abstützung von nicht näher dargestellten Kernen bei der Her­ stellung der Bremsscheibe 1 durch Gießen.

Die beiden Scheiben 3 und 4 sind durch Stege 8 miteinander verbunden. Hierbei ist aus Fig. 2 ersichtlich, daß die Stege 8, welche eine Verbindung 7 zwischen den beiden Scheiben 3, 4 bewirken, im Querschnitt etwa rechteckig ausgebildet sind. Es besteht jedoch auch die nicht näher dargestellte Möglichkeit, die Stege 8 im Querschnitt rund, ellipsoid, kreisbogenförmig oder polygonal auszubilden.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Stege 8 gegenüber der Längsachse L-L des Bremstopfes 2 gegeneinander auf Lücke ver­ setzt angeordnet. Die Querschnitte der Stege 8 sind so beschaf­ fen, daß sie zum Außenumfang der Scheiben 3, 4 hin zunehmen.

Durch die Anordnung und Gestaltung der Stege 8 sowie durch die Innenanbindung über den Anschlußbereich 5 mit den als Langlö­ cher 10 ausgebildeten Unterbrechungen 6 ergibt sich eine Brems­ scheibe 1, welche einmal in der Herstellung kostensparender ist und zum anderen eine verbesserte Belüftung im Einsatz gewähr­ leistet.

Die Bremsscheibe ist vorzugsweise aus dem Material GG15HC her­ gestellt, wobei entsprechende Zusätze, wie beispielsweise Cu und/oder Cr beigefügt werden können.

Claims (9)

1. Aus Guß bestehende Bremsscheibe für ein Kraftfahrzeug, ins­ besondere für einen Lastkraftwagen, mit zwei doppeltbelüf­ teten, miteinander verbundenen Scheiben, welche über einen Anschlußbereich an der Wandung eines Bremstopfes angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlußbereich (5) als Innenanbindung ausgebildet und mit mehreren Unterbrechungen (6) versehen ist und
daß die Verbindung zwischen den beiden Scheiben (3, 4) mehrfach unterbrochen ausgebildet ist.

2. Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Scheibe (3) über die äußere Scheibe (4) mit dem Bremstopf (2) verbunden ist.

3. Bremsscheibe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrechungen (6) des Anschlußbereichs (5) als gewölbte, äquidistant zur Längsachse (L-L) des Bremstopfes (2) verlaufende Langlöcher (10) ausgebildet sind.

4. Bremsscheibe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Langlöcher (10) im Querschnitt konisch ausgebildet sind, wobei der größere Bereich (11) der inneren Scheibe (3) zugewandt ist.

5. Bremsscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Scheiben (3, 4) über Stege (8) miteinander verbunden sind.

6. Bremsscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (8) im Querschnitt rund, ellipsoid, kreisbo­ genförmig, rechteckig oder polygonal ausgebildet sind.

7. Bremsscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (8) gegenüber der Längsachse (L-L) des Bremstopfes (2) auf Lücke gegeneinander versetzt angeordnet sind.

8. Bremsscheibe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Stege (8) zum Außenumfang der Scheiben (3, 4) hin zunimmt.

9. Bremsscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Bremstopf (2) und den beiden Scheiben (3, 4) bestehende Bremsscheibe (1) aus dem Gußmaterial GG15HC CuCr besteht.