DE4209050C2 - Arbeitssessel mit Synchron-Sitzmechanik und dynamischer Verschwenkung - Google Patents
Arbeitssessel mit Synchron-Sitzmechanik und dynamischer VerschwenkungInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Arbeitssessel
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige Arbeits
sessel sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt ge
worden. Allen Arbeitssesseln ist gemeinsam, daß sie eine
Art von Wippenmechanik haben, d. h. die Sitzschale ist in
der Nähe ihres vorderen Endes schwenkbar zu einem stuhlfesten
Träger gelagert, so daß sich hierdurch beim Sitzen eine
Art von Wippeffekt ergibt.
Um ein Abheben der vorderen Sitzkante, d. h. also in Ober
schenkelnähe des Benutzers, zu vermeiden, ist es bekannt,
den Drehpunkt der Sitzschale an dem gehäusefesten Träger
soweit wie möglich nach vorne in die Nähe des Knies des
Benutzers zu verlagern. Damit wird in an sich bekannter
Weise das Hochschwenken der vorderen Sitzkante beim Zu
rückschwenken der Sitzschale nach hinten vermieden.
Ein derartiger Sessel ist beispielsweise aus der
EP 0 460 717 A2 bekannt. Hier wird ein Verriegelungsmechanismus
für Rückenlehne und Sitzfläche vorgeschlagen.
Nachteil bei dieser Art der Sitzmechanik mit in Richtung des
Knies des Benutzers nach vorne verlegtem Drehpunkt ist je
doch, daß der Benutzer nicht in der Lage ist, durch Ver
lagerung seines eigenen Körpergewichtes eine zusätzliche
Rückschwenkkraft von einer abgeschwenkten Stellung in eine
aufwärts gerichtete Schwenkstellung zu erbringen.
Bei den vorher erwähnten Sitzmechaniken, welche eine Dreh
achse der Sitzschale in relativer Nähe der Säulenachse
haben, die also eine in Knienähe des Benutzers angeordnete
Drehachse vermeiden, besteht hingegen die Möglichkeit, daß
der Benutzer aufgrund des Gewichtes seiner Oberschenkel
allein ein Zurückschwenken der Sitzschale aus einer her
abgeschwenkten Stellung in eine aufwärts gerichtete Stellung
ermöglichen kann, ohne daß er hier wesentlich sein Körper
gewicht verlagern muß.
Dies ist bei den vorher erwähnten bekannten Sitzmechaniken
nicht möglich, wo die Drehachse der Sitzschale unmittelbar
in der Nähe der Knie des Benutzers liegt, weil dort kein
Hebelarm mehr vorhanden ist, den der Benutzer benutzen könnte,
um das Zurückschwenken zu ermöglichen.
Bei dieser bekannten Sitzmechanik besteht also der Nachteil,
daß das Hochschwenken aus einer abgesenkten Lage in eine
aufwärts gerichtete Lage nur im Prinzip aufgrund einer erheb
lichen Verlagerung des Körpergewichtes nach vorne erfolgt,
was mit einer gewissen Beeinträchtigung des Sitzgefühls
verbunden ist. Die wirksame Rückstellkraft ist also gering.
Wenn man nun die Rückstellkraft erhöhen will, z. B. durch
Erhöhung der Federstärke der Sitzmechanik, dann besteht damit
der Nachteil, daß das Zurückschwenken von einer aufrechten
Sitzposition in eine herabgeschwenkte Sitzposition stark er
schwert ist, was unerwünscht ist. Ein Stuhl dieser Bauform
ist aus der CH 636 252 bekannt. Hier muß der Benutzer
zum Verschwenken in die geneigte Lage die Rückenlehne unter
Überwindung einer bestimmten Kraftschwelle nach hinten drücken.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Sitzmechanik
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß
ausgehend von einer Sitzmechanik mit einem in Knienähe nach
vorne verlegten Drehpunkt der Sitzschale diese in einfacher
Art ohne wesentliche Verlagerung des Körperschwerpunktes des
Benutzers zurückgeschwenkt werden kann.
Die Aufgabe wird durch die technische Lehre des Anspruches
1 gelöst.
Wesentliches Merkmal des geltenden Anspruches 1 ist, daß
nun nicht mehr allein eine Rückstellkraft durch die Ver
lagerung des Körpergewichtes erzeugt wird, sondern daß
ein zusätzliches Krafteinleitungselement vorhanden ist,
welches der Benutzer aufgrund seiner Rückenkraft, d. h. also
seiner Andruckkraft seines Rückens an die Rückenlehne, dazu
benutzt, die aufwärts gerichtete Schwenkbewegung der Sitz
schale zu erleichtern.
Wichtig hierbei ist, daß die Rückenlehne als zweiarmiger
Hebel ausgebildet ist, wobei der längere Hebelarm dieser
als Hebel ausgebildeten Rückenlehne zum Anlehnen des Rückens
dient, während am kürzeren, sitzschalennahen zweiten Hebel
dieser Rückenlehne eine Schubstange ansetzt, welche direkt
auf die Sitzmechanik wirkt. Die direkte Einwirkung dieser
Schubstange erfolgt im Sinne einer erhöhten Federbelastung
(= Federschwächung) auf die Kraftfedern dieser Sitzmechanik.
Damit wird nun erstmals der wesentliche Vorteil erreicht,
daß allein durch das Anlehnen des Benutzers an die Rücken
lehne ein zusätzliches Kraftelement geschaffen wird, weil
die Rückenlehne in der vorher beschriebenen Weise als zwei
armiger Hebel ausgebildet ist. Zum Zurückschwenken der
in eine herabgeschwenkte Stellung abgesenkten Sitzschale
genügt es deshalb nach der Erfindung lediglich, daß sich
der Benutzer leicht von der Rückenlehne abhebt, damit wird
der obere, dem Rücken nächster Teil des zweiarmigen Hebels
entlastet. Durch diese Entlastung des oberen, rückennächsten
Hebels der Rückenschale schwenkt der in der Sitzschale ange
ordnete zweite Hebel nach hinten in Richtung weg von der
Sitzmechanik und nimmt somit die erhöhte Federbelastung,
die vorher auf die Sitzmechanik wirkte, weg, verstärkt also
damit die Kraft der Rückstellfeder in der Sitzmechanik,
so daß damit ein erleichtertes und damit dynamisches Zurück
schwenken gegeben ist.
Das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung liegt also darin,
daß man von einer relativ starken Federkraft einer Sitz
mechanik ausgeht, die eine große Rückstellkraft erzeugt.
Diese starke Federkraft der Sitzmechanik wird nun ständig
durch den erwähnten zweiarmigen Hebel der Rückenschale in
Verbindung mit dem am unteren, freien schwenkbaren Ende
des Hebelarmes ansetzenden Schubstange geschwächt. Die
Schwächung kann je nach der Sitzlage des Benutzers verstärkt
oder abgeschwächt werden. Die Rückstellkraft auf die Sitz
mechanik, die also die herabgeschwenkte Sitzschale in eine
aufwärts geschwenkte Position bringen soll, wird dann voll
wirksam und zur Verfügung gestellt (ohne Schwächung) wenn
der Benutzer die Lehne mit seiner Rückenkraft entlastet,
so daß es zu der vorher beschriebenen Verschwenkung der
Schubstange kommt, welche dann die Schwächungskraft von
dem Kraftelement der Sitzmechanik entfernt.
Andererseits ist die Schwächung des Kraftelements der Sitz
mechanik maximal, wenn der Benutzer nach hinten gelehnt
ist und die Sitzschale sich in einer herabgeschwenkten Stel
lung befindet.
Damit ist nun erstmals mit einer relativ stark wirkenden
Sitzmechanik ein dynamisches Verschwenken der gesamten Sitz
schale möglich, obwohl ein leichtes Zurückschwenken aus
einer herabgeschwenkten Stellung in eine aufwärts gerich
tete Stellung der Sitzschale gewährleistet ist. Damit ent
fällt der vorher erwähnte Nachteil des Standes der Technik,
daß der Benutzer ein Verschwenken der Sitzschale nur unter
erheblicher Verlagerung seines Körpergewichtes nach vorne
erreichen kann. Hier setzen die Vorteile der Erfindung ein,
die voraussetzen, daß der Benutzer lediglich zu einem geringen
Teil die Rückenauflagekraft seines Rückens an der zuge
ordneten Rückenlehne entlasten muß, um ein dynamisches Hoch
schwenken aus einer herabgesetzten Sitzposition in eine
aufrechte Sitzposition zu gewährleisten.
Der Kern der vorliegenden Erfindung liegt also darin, daß
die vorher erwähnte Schubstange, die am unteren, freien
schwenkbaren Ende der Rückenlehne ansetzt, entgegen der
Federkraft des Kraftelementes der Sitzmechanik wirkt. Unter
"Kraftelement der Sitzmechanik" werden in allgemeiner Form
sämtliche Kraftelemente verstanden, wie sie in herkömmlicher
Weise bei derartigen Sitzmechaniken verwendet werden. Es
handelt sich hierbei um Schraubendruckfedern, um Schenkel
federn, um Gasdruckfedern, um Drehstäbe und dergleichen
mehr. Wichtig nach der technischen Lehre der vorliegenden
Erfindung ist immer nur, daß die Schubstange im Sinne einer
Schwächung der Kraft des Kraftelementes an diesem oder an
mehreren Kraftelementen angreift. Die vorliegende Erfindung
ist also nicht auf die Ausbildung einer bestimmten Sitz
mechanik beschränkt, sondern bezieht sich auf allgemeine
Sitzmechaniken, die eine knienahe Schwenkachse der Sitz
schale voraussetzen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen
Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungsgemäße Einzelheiten und Vorteile der
Erfindung hervor.
Es zeigt
Fig. 1 schematisiert in Seitenansicht einen Arbeitssessel
nach der Erfindung in zwei verschiedenen Schwenk
stellungen,
Fig. 2 die Draufsicht auf die Sitzmechanik in aufrechter
Schwenkposition der Sitzschale,
Fig. 3 die gleiche Darstellung wie Fig. 2 bei zurückge
schwenkter Sitzschale,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Kraftelementes der Sitzmecha
nik in aufrechter Schwenkstellung der Sitzschale,
Fig. 5 die gleiche Darstellung wie Fig. 4 in abgesenkter,
nach hinten geschwenkter Lage der Sitzschale,
Fig. 6 Kreuzgelenk.
Der Arbeitssessel nach der vorliegenden Erfindung besteht
im wesentlichen aus einer Rückenlehne 2, die eine Drehachse
3 aufweist, welche Drehachse 3 im Bereich der Armlehne
22 ausgebildet ist, welche Armlehne fest mit dem Sitzträger
26 im Bereich einer vorderen Anbindung 37 nach Fig. 2 verbun
den ist. Die Sitzträgertraverse 26 ist wiederum mit einer
nach unten gerichteten Sitzträgerlasche 27 verbunden, die
drehbar in der Drehachse 28 verschwenkbar gehalten ist. Damit
ist der vordere, knienahe Schwenkachse des Sitzträgers 26
definiert.
Daraus wird deutlich, daß die Rückenlehne 2 nur in der Dreh
achse 3 über die Armlehne 22 mit der Sitzmechanik 23 verbunden
ist, welcher ihrerseits schwenkbar am Sitzträgeruntergestell
befestigt ist. Das Sitzträgeruntergestell besteht aus einem
etwa mittig angeordneten Sitzträgerrohr 7, von dem schräg
nach oben ausgehend zwei Paar von Streben angeordnet sind
(obere Sitzträgerstrebe 6 und untere Sitzträgerstrebe 29).
Die beiden vorderen Enden der Sitzträgerstreben 6, 29 sind
hierbei fest mit der Sitzträgertraverse 26 verbunden. Die
Rückenlehne 2 ist somit als zweiarmiger Hebel ausgebildet
und besteht aus der oberen Rückenlehne 50 und der unteren
Rückenlehne 51. Der Schwenkpunkt dieses zweiarmigen Hebels
ist hierbei die Drehachse 3 der Rückenlehne 2.
Soll der Sitz nun von der aufrechten Schwenklage in Fig. 1
in eine abgesenkte (in gestrichelter Darstellung dargestellt)
Schwenklage herabgeschwenkt werden, dann nimmt die Sitzmechanik
23, die auch den Sitz trägt, eine Schwenkstellung alpha ein.
Gleichzeitig verschwenkt die Rückenlehne 2 um den Winkel
beta (Fig. 1).
Um ein erleichtertes Zurückschwenken zu ermöglichen, ist
es nun erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Benutzer in Pfeil
richtung 52 mit seinem Rücken sich gegen die obere Rücken
lehne 50 lehnt, wodurch eine in Pfeilrichtung 53 gerichtete
Kraft über das Verschwenken der unteren Rückenlehne 51 um
die Drehachse 3 auf die erfindungsgemäße Schubstange 5 aus
geübt wird.
Wichtig hierbei ist, daß die Schubstange 5 in einem Kugel
gelenk 4 am unteren, freien und schwenkbaren Teil der unteren
Rückenlehne 51 mit einem Ende ansetzt, wobei das andere
Ende der Schubstange 5 gemäß Fig. 3 über ein Kugelgelenk
54 auf das freie und schwenkbare Ende eines Zentralhebels
17 wirkt. Dieser Zentralhebel wirkt mit seinem freien schwenk
baren Teil auf eine Gewichtsanpassungsfeder 36, welche das
eigentliche Kraftelement für die Rückstellmechanik der vor
liegenden Sitzmechanik darstellt.
Das heißt also, die Schubstange 5 wirkt entgegen der Kraft
richtung der Gewichtsanpassungsfeder 36 und wirkt somit
schwächend auf diese ein.
Die Schwächung erfolgt dann, wenn wie in Fig. 1 beschrieben
der obere Rückenlehnenteil 50 in Pfeilrichtung 52 von der
Rückenkraft des Benutzers nach hinten in die Schwenklage
50′ verschwenkt wird.
Die Gewichtsanpassungsfeder 36 wird somit in Pfeilrichtung
53 zusammengedrückt, wobei deren Federkraft geschwächt ist.
Damit ist es nun auf einfache Weise für den Benutzer möglich,
aus der in Fig. 1 in gestrichelter Darstellung dargestellte
herabgeschwenkte Stellung der Sitzmechanik 23 wieder in
eine aufrechte Stellung zu gelangen. Sobald die Rückenkraft,
die in Pfeilrichtung auf die obere Rückenlehne 50′ wirkt
etwas entlastet wird, entfällt die Schubkraft auf die Schub
stange 5 in Pfeilrichtung 53 und die volle Federkraft der
vorher zusammengedrückten und geschwächten Gewichtsanpassungs
feder 36 steht nun wieder für die erneute Zurückschwenkung
der Sitzmechanik 23 aus der herabgeschwenkten Stellung in
die aufrechte Stellung zur Verfügung. Aus der Darstellung
in Fig. 1 wird deutlich, daß der Benutzer lediglich ge
ringfügig seinen Körperschwerpunkt durch Entlastung der
Rückenlehne 2 verändern muß, um ein Hochschwenken mit voller
Rückstellkraft zu ermöglichen.
Im folgenden wird die Verschwenkmechanik der Sitzmechanik
23 näher beschrieben, wobei obenstehend aber deutlich ge
macht wurde, daß die Sitzmechanik in beliebiger Weise auf
gebaut werden kann, solange nur nach der vorliegenden Er
findung sichergestellt ist, daß die erfindungsgemäße Schub
stange 5 entgegen dem Kraftelement dieser Sitzmechanik 23
wirken kann.
Gemäß den Fig. 2-5 ist die Sitzmechanik 23 wie folgt
aufgebaut.
Auf einer Grundplatte, die der Sitzmechanik 23 zugeordnet
ist, ist schwenkbar ein Zentralhebel 17 in der Achse 42
gelagert. Die Achse ist hierbei in der Sitzmechanik 23 an
geordnet.
Am linken, freien und schwenkbaren Ende des Zentralhebels
17 greift hierbei über eine Federführung 35 die vorher er
wähnte Gewichtsanpassungsfeder 36 an, die sich mit ihrem
anderen Ende an einer weiteren Federführung 38 abstützt.
Diese Federführung 38 ist fest mit der Sitzmechanik 23 ver
bunden. Ferner ist der Zentralhebel 17 in einer bestimmten
Schwenkstellung arretierbar wie es in Fig. 2 dargestellt
ist. Hierzu trägt er einen Arretierbolzen, der mit einem
Arretierungshaken 34 zusammenwirkt, welcher schwenkbar an
der Sitzmechanik 23 gelagert ist und der über einen Seil
zug verschwenkt werden kann, welcher über einen Spannungs
hebel 30 geführt ist und der an einer Arretierungstaste
8 befestigt ist.
Es ist ferner in der Sitzmechanik 23 noch eine Auslösetaste
31 für die Höhenverstellung vorhanden, die auf einen hydrau
lisch wirkenden Auslöseknopf 32 wirkt, welcher über eine
Druckleitung auf die im Sitzträgerrohr 7 angeordnete Gas
feder wirkt.
In einer anderen Ausführungsform kann statt dem hydraulisch
wirkenden Auslöseknopf 32 auch ein über Seilzug wirkender
Auslöseknopf vorgesehen sein. In der hochgeschwenkten Stellung
schlägt im übrigen der Zentralhebel 17 gemäß Fig. 2 an
einem gehäusefesten Anfangsanschlag 33 an.
An der gegenüberliegenden Seite (Schwenkstellung gemäß Fig. 3)
schlägt der Zentralhebel 17 ebenfalls an einem gehäuse
festen Endanschlag 40 an.
Dieser Endanschlag 40 ist als Dämpfer ausgebildet.
Es ist ferner noch eine Hebelarmverstellung für die Ge
wichtsanpassungsfeder 36 vorgesehen, um die Kraft der Ge
wichtsanpassungsfeder 36 von der Benutzerseite her modi
fizieren zu können.
Hierzu ist ein Handrad 10 an der Sitzmechanik 23 vorge
sehen, welche über eine biegsame Welle 16 auf eine Gewichts
einstellschraube 39 wirkt, die im wesentlichen als Spindel
ausgebildet ist. Hierbei ist das Handrad 10 über ein Getriebe
46 mit der erwähnten biegsamen Welle 16 gekoppelt.
Über die Betätigung der Spindel 39 kann somit die gesamte
Gewichtsanpassungsfeder 36 im Schwenkweg 55 um die untere
Federführung 38 als Drehpunkt herum verschwenkt werden.
Damit verlängert sich die Feder (Linie 56) und die Vor
spannung der Gewichtsanpassungsfeder 36 wird damit vermindert.
Durch die Verschwenkung der Gewichtsanpassungsfeder 36 nach
rechts in Fig. 3 wird auch der Kraftangriffspunkt auf den
als zweiarmigen Hebel ausgebildeten Zentralhebel 17 in Rich
tung auf die Achse 42 hin verlagert, wodurch die Kraft auf
diesen Zentralhebel 17 vermindert wird.
Es ist ferner eine Kniehebelfeder 49 vorhanden, die in einer
oberen Federführung 48 schwenkbar gelagert ist und die mit
ihrem unteren Ende im Bereich einer Federführung 44 auf
ein Kniehebelpaar 43, 45 wirkt, welches Kniehebelpaar 43, 45
gemäß den Fig. 2 und 3 gestreckt oder eingeschwenkt wer
den kann.
Das freie, schwenkbare Ende des Kniehebels 43 wirkt auf
eine Achse 57, die fest mit dem schwenkbaren Ende des Zen
tralhebels 17 verbunden ist.
Der Kniehebel 45 wirkt mit seinem unteren, freien Ende auf
eine gehäusefeste Achse 58.
Die Anordnung der Kniehebelfeder 49 mit einem spreizbaren
Kniehebelpaar 43, 45 hat den Sinn, die Haltekraft auf die
Gewichtsanpassungsfeder 36 und somit auf die gesamte Sitz
mechanik 23 zu erhöhen, wenn die Sitzmechanik 23 in ihrer
geraden, nicht herabgeschwenkten Position ist. Soll nun
von einer geraden, aufrechten Position in eine abgesenkte
Position heruntergeschwenkt werden, dann muß zunächst die
Haltekraft der Kniehebelfeder 49 überwunden werden, die
progressiv wirkt, denn mit zunehmender Verschwenkung des
freien schwenkbaren Endes des Zentralhebels 17 im Uhr
zeigergegensinn wird das Kniehebelpaar 43, 45 zusammenge
faltet und wirkt gleichzeitig gegen die Kniehebelfeder 49,
wodurch deren Federkraft zwar zunimmt, im Ergebnis aber eine
geringere Federkraft auf das freie, schwenkbare Ende des
Zentralhebels 17 eingeleitet wird, weil diese Federkraft
nur noch über das zusammengefaltete Kniehebelpaar 43, 45
auf den Zentralhebel 17 eingeleitet wird.
Im folgenden wird die sogenannte Sitzneigeeinrichtung
näher beschrieben.
Hierzu ist eine blockierbare Gasfeder 19 vorgesehen, die
mit ihrem einen Ende im Bereich der Laschen 24 an der Sitz
trägertraverse 26 schwenkbar gelagert ist. Das gegenüberlie
gende Ende der Gasfeder 19 greift am freien schwenkbaren Ende
eines Sitzneigungshebels 15 an, der schwenkbar in der Achse
18 an einer Zugstange 20 gelagert ist. Diese Zugstange 20
ist schwenkbar in der Achse 18 und in einem als Kreuzgelenk 21
gelagert. In den Laschen 25 ist hierbei eine Achse 59 ange
ordnet, welche das Kreuzgelenk 21 schwenkbar aufnimmt.
Die Zugstange 20 führt also eine dreidimensionale Bewegung
aus, d. h. sie verschwenkt in zwei senkrecht zueinander
stehenden Ebenen im Bereich der Sitzmechanik 23.
Wird die Gasfeder 19 nun in einer bestimmten Verschiebungs
stellung arretiert, was durch die Betätigung des Auslöse
hebels 47 erfolgt, in Verbindung mit der Sitzneigungsver
stelltaste 13, dann wird somit der Verschiebungsweg der
Gasfeder 19 fixiert. Die Sitzneigung wird bestimmt durch
die Stellung des Sitzneigungshebels 15. Nachdem dieser
drehbar über die Achse 14 an dem Zentralhebel 17 angreift,
kann somit die Sitzneigung festgestellt werden. Es wird
damit die effektive und wirksame Länge der Zugstange 20
verkürzt oder verlängert, was zu einer Veränderung der Sitz
neigung führt.
Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß der vorliegende
Erfindungsgedanke sich nicht auf die spezielle Ausge
staltung der Sitzmechanik richtet, sondern auf die Ein
leitung einer Schwächungskraft auf das Kraftelement einer
beliebigen Sitzmechanik. Im vorliegenden Ausführungsbei
spiel wurde diese Schwächungskraft über die Schubstange
5 in Pfeilrichtung 53 auf die Gewichtsanpassungsfeder 36
eingeleitet.
Claims (3)
1. Arbeitssessel mit Synchronsitzmechanik und dynamischer
Verschwenkung, wobei eine Neigungsmechanik mit einem Kraft
element unterstützt wird und mit diesem zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne
des Arbeitssessels als zweiarmiger Hebel ausgebildet
ist, wobei die obere Rückenlehne (50) dem Benutzer zugeordnet
ist, während an der unteren Rückenlehne (51) eine Schubstange
(5) angelenkt ist, die mit dem in der Sitzmechanik integrierten
Kraftelement zur Unterstützung der Neigungsmechanik zusammenwirkt.
2. Arbeitssessel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kraftelement als Gewichts
anpassungsfeder (36) ausgebildet ist, die zum einen mit dem
Gehäuse der Sitzmechanik (23) verbunden ist und zum anderen am
freien Ende eines an einer Achse (42) schwenkbar gelagerten
Zentralhebels (17) angreift, an dessen freiem Ende die Schubstange
(5) angelenkt ist.
3. Arbeitssessel nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kraftelement in einem Ver
stellbereich am freien Ende des Zentralhebels (17) angreift,
wobei eine Spindel, die von einem Handrad (10) über eine
biegsame Welle (16) betätigt wird, die Federführung (35) des
Kraftelementes verschwenkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4209050A DE4209050C2 (de) | 1992-03-20 | 1992-03-20 | Arbeitssessel mit Synchron-Sitzmechanik und dynamischer Verschwenkung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4209050A DE4209050C2 (de) | 1992-03-20 | 1992-03-20 | Arbeitssessel mit Synchron-Sitzmechanik und dynamischer Verschwenkung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4209050A1 DE4209050A1 (de) | 1993-09-23 |
DE4209050C2 true DE4209050C2 (de) | 1995-06-14 |
Family
ID=6454594
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4209050A Expired - Fee Related DE4209050C2 (de) | 1992-03-20 | 1992-03-20 | Arbeitssessel mit Synchron-Sitzmechanik und dynamischer Verschwenkung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4209050C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH636252A5 (de) * | 1978-10-20 | 1983-05-31 | Syntech Sa | Ergonomischer stuhl. |
US4840426A (en) * | 1987-09-30 | 1989-06-20 | Davis Furniture Industries, Inc. | Office chair |
-
1992
- 1992-03-20 DE DE4209050A patent/DE4209050C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4209050A1 (de) | 1993-09-23 |
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