DE4205657A1 - Konverter - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Konverter zum Ver
blasen bzw. Frischen von Nichteisenmetallen, insbesondere
auf dessen Lanze zum Aufblasen eines sauerstoffhaltigen
Gases bei gleichzeitigem Rühren der Schmelze; sie zielt
auf ein Verfahren mit hoher Sauerstoffausnutzung beim
Frischen von Nichteisenmetallen ab.
Ein bekanntes Sauerstoffaufblasverfahren zum Verblasen
von Kupferstein unter gleichzeitigem Einblasen eines
Rührgases beschreibt die US-Patentschrift 48 30 667. Bei
diesem Verfahren wird eine Kupfersulfidschmelze durch
Aufblasen von Sauerstoff zu metallischem Kupfer gefrischt
und gasförmiges Schwefeldioxid freigesetzt. Während des
Frischens wird zur Verbesserung der Sauerstoffausnutzung
und zur Verminderung des Anteils an Kupferoxyd im Ver
gleich zu Nickeloxyd das Bad gleichzeitig gerührt. Dieses
Verfahren hat sich an sich bewährt; es zeichnet sich
durch eine hohe Ausnutzung des Sauerstoffs bei verhält
nismäßig kurzer Frischzeit aus, ist jedoch mit der Gefahr
eines Überhitzens der Schmelze verbunden. Dies ist inso
fern nachteilig, als damit eine wesentliche Verringerung
der Futterhaltbarkeit und eine Beeinträchtigung der Qua
lität des gefrischten Kupfers verbunden ist.
Die herkömmlichen Aufblaslanzen sind verhältnismäßig kom
pliziert und daher entsprechend teuer. Diese Lanzen ragen
üblicherweise bis in die heiße Ofenzone oberhalb der
Schmelze, kommen aber auch als Tauchlanzen zur Verwen
dung. Zudem erfordern die Lanzen zum Schutz gegen Oxyda
tion und ein Anschmelzen eine intensive Kühlung mittels
Wasser oder eines Schutzgases. Eine wassergekühlte Lanze
ist aus der kanadischen Patentschrift 10 08 661 bekannt;
sie besitzt im Bereich der stärksten Temperaturbeanspru
chung einen vergrößerten Querschnitt für das Kühlwasser.
Die kanadische Patentschrift 12 34 292 beschreibt hinge
gen eine Konverterlanze zum Senkrechtaufblasen von Hoch
drucksauerstoff mit einem Druck von 1 bis 3 kg/cm2 auf
eine Schmelze bei gleichzeitigem Einblasen von Luft durch
Düsen. Der Lanzenabstand von der Badoberfläche beträgt
dabei im Hinblick auf eine hohe Sauerstoffgeschwindigkeit
im Brennfleck 40 cm.
Weiterhin beschreibt die kanadische Patentschrift
10 42 207 eine das Entstehen von Ansätzen durch Bad- und
Schlackenspritzer verhindernde Lanze, während die kanadi
sche Patentschrift 10 35 575 eine wartungsfreundliche
Lanze beschreibt, die sich auf einfache Weise austauschen
und vertikal einstellen läßt. Die Lanze besitzt keine
Wasserkühlung und besteht aus sich selbst verzehrenden
Rohren, die nach kurzer Zeit durch neue ersetzt werden
müssen. Hinzu kommt, daß die Lanze aus Gründen eines
gleichmäßigen Verschleißes ständig gedreht wird. Weitere
verhältnismäßig komplizierte Lanzenkonstruktionen, Sy
steme und Betriebsweisen zielen auf eine hohe Betriebssi
cherheit, gute Handhabbarkeit und eine hohe Frischwir
kung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Konverter
und ein Verfahren zum wirksamen Frischen von Nichteisen
metallen zu schaffen, bei denen es zu erheblich weniger
ansatzbildenden und verschleißfördernden Spritzern kommt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem feuerfest aus
gekleideten Konverter zum Frischen von Nichteisen-Ein
satzstoffen mit mindestens einer dessen Mauerwerk im un
teren Teil durchragenden Rührgasdüse und mindestens einer
das Mauerwerk im oberen Konverterteil durchragenden und
aus Gründen des Verschleißschutzes nur wenig
hervorstehenden Lanze, bei dem während des Aufblasens ei
nes sauerstoffhaltigen Gases und des Einblasens eines
Rührgases unterhalb der Badoberfläche zum Kühlen der
Schmelze feste Nichteisenmetalle wie Schrott chargiert
werden.
Als Nichteisenmetalle eignen sich Kupfer und Nickel, Kup
fer- und Nickeloxyde, Kupfer- und Nickelsulfide sowie
Kupfer- und Nickel-Eisen-Legierungen, bei Kupfer-,
Nickel- und Edelmetallschmelzen übliche durch Sauerstoff
oxydierbare Verunreinigungen sowie übliche Begleitele
mente. Unter Sauerstoffausnutzung ist das Mengenverhält
nis des mit dem geschmolzenen Nichteisenmetall verbun
denen Sauerstoffs einerseits und der Menge des insgesamt
eingeblasenen Sauerstoffs zu verstehen. Bei den
Prozentangaben handelt es sich, soweit nichts anderes an
gegeben ist, um Gewichtsprozente. Schließlich ist unter
einem abgewandelten Peirce-Smith-Konverter ein feuerfest
ausgekleidetes, um eine horizontale Achse drehbares Gefäß
zu verstehen, dessen charakteristischen Peirce-Smith-Dü
sen ausgebaut oder zumindest zeitweilig außer Betrieb ge
setzt wurden. Schließlich werden mit "Oxydschlacken"
feste oder halbfeste, bei der Oxydation entstehende Me
talloxyde bezeichnet, beispielsweise Kupfer- oder Kupfer
oxyd enthaltende Nickeloxyde.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum Frischen
von Nichteisen-Einsatzstoffen, bei dem vorzugsweise die
Verunreinigungen oxydiert werden und sich als Schlacke
oder Gas rasch entfernen lassen. Das erfindungsgemäße
Verfahren eignet sich insbesondere zum Frischen von
Nichteisen-Metallsulfiden, insbesondere Kupfer- und
Nickelsulfide sowie teilweise verblasener Sulfide wie
Halb-Blisterkupfer mit 1 bis 8% Schwefel sowie zum Ein- bzw.
Umschmelzen von Metallschrott.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung mit teilweise weggebrochener Wandung und an den
Stirnseiten angeordneten Lanzen dargestellten Trommel-Kon
verters des näheren erläutert.
Es handelt sich um einen abgewandelten Peirce-Smith-Kon
verter 10 zum Frischen bzw. Raffinieren einer Schmelze
aus Nichteisenmetallsulfid durch Aufblasen eines oxydie
renden Gases und Einblasen eines Rührgases unterhalb der
Badoberfläche. Der Konverter kann auch mit den bekannten
Peirce-Smith-Düsen ausgerüstet sein. Zum Rühren dienen
inerte oder reduzierende Gase, vorzugsweise Stickstoff,
der gegenüber geschmolzenen Nichteisenmetallen inert ist.
Das Konvertergehäuse 12 besitzt eine mit einem feuerfe
sten Futter 16 ausgekleidete Kammer 18. Das Konverterfut
ter besteht vorzugsweise aus feuerfesten Steinen. Die
Kammer ist unterteilt in einen die Schmelze 14 aufnehmen
den unteren Teil 20 und einen darüber befindlichen oberen
Teil 22. Poröse Stopfen 24 dienen zum Einblasen eines
Rührgases in die Schmelze 14, das in der Schmelze zur
Badoberfläche aufsteigende Blasen 25 bildet. Vor
teilhafterweise sind die Porösstopfen 24 so angeordnet,
daß sie sich ohne ein Abstechen der Schmelze 14 in eine
Position oberhalb der Badoberfläche bewegen lassen. Dies
dient der Gefahrenabwehr im Falle eines Lecks am Stopfen
oder in dessen Umgebung. Zwei Lanzen 26, 28 durchragen
die Konverterwandung im oberen Teil 22. Die Lanzen 26, 28
sind mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten
Sauerstoffquelle verbunden. Als Frischgas kommen Luft und
vorzugsweise mit Sauerstoff angereicherte Luft oder im
wesentlichen reiner Sauerstoffinfrage. Im vorliegenden
Falle ist unter im wesentlichen reiner Sauerstoff ein
Frischgas mit einem Sauerstoffgehalt von mindestens 85%
zu verstehen. Vorzugsweise kommt beim Frischen ein derar
tiger Sauerstoff zur Verwendung, da höhere Sauerstoffkon
zentrationen den Schrottsatz erhöhen.
Die Lanzen 26, 28 sind so ausgerichtet, daß das sauer
stoffhaltige Gas dort auf die Badoberfläche trifft, wo
die Schmelze mittels der aufsteigenden Gasblasen gerührt
wird. Dort schafft das Rührgas ständig eine frische bzw.
neue Badoberfläche zur Oxydation der in der Schmelze ent
haltenen Verunreinigungen. Die Lanzen 26, 28 liefern
einen gegenüber der horizontalen Mittellinie des Konver
ters nach abwärts in Richtung auf die Badoberfläche ge
richtete Gasstrahlen. So läßt sich ohne weiteres eine
75%ige Ausnutzung des Sauerstoffs erreichen, ohne daß
Hochgeschwindigkeitsgasstrahlen erforderlich sind. Bei
einigen Phasen des Kupferfrischens beträgt die
Sauerstoffausnutzung sogar 90% und mehr. Eine derartig
hohe Ausnutzung des Sauerstoffs bewirkt in Verbindung mit
dem Rühren durch Bodeneinblasen ein rasches Erhitzen der
Schmelze. Allerdings führt ein Überhitzen der Schmelze zu
einer Verkürzung der Futterhaltbarkeit. Zur Vermeidung
einer Überhitzung wird daher vorzugsweise im wesentlichen
reiner Nichteisenmetallschrott chargiert. Dabei kommt
vorzugsweise großstückiger Schrott zur Verwendung, der
rasch durch die steife Schlackenschicht absinkt. Vorzugs
weise wird grobstückiger Schrott mit langer Einschmelz
zeit zu Beginn des Sauerstoffblasens chargiert.
Die Lanzen 26, 28 sind außerhalb der heißesten Zone im
Konverterraum oberhalb der Schmelze an den Stirnseiten
30, 32 angeordnet; sie ragen lediglich ein kleines Stück
in den Ofenraum 18 und bieten daher den die Lebensdauer
beeinträchtigenden Bedingungen im Konverter nur eine be
grenzte Oberfläche. Dabei sollten die Lanzen so in bezug
auf die Badoberfläche angeordnet sein, daß sie für Bad- und
Schlackenspritzer nicht erreichbar sind. Vorzugsweise
sind die Lanzen so angeordnet, daß sie sich in einer
Ofenzone befinden, deren Temperatur - ohne die Verwendung
eines Hilfsbrenners - mindestens 25% unter der
Badtemperatur liegt. Die Lanzen sollten insbesondere we
niger als 1 m, vorzugsweise weniger als 10 cm in das Kon
verterinnere hineinragen; sie können jedoch auch mit
Hilfe einer einfachen Wasserkühlung ausgerüstet sein. Die
badferne Anordnung der Lanzen führt zu einem wirksamen,
mit verhältnismäßig geringen Kosten und geringem
Wartungsaufwand verbundenen Konverter zum Frischen von
Nichteisen-Einsatzstoffen.
Der abgewandelte Peirce-Smith-Konverter besitzt auf Rol
len 35, 37 gelagerte Ringe 34, 36 sowie einen mit einem
Motor 38 versehenen mechanischen Antrieb 40. Dieser An
trieb dreht den über die Ringe 34, 36 auf den Rollen 35,
37 gelagerten Konverter 12. Beim Abstechen wird der Kon
verter 12 so lange um seine Achse gedreht, bis die
Schmelze aus einem Abstichloch 42 abfließt. Die
Porösstopfen 24 verschleißen mit dem feuerfesten Futter
16 und fallen daher von Zeit zu Zeit aus. Demgemäß sind
die Stopfen 24 vorzugsweise im Abstand von dem Antrieb 40
angeordnet, und ist die im Konverter befindliche Menge
der Schmelze 14 so eingestellt, daß sich die Porösstopfen
24 beim Drehen des Konverters ohne ein Abstechen der
Schmelze bis über die Badoberfläche bewegen lassen.
Bei einem Versuch kam ein düsenloser abgewandelter
Peirce-Smith-Konverter mit zwei stirnseitig angeordneten
Lanzen zur Verwendung. Ein entfernbarer Luft/Brennstoff-Brenner
diente zum Beheizen des Konverters während der
Stillstandszeiten und fünf Porösstopfen zum Einblasen ei
nes Rührgases. Die beiden Sauerstofflanzen waren entspre
chend der zeichnerischen Darstellung in Fig. 1 einander
gegenüberliegend so in den Stirnseiten des Konverters an
geordnet, daß sie einer nur geringen Beanspruchung durch
die Ofentemperatur und -atmosphäre unterlagen. Jede Sau
erstofflanze besaß eine Wasserkühlung und eine Gasleitung
durch die Kühlwasserführung zum Einblasen eines brennba
ren Gases und demgemäß zum Betrieb der Lanze als Brenner.
Die antriebsferne Lanze war um etwa 45° abwärts in bezug
auf die horizontale Längsachse des Konverters geneigt, um
den Sauerstoff in den Bereich einer Rührzone zu bringen,
während bei der gegenüberliegenden, in ähnlicher Weise
angeordneten Lanze der Neigungswinkel 25° betrug. In der
selben Stirnwand des Konverters kann auch ein
Luft/Erdgas-Hilfsbrenner angeordnet sein. Des weiteren
können als Starthilfe oder zur Erhöhung des Schrottsatzes
extern betriebene Brenner dienen oder Brennstoff in die
Lanzen eingespeist werden. Während des Frischens ist je
doch eine Brennstoffzufuhr nicht erforderlich.
Angesichts der geringen Gefährdung durch Bad- und
Schlackenspritzer können die Brenner und die Sauer
stofflanzen gleichzeitig betrieben werden. Außerdem läßt
sich das Bodenrühren zusammen mit einem Brennerbetrieb
zum Halten der Schmelze, einer Kupfermatte oder der
Schlacke unbegrenzt anwenden. Das Bodenrühren bewirkt
eine Zirkulation der Schmelze; es führt zu einem gleich
mäßigen Erwärmen der Schmelze und verhindert deren Ein
frieren am Boden des Konverters. Die Bodenstopfen 24 wur
den mit Stickstoff zum Rühren einer Schmelze aus Halb-Blister-Kupfer
betrieben; sie bestanden aus nicht gerich
teter Narco-A94-Schmelz-Tonerde in einer Menge von
3,8·10-3 Nm3/s. Die Porösstopfen waren so beschaffen
und angeordnet, daß sie in der Lage waren, eine Oberflä
chenzone mit einem Durchmesser von 0,9 bis 1,2 m ständig
schlackenfrei halten konnten.
Insgesamt wurden 15 Versuchsschmelzen mit Halb-Blister-Kupfer
durchgeführt. Dabei wurden etwa 120 t Halb-Blister-Kupfer
mit etwa 3% Schwefel durch kombiniertes
Blasen zu Blisterkupfer gefrischt. Die Sauerstofflanzen
besaßen einen Durchmesser von 15,2 cm mit einem konzen
trischen Einsatz eines Durchmessers von 7,0 cm zur Erhö
hung der Gasgeschwindigkeit. Die Gasgeschwindigkeit be
trug bei Blasraten von 84 bis 91 t/d je Lanze 139 bis
150 m/s. Sämtliche Gasgeschwindigkeiten wurden auf die
Lanzenspitze sowie Normaldruck und -temperatur berechnet.
Die angestrebte Konvertertemperatur lag bei 1260 bis
1290°C. Bei einer Temperatursteigerung auf über 1315°C
wurden Reinkupferanoden zum Kühlen der Schmelze einge
setzt. Des weiteren dienten große Blöcke und Pfannenan
sätze als Kühlmittel. Diese Blöcke und Ansätze benötigten
im allgemeinen zwei Stunden bis zum völligen Einschmel
zen. Mit Hilfe einer Sauerstoffmessung wurde jeweils das
Frischende bestimmt. Bei Frischende wurde jeweils eine
hinreichende Menge Schrott aus Reinkupferanoden char
giert, um die Badtemperatur auf unter etwa 1215°C, vor
zugsweise auf 1190 bis 1204°C zu drücken. Diese Tempera
turverringerung erhöht die Entschwefelungswirkung beim
Badrühren mit Stickstoff und treibt zusätzlichen Schwefel
aus der Schmelze. Tatsächlich ergab sich beim
Stickstoffrühren im Temperaturbereich von 1150 bis 1315°C
eine Verringerung des Schwefelgehalts. So wurde denn eine
weitere Stunde mit Stickstoff gerührt, um den Schwefel
gehalt weiter abzusenken. Die sich an der Badoberfläche
sammelnde Schlacke wurde bedarfsweise von Zeit zu Zeit
entfernt. Das Entfernen der Schlacke nach jedem zweiten
Zyklus ist insofern von Vorteil, als es zu einer Verrin
gerung der Schlackenmenge führt, die ansonsten zu einem
verstärkten Spritzen an der Lanze gegenüber der Antriebs
seite während und nach dem zweiten Zyklus führen würde.
Auf die beschriebene Weise ließ sich Halbblister-Kupfer
erfolgreich zu Blister-Kupfer frischen. Feste Kupferplat
ten, Blöcke und Pfannenansätze dienten als Kühlmittel.
Die zusammengefaßten Daten von 15 Versuchsschmelzen fin
den sich in der nachfolgenden Tabelle II.
Die nachfolgende Tabelle III gibt den Kühlmittel- oder
Schrottzusatz in Abhängigkeit von der Sauerstoffblasrate
unter Verwendung einer oder auch zwei Lanzen wieder.
Das Gesamtausbringen an Kupfer betrug 84%; zusätzlich
87% des Nickeleinbringens gerechnet als 3,8 : 1 Cu : Ni
Kupferstein. Beim herkömmlichen Düsen-Frischen zum Her
stellen von Blister-Kupfer beträgt der Endschwefelgehalt
130 bis 150 ppm. Hingegen lag der Endschwefelgehalt des
Blister-Kupfers bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nach
dem Rühren bei 67+29 ppm Schwefel und 0,76+0,15%
Nickel.
Der Reinheitsgrad des Sauerstoffs betrug 96%. Der Sauer
stoffverbrauch wurde bei den einzelnen Versuchen gemes
sen. Bei der Entnahme von Proben des Halbblister-Kupfers
traten periodisch Schwierigkeiten auf, weswegen gegebe
nenfalls Durchschnittswerte bestimmt wurden. Die beiden
Lanzen wurden einzeln und gemeinsam getestet. Die mitt
lere Sauerstoffausbeute betrug 58% für die antriebssei
tige, um 25° geneigte Lanze bei 91 Tagestonnen und 80%+6%
bei der um 45° geneigten anderen Lanze sowie 84%+9%
beim Zwei-Lanzenbetrieb. Wegen Fehlens eines einfa
chen und genauen Verfahrens wurde die Sauerstoffausbeute
aufgrund der geschätzten Gewichte von Einsatz und Ab
stichmenge sowie in zahlreichen Fällen aufgrund einer
Mittelwertbildung bestimmt.
In der nachfolgenden Tabelle IV sind die Behandlungszei
ten für das Frischen eines etwa 3% Schwefel enthaltenden
Kupfers des vorliegenden Verfahrens den Frischzeiten des
nicht für die Verwendung von Kühlschrott geeigneten Dü
sen-Verfahrens gegenübergestellt.
Die Daten der Tabelle IV zeigen die Vorteile beim Fri
schen lediglich mit der antriebsseitigen Lanze, wenn
gleich die Frischzeit infolge des experimentellen Charak
ters der Versuche stark erhöht war. Bei einem Betrieb un
ter Produktionsbedingungen dürften sich die aus der nach
folgenden Tabelle V im Vergleich zu dem herkömmlichen Dü
sen-Verfahren bei einer Produktion von 181 Tagestonnen
ersichtlichen Frischzeiten ergeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert im Vergleich zu
dem Düsen-Verfahren in etwa denselben Zeitaufwand. Jedoch
ergibt das erfindungsgemäße Verfahren geringere Endschwe
felgehalte bei verringerten Instandhaltungskosten. Des
weiteren erlaubt der Wärmeüberschuß das Einschmelzen von
Kupferschrott ohne zusätzliche Brennstoffkosten und ohne
einen besonderen Umschmelz- oder Halteofen.
Claims (15)
1. Konverter zum Verblasen von Nichteisen-Einsatzstoffen
durch Aufblasen eines sauerstoffhaltigen Gases mit
- - einem feuerfest ausgekleideten Gehäuse (12) mit einem unteren, die Schmelze (14) aufnehmenden und einem darüber befindlichen oberen Teil (20, 22),
- - Gaseinlässen (24) im unteren Teil zum Rühren der Schmelze und
- - mindestens einer im oberen Teil angeordneten, an eine Leitung für sauerstoffhaltiges Gas ange schlossenen und auf die Rührzone gerichteten Lanze (26, 28), die
- - nur minimal in den Konverterinnenraum (18) hinein ragt.
2. Konverter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Lanze (26, 28) zusätzlich an eine Brenn
gasquelle anschließen läßt.
3. Konverter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lanze (26, 28) nach abwärts geneigt
ist und das Konverterfutter (36) weniger als 1 m
überragt.
4. Konverter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet daß die Lanze (26, 28) in einer
Stirnwand (30) angeordnet ist.
5. Konverter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß die Lanze (26, 28) an eine Sauerstoffquelle mit
niedrigem Sauerstoffdruck angeschlossen ist.
6. Konverter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß im unteren Teil Porösstopfen (24)
für ein Spülgas angeordnet sind.
7. Konverter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Porösstopfen (24) mit Abstand zu einem unter
halb des unteren Teils angeordneten Drehantrieb (40)
angeordnet sind.
8. Konverter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Porösstopfen (24) ohne ein Ab
stechen der Schmelze (14) in eine Lage oberhalb des
Badspiegels bringen lassen.
9. Verfahren zum Verblasen von Nichteisen-Einsatzmaterialien,
bei dem
- - das Einsatzmaterial in einem Konverter (10) einge schmolzen,
- - die Schmelze durch Einblasen eines Gases unterhalb der Badoberfläche gerührt, zur Badoberfläche ge bracht und dort feste Oxydationsprodukte entfernt sowie
- - auf die freiliegende Badoberfläche mit Hilfe einer nur wenig in den Ofenraum hineinragenden Lanze ein sauerstoffhaltiges Gas geblasen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmelze mit Hilfe eines festen Nichteisenme
talls gekühlt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß im wesentlichen reiner Sauerstoff auf
die Schmelze und über Bodendüsen im wesentlichen rei
ner Stickstoff in die Schmelze geblasen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kupferschmelze nach der
Beendigung des Frischens und vor einem Bodenrühren
mit Hilfe von Kupferschrott auf eine Temperatur unter
etwa 1200°C gekühlt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur der Schmelze mit
Hilfe einer Verbrennung eingestellt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß eine sulfidische Schmelze ge
frischt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schmelze durch Einblasen ei
nes Inertgases durch Porösstopfen gerührt wird, die
sich durch Drehen des Konverters ohne ein Abstechen
über die Badoberfläche bewegen lassen.
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