DE4202916A1 - Stirndeckel und vorrichtung zum anlegen eines stirndeckels an eine rolle - Google Patents
Stirndeckel und vorrichtung zum anlegen eines stirndeckels an eine rolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stirndeckel aus Flächenma
terial mit einer vorbestimmten Steifigkeit zum Verpac
ken von auf einem Rollenkern aufgewickelten Bahnen und
eine Vorrichtung zum Anlegen eines Stirndeckels an eine
Rolle mit einem Anlegekopf, der einen Stirndeckel er
greift und an der Rolle zur Anlage bringt.
Auf einem Rollenkern aufgewickelte Bahnen, beispiels
weise Papierbahnen, werden vor dem Transport üblicher
weise so verpackt, daß an die Stirnseiten ein Stirndec
kel aus Flächenmaterial mit einer vorbestimmten Stei
figkeit angelegt wird und dann die Rolle mit einem Ver
packungsmaterial, beispielsweise Packpapier, umhüllt
wird. Das Verpackungsmaterial steht seitlich über die
Rolle über. Der Überstand wird über den Innenstirndek
kel gefaltet. Sodann kann ein weiterer Stirndeckel, ein
Außenstirndeckel, aufgebracht werden, der üblicherweise
mit dem gefalteten Überstand und mit dem Innenstirndek
kel verklebt wird.
Solange der Stirndeckel noch nicht von dem gefalteten
Überstand des Verpackungsmaterials festgehalten wird,
muß er auf andere Art und Weise an der Stirnfläche der
Rolle fixiert werden. Hierzu ist es bekannt, in den
Rollenkern Stopfen einzuschlagen, die dort durch Rei
bungs- oder Klemmkräfte halten, und den Stirndeckel mit
Hilfe von Klammern oder Nägeln an den Stopfen zu befe
stigen. Mit der zunehmenden Forderung nach Umweltver
träglichkeit von Verpackungen sind diese Stopfen jedoch
nur schwer vereinbar. Sie bestehen nämlich in der Regel
aus einem Material, das nicht wiederverwendbar ist. Die
Wiederverwendung der Stopfen an sich ist aber ebenfalls
schwierig, da diese Stopfen beim Herausziehen aus dem
Rollenkern in der Regel beschädigt oder zerstört wer
den.
Die Befestigung der Stirndeckel am Rollenkern selbst
mit Hilfe von Klammern oder Nägeln ist im normalen Pro
duktionsprozeß nicht mit der ausreichenden Genauigkeit
durchzuführen, so daß die Gefahr besteht, daß die Klam
mern oder Nägel in die aufgewickelte Bahn geschlagen
werden und diese beschädigen. Zudem werden gelegentlich
Rollenkerne aus Metall verwendet, in die Nägel oder
Klammern ohnehin nicht eingeschlagen werden können.
Es ist auch bekannt, die Stirndeckel erst kurz vor dem
Einwickeln der Rolle mit dem Verpackungsmaterial anzu
legen und die Stirndeckel so lange festzuhalten, bis
der gefaltete Überstand des Verpackungsmaterials die
Stirndeckel in ausreichendem Maße festhält. Dieses Ver
fahren bietet aber keine ausreichende Sicherheit beim
Verpacken, da bei einer Störung des Verpackungsprozes
ses die Stirndeckel abfallen können, bevor das Verpak
kungsmaterial in der Lage ist, die Stirndeckel festzu
halten. Außerdem können die Stirndeckel beim Aufbringen
des Verpackungsmaterials in einem nicht mehr tolerier
baren Maß verrutschen, so daß die zu verpackende Rolle
nicht mehr überall gleichmäßig geschützt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stirn
deckel anzugeben, der ohne Stopfen im Rollenkern mit
ausreichender Sicherheit an der Rolle befestigbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Stirndeckel der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß im Flächenmaterial
mindestens eine Trennungslinie vorgesehen ist, die zu
sammen mit einer Basislinie mindestens eine Zunge um
grenzt, die um die Basislinie aus dem Flächenmaterial
herausklappbar ist.
Die herausklappbare Zunge kann in den Rollenkern einge
führt werden und hält dann den Stirndeckel an der Rolle
fest. Obwohl diese Verbindung relativ einfach lösbar
ist, reicht sie doch aus, um den Stirndeckel so lange
sicher an der Stirnseite der Rolle zu halten, bis das
Verpackungsmaterial mit seinem gefalteten Überstand die
Haltefunktion übernimmt. Da die Basislinie im Bereich
der Mitte des Stirndeckels angeordnet ist, ist durch
die Zunge die Lage des Stirndeckels in Bezug auf den
Rollenkern und somit in Bezug auf die Mitte der Stirn
seite der Rolle weitgehend fixiert. Beim Verpacken be
hält der Stirndeckel durch diese Steckverbindung im
wesentlichen die gewünschte Lage bei, ohne daß zusätz
liche Maßnahmen erforderlich sind. Solange der Stirn
deckel nicht gebraucht ist, also beispielsweise auf
einem Vorratsstapel liegt, hat er eine ebene Form. Die
Zunge befindet sich in der Ebene des Stirndeckels, d. h.
sie steht noch nicht vor. Erst, wenn der Stirndeckel an
die Rolle angelegt werden soll, wird die Zunge heraus
geklappt. Aus dem bisher im wesentlichen ebenen Gebilde
des Stirndeckels wird mit dieser Maßnahme ein räumli
ches Gebilde, bei dem die notwendigen Befestigungsmit
tel integraler Bestandteil des Stirndeckels sind. Zu
sätzliche Materialien zum Verpacken der Rolle, etwa
Stopfen oder auch Klammern oder Nägel, können vollstän
dig entfallen. Dies erleichtert die Entsorgung des Ver
packungsmaterials ganz erheblich. Außerdem sind beim
Auspacken der Rolle weniger Arbeitsschritte zu leisten.
Eine Verletzungsgefahr durch Nägel oder Klammern, die
möglicherweise im Stirndeckel verbleiben, besteht nicht
mehr. Trotzdem wird durch die Fixierung des Stirndek
kels an der Stirnseite der zu verpackenden Rolle eine
ausreichende Sicherheit beim Verpacken der Rolle ge
währleistet.
Um die Sicherheit der Steck- oder Klemmverbindung zwi
schen dem Rollenkern und dem Stirndeckel zu erhöhen,
sind in einer vorteilhaften Ausgestaltung mehrere Zun
gen vorgesehen, wobei die Endpunkte der Basislinien auf
einem Kreis angeordnet sind. Die herausgeklappten
Stirndeckel bilden dann eine Art offenes Polygon. Da
die Endpunkte der Basislinien auf einem Kreis angeord
net sind, übernimmt jede Zunge die gleiche Stützfunk
tion, d. h. alle Zungen werden gleichmäßig belastet.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind
zwei Zungen vorgesehen, deren Basislinien im wesentli
chen parallel zueinander verlaufen. Da aufgrund der
Eigensteifigkeit des Flächenmaterials des Stirndeckels
auch nach dem Herausklappen der Zungen aus dem Flächen
material eine gewisse Spannung in dem Knick entlang der
Basislinie vorhanden ist, haben die beiden Zungen das
Bestreben, sich aufzuspreizen. Hierdurch üben sie nach
dem Einführen in den Rollenkern eine Klemmkraft aus,
die zu einer weiteren Verbesserung der Haltekraft des
Stirndeckels im Rollenkern dient. Die Verwendung von
zwei Zungen erzeugt eine ausreichende Haltekraft. Bei
der Verwendung von nur zwei Zungen ist die Handhabung
auch relativ einfach.
Bevorzugterweise verbleibt hierbei zwischen den Basis
linien ein Steg mit einer Breite im Bereich von 20 bis
40 mm. Ein derartiger Steg ist notwendig, aber auch
ausreichend, um eine zuverlässige Verbindung zwischen
den Zungen und dem Flächenmaterial des Stirndeckels
aufrechtzuerhalten. Ein derartiger Steg erlaubt auch
die Verwendung eines Widerlagers beim Herausklappen der
Zungen aus der Ebene des Stirndeckels.
Wenn der Durchmesser des Kreises dem Innendurchmesser
des Rollenkernes entspricht, wie dies in einer vorteil
haften Ausgestaltung der Fall ist, kommen die Kanten
der Zungen vollständig an den Innenumfang des Rollen
kernes zur Anlage. Es wird also hier eine relativ hohe
Klemmkraft erzielt. Die Stirndeckel können dann nahezu
spielfrei auf der Stirnseite der zu verpackenden Rolle
positioniert werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vor
gesehen, daß die Trennungslinie unterbrochen ist. Es
verbleiben also zwischen der Zunge und dem Flächenmate
rial des Stirndeckels Haltebereiche, in denen die Zunge
und der Stirndeckel weiterhin zusammenhängen. Hierdurch
wird zwar die zum Herausklappen der Zunge aus dem
Stirndeckel notwendige Kraft erhöht, die Handhabung der
Stirndeckel vor dem Herausklappen der Zungen wird je
doch vereinfacht, da keine Gefahr besteht, daß sich die
Zungen während einer derartigen Handhabung von selbst
aus der Ebene des Flächenmaterials des Stirndeckels
herausbewegen. Sie werden vielmehr durch die Bereiche,
in denen die Trennungslinie unterbrochen ist, gehalten.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Trennungslinie
einmal im Bereich der Zungenspitze unterbrochen ist.
Die Zungenspitze ist der Bereich der Zunge, der am
weitesten von der Basislinie entfernt ist. Es genügt
hier eine relativ schmale oder kleine Unterbrechung der
Trennungslinie, um die Zunge zuverlässig in der Ebene
des Stirndeckels zu halten. Andererseits kann der appa
rative Aufwand zum Lösen der Zunge aus dem Stirndeckel
und zum Herausklappen relativ kleingehalten werden, da
die Verbindung zwischen Zunge und Stirndeckel dann mit
einer relativ kleinen Kraft, die auf einen relativ gro
ßen Hebel wirkt und somit ein großes Losbrechmoment
erzeugt, gelöst werden kann.
Mit Vorteil ist die Trennungslinie ausgestanzt. Da die
Stirndeckel ohnehin aus geraden Bogen ausgestanzt wer
den, ist die Erzeugung der Trennungslinie ohne größeren
Zusatzaufwand möglich. Es ist lediglich erforderlich,
daß Ausstanzwerkzeug geringfügig zu modifizieren.
Vorteilhafterweise ist die Trennungslinie als Perfora
tion ausgebildet. Eine Perforation läßt sich leicht
aufbrechen, gestattet es jedoch andererseits, daß die
Zunge während des Transports in der Ebene des Stirndec
kels verbleibt. Eine derartige Perforation kann ohne
und auch mit Unterbrechung der Trennungslinie vorgese
hen sein.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist im
Innern der Zunge mindestens eine weitere Trennungslinie
vorgesehen, die zusammen mit der Basislinie eine klei
nere Zunge umgrenzt. Insbesondere in Papierfabriken
werden in der Regel Rollenkerne mit unterschiedlichen
Durchmessern verwendet, beispielsweise Rollenkernen mit
einem Innendurchmesser von etwa 76 mm (3 Zoll) oder
einem Innendurchmesser von etwa 150 mm (6 Zoll). Wenn
nun Zungen unterschiedlicher Größe in einem einzigen
Stirndeckel vorgesehen sind, kann dieser Stirndeckel
auch für Rollenkerne mit unterschiedlichen Innendurch
messern verwendet werden. Hierdurch vereinfacht sich
die Lagehaltung erheblich. Auch wird der Produktions
prozeß flexibler gestaltet, da nicht mehr darauf geach
tet werden muß, daß der richtige Stirndeckel zum rich
tigen Rollenkern zugeordnet wird.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Länge der Unterbrechung
der Trennungslinie einer weiter innen liegenden Zunge
kleiner als die einer weiter außen liegenden Zunge ist.
Damit wird sichergestellt, daß beim Herausklappen der
weiter innen liegenden Zunge, also der Zunge für die
Rollenkerne mit kleinerem Durchmesser, auch nur die
innere Zunge herausgeklappt wird, die weiter außen lie
genden Zunge oder die weiter außen liegenden Zungen
jedoch aufgrund der größeren Unterbrechung zuverlässig
im Stirndeckel festgehalten werden. Umgekehrt werden
beim Herausklappen der äußeren Zungen die inneren Zun
gen mitgenommen, da die Haltekraft der Unterbrechung
ausreicht. Die zum Herausklappen der Zungen aus der
Ebene des Stirndeckels notwendige Kraft steigt also von
innen nach außen an.
Vorteilhafterweise ist jede Zunge an ihrem der Basisli
nie gegenüberliegenden Ende abgeschrägt. Dies erleich
tert das Einführen der Zunge in den Rollenkern. Außer
dem ist es nicht notwendig, daß der Stirndeckel immer
in einer exakt angerichteten Winkellage zum Heraus
klappwerkzeug der Anlegestation liegt. Durch die
Abschrägung, die in ihrer Negativform dann entsprechend
im Stirndeckel vorhanden ist, läßt sich eine gewisse
Korrektur erreichen.
Als vorteilhafte Größe für die Schräge hat sich erwie
sen, wenn die Schräge einen Winkel im Bereich von 20°
bis 60° gegenüber der Längsseite der Zunge aufweist.
Dies entspricht einem Winkelbereich von 70° bis 30° zur
Basislinie. Mit einem derartigen Winkel ist einerseits
die Hangabtriebskraft ausreichend, um auch bei Schief
lage des Stirndeckels sicherzustellen, daß die Zunge in
die Hülse eingeführt werden kann. Andererseits ist die
Zungenspitze stumpf genug, um nicht beschädigt zu wer
den. Das Zungenende selbst kann wiederum abgeflacht
sein.
Vorteilhafterweise verläuft die Trennungslinie jeder
Zunge ausgehend von der Basislinie zunächst im wesent
lichen rechtwinklig zu dieser über eine Länge von min
destens 50 mm. Dieser Bereich bewirkt die eigentliche
Haltefunktion der in den Rollenkern eingeführten Zunge.
Bei einer derartigen Länge ist gewährleistet, daß der
Stirndeckel nicht aus dem Rollenkern herauskippen kann.
Hierbei ist bevorzugt, daß der abgeschrägte Teil der
Zunge eine Länge im Bereich von 0,8- bis 2,5-fachen der
Länge aufweist, in der die Trennungslinie im wesentli
chen rechtwinklig zur Basislinie verläuft. Die "Zungen
spitze" hat also eine Länge im Bereich des 0,8- bis
2,5-fachen der Länge der "Zungenbasis". Die Zunge läßt
sich dann relativ einfach in den Rollenkern einführen,
ohne daß die Haltekraft der Zunge in dem Rollenkern
leidet.
Vorteilhafterweise ist die Basislinie gerillt. Es ent
steht hier eine Soll-Knicklinie, entlang der die Zungen
aus dem Flächenmaterial herausklappbar sind. Die Ril
lung muß nicht unbedingt zusammen mit den Basislinien
enden. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn sich die Rillen
nicht über den gesamten Stirndeckel erstrecken, da an
sonsten die Gefahr besteht, daß der Stirndeckel entlang
dieser Rillen gefaltet wird.
Vorteilhafterweise ist das Flächenmaterial des Stirn
deckels durch Wellpappe, Bierfilzkarton oder Mischpappe
gebildet. Diese Materialien lassen sich leicht entsor
gen und einer Wiederverwertung zu führen. Andererseits
bieten sie einen ausreichenden Schutz beim Transport
der verpackten Rolle und eine ausreichende Eigenstei
figkeit für die Handhabung des Stirndeckels. Auch ande
re Materialien mit ähnlichen Eigenschaften können Ver
wendung finden.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Basislinien senkrecht
zum Wellenverlauf verlaufen. Hierdurch erhalten die
Zungen auch im herausgeklappten Zustand eine relativ
hohe Eigensteifigkeit.
Vorteilhafterweise ist insbesondere am Außenumfang eine
mit der Winkellage der Zunge in vorbestimmter Beziehung
stehende Markierung vorgesehen. Mit Hilfe dieser Mar
kierung können die Stirndeckel in einem Magazin korrekt
ausgerichtet werden. In einer anderen Ausgestaltung
können die Markierungen dazu verwendet werden, während
des Anlegens des Stirndeckels oder kurz davor die
Stirndeckel in ihrer Winkellage so auszurichten, daß
das Anlegewerkzeug die Zungen in der gewünschten Art
und Weise aus dem Stirndeckel herausklappen kann.
Bevorzugterweise ist die Markierung durch eine Ausneh
mung gebildet. Eine Ausnehmung läßt sich leicht her
stellen und zuverlässig erfassen.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung der ein
gangs genannten Art zum Anlegen eines Stirndeckels an
eine Rolle, bei der der Anlegekopf mindestens einen
Ausdrückhebel aufweist, der aus einer im wesentlichen
parallel zur Ebene des Anlegekopfes liegenden Ebene um
eine Schwenkachse in eine Endstellung im wesentlichen
senkrecht zu dieser Ebene verschwenkbar ist.
Mit einer derartigen Vorrichtung läßt sich die Zunge
bzw. lassen sich die Zungen aus dem Stirndeckel heraus
klappen und so ausrichten, daß sie im wesentlichen
senkrecht zur Ebene des Stirndeckels stehen, also in
den Rollenkern eingeführt werden können. Die Schwenkbe
wegung erfolgt dabei natürlich so, daß die Zunge bzw.
die Zungen schließlich in Richtung auf die Rolle vor
stehen. Bei einem derartigen Anlegekopf kann man auf
die bekannten Vorrichtungen zum Einschießen von Klam
mern oder Nägel verzichten. Hierdurch wird der Anlege
kopf und damit die gesamte Vorrichtung einfacher. Auch
ist der Betrieb der Vorrichtung einfacher, da nicht
mehr darauf geachtet werden muß, daß genügend Klammern
oder Nägel in einem Vorratsmagazin enthalten sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei Aus
drückhebel vorgesehen, die aufeinander zu verschwenkbar
sind. Hierdurch werden Kräfte auf den Stirndeckel ver
mieden, die parallel zu der Ebene der Stirndeckel wir
ken und zu einer Verschiebung des Stirndeckels führen
könnten. Diese Kräfte werden durch die beiden aufein
ander zu bewegbaren Ausdrückhebel gegeneinander aufge
hoben. Es verbleibt eine resultierende Kraft, die le
diglich dazu dient, die Zungen aus dem Stirndeckel her
auszuklappen.
Besonders bevorzugt ist hierbei, daß die beiden Aus
drückhebel über einen Winkel von 90° hinaus verschwenk
bar sind. Der über 90° hinausgehende Winkelbetrag kann
dabei relativ klein sein. Bei einem derart ausgestalte
ten Anlegekopf ist es aber möglich, daß die beiden Aus
drückhebel die beiden herausgeklappten Zungen zwischen
sich einklemmen. Wenn nun die beiden Ausdrückhebel in
den Rollenkern eingeführt werden, können sie die Zungen
mit in den Rollenkern hineinziehen. Hierdurch wird eine
sichere Positionierung des Stirndeckels an der Rolle
erreicht.
Vorteilhafterweise ist eine Ablage vorgesehen, von der
der Anlegekopf den Stirndeckel ergreift, wobei in der
Ablage für jede Zunge Öffnungen vorgesehen sind, durch
die die Zunge klappbar ist. Eine derartige Ablage ohne
Öffnungen ist an sich bekannt, beispielsweise aus
DE 38 03 874 C2. Hier dient diese Ablage dazu, die
Stirndeckel auf dem Weg von einem Speicherplatz zur
Rolle in Bezug auf die Rolle zu zentrieren. Eine der
artige Ablage hat neben der Zentrierungsfunktion auch
den Vorteil, daß die Stirndeckel bis zum Ergreifen
durch den Anlegekopf in ihrer ebenen Form belassen wer
den können. Der Platzaufwand hält sich dadurch in Gren
zen. Die Ablage bildet gleichzeitig das Widerlager, das
das Herausklappen der Zungen aus dem Stirndeckel er
leichtert.
Bevorzugterweise weist dabei die Ablage eine Positio
niereinrichtung auf, um den Stirndeckel zu verdrehen.
Hiermit ist es möglich, die Zungen so auszurichten, daß
sie problemlos durch die Ausdrückhebel aus der Ebene
der Stirndeckel herausgeklappt werden können, ohne daß
die Ausdrückhebel versehentlich gegen eine Stelle ge
führt werden, die außerhalb der Trennungslinie liegt.
Die Positioniereinrichtung weist hierzu bevorzugterwei
se einen Sensor auf, der die Markierung erfaßt. Da die
Markierung mit der Winkellage der Zungen korreliert,
läßt sich anhand der Position der Markierung leicht
feststellen, ob die Zungen in der richtigen Winkelposi
tion liegen. Ist dies nicht der Fall, kann der Stirn
deckel entsprechend verdreht werden.
Mit Vorteil bildet die Ablage einen Teil einer
Zentrierstation, die den Stirndeckel in Bezug auf die
Rolle zentriert. Dies vereinfacht die Anbringung der
Stirndeckel an der zu verpackenden Rolle weiter ganz
erheblich, da die Zungen nun automatisch in der richti
gen Position sind, um in den Rollenkern eingeführt zu
werden. Zusätzliche Maßnahmen sind nicht notwendig.
Auch ist es nicht erforderlich, die Stirndeckel in ei
ner bestimmten Position auf einer Speichervorrichtung
abzulegen.
Mit Vorteil sind in der Ablage zwei Öffnungen vorgese
hen, die durch einen Plattenbereich voneinander ge
trennt sind, dessen Breite im wesentlichen der des Ste
ges des Stirndeckels entspricht. Der Plattenbereich
kann etwas schmaler, sollte aber nicht breiter als der
Steg sein. Dieser Plattenbereich bildet damit das Wi
derlager, das zweckmäßigerweise für das Herausklappen
der Zungen aus der Ebene des Stirndeckels vorgesehen
ist.
Bevorzugterweise stimmt die Lage der Schwenkachse im
wesentlichen mit der Lage der Basislinie überein. Damit
ergeben sich beim Ausschwenken relativ wenige Reibungen
zwischen dem Ausdrückhebel und der Zunge, so daß die
Vorrichtung energetisch günstig arbeitet. Außerdem ist
die Gefahr einer Beschädigung des Stirndeckels oder der
Zunge relativ gering.
Vorteilhafterweise ist eine Steuereinrichtung vorgese
hen, die nach dem Anlegen des Anlegekopfes an den
Stirndeckel die Ausdrückhebel um einen Winkel nicht
größer als 90° verschwenkt, den Anlegekopf zur Rolle
bewegt und vor dem Anlegen des Stirndeckels an die Rol
le die Andrückhebel weiter aufeinander zu bewegt, um
die Zungen zwischen ihnen einzuklemmen. Die Andrückhe
bel verschwenken zunächst die Zungen aus der Ebene des
Stirndeckels heraus. Danach wird der Stirndeckel von
der Ablage abgehoben. Hierzu ist in der Regel nicht
einmal mehr ein Saugkopf notwendig, wie er bisher vor
gesehen war, da die Ausdrückhebel die Zungen zwischen
sich festhalten. Vor dem Einfahren der Zunge in den
Rollenkern werden die beiden Ausdrückhebel weiter auf
einander zu bewegt, um die Zungen zwischen sich einzu
klemmen. Wie oben beschrieben, können die Spitzen der
Zungen nun in das Innere des Rollenkerns hineingezogen
werden. Wenn die Ausdrückhebel nun ein wenig geöffnet
werden, läßt die Reibung zwischen den Zungen und den
Ausdrückhebeln nach. Die Zungen verkeilen sich vielmehr
in dem Rollenkern, so daß die Ausdrückhebel problemlos
aus dem Rollenkern herausgezogen werden können. Ein
derartiges Bewegungsmuster der Ausdrückhebel läßt sich
leicht mit einem 3-Positions-Zylinder oder einem ande
ren Antrieb erreichen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 einen Stirndeckel,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Stirndec
kels nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Stirndeckel mit einer in einen Rollen
kern eingeführten Zunge,
Fig. 4 einen Stirndeckel mit einer in einen größeren
Rollenkern eingeführten Zunge,
Fig. 5 eine Stirndeckelzuführvorrichtung,
Fig. 6 eine Ablage der Stirndeckelzuführvorrichtung,
Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Anlegekopf der
Stirndeckelzuführvorrichtung,
Fig. 8 einen Schnitt VIII-VIII nach Fig. 7,
Fig. 9 einen Querschnitt durch den Anlegekopf vor
dem Ausschwenken der Zungen,
Fig. 10 einen Querschnitt durch den Anlegekopf nach
dem Ausschwenken der Zungen und
Fig. 11 einen Querschnitt durch den Anlegekopf bei
Einführen der Zungen in einen Rollenkern.
Ein Stirndeckel 1 aus Wellpappe weist im Bereich seiner
Mitte 2 vier Zungen 3-6 auf, die im Zusammenhang mit
Fig. 2 näher erläutert werden. Ferner ist am Außenum
fang des Stirndeckels eine Markierung 7 in Form einer
Ausnehmung vorgesehen. Die Position der Markierung 7
steht in einer vorbestimmten Beziehung zu der Winkella
ge der Zungen 3-6, beispielsweise ist sie in Umfangs
richtung um 90° zu den Zungenspitzen versetzt. Im dar
gestellten Ausführungsbeispiel befindet sich die Mar
kierung 7 am unteren Ende des Stirndeckels 1, wenn bei
einem senkrecht stehenden Stirndeckel 1 die Zungen 3-6
sich horizontal erstrecken. Schematisch angedeutet ist
ein Wellenverlauf der den Stirndeckel 1 bildenden
Wellpappe. Der Wellenverlauf erstreckt sich parallel
zur Ausdehnung der Zungen 3-6.
Die Zunge 3 wird durch eine Trennungslinie 9 und eine
Basislinie 13 begrenzt. Entlang der Trennungslinie 9
ist die Zunge 3 vom Stirndeckel 1 getrennt. Über die
Basislinie 13 ist die Zunge 3 mit dem Stirndeckel 1
verbunden. Die Zunge 3 ist um die Basislinie 13 aus dem
Stirndeckel 1 herausklappbar. Aus dem im wesentlichen
ebenen Stirndeckel 1 wird dann ein räumliches Gebilde,
bei dem aus einem im wesentlichen ebenen Flächenmateri
al, die Zunge 3 heraussteht. In gleicher Weise ist die
Zunge 5 von einer Trennungslinie 11 und einer Basisli
nie 14 umgrenzt. Die Basislinien 13, 14 sind gerillt,
so daß hier eine Soll-Knicklinie entsteht, die das Her
ausklappen der Zungen 3, 5 aus der Ebene des Stirndek
kels 1 heraus ganz wesentlich erleichtern. Die Rillung
kann auch noch über die Endpunkte der Basislinien 13,
14 hinausgehen. Es ist jedoch nicht empfehlenswert,
wenn die Rillung den gesamten Stirndeckel 1 durchquert.
Der Wellenverlauf 8 des Stirndeckels 1 verläuft, wie
insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist, im wesentli
chen senkrecht zu den Basislinien 13, 14. Somit haben
auch die aus der Ebene des Stirndeckels 1 herausge
klappten Zungen 3, 5 eine in Längsrichtung relativ
stark ausgeprägte Eigensteifigkeit.
Innerhalb der Zungen 3, 5 ist eine weitere Trennungs
linie 10 bzw. 12 vorgesehen, die zusammen mit der Ba
sislinie 13 bzw. 14 jeweils eine kleinere Zunge 4, 6
begrenzt.
Die Trennungslinien 9, 11 bzw. 10, 12 weisen jeweils
eine Unterbrechung 15, 16 auf, wobei die Länge der Un
terbrechung der weiter außen liegenden Trennungslinie
11 größer ist als die Länge der Unterbrechung 16 der
weiter innen liegenden Trennungslinie 12. In der Unter
brechung 15, 16 der Trennungslinie 11, 12 (gleiche Un
terbrechungen sind natürlich für die Trennungslinie 9,
10 vorgesehen) ist die Zunge 5 bzw. 6 mit dem Stirndek
kel 1 verbunden. Bei der normalen Handhabung des Stirn
deckels 1 kann also die Zunge 5 bzw. 6 nicht von selbst
aus der Ebene des Stirndeckels 1 herausklappen. Dies
ist erst möglich, wenn durch eine äußere Kraft die Ver
bindung an der Unterbrechung 15, 16 aufgerissen oder
aufgebrochen wird. Aufgrund der Abstufungen der Längen
der Unterbrechungen 15, 16 wird, wenn eine äußere Kraft
auf die innere Zunge 6 wirkt, nur die Unterbrechung 16
aufgebrochen. Die durch die Unterbrechung 15 gebildete
Verbindung zwischen Zunge 5 und Stirndeckel bleibt je
doch in Takt. Dies hat zur Folge, daß lediglich die
Zunge 6 aus der Ebene des Stirndeckels 1 herausge
schwenkt wird. Wirkt hingegen eine Kraft auf die Zunge
5 und kann diese die Unterbrechung 15 der Trennungsli
nie 11 aufbrechen, so wird die Zunge 5 zusammen mit der
Zunge 6 um die Basislinie 14 aus der Ebene des Stirn
deckels 1 herausgeschwenkt. Durch eine Steuerung des
Angriffsortes der auf die Zungen 5, 6 wirkenden Kraft
läßt sich also steuern, welche der beiden Zungen aus
der Ebene des Stirndeckels 1 herausgeschwenkt werden
soll. Dies soll im Zusammenhang mit Fig. 3 und 4 ver
deutlicht werden.
In Fig. 3 ist ein Rollenkern 17 mit einem vorbestimmten
Durchmesser von etwa 76 mm (3 Zoll) dargestellt. Die
Breite der inneren Zunge 6 ist an den Innendurchmesser
des Rollenkernes 17 angepaßt. Wenn eine auf einem Rol
lenkern 17 aufgewickelte Rolle mit Hilfe des Stirndek
kels 1 verpackt werden soll, wird nur die Zunge 6 aus
der Ebene des Stirndeckels 1 herausgeklappt. Die Zunge
6 wird dann in den Rollenkern 17 eingeführt, so daß der
Stirndeckel 1 zuverlässig an der Stirnseite der Rolle
befestigt ist.
In Fig. 4 ist ein größerer Rollenkern 18 dargestellt,
der beispielsweise einen Innendurchmesser von ca.
150 mm (6 Zoll) aufweist. In diesem Fall wird die Zunge
5 aus der Ebene des Stirndeckels 1 herausgeklappt. Über
die durch die Unterbrechung 16 der Trennungslinie 12
verbleibende Verbindung von Zunge 5 mit Zunge 6 wird
die Zunge 6 ebenfalls mit aus der Ebene des Stirndek
kels 1 herausgeklappt. Beide Zungen 5, 6 liegen dann
nach wie vor in einer Ebene, da sie auch die gleiche
Basislinie 14 aufweisen und um diese geklappt werden.
Es entsteht somit eine geschlossene Zunge 5, 6 relativ
von hoher Steifigkeit, die ebenfalls in das Innere des
Rollenkernes 18 eingeführt werden kann, so daß auch bei
einem größeren Rollenkern 18 der Stirndeckel 1 zuver
lässig an der Stirnseite befestigt werden kann. Natür
lich können auch noch mehr Zungengrößen vorgesehen
sein, abhängig von dem Verwendungszweck bzw. der Größe
der zu verpackenden Rollen und den Innendurchmessern
der Rollenkerne.
In gleicher Weise können die Zungen 3 und 4 um die Ba
sislinie 13 aus der Ebene des Stirndeckels 1 herausge
klappt werden. Auch hier sind die Trennungslinien 9, 10
mit nicht näher bezeichneten Unterbrechungen versehen.
In Fig. 2 sind die Rollenkerne 17, 18 in der Draufsicht
schematisch dargestellt. Es ist ersichtlich, daß die
Endpunkte der Basislinien 13, 14, d. h. die Schnittpunk
te der Trennungslinien 9, 11 mit den Basislinien 13, 14
bzw. die Schnittpunkte der Trennungslinien 10, 12 mit
den Basislinien 13, 14 jeweils auf einem Kreis angeord
net sind, wobei diese Kreise im wesentlichen den Innen
durchmessern der Rollenkerne 17, 18 entsprechen.
Die Basislinien 13, 14 sind im wesentlichen parallel
zueinander angeordnet. Zwischen ihnen verbleibt ein
Steg mit einer Breite im Bereich von ca. 20 bis ca.
40 mm, beispielsweise mit einer Breite von etwa 30 mm.
Die Breite des Steges 19 kann dadurch variiert werden,
daß die Schnittpunkte der Trennungslinien 9 bis 12 auf
den Innendurchmessern der Rollenkerne 17, 18 verschoben
werden. Solange diese Schnittpunkte auf den genannten
Kreisen liegen, ist sichergestellt, daß die Außenkanten
der Zungen 3-6 immer mit der Innenfläche der Rollenker
ne 17, 18 in Kontakt stehen, wenn die Zungen 3-6 in das
Innere der Rollenkerne 17, 18 eingeführt sind.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei
sich einander paarweise gegenüberstehende Zungen 3, 5
bzw. 4, 6 dargestellt. Wenn nun diese Zungen aus der
Ebene des Stirndeckels 1 herausgeklappt werden, wirken
parallel zu der Ebene des Stirndeckels immer einander
entgegengerichtete Kräfte, so daß keine Verschiebung
des Stirndeckels 1 in seiner Ebene zu befürchten ist,
da sich die dazu notwendigen Kräfte gegenseitig aufhe
ben.
Natürlich können auch mehr als nur zwei Zungen vorgese
hen sein. Beispielsweise können drei oder vier Zungen
vorgesehen sein. Auch hier sollten die Endpunkte der
Basislinien auf einem Kreis angeordnet sein, der im
wesentlichen dem Innendurchmesser der Rollenkerne 17,
18 entspricht.
Die Trennungslinien 9-12 sind ausgestanzt. Da die
Stirndeckel ohnehin aus Platten, die aus Wellpappe,
Bierfilzkarton, Mischpappe oder ähnlichen Materialien
gebildet sein können, ausgestanzt werden, ist das zu
sätzliche Anbringen der Trennungslinien 9-11 praktisch
mit keinem Aufwand verbunden. Gleichzeitig mit dem Aus
stanzen der Trennungslinien 9-12 können die Basislinien
13, 14 gerillt werden.
Die Trennungslinien 9-12 können auch durch Perforatio
nen gebildet werden, wobei die Perforation der inneren
Zunge 4, 6 leichter lösbar sein sollte als die Perfora
tion der äußeren Trennungslinien 9, 11, so daß gezielt
die gewünschte Zunge aus der Ebene des Stirndeckels 1
herausgeklappt werden kann.
Die Zungen 3-6 sind an ihren Spitzen, d. h. an den den
Basislinien 13, 14 abgewandten Enden abgeschrägt. Die
Spitzen bilden dann mit der Längsseite der Zunge einen
Winkel 20, der eine Größe im Bereich von etwa 20° bis
etwa 60° aufweist. In gleicher Weise verbleibt dann die
Negativform dieser Schräge im Stirndeckel 1. Diese Ab
schrägung hat beim Einführen der Zungen in das Innere
des Rollenkerns 17, 18 den Vorteil, daß das Einfädeln
erleichtert wird. Die Zunge muß nicht genau zentrisch
in den Rollenkern eintreten. Durch die Abschrägung er
folgt selbsttätig eine Zentrierung. Zum anderen ergibt
sich durch die Negativform der Schräge im Stirndeckel 1
selbst der Vorteil, daß der Stirndeckel beim Heraus
drücken bzw. Herausklappen der Zungen 3-6 aus der Ebene
des Stirndeckels 1 geringfügig gedreht werden kann,
wenn der Stirndeckel nicht so ausgerichtet ist, daß die
Zungen genau in der Ebene eines zum Herausdrücken vor
gesehenen Werkzeugs liegen. Hierdurch erfolgt eine wei
tere selbsttätige Ausrichtung des Stirndeckels 1 in
Bezug auf die zu verpackende Rolle.
Von der Basislinie 13 bzw. 14 verlaufen die Trennungs
linien 9-12 zunächst im wesentlichen senkrecht. Dieser
Abschnitt hat eine Länge von mindestens 50 mm. Mit ei
ner derartigen Länge ist sichergestellt, daß die Stirn
deckel nicht mehr von der zu verpackenden Rolle abkip
pen können, wenn die Zungen 3-6 in das Innere des Rol
lenkerns 17, 18 eingeführt sind. Die Länge der Spitze,
d. h. die Länge des verbleibenden Teils der Zungen 3-6
kann dann das etwa 0,8- bis etwa 2,5-fache der Länge
aufweisen, in der die Trennungslinien 9-12 etwa recht
winklig zur Basislinie 13, 14 verlaufen. Die Zungen
müssen nicht vollkommen spitz sein. Vielmehr können,
wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, die Trennungslinien
9-12 an den Spitzen parallel zu den Basislinien 13, 14
verlaufen.
Zum Anbringen der Stirndeckel werden die Zungen jeweils
paarweise, z. B. die Zungen 3 und 5 oder die Zungen 4
und 6 aus der Ebene des Stirndeckels 1 herausgeklappt.
Die dann im wesentlichen senkrecht zur Ebene des Stirn
deckels 1 stehenden Zungen 3, 5 bzw. 4, 6 werden in das
Innere des Rollenkerns 17 bzw. 18 eingeführt. Der
Stirndeckel ist dann vorläufig an der zu verpackenden
Rolle fixiert. Die zu verpackende Rolle wird dann mit
einem Verpackungsmaterial, etwa Packpapier umhüllt,
dessen Überstand an den Stirnseiten der Rolle abgefal
tet wird, so daß dieser Überstand den Stirndeckel end
gültig in der gewünschten Position festhält. Zwischen
dem Anlegen des Stirndeckels 1 und dem Falten des Über
standes bieten jedoch die Zungen 3-6 eine ausreichende
Haltekraft des Stirndeckels in Bezug auf den Rollenkern
17, 18 und somit in Bezug auf die zu verpackende Rolle,
so daß die Stirndeckel 1 nicht versehentlich von der zu
verpackenden Rolle abfallen können.
Das Anlegen der Stirndeckel kann per Hand erfolgen.
Einfacher ist es jedoch, wenn die Stirndeckel in einer
automatischen Zuführstation zugeführt werden. Eine der
artige Station ist beispielsweise aus DE 38 03 874 C2
bekannt, auf die bezüglich weiterer Einzelheiten ver
wiesen wird. In einer derartigen Stirndeckelzuführvor
richtung werden Stirndeckel von Speicherplätzen entnom
men und auf einer Ablage 21, die sich zu diesem Zeit
punkt in einer im wesentlichen horizontalen Lage befin
det, abgelegt. Die Ablage 21 kippt dann in eine etwa
vertikale Position, so daß der Stirndeckel an Anschlä
gen 22, 23 zu liegen kommt, deren Form im wesentlichen
der Form von Lagerrollen 24, 25 entspricht, auf der die
zu verpackende Rolle 26 bzw. 26′ liegt.
Mindestens einer der Anschläge 23 ist über einen Motor
27 angetrieben, der von einer Steuervorrichtung 28 ge
steuert ist, die ihrerseits ein Eingangssignal von ei
nem Sensor 29 erhält. Der Motor 27 dreht einen auf der
Ablage 21 abgelegten Stirndeckel 1 solange, bis der
Sensor 29 das Vorhandensein der Markierung 7 detek
tiert. Sobald dies der Fall ist, ist man sicher, daß
die Zungen 3-6 genau über in der Anlage 21 vorgesehenen
Öffnungen 30, 31 zur Ruhe gekommen sind. Natürlich kann
man auch durch andere Maßnahmen dafür sorgen, daß die
Stirndeckel richtig auf der Ablage zu liegen kommen,
etwa dadurch, daß sie bereits positionsrichtig zuge
führt werden. Zwischen den Öffnungen 30, 31 ist ein
Plattenbereich 32 vorgesehen, dessen Breite etwa der
Breite des Stegs 19 entspricht.
Die Vorrichtung weist einen Anlegekopf 33 auf, der im
Zusammenhang mit den Fig. 7 bis 11 näher erläutert wer
den soll. Der Anlegekopf ist an einem Arm 34 ange
bracht, der in Richtung eines Pfeiles 35 durch einen
Ständer 36 höhenverstellbar ist und entlang eines Pfei
les 37 um einen Drehpunkt 38 verschwenkbar ist. Der
Anlegekopf 33 nimmt den Stirndeckel 1 von der Ablage 21
ab. Da der Stirndeckel 1 durch die Anschläge 22, 23
bereits in Bezug auf die Stirnseite der Rolle 26 zen
triert ist, muß der Anlegekopf 33 mit dem Ständer 36
nur noch in die richtige Höhe, d. h. in die Höhe des
Mittelpunkts der Rolle 26 verfahren werden. Wenn der
Stirndeckel dort ergriffen und der Anlegekopf 33 dann
in Richtung des Pfeiles 37 verschwenkt wird, kommt er
automatisch in die richtige zentrierte Position an der
Rolle 26. Bei einem kleineren Stirndeckel 1′ wird der
Arm 34 in die gestrichelt dargestellte Position 34′
verfahren, so daß er auch eine kleinere Rolle 26′ be
dienen kann.
Der Anlegekopf 33 weist zwei Ausdrückhebel 39, 40 auf,
die aus einer Stellung im wesentlichen in der Ebene
einer Andruckplatte 41 mit Hilfe von Stellmotoren 42,
43 aus dieser Ebene der Andruckplatte 41 herausge
schwenkt werden können und zwar um einen Winkel von
etwas mehr als 90°. Die Ausdrückhebel 39, 40 sind zwei
geteilt. So weist der Ausdrückhebel 39 einen inneren
Teil 39′ und einen äußeren Teil 39′′ auf. Wenn beide
Teile miteinander verbunden sind, ist der Ausdrückhebel
39 dazu geeignet, die größere Zunge 3 zusammen mit der
kleineren Zunge 4 aus der Ebene des Stirndeckels 1 her
auszuschwenken. Wenn beide Teile getrennt sind, wirkt
der Stellmotor 42 nur auf den inneren Teil 39′ des Aus
drückhebels 39, so daß auch nur die kleinere Zunge 4
aus der Ebene des Stirndeckels 1 herausgeschwenkt wird.
Natürlich können auch beide Teile permanent getrennt
sein, wenn beide Teile 39′ und 39′′ jeweils einen eige
nen Antrieb aufweisen. Gleiches gilt für den Ausdrück
hebel 40.
Die Funktionsweise des Anlegekopfes 33 soll anhand der
Fig. 9 bis 11 schematisch erläutert werden. Der Stirn
deckel 1 liegt auf der Ablage 21. Die Ausdrückhebel 39,
40 werden gegen die Zungen 3, 4 gefahren und um
Schwenkachsen 44, 45, die im wesentlichen in der glei
chen Position wie die Basislinien 13, 14 liegen, nach
vorne geschwenkt und zwar um etwa 90° oder etwas weni
ger, so daß sich der in Fig. 10 dargestellte Zustand
ergibt. Trotz der Rillung in den Basislinien 13, 14
haben die beiden Zungen 3, 5 noch eine gewisse Eigen
spannung, die danach trachtet, die beiden Zungen 3, 5
wieder nach außen zu spreizen, so daß die beiden Zungen
3, 5 mit einer gewissen Kraft gegen die Ausdrückhebel
39, 40 anliegen. Es entsteht somit eine relativ große
Reibung zwischen den Zungen 3, 5 und den Ausdrückhebeln
39, 40. Der Anlegekopf 33 wird nun von der Ablage 21
abgehoben, wobei die Zungen 3, 5 problemlos an dem
Plattenbereich 32 vorbeigeführt werden können. Sobald
der Stirndeckel 1 vollständig von der Ablage 21 abgeho
ben ist, werden die Ausdrückhebel 39, 40 weiter, d. h.
über 90° hinaus verschwenkt, wie dies in Fig. 11 darge
stellt ist. Dies läßt sich beispielsweise dadurch er
reichen, daß die Stellmotoren 42, 43 als 3-Stellungs-
Zylinder ausgebildet sind. Die beiden Ausdrückhebel 39,
40 klemmen die beiden Zungen 3, 5 zwischen sich fest.
Wenn nun der Anlegekopf 33 zur zu verpackenden Rolle 26
fährt, können die beiden Ausdrückhebel 39, 40 die Zun
gen 3, 4 in das Innere des Rollenkernes 18 hineinzie
hen, so daß der Stirndeckel hier zuverlässig zur Anlage
gebracht wird. Die Ausdrückhebel 39, 40 schwenken dann
wieder in eine Position von etwas weniger als 90° ge
genüber der Ebene der Andruckplatte 41 zurück. Hierbei
spreizen sich die beiden Zungen 3, 5, so daß sie, wie
in Fig. 4 dargestellt, im Inneren des Rollenkerns 18
zur Anlage kommen. Der Anlegekopf 33 kann nun problem
los zurückgezogen werden, ohne daß der Stirndeckel mit
aus dem Rollenkern herausgezogen wird.
Da die Zungen 3, 5 über Reibung an den Ausdrückhebeln
39, 40 festgehalten werden, erübrigt sich in der Regel
auch eine Saugvorrichtung am Anlegekopf 33, so daß ne
ben der Einschlagvorrichtung für Klammern ein weiteres
Element entfällt, was den Aufbau des Anlegekopfes rela
tiv einfach macht.
Mit der dargestellten Vorrichtung und den Stirndeckeln
können nun Rollen verpackt werden, ohne daß zusätzliche
Teile, wie Stopfen oder Klammern notwendig sind, wobei
aber sichergestellt ist, daß der Stirndeckel zumindest
auf dem Weg der Rolle in einer Verpackungsvorrichtung
sicher an der zu verpackenden Rolle verbleibt.
Von der dargestellten Ausführungsform kann in vielerlei
Hinsicht abgewichen werden. So können die Ausdrückhebel
39, 40 mit abgewinkelten Hebeln versehen sein, an denen
die Stellmotoren 42, 43 angreifen.
Claims (30)
1. Stirndeckel aus Flächenmaterial mit einer vorbe
stimmten Steifigkeit zum Verpacken auf einem Rol
lenkern aufgewickelten Bahnen, dadurch gekennzeich
net, daß im Flächenmaterial mindestens eine Tren
nungslinie (9-12) vorgesehen ist, die zusammen mit
einer Basislinie (13, 14) mindestens eine Zunge
(3-6) umgrenzt, die um die Basislinie (13, 14) aus
dem Flächenmaterial herausklappbar ist.
2. Stirndeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Zungen (3-6) vorgesehen sind, wo
bei die Endpunkte der Basislinien (13, 14) auf ei
nem Kreis angeordnet sind.
3. Stirndeckel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß zwei Zungen (3, 5 bzw. 4, 6) vorgesehen
sind, deren Basislinien (13, 14) im wesentlichen
parallel zueinander verlaufen.
4. Stirndeckel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen den Basislinien (13, 14) ein Steg
(19) mit einer Breite im Bereich von 20 bis 40 mm
verbleibt.
5. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Krei
ses dem Innendurchmesser des Rollenkernes (17, 18)
entspricht.
6. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Trennungslinie (9-12)
unterbrochen (15, 16) ist.
7. Stirndeckel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Trennungslinie (9-12) einmal im Be
reich der Zungenspitze unterbrochen ist.
8. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Trennungslinie (9-12)
ausgestanzt ist.
9. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Trennungslinie (9-12)
als Perforation ausgebildet ist.
10. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß im Innern der Zunge (3,
5) mindestens eine weitere Trennungslinie (10, 12)
vorgesehen ist, die zusammen mit der Basislinie
(13, 14) eine kleinere Zunge (4, 6) umgrenzt.
11. Stirndeckel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Länge der Unterbrechung (15, 16) der
Trennungslinie (12) einer weiter innen liegenden
Zunge (6) kleiner als die (15) einer weiter außen
liegenden Zunge (5) ist.
12. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß jede Zunge (3-6) an ihrem
der Basislinie (13, 14) gegenüberliegenden Ende
abgeschrägt ist.
13. Stirndeckel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Schräge einen Winkel (20) im Bereich
von 20° bis 60° gegenüber der Längsseite der Zunge
(3-6) aufweist.
14. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Trennungslinie (9-12)
jeder Zunge (3-6) ausgehend von der Basislinie
(13-14) zunächst im wesentlichen rechtwinklig zu
dieser über eine Länge von mindestens 50 mm ver
läuft.
15. Stirndeckel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß der abgeschrägte Teil der Zunge (3-6) eine
Länge im Bereich von 0,8- bis 2,5-fachen der Länge
aufweist, in der die Trennungslinie (9-12) im we
sentlichen rechtwinklig zur Basislinie (13, 14)
verläuft.
16. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Basislinie (13, 14)
gerillt ist.
17. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß das Flächenmaterial durch
Wellpappe, Bierfilzkarton oder Mischpappe gebildet
ist.
18. Stirndeckel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß die Basislinien (13, 14) senkrecht zum
Wellenverlauf (8) verlaufen.
19. Stirndeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß insbesondere am Außenum
fang eine mit der Winkellage der Zunge (3-6) in
vorbestimmter Beziehung stehende Markierung (7)
vorgesehen ist.
20. Stirndeckel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß die Markierung (7) durch eine Ausnehmung
gebildet ist.
21. Vorrichtung zum Anlegen eines Stirndeckels an eine
Rolle mit einem Anlegekopf, der einen Stirndeckel
ergreift und an der Rolle zur Anlage bringt, da
durch gekennzeichnet, daß der Anlegekopf (33) min
destens einen Ausdrückhebel (39, 40) aufweist, der
aus einer im wesentlichen parallel zur Ebene (41)
des Anlegekopfes (33) liegenden Ebene um eine
Schwenkachse (44, 45) in eine Endstellung im we
sentlichen senkrecht zu dieser Ebene verschwenkbar
ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich
net, daß zwei Ausdrückhebel (39, 40) vorgesehen
sind, die aufeinander zu verschwenkbar sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden Ausdrückhebel (39, 40) über
einen Winkel von 90° hinaus verschwenkbar sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 23, da
durch gekennzeichnet, daß eine Ablage (21) vorgese
hen ist, von der der Anlegekopf (33) den Stirndec
kel (1) ergreift, wobei in der Ablage für jede Zun
ge (3-6) Öffnungen (30, 31) vorgesehen sind, durch
die die Zunge (3-6) klappbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeich
net, daß die Ablage (21) eine Positioniereinrich
tung (23, 27-29) aufweist, um den Stirndeckel zu
verdrehen.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeich
net, daß die Positioniereinrichtung einen Sensor
(29) aufweist, der die Markierung (7) erfaßt.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 26, da
durch gekennzeichnet, daß die Ablage (21) einen
Teil einer Zentrierstation bildet, die den Stirn
deckel in Bezug auf die Rolle zentriert.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 27, da
durch gekennzeichnet, daß in der Ablage (21) zwei
Öffnungen (30, 31) vorgesehen sind, die durch einen
Plattenbereich (32) voneinander getrennt sind, des
sen Breite im wesentlichen der des Steges (19) des
Stirndeckels (1) entspricht.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 28, da
durch gekennzeichnet, daß die Lage der Schwenkachse
(44, 45) im wesentlichen mit der Lage der Basisli
nie (13, 14) übereinstimmt.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 29, da
durch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung
vorgesehen ist, die nach dem Anlegen des Anlegekop
fes (33) an den Stirndeckel (1) die Ausdrückhebel
(39, 40) um einen Winkel nicht größer als 90° ver
schwenkt, den Anlegekopf (33) zur Rolle (26) bewegt
und vor dem Anlegen des Stirndeckels (1) an die
Rolle (26) die Andrückhebel (39, 40) weiter aufein
ander zu bewegt, um die Zungen (3, 5; 4, 6) zwi
schen ihnen einzuklemmen.
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