DE4202720A1 - Verbesserung beim spruehauftrag waessriger behandlungsflotten auf textilmaterial - Google Patents
Verbesserung beim spruehauftrag waessriger behandlungsflotten auf textilmaterialInfo
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Description
Die großtechnische Fertigung von Textilware - üblicherweise durch
Behandlung eines bahnförmigen Gutes im sogenannten Kontinue-Ver
fahren - fordert selbst in einfachsten Fällen eine Mehrzahl aufein
anderfolgender Behandlungsstufen, in denen das bahnförmige Textilgut
der Einwirkung üblicherweise wäßriger Wirkstoffflotten ausgesetzt
ist. Die Natur der eingesetzten Ware, der durch gegebenenfalls vor
gängige Arbeitsstufen erreichte Veredlungsgrad und das angestrebte
Arbeitsziel bestimmen die Auswahl der für die jeweilige Arbeitsstufe
geeigneten Chemikalien beziehungsweise Chemikaliengemische sowie die
Arbeitsbedingungen für ihre Einwirkung und/oder Abreaktion auf dem
Textilgut.
Die erfindungsgemäße Lehre geht von dem nachhaltigen Bedürfnis der
Praxis aus, substantielle Einsparungen an Arbeitszeit, an der Anzahl
absolut notwendiger Arbeitsstufen und gegebenenfalls auch die
Zusammenfassung einer Mehrzahl von bisher getrennt durchgeführten
Arbeitsstufen in einen Arbeitsschritt zu ermöglichen. Jüngste Ent
wicklungen des hier betroffenen Maschinenbaus, wie sie in der
ES-A1-5 45 681 und der EP-A1-03 52 591 beschrieben sind, eröffnen hier
gegenüber der herkömmlichen Praxis der Textilveredelung neue Mög
lichkeiten. Beide Druckschriften schildern neue Wege zum Sprühauf
trag wäßriger Behandlungsflotten auf bahnförmiges Textilgut, wobei
sich insbesondere die zuletzt genannte Druckschrift ausführlich mit
den technologischen Problemen der Flottenapplikation durch Aero
sol/Heißdampf-Sprühauftrag beschäftigt. Es werden konstruktive Maß
nahmen zur Bewältigung der vielgestaltigen Schwierigkeiten dieser
Technologie vorgeschlagen.
Die im nachfolgenden geschilderte Lehre der Erfindung baut auf die
sem Wissensstand zu moderner Verfahrensführung im Kontinue-Verfahren
auf. Die Erfindung will die Anwendbarkeit dieser technischen Mög
lichkeiten in breitem Umfange und in verbesserter Form zugänglich
machen. Unter anderem will die Erfindung damit auch die Möglichkeit
erschließen, eine Mehrzahl von bisher aufeinanderfolgenden ge
trennten Verfahrensschritten in eine Behandlungsstufe zusammenzu
fassen. Aber auch ohne diese weiterführende Konzeption soll es
erfindungsgemäß möglich werden, die jeweiligen Behandlungsstufen im
Kontinue-Verfahren zu rationalisieren und insbesondere zeitverkürzt
zu fahren.
Der erfindungsgemäße Lösungsvorschlag sieht in seinem Kern die Kom
bination eines bestimmt ausgewählten Verfahrens zum Aufbringen der
Behandlungsflotte auf beziehungsweise in das Textilgut sowie die
gezielte Beeinflussung des Verhaltens der Behandlungsflotte auf und
in dem Textilgut während und nach ihrem Auftrag unter den Arbeits
bedingungen vor. Durch eine gezielte chemische Modifizierung der
Behandlungsflotte will die Lehre der Erfindung sicherstellen, daß
einzelne, voneinander getrennte Verfahrensstufen auch in kürzesten
Zeiträumen zuverlässig durchgeführt werden können und/oder daß eine
Mehrzahl aufeinanderfolgender Verfahrensstufen miteinander zu einem
multifunktionellen und insbesondere zeitverkürzten Arbeitsschritt
verbunden werden können. Sichergestellt werden soll dabei insbeson
dere aber auch, daß trotz extremer Zeitverkürzung die homogen
durchgreifende Veredelung der jeweils angestrebten Art in der ge
samten Textilbahn gewährleistet ist.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten Aus
führungsform ein Verfahren zum Sprühauftrag wäßriger Wirkstoff
flotten auf Textilmaterialien, insbesondere im Rahmen der
Kontinue-Behandlung bahnförmiger Textilware, wobei das Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, daß mit wäßrigen Wirkstoffflotten gear
beitet wird, die unter den Bedingungen des Sprühauftrags schaumfreie
oder wenigstens schaumarme Entlüfterkomponenten gelöst, homogen
emulgiert und/oder homogen dispergiert in derart erhöhter Konzen
tration enthalten, daß die durchdringende Netzung des Textilmateri
als praktisch unmittelbar erfolgt.
Die Lehre der Erfindung sieht dabei insbesondere vor, den Sprühauf
trag der wäßrigen Wirkstoffflotten als Heiß-Auftrag vorzunehmen,
wobei der Sprühauftrag als Aerosol/Heißdampf-System und damit der
gleichzeitige Eintrag von kinetischer und von thermischer Energie in
die Textilbahn bevorzugt ist.
Die Konzentrationen der Entlüfterkomponenten in der Wirkstoffflotte
werden bevorzugt derart gewählt, daß die vollständige Durchnetzung
des Textilgutes einschließlich der Verdrängung auch mikrodisperser
Restluftanteile aus der Textilinnenstruktur innerhalb eines Zeit
raumes von höchstens einigen Minuten unter den Arbeitsbedingungen
bewirkt wird. Der bevorzugte Zeitraum für diese Vollentlüftung unter
Einschluß der Verdrängung mikrodisperser Restluftanteile beträgt
höchstens etwa 5 Minuten und liegt vorzugsweise nicht oberhalb etwa
1 Minute. In wichtigen Ausführungsformen wird das angestrebte Ar
beitsergebnis der vollständigen Textilentlüftung praktisch unmit
telbar und dabei zusammen mit dem Flottenauftrag angestrebt und
praktisch auch erreicht.
In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung die Anwen
dung eines solchen Verfahrens zur Abkürzung der Behandlungsdauer
einzelner, aber auch gegebenenfalls zur Zusammenfassung mehrerer
Arbeitsstufen bei der Kontinue-Behandlung von Textilrohware und/oder
bei der Textilveredelung. In einer besonders wichtigen Ausführungs
form sieht hier die erfindungsgemäße Lehre die Zusammenfassung es
sentieller Arbeitsstufen aus der Vorbehandlungstechnologie von
zellulosehaltigen Textilmaterialien, insbesondere auf Basis von
Baumwolle, gegebenenfalls in Abmischung mit Fasern beziehungsweise
Faserstoffen anderen natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs
vor. Die Erfindung betrifft in dieser Ausführungsform insbesondere
ein Verfahren zum gleichzeitigen Entschlichten, Abkochen und
Bleichen zellulosehaltiger Textilmaterialien, sowie die dafür ein
zusetzenden Mittel.
Die beispielsweise gemäß der Lehre der EP-A1 03 52 591 erschlossenen
maschinentechnischen Möglichkeiten für die Kontinue-Behandlung von
Textilwaren und die damit erzielbaren Abkürzungen einzelner oder
einer Mehrzahl von Verfahrensschritten finden ihre Grenze an der
folgenden Vorbedingung: Es muß zuverlässig gewährleistet sein, daß
die jeweils gewünschten Behandlungseffekte absolut gleichmäßig
(Kante-Mitte-Kante, Anfang-Ende) erzielt werden. Hohe Produktions
sicherheit, Reproduzierbarkeit und Flexibilität hinsichtlich des
Artikelsortiments müssen gewährleistet sein. Dabei sind häufig
erschwerte Arbeitsbedingungen dadurch gegeben, daß eine Mehrzahl von
Fremdstoffen auf dem Textilgut vorliegen, die den Zugriff der Flotte
auf die Textilfaser erschweren, in der Regel unerwünscht sind und
beseitigt werden müssen.
Übereinstimmend gilt für Textilmaterialien und deren Behandlung mit
wäßrigen Flotten die folgende erschwerende Gesetzmäßigkeit: Beim
Netzen eines trockenen Textilguts mit wäßrigen Flotten werden be
trächtliche Anteile statischer Restluft im Textil festgehalten und
zwar auch dann, wenn Netzhilfsmittel im Sinne gängiger Tenside mit
verwendet werden, die zur Absenkung der Oberflächenspannung des
Wassers und damit zur Vergrößerung der Grenzflächenspannungsdiffe
renz zwischen Faseroberfläche und Wasser führen. Insbesondere die im
Fadeninneren eingeschlossenen feindispersen Luftanteile - die
mikrodisperse Restluft - ist nur unter beträchtlichem Zusatzaufwand
zu entfernen. Diese Entfernung der Restluft ist aber zwingende Vor
aussetzung dafür, daß die über die wäßrige Flotte eingebrachten Be
handlungsmittel die gesamte Oberfläche der Faserstruktur erreichen
und damit die angestrebte Umwandlung auslösen können.
Die hier nur angedeuteten Schwierigkeiten werden in der bisherigen
Praxis textiler Behandlungs-, Wasch- und Reinigungsverfahren durch
eine Kombination von chemischen Wirkstoffen und gleichzeitiger Ein
wirkung von mechanischer und/oder thermischer Energie gelöst.
Gerade auch in mehrstufigen Kontinue-Verfahren des Standes der
Technik findet eine nicht unbeträchtliche Einwirkung zusätzlicher
mechanischer Energie auf die Textilbahn statt. Mit der Abkürzung des
Behandlungszeitraumes, beispielsweise im Sinne der Lehre der ge
nannten EP-A1, entfallen schon alleine durch Verkürzung des Verfah
renszeitraumes substantielle Anteile eines solchen mechanischen En
ergieeintrages in die Textilbahn durch das Behandlungsverfahren
selber. Noch stärker wird der Ausfall des mechanischen
Energieeintrags bei dem Zusammenziehen einer Mehrzahl von Verfah
rensstufen in nur eine und noch dazu kurzzeitige Arbeitsstufe.
Die erfindungsgemäße Lehre beruht auf der Erkenntnis, daß durch ge
eignete Auswahl und Mitverwendung sogenannter Entlüfterkomponenten
in den wäßrigen Behandlungsflotten auch und gerade unter den hier
angesprochenen Arbeitsbedingungen des Sprühauftrages der Behand
lungsflotte und der zeitverkürzten Behandlung im Kontinue-Verfahren
Fehler und/oder Unregelmäßigkeiten im angestrebten Arbeitsergebnis
sicher vermieden werden können. Durch den Begriff der sogenannten
Entlüftungsmittel wird für den Fachmann des Gebiets der Textilher
stellung und Verarbeitung eine vergleichsweise kleine Stoffklasse
angesprochen, die sich im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre zusätz
lich durch die Fähigkeit auszeichnet, die Oberfläche von Faser
stoffen in wäßriger Phase rasch zu netzen, ohne dabei eine ausge
prägte Tendenz zur Schaumbildung zu besitzen. Verwiesen wird bei
spielsweise auf die nachfolgende Zusammenfassung von Handelspro
dukten: "textil praxis international", Textil Hilfsmittel Katalog in
Tabellenform, Ausgabe 1991, Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH,
D Leinfelden-Echterdingen, Unterkapitel 3.3 Färbereinetzmittel,
Entlüftungsmittel, a.a.O. Seiten 73 bis 77. Zur Wirkungsweise und
zum bisherigen Gebrauch solcher Entlüfter im Rahmen der Textilver
edelung vgl. beispielsweise auch die Veröffentlichung W. Kothe, et
al. "Schaumprobleme in der Textilveredelung", TEXTIL-VEREDELUNG 14
(1979) 274 bis 279, insbesondere das Unterkapitel 5.3 "Entlüften von
Textilgut" a.a.O. 278. Geschildert wird hier die Verwendung eines an
sich wasserunlöslichen Phosphorsäuretrialkylesters in einem ten
sidhaltigen wäßrigen Bad, durch das die Textilbahn zur Imprägnierung
geführt wird.
Die erfindungsgemäße Lehre weicht von diesem vorbekannten Wissen ab
und setzt Entlüfterkomponenten in wäßrigen Behandlungsflotten ein,
die mittels Sprühauftrag und insbesondere über die Arbeitsmethodik
des Aerosol/Heißdampf-Sprühauftrags auf das Textilgut aufgebracht
werden. Dabei enthalten diese Flotten in aller Regel für die ange
strebte chemische Reaktion auf der Faseroberfläche Zusatzstoffe, die
ihrerseits zur Schaumbildung in wäßriger Flotte mehr oder weniger
stark befähigt sind und aufgrund des hier gewählten Auftragsverfah
rens mittels beträchtlicher kinetischer Energie über den Aerosol-Sprüh
zustand dann auch zu substantieller Schaumbildung auf und in
der Textilbahn führen können. In einer besonders bevorzugten Aus
führungsform der Erfindung wird hier jedoch mit Entlüftern gearbei
tet, die unter den Bedingungen des Sprühauftrags und insbesondere
beim Aerosol-Heißdampf-Auftrag auf der Textilbahn nicht nur selber
keine Schaumbildung bewirken, sondern darüber hinaus auch befähigt
sind, gegebenenfalls aus der Mitverwendung anderer Wirkstoffkompo
nenten - beispielsweise entsprechender Tensidkomponenten - entste
hende Schäume unmittelbar zu zerstören und/oder eine Schaumbildung
zu unterbinden. Erst unter Berücksichtung dieser Zusatzbedingungen
wird die wirklich breite Anwendbarkeit des erleichterten und be
schleunigten Textilbehandlungsverfahrens im Sinne der eingangs zi
tierten Druckschriften ES-A1-5 45 681 und EP-A1-03 52 591 zuverlässig
möglich.
Die Auswahl im Einzelfall geeigneter Entlüfter und deren Einsatz
konzentrationen für die Zwecke der Erfindung wird dem Fachmann des
hier betroffenen Sachgebietes durch die im Rahmen der Erfindungsbe
schreibung aufgezeigten Sachzusammenhänge durch einfache Versuche
möglich. Im Rahmen der Erfindungsoffenbarung wird der Einsatz einer
bestimmten Entlüfter-Stoffklasse besonders bevorzugt, und zwar die
Klasse der Phosphorsäuretrialkylester wie sie in der Literatur be
schrieben sind, vgl. zusätzlich zu der bereits zitierten Literatur
stelle TEXTIL-VEREDELUNG die Veröffentlichung K. Reincke "Schaum
freies Netzen in Färbeapparaten und -maschinen" Textilpraxis 1973, 461.
Beschrieben wird hier der Einsatz von Phosphorsäuretri
alkylestern in Abmischung mit Emulgatoren. Diese Mitverwendung von
dispergierendem Emulgator ist notwendig, um zu einer hinreichend
spontanen Verteilung des Entlüfters in der wäßrigen Flotte zu kom
men. Ausdrücklich wird hier allerdings daraufhingewiesen, daß der
Einsatz dieses Entlüfters bei hochelektrolythaltigen Flotten unge
eignet ist, weil hier die Entlüfteremulsion aufrahmt. Für viele
Foulardierflotten ist dieser Entlüftertyp daher ungeeignet. Nach den
Angaben dieser Literaturstelle begrenzt sich dementsprechend die
Anwendung des dort beschriebenen Handelsproduktes "Leophen M" auf
eine eng begrenzte Aufgabe: Das schaumfreie Benetzen aller Textil
fasern in Färbeapparaten und -maschinen.
Die Lehre der vorliegenden Erfindung geht über dieses Wissen des
Standes der Technik zu brauchbaren Phosphorsäuretriestern hinaus. In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden ausgewählte
Phosphorsäuretriester eingesetzt, die durch eine vorbestimmte che
mische Modifikation ein gewisses und für den jeweiligen Einsatzzweck
hinreichendes Selbstemulgiervermögen besitzen.
Die Erfindung sieht in dieser Ausführungsform vor, als Entlüfter
Phosphorsäuretriester niederer Alkylalkohole einzusetzen, die we
nigstens anteilsweise alkoxyliert sein können. Es kann dabei bevor
zugt sein, daß wenigstens 50 Mol -% und insbesondere wenigstens 75
Mol-% der zur Esterbildung eingesetzten niederen Alkylalkohole in
Form ihrer alkoxylierten Vertreter zur Phosphorsäuretriesterher
stellung verwendet worden sind. Besonders geeignet sind entspre
chende Phosphorsäuretriester, in denen praktisch ausschließlich
alkoxylierte niedere Alkylalkohole als esterbildende Reaktivkompo
nenten verwendet worden sind.
Die erfindungsgemäß besonders geeigneten Phosphorsäuretriester lei
ten sich von alkoxylierten geradkettigen, verzweigten und/oder
cyclischen C1-6-Alkylalkoholen ab, die bevorzugt einen mittleren
Alkoxylierungsgrad zwischen etwa 1 und 5 aufweisen. Hierbei können
niedrigere Alkoxylierungsgrade innerhalb dieses Bereiches, d. h.
Werte von etwa 1 bis 2 besonders geeignet sein. Als Alkoxyreste sind
insbesondere die entsprechenden Reste von Ethylenoxid und/oder Pro
pylenoxid geeignet, wobei Trialkoxyethylphosphate eine besonders
bevorzugte Stoffklasse im Sinne des erfindungsgemäßen Handelns sind.
Ein wichtiger Vertreter aus dieser Klasse ist das Tributoxyethyl
phosphat.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß Entlüftern der zuletzt
definierten Art die vielgestaltige Kombination angestrebter und
zwingend erforderlicher Wirkungen zukommt, die das vorteilhafte Ar
beiten im Sinne der Erfindung möglich machen: Phosphorsäuretriester
alkoxylierter niederer Alkylalkohole sind auch in stark elektrolyt
haltigen wäßrigen Flotten stabil emulgierbar, in der Regel hinrei
chend selbstemulgierbar. Trotz dieser eher tensidartigen Veränderung
der Molekülstruktur besitzen sie die geforderte Kombination von
Stoffeigenschaften, vor allem Schaumfreiheit und die Fähigkeit zur
durchgreifenden und praktisch sofortigen Entfernung statischer
Restluft aus dem mit entsprechenden wäßrigen Flotten behandelten
Textilgut. Diese Fähigkeit bleibt unter den erschwerten Antragsbe
dingungen im Sinne des erfindungsgemäßen Handelns - der Sprühauftrag
unter Eintrag hoher kinetischer Energie, insbesondere nach dem Ae
rosol/Heißdampf-Verfahren - erhalten. Die Wirkung dieser Entlüfter
beschränkt sich nicht auf das Austreiben der statisch gebundenen
mikrodispersen Restluftanteile, Entlüfter der hier betroffenen Art
wirken gleichzeitig aktiv einer Schaumbildung auf und in der be
sprühten Textilbahn auch dann entgegen, wenn an sich schaumbildende
Mischungskomponenten - beispielsweise als waschaktive Tensidkom
ponenten - mitverwendet werden müssen.
Die im einzelnen einzusetzenden Konzentrationen der Entlüfterkompo
nenten sind auf die jeweiligen Arbeitsbedingungen und auf die Be
schaffenheit der wäßrigen Flotte abzustellen. Allgemein gilt, daß
üblicherweise Entlüftermengen - insbesondere Entlüfter vom Typ der
geschilderten Phosphorsäureester - in den wäßrigen Behandlungs
flotten in Mengen bis zu etwa 1 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise bis zu
etwa 1 Gew.-% Verwendung finden können, dabei aber wenigstens in
Mengen von etwa 0,01 bis 0,02 Gew.-% vorliegen sollten. Besondere
Bedeutung kann dem Bereich von etwa 0,02 bis 0,5 Gew.-% der Entlüf
ter - bezogen auf wäßrige Flotte - zukommen. Grundsätzlich gilt im
allgemeinen, daß im Einzelfall zunächst noch unzureichende Ergeb
nisse bezüglich Entlüftung und/oder Schauminhibierung durch Steige
rung des Gehaltes an Phosphorsäuretriester im Sinne der erfin
dungsgemäßen Zielvorstellung verbessert werden können.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das insbesondere
bahnförmige Textilgut als Trockenware oder auch als Naßware einge
setzt werden. Dabei ist es bevorzugt den Wassergehalt von nassem
Einsatzgut auf Werte von höchstens etwa 100 Gew.-% und insbesondere
auf Werte von nicht mehr als etwa 80 Gew.-% einzuschränken - Gew.-%
jeweils bezogen auf Textiltrockengewicht. Dabei kann es in einer
weiterhin bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lehre
zweckmäßig sein, das nasse oder auch das trockene Textilgut vor der
Sprühapplikation der erfindungsgemäß modifizierten Flotten aufzu
heizen. Diese Aufheizung kann in jeder beliebigen bekannten Form
erfolgen. Der Einsatz derart aufgeheizter Ware für die Sprühappli
kation ermöglicht dann insbesondere beim Flottenauftrag nach dem
Aerosol/Heißdampf-Verfahren die zuverlässige Kontrolle vorgegebener
Konzentrationsverhältnisse der Wirkstoffe in der eingetragenen
Flotte. Verdünnungseffekte durch aufkondensierenden Heißdampf auf
das zunächst noch kühlere Textilgut sind damit zuverlässig ausge
schlossen.
Die Menge der insgesamt eingetragenen Flüssigphase bestimmt sich
nach den jeweiligen Verfahrensanforderungen. Im allgemeinen wird sie
nach oben hin so begrenzt, daß das Flottentragevermögen des Textil
materials nicht oder nicht wesentlich überschritten wird. Die zah
lenmäßige Festlegung dieses Flottentragevermögens bestimmt sich
durch die jeweilige Natur des Textilmaterials und liegt beispiels
weise im Bereich von etwa 100 bis 300 Gew.-% - bezogen auf Textil
trockengewicht. In wichtigen Fällen - beispielsweise bei der Vorbe
handlung von Baumwolle oder Baumwolle enthaltenden Textilbahnen
liegt das Flottentragevermögen häufig im Bereich um etwa 150 Gew.-%.
Der Sprühauftrag der Flotten erfolgt einseitig oder bevorzugt beid
seitig auf die bahnförmige Ware, wobei auch auf einer oder auf bei
den Seiten des Textilgutes ein mehrmaliges Besprühen vorgesehen sein
kann. Die Anwendung von hinreichender kinetischer Energie im Sprüh
auftrag kann wichtig sein. Hierdurch wird nicht nur die Durchdrin
gung der Textilbahn mit der Flüssigphase gefördert, unter dem Ein
fluß des erfindungsgemäß zugesetzten Entlüfters kann der Schubkraft
der Flüssigphase in der Textilbahn die wichtige Funktion des
Verdrängens der mikrodispersen Restluft zukommen.
In besonders wichtigen Ausführungsformen wird eine optimierte Kom
bination von thermischer und kinetischer Energie dadurch in die zu
behandelnde Textilbahn eingetragen, daß der bereits mehrfach er
wähnte Sprühauftrag mittels eines Aerosol/Heißdampf-Verfahrens er
folgt. Hier hat sich insbesondere der Flottenauftrag unter erhöhten
Sprühdrucken mittels Mehrstrom-Mischdüsen mit äußerer Mischung von
versprühter wäßriger Flotte und vorgespanntem Heißdampf bewährt, der
beispielsweise in der EP-A1-03 52 591 anhand geeigneter Sprühdüsen
typen dargestellt ist. Bei diesem Verfahrenstypus wird sowohl der
Sprühstrahl der wäßrigen Flotte als auch der Wasserdampfstrahl unter
erhöhten Drucken - beispielsweise 2 bis 4 bar Überdruck - aus ge
trennten Öffnungen der Sprühvorrichtung ausgetrieben und vor dem
Auftreffen auf die zu behandelnde Textilbahn miteinander vermischt.
Die in diesem Mischungszustand schließlich auf das Textilgut auf
treffende heiße Flotte ist durch die zugeführte thermische Energie
unmittelbar im aktivierten Zustand und kann damit auf der Faser
oberfläche die ihr zugewiesene Aufgabe optimal erfüllen, wobei die
Mitverwendung der Entlüfterkomponente(n) im Sinne der Erfindung die
einheitliche Wirkung der Textilflotte über die gesamten Bereiche des
Textilguts auch in seiner Mikrostruktur sicherstellt.
Die Beschaffenheit der jeweils eingesetzten wäßrigen Behandlungs
flotten wird durch den angestrebten Bearbeitungszweck bestimmt. In
der einfachsten Ausführungsform kann eine zuverlässige Entlüftung
des Textilgutes zu einer naß durchgesättigten Ware angestrebt sein,
die dann in diesem Zustand in eine nachfolgende Arbeitsstufe über
führt wird. Hier kann praktisch eine wäßrige Lösung, Emulsion
und/oder Dispersion der Entlüfterkomponente ohne Zusatz weiterer
Wirkstoffe Verwendung finden.
In aller Regel sieht die Erfindung allerdings die gemeinsame Ver
wendung der beschriebenen Entlüfterkomponenten mit weiteren Zusatz
stoffen für die beabsichtigte Textilbehandlung in der Flotte vor,
die ihrerseits in der wäßrigen Flotte gelöst, emulgiert und/oder
dispergiert vorliegen können. In einer besonders wichtigen Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dabei mit Behand
lungsflotten gearbeitet, die zusammen mit den Entlüftern Wirk
stoffgemische für den gleichzeitigen Ablauf einer Mehrzahl von Tex
tilveredelungsstufen enthalten. Einzelheiten dazu werden im nach
folgenden noch angegeben.
Das bahnförmige Textilmaterial wird im Sinne des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Kontinue-Verfahren mit der Entlüfter und Wirkstoffe
beziehungsweise Wirkstoffgemische enthaltenden Flotte, bevorzugt
mittels Aerosol/Heißdampf beaufschlagt und kann dann nachfolgend in
wenigstens einer weiteren Heiß- und/oder Kaltstufe nachbehandelt
werden. In vielen Fällen wird es zweckmäßig sein, der Stufe der Be
aufschlagung eine Nachbehandlung in Sattdampfatmosphäre anzuschlie
ßen. Es hat sich gezeigt, daß durch die Mitverwendung und Gegenwart
der Entlüfter im Sinne des erfindungsgemäßen Handelns in dem mit
Flotte beladenen Textilgut Beschleunigungseffekte bezüglich der an
gestrebten Veredelungsprozesse eingestellt werden können, wie sie
aus dem bisherigen einschlägigen technischen Handeln nicht bekannt
sind. An einem speziellen Beispiel seien diese Sachverhalte ver
deutlicht:
Die Verfahrenstechnologie der sogenannten Vorbehandlung von Textil
waren auf Basis von Baumwolle oder Baumwolle als Teilbestandteil
enthaltenden Fasergemischen besteht bei im allgemeinen aus 3 Ver
fahrensschritten, der Entschlichtung, der Alkalistufe und der Per
oxidbleichstufe. Bei Baumwoll-Polyester-Mischgeweben sieht die heu
tige Praxis mindestens jedoch 2 Verfahrensschritte vor, die
Entschlichtung und die Peroxidbleichstufe. Jede der Vorbehandlungs
stufen Entschlichten, Alkalibehandlung und Peroxidbleiche besteht
bisher aus den Teilprozessen Applikation, Reaktion und Wäsche. Schon
alleine die Reaktionszeiten unter Sattdampfbedingungen liegen bei
der Alkalistufe zwischen 3 und 15 Minuten, bei der Peroxidbleich
stufe zwischen 7 und 15 Minuten.
Die Erfindung will in einer wichtigen Ausführungsform nicht nur die
Dauer der Verfahrensstufen substantiell abkürzen, sie will und er
reicht tatsächlich die Zusammenfassung dieser Stufen in einen Be
handlungsschritt. Selbstverständlich müssen die geforderten Ziele
für eine solche Vorbehandlung auch im neuen Verfahren sicher einge
stellt werden können. Es müssen damit gewährleistet sein: Ein hoher
Weißgrad in Abhängigkeit der Folgeprozesse, eine hinreichende
Schalenfreiheit, eine hohe Wiederbenetzbarkeit, ein ausreichender
Entschlichtungsgrad sowie eine optimale Entfernung der Begleitsub
stanzen der nativen Zellulose.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird es möglich, diese 3 Stufen
des Entschlichten, Abkochen und Bleichen in einer Verfahrensstufe
zusammenzufassen, indem mit ausgewählten wäßrigen Flotten gearbeitet
wird, die die jeweils benötigten Wirkstoffe in Abmischung miteinan
der enthalten. Die Verwirklichung dieses Konzeptes ist aber zwingend
gebunden an den Kern der erfindungsgemäßen Lehre gleichzeitig in der
Flotte nun auch noch die Entlüfter mitzuverwenden, die in der ange
gebenen Weise zur praktisch unmittelbaren Austreibung statischer
Luftanteile einschließlich der mikrodispersen Restluft führen und
andererseits die Schaumbildung beim Flottenauftrag auch unter er
höhten Ansprühdrucken verhindern.
Eine weitere Möglichkeit sei noch erwähnt, die durch das Handeln im
Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens erschlossen wird:
Nach wie vor ist in Kontinue-Verfahren die in der Regel abschließend
vorgesehene Waschstufe ein vergleichsweise aufwendiger Arbeits
schritt und es ist erwünscht, sowohl seine Zeitdauer als auch die
Menge des benötigten Waschwassers einschränken zu können. In der
EP-A1-02 58 816 beschreibt die Anmelderin ein verbessertes Verfahren
zum Waschen und Reinigen von Textilien, das durch die Einwirkung von
Ultraschall auf das in der Waschflotte befindliche Textilgut zur
Beschleunigung der Reinigungswirkung gekennzeichnet ist. Entschei
dend für die Anwendbarkeit der Ultraschallwäsche gerade bei Textil
gut ist die Voraussetzung, daß die Fasermikrostruktur des Textils
unter Verdrängung mikrodispers verteilter Restluft durchdringend
genäßt und entlüftet ist. Zu den hier betroffenen Gesetzmäßigkeiten
vgl. die Angaben der zitierten EP-A1.
Die im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre behandelten Textilbahnen
haben nun aber tatsächlich diesen Zustand der völligen Befreiung von
statischer Restluft und insbesondere auch der mikrodispersen Rest
luft definitionsgemäß erreicht. Das Naßgut aus der erfindungsgemäßen
Behandlungsstufe eignet sich dementsprechend in besonderer Weise zur
Verwendung in einer nachgeschalteten und durch Ultraschalleinwirkung
beschleunigten Waschstufe. Hierdurch werden weitere substantielle
Einsparungen an Aufwand und Zeit möglich.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien im nachfolgenden einige An
wendungsgebiete für die Behandlung von Textilbahnen in Kontinue-Ver
fahren unter Entlüftereinsatz in der wäßrigen Flotte aufgezählt:
Die reine Entschlichtung einer Textilrohware ohne anschließende oder
gleichzeitige Bleiche unter Einsatz thermostabiler Enzyme und/oder
auf oxidativem Wege; Die Kombination eines oxidativen Entschlichten
plus Abkochen unter Mitverwendung von Basen; Die Kombination des
Entschlichten, Abkochen und Bleichen; Das Laugieren unter ver
gleichsweise höheren Alkalikonzentrationen; Die Kombination des
oxidativen Entschlichten und des Laugierens; Eine Kombination von
Entschlichten, Abkochen und Laugieren sowie gegebenenfalls gleich
zeitigem Bleichen; Das Abschälen von Polyesterfasern zur Verringe
rung des Fasertiters; Das Mercerisieren (Laugeneinwirkung unter
Spannung); Klassische Arbeitsschritte aus dem Bereich der Färberei;
Alle Arbeitsschritte aus dem Bereich der "Pad Steam-Behandlung",
beispielsweise Foulardieren (Tauchen/Abquetschen) und
Dampf-"Padding".
In einer besonders wichtigen Ausführungsform betrifft die Erfindung
Mittel sowie ein Verfahren zum gleichzeitigen Entschlichten, Abko
chen und Bleichen von cellulosehaltigen Textilmaterialien.
Baumwolle enthält natürliche Verunreinigungen, beispielsweise
Pectine, Wachse, Fette, Proteine, Samenschalen und Mineralbestand
teile, sowie Verunreinigungen, die während der Herstellung des Tex
tilmaterials als Fremdsubstanzen aufgebracht werden, beispielsweise
Präparationen, Spulöle und Schlichtemittel. Diese Verunreinigungen
müssen, um spätere Störungen während der Ausrüstung zu vermeiden,
vollständig von dem Textilmaterial entfernt werden. Dies geschieht
durch Vorbehandeln, d. h. durch Entschlichten, Abkochen und an
schließendes Bleichen der cellulosehaltigen Textilmaterialien.
Üblicherweise wird die Vorbehandlung von cellulosehaltigen Textil
materialien in mehreren aufeinanderfolgenden Verfahrensstufen kon
tinuierlich durchgeführt, in dem man das Textilmaterial durch die
jeweilige Behandlungsflotte führt, anschließend nach Abquetschen
überschüssiger Flotte das Behandlungsmittel in einer Sattdampfatmo
sphäre bei 100°C 7 bis 15 Minuten auf das Textilmaterial einwirken
läßt und danach die dispergierten Verunreinigungen sowie das Be
handlungsmittel von dem textilen Material durch Waschen entfernt.
Die sich anschließende, nächste Verfahrensstufe wird in gleicher
Weise durchgeführt. Dieses mehrstufige Verfahren, das aus bis zu 4
Verfahrensstufen, nämlich Entschlichten, Abkochen, Bleichen und
Laugieren besteht, ist sehr zeitaufwendig. Darüber hinaus lassen
sich mit jedem der bekannten Behandlungsmittel nur ganz bestimmte
Verunreinigungen von Textilmaterialien entfernen, so daß für jede
Verfahrensstufe ein chemisch anders zusammengesetztes Behandlungs
mittel erforderlich ist. Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
bestand daher zum einen in der Bereitstellung von Mitteln, mit denen
sich cellulosehaltige Textilmaterialien gleichzeitig entschlichten,
abkochen und bleichen lassen, und zum anderen in der Entwicklung
eines Verfahrens, mit dem es möglich ist, innerhalb kurzer Zeit
cellulosehaltige Textilmaterialien gleichzeitig zu entschlichten,
abzukochen und zu bleichen.
Es wurde nun gefunden, daß - bei Einhaltung der erfindungsgemäßen
Lehre - sich mit Mitteln, die Mischungen ausgewählter anionischer
und nichtionischer Tenside in bestimmten Mengen enthalten, cellu
losehaltige Textilmaterialien gleichzeitig entschlichten, abkochen
und bleichen lassen. Werden diese Mittel zusammen mit Peroxidver
bindungen auf cellulosehaltige Textilmaterialien als Aerosol unter
Druck appliziert und anschließend die Textilmaterialien in einem
Dämpfer Sattdampfbedingungen unterworfen, so ist das gleichzeitige
Entschlichten, Abkochen und Bleichen von cellulosehaltigen Textil
materialien in maximal 4 Minuten abgeschlossen.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in dieser Ausführungs
form ein Mittel in Form einer wäßrigen Lösung oder Dispersion, ent
haltend, bezogen auf das wasserhaltige Mittel,
5 bis 20 Gew.-% Aniontenside, insbesondere Alkali-, Erdalkali-
und/oder Ammoniumsalze von C12-18-Alkansulfonaten
und/oder C6-18-Alkylsulfaten
2 bis 10 Gew.-% Niotenside, insbesondere alkoxylierte aliphatische C8-22-Alkohole
5 bis 20 Gew.-% Entlüfter
1 bis 10 Gew.-% Komplexbildner und
0,1 bis 1 Gew.-% Magnesiumsalze,
2 bis 10 Gew.-% Niotenside, insbesondere alkoxylierte aliphatische C8-22-Alkohole
5 bis 20 Gew.-% Entlüfter
1 bis 10 Gew.-% Komplexbildner und
0,1 bis 1 Gew.-% Magnesiumsalze,
zum gleichzeitigen Entschlichten, Abkochen und Bleichen von cellu
losehaltigen Textilmaterialien.
Vorzugsweise enthält ein solches erfindungsgemäßes wasserhaltiges
Mittel
5 bis 12 Gew.-% Aniotenside
2 bis 8 Gew.-% Niotenside
6 bis 12 Gew.-% Entlüfter
1 bis 5 Gew.-% Komplexbildner und
0,2 bis 0,8 Gew.-% Magnesiumsalze.
2 bis 8 Gew.-% Niotenside
6 bis 12 Gew.-% Entlüfter
1 bis 5 Gew.-% Komplexbildner und
0,2 bis 0,8 Gew.-% Magnesiumsalze.
Als anionische Tenside enthalten die erfindungsgemäßen Mittel be
sonders bevorzugt C8-18-Alkylsulfate in Form ihrer Alkali- und/oder
Ammoniumsalze. Die Herstellung von Alkylsulfatsalzen erfolgt in an
sich bekannter Weise durch Sulfatierung der entsprechenden Alkyl
alkohole zum Beispiel mit Chlorsulfonsäure oder Schwefeltrioxid. Die
dabei entstehenden Schwefelsäurehalbester der Alkohole werden an
schließend mit beispielsweise Alkalilauge, wie Natronlauge, wäßrigen
Lösungen von Erdalkalihydroxiden oder Ammoniak, neutralisiert
(Winnacker/Küchler in "Chemische Technologie", Band 7, Seiten 120
bis 123, Carl-Hanser-Verlag, München/Wien 1986). Die als Edukte
einzusetzenden Alkylalkohole können gerad- und/oder verzweigtkettig,
natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs sein.
Beispiele sind Hexyl-, Octyl-, 2-Ethylhexyl-, Decyl- und/oder
Dodecylalkohol sowie Kokos und/oder Talgfettalkohol.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten als nichtionische Tenside
alkoxylierte, insbesondere ethoxylierte und/oder propoxylierte
Alkyl- und/oder Alkenylalkohole natürlichen und/oder synthetischen
Ursprungs mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise mit 10 bis 18 C-Ato
men. Die linearen, verzweigtkettigen oder cyclischen Alkyl- und/oder
Alkenylalkohole werden nach bekannten großtechnischen Ver
fahren mit Alkylenoxiden, vorzugsweise mit Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid, alkoxyliert (Winnacker/Küchler: "Chemische Technolo
gie", Band 7, Seiten 131 bis 132, Carl-Hanser-Verlag, München/Wien
1986). Der mittlere Alkoxylierungsgrad der erhaltenen alkoxylierten
Alkohole, der der molaren Menge der angelagerten Alkylenoxide ent
spricht, liegt vorzugsweise zwischen 1 und 20, bevorzugt zwischen 5
und 10. Beispiele geeigneter Alkyl- und/oder Alkenylalkohole sind
Octyl-, Decyl-, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl-, Stearyl-, Oleyl-, Be
henylalkohol sowie Mischungen dieser Alkohole.
Als Entlüfter werden die zuvor beschriebenen Phosphorsäureester
insbesondere in Form ihrer Phosphorsäuretriester bevorzugt, die z. B.
durch Posphatierung alkoxylierter C1-6-Alkylalkohole mit Phosphor
oxychlorid zugänglich sind. C1-6-Alkylalkohole können linear, ver
zweigtkettig oder cyclisch sein. Der Alkoxylierungsgrad liegt zwi
schen 1 und 5. Als Phosphorsäuretriester eignet sich beispielsweise
Tributoxyethylphosphat.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten als Komplexbildner vorzugs
weise stickstoffhaltige und/oder stickstofffreie Mono, Di- und/oder
Polyphosphonsäuren und/oder deren Alkali- und/oder Ammoniumsalze
und/oder OH-gruppenhaltige Mono-, Di- und/oder Polycarbonsäuren
und/oder deren Alkali- und/oder Ammoniumsalze, beispielsweise
1-Hydroxyethandiphosphonsäure (HEDP), Aminotri(methylenphosphonsäure)
(ATMP), Ethylendiamintetra(methylenphosphonsäure), Diethylentri
aminpenta(methylenphosphonsäure) sowie deren Alkali- und/oder Ammo
niumsalze, Gluconsäure, Natriumgluconat, Weinsäure und/oder Zitro
nensäure oder auch Acrylsäure-homo- und/oder -copolymere, Nitrilo
triessigsäure (NTA) und/oder Polyphosphate. Besonders bevorzugt
werden stickstoffhaltige und/oder stickstofffreie Di- und/oder
Polyphosphonsäuren und/oder deren Alkalisalze.
Als Magnesiumsalze werden in den erfindungsgemäßen Mitteln bei
spielsweise Magnesiumsulfat und/oder Magnesiumchlorid eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden bei Temperaturen zwischen 15 und
25°C hergestellt, in dem anionischen Tenside, nichtionische Tenside,
Komplexbildner und Entlüfter nacheinander in Wasser, das Magnesium
salze enthält, gegeben werden. Die erhaltenen wäßrigen Lösungen oder
Dispersionen der erfindungsgemäßen Mittel besitzen ein hohes
Dispergiervermögen, eine hohe Alkali- und Peroxidstabilität und eine
geringe Tendenz zur Schaumbildung.
Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zum gleichzei
tigen Entschlichten, Abkochen und Bleichen von cellulosehaltigen
Textilmaterialien durch Applikation einer wäßrigen Lösung, die pro
Liter
5 bis 30 ml eines Mittels in Form einer wäßrigen Lösung oder
Dispersion, enthaltend, bezogen auf das wasser
haltige Mittel, 5 bis 20 Gew.-% Alkali-, Erdalkali-
und/oder Ammoniumsalze von C12-18-Alkansulfonaten
und/oder C6-18-Alkylsulfaten, 2 bis 10 Gew.-%
alkoxylierte aliphatische C8-22-Alkohole, 5 bis 20
Gew.-% Entlüfter, 1 bis 10 Gew.-% Komplexbildner
und 0,1 bis 1 Gew.-% Magnesiumsalze
10 bis 100 g Natriumhydroxid
10 bis 40 ml 100%iges Wasserstoffperoxid und
10 bis 50 ml eines Stabilisators
10 bis 100 g Natriumhydroxid
10 bis 40 ml 100%iges Wasserstoffperoxid und
10 bis 50 ml eines Stabilisators
enthält, in Mengen von 100 bis 300 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Textilmaterials.
Die wäßrigen Lösungen für das erfindungsgemäße Verfahren werden
durch Mischen einer wäßrigen alkalischen Lösung, die Wasserstoff
peroxid und beispielsweise Natronwasserglas, 35 gew.-%ig als Stabi
lisator enthält, mit dem erfindungsgemäßen Mittel hergestellt. Die
erhaltenen Lösungen werden in Mengen von 100 bis 300 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Textilmaterials, appliziert. Bevorzugt wird da
bei die Aerosol/Heißdampf-Applikation eingesetzt. Anschließend wird
in an sich bekannter Weise weitergearbeitet, indem man das Behand
lungsmittel in einer Sattdampfatmosphäre bei 100°C 0,5 bis 4 Minu
ten, vorzugsweise 0,5 bis 3 Minuten, auf das Textilfasermaterial
einwirken läßt. Danach wird das Textilmaterial bei 60 bis 98°C ge
waschen.
Die erfindungsgemäßen Mittel eignen sich auch zum Laugieren von
cellulosehaltigen Textilmaterialien, sofern sie keine Magnesiumsalze
enthalten.
Beispiele für cellulosehaltige Textilmaterialien sind Baumwolle,
Leinen, Nessel, Jute, Mischungen aus Baumwolle und Polyester sowie
Mischungen aus Baumwolle und Polyamid. Die Textilmaterialien können
als Gewebe, Wirkware und Nonwovens vorliegen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten cellulose
haltigen Textilmaterialien zeichnen sich durch einen hohen Weißgrad
aus, besitzen einen niedrigen Durchschnittspolymerisationsgrad und
eine hohe Wiederbenetzbarkeit und sind schalenfrei.
Auf eine Möglichkeit zur Modifizierung der Zuführung der wäßrigen
Wirkstoffflotte(n) im Rahmen des Flottenauftrags auf die Textilbahn
sei im nachfolgenden noch eingegangen: In Abhängigkeit von der je
weiligen Stabilität eines auf die Textilbahn aufzutragenden Mehr
komponentengemisches kann eine Anpassung der speziellen Technologie
des Dosierungs- und Auftragssystems vorgenommen werden. Zeigt das
als wäßrige Flotte aufzutragende Mehrkomponentengemisch auch in Ab
mischung der eingesetzten Komponenten in nur einer Behandlungsflotte
bei den im jeweiligen Verfahren zu wählenden Wirkstoffkonzentrati
onen hinreichende Stabilität, dann kann die Mischung dieser Wirk
stoffkomponenten zu einem Flottenansatz vermischt und in dieser Form
in die Flüssigphase führenden Düsen des Heißdampf-Sprüh
auftragssystems eingespeist werden. Erscheint eine solche Vor
abvermischung der Wirkstoffkomponenten - beispielsweise aus Gründen
mangelnder Stabilität einer solchen wäßrigen Mehrkomponentenflotte -
nicht ratsam, wird die Behandlungsflotte beispielsweise mit Hilfe
einer Einzelkomponentendosierung im erfindungsgemäßen Verfahren zur
Verfügung gestellt. Hierbei kann es zweckmäßig sein die miteinander
zu kombinierenden Flottenteilströme unmittelbar vor ihrem Eintritt
in die Sprühdüse miteinander zu vermischen, so daß der Mischungszu
stand vor dem Auftreffen der Flotte auf das textile Gut nur für ei
nen sehr kurzen Zeitraum besteht. Verständlicherweise können die
beiden hier geschilderten Extremfälle der Dosierung
mehrkomponentiger Wirkstoffgemische auch miteinander kombiniert
werden, so daß also beispielsweise Flottenteilströme vorgesehen
sind, die wenigstens anteilsweise Teilgemische der insgesamt aufzu
tragenden Wert- beziehungsweise Wirkstoffe enthalten. Überlegungen
zur jeweils zweckmäßigen Wahl der Auftragstechnologie werden unter
anderem auch mitbestimmt durch den Erhaltungsgrad einzelner oder
mehrerer Wertstoffe in wäßriger Flotte, insbesondere in Abmischung
mit den weiteren Wirkstoffkomponenten.
Ein weiterer Faktor der in diesem Zusammenhang mit zu berücksichti
gen ist, kann in der Wahl der bestimmten Beschaffenheit des zu be
handelnden Textilmaterials liegen. Wird das Textilgut als trockene
Materialbahn in die Verfahrensstufe der Erfindung eingefahren, so
können vergleichsweise niedrigere Wirkstoffkonzentrationen in der
Behandlungsflotte zum Einsatz kommen, als beim entsprechenden Ar
beiten der Naß-in-Naß-Applikation. In diesem letzten Fall kann bei
spielsweise der Erhaltungsgrad erhöhter Konzentrationen von
zersetzungsgefährdeten Wirkstoffkomponenten - beispielsweise Was
serstoffperoxid - doch soweitgehend gefährdet sein, daß sich der
Einsatz der Einzelkomponentendosierung als Ausweg anbietet.
In einem Rührbehälter wurden 7 g Magnesiumsulfat in 443 ml vollent
salztem Wasser gelöst. Anschließend wurden nacheinander 300 g
2-Ethylhexylsulfat, Natriumsalz in Form einer 34 gew.-% wäßrigen Lö
sung, 70 g eines schwach schäumenden Niotensid-Gemisches auf Basis
von C10-14-Fettalkohol-EO-PO-Alkoxylaten, 60 g einer Mischung aus
Amionotri(methylenphosphonsäure), Natriumsalz und 1-Hydroxyethan
diphosphonsäure, Natriumsalz (30 gew.-%ige wäßrige Lösung) und 120 g
Tributoxyethylphosphat unter Rühren zugesetzt. Die erhaltene homo
gene Mischung, deren pH-Wert mit 60 gew.-%iger Essigsäure auf 6,0
eingestellt wurde, war eine klare Flüssigkeit.
In einem Rührbehälter wurden 5 g Magnesiumsulfat in 473 ml vollent
salztem Wasser gelöst. Anschließend wurden nacheinander 270 g
C12/14-Alkansulfonat, Natriumsalz als wäßrige Lösung, 62 g eines
schwach schäumenden Niotensid-Gemisches auf Basis C10-14-Fett
alkohol-EO-PO-Alkoxylate, 90 g einer Mischung aus Aminotri
(methylenphosphonsäure), Natriumsalz und 1-Hydroxyethan-diphosphon
säure, Natriumsalz (30 gew.-%ige wäßrige Lösung) und 100 g Tribut
oxyethylphosphat unter Rühren zugesetzt. Die erhaltene homogene Mi
schung, deren pH-Wert mit 60 gew.-%iger Essigsäure auf 6,0 einge
stellt wurde, war eine klare Flüssigkeit.
An den behandelten Textilmaterialien wurden folgende Prüfmethoden
durchgeführt:
- - Der Weißgrad wurde auf einem Spektralphotometer RFC 18 der Firma Zeiss gemessen und nach Berger ausgewiesen.
- - Der Durchschnittspolymerisationsgrad (DP-Wert) wurde nach DIN 54 270-Teil 3-EWNN-Verfahren bestimmt.
- - Die Restauflage wurde nach DIN 54 285 bestimmt.
- - Zum Nachweis von Polyvinylalkohol (PV) wurde auf eine Gewebe probe Chromsäurelösung gegeben. Nach einer Einwirkzeit von 1,5 Minuten wurden drei Tropfen einer 50 gew.-%igen Natronlauge aufgebracht. Bei Abwesenheit von Polyvinylalkohol ist eine gelbe bis grüne Färbung zu beobachten.
- - Die Saugfähigkeit wurde nach DIN 53 924 bestimmt.
Eine wäßrige Lösung, die pro Liter 20 ml Natronwasserglas,
35 gew.-%ig, 30 g NaOH, 100%ig, 20 ml einer erfindungsgemäßen Mischung
nach Herstellungsbeispiel 1 und 80 ml 36 gew.-%iges Wasserstoffper
oxid enthielt, wurde in Form eines Aerosols unter Druck auf mit
Stärke geschlichtetes Baumwollrohgewebe appliziert. Die Flottenauf
nahme betrug 130 Gew.-%. Anschließend wurde das Baumwollrohgewebe 2
Minuten in einem Dämpfer einer Sattdampfatmosphäre (100°C) unter
worfen. Nach dem Auswaschen und Trocknen in an sich bekannter Weise
wurde eine schalenfreies, nicht geschädigtes Baumwollgewebe erhal
ten.
Mit Stärke geschlichtetes Baumwollrohgewebe wurde in drei aufeinan
derfolgenden Verfahrensstufen behandelt, in dem das Baumwollrohge
webe durch die jeweilige Behandlungsflotte geführt wurde. Nach dem
Abquetschen überschüssiger Flotte wurde das Baumwollrohgewebe einer
Sattdampfatmosphäre bei 100°C unterworfen und anschließend das Be
handlungsmittel von dem Gewebe durch Waschen entfernt. Jede Behand
lungsflotte enthielt als Netzmittel eine Mischung aus 25 Gew.-%
C13-Alkansulfonat, Natriumsalz, 18 Gew.-% C8-14-Alkylalkohol·4,5 Mol
Propylenoxid·5,5 Mol Ethylenoxid und 57 Gew.-% Wasser.
Entschlichtung: | |
5 g/l Flotte Enzym | |
5 g/l Flotte Netzmittel | |
Flottenaufnahme: | 85 Gew.-% |
Reaktionszeit: | 8 Minuten Sattdampfatmosphäre |
Waschen |
Alkalistufe: | |
30 g/l Flotte NaOH, 100%ig | |
5 g/l Flotte Netzmittel | |
2 g/l eines Komplexbildnergemisches (ATMP + HEDP) | |
Flottenaufnahme: | 95 Gew.-% |
Reaktionszeit: | 15 Minuten Sattdampfatmosphäre |
Waschen |
Bleichstufe: | |
0,15 g/l Flotte Magnesiumsulfat | |
12 ml/l Flotte Natronwasserglas, 35 gew.-%ig | |
5 g/l Flotte NaOH, 100%ig | |
3 g/l Flotte Netzmittel | |
2 g/l eines Komplexbildnergemisches (ATMP + HEDP) | |
40 ml/l Flotte Wasserstoffperoxid, 35 gew.-%ig | |
Flottenaufnahme: | 100 Gew.-% |
Reaktionszeit: | 10 Minuten Sattdampfatmosphäre |
Waschen @ | Trocknen |
Nachfolgend sind die Ergebnisse der an den Baumwollrohgeweben
durchgeführten Prüfungen zusammengestellt.
Eine wäßrige Lösung die pro Liter 20 ml Natronwasserglas,
35 gew.-%ig, 30 g NaOH, 100-%ig, 20 ml eines erfindungsgemäßen Mittels
hergestellt nach Herstellungsbeispiel 2 und 80 ml 35 gew.-%iges
Wasserstoffperoxid enthielt, wurde auf ein mit Stärke und Poly
vinylalkohol geschlichtetes Rohgewebe aus Polyester/Baumwolle
65%/35% als Aerosol unter Druck appliziert. Die Flottenaufnahme be
trug 130 Gew-%. Das Textilmaterial wurde in einem Dämpfer 1 Minute
einer Sattdampfatmosphäre bei 100°C unterworfen. Nach dem Waschen
und Trocknen in an sich bekannter Weise wurde ein Polyester/Baum
wollgewebe erhalten, auf dem sich kein Polyvinylalkohol mehr befand,
obwohl keine separate Entschlichtung durchgeführt wurde.
Mit Stärke und Polyvinylalkohol geschlichtetes Rohgewebe aus Poly
ester/Baumwolle 65%/35% wurde in zwei aufeinanderfolgenden Verfah
rensstufen durch eine Entschlichtungsflotte und eine Bleichflotte
geführt. Nach dem Abquetschen der jeweiligen Flotte wurde das Gewebe
einer Sattdampfatmosphäre bei 100°C unterworfen und anschließend das
Behandlungsmittel durch Waschen von dem Gewebe entfernt. Als Netz
mittel enthielten beide Behandlungsflotten eine Mischung aus
25 Gew.-% C13-Alkansulfonat, Natriumsalz, 18 Gew.-% C8-14-Alkylalko
hol·4,5 Mol Propylenoxid·5,5 Mol Ethylenoxid und 57 Gew.-% Wasser.
Entschlichtung: | |
5 g/l Flotte Enzym | |
5 g/l Flotte Netzmittel | |
Flottenaufnahme: | 80 Gew.-% |
Reaktionszeit: | 8 Minuten Sattdampfatmosphäre |
Waschen |
Bleichstufe: | |
0,15 g/l Magnesiumsulfat | |
12 ml/l Flotte Natronwasserglas, 35gew.-%ig | |
8 g/l Flotte NaOH, 100%ig | |
7 g/l Flotte Netzmittel | |
2 g/l eines Komplexbildergemisches (ATMP + HETP) | |
30 ml/l Flotte 35gew.-%iges Wasserstoffperoxid | |
Flottenaufnahme: | 90 Gew.-% |
Reaktionszeit: | 12 Minuten Sattdampfatmosphäre |
Waschen @ | Trocknen |
Die Ergebnisse der an den behandelten Geweben aus Polyester/Baum
wolle durchgeführten Prüfungen sind nachfolgend zusammengefaßt:
Claims (26)
1. Verfahren zum Sprühauftrag wäßriger Wirkstoffflotten auf Tex
tilmaterialien, insbesondere im Rahmen der Kontinue-Behandlung
bahnförmiger Textilware, dadurch gekennzeichnet, daß mit wäß
rigen Wirkstoffflotten gearbeitet wird, die unter den Bedin
gungen des Sprüh-Auftrags schaumfreie oder wenigstens schaumarme
Entlüfterkomponenten gelöst, homogen emulgiert und/oder homogen
dispergiert in derart erhöhter Konzentration enthalten, daß die
durchdringende Netzung des Textilmaterials praktisch unmittelbar
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäß
rigen Wirkstoffflotten heiß auf die Textilware aufgetragen wer
den, wobei der Aerosol/Heißdampf-Sprühauftrag bevorzugt wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mit Konzentrationen der Entlüfter-Komponenten in der Wirkstoff
flotte gearbeitet wird, die die vollständige Durchnetzung des
Textils einschließlich der Verdrängung auch mikrodisperser
Restluftanteile aus der Textil-Innenstruktur innerhalb eines
Zeitraumes von höchstens 5 Minuten, vorzugsweise nicht oberhalb
etwa 1 Minute und insbesondere praktisch unmittelbar und dabei
zusammen mit dem Flottenauftrag bewirken.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mit Entlüftern gearbeitet wird, die beim Sprühauftrag, insbe
sondere beim Aerosol/Heißdampf-Auftrag auf der Textilbahn keine
Schaumbildung bewirken und bevorzugt auch befähigt sind, hier
gegebenenfalls aus der Mitverwendung anderer Wirkstoffkomponen
ten - beispielsweise Tensidkomponenten - entstehende Schäume
unmittelbar zu zerstören.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Flottenauftrag unter erhöhten Sprühdrucken mittels Mehr
strom-Mischdüsen mit äußerer Mischung von versprühter wäßriger
Flotte und vorgespanntem Heißdampf vorgenommen wird, wobei das
Arbeiten mit 2-Stoffmischdüsen mit Flachstrahl bevorzugt ist.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Entlüfter Phosphorsäuretriester niederer Alkylalkohole, die
auch wenigstens anteilsweise alkoxyliert sein können, eingesetzt
werden.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mit Phosphorsäuretriestern alkoxylierter geradkettiger, ver
zweigter und/oder cyclischer C1-6-Alkylalkohole als Entlüfter
gearbeitet wird, deren Alkoxylierungsgrad bevorzugt zwischen 1
und 5 liegt, wobei das Arbeiten mit Tributoxyethylphosphat be
sonders bevorzugt sein kann.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
mit wäßrigen Behandlungsflotten gearbeitet wird, die bis zu etwa
1 Gew.-% Entlüfter, vorzugsweise etwa 0,02 bis 0,5 Gew.-% Ent
lüfter enthalten.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das insbesondere bahnförmige Textilgut als Trockenware oder als
Naßware eingesetzt wird, wobei der Wassergehalt von nassem Ein
satzgut bevorzugt unterhalb 100 Gew.-%, insbesondere nicht mehr
als etwa 80 Gew.-% - Gew.-% bezogen auf Textiltrockengewicht -
beträgt und es weiterhin bevorzugt sein kann, die Trockenware
oder Naßware in vorgeheizter Form der Sprühapplikation des Ae
rosol/Heißdampf-Gemisches zu unterwerfen.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge der insgesamt eingetragenen Flüssigphase so begrenzt
wird, daß das Flottentragevermögen des Textilmaterials nicht
oder nicht wesentlich überschritten wird.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
wäßrige Behandlungsflotten eingesetzt werden, die zusammen mit
den nicht schäumenden Entlüftern die für die beabsichtigte Tex
tilbehandlung benötigen Zusatzstoffe gelöst, emulgiert und/oder
dispergiert enthalten.
12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
mit Behandlungsflotten gearbeitet wird, die zusammen mit den
Entlüftern Wirkstoffgemische für den gleichzeitigen Ablauf einer
Mehrzahl von Textilveredelungsstufen enthalten.
13. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
bahnförmiges Textilmaterial im Kontinue-Verfahren mit der Ent
lüfter und Wirkstoffe beziehungsweise Wirkstoffgemische enthal
tenden Flotte mittels Aerosol/Heißdampf beaufschlagt und nach
folgend in wenigstens einer weiteren Heiß- und/oder Kaltstufe
nachbehandelt wird.
14. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
mit verkürzter Arbeitsdauer der jeweils betroffenen Behand
lungsstufe(n) gearbeitet wird, die dabei bevorzugt höchstens
einige Minuten, zweckmäßig nicht mehr als etwa 5 Minuten und
insbesondere nicht mehr als etwa 2 bis 3 Minuten ausmacht.
15. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wäsche der behandelten Ware unter Mitwirkung von Ultraschall
vorgenommen wird.
16. Anwendung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 15 zur Abkürzung
der Behandlungsdauer einzelner und gegebenenfalls Zusammenfas
sung mehrerer Arbeitsstufen bei der Kontinue-Behandlung von Tex
tilrohware und/oder der Textilveredelung.
17. Mittel in Form einer wäßrigen Lösung oder Dispersion, enthal
tend, bezogen auf das wasserhaltige Mittel,
5 bis 20 Gew.-% Aniontensid, insbesondere Alkali-,
Erdalkali- und/oder Ammoniumsalze von
C12-18-Alkansulfonaten und/oder
C6-18-Alkylsulfaten
2 bis 10 Gew.-% Niotensid, insbesondere alkoxylierte, aliphatische C8-22-Alkohole
5 bis 20 Gew.-% Entlüfter
1 bis 10 Gew.-% Komplexbildner und
0,1 bis 1 Gew.-% Magnesiumsalze,zum gleichzeitigen Entschlichten, Abkochen und Bleichen und cellulosehaltigen Textilmaterialien.
2 bis 10 Gew.-% Niotensid, insbesondere alkoxylierte, aliphatische C8-22-Alkohole
5 bis 20 Gew.-% Entlüfter
1 bis 10 Gew.-% Komplexbildner und
0,1 bis 1 Gew.-% Magnesiumsalze,zum gleichzeitigen Entschlichten, Abkochen und Bleichen und cellulosehaltigen Textilmaterialien.
18. Mittel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
wasserhaltige Mittel
5 bis 12 Gew.-% Aniotensid
2 bis 8 Gew.-% Niotensid
6 bis 12 Gew.-% Entlüfter
1 bis 5 Gew.-% Komplexbildner und
0,2 bis 0,8 Gew.-% Magnesiumsalzeenthält.
2 bis 8 Gew.-% Niotensid
6 bis 12 Gew.-% Entlüfter
1 bis 5 Gew.-% Komplexbildner und
0,2 bis 0,8 Gew.-% Magnesiumsalzeenthält.
19. Mittel nach einem oder beiden der Ansprüche 17 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittel Alkali- und/oder Ammoniumsalze
von C8-18-Alkylsulfaten und alkoxylierte aliphatische C10-18-Al
kohole mit Alkoxylierungsgraden von 1 bis 20, vorzugsweise von
5 bis 10, enthält.
20. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittel als Entlüfter Phosphorsäuretrie
ster von alkoxylierten C1-16-Alkylalkoholen enthält.
21. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittel als Komplexbildner stickstoff
haltige und/oder stickstofffreie Mono-, Di- und/oder Poly
phosphonsäuren und/oder deren Alkali- und/oder Ammoniumsalze
und/oder OH-gruppenhaltige Mono-, Di- und/oder Polycarbonsäuren
und/oder deren Alkali- und/oder Ammoniumsalze, vorzugsweise
stickstoffhaltige und/oder stickstofffreie Di- und/oder
Polyphosphonsäuren und/oder deren Alkalisalze enthält.
22. Verfahren zum gleichzeitigen Entschlichten, Abkochen und
Bleichen von cellulosehaltigen Textilmaterialien durch Applika
tion, bevorzugt Aerosol/Heißdampf-Applikation, einer wäßrigen
Lösung, die pro Liter
5 bis 30 ml eines Mittels in Form einer wäßrigen Lösung oder
Dispersion, enthaltend, bezogen auf das
wasserhaltige Mittel, 5 bis 20 Gew.-% Aniontensid,
insbesondere Alkali-, Erdalkali- und/oder Ammonium
salze von C12-18-Alkansulfonaten und/oder
C6-18-Alkylsulfaten, 2 bis 10 Gew.-% Niotensid,
insbesondere alkoxylierte aliphatische
C8-22-Alkohole, 5 bis 20 Gew.-% Entlüfter, 1 bis 10
Gew.-% Komplexbildner und 0,1 bis 1 Gew.-% Magne
siumsalze,
10 bis 100 g Natriumhydroxid
10 bis 40 ml Wasserstoffperoxid, 100%ig und
10 bis 50 ml eines Stabilisatorsenthält, in Mengen von 100 bis 300 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Textilmaterials.
10 bis 100 g Natriumhydroxid
10 bis 40 ml Wasserstoffperoxid, 100%ig und
10 bis 50 ml eines Stabilisatorsenthält, in Mengen von 100 bis 300 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Textilmaterials.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß eine
wäßrige Lösung auf das Textilfasermaterial appliziert wird, die
5 bis 30 ml eines Mittels in Form einer wäßrigen Lösung oder
Dispersion, enthaltend, bezogen auf das wasserhaltige Mittel, 5
bis 12 Gew.-% Aniotensid, 2 bis 8 Gew.-% Niotensid, 6 bis 12
Gew.-% Entlüfter, 1 bis 5 Gew.-% Komplexbildner und 0,2 bis 0,8
Gew.-% Magnesiumsalze, enthält.
24. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 22 bis 23, da
durch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung auf das Textilfa
sermaterial appliziert wird, die Alkali- und/oder Ammoniumsalze
von C8-18-Alkylsulfaten und alkoxylierte aliphatische C10-18-Al
kohole mit Alkoxylierungsgraden zwischen 1 und 20, vorzugs
weise zwischen 5 und 10, enthält.
25. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 22 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung auf das Textilfa
sermaterial appliziert wird, die als Entlüfter Phosphorsäure
triester von alkoxylierten C1-6-Alkylalkoholen enthält.
26. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 22 bis 25, da
durch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung auf das Textilfa
sermaterial appliziert wird, die als Komplexbildner stickstoff
haltige und/oder stickstofffreie Mono-, Di- und/oder Poly
phosphonsäuren und/oder deren Alkali- und/oder Ammoniumsalze
und/oder OH-gruppenhaltige Mono-, Di- und/oder Polycarbonsäuren
und/oder deren Alkali- und/oder Ammoniumsalze, vorzugsweise
stickstoffhaltige und/oder stickstofffreie Di- und/oder Poly
phosphonsäuren und/oder deren Alkalisalze enthält.
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