DE419208C - Vorrichtung zum Faerben, Waschen u. dgl. von Fasergut in Straehnform - Google Patents

Description

Es sind Vorrichtungen zum Färben, Waschen u. dgl. von Garn in Strähnform bekannt, bei denen die Strähne in kurbelartiger Bewegung mit Hilfe von die Strähne umlagernden geraden Trägerstäben in der Flotte umgezogen werden. Die Lagerung dieser geradegestreckten Tragstäbe ließ es nicht zu,bewegliche Tragstäbe um feste Stäbe im Kreise herumzuführen und so eine wirkliche Kurbelbewegung der beweglichen Tragstäbe um die festen herum zu bewerkstelligen, indem die Lagerteile für diese Bewegung ein Hindernis bildeten. Eine gute .Umlagerung der Strähne kann aber nur eintreten, wenn bewegliche Stäbe tatsächlich eine regelrechte Kurbelbewegung um feste Stäbe ausführen.

Die Erfindung gestattet nun diese regelrechte Kurbelbewegung vermöge einer eigenartigen Ausbildung der beweglichen Tragstäbe. Sie kennzeichnet sich dadurch, daß je zwei um einen festen Tragstab zur Auflagerung der Strähne herumgeführte, bewegliche, für die Strähne ebenfalls ein Auflager bildende Tragstäbe durch einen in der Mitte gefaßten Bügel mit gegeneinander gerichteten, frei auslaufenden Schenkeln verbunden sind, so daß dieselben die in der Mitte gehaltenen festen Tragstäbe umkreisen können. Vermöge dieser Anordnung werden bei der Umkreisung der festen Stäbe die Strähne nicht nur fortgeschaltet, sondern auch gleichzeitig ohne großen Tauchhub in der Flüssigkeit umgezogen, was ohne Schädigung der Strähne eine sehr gleichmäßige Behandlung sichert.

Claims (3)

1. Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes für die Behandlung einer Gruppe von Strähnen in ein und demselben Flottenbehälter. Die Vorrichtung ist auf der Zeichnung dargestellt.

   Abb. ι ist ein senkrechter Schnitt nach Linie .t'-.r von Abb. 2 und stellt die Vorrichtung im Längsschnitt dar. Abb. 2 ist ein wagerechter Schnitt nach Linie y-y von Abb. 1 und zeigt die Vorrichtung im Aufriß.

   Abb. 3 zeigt einen der Bügel im Längsschnitt.

   Abb. 4 bis 9 erläutern den Bewegungsvorgang der beweglichen Tragstäbe.

   In dem Flottenbehälter 1 hängt an gewichtsbelasteten Seilsträngen oder Ketten 2 ein aus Oberbalken 3, Unterbalken 4 und hohlen Zwischenstreben 18 bestehendes Rahmengestell, dessen Unterbalken 4 beispielsweise fünf feste, zueinander parallele Tragstäbe 5 trägt, die er in der Mitte faßt und auf denen die mit 6 bezeichneten Garnsträhne hängen. Über dem Balken 4 ist ein Träger 7 an zwei Kurbelstangen 9 aufgehängt, welche bei 10 an zwei Schneckenräder 11 angelenkt sind. Die Schneckenräder 11 sind am Oberbalken 3 drehbar gelagert und erhalten ihren Antrieb mittels der Schnecken 12 von einem Elektromotor 13 aus. Der Träger 7 trägt mittels der mittleren Jochstücke S⁶ die wagrecht liegenden Bügel S, die paarweise gegeneinander gerichtete, frei auslaufende Schenkel aufweisen, welche parallel zu dem entsprechenden festen Trägerstabs gerichtet sind und vorübergehend ebenfalls die Rolle eines Tragstabes für die Strähne spielen.

   Die Strähne werden durch untere Leitstäbe 14 unter Spannung in der Flotte niedergehalten. Diese sitzen an einem Balken 15, welcher durch die die Zwischenstreben 18 der Länge nach durchsetzenden Stangen 17 an gewichtsbelasteten, über Rollen geführten Seilsträngen 16 in der Schwebe gehalten wird.

   Wird die Vorrichtung mit an den festen Tragstäben 5 hängenden Strähnen in Betrieb gesetzt, dann werden durch den von den Schneckenrädern 11 auf und ab sowie vor- und rückwärts bewegten Träger 7 die Bügel 8 derart im Kreise herumgeführt, daß ihre frei auslaufenden Schenkel, wie dies die Pfeile in Abb. ι andeuten, eine kreisende Bewegung um die festen Tragstäbe 5 ausführen. Die Folge davon ist, daß die Strähne von den festen Tragstäben 5 abgehoben und unter Umlagern wieder auf dieselben abgelegt werden, so daß die Auflagerstellen der Strähne in an sich bekannter Weise fortwährend gewechselt werden und ein gleichmäßiges Umziehen unter ' Fortschaltung der Strähne und gleichmäßiger Naßbehandlung auf ihrer ganzen Länge erfolgt.

   Der Bewegungsvorgang der beweglichen Bügel oder Tragstäbe 8 ist in den Abb. 4 bis 9 durch verschiedene Stellungen derselben zu den festen Tragstäben 5 verdeutlicht. Man ersieht daraus, daß die in diesen Abbildungen links liegenden freien Schenkel der Bügel 8 eine regelrechte Kurbelbewegung um die festen Stäbe 5 herum ausführen, während die gleichfalls mitgehenden Lagerschenkel der Bügel 8 stets auf derselben Seite der Stäbe 5 verbleiben.

   Um bei der Umlagerbewegung der Strähne ein Abgleiten derselben von dem Bügel 8 zu verhindern, sind dieselben in der am besten aus AbI). 3 ersichtlichen Weise an demjenigen Schenkel, welcher zur Lagerung der Bügel in den Jochstücken 8* dient, mit emporgerichteten Anschlagdaumen 8° versehen. In ähnlicher Weise und zu demselben Zwecke können auch die Stäbe 14 mit nach abwärts gerichteten Anschlagfingern versehen sein.

   Natürlich könnten die Getriebe n, 12 eingekapselt und mit einem Geschwindigkeitswechsel zusammengebaut sein.

   Patent-A ν Sprüche:

   i. Vorrichtung zum Färben, Waschen g₀ u. dgl. von Fasergut in Strähnform durch kurbelartige Bewegung der auf Tragstäben ruhenden Strähne unter gleichzeitigem Umziehen in der Flotte, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei um einen festen Tragstab (5) herumgeführte, den Strähnen auch als Auflager dienende, bewegliche Tragstäbe (8) durch einen in der Mitte gefaßten Bügel mit gegeneinander gerichteten, frei auslaufenden Schenkeln verbunden sind, so daß dieselben die in der Mitte gehaltenen festen Tragstäbe (5) umkreisen können.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche die beweglichen Tragstäbe bildenden Bügel (8) an ihren Lagerschenkeln von einem im Kreise bewegten Jochstück (8⁶) getragen werden.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, da- no durch gekennzeichnet, daß die Tragstabbügel (8) in ihrem Lagerschenkel mit einem Anschlag (8°) zur Verhinderung des Abgleitens der Strähne versehen sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.