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Filter mit körnigem Filtermaterial.
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Durch die deutsche Patentschrift 299289 ist ein Filter bekannt geworden,
bei dem der sonst übliche Siebboden durch leicht auswechselbare Siebrohre ersetzt
worden ist. Bei dieser Konstruktion ragen die Sieb rohre von oben oder seitlich
in das Filtermaterial derart hinein, daß ihr Ausbau möglich wird3 ohne daß man das
Filtermaterial entfernt.
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Naturgemäß kann man die Schutzrohre nicht von unten nach oben führen,
also sie auch nicht am unteren Boden anbringen, weil sonst bei diesem Ausbau der
Siebkörper das Filtermaterial nachstürzen würde. Auch ist man bei der bekannten
Konstruktion hauptsächlich auf ein feinkörniges und möglichst gleichmäßiges Filtermaterial
angewiesen, was dazu zwingt, möglichst viele Entnahmerohre gleichmäßig über die
Filterfläche zu verteilen.
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Diesen Übelständen soll die im nachstehenden beschriebene neue Filterkonstruktion
abhelfen. Zunächst wird bei ihr Filtermaterial von verschiedener Korngröße verwandt,
das sich bekanntlich, wenn man den ganzen Filter. inhalt durch einen energischen
Wasserstrom zum Schwimmen bringt, so absetzt. daß die größten Stücke am Boden liegen,
während das feinere Material sich in Schichten darüber ablagert. Umgibt man nun
das Sieb rohr mit einem Schutz- bzw. Leitrohr, das man nur dort, wo sich grobkörniges
Material ablagert, mit einer entsprechend großen Perforierung versieht, so läßt
sich das Sieb rohr aus diesem Schutzrohr leicht aus- und ein bauen, ohne daß das
Filtermaterial in wesent-Lichen Mengen in das Schutzrohr hineinfallen kann, selbst
wenn das Siebrohr am Boden angebracht ist, also von unten nach oben ragt.
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Das feinperforiertje Sieb rohr, das mit einer schwächeren Lochung
oder Schlitzung ver sehen sein muß, als dem feinsten im Filter vorhandenen Filterkorn
entspricht, ist dabei deshalb zum guten Arbeiten des Filters notwendig, weil es
sich bei derartigen Filtern wegen der relativ großen Filtergeschindig. keit niemals
mit Sicherheit vermeiden läßt, daß nicht zeitweise feinstes Filtermaterial durch
die gröberen Schichten nach unten rieselt bzw. vom Wasserstrom mitgeführt wird,
besonders wenn sich sogenannte Durchbrüche in der Filterschicht bilden. Diese für
den Filtrationsvorgang
unbedingt notwendige Schicht von feinstem
Korn würde aber durch die große Perforierung des Schutzrohres hindurchgehen und
ohne das engmaschige Siebrohr in den Reinwasserstrom gelangen. Beim Ausbau des Siebrohres
hat man das feinkörnige Material nicht zu fürchten, da man selbstverständlich vorher
das Filter rückspülen wird, in welchem Fall die regelmäßige Schichtung - wie oben
dargelegt - eintritt.
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Aus Vorstehendem ist lersichtlich, daß durch die Filterkonstruktion
gemäß der Erfindung erhebliche Vorteile gegenüber den bisher bekannten Anordnungen
erzielt werden: Die Löcher im unteren Teil des Schutzrohres können so groß gewählt
werden (etwas kleiner als das grobkörnigste Material), daß sie den Durchfluß nicht
hemmen, während der engmaschige Siebkörper, dessen Öffnungen feiner sind als das
kleinste Filtermaterial, auch bei Durchbrüchen in der Filterschicht es verhindert,
daß das Filtermaterial in das Reinwasser mitgerissen wird. Außerdem zwingt das Schutzrohr
die zu filtrierende Flüssigkeit, die feinkörnige Schicht in ihrer ganzen Stãrke
zu durchdringen, so daß eine gleichmäßige und gute Filtration gewährleistet ist.
Schließlich ist ein leichter Ausbau des Siebkörpers möglich, ohne daß das Filtermaterial
tentfernt zu werden braucht, und die Konstruktion läßt sich sehr einfach und infolgedessen
günstig in bezug auf die Herstellungskosten ausführen.
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In den Abb. 1 und 2 sind beispielsweise zwei Ausführungsformen der
neuen Einrichtung wiedergegeben. a ist ein zylindrischer Behälter, in welchen beiAhb.I
von oben und bei Abb. 2 von unten das Schutz- und Leitrohr senkrecht hineinragt.
Das le-ztere ist am unteren Teil mit größeren öffnungen versehen.
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In das Schutzrohr ist das Sieb rohr c, das mit enger, gleichmäßiger
Perforierung versehen ist, eingeschoben. An den Stutzen d, der das Siebrohr festhält
und abdichtet, schließt sich die Rohrleitung e an, in der sich der Absperrschieber
J befindet. Seitlich oben in den zylindrischen Behälter mündet die Rohrleitung g.
In derselben sitzt das Wechselventil h. Die verschiedenen Auslässe desselben münden
in die Rohrleitungen i und k. Der zylindrische Behälter selbst ist in seinem unteren
Teil etwas höher als die Öffnungen des Schutzrohres b reichen, mit Filtermaterial
gefüllt, das so großlçörnig ist, daß es durch die Öffnungen im Schutzrohr b nicht
hindurchgehen kann. Darüber liegen mehrere Schichten Filtermaterial mit immer feinerem
Korn, bis zu der für den jeweiligen Arbeitsvorgang erforderlichen Größe.
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Die zu filtrierende Flüssigkeit fließt durch i bei entsprechender
Stellung des Wechselventils ii über g in den oberen Teil des Filters, durchdringt
die verschiedenen Filterschichten und gelangt schließlich durch die Durchbohrungen
des Schutzrohres b und die Perforierung des Siebkörpers c in den Stutzen d und in
die Abflußleitung e. Feinkörniges Material, welches aus irgendwelchen Gründen, besonders
aber bei Überlastung des Filters, in die grobkörnigen Schichten mitgerissen wird
und die Löcher des Schutzrohres b durchströmt, wird von dem Siebrohr c zurückgehalten.
Ist das Filter verschmutzt, so spült man es durch Umlegung des Wechselventils h
und durch Umkehrung des Flüssigkeitsstromes zurück.
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Dabei gelangt das Filtermaterial mehr oder weniger in Bewegung, und
nach Beendigung des Spülens setzen sich die verschiedenen Korngrößen wieder in der
zeichnerisch dargestellten Art ab. Etwa in den Zwischenräumen zwischen b und' c
eingedrungene feinkörnige Substanzen werden an ihren ursprünglichen Platz zurückgespült.
Nach dem Rückspülen ist die Auswechselung des Siebkörpers c ohne Ausräumung des
Filtermaterials und ohne daß die Gefahr besteht, daß das Filtermaterial nachstürzt,
in leichtester torm möglich, selbst wenn gemäß Abb. 2 das Schutzrohr b am Boden
von a angebracht ist, und das Siebrohr nach unten herausgenommen werden muß. Die
letztere Konstruktion besitzt aber neben gewissen baulichen Vorteilen den Vorzug,
daß man dem Rückspülstrom Dampf und Gase in einfacherer Weise als bei der Ausführungsform
I beimengen kann. Die Verwendung von großkörnigem Filtermaterial im unteren Teil
des Filters gestattet weiterhin die Verringerung der Entnahmestelien, da der freie
Querschnitt in dieser Schicht hierdurch ein wesentlich größerer und damit die Kommunikation
der Flüssigkeit eine bessere wird.
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Die Gleichmäßigkeit sowohl des Filters als auch des Rückspülvorganges
wird hierdurch auch bei weniger Entnahmestellen gesichert.