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Künstlicher Schneidezahn. Die zahntechnischen Arbeiten erfordern bisher
zwei verschiedene Schneidezähnesorten, nämlich die mit einer Artikulationsfläche
versehenen und annähernd die Dicke der natürlichen Zähne aufweisenden Vollzähne
und für beschränktere Raumverhältnisse die Flachzähne. Beide Zahnsorten werden in
üblicher Weise mittels in an sich eingebrannter Stifte an dem Zahnträger befestigt.
Die Vollzähne lassen sich auf diese Weise jedoch nur an Kautschuk befestigen, da
sie erfahrungsgemäß ein Einlöten ihres Stiftes ,an Metallplatten nicht vertragen.
Für Vollzähne hat man zwar schon vorgeschlagen, sie anstatt mit eingebrannten, mit
lose emmgesetzten und durch Hilfsmittel befestigten Stiften oder mit einer kastenartigen
Fassung zu versehen; diese Befestigungsarten sind indessen zu umständlich und kostspielig,
und sie schwächen zum Teil den Zahn auch zu sehr, um praktische Anwendung finden
zu können. Ferner hat man für Flachzähne bereits vorgeschlagen, sie mittels Stiftkanälen
auf an einer Rückenplatte sitzende schräge Stifte aufzuschieben. Eine Umwandlung
von einem Vollzahn zu einem Flachzahn gestatten alle diese "Zahnsorten aber nicht,
so daß der Zahnarzt bisher für jede Größe und Farbe Vollzähne und Flachzähne auf
Vorrat halten muß.
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Die Erfindung bezweckt demgegenüber die Schaffung eines Universalschneidezahnes,
d. h. eines Zahnes, welcher als Vollzahn und, umgewandelt, als Flachzahn und ferner
gleichermaßen für Kautschuk- wie für Metallgebisse verwendbar ist. Dieses Ziel ist
gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Zahn nach Art der Vollschneidezähne
mit einer Rückenverdickung und an dieser mit einer Artikulationsfläche :ausgestattet
und nach Art der obenerwähuten Flachzähne an jener Rückenverdickung mit einem oder
mehreren StiftkanMen zum Befestigen an entsprechenden Stiften des Gebisses und mit
parallel oder auch verjüngt zulaufenden Seitenflächen versehen. ist. Ein derartiger
Vollschneidezahn kann ohne Änderung seines Längsprofils und ohne Beeinträchtigung
seiner Befestigungsmöglichkeit bis auf die geringstmögliche Dicke eines Flachzahnes
abgeschliffen werden, so daß in der einen Zahnform Vollschneidezähne wie Flachzähne
in jeder gewünschten Dicke zur Verfügung Astehen. Der Zahn ist ferner nicht nur
als Flachzahn, sondern auch als Vollschneidezahn auswechselbar und für Metall- wie
für Kautschukgebisse verwendbar. infolge jener allgemeinen Verwendbarkeit des Zahnes
ist -es möglich, mit gleichen Beschaffungskosten eine größere Auswahl von Schneidezähnen
in den verschiedenen Farben und Profilen auf Lager zu halten; und es verbilligt
sich auch die Herstellung des Zahnes sehr wesentlich infolge der Verringerung der
sehr kostspieligen Zahuformmodelle auf ein Drittel bis ein Viertel der bisher erforderlichen
Modelle. Besonders vorteilhaft ist es nun; diesen Zahn mittels des Gebisses selbst
kastenartig zu fassen, da es, wie sich ergeben hat, in diesem Falle auch bei der
Verwendung des
Zahnes als Vollschneidezahn genügt, ihn mit einem
einzigen Stift zu halten, so daß er nur mit einem einzigen Stiftkanal versehen zu
sein braucht und infolgedessen sehr widerstandsfähig ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht diese letztere Ausführungsart, und zwar
zeigen Abb. r und 2 den Zahn an einem Metallgebiß befestigt im Längs- und Querschnitt,
Abb.3 den Zahn an einem Kautschukgebiß, und Abb. q. den Zahn zu einem Flachzahn
abgeschliffen an einem Metallgebiß oder einer Brücke.
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Der Zahn tt ist mit einer .Artikulationsfiäche b nach Art der Absatzzähne
versehen; der Rückenteil c des Zahnes weist parallele oder verjüngt zulaufende Seitenflächen
d auf, und er wird von dem Zahnträger e, einer Platte, einer Brücke oder einem Stiftzahn
mittels eines oder mehrerer Stifte g gehalten, welche in entsprechende Vertiefungen
h des Zahnes eingreifen. Außerdem kann der Zahn noch mittels einer an dem Zahnträger
ausgebildeten Widerlagerfläche f oder statt dessen oder außerdem noch durch an dem
Zahnträger e ausgebildete Seitenflächen i, also kastenartig gehalten werden.
Es kann der Zahn ferner auch noch mit einem bei den Absatzzähnen üblichen unteren
Vorsprung versehen sein, mit welchem er sich gegen den Zahnträger legt. Infolge
der allseitigen rückwärtigen Verjüngung des Zahnrückenteils ist es möglich, den
Zahn abzuschleifen, ohne daß sein Längsprofil sich ändert, und ihn als einen Zahn
mit Artikulationsfläche oder als einen Flachzahn in den verschiedensten, je nach
den Mundverhältnissen wählbaren Dikkenabmessungen zu verwenden, also ihn, und zwar
ohne Änderung. seines Längsprofils von einem sehr starken Zahn mit Artikulationstläche
unter Verringerung dieser Fläche bis zu einem dünnen Flachzahn herunterzuschleifen
und ihn je nach Bedarf in einer dieser Abstufungen zu verwenden.