DE4142733C2 - Bohrverfahren und Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Bohrverfahren
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie
auf eine Einrichtung zur Ausübung des vorgeschlagenen Verfahrens.
Zur Bewältigung der verschiedensten Bohraufgaben unter
Berücksichtigung der verschiedenen Bodenbeschaffenheiten,
welche nicht nur von Ort zu Ort variieren können,
sondern sich oft von der Oberfläche bis zum Baugrund
ändern, sind bereits verschiedene Bohrverfahren sowie
Bohreinrichtungen bekannt geworden. Insbesondere haben sich
die hydraulisch betriebenen Schlagbohrwerke bewährt, welche
ein Schlagrohr aufweisen, das am einen Ende einen
Schlagbohrkranz trägt und mit Hilfe eines hydraulischen
Drehschlagwerkes betrieben wird. Das Schlagrohr wird in einen
Halter eingeschraubt, welcher mit dem Drehschlagwerk in Verbindung
steht, wobei dafür Sorge getragen werden muß, daß
beim Bohren unter der Dreh- und Schlageinwirkung das Drehrohr
in der Verschraubung nicht gelöst oder gelockert wird.
Aus der DE-AS 12 98 066 ist ferner eine Vorrichtung zum Überlagerungsbohren
von Löchern in mit lockerem Erdreich oder Geröll
bedecktem Gestein bekannt geworden, welche ein Außenbohrgestänge
mit Außenbohrkrone und ein Innenbohrgestänge
mit Innenbohrkrone aufweist und bei welcher die Außen- und
Innenbohrgestänge mit einem an ein Bohr- und/oder Schlagwerk
zu kuppelnden Spülkopf verbunden sind. Dabei ist nahe der
Innenbohrkrone ein Tieflochhammer vorgesehen, der ein Teilstück
des Innenbohrgestänges bildet.
Außerdem ist aus der DT 19 09 931 B2 eine Vorrichtung zum
Überlagerungsbohren bekannt georden, die ein Innenbohrgestänge
mit Innenbohrkrone und ein Außenbohrgestänge mit
Ringbohrkrone aufweist, welche drehschlagend beaufschlagt
sind. Für das Innen- und das Außenbohrgestänge ist jeweils
ein eigener Drehschlagantrieb mit Drehwerk und Schlagwerk
vorgesehen, der unabhängig von dem anderen Antrieb steuerbar
ist.
Ferner haben sich die pneumatisch oder hydraulisch
betriebenen Schlaghämmer, die sog. Imlochhämmer, ebenfalls
vorzüglich bewährt. Diese weisen wiederum ein Rohr auf, in
welchem am einen Ende der Hammer mit Meißel angeordnet
ist. Das Rohr muß bei diesen Geräten keine Schlagkräfte
und Drehmomente übertragen und wird deshalb mit normalem
Rechtsgewinde in einem Halter verschraubt. Eine Schlag-
und Drehwirkung wird unmittelbar im Imlochhammer pneumatisch
oder hydraulisch erzeugt und auf den mit dem Hammer
zusammengebauten Meißel ausgeübt.
Es wäre sehr oft erwünscht bei entsprechenden geologischen
Verhältnissen mit einem pneumatischen, sich im Bohrloch
befindlichen Imlochhammer und mit einem hydraulisch oder
pneumatisch von der Oberfläche aus betätigten Schlagbohrwerk
simultan zu arbeiten. Dies ist bei der Verwendung der
gleichen Installation, d. h. durch die Anordnung des Imlochhammers
im Schlagrohr des Schlagbohrwerkes nicht möglich,
da die auf den Schlagbohrer gerichteten Schläge des
Schlagbohrwerkes auch auf den Imlochhammer einwirken und
diesen beschädigen und darüber hinaus unter ungünstigen
Bedingungen die Erschütterungen ein Lösen des Rohrgewindes
bewirken könnten.
Die durch die Erfindung zu lösende Aufgabe besteht jetzt
darin, ein Bohrverfahren und eine Einrichtung vorzuschlagen,
welches bzw. welche ein simultanes Arbeiten mit einem
Imlochhammer und einem Schlagbohrwerk unter Verwendung der
gleichen Installation erlaubt. Dabei sollte weder der
Imlochhammer durch die auf das Schlagbohrwerk gerichteten
Schläge beschädigt, noch das den Imlochhammer aufnehmende
Rohr von seiner Verschraubung gelöst oder gelockert werden.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und eine Einrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 2 vorgeschlagen.
Besonders vorteilhafte Ausführungen des Verfahrens und der
Einrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Auf beiliegender Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Einrichtung dargestellt, welche auch zur Erläuterung des
Verfahrens dient.
Es zeigen:
Fig. 1 eine rein schematische Darstellung der Ein
richtung im vertikalen Axialschnitt und
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch einen Halter in
einer gegenüber Fig. 1 vergrößerten Dar
stellung.
Gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren wird mit einem
ersten Gerät und zwar mit dem Imlochhammer vorgebohrt und
im gleichen Arbeitsgang und durch die gleiche Installation
simultan ein mit dem ersten Gerät in Verbindung stehendes
zweites Gerät eingesetzt, wobei das erste Gerät gegenüber
den auftretenden, auf das zweite Gerät zu wirken bestimm
ten Bohrschlägen, Drehmomenten und Vibrationen, schlag
dämpfend isoliert wird, so daß die genannten Einwirkungen
elastisch aufgefangen, absorbiert oder wenigstens gedämpft
werden. Die genannten Bohrschläge und Drehmomente wirken
somit praktisch ausschließlich auf das zweite Gerät, das von
einem hydraulischen Drehschlagwerk betrieben wird.
Zur Illustration wird zunächst auf die Fig. 1 verwiesen,
welche eine schematische Darstellung einer zweckmäßigen
Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens zeigt.
Ein hydraulisches Drehschlagwerk ist mit 1 bezeichnet.
Dies ist bekannt und wird vielfach in Bohrinstallationen
verwendet. Mit dem Drehschlagwerk ist ein Halter 2 verbun
den, welcher Anschlüsse für ein Drehschlagbohrwerkzeug mit äuße
rem Schlagrohr 3 und Bohrkrone 4 sowie Anschlüsse für ein inneres
Rohr 5 aufweist. Dieses ist an seinem in das Bohrloch ein
zuführenden Ende mit einem pneumatisch oder hydraulisch
antreibbaren Bohrhammer 6 ausgerüstet. Die nähere Ausbil
dung des Halters 2 wird an Hand der Fig. 2 anschließend
erläutert. Der Bohrhammer 6 ist als Imlochhammer mit Meißel
7 ausgebildet, welcher etwas aus dem Schlagrohr 3 her
ausragt, das das innere Rohr 5 umgibt, wie dies aus der
Fig. 1 deutlich erkennbar ist.
Die Befestigung des inneren Rohres 5 im Halter 2 erfolgt
mit Hilfe eines Dämpfungselementes 8, welches die vom
Drehschlagwerk 1 ausgeübten Schläge, Vibrationen und das
Drehmoment so absorbiert oder wenigstens erheblich dämpft,
daß diese auf das innere Rohr 5 und somit auf den Bohr
hammer 6 nicht mehr einwirken. Das äußere Schlagrohr 3
dagegen überträgt die Schläge und das Drehmoment auf die
Bohrkrone 4.
Eine pneumatische Leitung 9 führt von außen durch den
Halter 2 und durch das innere Rohr 5 zum Bohrhammer 6 und
treibt diesen an. Die aus dem Meißel 7 austretende Luft
dient anschließend zur Spülung des Bohrgutes aus dem
Bohrloch, welches dann durch den ringförmigen Hohlraum 10
in den Halter 2 zurückgeführt und entfernt wird.
In der Fig. 2 ist der Halter 2 mit den wichtigsten Kon
struktionsmerkmalen und Einzelheiten vergrößert darge
stellt. Der Halter 2 weist ein rohrförmiges Gehäuse 11
auf, welches an einem Ende mit einer aus dem Gehäuse
ragenden Hülse 12 versehen ist, die ein Innengewinde 13
zum Befestigen des äußeren Schlagrohres 3 besitzt. Das
andere Hülsenende weist einen Flansch 14 auf, der an der
zugekehrten Stirnfläche des Gehäuses 11 mittels Schrauben
15 festgemacht ist. Mit 16 sind zwei Ausnehmungen im
Gehäuse 11 bezeichnet. Im Innern des Gehäuses 11 ist ein
zweiteiliger Nippel mit den beiden Teilen 17 und 18 gleich
achsig angeordnet, wobei der erste Nippel 17 mit einem
Kopfteil 19 verschraubt ist, der seinerseits mit seinem
Flansch 20 am offenen Ende des Gehäuses 11 in dieses ein
geschraubt ist. Der Kopfteil 19 ist mit einer Anschluß
muffe 27 für ein Drehschlagwerk ausgerüstet.
Zwischen den beiden Nippeln 17 und 18 ist ein Dämp
fungselement 21 (in der Fig. 1 mit 8 bezeichnet) einge
spannt. Dieses kann aus einem elastischen Material
bestehen und ein- oder mehrschichtig ausgebildet sein.
Wesentlich sind die hervorragenden Dämpfungseigenschaften
des Dämpfungselementes 21, welches die von einem Dreh
schlagwerk erzeugten Schläge, Vibrationen und Drehmomente
absorbiert und größtenteils vernichtet.
Anstelle einer elastischen Scheibe kann auch ein hydrauli
sches oder pneumatisches Dämpfungsorgan vorhanden sein,
welches z. B. wie ein Stoßdämpfer ausgebildet sein kann.
Bei der Verwendung eines entsprechenden Dämpfungszylinders
können sehr starke Schlagkräfte gedämpft und absorbiert
werden. Durch die Einstellung der Dämpfwirkung kann eine
einfache Anpassung der Einrichtung an die momentanen
Erfordernisse vorgenommen werden.
Das an und für sich bekannte Drehschlagwerk, welches in
der Fig. 1 mit 1 bezeichnet ist, wird mit dem Kopfteil 19
verbunden, wobei die erzeugten Schläge durch den Flansch
20 sowohl auf das Gehäuse 11 als auch auf den Flansch des
Nippels 17 übertragen werden. Das Gehäuse 11 steht mittels
der Hülse 12 mit dem Schlagrohr 3 in Verbindung, welches
unter Wirkung der Schläge mit Hilfe der Krone 4 Bohrarbeit
leistet.
Der durch die Dämpfungselemente 21 schlag-isolierte Nippel
18 steht mit einer Doppelmuffe 22 in Verbindung, die einen
Anschluß 23 für das Innenrohr 5 besitzt. Letzteres trägt
an seinem abgekehrten Ende den Bohrhammer 5 mit Meißel 7.
Der Bohrhammer arbeitet pneumatisch, wobei Druckluft durch
eine Leitung (nicht gezeigt) zugeführt wird, die durch
einen Anschluß 24 und weiter durch Bohrungen 25 und 26 in
den Nippel 17 und durch eine nicht dargestellte zentrale
Bohrung des Dämpfungselementes durch den Nippel 18 weiter
in das innere Rohr 5 geführt wird.
In dieser Weise wird ein sehr rationelles Arbeiten ermög
licht, bei welchem das Wechseln der Arbeitsgeräte vermie
den werden kann. Die vorgeschlagene Dämpfung bewirkt, daß
der Schlag des hydraulischen Drehschlagwerkes 1 sozusagen
ausschließlich auf das äußere Schlagrohr 3 gerichtet
wird und der Bohrhammer 6 im inneren Rohr 5 keinerlei
Schaden erleidet. Auch ein Lösen der Verschraubung des
inneren Rohres 5 ist ausgeschlossen, da die Vibrationen
und die Drehbewegungen des hydraulischen Drehschlagwerkes
1 durch die Dämpfungselemente 21 absorbiert werden. Es
wird ein simultanes Arbeiten mit beiden Geräten ermög
licht, indem mit dem pneumatisch betriebenen Imlochhammer
vorgebohrt und im selben Arbeitsgang das mit dem Imloch
hammer gekoppelte Schlagbohrgerät das Bohrloch kontinuier
lich und simultan vergrößert.
Es ist auch möglich das äußere Schlagrohr 3 und/oder das
innere Rohr 5 aus mehreren Teilrohren zusammenzuschrauben,
wobei die üblichen Rechts- oder Linksgewinde gebraucht
werden können. Unter allen Umständen werden auch mehrtei
lige Innenrohre von Schlägen und Vibrationen verschont, so
daß eine Lösung oder Lockerung der Schraubverbindungen
nicht zu befürchten ist.
Claims (6)
1. Bohrverfahren mit einem direkt im Bohrloch betriebenen
Schlagbohrgerät und mit einem von der Oberfläche aus betriebenen
Drehschlagbohrgerät, welche in einer gemeinsamen Halterung Aufnahme
finden und zum gleichzeitigen Einsatz bestimmt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die auf das Drehschlagbohrgerät ausgeübten
Bohrschläge, Vibrationen und Drehmomente vor ihrer Einwirkung
auf das Schlagbohrgerät erfaßt, elastischh gedämpft und absorbiert
werden.
2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem an
einem Innenrohr (5) befestigten Bohrhammer (6) mit Meißel (7)
sowie mit einem das Innenrohr (5) umgebenden Außenrohr (3) mit
Bohrkrone (4), dadurch gekennzeichnet, daß das die Bohrkrone
(4) tragende Innenrohr (5) unter Zwischenschaltung eines Dämpfungselements
(8) in einem an ein Drehschlagwerk (1) angeschlossenen
gemeinsamen Halter (2) befestigt sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der gemeinsame Halter (2) einen Anschluß (12, 13) für das
Außenrohr (3) und einen gleichachsig angeordneten und gleichgerichteten
Innenanschluß (23) für das Innenrohr (5) sowie
einem entgegengesetzt gerichteten Anschluß (27) für das
hydraulische Drehschlagwerk (1) aufweist, wobei der Innenanschluß
(23) mit einem zweiteiligen Nippel (17, 18) verbunden
ist, der ein Schlagdämpfungsorgan (21) zur Absorption der durch
Vermittlung des Innenanschlusses (23) auf das Innenrohr (5) gerichteten
Schläge enthält während die gleichen Schläge in
Richtung des Halterohranschlusses (13) ungedämpft auf das Außenrohr
(3) zur Wirkung kommt.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Teile des zweiteiligen Nippels (17, 18) an
ihren einander zugekehrten Enden mit korrespondierenden Flanschen
versehen sind, zwischen welchen das Schlagdämpfungsorgan
(21) eingespannt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweiteilige Nippel im hülsenförmigen Gehäuse (11) des
gemeinsamen Halters (2) untergebracht ist, welcher Halter (2)
mit dem Drehschlagwerk (1) in direkter Verbindung steht.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2-5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlagdämpfungsorgan (21) als hydraulisch
oder pneumatisch betriebener Dämpfer ausgebildet ist.
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