DE4142295C2 - Ventil zur Erzeugung eines Steuerdrucks - Google Patents
Ventil zur Erzeugung eines SteuerdrucksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil zur Erzeugung eines
Steuerdrucks in einem pneumatischen Schaltkreis nach
dem jeweiligen Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2.
Ein Ventil der genannten Art in Form eines
Rückschlagventils für Medien ist aus der
DE-OS 23 01 255 bekanntgeworden. In einem
Ventilgehäuse ist ein elastomeres Verschlußelement
angeordnet, das zungenartig mit dem Ventilgehäuse
verbunden ist und einen Ventilsitz bedeckt. Das
Verschlußelement befindet sich in direktem Kontakt mit
dem Strömungsmedium.
Je nach Strömungsrichtung wird das Verschlußelement
entweder gegen den Ventilsitz gedrückt und der
Strömungsfluß ist gesperrt, oder das Verschlußelement
wird von dem Ventilsitz abgehoben und ein Durchlaß des
Strömungsmediums ist möglich. Das bekannte Ventil
arbeitet als reines Rückschlagventil, wobei in einer
Richtung der Strömungsdurchfluß vollständig
unterbrochen ist, in der umgekehrten Richtung aber
nahezu ungehindert möglich ist.
Aus der US 996 588 ist ein Ventil bekanntgeworden mit
einem kegelförmigen, elastomeren Verschlußelement,
welches lippenartig aufgeschlitzt ist.
Erfolgt der Strömungsdurchfluß innerhalb des
Verschlußelementes in Richtung zur Kegelspitze, weiten
sich die beiden Hälften des Verschlußelementes auf und
ein Durchfluß ist möglich. In der umgekehrten
Strömungsrichtung werden die beiden lippenartigen
Hälften des Verschlußelementes zusammengedrückt und
der Durchfluß ist unterbrochen. Das bekannte Ventil
arbeitet ebenfalls als reines Rückschlagventil.
Aus der DE-A1 38 20 165 ist ein Beatmungsgerät
bekanntgeworden, welches aus einem Atemsystem, einer
Atemgasfördereinheit und einer Frischgaszufuhreinheit
besteht. Das Atemsystem ist unterteilt in einen
Inspirationszweig und einen Exspirationszweig, die mit
Atemgas gefüllt sind, wobei das Atemgas durch die
Atemgasfördereinheit vom Exspirationszweig in den
Inspirationszweig gefördert wird. Innerhalb des
Atemsystems sind ansteuerbare Ventile vorgesehen, die
zum Ablassen von überschüssigem Atemgas und zum Aufbau
eines endexspiratorischen Druckes (PEEP) dienen.
Frisches Atemgas, im folgenden mit Frischgas
bezeichnet, wird über die Frischgaszufuhreinheit
eingespeist, welche im wesentlichen aus einer
Frischgaszufuhrleitung, einem Beatmungsbalg als
Puffervolumen und einem Zufuhrventil besteht.
Die Betätigung der ansteuerbaren Ventile im Atemsystem
und die des Zufuhrventiles erfolgt über eine
Steuereinheit. So ist beispielsweise während der
Inspirationsphase das Zufuhrventil geschlossen und das
Frischgas wird im Beatmungsbalg zwischengespeichert.
Während der Exspirationsphase wird mit einem der
ansteuerbaren Ventile ein endexspiratorischer
Atemdruck erzeugt, während mit einem anderen
ansteuerbaren Ventil am Ende der Exspirationsphase
überschüssiges Atemgas abgelassen wird. Das
Zufuhrventil ist in der Exspirationsphase geöffnet, so
daß die Atemgasfördereinheit, wenn sie in ihre
Ausgangsstellung zur Ausführung eines neuen
Inspirationshubes zurückfährt, sowohl Atemgas aus dem
Atemsystem als auch Frischgas aus der
Frischgaszufuhreinheit ansaugt. Die bei dem bekannten
Beatmungsgerät vorliegende Ansteuerung des
Zufuhrventils wie Schließstellung während der
Inspiration und Öffnungsstellung während der
Exspiration wird auch als sogenannte
Frischgasentkopplung bezeichnet. Das bedeutet, daß das
dem Patienten zugeführte Hubvolumen unabhängig ist vom
Frischgasstrom. Eine Beatmung wäre auch ohne das
Zufuhrventil und den Beatmungsbalg als Puffervolumen
möglich, allerdings wird dann das Hubvolumen durch das
stetig in das Atemsystem einströmende Frischgas
vergrößert.
Häufig besteht aber die Forderung, eine
Frischgasentkopplung in ein Beatmungsgerät zu
integrieren, das keine Steuereinheit zum Ansteuern
eines Zufuhrventils besitzt, und daher der zum Betrieb
des Zufuhrventils notwendige Steuerdruck mit dem Druck
im Atemsystem selbst erzeugt werden muß. Hierbei ist
zu beachten, daß die Erzeugung des Steuerdrucks keine
nachteiligen Folgen für die Beatmung haben darf. Ein
derartig modifiziertes Beatmungsgerät soll sowohl für
maschinelle Beatmung als auch für Handbeatmung
geeignet sein, und es soll der bei bekannten
Beatmungsgeräten ohnehin vorhandene
Hand-Beatmungsbeutel gleichzeitig als Puffervolumen
für das Frischgas nutzbar sein.
Ein Beatmungsgerät mit Umschaltmöglichkeit zwischen
maschineller Beatmung und Handbeatmung mit einer
Atemgasfördereinheit, jedoch ohne
Frischgasentkopplung, ist in der DE-C2 29 45 472
beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
bekanntes Ventil der eingangs genannten Art derart zu
verbessern, daß es beidseitig durchströmbar ist und
daß es in mindestens einer vorgewählten
Durchströmungsrichtung einen definierten, vom
Durchfluß nahezu unabhängigen Steuerdruck erzeugt.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch
die in den Patentansprüchen 1 und 2 jeweils dazu
angegebenen Merkmale.
Besondere Ausführungsarten und Anwendungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der Vorteil der Erfindung besteht für ein, einen
Ventilsitz richtungsventilartig bedeckendes
Verschlußelement im wesentlichen darin, daß durch die
sternförmig angeordneten, schlitzförmigen Einschnitte
in dem Verschlußelement, durch welche einzelne
Kreissegmente gebildet sind, das Ventil beidseitig
durchströmbar ist, da in jener Strömungsrichtung, in
der das Verschlußelement an dem Ventilsitz anliegt,
die schlitzförmigen Einschnitte aufklappen und eine
Durchströmung ermöglichen, während in der
entgegengesetzten Strömungsrichtung das
Verschlußelement vom Ventilsitz abhebt und ein
praktisch widerstandsloser Strömungsfluß möglich ist.
Das aus einem ebenen, elastomeren Werkstoff bestehende
Verschlußelement besitzt mehrere Einschnitte, die
senkrecht zueinander stehen können. Bei der
Durchströmung der Einschnitte innerhalb des
Verschlußelementes wird ein Staudruck erzeugt, der als
Steuerdruck Ps für die Betätigung eines
Steuerventils genutzt werden kann.
Durch die sternförmig auf dem Verschlußelement
angeordneten Einschnitte entstehen einzelne
Kreissegmente, die bei entsprechender Anströmung, d. h.
wenn das Verschlußelement am Ventilsitz anliegt, in
Strömungsrichtung aufklappen, wobei der Öffnungswinkel
näherungsweise proportional zur Durchflußmenge ist.
Mit steigender Durchflußmenge vergrößert sich also der
Öffnungsquerschnitt. Für den Staudruck, der bei der
Anströmung der Kreissegmente entsteht, bedeutet dies,
daß er nahezu unabhängig ist von der Durchflußmenge
und einen vorgewählten Wert nicht nennenswert
übersteigt. Bei geringer Anströmung liegen die
Kreissegmente zunächst plan aneinander, so daß sich
der Staudruck schnell aufbauen kann, da das
Verschlußelement bei den aneinander liegenden
Kreissegmenten keinen freien Strömungsquerschnitt
besitzt. Zu Beginn der Anströmung wird also, solange
die Kreissegmente zusammen liegen, schnell ein
Staudruck aufgebaut; danach bleibt der Staudruck
näherungsweise konstant, unabhängig von der
Durchflußmenge.
Als elastomerer Werkstoff für das Verschlußelement ist
beispielsweise eine Silikonscheibe geeignet und die
Einschnitte sind vorzugsweise senkrecht geführte
Schnitte in der planen Fläche der Silikonscheibe. Wird
das Ventil in der Weise durchströmt, daß das
Verschlußelement vom Ventilsitz abhebt, erfolgt ein
praktisch widerstandsloser Strömungsfluß und die
Einschnitte werden nicht durchströmt. Das
Verschlußelement ist zweckmäßigerweise zungenartig am
Ventilgehäuse befestigt und liegt auf dem senkrecht
zur Strömungsrichtung angeordneten Ventilkrater auf
oder es ist in einem Ventilkäfig aufgenommen und wird
entweder, wie bei Rückschlagventilen allgemein üblich,
mit einer Feder gegen den Ventilkrater gedrückt oder
liegt mittels der Eigengewichtskraft frei auf dem
Ventilkrater auf.
Für den Fall, daß das Verschlußelement allseitig im
Ventilgehäuse eingespannt ist, werden die Einschnitte
unmittelbar in eine elastomere Verschlußelement-Platte
eingebracht, die dann direkt in das Ventilgehäuse
eingesetzt wird. Bei der allseitigen Einspannung kann
auf einen Ventilsitz verzichtet werden. Der
Steuerdruck Ps wird jetzt beidseitig des Ventils bei
dessen Durchströmung wirksam.
Eine besonders gute Charakteristik für das Ventil
ergibt sich, wenn die Einschnitte in Form von
gleichschenkligen Kreissegmenten vorliegen.
Als zweckmäßig haben sich bei Versuchen acht
Kreissegmente herausgestellt. Die Höhe des sich bei
der Anströmung der Kreissegmente einstellenden
Staudruckes ist abhängig von der Anzahl der
Kreissegmente, der Schenkellänge der Kreissegmente und
der Beschaffenheit des elastomeren Werkstoffes. Sofern
als Werkstoff eine Silikonscheibe verwendet wird, sind
die Werkstoff-Einflußparameter die Shorehärte und die
Dicke.
Es ist vorteilhaft, das Ventil in einem Beatmungsgerät
an eine Atemgasfördereinheit derart anzuschließen, daß
während einer vorgewählten Atemphase der
Atemgasfördereinheit der Steuerdruck erzeugt wird, mit
dem ein Steuerventil des Beatmungsgerätes von einer
Öffnungs- in eine Schließstellung bzw. einer
Schließ- in eine Öffnungsstellung umgeschaltet wird.
Der Steuerdruck Ps ist der Staudruck, der sich bei
der Durchströmung der Einschnitte bzw. der
Kreissegmente einstellt.
Vorteilhafterweise ist das Steuerventil ein
Zufuhrventil in einer zum Atemsystem führenden
Frischgaszufuhrleitung. Das Zufuhrventil wird derart
angesteuert, daß es während der Inspirationsphase
geschlossen und während der Exspirationsphase geöffnet
ist. Auf diese Weise kann das Frischgas nur während
der Exspirationsphase in das Atemsystem einströmen,
und während der Inspirationsphase entspricht das dem
Patienten zugeführte Hubvolumen dem von der
Atemgasfördereinheit gelieferten Volumen, da kein
zusätzlicher Gasstrom, z. B. Frischgas, in das
Atemsystem gelangt. Das erfindungsgemäße Ventil ist in
der Weise an die Atemgasfördereinheit angeschlossen,
daß beim Inspirationshub der Atemgasfördereinheit das
Verschlußelement an dem Ventilsitz anliegt und ein
Steuerdruck bei der Anströmung der Kreissegmente
erzeugt wird. Bei der Exspiration hingegen hebt das
Verschlußelement vom Ventilsitz ab und das vom
Patienten kommende Atemgas, bzw. das jetzt in das
Atemsystem einströmende Frischgas können praktisch
ohne nennenswerten Strömungswiderstand in die
Atemgasfördereinheit zurückströmen. Durch das
erfindungsgemäße Ventil entsteht also bei der
Exspiration kein zusätzlicher endexspiratorischer
Druck für den Patienten. Während der Inspiration ist
der Aufbau eines geringen Steuerdruckes durch das
erfindungsgemäße Ventil unerheblich, da dieser nur
einen geringen Prozentanteil vom gesamten
inspiratorischen Druck darstellt.
In der Ausführungsform, bei der die Verschlußplatte
allseitig in dem Ventilgehäuse eingespannt ist, wird
auch während der Exspirationsphase ein Staudruck
erzeugt, der dann wünschenswert ist, wenn gegen einen
geringen Überdruck ausgeatmet werden soll (PEEP =
Positive Endexspiratory Pressure). Durch geeignete
Variation der Dicke der Verschlußplatte, insbesondere
der Dicke der Einschnitte, kann ein unterschiedlicher
Staudruck für die Inspiration und die Exspiration
erreicht werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur
dargestellt und im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Aufsicht auf ein Verschlußelement,
Fig. 2 die Seitenansicht eines Ventils nach der
Erfindung im Schnitt,
Fig. 3 das Ventil nach der Fig. 1 für die
entgegengesetzte Strömungsrichtung,
Fig. 4 eine Kennlinie des Ventils nach den
Fig. 2 und 3,
Fig. 5 die Aufsicht auf eine
Verschlußelement-Platte,
Fig. 6 ein Beatmungsgerät mit dem
erfindungsgemäßen Ventil in der
Betriebsart für maschinelle Beatmung,
Fig. 7 das Beatmungsgerät nach der Fig. 6 für
Handbeatmung.
Fig. 1 zeigt ein kreisförmiges Verschlußelement (31),
welches zungenartig an einer Übergangsstelle (311) mit
einer Verschlußelement-Halterung (32) verbunden ist.
Das Verschlußelement (31) ist um die Übergangsstelle
(311) klappbar und weist Einschnitte (33) auf, so daß
acht Kreissegmente (34) entstehen, die um die
Umfangslinie (340) aufbiegbar sind. Außerhalb der
Umfangslinie (340) befindet sich ein Rand (38), der
keine Einschnitte hat.
Fig. 2 zeigt ein Ventil (35), welches aus einem
Ventilgehäuse (36) besteht mit der
Verschlußelement-Halterung (32) und dem
Verschlußelement (31). Gleiche Komponenten sind mit
gleichen Bezugsziffern der Fig. 1 bezeichnet. Die
Verschlußelement-Halterung (32) ist fest im
Ventilgehäuse (36) eingespannt, während das
Verschlußelement (31) zungenartig in den
strömungsführenden Teil des Ventilgehäuses (36) ragt
und an einem Ventilsitz (37) anliegt. Der Durchmesser
des Ventilsitzes (37) ist so bemessen, daß er das
Verschlußelement (31) innerhalb des Randes (38)
berührt. Wird nun das Ventil (35) längs des Pfeiles A
mit einem Gasstrom V beaufschlagt, legt sich der Rand
(38) gegen den Ventilsitz (37), und die Kreissegmente
(34) öffnen sich in Strömungsrichtung des Gasstroms.
Aufgrund der Elastizität der Kreissegmente (34)
verändert sich der Öffnungsquerschnitt (39)
proportional zum Gasstrom V. Das hat zur Folge, daß
der an einem Meßpunkt (40) gemessene Staudruck P
nahezu unabhängig ist vom Gasstrom V und nur von der
Nachgiebigkeit und der Gestaltung der Kreissegmente
(34) beeinflußt wird. Einflußparameter für den
Staudruck P sind somit die Dicke bzw. Härte des
Verschlußelementes (31), die Anzahl der Kreissegmente
(34) im Verschlußelement (31) und die Länge der
Kreissegmente (34), d. h. der Durchmesser der
Umfangslinie (340), Fig. 1.
In der Fig. 3 ist das Ventil (35) dargestellt für
einen Gasstrom V längs des Pfeiles B, entgegengesetzt
zum Pfeil A. Die Strömungsumkehr kann z. B. eintreten,
wenn das Ventil an eine in der Fig. 3 nicht
dargestellte Pumpe angeschlossen ist und bei den
einzelnen Pumpenhüben abwechselnd Gas längs des
Pfeiles A ausgeblasen, bzw. längs des Pfeiles B Gas
angesaugt wird. Bei der gezeigten Strömungsrichtung
längs des Pfeiles B hebt sich das Verschlußelement
(31) von dem Ventilsitz (37) ab, indem es um die
Übergangsstelle (311), Fig. 1, geschwenkt wird und der
Gasstrom kann praktisch ohne Strömungswiderstand durch
den lichten Querschnitt des Ventilsitzes (37) fließen.
Am Meßpunkt (40) wird ein geringer Unterdruck Pu,
Fig. 4, registriert.
In der Fig. 4 ist die Kennlinie des Ventils (35) nach
den Fig. 2 und 3 dargestellt. Auf der Abszisse ist
der Gasstrom V aufgetragen für die Strömungsrichtungen
längs der Pfeile A und B und auf der Ordinate der
Druck P am Meßpunkt (40). Bei geringem Gasstrom liegen
die Kreissegmente (34), Fig. 1, am Anfang in einer
Ebene, so daß kein Durchfluß möglich ist und es baut
sich mit steiler Kennlinie ein Staudruck, der
Steuerdruck Ps von 2 Millibar auf. Danach öffnen
sich die Kreissegmente (34) proportional zum Gasstrom
V und der Steuerdruck Ps bleibt wegen des sich
vergrößernden Öffnungsquerschnittes (39)
näherungsweise konstant.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführung als
Verschlußelement-Platte (41) bei der gegenüber der
Ausführung nach der Fig. 1, das innere
Verschlußelement (31) und die
Verschlußelement-Halterung (32) einstückig verbunden
sind. Gleiche Komponenten sind mit gleichen
Bezugsziffern der Fig. 1 bezeichnet. Die
Verschlußelement-Platte (41) besitzt ebenfalls
innerhalb der Umfangslinie (340) Einschnitte (33),
wodurch einzelne Kreissegmente (34) entstehen. Die
Strömungscharakteristik der Verschlußelement-Platte
entspricht der des Pfeiles A nach der Fig. 2.
Fig. 6 zeigt ein Beatmungsgerät (1), welches aus einem
Atemsystem (2), einer Frischgaszufuhreinheit (3) und
einer Atemgasfördereinheit (4) besteht, mit welcher
das im Atemsystem (2) befindliche Atemgas zu einem
Patienten (5) gefördert wird. Das Atemsystem (2)
besitzt einen Inspirationszweig (6) mit einem
Inspirationsventil (7) und einem Kohlendioxid Absorber
(8) und einen Exspirationszweig (9) mit einem
Exspirationsventil (10) und einem über einen ersten
Schalter (11) zuschaltbarem Überdruckventil (12).
Die Frischgaszufuhreinheit (3) besteht aus einem
Rückschlagventil (13) mit parallelgeschaltetem
PEEP-Ventil (14), welches mittels eines zweiten
Schalters (15) überbrückbar ist, einem Umschalter (16)
für automatische und manuelle Beatmung, einem Ventil
(35) zur Erzeugung eines Steuerdrucks in einer ersten
Leitung (18), einem über die erste Leitung (18)
ansteuerbarem Zufuhrventil (19) und einem
Beatmungsbalg (20) als Puffervolumen für das über eine
Atemgaszufuhrleitung (23) in die
Frischgaszufuhreinheit (3) eingespeiste Frischgas. Die
Atemgasfördereinheit (4) besitzt einen Faltenbalg (21)
als veränderbares Fördervolumen, welcher Pumphübe
ausführt und eine Ablaßventilgruppe (22), mit der
überschüssiges Atemgas aus dem Atemsystem (2) am Ende
der Exspirationsphase abgelassen werden kann. In der
Fig. 6 sind der Umschalter (16) und die Schalter (11,
15) auf "Automatische Beatmung" geschaltet.
Zum Betrieb sei angenommen, daß der Faltenbalg (21)
einen Inspirationshub ausführt. Das von dem Faltenbalg
(21) geförderte Atemgas fließt über das Ventil (35),
den Umschalter (16), eine zweite Leitung (24) und das
Rückschlagventil (13) in den Inspirationszweig (6) des
Atemsystems (2). Durch das Ventil (35) entsteht
hierbei ein Steuerdruck in der ersten Leitung (18),
durch den das Zufuhrventil (19) in Schließstellung
geschaltet wird und das über die Atemgaszufuhrleitung
(23) eingespeiste Frischgas nur in den Beatmungsbalg
(20) strömen kann. Die Strömungsrichtung durch das
Ventil (35) entspricht der des Pfeiles A nach der
Fig. 2. Das dem Patienten (5) zugeführte
Atemhubvolumen während der Inspiration ist demnach
gleich dem vom Faltenbalg (21) ausgedrücktem Volumen.
Während der Exspiration gelangt das Atemgas aus dem
Exspirationszweig (9) über das PEEP-Ventil (14), den
Umschalter (16) und das Ventil (35) in den Faltenbalg
(21). Da das Ventil (35) bei dieser Strömungsrichtung
keinen Steuerdruck in der ersten Leitung (18) erzeugt,
schaltet das Zufuhrventil (19) in Öffnungsstellung und
das im Beatmungsbalg (20) gespeicherte Frischgas wird
über die zweite Leitung (24) ebenfalls in den
Faltenbalg (21) gesaugt, wo es sich mit dem aus dem
Atemsystem (2) kommenden Atemgas vermischt.
Überschüssigs Atemgas wird am Ende der
Exspirationsphase über die Ablaßventilgruppe (22)
entfernt. Mit dem PEEP-Ventil (14) wird während
Exspiration ein positiver exspiratorischer Druck
eingestellt, dessen Höhe entsprechend der am Patienten
durchzuführenden therapeutischen Maßnahmen eingestellt
wird und normalerweise in der Größenordnung von
einigen Millibar liegt. Aufgrund der Tatsache, daß das
Ventil (35) während der Exspirationsphase in
Strömungsrichtung längs des Pfeiles B, Fig. 3, nahezu
keinen Strömungswiderstand besitzt, wird der
exspiratorische Widerstand nur durch das PEEP-Ventil
(14) beeinflußt.
In der Fig. 7 ist das Beatmungsgerät (1) nach der
Fig. 6 für die Betriebsart Handbeatmung
veranschaulicht. Gleiche Symbole sind mit gleichen
Bezugsziffern der Fig. 6 bezeichnet. Gegenüber der
Fig. 6 sind der erste Schalter (11) und zweite
Schalter (15) geschlossen und der Umschalter (16) auf
manuelle Beatmung geschaltet. Die Atemgasfördereinheit
(4) mit dem Faltenbalg (21) und der Ablaßventilgruppe
(22) ist außer Funktion und die Beatmung erfolgt durch
Zusammendrücken des Beatmungsbalges (20). Da in der
ersten Leitung (18) wegen der abgeschalteten
Atemgasfördereinheit (4) kein Steuerdruck aufgebaut
wird, ist das Zufuhrventil (19) ständig geöffnet und
das Atemgas gelangt bei zusammengedrücktem
Beatmungsbeutel (20) über das Rückschlagventil bzw.
den zweiten Schalter (15) direkt in den
Inspirationszweig (6). Der Beatmungsdruck kann mit dem
Überdruckventil (12) begrenzt werden. Während der
Exspiration fließt das Atemgas aus dem
Exspirationszweig (9) über den zweiten Schalter (15),
den Umschalter (16) zurück in den Beatmungsbalg (20),
wo es mit dem über die Atemgaszufuhrleitung (23)
ständig zufließenden Frischgas vermischt wird.
Claims (6)
1. Ventil zur Erzeugung eines Steuerdrucks in einem
pneumatischen Schaltkreis eines Beatmungsgerätes
mit einem in einem Ventilgehäuse befestigten,
elastomeren, von einem Strömungsmedium betätigten
Verschlußelement, dadurch gekennzeichnet, daß das
einen Ventilsitz (37) im Ventilgehäuse (36)
richtungsventilartig bedeckende, scheibenförmige
Verschlußelement (31) mehrere sternförmig
angeordnete, schlitzförmige Einschnitte (33)
aufweist, welche als senkrecht geführte Schnitte
in der planen Fläche des Verschlußelementes (31)
in der Weise ausgeführt sind, daß einzelne
Kreissegmente (34) gebildet sind, die in der
Strömungsrichtung des Strömungsmediums, bei
welcher das Verschlußelement (31) am Ventilsitz
(37) anliegt, in eine Aufklappstellung bringbar
sind.
2. Ventil zur Erzeugung eines Steuerdrucks in einem
pneumatischen Schaltkreis eines Beatmungsgerätes
mit einem in einem Ventilgehäuse befestigten,
elastomeren, von einem Strömungsmedium betätigten
Verschlußelement, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verschlußelement als eine Verschlußelement-Platte
(41) allseitig im Ventilgehäuse (36) fest
eingespannt ist und daß die
Verschlußelement-Platte (41) mehrere sternförmig
angeordnete, schlitzförmige Einschnitte (33)
aufweist, welche als senkrecht geführte Schnitte
in der planen Fläche der Verschlußelement-Platte
(41) in der Weise ausgeführt sind, daß einzelne
Kreissegmente (34) gebildet sind, die von dem
Strömungsmedium in Aufklappstellung bringbar sind.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einschnitte (33) als
n-gleichschenklige Kreissegmente (34) vorliegen.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß acht Kreissegmente (34)
vorhanden sind.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das über das Verschlußelement
(31, 41) fließende Strömungsmedium von einer
Atemgasfördereinheit (4) des Beatmungsgerätes (1)
gefördert ist und mit dem sich bei der
Durchströmung der Einschnitte (33) oder der
Kreissegmente (34) einstellenden Steuerdruck Ps,
ein Steuerventil des Beatmungsgerätes (1)
umschaltbar ist.
6. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das über das Verschlußelement
(31, 41) fließende Strömungsmedium von einer
Atemgasfördereinheit (4) des Beatmungsgerätes (1)
gefördert ist und mit dem sich bei der
Durchströmung der Einschnitte (33) oder der
Kreissegmente (34) einstellenden Steuerdruck Ps
ein Zufuhrventil (19) einer Frischgaszufuhrleitung
(23) des Beatmungsgerätes (1) während einer
Inspirationsphase in Schließstellung geschaltet
ist.
Priority Applications (4)
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Family
ID=6447700
Family Applications (1)
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