DE4139195A1 - Oelwannen-einsatz - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Ölwannen-Einsatz für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Derartige, beispielsweise aus der DE-A 40 01 470 bekannte Einsätze haben die Aufgabe, die durch die Drehung der Kur­ belwelle erzeugte Luftbewegung im Kurbelraum von der Öl­ wanne fern zu halten und durch die Ölleitflächen einen möglichst großen Anteil des im Kurbelraum befindlichen Öls in die darunter liegende Ölwanne zu leiten, in welcher das Öl unter der Schwerkraft zur Saugstelle der Ölpumpe fließt. Beeinträchtigt wird dieser Vorgang dadurch, daß sich die Kolben bei Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen nicht synchron, sondern zumindest zum Teil gegenläufig bewegen, wodurch Pulsationen im Kurbelraum entstehen, die sich durch die Öffnungen in dem Ölwanneneinsatz auch in der Öl­ wanne auswirken.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ölwannen­ einsatz der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem die erwähnten Luftpulsationen im Kurbelraum der Brennkraftma­ schine gezielt zur Förderung des Öls in die Ölwanne ausge­ nutzt werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale ge­ löst.

Bei dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird dadurch, daß an jeden Kurbelraumabschnitt, in dem ein Kurbelwellenab­ schnitt umläuft, ein eigener Kanal angeschlossen ist, der bis nahe an die Saugstelle der Ölpumpe heranführt, einer­ seits der durch den Umlauf dieses Kurbelwellenabschnittes erzeugte Druck zur Förderung des abgeschiedenen Öls zur Ölpumpe verwendet und andererseits eine phasenverschobene Beeinflussung durch die Kurbelelemente des Nachbarzylin­ ders vermieden. Damit ist auch ein zusätzliches Verschäu­ men des Öls ausgeschlossen.

Vorzugsweise münden die Kanäle in einem gemeinsamen, im wesentlichen senkrechten Schacht, dessen unteres offenes Ende in geringem Abstand vom Boden der Ölwanne liegt. Der Schacht kann gleichzeitig einen der Kanäle bilden und den Saugkorb der Ölpumpe aufnehmen.

Um die Gefahr eines Rückströmens von Öl aus der Ölwanne durch die Kanäle zum Kurbelraum zu vermeiden, was insbe­ sondere beim Verzögern oder Beschleunigen des Fahrzeuges oder beim Befahren von Kurven eintreten könnte, können die Kanäle einen sich in Strömungsrichtung verengenden Quer­ schnitt aufweisen. Alternativ oder zusätzlich zu dieser Maßnahme können in den Kanälen entsprechend wirkende Rück­ schlagventile vorgesehen werden, die beispielsweise als bekannte Zungen- oder Reed-Ventile ausgebildet sein kön­ nen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt einer Ölwanne und die Kurbelwel­ le einer Vierzylinder-Brennkraftmaschine, und

Fig. 2 einen Schnitt entlang Linie 2-2 in Fig. 1.

In Fig. 1 ist eine Kurbelwelle 1 einer Vierzylinder-Brenn­ kraftmaschine gezeigt, die in dem in Fig. 2 schematisch dargestellten Kurbelgehäuse 2 gelagert ist und vier je­ weils aus einem Kurbelzapfen 3 und Kurbelwangen 4 beste­ hende Kurbelwellenabschnitte I bis IV aufweist. An das untere offene Ende des Kurbelgehäuses 2 ist eine Ölwanne 5 angeflanscht, die einen vertieften Abschnitt 6 aufweist, in welchem der Saugkorb 7 einer nicht dargestellten Ölpum­ pe sitzt. Zwischen der Ölwanne 5 und dem Kurbelgehäuse 2 ist ein Einsatz 8 angeordnet, der eine gebogene Platte 9 aufweist, die sich, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, in geringem Abstand von der von den Kurbelwangen beschriebe­ nen Bahn erstreckt. Für jeden Kurbelwellenabschnitt I bis IV ist diese Platte 9 mit Öffnungen 10 versehen, hinter denen entgegen der Drehrichtung D der Kurbelwelle 1 schräg gestellte Ölleitflächen 11 vorgesehen sind. Die Öffnungen 10 und die Ölleitflächen 11 erstrecken sich jeweils über die Breite der Kurbelwellenabschnitte I bis IV. Die Öl­ tröpfchen in dem im Kurbelraum enthaltenen und von den Kurbelelementen 3, 4 mitgenommenen Ölnebel werden von den Leitflächen 11 aufgenommen und durch die Öffnungen 10 in die Ölwanne 5 befördert.

Um eine gezielte, schnelle und weitgehend ungehinderte Strömung des Öls zu dem Saugkorb 7 der Ölpumpe zu errei­ chen, schließt sich an die einem Kurbelwellenabschnitt zugeordneten Öffnungen 10 jeweils ein eigener Kanal an, der für den Kurbelwellenabschnitt I mit 12, für den Kurbelwel­ lenabschnitt II mit 13, für den Kurbelwellenabschnitt III mit 14 und für den Kurbelwellenabschnitt IV mit 15 be­ zeichnet ist. Die Kanäle 12, 14 und 15 münden im Ausfüh­ rungsbeispiel in den Kanal 13, der die Form eines unten offenen Schachtes hat und in geringem Abstand vom Boden der Ölwanne 5 endet. Dadurch wird erreicht, daß das durch die Kanäle 12 bis 15 zurückfließende Öl in unmittelbare Nähe des Saugkorbes 7 gelangt.

Dadurch, daß jedem Kurbelwellenabschnitt I bis IV ein eigener Ölrückführkanal 12 bis 15 zugeordnet ist, wird der durch die Rotation der Kurbelelemente erzeugte dynamische Druck wirkungsvoll zur Förderung des Öls zum Saugkorb 7 ausgenutzt und es wird eine Beeinflussung der Rückführung aus dem Bereich jedes Kurbelwellenabschnittes durch die Kurbelwellenabschnitte der Nachbarzylinder vermieden. Um ein Rückströmen aus der Ölwanne in den Kurbelraum, bei­ spielsweise beim Verzögern oder Beschleunigen des Fahrzeu­ ges oder beim Befahren von Kurven zu vermeiden, können die Kanäle 12 bis 15 einen sich in Strömungsrichtung verengen­ den Querschnitt aufweisen. Alternativ kann in den Kanälen, wie für den Kanal 15 gezeigt, ein Rückschlagventil 16 vorgesehen werden, das beispielsweise als Zungen- oder Reed-Ventil ausgebildet sein kann.

Bei dem erfindungsgemäßen Vorschlag erfolgt, wie erwähnt, die Rückförderung des Öls aus dem Kurbelraum in die Ölwan­ ne 5 in erster Linie durch den Luftdruck, der durch die Rotation der Kurbelwellenabschnitte erzeugt wird. Diese Art der Rückförderung ist wesentlich wirkungsvoller als die übliche Rückförderung nur durch Schwerkraft, wodurch eine Rückführung des Öls auch dann sichergestellt ist, wenn erhebliche Querkräfte wie z. B. einer Kurvenfahrt auftreten.

In Abwandlung des dargestellten Ausführungsbeispiels kann der Saugkorb 7 auch direkt in dem Kanal 13 angeordnet sein.

Die gezeigte Anordnung, bei der die Kanäle 12, 14 und 15 in den Kanal 13 münden, ist aus Gründen der einfacheren Fertigung gewählt. Es wäre grundsätzlich jedoch auch mög­ lich, alle Kanäle 12 bis 15 getrennt bis zur Saugstelle der Ölpumpe zu führen.

Claims (6)

1. Ölwannen-Einsatz für eine Mehrzylinder-Brennkraftma­ schine, der zwischen der Kurbelwelle (1) und dem Boden der Ölwanne (5) im geringen Abstand von den umlaufenden Triebwerksteilen (3, 4) angeordnet ist und Öldurchtrittsöffnungen (10) aufweist, hinter denen entgegen der Drehrichtung (D) der Kurbelwelle (1) schräg gestellte Ölleitflächen (11) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (8) für jeden, zwei Kurbelwangen (4) und einen Kurbelzapfen (3) umfassenden Kurbelwellenabschnitt (I bis IV) mindestens eine eigene Öldurchtrittsöffnung (10) aufweist, daß sich an die einem Kurbelwellenabschnitt zugeordnete Öffnung(en) ein Kanal (12, 13, 14, 15) anschließt, und daß alle Kanäle bis nahe an den Saugkorb (7) der Ölpumpe herangeführt sind.

2. Einsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (12, 14, 15) in einen gemeinsamen, im wesentlichen senkrechten Schacht (13) münden, dessen unteres offenes Ende in geringem Abstand vom Boden der Ölwanne (5) liegt.

3. Einsatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkorb (7) der Ölpumpe in dem Schacht (13) angeordnet ist.

4. Einsatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (13) gleichzeitig einen der Kanäle bildet.

5. Einsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Kanäle sich in Strömungsrichtung verengende Querschnitte aufweisen.

6. Einsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kanälen (12 bis 15) Rückschlagventile (16) vorgesehen sind.