DE4138803A1 - Verfahren zur herstellung von zahnersatzteilen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von zahnersatzteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zahn
ersatzteilen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die Herstellung einer Metallhülsenkrone aus Vollmaterial mit
Hilfe der Funkenerosion wird in der Deutschen Zahnärztlichen
Zeitschrift 41, Seiten 525 und 526 (1986), beschrieben. Hierbei
wird eine individuell auf einem Modell oder im Mund des Patien
ten modellierte Wachsform oberhalb und unterhalb eines in einer
Ebene angenommenen Kronenäquators auf galvanischem Weg mit ei
ner etwa 1 mm starken Kupferschicht beschichtet. Diese Galvano
plastik ist am Äquator trennbar, so daß man zwei Formelektroden
erhält, mit denen aus einem Metallrohling funkenerosiv ein
Zahnersatzteil gefertigt wird. Beide Formelektroden dringen
entsprechend dem erosiven Abtrag in den Metallvollkörper ein,
bis dieser von beiden Seiten zu einer Mantelkrone geformt ist.
Als Vorteil dieses Verfahrens wird angegeben, daß herkömmliche
Edelmetall- und Nichtedelmetall-Legierungen verarbeitet werden
können, insbesondere auch solche, die sich nicht bzw. nur unter
schwierigen Bedingungen vergießen lassen. Bei der Zahnersatz
teilherstellung werden Fehler, die von Form-, Dimensions- und
Gefügeveränderungen während des Gusses herrühren, weitgehend
ausgeschlossen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist jedoch, daß
der natürliche Zahn bzw. entsprechend geformte Wachsmodelle
keine eindeutig definierbare Äquatorebene besitzen, da der
Zahnäquator sowohl in vertikaler wie auch in horizontaler Rich
tung wellenförmig verläuft. Nimmt man eine mittlere Schnitt
ebene an, so werden gleichzeitig Hinterschnitte in Kauf genom
men, die mittels Funkenerosion nicht bearbeitbar sind.
Dieselben Schwierigkeiten ergeben sich auch, wenn man das in
der DE 37 35 558 C2 beschriebene Verfahren verwendet, bei dem
mehrere positive Wachsmodelle auf einem Träger angeordnet und
mit einer Ausformmasse die Zwischenräume zwischen den Trägern
bis zu einer für alle Wachsmodelle gemeinsamen Äquatorebene
aufgefüllt werden, bevor zunächst eine Silberschicht und danach
galvanisch Kupfer aufgetragen werden. Zudem ist die Ausrichtung
der einzelnen Wachsmodelle äußerst zeitraubend.
Wie in der DE 39 35 275 C1 erwähnt, haben die zuvor beschriebe
nen Verfahren weiterhin den Nachteil, daß die Wachsmodelle
sowohl beim Abziehen vom Gipsmodell als auch bei der Vorberei
tung bzw. Herstellung der Kupferelektroden ungeschützt sind und
die Gefahr einer Verformung in Kauf genommen werden muß. Zur
Beseitigung dieses Nachteiles wird folgende Verfahrenstechnik
vorgeschlagen. Auf den entfetteten, imprägnierten Stumpf eines
positiven Gipsmodelles wird eine gleitfähige, stabile, mög
lichst inelastische, dünnwandige Kunststoffhaube aufgetragen,
die von der okklusalen Seite aus gesehen kurz vor der Präpara
tionsgrenze endet. Hierüber wird anschließend das Wachsmodell
unter Ausformung einer Präparationsgrenze und gleichzeitiger
Festlegung eines Zahnäquators geformt. Anschließend wird hier
auf eine bis zum Zahnäquator reichende Silikonschicht okklusal
aufgetragen, während dessen das Gipsmodell als Meistermodell
mit eingesetztem Wachsteil in eine Justiervorrichtung einge
spannt ist. Auf die Silikonschicht wird hiernach ein aushärtba
rer Kunststoff aufgetragen, auf den eine horizontal ausgerich
tete im Umfang größere Orientierungsplatte abgesenkt wird. Die
Orientierungsplatte, die nach Aushärtung des Kunststoffes hier
mit verbunden ist, wird mit dem Kunststoff, der Silikonschicht,
dem Wachsmodell und der Kunststoffhaube von dem Gipsstumpf ab
gehoben und von der apikalen Seite her von dem Zahnäquator aus
der zuletzt aufgetragene Kunststoff sowie die hieran angren
zende Fläche der Orientierungsplatte verspachtelt werden. Auf
die apikale Seite der ersten Kunststoffhaube, der freiliegenden
Wachsmodellflächen und der angrenzenden Bereiche bis zur
Orientierungsplatte wird zunächst ein elektrisch leitfähiges
Material und hierauf galvanisch ein Kupferüberzug aufgetragen,
der dann zusammen mit dem Wachsmodell herausgelöst wird. Von
der okklusalen Seite her kann anschließend bis zum Zahnäquator
ebenfalls zunächst ein leitfähiges Mittel und darauf galvanisch
ein Kupferüberzug aufgetragen werden. Auf beiden Seiten des
Kupferüberzuges an den Außenflächen werden Befestigungsmittel
angebracht, die zueinander in axialer und radialer Richtung
ausgerichtet sind und die nach Trennung der Kupferüberzüge als
Einspannmittel in eine Funkenerosionsanlage dienen. Die Kupfer
überzüge selbst dienen als Funkenerosionselektroden zur Ausfor
mung eines dem Wachsmodell entsprechenden Zahnersatzteiles aus
einem Erodiergut.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung unter Verwendung des
nach dem vorbeschriebenen Verfahren hergestellten Metallüberzu
ges weitere Verbesserungen der erosiven Bearbeitung anzugeben.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Metallüberzug als
Formwerkzeug zum Ultraschallerodieren eines unbearbeiteten
Blockmaterials aus Keramik verwendet wird oder der Metallüber
zug mit einem leitfähigen Trennmittel überzogen und hierauf an
schließend eine Metallschicht aufgalvanisiert wird, wonach
diese Metallschicht als Formwerkzeug zum Ultraschallerodieren
eines Graphitvollkörpers und zur Ausformung einer Graphitelek
trode für die Funkenerosion des metallischen Zahnersatzteiles
verwendet wird. Grundsätzlich können mit diesem Verfahren auch
andere metallische Teile hergestellt werden, wie z. B. Schmuck
stücke oder ähnliches.
Die Ultraschallbearbeitung beruht auf folgendem Prinzip: Wird
ein zäher Körper gegen ein sprödhartes Material unter Zusatz
von Schleifmittelschlamm in Vibration versetzt, so wird das
sprödere Material stärker angegriffen als das zähe Material,
das durch Eindringen der Schleifmittelkörner in seine plastisch
verformte Oberfläche eine Panzerung erfährt. Der im Ultra
schallbereich schwingende Körper dient hierbei als Vibrations
schleifer, der ein Einsenken mit der Formwerkzeugkontur in das
Werkstück ermöglicht. Das verwendete Schleifmittel ist hierbei
möglichst sehr viel härter als das zu bearbeitende Vollmaterial
(Werkstück).
In der WO 91/03 211 ist zwar bereits ein Verfahren zur Herstel
lung von Zahnersatzteilen unter Verwendung von Ultraschall be
schrieben worden, jedoch wird als Sonotrode zur Fertigung des
Zahnersatzteiles ein Körper aus einem mineralischen Stoff, wie
Gips oder Zement, oder aus einem thermoplastischen bzw. härt
barem oder gefülltem Kunststoff vorgeschlagen. Alle genannten
Stoffe sind jedoch für eine Ultraschallerosion nicht hinrei
chend formbeständig. Soweit in der genannten Druckschrift zu
sätzlich vorgeschlagen wird, auf das abgeformte Negativ aus
Gips, Zement oder gehärtetem Kunststoff eine Oberflächenschicht
aufzugalvanisieren, aufzuspritzen oder aufzudampfen, wird hier
durch je nach Dicke des aufgetragenen Materials die Paßgenauig
keit erheblich verfälscht. Zudem ist der Gips, der Zement oder
der Kunststoff als Basiswerkstoff für den Metallüberzug nicht
formbeständig genug, um als Sonotrodenstützmaterial dienen zu
können. Entsprechendes gilt hinsichtlich des in der
US-A-39 71 133 beschriebenen Verfahrens, worauf in der vorge
nannten Druckschrift eingegangen wird.
Erst die vorliegende Erfindung gestattet es, hinreichend form
beständige Formwerkzeuge für die Ultraschallerosion bereitzu
stellen, die auf den eigentlichen Sonotroden-Schwingkörper auf
gelötet oder sonstwie befestigt sein können.
Alternativ hierzu ist es jedoch ebenfalls möglich, aus einer
galvanoplastisch hergestellten Negativform des zuvor beschrie
benen Metallüberzuges eine Graphitelektrode durch Ultraschall
erosion herzustellen. Hierzu wird auf den beschriebenen Metall
überzug ein leitfähiges Trennmittel aufgetragen und hierauf an
schließend eine Metallschicht aufgalvanisiert, die später das
Formwerkzeug bildet. Die Graphitelektrode kann zur Funkenero
sion von Vollmaterial verwendet werden. Bei der Fertigung von
Zahnersatzteilen wird dann der Funkenerosionsabtrag vorzugs
weise in mindestens zwei Schritten durchgeführt, nämlich einer
vorhergehenden Grobabtragung (Schrupp-Behandlung) und einer an
schließenden Feinbearbeitung. Die Schrupp-Behandlung wird durch
eine oder mehrere Graphitelektroden vorgenommen, die hierbei
den bei der Funkenerosion üblichen Abtrag erhalten. Die aus dem
genannten Verfahren erhältlichen Metallüberzüge, z. B. aus
Kupfer, werden nunmehr zur Feinbearbeitung des gefertigten
Zwischenproduktes benutzt, so daß die Maßgenauigkeit des
hergestellten Zahnersatzteiles gewährleistet ist. Es können
ggf. jedoch auch die Graphitelektroden für die Grob- und die
Feinbearbeitung oder zur Herstellung beliebiger Kleinserien
teile verwendet werden.
Zur Herstellung der Metallüberzüge bzw. der Metallschicht wird
im übrigen auf die DE 39 35 275 C1 Bezug genommen.
Vorzugsweise wird das Ultraschallerodieren durch axiale
Schwingbewegung des Formwerkzeuges mit einer Frequenz zwischen
20 bis 25 kHz durchgeführt. Das Formwerkzeug stößt hierbei
senkrecht auf das zu bearbeitende Werkstück.
Als Schleifmittel werden vorzugsweise Diamant-, Siliciumcarbid-
oder Borcarbid- oder Bornitrid-Körner, vorzugsweise mit einer
Korngröße zwischen 1 µm bis 100 µm, weiterhin vorzugsweise
zwischen 1 bis 10 µm zusammen mit einer Kühlflüssigkeit, vor
zugsweise Wasser verwendet. Das Schleifmittel wird schlammför
mig von der Seite her an den Erodierort geführt.
Das mittels Ultraschall zu erodierende Blockmaterial besteht
entweder aus Keramik oder - bei der Herstellung einer Graphit
elektrode - aus Graphit oder aus einer Graphitlegierung. Als
Material für das Formwerkzeug wird vorzugsweise Kupfer oder
Nickel verwendet.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird zunächst
das mit einem Ultraschall-Formwerkzeughalter an dessen Stirn
seite form- und kraftschlüssig befestigte erste Formwerkzeug
auf den zu bearbeitenden Vollkörper gefahren und dieser ero
diert und anschließend das von dem Ultraschall-Formwerkzeughal
ter abgetrennte Formwerkzeug als Auflagekörper während der Ero
sion der gegenüberliegenden noch unbearbeiteten Werkstückseite
dient. Diese Verfahrenstechnik erspart die Notwendigkeit, eine
Halterung bei der rückseitigen Werkstückbearbeitung bereitzu
stellen.
Vorzugsweise wird der unbearbeitete Vollkörper und/oder das an
dem Auflagekörper anliegende, auf nur einer Hälfte bearbeitete
Werkstück unter Luftdruck, vorzugsweise bis zu 4 bar auf eine
ebene Grundfläche während der erosiven Bearbeitung gepreßt.
Durch den Luftdruck ist es möglich, daß mit einer Ultraschall
frequenz schwingende Werkzeug horizontal bei der erosiven Ab
tragung vorzutreiben, während der Vollkörper, das zu bearbei
tende Werkstück, flach an eine senkrecht stehende Fläche ge
preßt wird. Die Zuführung des Schleifmittels bzw. des Schleif
mittelschlammes geschieht dann im wesentlichen von oben aus.
Voraussetzung für diese Verfahrensweise ist lediglich, daß die
jeweilige Auflagefläche des Werkstückes an der Wand zumindest
weitgehend eben ist. Daneben ist es ebenso möglich, das Werk
stück auf eine horizontale Fläche aufzulegen und durch senk
rechte Bewegung des Ultraschallwerkzeuges zu bearbeiten.
Ausführungsbeispiele, an denen die Erfindung weiterhin erläu
tert werden soll, sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zei
gen
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Gipsstumpf mit
angeformtem Wachsmodell, worauf verschiedene
Überzüge aufgetragen worden sind, in schemati
scher Darstellung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Wachsmodell mit
einem galvanisch hergestellten Kupferformwerk
zeug an der apikalen Seite,
Fig. 3 einen Querschnitt durch aufeinandergesetzte
Kupferformwerkzeuge mit dazwischenliegendem
Wachsmodell,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zum Einspannen, Einlegen und Ausrichten von
Gipsmodellen und
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Herstellung
einer Keramikkrone durch Formwerkzeuge
mittels Ultraschallerodieren,
Fig. 6 jeweils in schematischer Darstellung die gal
vanisch abgeformte Metallschicht als Formwerk
zeug für die herzustellende Graphitelektrode.
Das erfindungsgemäße Verfahren vereint drei verschiedene Tech
nologien, nämlich
- 1. die zahntechnische Bearbeitung, Herstellung eines Wachs modelles,
- 2. Herstellung einer Galvanoplastik und
- 3. ultraschallerosiven Abtrag aus einem Rohling.
Bei der Herstellung von Zahnersatzteilen wird von einem Ab
drucklöffel ausgegangen, aus dem ein positives Gipsmodell her
gestellt wird. Nach diesem Gipsmodell werden die Gipsstümpfe
erstellt - entweder für Kronen oder für Brücken -, jeweils mit
entsprechend festgelegten Präparationsgrenzen.
Der in Fig. 1 dargestellte Gipsstumpf 10 wird gereinigt und im
prägniert. Nach dem Eintrocknen des Imprägniermittels wird eine
Kunststoffhaube 11 aus Kaltpolymerisat auf Acrylatbasis aufge
tragen, die etwa 1/10 mm oberhalb der Präparationsgrenze 12 en
det. Diese Kunststoffhaube hat eine Dicke von 0,5 bis etwa
1 mm. Anschließend wird auf diesem Acrylhäubchen 11 ein Wachs
modell 13 geformt, wobei auf optimale Darstellung der Präpara
tionsgrenze 12 und des Zahnäquators 14 geachtet wird. Der Gips
stumpf 10 mit der modellierten Wachskrone 13 wird anschließend
in das Meistermodell eingesetzt und in einen Modelltisch ver
schraubt. Alle wichtigen Punkte werden nun mit dem Parallelome
ter überprüft. Hiernach wird auf das Wachsmodell eine dünne Si
likonauflage 15 oberhalb des Zahnäquators aufgetragen, welche
zum Schutz der Wachskrone 13 dient. Oberhalb der Silikonauf
lage 15 wird ein aushärtbarer Kunststoff 16 aufgetragen, auf
den vor der Aushärtung dieses Kunststoffes eine Orientierungs
platte 17 aus Metall abgesenkt werden kann, die nach Aushärtung
mit dem Kunststoff fest verbunden ist. Anschließend wird die
Orientierungsplatte 17 mit samt der anhaftenden Schichten 16,
15, 13 und 11 von dem Gipsstumpf 10 abgehoben und von der api
kalen Seite her von dem Zahnäquator 14 aus der zuletzt aufge
tragene Kunststoff sowie die hieran angrenzenden Flächen der
Orientierungsplatte 17 verspachtelt. Die Spachtelmasse ist mit
18 bezeichnet.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich werden anschließend von der apikalen
Seite her die Unterseite der Orientierungsplatte 17, die Spach
telmasse 18, die freigelegte Wachsoberfläche 13 unterhalb des
Äquators 14 sowie die Innenseite des Häubchens 11 mit der Sil
berschicht 19 überzogen, die als Basis für den Kupferüberzug 20
dient. Hierzu wird die Orientierungsplatte gegebenenfalls zu
sammen mit weiteren Orientierungsplatten anderer Modelle in
eine Einbettmasse gelegt oder sonstwie an einem Träger befe
stigt und in ein galvanisches Bad gegeben. Der galvanische Kup
ferüberzug sollte etwa die Stärke von 1 mm haben. Anschließend
wird die Orientierungsplatte mit samt der Schichten 16, 15, 18
abgehoben, so daß man den hergestellten Kupferüberzug 20 mit
noch einliegendem Wachsmodell 13 erhält, welches von der okklu
salen Seite her zugänglich ist. Auf dieses Wachsmodell 13 und
die angrenzenden Randbereiche des hergestellten Kupferüberzuges
wird nun abermals eine Silber- oder Graphitschicht 21 aufgetra
gen, die als Basis einer Kupferschicht 22 dient, welche eben
falls in einem galvanischen Bad hergestellt ist. Hierzu befin
det sich der gesamte in Fig. 3 dargestellte Körper in einem
galvanischen Bad. Nach Auftrag einer hinreichend dicken Kupfer
schicht 20 bzw. 21 wird der Körper dem galvanischen Bad entnom
men und das Wachsmodell herausgenommen, da es jetzt nicht mehr
benötigt wird. Die Innenseiten der Kupferüberzüge 21 und 20
entsprechen der Negativkontur des Wachsmodelles 13. Um die Kup
ferteile 20, 21 als Formwerkzeug benutzen zu können, werden
diese an die Stirnseite eines Ultraschallschwingkörpers durch
Löten oder ähnliches angebracht. Wichtig ist hierbei, daß das
Formwerkzeug axial wie radial exakt ausgerichtet wird, um bei
der Formgebung des herzustellenden Werkstückes eine klar defi
nierte Orientierung zu haben.
Selbstverständlich können stirnseitig eines Schwingkörpers auch
mehrere Formwerkzeuge nebeneinander angeordnet werden, womit
dann entsprechend der Anzahl der Formwerkzeuge eine Mehrfachbe
arbeitung von Werkstücken möglich ist.
Eine Vorrichtung zum Einspannen eines Meistermodelles 24 und
dessen Ausrichtung ist Fig. 4 zu entnehmen. Diese Vorrichtung
besteht im wesentlichen aus einem Ablagetisch 25, der in die
gewünschten Raumrichtungen schwenkbar ist und der beispiels
weise Klemmbacken 26 zum Einspannen des Gipsmodelles 24 auf
weist. Oberhalb dieses Tisches ist ein Auslegerarm 27 angeord
net, der in Richtung des Doppelpfeiles 28 auf- und abbewegbar
ist. Dieser Auslegerarm 27 besitzt ebenso wie der Tisch 25 eine
nicht dargestellte Bohrung in vertikaler Richtung, über die der
Auslegerarm und der Tisch in axialer Richtung mittels eines
Zentrierstiftes ausgerichtet werden können. Darüber hinaus ist
die Unterseite des Auslegerarms 27 magnetisch oder mit mechani
schen Hilfsmitteln versehen und daher geeignet, eine Orientie
rungsplatte 17 zu halten. Der Auslegerarm ist entweder fest an
einer um ihre vertikale Achse drehbaren Vertikalsäule 29 befe
stigt oder um diese Vertikalachse 29 drehbar. Der Auflage
tisch 25 kann entweder fest mit der Grundfläche 30 verbunden
sein oder hierauf lose aufliegen.
Ultraschallbohrer sind im Prinzip nach dem Stand der Technik
bekannt, wurden jedoch bisher nur zum Bohren verwendet. Hierzu
wird ein Körper benötigt, der mit stirnseitig befestigtem Form
werkzeug Schwingungen in längsaxialer Richtung mit einer Fre
quenz zwischen 20 und 25 kHz durchführen kann. Wie im einzelnen
aus Fig. 5 ersichtlich, werden die Formwerkzeuge A und B zur
Herstellung einer Krone verwendet. Hierzu wird das Formwerk
zeug A auf einen Vollkörper, z. B. aus Keramik, abgesenkt, wobei
gleichzeitig in längsaxialer Bewegungsrichtung das Form
werkzeug A in Schwingung gehalten wird. Gleichzeitig wird zu
den Auftreffpunkten des Formwerkzeuges A und der bearbeiteten
Oberfläche des Körpers 35 ein Schleifmittelschlamm zugeführt.
Das Formwerkzeug A wird so weit vorgetrieben, bis die durch den
Äquator festgelegte Grenze erreicht ist. Anschließend wird das
Formwerkzeug A von dem Schwingkörper getrennt und durch Form
werkzeug B ersetzt. Das Formwerkzeug A kann nunmehr als Aufla
gefläche für die bearbeitete Seite des Körpers 35 dienen. Das
Formwerkzeug B wird nunmehr von der anderen Seite des Kör
pers 35 (auf der unbearbeiteten Seite) herangeführt und so
lange vorgetrieben, bis die Äquatorlinie erreicht ist. Die fer
tige Krone 36 kann entnommen werden.
Die Formwerkzeuge A und B gemäß Fig. 5 können jedoch in der
nach dem Stand der Technik bekannten Weise als Funkenerosi
onselektroden mit der Maßgabe verwendet werden, daß die Kupfer
elektroden zur Feinbearbeitung eines bereits aus dem Vollmate
rial durch Schruppen hergestellten Gegenstandes dienen. Um eine
geeignete Schruppelektrode kostengünstig herzustellen, wird,
wie aus Fig. 6 ersichtlich, auf galvanischem Wege aus den Kup
ferelektroden A und B eine Negativform erstellt. Hierzu werden
die Kupferüberzüge 20 bzw. 21 zunächst mit einem leitfähigen
Material, z. B. Silber, bestrichen und anschließend eine Kupfer
schicht 37 bzw. 38 galvanisch aufgetragen. Diese Kupfer
schicht 37 und 38 dient als Formwerkzeug zum Ultraschallerodie
ren einer Graphitelektrode, die dann wieder die Form der Form
werkzeuge A und B hat. Diese Graphit-Formwerkzeuge dienen zum
Schruppen eines Vollmaterialkörpers, der abschließend, wenn nö
tig, durch die Kupferelektroden feinbearbeitet wird.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Zahnersatzteilen, wie Kro
nen, Brücken, Inlays oder Onlays mit folgenden Verfahrens
schritten:
Auf den entfetteten, imprägnierten Stumpf eines positi ven Gipsmodelles wird eine gleichmäßige, stabile, mög lichst inelastische, dünnwandige Kunststoffhaube aufge tragen, die von der okklusalen Seite aus gesehen kurz vor der Präparationsgrenze endet und über der anschlie ßend die Wachsmodellation unter Ausformung einer Präpa rationsgrenze und gleichzeitiger Festlegung des Zahn äquators geformt wird, dann hierauf eine bis zum Zahn äquator reichende Silikonschicht okklusal aufgetragen wird, währenddessen das Gipsmodell als Meistermodell mit eingesetztem Wachsteil in eine Justiervorrichtung eingespannt ist, daß ferner auf die Silikonschicht ein aushärtbarer Kunststoff aufgetragen wird, auf den eine horizontal ausgerichtete im Umfang größere Orientie rungsplatte abgesenkt wird, so daß diese Orientierungs platte nach Aushärtung des Kunststoffes mit dem Kunst stoff verbunden ist, daß diese Orientierungsplatte mit samt dem anhaftenden Kunststoff, der Silikonschicht, dem Wachsmodell und der Kunststoffhaube von dem Gipsstumpf abgehoben wird und von der apikalen Seite her von dem Zahnäquator aus der zuletzt aufgetragene Kunststoff sowie die hieran angrenzende Fläche der Orientierungs platte verspachtelt werden und auf die apikale Seite der (ersten) Kunststoffhaube, der freiliegenden Wachsmo dellfläche und angrenzenden Bereiche bis zur Orientie rungsplatte das elektrisch leitfähige Material und dar auf auf galvanischem Wege ein Metallüberzug aufgetragen werden, daß der Metallauftrag zusammen mit dem Wachsmo dell herausgelöst und von der okklusalen Seite her bis zum Zahnäquator ebenfalls zunächst ein leitfähiges Mit tel und darauf auf galvanischem Weg ein Metallüberzug aufgetragen werden und daß auf beiden Seiten des Metallüberzuges an den Au ßenflächen jeweils ein Befestigungsmittel angebracht wird, wobei diese zueinander in axialer und radialer Richtung ausgerichtet sind und schließlich die Metall überzüge voneinander und vom Wachsmodell getrennt und als jeweilige Erosionselektrode zur Ausformung eines dem Wachsmodell entsprechenden Zahnersatzteiles aus einem Erodiergut dienen, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallüberzug als Formwerkzeug zum Ultraschall erodieren eines unbearbeiteten Blockmaterials aus Kera mik verwendet wird oder der Metallüberzug mit einem leitfähigen Trennmittel überzogen und hierauf anschlie ßend eine Metallschicht aufgalvanisiert wird, wonach diese Metallschicht als Formwerkzeug zum Ultraschall erodieren eines Graphitvollkörpers und zur Ausformung einer Graphitelektrode für die funkenerosive Herstellung des metallischen Zahnersatzteiles verwendet wird.
Auf den entfetteten, imprägnierten Stumpf eines positi ven Gipsmodelles wird eine gleichmäßige, stabile, mög lichst inelastische, dünnwandige Kunststoffhaube aufge tragen, die von der okklusalen Seite aus gesehen kurz vor der Präparationsgrenze endet und über der anschlie ßend die Wachsmodellation unter Ausformung einer Präpa rationsgrenze und gleichzeitiger Festlegung des Zahn äquators geformt wird, dann hierauf eine bis zum Zahn äquator reichende Silikonschicht okklusal aufgetragen wird, währenddessen das Gipsmodell als Meistermodell mit eingesetztem Wachsteil in eine Justiervorrichtung eingespannt ist, daß ferner auf die Silikonschicht ein aushärtbarer Kunststoff aufgetragen wird, auf den eine horizontal ausgerichtete im Umfang größere Orientie rungsplatte abgesenkt wird, so daß diese Orientierungs platte nach Aushärtung des Kunststoffes mit dem Kunst stoff verbunden ist, daß diese Orientierungsplatte mit samt dem anhaftenden Kunststoff, der Silikonschicht, dem Wachsmodell und der Kunststoffhaube von dem Gipsstumpf abgehoben wird und von der apikalen Seite her von dem Zahnäquator aus der zuletzt aufgetragene Kunststoff sowie die hieran angrenzende Fläche der Orientierungs platte verspachtelt werden und auf die apikale Seite der (ersten) Kunststoffhaube, der freiliegenden Wachsmo dellfläche und angrenzenden Bereiche bis zur Orientie rungsplatte das elektrisch leitfähige Material und dar auf auf galvanischem Wege ein Metallüberzug aufgetragen werden, daß der Metallauftrag zusammen mit dem Wachsmo dell herausgelöst und von der okklusalen Seite her bis zum Zahnäquator ebenfalls zunächst ein leitfähiges Mit tel und darauf auf galvanischem Weg ein Metallüberzug aufgetragen werden und daß auf beiden Seiten des Metallüberzuges an den Au ßenflächen jeweils ein Befestigungsmittel angebracht wird, wobei diese zueinander in axialer und radialer Richtung ausgerichtet sind und schließlich die Metall überzüge voneinander und vom Wachsmodell getrennt und als jeweilige Erosionselektrode zur Ausformung eines dem Wachsmodell entsprechenden Zahnersatzteiles aus einem Erodiergut dienen, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallüberzug als Formwerkzeug zum Ultraschall erodieren eines unbearbeiteten Blockmaterials aus Kera mik verwendet wird oder der Metallüberzug mit einem leitfähigen Trennmittel überzogen und hierauf anschlie ßend eine Metallschicht aufgalvanisiert wird, wonach diese Metallschicht als Formwerkzeug zum Ultraschall erodieren eines Graphitvollkörpers und zur Ausformung einer Graphitelektrode für die funkenerosive Herstellung des metallischen Zahnersatzteiles verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Metallüberzug und/oder die Metallschicht aus Kupfer oder
Nickel besteht/bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ultraschallerodieren durch axiale Schwingbewegung
des Formwerkzeuges (A, B) mit einer Frequenz zwischen 20
bis 25 kHz durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Schleifmittel Diamant-, Siliciumcar
bid-, Borcarbid- oder Bornitrid-Körner, vorzugsweise einer
Korngröße zwischen 1 µm bis 100 µm, weiterhin vorzugsweise
zwischen 1 bis 10 µm, zusammen mit einer Kühlflüssigkeit,
vorzugsweise Wasser zugeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zunächst das mit einem Ultraschallform
werkzeughalter an dessen Stirnseite form- und kraftschlüs
sig befestigte erste Formwerkzeug (A) auf den zu bearbei
tenden Vollkörper (35) gefahren und dieser erodiert wird
und daß anschließend das von dem Ultraschallformwerkzeug
halter abgetrennte Formwerkzeug (A) als Auflagekörper wäh
rend der Erosion der gegenüberliegenden noch unbearbeite
ten Werkstückseite dient.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der unbearbeitete Vollkörper (35)
und/oder das an dem Auflagekörper anliegende, nur auf ei
ner Hälfte bearbeitete Werkstück (35) unter Luftdruck,
vorzugsweise bis zu 4 bar, auf eine ebene Grundfläche wäh
rend der erosiven Bearbeitung gepreßt wird.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4138803A DE4138803A1 (de) | 1991-11-26 | 1991-11-26 | Verfahren zur herstellung von zahnersatzteilen |
DE4209289A DE4209289A1 (de) | 1991-11-26 | 1992-03-21 | Verfahren zur herstellung von zahnersatzteilen |
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