DE4135380A1 - Hydraulische steuereinrichtung - Google Patents
Hydraulische steuereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Steuereinrichtung zum
Verdrehen der Nockenwelle einer Brennkraftmaschine nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Bei einer derartigen bekannten Steuereinrichtung
sind insbesondere die Pumpe und das Magnetventil extern angeordnet,
was verhältnismäßig umständlich ist, insbesondere hinsichtlich der
notwendigen Druckmittelverbindungen, aber auch einen erheblichen
Bauaufwand bedingt (DE-OS 32 47 916).
Die erfindungsgemäße hydraulische Steuereinrichtung mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vor
teil, daß sie sehr kompakt baut und sehr einfach in eine Brennkraft
maschine bzw. in deren Motorraum zu installieren ist. Weitere Vor
teile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Be
schreibung und Zeichnung näher erläutert. Letztere zeigt in Fig. 1
einen Längsschnitt einer hydraulischen Steuereinrichtung zum Ver
drehen der Nockenwelle einer Brennkraftmaschine, in Fig. 2 einen
Schnitt längs II-II nach Fig. 1 und in Fig. 3 eine Prinzipskizze.
In Fig. 1 ist mit 10A das eine Ende einer Nockenwelle 10 bezeich
net, welche in einem Nockenwellenlager 11 gelagert ist. Die Nocken
welle ist angetrieben von einem Antriebszahnrad 12, an welches sich
ein Hydraulikgehäuse 13 anschließt. Dieses sowie das Zahnrad 12 und
die Nockenwelle 10 sind drehwinkelbeweglich mit Schrauben 14 und
Hülsen 15 verbunden, und zwar dadurch, daß die Hülsen 14 in längs
verlaufenden Schlitzen 12A des Antriebszahnrads 12 mit Spiel ange
ordnet sind. Es ist nur eine Schraube und nur eine Hülse in Fig. 1
dargestellt. Auf die Schrauben ist weiter unten noch näher einge
gangen.
Das Antriebszahnrad 12 hat eine Nabe 17, an deren Bohrung eine
Schrägverzahnung 18 ausgebildet ist. Mit dieser kämmt eine eben
solche Verzahnung eines Koppelglieds 19, das einen im Durchmesser
reduzierten Fortsatz 20 hat, welcher am Außenumfang eine Geradver
zahnung 21 aufweist, welche mit einer ebensolchen Verzahnung an
einer Hülse 22 in Eingriff steht, die fest in einer mittigen und
durchgehenden Längsbohrung 23 der Nockenwelle 10 angeordnet ist. Auf
diese Weise entsteht beim Verschieben des Koppelglieds 19 eine
relative Verdrehung der Nockenwelle 10 dem Zahnrad 12 gegenüber.
Gegenüber dem Fortsatz 20 ist am Koppelglied 19 konzentrisch ein
kurzer Fortsatz 24 ausgebildet. Auf diesen ist ein doppelt wirkender
Kolben 25 mit seiner Kolbenstange 26 aufgeschraubt, welche in eine
mittige Stufenbohrung 27 des Hydraulikkörpers 13 eintaucht. Im er
weiterten Teil 27A der Stufenbohrung 27 gleitet der Kolben 25. Er
unterteilt die Bohrungsstufe 27A in zwei Druckräume 29 und 30. In
die Kolbenstange 26 ist noch ein Einsatz 31 eingeschraubt, zwischen
dem und dem Grund des Kolbens 25 ein Druckbegrenzungsventil 33 ange
ordnet ist. Dieses hat einen membranförmigen Ventilkörper 34,
welcher mit einer im Kolben ausgebildeten, mittigen Bohrung 35 zu
sammenwirkt, die mit einer Querbohrung 36 in Verbindung steht,
welche in den Druckraum 30 mündet. Versetzt zur Bohrung 35 durch
dringt den Kolben 25 eine Längsbohrung 37, die vom Druckraum 29
ebenfalls bis zum Druckbegrenzungsventil 33 reicht. Wenn die Membran
34 an ihrem Sitz anliegt, trennt sie die beiden Bohrungen 35 und 37
voneinander.
Im Hydraulikkörper 13 ist in Höhe der Kolbenstange 26 eine Radial
kolbenpumpe 38 angeordnet mit mehreren radial verlaufende Sack
bohrungen 39, in denen Kolben 40 gleiten, die sich mit ihren außen
liegenden Kuppen am Innenring 41A eines Kugellagers 41 anlegen. Das
Kugellager 41 ist mit seinem Außenring 41B im Zylinderkopfdeckel 42
der Brennkraftmaschine gelagert. Das Kugellager 41 ist exzentrisch
zur Längsachse der Kolben 25 angeordnet, so daß diese bei Drehung
des Hydraulikkörpers 13 eine Hubbewegung ausführen. Die Anzahl der
Sackbohrungen 39 entspricht der Anzahl der Schrauben 14, und sie be
finden sich in derselben Ebene.
Wie die Fig. 2 zeigt, führt vom Grund jeder Sackbohrung 39 eine
kurze, quer verlaufende Bohrung 44 zu einer im Durchmesser viel
größeren Bohrung 45, in welcher ein Einsatz 46 angeordnet ist, der
ein Auslaßventil 47 aufnimmt. Dieses hat einen kugeligen Ventil
körper 48, der sich auf einen konischen Ventilsitz 49 unter der
Kraft einer Druckfeder 50 legt, an welchem die Bohrung 44 mündet.
Von einer Stelle neben der Bohrung 44 geht im Einsatz eine
parallel verlaufende Bohrung 51 aus, in welche eine Bohrung 52 mün
det, die zu einem Ringspalt 53 führt, welcher mit dem Druckraum 30
in Verbindung steht. Daraus ist zu erkennen, daß dann, wenn sich der
Ventilkörper 48 von seinem Sitz abgehoben hat, Verbindung besteht
von der Kolbenbohrung 39 bzw. deren Verdrängungsraum zum Druckraum
30.
Oberhalb des Grundes der Sackbohrung 39 mündet eine eine Drossel 56
aufnehmende Schrägbohrung 55, die bis zur Schraube 14 führt. Die
Schraube 14 hat eine durchgehende Querbohrung 56, welche jedoch ver
schlossen ist. Von der Querbohrung 56A geht eine die Schraube weit
gehend durchdringende Längsbohrung 57 aus, welche in den Grund der
die Schraube aufnehmenden Bohrung 58 mündet. Von dort verläuft eine
Schrägbohrung 59 zu einer Ringnut 60 am Außenumfang der Hülse 22. In
die Ringnut mündet eine am Außenumfang der Hülse verlaufende Längs
nut 61, die Verbindung hat zu einer in der Nockenwelle verlaufenden
Schrägbohrung 62, diese wieder zu einer Querbohrung 63 im Lager 11.
Die Bohrung 63 steht über eine Leitung mit einer Vorförderpumpe 64
in Verbindung, die aus einem Druckmittelreservoir ansaugt - siehe
auch Fig. 3. Daraus ist zu erkennen, daß die die Kolben 40
aufnehmende Sackbohrung 39 über die zuletzt geschilderten
Verbindungen mit dem Reservoir in Verbindung steht, das heißt die
Schrägbohrung 55 bildet die Saugbohrung für die Radialkolbenpumpe,
während die Drossel 56 eine Saugdrossel für eine Druckmittelrestrik
tion bei hohen Drehzahlen bildet.
Der Hydraulikkörper 13 ist durch ein zweiteiliges Ventilgehäuse 66
eines Elektromagnetventils 70 verschlossen, das eine von außen aus
gehende Querbohrung 67 aufweist, die an einem Ventilsitz 68 für
einen kugeligen Ventilkörper 61 mündet. Der Ventilkörper 69 steuert
eine mittige Bohrung 71, von welcher bei abgehobenem Ventilkörper
eine Verbindung besteht vom Druckraum 29 zur Bohrung 67. Auf den
Ventilkörper 69 vermag ein Stift 73 einzuwirken, welcher im Anker 74
eines Elektromagneten 75 fest angeordnet ist. Der Stift 73 durch
dringt gleitend eine Längsbohrung 76 in der Ventilplatte 66.
Auf die Konstruktion des Elektromagneten ist nur kurz eingegangen.
Er weist eine Spule 77 auf, die in einem Deckel 78 angeordnet ist,
welcher eine Bohrung 79 im Zylinderkopfdeckel 42 verschließt, in
welche auch der Hydraulikkörper 13 mit seinem Endteil eindringt. Der
Stift 73 besteht aus nicht magnetischem Werkstoff, der Magnetkern 80
aus weichmagnetischem Werkstoff. Der Magnetkern 80 ist durch seine
besondere Ausbildung so gemacht, daß man ein Proportional-Druckbe
grenzungsventil erhält.
Am Außenumfang des Ventilkörpers 13 ist noch ein Sensorring 81 an
geordnet, der gleichzeitig das Kugellager 41 gegen Verschieben
sichert. Der Sensorring 81 ermittelt die Drehzahl der Nockenwelle
und signalisiert sie an ein elektronisches Steuergerät, welches das
Magnetventil 75 nach bestimmten Kriterien steuert.
Die Fig. 3 zeigt die oben beschriebene Einrichtung in schematischer
Darstellung. Zu erkennen sind die Pumpe 38, der Stellzylinder 25,
27, die Kolbenstange 26, das Druckbegrenzungsventil 33 und das
Proportional-Druckbegrenzungsventil 75.
Wenn das Proportional-Druckbegrenzungsventil 75 stromlos ist, be
wegen sich Anker 74 samt Stift 73 durch den Druck im Druckraum 29
nach links, so daß der Ventilkörper 69 den Durchgang vom Druckraum
29 über die Bohrungen 71 und 67 zur Umgebung beispielsweise dem
Druckmittelreservoir freigibt.
Wenn das Antriebszahnrad 12 samt Nockenwelle 10 und Zylinderkörper
13 rotiert, führen die Kolben 40 eine Hubbewegung aus und saugen
über die Schrägbohrungen 55 und die oben beschriebene Verbindung
Druckmittel aus dem Druckmittelreservoir an. Beim Einwärtshub wird
das Druckmittel über die Auslaßventile 47 in den Ringspalt 53 sowie
in den Druckraum 30 verdrängt. Nun wird der Kolben 25 durch den in
diesem Druckraum herrschenden Druck nach links verschoben, worauf
das Koppelglied 19 mit seinen Verzahnungen der Nockenwelle 10
eine Relativverdrehung gegenüber dem Antriebszahnrad 12 erteilt. Sie
nimmt nun eine erste Stellung ein. Das für die Ansaugung durch die
Kolben 40 notwendige Druckmittel wird über die Vorförderpumpe 64
zugeführt.
Bei erregtem Elektromagnet 75 wird der Ventilkörper 69 durch Anker
74 und Stößel 73 auf seinen Ventilsitz 68 gedrückt. Dadurch wird der
Ablauf des Druckmittels aus dem Druckraum 29 verhindert. Nun baut
sich im Druckraum 30 durch das weiterhin geförderte Druckmittel ein
bestimmter Druck auf - zum Beispiel 30 bar -, worauf sich das Druck
begrenzungsventil 33 durch Abheben der Membran 34 von ihrem Ventil
sitz öffnet. Nun kann Druckmittel über die Bohrung 35 und die Längs
bohrung 37 in den Druckraum 29 eindringen, wo sich nun ebenfalls der
Druck erhöht, bis er denselben Wert erreicht hat wie im Druckraum
30. Da jedoch die freie Kolbenfläche wesentlich größer ist als die
Ringkolbenfläche, bewegt sich der Kolben 25 nach rechts. Durch das
Koppelglied 19 bzw. seine Verzahnungen wird nun der Nockenwelle 10
eine neue relative Winkellage gegenüber dem Antriebszahnrad 12 er
teilt. Möglich ist dies, da die Hülsen 15 in ihren Längsschlitzen
des Antriebszahnrads nach beiden Seiten hin beweglich sind, bezogen
auf den Umfang des Antriebszahnrads. Die Saugdrossel 56 begrenzt den
Zustrom zu den Kolbenbohrungen 39.
Durch Teilbestromung des Proportional-Druckbegrenzungsventils 75
können Zwischenstellungen des Koppelglieds 19 und damit der Nocken
welle 10 erreicht werden. Dabei sind die nach rechts wirkenden
Hydraulikkräfte im Gleichgewicht mit der nach links wirkenden Kraft,
die sich aus dem angetriebenen Kettenrad 12 über die Verzahnung am
Koppelglied ergibt.
Es sei nochmals kurz auf den Elektromagneten 75 eingegangen. Bei
Drehung von Nockenwelle 10 und Anker 74 in dem erregten Elektro
magneten werden in dem Anker Wirbelströme induziert, die wiederum
ein der Drehung entgegengesetztes Moment auf den Anker ausüben. Die
Aufhängung des Ankers 74 an dem Stift 73 und die Kraftweiterleitung
auf den Ventilkörper 69 lassen eine Drehung von Anker und Magnetkern
zu. Der sich drehende Stift 73 hat bei axialer Bewegung fast keine
Reibkraft. Dadurch wird das Proportional-Druckbegrenzungsventil
hysteresearm, wodurch sich der Druck im Druckraum 29 sehr genau
einstellen läßt.
Claims (6)
1. Hydraulische Steuereinrichtung zum Verdrehen der Nockenwelle (10)
einer Brennkraftmaschine mittels eines durch Druckkraft längsver
schieblichen Koppelglieds (19), das an einer ersten Stelle an seinem
Außenumfang eine Verzahnung (21) aufweist, die mit einer ebensolchen
Verzahnung am Innenumfang der Nockenwelle (12) in Eingriff steht und
das mit einem Ende in einem von der Brennkraftmaschine ange
triebenen, hohlzylindrischen Kettenrad (12) gelagert ist, das eine
mittige Bohrung aufweist, die an ihrem Innenumfang eine Verzahnung
(21) hat, welche mit einer ebensolchen Verzahnung an einer zweiten
Stelle am Außenumfangs des Koppelglieds (19) in Eingriff steht wobei
eine der Verzahnungspaarungen eine Schrägverzahnung ist, die andere
eine Geradverzahnung und wobei im Koppelglied ein von Druckmittel
beaufschlagter Kolben (25) angeordnet ist, das von einer Pumpe
gefördert und über ein Elektromagnetventil (75) zur Druckbe
aufschlagung des Kolbens zugeleitet wird, wobei durch Verschieben
des Koppelgliedes eine relative Verdrehung der Nockenwelle (10)
gegenüber dem Kettenrad (12) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß an
das erweiterte Endteil (10A) der Nockenwelle (10), an dem auch das
Antriebszahnrad (12) sitzt, ein Hydraulikkörper (13) angeflanscht
ist, in dem eine in mehreren radialen Bohrungen (39) gleitende
Kolben (40) aufnehmende Radialkolbenpumpe (38) angeordnet ist, deren
außenliegende Kuppen am Innenumfang (41A) eines Kugellagers (41)
gleiten,
das exzentrisch gegenüber der Achse der Nockenwelle (10) angeordnet
ist, und daß vom jeweiligen Verdichtungsraum der Kolbenbohrungen
(39) über an diese angeschlossene Auslaßventile (47) Druckmittelver
bindungen (52, 53) zu einem im Hydraulikkörper (13) gelegenen Zylin
derraum (27A) führen, in dem ein doppelt wirkender Kolben (25) ange
ordnet ist, der ein Druckbegrenzungsventil (33) aufweist, über
welches eine Kanalverbindung (35, 37) herstellbar ist von einem
einerseits des Kolbens (25) liegenden ringförmigen Druckraum (30) zu
einem andererseits des Kolbens liegenden großen Druckraum (29) und
daß der doppeltwirkende Kolben (25) stets am Koppelglied (19) an
liegt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den
doppelt wirkenden Kolben (25) aufnehmende Zylinderraum (27A) durch
ein Ventilgehäuse (79) abgeschlossen ist, in dem das den Druckraum
(29) steuernde elektromagnetisch betätigte Ventil (70) angeordnet
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
elektromagnetisch betätigbare Ventil (70) einen auf seinen Ventil
körper (69) einwirkenden Stößel (73) aufweist, welcher in einem
Anker (74) des Elektromagneten (75) fest angeordnet ist, dessen
Magnetflußführung (80) als Platte ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nockenwelle (10), das Antriebszahnrad (12) und der Hydraulik
körper (13) durch Schrauben (14) verbunden sind, die Druckmittel
kanäle (56, 57) aufweisen, welche einerseits über Kanäle (59, 62,
63) mit dem Druckmittelreservoir in Verbindung stehen, andererseits
über mit jeweils einer Saugdrossel (56) versehene Kanäle (55),
welche zu den Kolbenbohrungen (39) führen.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß an die Druckseite jeder Kolbenbohrung (39) ein Auslaß
ventil (47) angeschlossen ist, von dem Verbindung herstellbar ist
zum Druckraum (30) am doppelt wirkenden Kolben (25).
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schrauben (14) durch Hülsen (15) dringen, welche in im Antriebszahn
rad (12) ausgebildeten bogenförmigen Schlitzen (12A) angeordnet
sind.
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