DE4133876A1 - Vorrichtung zur unterstuetzung eines fluglehrers um ifr-simulator - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Fluglehrers im IFR-Simulator (IFR = Instrumentenflugregeln).

Im Rahmen der Pilotenschulung zum Erwerb der Musterberechtigung sowie der Berechtigung zur Durchführung von Flügen nach Instrumentenflugregeln (IFR) wird ein wesentlicher Anteil des Unterrichts im Simulator vorgenommen. Ziel ist es dabei, verschiedene Flugprozeduren zu erlernen und durch wieder­ holte Anwendung beim Flugschüler zu vertiefen. Die Erläuterung, die Demon­ stration und die ersten Übungen erfordern eine starke Interaktion des Flugleh­ rers mit dem Flugschüler. Bei den anschließenden Übungen zur Vertiefung ist der Fluglehrer - nach dem Stellen der Aufgabe - im wesentlichen nur noch überwachend tätig und gibt gelegentliche Warnungen und Hinweise.

Seitens der Flugschulen besteht starkes Interesse, die relativ eintönige Über­ wachungstätigkeit der Fluglehrer in der Vertiefungsphase zu automatisieren und damit Kosten einzusparen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die dem Fluglehrer bei der Ausbildung im IFR-Simulator Arbeit abnimmt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Eine Ausführung der Erfindung ist Gegenstand eines Unteranspruchs.

Erfindungsgemäß wird ein regelbasiertes System vorgeschlagen, das die Überwachung und Anleitung des Flugschülers übernimmt. Dies ist möglich, da die von Flugschülern zu erlernenden Prozeduren durch Regeln gut zu beschreiben sind.

Die Erfindung wird anhand von zwei Figuren näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 die Anordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Umfeld zwischen Flugschüler, Fluglehrer und Simulator,

Fig. 2 einen typischen Ablauf eines Schulungsprogramms.

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, hier ISTA genannt (IFR-Si­ mulator Training Assistant), im Umfeld mit Fluglehrer, Flugschüler und Simula­ tor.

Der Rechner, in dem die Trainingsprogramme ablaufen, weist also folgende Schnittstellen auf:

• - (Lese-) Anbindung an den Simulationsrechner, z. B. über Ethernet,
• - Sprachausgabe zum Flugschüler,
• - Terminal zur Off-line- oder On-line-Kommunikation mit dem Fluglehrer.

Zur Funktion

Zu Beginn einer Schulungseinheit können vom Fluglehrer entweder kom­ plette Trainingsprogramme oder nur Präferenzen zu bestimmten Prozeduren (siehe unten) eingegeben werden. Im letzteren Fall muß das erfindungsgemäße ISTA-System nach Durchführung einer Aufgabe eine sinnvolle Folgeaufgabe generieren. Hierzu kann - neben den vom Fluglehrer einge­ gebenen Präferenzen - der Durchführungserfolg der vorhergegangenen Auf­ gaben herangezogen werden.

Die jeweilige Aufgabe wird dem Flugschüler über die Sprachausgabe in Form einer Flugsicherungsanweisung bzw. -freigabe mitgeteilt.

Typische Aufgaben sind (in Klammern sind die in der Luftfahrt üblichen engli­ schen Bezeichnungen bzw. Abkürzungen angegeben):

- Grundlagenaufgaben (Basic), z. B.

• - Höhenhaltung und -änderung
• - Kurshaltung und -änderung
• - Geschwindigkeitshaltung und -änderung

- Anschneiden und Halten eines Kurses über Grund (Interception and Tracking), z. B.

• - mittels UKW-Drehfunkfeuers (VOR)
• - mittels ungerichtetem Funkfeuer (NDB)

- Warteverfahren einschließlich Einflugprozedur (Holding, Entry-Procedure)
- Verfahrenskurven (Procedure Turn)
- Anflugverfahren:

• - Präzisionsanflug (Precision Approach)
• - Nichtpräzisionsanflug (Nonprecision Approach)

- Fehlanflugverfahren (Missed Approach Procedure)
- Systembedienungen nach Flughandbuch und Flugklarliste, z. B.

• - Fahrwerk
• - Landeklappen.

Während der Aufgabendurchführung erhält der Flugschüler per Sprache War­ nungen über Abweichungen von Sollvorgaben sowie Hinweise zur Korrektur. Bei Bedarf kann ein statistische Auswertekomponente parallel zur Aufgaben­ durchführung eingebaut sein, die den Ausbildungsstand dokumentiert. Nach Abarbeitung des Trainingsprogramms erhält der Fluglehrer auf Wunsch Aufzeichnungen und eventuell Bewertungen des Trainingsverlaufs. Aus diesem Aufbau wird deutlich, daß der Fluglehrer nur noch zu Beginn und am Ende der Vertiefungseinheit benötigt wird. Damit ist die Betreuung mehre­ rer Flugschüler durch einen Fluglehrer möglich.

Anhand von Fig. 2 wird ein typischer Ablauf eines Schulungsprogramms unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt.

Der Fluglehrer gibt am Anfang ein festes Trainingsprogramm oder spezielle Präferenzen (z. B. Landeanflug) ein. Das erfindungsgemäße Gerät generiert die nächste Trainingsaufgabe aus einem festen Programm oder aus den Prä­ ferenzen und gibt diese Aufgabe über Sprachausgabe an den Flugschüler aus. Der Flugschüler führt diese Aufgabe im Simulator durch und wird dabei vom erfindungsgemäßen Gerät beobachtet. Bei Bedarf gibt das Gerät über die Sprachausgabe Warnungen und Hinweise an den Flugschüler. Nach Durch­ führung der Aufgabe wird abgefragt, ob die Aufgabe beendet ist oder nicht. Ist sie nicht beendet wird die Aufgabendurchführung weiter beobachtet; ist die Aufgabe beendet wird geprüft, ob die vorgegebene Trainingseinheit beendet ist. Sollte dies nicht der Fall sein, wird die nächste Trainingsaufgabe aus dem festen Programm aktiviert oder aus den Präferenzen und dem bisherigen Trai­ ningserfolg neu generiert und dem Flugschüler wiederum ausgegeben. Ist die Trainingseinheit beendet, gibt der Rechner die Aufzeichnungen und Bewer­ tungen an den Fluglehrer ab, dies erfolgt in der Regel schriftlich an einem Drucker.

Claims (2)

1. Vorrichtung zur Unterstützung eines Fluglehrers im IFR-Simulator mit

• - einem Sprachausgabemodul zur Ausgabe von Aufgaben, Warnungen oder Hinweisen an den Flugschüler,
• - einer Simulatorschnittstelle zur Aufnahme von aktuell simu­ lierten Flugzustandsdaten und der Aktionen des Flugschülers,
• - einem Terminal zur Kommunikation mit dem Fluglehrer und
• - einem Rechner, der aus der Überwachung des simulierten Flugablaufs, der Pilotenaktionen und eventuell der simulierten Umgebungssituation (Verkehr, Wetter) die Situation on-Line registriert, bewertet, Warnungen oder Hinweise an den Flug­ schüler abgibt, Aufgaben neu stellt oder wiederholt und/oder den Trainingsverlauf aufzeichnet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aus­ wertekomponente, die die Aktionen des Flugschülers statistisch auswertet.