DE4127547A1 - Vorrichtung und verfahren zur dosierten und kontrollierten abgabe von giessharz - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur dosierten und kontrollierten abgabe von giessharzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zur dosierten und kontrollierten Abgabe von Gieß
harz aus einem Zulauf, an dessen Bodenbereich ein Pumpzy
linder ausgebildet ist, in welchen ein in dem Zulauf rezi
prok bewegbarer Pumpkolben einbringbar ist.
Bei der Zuführung von Gießharz zu einem Durchlaufmischer
ist es erforderlich, die einzelnen Gießharzkomponenten aus
den jeweiligen Vorratsgefäßen in exakt dosierten Volumina
abzugeben. Insbesondere beim synchronen Betrieb mehrerer
derartiger Pumpvorrichtungen ist es zur fehlerfreien Pro
duktion der Gießharzteile unumgänglich, jeweils aufeinander
abgestimmte konstante Volumenverhältnisse zu erzielen.
Bei den bekannten Vorrichtungen ist am Bodenbereich eines
Vorratsgefäßes oder in direkter Nähe des Bodenbereiches ein
Pumpzylinder ausgebildet, in welchen ein Pumpkolben ein
bringbar ist und ein Zulauf des Gießharzes aus dem Vorrats
gefäß zum Pumpzylinder besteht. Durch Verschiebung des
Pumpkolbens in dem Pumpzylinder wird das in dem Pumpzylin
der befindliche Gießharz durch eine mit dem Auslaßbereich
des Pumpzylinders in Verbindung stehende Abführleitung aus
gefördert. Um ein Einströmen des Gießharzes bzw. der
Gießharzkomponente in den Pumpzylinder zu ermöglichen, muß
der Pumpkolben gänzlich aus diesem herausgezogen werden. Es
ergibt sich dadurch, daß der Pumpzylinder in direkter Ver
bindung mit dem Zulauf steht. Bei Beginn des Dosiervorgan
ges ist es deshalb erforderlich, den Pumpkolben zunächst in
den Pumpzylinder einzuführen und mit diesem in dichtenden
Kontakt zu bringen. Dabei ist die Menge des, nach dichten
dem Einbringen des Pumpkolbens in den Pumpzylinder, ausge
förderten Gießharzes außer vom Arbeitshub (y) von mehreren
Faktoren abhängig, nämlich von der Viskosität des
Gießharzes, von der Wirksamkeit der Dichtung zwischen dem
Pumpkolben und dem Pumpzylinder und von der Vorschubge
schwindigkeit des Pumpkolbens.
Beim anfänglichen Einführen des Pumpkolbens in den Pumpzy
linder strömt Gießharz zwischen Pumpkolben und Pumpzylinder
in den Zulauf zurück, wobei diese zurückströmende Menge von
den drei oben genannten Faktoren abhängig ist. Dieser Rück
strömvorgang wird beendet, wenn der Pumpkolben vollständig
dichtend in den Pumpzylinder eingeführt ist. Erst zu diesem
Zeitpunkt kann der eigentliche Dosiervorgang vorgenommen
werden, bei dem durch die nachfolgende Bewegung des Pump
kolbens um den Arbeitshub (y) Gießharz verdrängt wird. Be
dingt durch die Rückströmvorgänge bis zum dichtenden Ein
tauchen des Pumpkolbens in den Pumpzylinder ergeben sich
erhebliche Ungenauigkeiten bei der Dosierung des
Gießharzes. Diese Probleme verstärken sich noch, wenn meh
rere Pumpzylinder parallel arbeitend eingesetzt werden, wo
bei der prozentuale Fehler umso größer wird, je geringer
das insgesamt abgegebene Gießharzvolumen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche bei einfachem Aufbau und einfacher Ausgestaltung ein
hohes Maß an Betriebssicherheit gewährleisten und eine ex
akte Dosierung der abzugebenden Gießharzmenge ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe hinsichtlich des Verfah
rens dadurch gelöst, daß der Pumpkolben in einem Vorhub un
ter Verdrängung von Gießharz um einen vorgegebenen Weg in
den Pumpzylinder eingeschoben wird und daß nachfolgend der
Pumpkolben unter Verdrängung einer vorbestimmten Gießharz
menge einen Arbeitshub ausführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine
Reihe erheblicher Vorteile aus. Erfindungsgemäß wird der
Pumpkolben zunächst um einen vorgegebenen Weg in den
Pumpzylinder eingeführt. Bei Beendigung dieses Einführvor
ganges (Vorhub) ist sichergestellt, daß sich der Pumpkolben
in dichtender Anlage an dem Pumpzylinder befindet. Bei dem
nachfolgenden Arbeitshub wird somit das im Pumpzylinder
eingeschlossene Gießharzvolumen mit höchster Genauigkeit
aus dem Auslaß des Pumpzylinders ausgefördert. Dosierun
genauigkeiten ergeben sich somit, im wesentlichen, nur aus
einer unpräzisen Bewegung des Pumpkolbens, weniger jedoch
aus Änderungen der Viskosität des Gießharzes oder aus Ver
schleiß der Dichtung. Ebenso spielt die Eintauchge
schwindigkeit des Pumpkolbens beim Eintauchen in den
Pumpzylinder keine entscheidende Rolle, im Vergleich zu dem
Stand der Technik. Da die Bewegung des Pumpkolbens selbst
sehr exakt steuerbar ist, ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren eine höchst präzise Dosierung des Gießharzes.
Bevorzugterweise wird das bei dem Vorhub verdrängte Gieß
harz in den Zulauf rückgeführt. Es ergibt sich hierdurch
ein geschlossener Kreislauf, bei welchem kein Verlust an
Gießharz auftritt. Es ist jedoch alternativ hierzu auch
möglich, das bei dem Vorhub verdrängte Volumen des
Gießharzes anderweitig abzuführen.
Eine weitere, sehr vorteilhafte Ausgestaltung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß der Vorhub als
Prüfhub ausgeführt wird, bei welchem der Druckanstieg in
dem Pumpzylinder oder einer nachgeschalteten Leitung gemes
sen wird. Wenn bei dem Prüfhub ein ausreichender Druck
festgestellt wird, so ist dies ein Anzeichen dafür, daß der
Pumpzylinder vollständig gefüllt ist, so daß der nachfol
gende Arbeitshub ausgeführt werden kann. Wird der vorgege
bene Druck nicht erreicht, so kann das in dem Arbeitshub
verdrängte Gießharzvolumen anstatt in den Durchlaufmischer
in den Zulauf rückgeführt werden. Es ist auch möglich, den
Pumpkolben zurückzuziehen, damit weiteres Gießharz in den
Pumpzylinder strömen kann.
Die Anwendung eines Prüfhubes ist insbesondere bei Vorrich
tungen besonders vorteilhaft, bei welchen eine Durchlauf
entgasung des Gießharzes bzw. der Gießharzkomponente er
folgt. Andererseits ist diese Verfahrensvariante auch bei
normalen Vorratsbehältern vorteilhaft, insbesondere dann,
wenn eine sehr schnelle Pumpfolge auftritt, d. h. die ein
zelnen Taktzeiten sehr kurz sind, so daß das Einströmen des
Gießharzes in den Pumpzylinder in Abhängigkeit von der Vis
kosität des Gießharzes unterschiedlich lange dauern kann.
Bezüglich der Vorrichtung wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß der Bewegungsweg des Pumpkolbens in einen Vorhub mit
Eintauchweg (z) und einen Arbeitshub unterteilt wird. Diese
Unterteilung kann durch geeignete Steuerung des Antriebes
des Pumpkolbens erfolgen.
Um den Druck während des Prüfhubes bestimmen zu können, ist
es günstig, wenn im Bereich des Pumpzylinders oder der Ab
führleitung ein Drucksensor vorgesehen ist. Weiterhin kann
es vorteilhaft sein, wenn zur Bestimmung des Prüfdruckes in
der Rückführleitung ein Drosselventil angeordnet ist.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungs
beispieles in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Da
bei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung, teils im Schnitt, ei
nes Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt ein im wesentlichen
zylindrisches Vorratsgefäß, das als Zulauf 1 dient, an des
sen Bodenbereich ein Pumpzylinder 2 ausgebildet ist. Dieser
ist an seinem bodenseitigen Ende mit einer Abführleitung 4
verbunden, um das in dem Vorratsgefäß 1 befindliche Gieß
harz bzw. die Gießharzkomponente über ein Rückschlagventil
9 und eine Ventileinrichtung 5 einem Durchlaufmischer 10
zuzuführen. Von diesem wird das Gießharz über ein nicht
dargestelltes Gießventil einer ebenfalls nicht gezeigten
Gießform zugeleitet. Da die erfindungsgemäße Vorrichtung
üblicherweise nur eine Gießharzkomponente beinhaltet, ist
der Durchlaufmischer 10, wie aus dem Stand der Technik be
kannt, mit mehreren derartigen Vorratsgefäßen verbunden, um
die einzelnen Gießharzkomponenten zu dem fertigen Gießharz
zu mischen.
Im Innenraum des Vorratsgefäßes 1 ist ein Pumpkolben 3 an
geordnet, welcher in vertikaler Richtung mittels eines An
triebsmotors 11, mit welchem der Pumpkolben 3 über eine
Kolbenstange 12 verbunden ist, bewegbar ist. Oberhalb des
Pumpkolbens 3 ist eine Führungsplatte 13 angeordnet, welche
sowohl mit dem Pumpkolben 3 als auch mit der Kolbenstange
12 verbunden ist und Durchströmöffnungen 14 zur Durchlei
tung des Gießharzes aufweist.
Am oberen Bereich ist eine mit einem Ventil 15 versehene
Einlaßleitung 16 vorgesehen. Weiterhin kann der Innenraum
des Vorratsgefäßes 1 mit einer Vakuumquelle verbunden sein,
die zu einer Entgasung der Gießharzkomponente führt.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ventilein
richtung 5 als Dreiwegeventil ausgebildet, welches über
eine Rückführleitung 6, die mit einem Drosselventil 8 ver
sehen ist, mit dem Innenraum des Vorratsgefäßes 1 in Ver
bindung steht oder über die Förderleitung 17 mit dem Sta
tikmischer 10.
Weiterhin ist in der Abführleitung 4 ein Drucksensor 7 ein
gebaut, um den Druck in der Abführleitung zu messen, so wie
dies nachfolgend noch beschrieben werden wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Bei Beginn eines Dosierzyklusses ist zunächst der Pumpkol
ben 3 vollständig aus dem Pumpzylinder 2 zurückgezogen, so
wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, um ein freies Einströ
men des Gießharzes in den Pumpzylinder 2 zu ermöglichen.
Nachfolgend wird der Pumpkolben 3 um einen ersten Weg x
nach unten verfahren. Dieser Weg bildet den Vorhub, bei
welchem der Pumpkolben 3 um einen Weg z in den Pumpzylinder
2 eingeführt wird. Nach Beendigung des Vorhubes x ist der
Pumpkolben 3 dichtend in den Pumpzylinder 2 eingefahren.
Das bei diesem Einfahrvorgang verdrängte Gießharzvolumen
wird über die Abführleitung 4, die Ventileinrichtung 5, die
Rückführleitung 6 und das Drosselventil 8 in den Innenraum
des Vorratsgefäßes 1 rückgeführt. Der hierbei in der Ab
führleitung 4 gebildete Druck (bedingt durch das Drossel
ventil 8 bzw. den Leitungswiderstand) wird von dem Druck
sensor 7 ermittelt und an eine Steuer- oder Regeleinrich
tung abgegeben. Der Druck ist ein Indiz dafür, ob sich eine
ausreichende Gießharzmenge in dem Pumpzylinder 2 befindet
und ob der Pumpkolben 3 dicht in den Pumpzylinder 2 einge
fahren ist. Nachfolgend wird der Pumpkolben 3 um den Ar
beitshub y verfahren, das hierbei verdrängte Gießharzvolu
men wird nach Umstellung der Ventileinrichtung 5 dem Durch
laufmischer 10 zugeführt. Die Umschaltung der Ventilein
richtung 5 nach Beendigung des Vorhubes x erfolgt in Abhän
gigkeit von dem Drucksignal des Drucksensors 7. Sollte
durch den Drucksensor 7 kein ausreichender Druck ermittelt
werden, so wird entweder der Pumpkolben 3 zurückgezogen
oder es erfolgt keine Umstellung der Ventileinrichtung 5,
so daß das in dem Arbeitshub y verdrängte Gießharzvolumen
über die Rückführleitung 6 in das Vorratsgefäß 1 rückge
führt wird.
Es ergibt sich somit der Vorteil, daß durch den Weg z eine
ausreichende Eintauchtiefe des Pumpkolbens gewährleistet
ist, so daß dieser ausreichend gegen den Pumpzylinder abge
dichtet ist. Es entfällt hiermit eine beim Stand der Tech
nik stets erforderliche Nullpunktjustierung, so daß auch
zwei oder mehrere derartige Dosierpumpen in präziser Weise
parallel betrieben werden können. An Stelle des Dreiwege
ventiles 5 ist es auch möglich, in den entsprechenden Lei
tungen einzelne, voneinander unabhängige Ventile vorzuse
hen.
Die Steuerung der Bewegung des Pumpkolbens kann beispiels
weise mittels einer sogenannten Achsensteuerung erfolgen.
Es ist jedoch auch möglich, den Weg des Pumpkolbens mecha
nisch zu steuern, wobei beispielsweise im Bereich des Kol
benantriebes ein Pneumatikzylinder vorgesehen sein kann,
welcher die Antriebsbewegung des Pumpkolbens bei Beendigung
des Vorhubes x abfängt und nach Druckabbau den Arbeitshub
freigibt.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbei
spiel beschränkt, vielmehr ergeben sich für den Fachmann im
Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifika
tionsmöglichkeiten.
Claims (10)
1. Verfahren zur dosierten und kontrollierten Abgabe von
Gießharz aus einem Zulauf (1), an dessen Bodenbereich ein
Pumpzylinder (2) ausgebildet ist, in welchen ein in dem Zu
lauf (1) bewegbar gelagerter Pumpkolben (3) einbringbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpkolben (3) in ei
nem Vorhub (x) unter Verdrängung von Gießharz um einen Ein
tauchweg (z) in den Pumpzylinder (2) eingeschoben wird und
daß nachfolgend der Pumpkolben (3) unter Verdrängung einer
vorbestimmten Gießharzmenge einen Arbeitshub (y) ausführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das bei dem Vorhub (x) verdrängte Gießharz in den Zulauf
(1) rückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Vorhub (x) als Prüfhub ausgeführt wird, bei
welchem der Druckanstieg in dem Pumpzylinder (2) oder einer
nachgeschalteten Leitung (4) gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Erreichen eines vorgegebenen Druckes der Arbeitshub
(y) ausgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Nichterreichen eines vorgegebenen
Druckes das in dem nachfolgenden Arbeitshub (y) verdrängte
Gießharzvolumen in den Zulauf (1) rückgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß bei Nichterreichen eines vorgegebenen Druckes wäh
rend des Vorhubes (x) der Pumpkolben (2) zurückgezogen
wird.
7. Vorrichtung zur dosierten und kontrollierten Abgabe von
Gießharz, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einem Zulauf (1) dessen
Bodenbereich einen Pumpzylinder (2) umfaßt, in welchen ein
reziprok bewegbarer Pumpkolben (3) einbringbar ist, und mit
einer Abführleitung (4), mit welcher über eine Ventilein
richtung (5) eine Rückführleitung (6), welche in den Zulauf
(1) mündet, und eine Förderleitung 17 verbunden ist, da
durch gekennzeichnet, daß der Bewegungsweg des Pumpkolbens
(3) in einen Vorhub (x) mit Eintauchweg (z) und einen Ar
beitshub (y) unterteilt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des Pumpzylinders (2) oder der Abführleitung
(4) ein Drucksensor (7) zur Ermittlung des Druckes während
des Vorhubes (x) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Rückführleitung (6) ein Drosselventil (8) ange
ordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ventileinrichtung (5) ein Dreiwege
ventil umfaßt.
Priority Applications (1)
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DE19914127547 DE4127547C2 (de) | 1991-08-22 | 1991-08-22 | Vorrichtung und Verfahren zur dosierten und kontrollierten Abgabe von Gießharz |
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