DE4126804A1 - Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfatInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05C—NITROGENOUS FERTILISERS
- C05C3/00—Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
- C05C3/005—Post-treatment
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/24—Sulfates of ammonium
Landscapes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
granuliertem Ammoniumsulfat mit verbesserten Lager-,
Transport- und Streueigenschaften, das als Düngemittel in
der Land- und Forstwirtschaft verwendet wird.
Ammoniumsulfat fällt in großer Menge als Nebenprodukt bei
organisch-chemischen Umsetzungen, wie beispielsweise bei
der Caprolactam- und der Acrylnitrilproduktion, sowie bei
der Gasreinigung an. Ammoniumsulfat wird hauptsächlich als
Düngemittel verwendet. Infolge seiner feinen Korngröße
und hohen Hygroskopizität ist die Lagerung, der Transport
und das Ausbringen des Salzes mit Problemen, wie das Zusammenbacken,
die Staubentwicklung, die geringe Streubereite
u. a., verbunden.
Aus diesen Gründen wird in zunehmendem Maße das Ammoniumsulfat
kompaktiert, granuliert und konditioniert. Das Salz
besitzt jedoch eine geringe Plastizität und läßt sich daher
schwer kompaktieren. Es werden ihm deshalb verschiedene
Stoffe als Preßhilfs- bzw. Bindemittel zugesetzt. Diese
Mittel bewirken die Reduzierung des zur Kompaktierung
des Salzes erforderlichen Preßdruckes oder den Erhalt von
Granulaten mit verbesserten Lager-, Transport- und Streueigenschaften.
Die gleichzeitige Wirkung als Preßhilfs-
und Bindemittel ist jedoch auch möglich. W. Pietsch nennt
in "Roll pressing" (Hyden & Sons Ltd.; London, 1976) eine
Vielzahl von Stoffen, die als Binder, Gleitmittel usw. für
Dünger eingesetzt werden.
Es ist bekannt, Ammoniumhydrogensulfat (US 3 51 455) und
dreiwertige Metallsalze, insbesondere Alaune (JP 76 76 199;
AU 4 92 758; US 45 89 904; FR 14 69 715) Ammoniumsulfatlösungen
mit dem Ziel zuzusetzen, größere Kristalle zu erzeugen.
Ferner ist bekannt, zur Erhöhung der Granulatfestigkeit
und zur Vergrößerung der Ammoniumsulfatkristalle bei der
Teller- und Trommelgranulation des Salzes der Lösung Kalziumsulfat
und hydrophile, oberflächenaktive Substanzen,
beispielsweise Tone wie Attapulgit und Bentonit, in Konzentrationen
bis zu jeweils 5% zuzusetzen (EP 13 108).
Für die Granulation von Ammoniumsulfat werden desweiteren
in der Literatur ammonisiertes Superphosphat in Konzentrationen
von 1 bis 5% genannt (SU 2 47 324; SU 3 58 303).
Um die erforderliche Härte der Granulate zu erreichen, wird
dem Dünger Gips als weitere Komponente zugegeben (SU 3 58
303; Penkov, E. J. u. a.: Khim. Prom. (Moskau) 1973, 49 (6),
S. 430-1). Diese Dünger mit einem stark reduzierten Stickstoffgehalt
bewirken eine systematische Verschlechterung
der Bodenqualität, verursacht durch den Gipsanteil.
Die gleichen Nachteile besitzen die in den Patentschriften
EP 13 108, DE 26 03 917 und CS 1 75 093 genannten Stoffe,
wie Bentonit mit Gips, Kaliumverbindungen und Flugstaub
aus der Kohleverbrennung.
Weiterhin werden für die Preßgranulation von Ammoniumsulfat
amphotere Oxide, leicht alkalisch sowie hygroskopisch
reagierende Salze (DE 12 47 352), Kalziumnitrat (DE 26 03
917) und Aluminiumhydroxid, modifiziert mit siliziumdioxidhaltigen
Stoffen (SU 8 52 847; JP 62 290 709) verwendet.
Mit dem Zusatz dieser Stoffe zum Salz ist eine teilweise
Reaktion unter Freisetzung von Ammoniak und damit
die Reduzierung des Stickstoffgehaltes des Düngemittels
verbunden.
Als Preßhilfsmittel für Ammoniumsulfat werden auch empfohlen
Huminsäuren und ihre Salze (SU 3 04 233; Belikov, V. J.
u. a.: Khim. Tverd. Topl. 1974 (1), S. 126-7), huminsäurehaltige
Gras- und Waldtorfe (US 36 17 237), proteinhaltige
Substanzen, fett- und ölhaltige Komponenten (JP Kokai
59 92 988). Bei Konzentrationen bis 5% der Zusatzstoffe
wird der Stickstoffgehalt des Düngers stark reduziert.
In den Patentschriften SU 1 67 766, SU 2 47 324, SU 5 60 824
und SU 6 01 574 wird der Zusatz von Harnstoff zum Ammoniumsulfat
beschrieben. Nachteil dieser Verfahren ist die erhöhte
Hygroskopizität des Ammoniumsulfates, wodurch sich
dessen Lager-, Transport- und Streueigenschaften verschlechtern.
Weiterhin werden wassersorbierende Polymere, wie Vinylacetat-
Methylacrylat-Polymere (JP Kokai 80 57 454) sowie alkalische
Magnesiumverbindungen (CS 1 30 016) für die Aufbau-
bzw. Tellergranulation ammoniumsulfathaltiger Mischdünger
verwendet. Stärke wird zur Aufbaugranulation, nicht Preßgranulation,
von Mischdüngern (FR 15 20 587) und im Gemisch
mit langkettigen Aminen als Antibackmittel für granulierte
Dünger (DD 2 66 055, DD 2 66 091, DE 20 37 647)
eingesetzt.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem bestand darin,
dem schwer kompaktierbaren Ammoniumsulfat Stoffe zuzusetzen,
die die Düngequalität des Salzes nicht herabsetzen,
die den zur Kompaktierung erforderlichen Preßdruck
verringern und mit denen gleichzeitig granuliertes Ammoniumsalz
herstellbar ist, das verbesserte Lager-, Transport-
und Streueigenschaften aufweist.
Erfindungsgemäß werden dem zu granulierenden kristallinen
Ammoniumsulfat 0,1 bis 5 Masseanteile in %-Stärke oder
Stärkederivate zugegeben. Als Stärkederivate werden vorzugsweise
Dextrine, Oxystärken, Stärkeacetate oder Gelierstärken
verwendet.
Nach der Granulation des Ammoniumsulfates erfolgt zweckmäßigerweise
eine thermische Nachbehandlung bei 110 bis
175°C.
Während aus der Literatur bekannt ist, daß mit steigender
Menge eines Preßhilfsmittels auch die Kornfestigkeit ansteigt,
gibt es bei Stärke und ihren Abbauprodukten erstaunlicherweise
beim Kompaktieren mit Ammoniumsulfat ganz
andere Effekte. Es wirken mehrere Einflüsse, die sich gegenseitig
überlagern, in deren Ergebnis die statische Kornfestigkeit
entweder sinkt oder steigt. Diese Einflüsse sind
synergistisch und scheinen mit der Salzstruktur des Ammoniumsulfats
zusammenzuhängen.
Während bei reiner Stärke die Kornfestigkeit des Ammoniumsulfats
beim Absenken der Konzentration von 5 auf 1% steigt
und dies bei den Gelierstärken sogar noch bei 0,1% deutlich
sichtbar ist, zeigen Trockensirup und Dextrine einen
gegenteiligen Effekt. Hier nimmt die Kornfestigkeit von
0,1 zu 5% deutlich zu.
Wird das Gemisch bei Normaltemperatur kompaktiert, granuliert
und dann über einen längeren Zeitraum gelagert, so
ist erstaunlicherweise bei allen Produkten und Konzentrationen
eine Steigerung der Kornfestigkeit zu verzeichnen,
obwohl nach dem Kompaktieren gegenläufige Tendenzen sichtbar
wurden.
Ähnliche nicht klärbare Effekte werden bei Temperatureinwirkung
beobachtet, wodurch eine Übernahme von Ergebnissen
der Aufbaugranulation anderer Dünger mit Stärke nicht möglich
ist.
Neben der Funktion eines guten Preßhilfsmittels ist Stärke
mit ihren Derivaten auch zur Konditionierung geeignet,
obwohl sie ja eine quellbare Substanz ist und eigentlich
verstärkt Wasser aufnehmen müßte.
Die verstärkte Wasseraufnahme in Abhängigkeit von der
Preßhilfsmittelkonzentration wird nur bei Stärke selbst
und bei Trockensirup beobachtet, obwohl reines Ammoniumsulfat
wesentlich mehr Wasser aufnimmt.
Die Erfindung wird nachstehend an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Gemische aus Ammoniumsulfat und 0,1 bis 5% Stärke bzw.
Stärkederivate wurden mit Preßdrücken von 100 bis 150 MPa
bei Raumtemperatur kompaktiert und granuliert.
Die Charakterisierung der Granulate erfolgte mit Hilfe
der statischen Kornfestigkeit, der Abriebfestigkeit und
des Wasseraufnahmevermögens. Für die Messung der statischen
Kornfestigkeit mit 2,5 mm Steckkörnern wurde ein
Festigkeitsprüfer verwendet. Der Fehler der Methode beträgt
±1,9 N.
Die Bestimmung der Abriebfestigkeit der Granulate erfolgt
mit einer Siebpfannentestapparatur. Dazu wurden 50±
0,1 g Granulat der Kornfraktion 1,6 bis 4 mm eingesetzt.
Das Wasseraufnahmevermögen der Granulate wurde unter
statischen Bedingungen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 84% über einen Zeitraum von mehreren Tagen
ermittelt. Die Ergebnisse aller Untersuchungen sind den
nachfolgenden Tabellen zu entnehmen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von granuliertem Ammoniumsulfat
mit verbesserten Lager-, Transport- und Streueigenschaften
durch Kompaktierung unter Zugabe von Preßhilfsmitteln
beziehungsweise Bindemitteln, gekennzeichnet dadurch,
daß dem zu granulierenden kristallinen Ammoniumsulfat
0,1 bis 5 Masseanteile in %-Stärke oder Stärkederivate
zugegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß
als Stärkederivate Dextrine, Oxystärken, Stärkeacetate
oder Gelierstärken verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch,
daß nach der Granulation eine thermische Nachbehandlung
bei 110 bis 175°C erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126804 DE4126804A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126804 DE4126804A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4126804A1 true DE4126804A1 (de) | 1993-02-11 |
Family
ID=6438240
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914126804 Withdrawn DE4126804A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur herstellung von granuliertem ammoniumsulfat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4126804A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1884506A2 (de) | 2006-07-27 | 2008-02-06 | K+S Aktiengesellschaft | Verfahren zur Granulierung von Ammoniumsulfat und ammoniumsulfatreichen mineralischen Düngemitteln |
-
1991
- 1991-08-09 DE DE19914126804 patent/DE4126804A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1884506A2 (de) | 2006-07-27 | 2008-02-06 | K+S Aktiengesellschaft | Verfahren zur Granulierung von Ammoniumsulfat und ammoniumsulfatreichen mineralischen Düngemitteln |
EP1884506A3 (de) * | 2006-07-27 | 2010-07-21 | K+S Aktiengesellschaft | Verfahren zur Granulierung von Ammoniumsulfat und ammoniumsulfatreichen mineralischen Düngemitteln |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LEUNA-WERKE GMBH, 06237 LEUNA, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CAPROLACTAM LEUNA GMBH, 06237 LEUNA, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |