DE4125882A1 - Verfahren zur messung von leitungsparametern der teilnehmeranschlussleitungen eines fernmeldenetzes - Google Patents
Verfahren zur messung von leitungsparametern der teilnehmeranschlussleitungen eines fernmeldenetzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen von Leitungs
parametern der Teilnehmeranschlußleitungen eines Fernmeldenetzes
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 88 12 464.8
bekanntes Verfahren läuft darauf hinaus, aus einer Mehr
zahl von Abtastwerten in sechs Meßkonfigurationen einer Teil
nehmeranschlußleitung sechs Lade- bzw. Entladekurven zu ermitteln,
die jeweils durch eine e-Funktion beschreibbar sind. Es steht
damit ein Gleichungssystem von sechs Gleichungen zur Verfügung,
aus dem sich dann bei bekannten Werten für den Lade- bzw. Entla
dewiderstand und für die Kapazität des an die Teilnehmeranschluß
leitung angeschlossenen Endgeräts sechs Leitungsparameter der
Teilnehmeranschlußleitung, nämlich die Kapazitäten und Isola
tions- bzw. Ableitwiderstände zwischen den Leitungen und zwischen
den Leitungsadern bzw. zwischen jeweils einer der Leitungsader
und einem Erdpotential führenden Leitungspunkt errechnen lassen.
Die Qualität derartiger Messungen kann einerseits durch Wechsel
spannungseinstreuungen auf die Teilnehmeranschlußleitung, die
von in der Nachbarschaft verlaufenden Stromversorgungsleitungen,
vom Bahnnetz oder dergleichen stammen, sowie durch Rauschspan
nungen beeinträchtigt sein.
Die Eliminierung von Auswirkungen von Rauschspannungen ist
Gegenstand einer Patentanmeldung gleicher Priorität.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Meßergebnisse des
obengenannten Verfahrens von den Einflüssen der erwähnten
Wechselspannungseinstreuungen weitgehend unabhängig zu
machen.
Diese Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Maßnahmen gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß zwischen den
Wechselspannungseinstreuungen und der Meßspannung kein innerer
Zusammenhang besteht, so daß die bei den Spannungsmessungen des
obengenannten Verfahrens erhaltenen Meßwerte als lineare Summe
der Auswirkungen der an die Teilnehmeranschlußleitungen ange
legten Meßspannung und der auf die Leitung eingestreuten Stör
wechselspannung angesehen werden können.
Der Erfindung liegt ferner die Überlegung zugrunde, daß die
Kennwerte der Störspannungen sich während der Meßzeiten, die für
Messungen der obengenannten Art in Frage kommen, als unverändert
angenommen werden können, so daß in einer Vorabmessung die
Spannungsverhältnisse auf der Teilnehmeranschlußleitung erfaßt
werden können, die auf die Störspannungen zurückzuführen sind
und die entsprechenden Meßwerte dann von den Meßwerten der
eigentlichen Messung subtrahiert werden können, nachdem die Pha
sendifferenz berücksichtigt wurde, die aus dem zeitlichen Ab
stand zwischen Vorabmessung und eigentlicher Messung resultiert.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine
Korrektur der Meßwerte der eigentlichen Messung nur im Zusammen
hang mit der Entladung der Teilnehmeranschlußleitung in den ent
sprechenden Meßkonfigurationen vorgenommen, da in erster Linie die
Entladekurven von solchen Störspannungen beeinträchtigt sind und
damit insgesamt eine Verkürzung der Gesamtdauer der Prozedur der
Leitungsparameterermittlung erzielt.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispie
les unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein vereinfachtes Ersatzschaltbild einer Teilnehmeran
schlußleitung mit angeschlossenem Teilnehmerendgerät,
Fig. 2 bis 7 Blockschaltbilder zur Veranschaulichung von sechs
unterschiedlichen Meßkonfigurationen,
Fig. 8 ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungs
gemäßen Verfahrens.
Das in Fig. 1 dargestellte Ersatzschaltbild ist insofern verein
facht, als die zwischen den Leitungsadern a und b und Erde lie
genden Widerstände Rae und Rbe tatsächlich für die Parallelschal
tung der Ableitwiderstände und von Widerständen stehen, die zwi
schen den Adern der Teilnehmeranschlußleitung und den Speise
spannungspotential führenden Anschlüssen einer Speisespannungs
quelle liegen. Ferner sind die Einflüsse der Störspannungen in
Form von Wechselspannungseinstreuungen auf die Teilnehmeran
schlußleitung und von Rauschspannungen unberücksichtigt ge
lassen. Mit Rab ist der Isolationswiderstand zwischen den Lei
tungsadern und RL der Leitungswiderstand bezeichnet. Cae und Cbe
stehen für die Kapazität der Leitungsadern gegen Erde und Cab
für die Kapazität zwischen den Leitungsadern. L und Cp sind die
Induktivität und Kapazität des an die Teilnehmeranschlußleitung
angeschlossenen Teilnehmerendgerätes CPE.
In Durchführung des vorerwähnten bekannten Verfahrens wird, wie
in der vorgenannten europäischen Patentanmeldung Nr. 88 12 464.5
ausführlich beschrieben, in drei verschiedenen Meßkonfigurationen, in
denen entweder die eine oder die andere Ader an Erde gelegt ist (Fig.
2 und 4) oder beide Adern miteinander verbunden sind, (Fig. 6) der
jeweils anderen Ader bzw. den miteinander verbundenen Adern eine
impulsförmige Meßspannung Vs aufgeprägt und die sich daraus ergebende
Impulsantwort (Vb, Va, V) zu diskreten Zeitpunkten ermittelt. In drei
weiteren Meßkonfigurationen (Fig. 3, 5, 7) wird bei derselben
Anschaltweise der Leitungsadern die Entladespannung Veb, Vea, Ve über
einem Entladewiderstand Rsbd, Rsad, Rsd gemessen.
Die Meßwerte dieser sechs Messungen ergeben sechs in erster
Näherung e-Funktionen folgende Lade- bzw. Entladekurven,
V(t)=B+Aedt mit einem Anfangswert A, einem Offsetwert B und einer
Zeitkonstanten d.
Die Zeitkonstanten dn der verschiedenen Kurven sind neben den be
kannten Größen für die Lade- bzw. Entladewiderstände und der Ka
pazität und der Induktivität des Endgeräts in unterschiedlichen
Kombinationen von je sechs unbekannten Leitungsparametern, nämlich
dem Isolationswiderstand Rab bzw. den Ableitwiderständen Rae
und Rbe und den Kapazitäten Cab zwischen den Leitungsadern bzw.
zwischen den Kapazitäten Cae und Cbe zwischen jeweils einer Lei
tungsader oder einem Erdpotential führenden Schaltungspunkt ab
hängig. Mit den Gleichungen, die diese Lade- bzw. Entladekurve
beschreiben, steht damit ein Gleichungssystem aus sechs Gleichungen
für sechs Unbekannte zur Verfügung, mit dessen Hilfe die Werte für
diese Unbekannten errechnet werden können.
Dabei gelten unter Voraussetzung der nachstehenden Festlegung für
die den genannten Widerständen entsprechenden Leitwerte und
für die genannten Kapazitäten
Gb′ = Gab + Gbe; Ga′ = Gab + Gae
C′′ = Cp + Cab; Cb′′ = Cbe + C′′; Ca′′ = Cae + C′′
C′′ = Cp + Cab; Cb′′ = Cbe + C′′; Ca′′ = Cae + C′′
folgende Zusammenhänge:
Um jedoch die Auswirkungen von eingestreuten Wechselspannungen
auf das Ergebnis zu verringern, wird erfindungsgemäß, wie auch
Fig. 2 veranschaulicht, vor jeder eigentlichen Messung eine
Messung an der von der Meßspanung noch nicht beeinflußten Teil
nehmeranschlußleitung vorgenommen, womit Spannungen erfaßt
werden, die aufgrund der Störungen zwischen den Leitungsadern
und Erde herrschen "Abtasten der Teilnehmeranschlußleitung ohne
Meßspannung". Die dabei ermittelten Werte werden gespeichert.
Danach wird die Meßspannung angelegt ("Anlegen der Meßspannung")
und die Meßspannungsantwort ermittelt bzw. in den Entlademeßkon
figurationen die Entladespannung gemessen ("Abtasten der Meß
spannungsantwort"). Auch diese Meßwerte werden gespeichert.
Die Vorabmeßwerte und die Meßwerte der eigentlichen Messungen
werden dann Kreuzkorrelationen unterworfen ("Kreuzkorrelation"),
wodurch sich ein Grad für die Abhängigkeit der gemessenen Stör
spannung und der aus Meßsignalantwort und Störspannungen zusammen
gesetzten Summenspannung ergibt. Die Korrelationen werden solange
unter Beibehaltung der Reihenfolge der Vorabmeßwerte und der eigent
lichen Meßwerte mit unterschiedlichen Zuordnungen der Meßwerte
aus den beiden Meßwertreihen wiederholt, bis sich ein eindeutiges
Maximum ergeben hat ("Maximumbildung"), womit feststeht, daß Pha
sengleichheit zwischen der separat gemessenen Störspannung und der
Störspannungskomponente im Summensignal besteht.
Im Ablaufdiagramm ist dieser Vorgang der Herstellung der Phasen
gleichheit als Schiebevorgang der Kurvenform der Störspannungen
gegenüber derjenigen der Summenspannung versinnbildlicht ("Schieben
Störspannungskurve").
Unter Beibehaltung der Zuordnung, die zu dem Maximum der Kreuz
korrelation geführt hat, werden nunmehr die Meßwerte der Vorab
messung von den Meßwerten der eigentlichen Messung subrahiert,
womit Meßwerte vorliegen, die weitgehend von Störspannungsein
flüssen bereinigt sind.
Aus diesen solcherart bereinigten Meßwerten der Messungen in den vor
erwähnten sechs Meßkonfigurationen lassen sich dann in der vorer
wähnten Weise die Leitungsparameter errechnen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Messung von Leitungsparametern der Teilnehmer
anschlußleitungen eines Fernmeldenetzes, demgemäß bei an die
Teilnehmerleitung angeschlossenem Endgerät in verschiedenen
Meßkonfigurationen nacheinander den beiden Adern der Teilnehmer
anschlußleitung unter jeweiliger Erdung der anderen Ader und
den beiden miteinander verbundenen Adern der Teilnehmeranschluß
leitung über einen Speisewiderstand eine impulsförmige Meß
spannung aufgeprägt wird, ferner bei gleicher Anschaltweise der
Adern diese über einen Entladewiderstand gegen einen Erdpoten
tial führenden Schaltungspunkt entladen werden, wobei in jeder
dieser Meßkonfigurationen jeweils zu diskreten Zeitpunkten ent
sprechende resultierende Spannungswerte gemessen werden und
schließlich aus den dabei erhaltenen Meßwerten entsprechend
ihrer durch eine e-Funktion gegebenen Abhängigkeit von den be
kannten Werten für den Lade- bzw. Entladewiderstand und für die
Kapazität des Endgerätes und den Leitungsparametern der Kapa
zitäten und Isolations- bzw. der Ableitwiderstände zwischen
den Leitungsadern bzw. zwischen einer Leitungsader und zwischen
dem Potential führenden Schaltungspunkt die Werte dieser Lei
tungsparameter errechnet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den einzelnen Meßkonfigurationen, vor den eigentlichen Messungen ebenfalls zu diskreten Zeitpunkten an der von der Meß spannung noch unbeeinflußten Teilnehmeranschlußleitung in einer Vorabmessung die Spannungen zwischen deren einzelnen Adern und Erde bzw. zwischen deren miteinander verbundenen Adern und Erde gemessen und die entsprechenden Meßwerte gespeichert werden,
daß nach Durchführung der eigentlichen Messung Kreuzkorrela tionen zwischen den Werten der Vorabmessung und den ebenfalls gespeicherten Werten der eigentlichen Messung in so vielen unter Beibehaltung der Reihenfolge der Meßwerte in den beiden Meßwertreihen unterschiedlichen Zuordnungen vorgenommen werden, bis sich ein eindeutiges Maximum ergeben hat,
und daß in der einem solchen Maximum der Kreuzkorrelation entsprechenden Zu ordnung der Meßwerte die Meßwerte der Vorabmessung von den Meßwerten der eigentlichen Messung subtrahiert werden,
und daß die dabei erhaltenen Differenzwerte der Errechnung der Werte der Leitungsparameter zugrundegelegt werden.
daß in den einzelnen Meßkonfigurationen, vor den eigentlichen Messungen ebenfalls zu diskreten Zeitpunkten an der von der Meß spannung noch unbeeinflußten Teilnehmeranschlußleitung in einer Vorabmessung die Spannungen zwischen deren einzelnen Adern und Erde bzw. zwischen deren miteinander verbundenen Adern und Erde gemessen und die entsprechenden Meßwerte gespeichert werden,
daß nach Durchführung der eigentlichen Messung Kreuzkorrela tionen zwischen den Werten der Vorabmessung und den ebenfalls gespeicherten Werten der eigentlichen Messung in so vielen unter Beibehaltung der Reihenfolge der Meßwerte in den beiden Meßwertreihen unterschiedlichen Zuordnungen vorgenommen werden, bis sich ein eindeutiges Maximum ergeben hat,
und daß in der einem solchen Maximum der Kreuzkorrelation entsprechenden Zu ordnung der Meßwerte die Meßwerte der Vorabmessung von den Meßwerten der eigentlichen Messung subtrahiert werden,
und daß die dabei erhaltenen Differenzwerte der Errechnung der Werte der Leitungsparameter zugrundegelegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Berücksichtigung von Vorabwerten lediglich im Zusammen
hang mit Meßkonfigurationen stattfindet, die der Ermittlung von
Entladespannungen dienen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125882 DE4125882A1 (de) | 1991-08-05 | 1991-08-05 | Verfahren zur messung von leitungsparametern der teilnehmeranschlussleitungen eines fernmeldenetzes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125882 DE4125882A1 (de) | 1991-08-05 | 1991-08-05 | Verfahren zur messung von leitungsparametern der teilnehmeranschlussleitungen eines fernmeldenetzes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4125882A1 true DE4125882A1 (de) | 1993-02-11 |
Family
ID=6437719
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914125882 Withdrawn DE4125882A1 (de) | 1991-08-05 | 1991-08-05 | Verfahren zur messung von leitungsparametern der teilnehmeranschlussleitungen eines fernmeldenetzes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4125882A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1995008893A1 (en) * | 1993-09-20 | 1995-03-30 | Northern Telecom Limited | Method of predicting voltages in telephone line measurement |
-
1991
- 1991-08-05 DE DE19914125882 patent/DE4125882A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1995008893A1 (en) * | 1993-09-20 | 1995-03-30 | Northern Telecom Limited | Method of predicting voltages in telephone line measurement |
US5444759A (en) * | 1993-09-20 | 1995-08-22 | Northern Telecom Limited | Method of predicting voltages in telephone line measurement |
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