DE4121026A1 - Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer eine scheibenbremse - Google Patents
Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer eine scheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung
für eine Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Nachstellvorrichtung wurde im Patent ...
(Patentanmeldung P 39 43 106.1) vorgeschlagen. Bei dieser
Nachstellvorrichtung sind zwischen einer Nachstellmutter und
einem aus dem Boden eines hohlen Bremskolbens ragenden
zylindrischen Vorsprung zwei elastische Dichtelemente
angeordnet, die ein Verdrehen der Nachstellmutter verhindern,
wenn die hydraulische Betätigungsvorrichtung mit hohem
hydraulischem Druck beaufschlagt wird. Dadurch wird ein
Nachstellen der selbsttätigen Nachstellvorrichtung aufgrund
der bei einer starken Bremsung auftretenden Dehnung des
Bremssattelgehäuses vermieden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße
Nachstellvorrichtung hinsichtlich ihrer Funktionssicherheit
zu verbessern und insbesondere sicherzustellen, daß sich die
Nachstellmutter trotz hohen hydraulischen Drucks nicht
verdreht oder bei geringem Druck nicht zu schwergängig ist
oder daß bei einer verklemmten Nachstellmutter die
Dichtwirkung der Dichtelemente nicht beeinträchtigt werden
kann.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden
Teil des Hauptanspruchs und besteht im Prinzip darin, an den
mit der Nachstellmutter drehfest verbundenen Manschetten
umlaufende Dichtlippen vorzusehen, die an einer zylindrischen
Fläche des Bremskolbens anliegen. Aufgrund der kleinen
Anlageflächen der Dichtlippen besteht zwischen Bremskolben
und Nachstellmutter nur ein minimaler Reibschluß, solange der
hydraulische Druck in der hydraulischen
Betätigungsvorrichtung gering ist. Die Nachstellmutter kann
sich während des Nachstellvorgangs frei drehen. Bei höherem
hydraulischem Druck wird die radiale Innenfläche der
Manschette gegen die zylindrische Fläche des Bremskolbens
gedrückt. Aufgrund der großen Anlagefläche wird ein so großer
Reibschluß zwischen Bremskolben und Nachstellmutter
hergestellt, daß die Drehbewegung der Nachstellmutter nicht
mehr möglich ist.
Um sicherzustellen, daß zwischen der Manschette und dem
zylindrischen Vorsprung des Bremskolbens stets
Atmosphärendruck herrscht, ist ein Belüftungskanal gemäß
Anspruch 2 zweckmäßig.
Bevorzugte Ausführungsformen einer drehfesten Verbindung
zwischen der Manschette und der Nachstellmutter ergeben sich
aus den Ansprüchen 3 bis 5. Besonders betriebssicher ist die
Anordnung gemäß Anspruch 4. Wenn beispielsweise die
Nachstellmutter verklemmt ist und sich trotz zunehmenden
Belagverschleißes nicht dreht, kommt es zu einer großen
axialen Relativbewegung zwischen der Nachstellmutter und dem
Bremskolben. Die drehfeste Verbindung zwischen der Manschette
und der Nachstellmutter gemäß Anspruch 4 läßt eine große
Relativbewegung zu, ohne daß dabei die Manschette relativ zum
Bremskolben axial verschoben und ihre Dichtwirkung
beeinträchtigt wird. Die Gefahr eines Ausfalls der
hydraulischen Betätigungseinheit infolge Undichtigkeit wird
also gebannt.
In einer Weiterbildung gemäß Anspruch 6 und 7 ist in dem
Hohlraum ein Einlegeteil vorgesehen. Das Einlegeteil hat den
Vorteil, daß durch eine entsprechende Wahl seiner Abmessungen
und des Materials die Reibkraft an die Erfordernisse genau
angepaßt werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Nachstellvorrichtung mit
erfindungsgemäßer Manschette;
Fig. 2 eine vergrößerte Teilansicht aus Fig. 1;
Fig. 3 eine vergrößerte Teilansicht einer zweiten
Ausführungsform;
Fig. 4 eine vergrößerte Teilansicht einer dritten
Ausführungsform.
Die in Fig. 1 dargestellte Nachstellvorrichtung weist ein
Gehäuse 201 mit einer gestuften Bremszylinderbohrung 202 auf,
in der ein hohler Bremskolben 203 und ein aus einer Spindel
204 und einer Nachstellmutter 205 zusammengesetztes
Nachstellelement axial verschiebbar angeordnet sind. Vom
Boden 206 des Bremskolbens 203 ausgehend ragt ein
zylindrischer Vorsprung 207 in den Innenraum 208. Die
Nachstellmutter 205 erstreckt sich im Inneren des
Bremskolbens 203 über den Vorsprung 207 und ist über ein
selbsthemmungsfreies Gewinde 209 mit der Spindel 204
verbunden.
Zur Betätigung der mechanischen Betätigungsvorrichtung dient
eine Welle 210, die in einer weiteren Bohrung 211 des
Gehäuses 201 drehbar gelagert ist und eine exzentrische
Ausnehmung 212 aufweist. Von der exzentrischen Ausnehmung 212
wird das eine Ende eines Druckstiftes 213 aufgenommen, dessen
anderes Ende auf die Spindel 204 einwirkt. Eine Drehung der
Welle 210 wird über den Druckstift 213 in eine Axialbewegung
der Spindel 204 überführt. Die Spindel 204 überträgt die
Bewegung über das Gewinde 209 auf die Nachstellmutter 205,
bis deren Reibkonus 214 am Bremskolben 203 anliegt und auch
dieser verschoben wird. Der Bremskolben 203 drückt dann eine
nicht gezeigte Bremsbacke an eine nicht gezeigte Bremsscheibe
an. Anschließend wird über die genannten Bauelemente von der
Welle 210 bis zur Bremsbacke eine Zuspannkraft übertragen.
Dabei kann sich die Nachstellmutter 205 aufgrund der
geschlossenen Reibkupplung 214 nicht drehen.
Zur Betätigung der hydraulischen Betätigungsvorrichtung wird
der Innenraum 208 mit hydraulischem Druck beaufschlagt, bis
sich der Bremskolben 203 axial verschiebt und auf die
Bremsbacke drückt. Bei zunehmendem Verschleiß der Bremsbeläge
verlängert sich der vom Kolben zurückzulegende Betätigungsweg
und die selbsttätige Nachstellvorrichtung tritt in Aktion,
wenn sich die mechanische Betätigungsvorrichtung in ihrer
Ruhestellung befindet. Der Bremskolben 203 wirkt über eine
Scheibe 215, eine Schraubenfeder 216 und ein Kugellager 217
auf die Nachstellmutter 205 ein. Da jetzt die Reibkupplung
214 geöffnet ist, dreht sich die Nachstellmutter 205 auf der
Spindel 204, bis der verlängerte Betätigungsweg ausgeglichen
ist.
Wie man am besten in Fig. 2 erkennt, ist zwischen der
Nachstellmutter 205 und dem zylindrischen Vorsprung 207 des
Bremskolbens 203 eine Manschette 218 angeordnet. Die
Manschette 218 besitzt vier umlaufende Dichtlippen 219, die
an der Umfangsfläche 220 des Vorsprungs 207 anliegen. Der
entstehende Hohlraum 221 ist über einen Belüftungskanal 222
mit dem Außenraum verbunden, so daß im Hohlraum 221) stets
Atmosphärendruck herrscht. Die Manschette 218 weist mehrere
radiale Vorsprünge 223 auf, die in zugehörige Öffnungen eines
starren Ringes 224 hineinragen. Der Ring 224 ist in eine
Bohrung 225 der Nachstellmutter 205 eingepreßt. Dabei wird
eine drehfeste Verbindung hergestellt, so daß eine
Drehbewegung bzw. ein Drehmoment von der Nachstellmutter 205
auf die Manschette 218 übertragen wird.
Bei geringem hydraulischem Druck im Innenraum 208 liegen nur
die Dichtlippen 219 an der Fläche 220 an, so daß sich die
Nachstellmutter 205 leicht drehen kann und eine Nachstellung
erfolgt. Bei hohem hydraulischem Druck, d. h. wenn der
Druckunterschied zwischen dem Innenraum 208 und dem Hohlraum
221 einen vorbestimmten Wert überschreitet, wird die relativ
große Innenfläche 226 gegen die Fläche 220 gepreßt und ein
Reibschluß zwischen Bremskolben 203 und Manschette 218
hergestellt. Die Nachstellmutter 205 kann sich jetzt nicht
mehr drehen. Wenn nun bei hohem hydraulischem Druck aufgrund
einer elastischen Dehnung des Bremssattels ein verlängerter
Betätigungsweg auftritt, wird dieser durch die
Nachstellvorrichtung nicht ausgeglichen.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt.
Der starre Ring 224 ist hier nicht wie in Fig. 2 eingepreßt,
sondern gegenüber der Nachstellmutter 205 axial verschiebbar.
Die Nachstellmutter ist mit einer axial verlaufenden Nut 227
versehen, in die ein radialer Vorsprung 228 des Ringes 224
eingreift, um die Manschette 218 mit der Nachstellmutter 205
drehfest zu verbinden. Diese Anordnung ermöglicht eine große
axiale Relativbewegung zwischen Nachstellmutter 205 und
Bremskolben 203. Ein Ausfall der Bremse infolge einer durch
Verrutschen der Manschette 218 auf dem zylindrischen
Vorsprung 207 bedingten Undichtigkeit wird wirkungsvoll
vermieden. In dem Hohlraum 221 zwischen der radial inneren
Fläche 226 der Manschette 218 und der Umfangsfläche 220 des
zylindrischen Vorsprungs 207 ist ein hülsenförmiges
Einlegeteil 229 aus Kunststoff angeordnet, welches zur
Anpassung der Reibverhältnisse an die Erfordernisse dient.
Fig. 4 zeigt ein letztes Ausführungsbeispiel, bei dem zwei
elastische Manschetten 230, 231 mit U-förmigem Profil
verwendet werden. Die Manschetten haben jeweils eine
Dichtlippe 219, die an der Fläche 220 anliegt. Ein starrer
Ring 232 mit T-förmigem Profil ist mit einem radialen
Vorsprung 233 versehen, der in die Nut 227 eingreift. Dadurch
kann wiederum der Ring 232 und mit ihm die Manschetten
230, 231 gegenüber der Nachstellmutter 205 in axialer Richtung
leicht verschoben werden, während ein Verdrehen
ausgeschlossen ist. Die radial inneren Flächen 234 der
Manschetten 230, 231 legen sich an die Fläche 220 an, wenn der
Innenraum 208 mit hohem hydraulischem Druck beaufschlagt
wird. Durch den Reibschluß wird die Nachstellmutter 205 mit
dem Bremszylinder drehfest verbunden, so daß keine
Nachstellung erfolgen kann. Bei einer Fehlfunktion kann sich
aber die Nachstellmutter 205 in axialer Richtung gegenüber
dem Bremskolben 203 bewegen, ohne daß die Manschetten 230,231
und der Ring 232 aus ihrer korrekten Einbaulage verschoben
und die Dichtigkeit der hydraulischen Betätigungsvorrichtung
beeinträchtigt würde.
Claims (7)
1. Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Scheibenbremse
mit einem Bremssattel, der einen Bremszylinder und einen
im Bremszylinder verschiebbar angeordneten, hohlen
Bremskolben aufweist; mit einer hydraulischen und einer
mechanischen Betätigungsvorrichtung; mit einem zwischen
dem Bremskolben und der mechanischen
Betätigungsvorrichtung angeordneten, verlängerbaren
Nachstellglied, das eine Nachstellspindel und eine über
ein selbsthemmungsfreies Gewinde mit der Nachstellspindel
verbundene Nachstellmutter aufweist; mit einem aus dem
Boden des Bremskolbens in dessen Innenraum ragenden,
zylindrischen Vorsprung, wobei sich die Nachstellmutter
über die Umfangsfläche des Vorsprungs erstreckt; und mit
mindestens einer auf der Umfangsfläche des zylindrischen
Vorsprungs angeordneten, ringförmig umlaufenden,
elastischen Manschette, dadurch
gekennzeichnet, daß die Manschette (218)
zumindest zwei umlaufende Dichtlippen (219) aufweist oder
daß zwei zusammenwirkende Manschetten (230, 231)
mindestens je eine umlaufende Dichtlippe (219) aufweisen,
die im axialen Abstand zueinander an der Umfangsfläche
(220) des zylindrischen Vorsprungs (207) anliegen, wobei
eine radial innere Fläche (226, 234) der Manschette
(218, 230, 231) nicht an der Umfangsfläche (220) anliegt,
solange der hydraulische Druck einen bestimmten Wert
nicht überschreitet und daß die Manschette(n)
(218, 230, 231) mit der Nachstellmutter (205) drehfest
verbunden ist (sind).
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen einer radial
inneren Fläche (226, 234) der Manschette (218, 230, 231) und
der Umfangsfläche (220) ein ringförmiger Hohlraum (221)
bleibt und daß der Hohlraum (221) über einen
Belüftungskanal (222) mit dem Außenraum verbunden ist.
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachstellmutter
(205) eine Stufenbohrung (225) aufweist und daß die
elastische Manschette (218) drehfest mit einem starren
Ring (224) verbunden ist, der in die Stufenbohrung (225)
eingepreßt ist.
4. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachstellmutter
(205) eine Bohrung (225) und mindestens eine in der
Bohrung (225) axial verlaufende Nut (227) aufweist, und
daß die elastische(n) Manschette(n) (218, 230, 231)
drehfest mit einem starren Ring (224, 232) verbunden ist
(sind), der mindestens einen sich in die Nut (227)
erstreckenden, radialen Vorsprung (228, 233) aufweist, der
eine Axialbewegung zuläßt.
5. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ring (224) radiale
Öffnungen aufweist, in die sich radiale Vorsprünge (223)
der Manschette (218) erstecken.
6. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Hohlraum
(221) zwischen der radial inneren Fläche (226, 234) der
Manschette (218, 230, 231) und der Umfangsfläche (220) des
zylindrischen Vorsprungs (207) ein Einlegeteil (229)
angeordnet ist.
7. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einlegeteil (229)
aus einer dem Reibwert angepaßten Kunststoffhülse
besteht, die über den Vorsprung (207) geschoben wird.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
EP91913301A EP0557283B1 (de) | 1991-06-26 | 1991-06-26 | Selbsttätige nachstellvorrichtung für eine scheibenbremse |
JP3512516A JPH06500158A (ja) | 1991-06-26 | 1991-06-26 | ディスクブレーキ用自動調整装置 |
PCT/EP1991/001189 WO1993000526A1 (de) | 1991-06-26 | 1991-06-26 | Selbsttätige nachstellvorrichtung für eine scheibenbremse |
DE19914121026 DE4121026A1 (de) | 1989-12-27 | 1991-06-26 | Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer eine scheibenbremse |
US07/980,803 US5350042A (en) | 1991-06-26 | 1991-06-26 | Automatic adjusting apparatus for a disc brake |
DE59107489T DE59107489D1 (de) | 1991-06-26 | 1991-06-26 | Selbsttätige nachstellvorrichtung für eine scheibenbremse |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893943106 DE3943106A1 (de) | 1989-12-27 | 1989-12-27 | Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer eine scheibenbremse |
DE19914121026 DE4121026A1 (de) | 1989-12-27 | 1991-06-26 | Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer eine scheibenbremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4121026A1 true DE4121026A1 (de) | 1993-01-07 |
Family
ID=25888565
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914121026 Withdrawn DE4121026A1 (de) | 1989-12-27 | 1991-06-26 | Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer eine scheibenbremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4121026A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9151385B2 (en) | 2007-10-27 | 2015-10-06 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Multi-part piston construction for a brake caliper of a disk brake |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3943106A1 (de) * | 1989-12-27 | 1991-07-04 | Teves Gmbh Alfred | Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer eine scheibenbremse |
DE4017065A1 (de) * | 1990-05-26 | 1991-11-28 | Teves Gmbh Alfred | Nachstellvorrichtung fuer eine bremse mit rueckstellvorrichtung |
-
1991
- 1991-06-26 DE DE19914121026 patent/DE4121026A1/de not_active Withdrawn
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