DE4116707A1

DE4116707A1 - Verfahren und farbzufuhrvorrichtung zur zufuhr der druckfarbe zu einem druckmaschinen-druckwerk mit getrennter zufuhr von druckfarbe und trocken- bzw. reaktionsstoff

Info

Publication number: DE4116707A1
Application number: DE19914116707
Authority: DE
Inventors: Rudolf Epple
Original assignee: Carl Epple Druckfarbenfabrik GmbH and Co KG
Current assignee: Carl Epple Druckfarbenfabrik GmbH and Co KG
Priority date: 1991-05-22
Filing date: 1991-05-22
Publication date: 1992-11-26

Description

Die Erfindung betrifft die Druckfarbenzufuhr zum Farbwerk einer Druckmaschine. Die Erfindung ist insbesondere bei einer Bogen-Offset-Druckmaschine anwendbar, gleichermaßen aber auch bei Flexodruck- und Tiefendruckmaschinen, ohne daß sich hier Anspruch auf Vollständigkeit der Aufzählung ergibt.

Beim Bogen-Offset-Druck und bei ähnlichen Druckverfahren, wo die bedruckten Bogen aufeinander gestapelt werden, ist ein entsprechend schnelles Trocknen der Druckfarbe erforderlich. Deshalb ist der Druckfarbe ein Trockenstoff oder bei zwei komponentigen Druckfarben ein Reaktionsstoff zugemischt, der nach den Druck die schnelle Hautbildung bzw. Aushärtung der Druckfarbe auf dem Bogen bewirkt.

Während bei geringerem Farbverbrauch die Druckfarbe mit der Spachtel aus der Farbdose in den Farbkasten zugegeben wird, erfolgt die Druckfarbenzufuhr bei entsprechend leistungsfähigen und schnellen Druckmaschinen mittels Pumpen aus Fässern oder sogar Containern, die bis zu einem Kubikmeter Farbe auf nehmen.

Bei hautbildenden Druckfarben muß natürlich vermieden werden, daß auf dem Weg der Druckfarbe von Faß oder Container zum Farbwerk irgendein Luftzutritt möglich ist, denn die Haut bildung beruht auf einer Oxidationspolymerisation von im Bindemittel enthaltenen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbin dungen, die durch den Luftsauerstoff in Verbindung mit einem Trockenstoff aktiviert werden. Tritt aber trotzdem eine Haut bildung schon im Faß oder Container aus irgendwelchen Gründen ein und gelangen Teile solcher Hautbildung durch die Farbzu fuhrleitung zum Farbwerk, führt dies zu ärgerlichen Ver schmutzungen des Farbwerks durch auf den Walzen sitzenblei bende Hautfetzen, die fleckigen Druck und damit Ausschuß er zeugen.

Probleme treten besonders dann auf, wenn ein Druckfarbenbe hälter nicht ganz aufgebraucht wird, was gerade beim Bogen- Offset-Druck vorkommen kann, weil zum Beispiel aufeinander folgend mit verschiedenen Druckfarben gedruckt werden soll. Dieses Problem stellt sich auch bei Zweikomponentenfarben, denn die einmal angemischte Farbe muß baldigst aufgebraucht werden, damit die Aushärtung nicht schon im Faß oder Con tainer beginnt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Betrieb und Hand habung der Farbzufuhr bei Druckmaschinen der genannten Art zu vereinfachen und auch die Weiterverwendung nicht völlig geleerter Druckfarbenbehälter zu ermöglichen, ohne daß die oben genannten Probleme durch unerwünschte Hautbildung oder vor zeitige Reaktion der Druckfarbenkomponenten eine Rolle spielen.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das im An spruch 1 gekennzeichnete Verfahren bzw. das im Anspruch 4 gekennzeichnete alternative Verfahren sowie durch die in den Ansprüchen 2 und 3 gekennzeichnete Vorrichtung bzw. die im Anspruch 5 gekennzeichnete alternative Vorrichtung, oder weiter alternativ durch das im Anspruch 6 gekennzeichnete Verfahren gelöst.

Bei den Verfahren bzw. den Vorrichtungen nach der Erfindung erfolgt das Zusammenbringen der Druckfarbe mit dem Trocken stoff bzw. Reaktionsstoff erst unmittelbar vor dem Farbwerk bzw. im Farbwerk der Druckmaschine, also erst direkt vor dem Gebrauch der Farbe, so daß Probleme in den Farbbehältern aus geschlossen sind.

Zwei Ausführungsvarianten der Erfindung werden nachstehend anhand der anliegenden schematischen Zeichnungen kurz er läutert, in denen zeigt:

Fig. 1 die getrennte Zufuhr von Druck farbe und Trockenstoff bzw. Reaktionsstoff unter Vermischung derselben vor Eintritt in das Farbwerk, und

Fig. 2 die getrennte Zufuhr von Druck farbe und Trockenstoff bzw. Reaktionsstoff in das Farbwerk.

Gemäß Fig. 1 werden Druckfarbe und Trocken- bzw. Reaktions stoff in gesonderten Behältern, nämlich einem Druckfarbenbe hälter 4 und einem Trockenstoff- bzw. Reaktionsstoffbehäl ter 5 an der Druckmaschine 1 bevorratet und über gesonderte Leitungen 6 bzw. 7 einem dem Farbwerk 2 der Druckmaschine vorgeschalteten Mischer 8 zugeführt. Der Mischer 8 kann in an sich bekannter Weise als Kaskadenmischer aus einer Reihe von kaskadenartig hintereinander angeordneten Mischschneckenab schnitten aufgebaut sein, die passiv, also stillstehend in einem Mischrohr angeordnet sind und die Vermischung der bei den Komponenten währen deren Hindurchströmens bewerkstelligt. Die im Mischer gemischte Druckfarbe tritt dann in das Farb werk 2 ein, und wird auf die Walzen 3 des Farbwerks aufge tragen.

Bei der in Fig. 2 gezeigten Alternative werden Druckfarbe und Trockenstoff bzw. Reaktionsstoff, wie schon bei der Va riante nach Fig. 1, wiederum gesondert in Behältern 4 und 5 bevorratet und über Leitungen 6 und 7 zugeführt. Hier erfolgt jedoch keine Mischung der Komponenten mittels eines Mischers vor Eintritt in das Farbwerk 2 der Druckmaschine 1, sondern vielmehr erfolgt die Zufuhr der beiden Komponenten durch die Leitungen 6 und 7 vollkommen getrennt voneinander in das Farbwerk 2, wo die beiden Komponenten, wie dargestellt, auf verschiedene Walzen 3 des Farbwerks aufgetragen und durch das Zusammenwirken der Walzen miteinander zusammengebracht und vermischt werden. Der Auftrag der beiden Komponenten kann auch an verschiedenen Umfangspositionen der gleichen Walze geschehen.

Auf diese Weise wird jeweils nur die gerade zum Druck be nötigte Farbe fertig zubereitet; angebrochene Druckfarben behälter 4 können jederzeit ausgetauscht und zur problemlosen Wiederverwendung aufbewahrt werden, ohne daß Hautbildung oder Reaktionsbildung im Behälter auftritt und den Farbvorrat un brauchbar macht. Eine Verschmutzung der Druckmaschine bzw. des Farbwerks durch unerwünscht aus dem Druckfarbenbehälter hineingeschwemmte Hautfetzen oder dergleichen ist zuverlässig verhindert.

Eine dritte Lösungsvariante ist nicht dargestellt, aber ohne weiteres verständlich: Hier wird der Trocken- bzw. Reaktions stoff mit Feuchtmittel zugegeben und über das Feuchtwerk der Druckmaschine, nämlich bei der Befeuchtung der Farbwalzen oder aus den Plattenzylinder mit der Druckfarbe in Verbindung gebracht.

Claims

1. Verfahren zur Farbzufuhr zu einer Druckmaschine, insbe sondere zu einer Bogen-Offset-Druckmaschine, wobei die Druckfarbe aus einem Druckfarbenbehälter zum Druckwerk zuge führt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die eigentliche Druckfarbe und ein deren Trocknung bzw. Aushärtung bewir kender Trockenstoff bzw. Reaktionsstoff in getrennten Behäl tern (4, 5) bevorratet und aus diesen getrennt entnommen und während der Zufuhr zum Farbwerk der Druckmaschine kontinu ierlich vermischt werden.

2. Farbzufuhrvorrichtung für eine Druckmaschine, insbesondere eine Bogen-Offset-Druckmaschine, gekennzeichnet durch geson derte Behälter (4, 5) zur Bevorratung der eigentlichen Druck farbe sowie eines deren Trocknung bzw. Aushärtung bewirkenden Trockenstoffs bzw. Reaktionsstoffs, einem dem Farbwerk (2) der Druckmaschine vorgeschalteten, kontinuierlich arbeitenden Mischer (8) und die beiden Behälter mit dem Mischer verbin dende getrennte Zuleitungen (6, 7) für die Druckfarbe und den Trockenstoff bzw. Reaktionsstoff.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischer (8) ein passiver, aus kaskadenförmig aufeinan derfolgenden Schneckenabschnitten aufgebauter Mischer ist.

4. Verfahren zur Farbzufuhr zu einer Druckmaschine, ins besondere zu einer Bogen-Offset-Druckmaschine, wobei die Druckfarbe aus einem Druckfarbenbehälter zum Druckwerk zu geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die eigentliche Druckfarbe und ein deren Trocknung bzw. Aushärtung bewirken der Trockenstoff bzw. Reaktionsstoff in gesonderten Behältern (4, 5) bevorratet und aus diesen voneinander getrennt dem Farbwerk (2) der Druckmaschine zugeführt werden, wo die Druckfarbe und der Trockenstoff bzw. der Reaktionsstoff voneinander getrennt auf die gleiche oder auf verschiedene Walzen des Farbwerks aufgetragen werden.

5. Farbzufuhrvorrichtung für eine Druckmaschine, insbesondere eine Bogen-Offset-Druckmaschine, gekennzeichnet durch geson derte Behälter (4, 5) zur Bevorratung der eigentlichen Druck farbe und eines deren Trocknung bzw. Aushärtung bewirkenden Trockenstoffs bzw. Reaktionsstoffs, weiter durch getrennte Zufuhrleitungen (6, 7) zur Zufuhr der Druckfarbe bzw. des Trockenstoffs oder Reaktionsstoffs aus den Behältern zum Farbwerk (2, 3), und durch gesonderte Auftragsmechanismen zum Auftrag der Druckfarbe und des Trockenstoffs bzw. Reaktions stoffs auf die gleiche oder auf verschiedene Walzen (3) des Farbwerks.

6. Verfahren zur Farbzufuhr zu einer Druckmaschine, insbe sondere zu einer Bogen-Offset-Druckmaschine, wobei die Druck farbe aus einem Druckfarbenbehälter zum Druckwerk zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die eigentliche Druckfarbe und ein deren Trocknung bzw. Aushärtung bewirkender Trocken stoff bzw. Reaktionsstoff in gesonderten Behältern bevorratet und aus diesen voneinander getrennt der Druckmaschine zuge führt werden, wobei die Druckfarbe dem Farbwerk direkt zuge führt wird und der Trockenstoff bzw. Reaktionsstoff mit Feuchtmittel zugegeben und mit diesem über das Feuchtwerk in das Farbwerk gelangt.