DE4115355A1 - Verfahren zur eindeutigen kennzeichnung von chemikalien und der von ihnen ausgehenden gefahren mittels barcode - Google Patents

Verfahren zur eindeutigen kennzeichnung von chemikalien und der von ihnen ausgehenden gefahren mittels barcode

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DE4115355A1 DE19914115355 DE4115355A DE4115355A1 DE 4115355 A1 DE4115355 A1 DE 4115355A1 DE 19914115355 DE19914115355 DE 19914115355 DE 4115355 A DE4115355 A DE 4115355A DE 4115355 A1 DE4115355 A1 DE 4115355A1
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Description

II. Zugehörigkeit zu einem technischen Gebiet
Die Erfindung ist dem Gebiet der Sicherheitstechnik zuzuordnen und betrifft dort insbesondere die Bereiche Arbeits- und Umweltschutz in der Chemie.
III. Stand der Technik
Chemikalien als Reinstoffe im industriellen Einsatz (Industriechemikalien) oder als Zubereitungen im Haushalt (Reinigungsmittel, Farben, Lacke, etc.) werden im Rahmen gesetzlicher Vorschriften (1) und z. T. durch Zusatzangaben des Herstellers gekennzeichnet. Dabei werden Gefahren, die von der Chemikalie ausgehen z. B. auf Einzelgebinden durch Symbolschilder (1) und beim Transport größerer Mengen z. B. durch orangefarbene Warntafeln (2) auf dem Transport­ fahrzeug angezeigt.
Bei einem Transportunfall, einem Vergiftungsunfall oder auch zur Erstellung einer Betriebsanweisung (3) werden Informationen aus Nachschlagewerken oder EDV-Systemen recherchiert, um auf die Chemikalie bezogene Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt treffen zu können. Suchkriterien sind in diesen Fällen meist der Stoffname oder die "Zahl zur Kennzeichnung des Stoffes" (UN-Nummer) (4).
Die Zahl der EDV-Systeme, die Informationen über die Gefahren und Maßnahmen bei Umgang und auch Unfall mit Chemikalien stoffbezogen bereitstellen und in den Bereichen Feuerwehr, Polizei und Arbeitsschutz eingesetzt werden, ist in den letzten Jahren stark angestiegen (5).
Im wissenschaftlichen Bereich hat sich die eindeutige Kennzeichnung einer Chemikalie durch die CARN-Nummer (Chemical Abstract Registry Number) bewährt (6, 7). Die CARN-Nummer ist ein Merkmal, das in der überwiegenden Zahl der Nachschlagewerke und EDV-Systeme zur Stoffinformation als Such­ kriterium herangezogen werden kann (8).
IV. Kritik am Stand der Technik
Eine schnelle und umfassende Information über die von einer Chemikalie ausgehenden Gefahren und zu treffenden Maßnahmen ist durch die herkömm­ lichen Kennzeichnungsverfahren meist nicht zu erreichen. Die Kennzeichnung der Gefahren auf Einzelgebinden oder Transportbehältnissen hat lediglich den Charakter einer Erstinformation. Doch weder der Stoffname noch die UN- Nummer sind geeignete Indizien für eine sichere Recherche in Nachschlage­ werken oder EDV-Systemen, die umfassend über Erstmaßnahmen bei Unfällen oder von der Chemikalie ausgehenden Risiken informieren (9).
Bei der Kennzeichnung von Reinchemikalien verwandte Stoffnamen sind durch die Vielzahl von Synonymen, Handelsnamen und Abweichung der Schreibweisen meist nicht eindeutig zuzuordnen. Hinzu kommt das Problem der Schreibweise isomerer Chemikalien mit vorangestellten oder eingestreuten griechischen oder arabischen Zeichen (10).
Die "Nummer zur Kennzeichnung des Stoffes" (UN-Nummer) ist ebenfalls nicht eindeutig, da ganze Gruppen von Chemikalien in einer UN-Nummer zusammen­ gefaßt sein können (sogenannte "N.A.G.-Positionen") (11).
Angaben zur Zusammensetzung von Zubereitungen aus verschiedenen Chemi­ kalien führen unterschiedliche Stoffnamen auf und sind damit ebenso problema­ tisch wie o.g. Reinchemikalien.
V. Erfindung
Es wurde ein Verfahren zur eindeutigen Kennzeichnung von Chemikalien (Reinstoffen und Zubereitungen) entwickelt, das einen verschlüsselten Barcode (Verschlüsselungssystem Ziffer-Strich: EAN (12)) nutzt. Neben einer eindeutigen und wissenschaftlichen Zuordnung einer Chemikalie bei Umgang und Transport, ist es mit diesem Verfahren möglich, detailliert auf Gefahren und Erstmaßnahmen bei Unfällen hinzuweisen.
Eine Reinchemikalie oder Zubereitung wird durch zwei übereinander angeordnete Barcodes (Strichcodes) gekennzeichnet. Der Code umfaßt dabei jeweils 12 darstellbare Ziffern (Nutzziffern).
Barcode 1 beinhaltet den Aggregatzustand des Stoffes, maximal 4 Gefahren, die von der Chemikalie ausgehen sowie Hinweise zu Schutzmaßnahmen und Umwelt­ gefährdung bei einem Unfall.
Ziffer 1 codiert den Aggregatzustand unter Normbedingungen (T=20°C, p= 1013hPa).
Dabei gilt folgender Schlüssel:
0 = fest
1 = flüssig
2 = gasförmig, unverflüssigt
3 = gasförmig, verflüssigt
4 = disperses System, 2 Phasen
5 = disperses System, 3 Phasen
6 = reserviert
7 = reserviert
8 = reserviert
9 = reserviert
Die Ziffern 2-9 verschlüsseln die vom Stoff ausgehenden Gefahren. Dabei sind maximal 4 Gefahren mit je 2 Ziffern anzugeben. Die Gefahren werden in der Reihenfolge ihrer Relevanz für die entsprechende Chemikalie angegeben.
Dabei wurde folgender Zahlenschlüssel vorgegeben:
0. Besondere Gefahren
01 = carzinogene Wirkung
02 = mutagene Wirkung
03 = teratogene Wirkung
04 = chronisch schädigend
05 = carzinogene u./o. mutagene u./o. teratogene Wirkung wird erwartet
06 = mindergiftig
07 = reserviert
08 = reizend
09 = umweltgefährdend
1. Explosionsgefahr
10 = Explosion (ΔExu-Exo unbek.)[a]
11 = Explosion (ΔExu-Exo 75)
12 = Explosion (ΔExu-Exo 50)
13 = Explosion (ΔExu-Exo 25)
14 = Explosion (ΔExu-Exo 15)
15 = Explosion (ΔExu-Exo 5)
16 = Explosion (ΔExu-Exo <5)
17 = Explosion mit Gefahr der Freisetzung radioaktiver Stoffe
18 = Explosion Feststoff
19 = Explosion, massenexplosiv
[a] = ΔExu-Exo = Bereichsangabe in Vol-% zwischen oberer und unterer Explosionsgrenze des Umluft-Dampf-Gemisches (Flüssigkeiten) bzw. Umluft-Gas-Gemisches (Gase)
2. Entweichen von Gas
20 = Entweichen von Gas (besondere Gefahren unbekannt)
21 = Entweichen von Gas (brennbar)
22 = Entweichen von Gas (extreme Gefahr)
23 = Entweichen von Gas (Selbstentzündung)
24 = reserviert
25 = Entweichen von Gas (brandfördernd)
26 = Entweichen von Gas (giftig)
27 = Entweichen von Gas (radioaktiv)
28 = Entweichen von Gas (ätzend)
29 = Entweichen von Gas (reaktiv)
3. Entzündbare Flüssigkeit
30 = Flüssigkeit, Flammpunkt unbekannt
31 = reserviert
32 = reserviert
33 = Flüssigkeit, selbstentzündlich
34 = Flüssigkeit, Flammpunkt <20°C
35 = Flüssigkeit, Flammpunkt 20-55°C
36 = Flüssigkeit, Flammpunkt <55°C
37 = reserviert
38 = reserviert
39 = reserviert
4. Entzündbarer Feststoff
40 = Feststoff, Zündpunkt unbekannt
41 = reserviert
42 = reserviert
43 = reserviert
44 = Feststoff, selbstentzündlich
45 = Feststoff, Zündpunkt <200°C
46 = Feststoff, Zündpunkt 200°C
47 = Feststoff, Zündpunkt 350°C
48 = Feststoff, Zündpunkt 500°C
49 = reserviert
5. Brandffördernd
50 = Brandfördernd
51 = reserviert
52 = reserviert
53 = reserviert
54 = reserviert
55 = reserviert
56 = reserviert
57 = reserviert
58 = reserviert
59 = reserviert
6. Giftigkeit
60 = Giftigkeit unbekannt
61 = reserviert
62 = giftig, LD 50: <5000-15 000 mg/kg[a]
63 = giftig, LD 50: <500-5000 mg/kg
64 = stark giftig, LD 50: <50-500 mg/kg
65 = sehr giftig, LD 50: <5-50 mg/kg
66 = extrem giftig, LD 50 5 mg/kg
67 = reserviert
68 = biologisch aktive Substanzen, (z. B. Viren)
69 = reserviert
[a] = LD 50: Letale Dosis (Wirkungsgrad 50%) bezogen auf den Menschen in mg pro kg Körpergewicht
7. Radioaktivität
70 = radioaktiv, Dosisleistung unbekannt
71 = reserviert
72 = radioaktiv, D.-Leistung 5 µSv/h[b]
73 = radioaktiv, D.-Leistung <5 µSv/h
74 = radioaktiv, D.-Leistung <0,5 mSv/h
76 = reserviert
77 = extreme Radioaktivität, Dosisleistung <10 mSv/h
78 = reserviert
79 = reserviert
[b] = Dosisleistung bezogen auf beliebigen Punkt der äußeren Verpackung des Materials (also ab Abschirmung)
8. Ätzend
80 = Ätzwirkung, Stärke unbekannt
81 = reserviert
82 = reserviert
83 = reserviert
84 = schwache Ätzwirkung, pK-Wert[a] <5
85 = Ätzwirkung, pK-Wert 3
86 = starke Ätzwirkung, pK-Wert 0
87 = sehr starke Ätzwirkung, pK-Wert -7
88 = extreme Ätzwirkung, pK-Wert -10 bzw. freie Radikale
89 = reserviert
[a] = pK-Wert: logarithmische Säuredissoziationskonstante als Kriterium für die Säuren /Laugenstärke.
9. Heftige Reaktion
90 = Reaktion (unter unbekannten Bedingungen
91 = Reaktion (mit Wasser)
92 = Reaktion (mit Oxidationsmitteln)
93 = Reaktion (mit Reduktionsmitteln)
94 = Reaktion (mit starken Säuren)
95 = Reaktion (mit starken Laugen)
96 = Reaktion (mit Metallen)
97 = Reaktion (mit Halogenen)
98 = Reaktion (Gefahr einer Polymerisation)
99 = Reaktion (Gefahr der Bildung gefährlicher Zersetzungsprodukte)
Zusätzlich wird vorgesehen, kausal zusammenhängende Gefahren hintereinander aufzuführen.
Beispiel
Sachverhalt: Bei Kontakt mit Wasser wird ein brennbares Gas entwickelt.
Gefahr 1 lautet somit → 91 Reaktion mit Wasser
Gefahr 2 lautet somit → 21 Entweichen von brennbarem Gas
Um den kausalen Zusammenhang darzustellen folgt also der Schlüssel 2 auf den Schlüssel 1(9121).
Eine maximale Angabe von 4 detaillierten Gefahren erscheint ausreichend, da im Weiteren auf zu treffende Maßnahmen bei Unfällen hingewiesen wird.
Die Ziffern 10-12 informieren über zu treffende Maßnahmen, die sich nicht aus den aufgeführten Gefahren herleiten lassen.
Dabei verschlüsselt Ziffer 10 ein für das Aufbewahren oder Lagern sowie Auffangen bei Unfällen geeignetes Material.
Es gilt folgender Schlüssel:
0 = nicht bekannt
1 = Polyethylen
2 = Polypropylen
3 = V2A[a]
4 = V4A[b]
5 = HC[c]
6 = PVC
7 = Chloropren-Kautschuk
8 = Polytetrafluorethylen
9 = reserviert
[a] = V2A: entspricht Stählen wie 1.4301, 1.4550.
[b] = V4A: entspricht Stählen wie 1.4404, 1.4449
[c] = HC: entspricht Stahl 2.4819
Aufgeführte Werkstoffe sind überwiegend für den Bereich der Auffangbehältnisse im Bereich Chemie eingesetzt.
Ziffer 11 verschlüsselt einzusetzende Schutzausrüstung zur Schadensbekämp­ fung von Unfällen, bei denen größere Mengen der Chemikalie bzw. der Zubereitung freigesetzt werden.
Es gilt folgender Schlüssel:
0 = nicht bekannt
1 = Augenschutz, Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, Schutzschuhwerk
2 = Staub-Partikelfilter, Augenschutz, Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, Schutzschuhwerk
3 = reserviert
4 = Umluftunabhängiger Atemschutz, Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, Schutzstiefel
5 = reserviert
6 = Vollschutz, "leicht", PVC
7 = reserviert
8 = Vollschutz, "schwer", Fluorkautschuk
9 = reserviert
Die 12. Ziffer des Barcode 1 informiert über die Umweltrelevanz der Chemikalie und darauf bezogene entsprechende Maßnahmen bei Unfällen.
0 = nicht bekannt
1 = reserviert
2 = Umweltrelevanz sehr gering, auch Eintritt sehr großer Mengen in Oberflächengewässer und/oder Erdboden unproblematisch
3 = Umweltrelevanz gering, Stoff biologisch abbaubar, Eintritt sehr großer Mengen in Oberflächengewässer und/oder Erdboden verhindern, Reinigungsabfälle und Stoff können jedoch einer Abwasserreinigungsanlage zugeführt werden
4 = Umweltrelevanz mäßig, ausgetretene Menge <1000 kg sind als umweltgefährdend einzustufen, Eintritt in Oberflächengewässer und/oder Erdboden verhindern, kontaminierte Reinigungsabfälle sowie Löschwasser sollte aufgefangen werden
5 = Umweltrelevanz mittel, ausgetretene Menge <100 kg sind als stark umweltgefährdend einzustufen, Eintritt in Oberflächengewässer und/oder Erdboden unbedingt verhindern, auch kleine Mengen auffangen, kontaminierte Reinigungsabfälle sowie Löschwasser unbedingt auffangen
6 = Umweltrelevanz hoch, ausgetretene Mengen <10 kg sind als stark umweltgefährdend einzustufen, Eintritt in Oberflächengewässer und/oder Erdboden unbedingt verhindern, auch kleine Mengen auffangen, kontaminierte Reinigungsabfälle sowie Löschwasser unbedingt auffangen
7 = Umweltrelevanz sehr hoch, bereits ausgetretene Mengen <1 kg sind als stark umweltgefährdend einzustufen, Eintritt in Oberflächengewässer und/oder Erdboden unbedingt verhindern, auch kleine Mengen auffangen, kontaminierte Reinigungsabfälle sowie Löschwasser unbedingt auffangen
8 = Umweltrelevanz extrem, bereits ausgetretene Mengen 1kg sind als stark unweltgefährdend einzustufen, Eintritt in Oberflächengewässer und/oder Erdboden unbedingt verhindern, auch kleine Mengen auffangen, kontaminierte Reinigungsabfälle sowie Löschwasser unbedingt auffangen
9 = reserviert
Beispiel für Kennzeichnung durch Barcode 1
Barcode 2 beinhaltet die CARN-Nummer, eine Konzentrationsangabe sowie einen Schlüssel zur Kennzeichnung von Reinstoffen/Zubereitungen. Die CARN- Nummer ist in Verbindung mit einer Konzentrationsangabe eindeutig (ohne die Konzentrationsangabe wäre eine eindeutige Zuordnung z. B. unterschiedlich konzentrierter Salzsäure nicht möglich, da die CARN-Nummer für sämtliche Konzentrationen gilt).
Die CARN-Nummer besitzt die Struktur Y-XX-X (wobei Y eine Zahl mit max. 6 Ziffern und X eine einstellige Zahl darstellt). Da eine Darstellung des Bindestriches im verwandten Barcode-System (EAN) nicht möglich ist, fließt dieser in das Kennzeichnungsverfahren nicht ein. Bedingt durch die Struktur der CARN- Nummer ist eine Rückführung der codierten CARN-Nummer in ihre ursprüngliche Form unproblematisch. Die neunstellige CARN-Nummer belegt die Zifferncodes 2-10 des Barcodes 1.
Bei Zubereitungen wird die CARN-Nummer der Hauptkomponente angegeben, die am gefährlichsten eingestuft wird. Bei der Beurteilung der Gefährlichkeit fließt die Zahl der Gefahren sowie die Einstufung der entsprechenden Gefahren ein.
Zur Unterscheidung zwischen Reinstoffen und Zubereitungen wurde der ersten Ziffer des Barcode 1 folgender Schlüssel zugeordnet:
0 = Reinstoff
1 = Zubereitung (1 Gefahrenkomponenten, -auslöser)
2 = Zubereitung (2 Gefahrenkomponenten, -auslöser)
3 = Zubereitung (3 Gefahrenkomponenten, -auslöser)
4 = Zubereitung (4 Gefahrenkomponenten, -auslöser)
5 = Zubereitung (5 Gefahrenkomponenten, -auslöser)
6 = Zubereitung (mehr als 5 Gefahrenkomponenten, -auslöser)
7 = Zubereitung (Zuordnung einer CARN-Nummer nicht möglich)
8 = Zubereitung (Konzentrationsangabe nicht möglich)
9 = reserviert
Die Zifferncodes 11-12 sind für eine Konzentrationsangabe reserviert. Die Konzentration wird bei Flüssigkeiten/Gasen in Volumen-% und bei Feststoffen in Gewichts-% angegeben. Dabei steht die Ziffer "00" für die Zahl 100.
Die Angabe ist zur eindeutigen Kennzeichnung dringend erforderlich.
Bei Zubereitungen wird die Konzentration der Chemikalie angegeben, deren CARN-Nummer aufgeführt wurde.
Beispiel für Barcode 2 (in Ziffernform) VI. Gewerbliche Anwendbarkeit
Das Verfahren kann sowohl von Chemikalienherstellern zur eindeutigen Kenn­ zeichnung und zum Hinweis auf Gefahren als auch von Anbietern EDV-gestützter Chemikalienverwaltungs- und Informationssysteme eingesetzt werden.
VII. Vorteilhafte Wirkung
Es ist durch das Verfahren gelungen, in platz- und kostensparender Weise Chemikalien eindeutig in Bezug auf Inhalt und Gefahren sowie bei Unfällen zu treffende Maßnahmen zu kennzeichnen. Der dabei entwickelte Schlüssel zur Kennzeichnung der Chemikalie und der von ihr ausgehenden Gefahren ermöglicht eine umfangreiche Information. Eine Maschinenlesbarkeit der Informa­ tion ist möglich und erlaubt somit die direkte Abfrage weiterer Informationen über EDV-gestützte Systeme. In Kombination mit der fortschreitenden Entwicklung tragbarer Computergeräte ist eine Direktabfrage vor Ort ohne manuelle Eingabe über einen Barcode-Leser möglich und erlaubt eine sehr schnelle und zusätzliche Informationsausgabe z. B. für Feuerwehren bei Gefahrgutunfällen vor Ort. Die über manuelle Eingabe von Suchbedingungen gegebenen Fehlermöglichkeiten (fehlerbehaftetes Abschreiben) sind durch das Verfahren ausgeschlossen.
Weiterhin ist es im Bereich Arbeitsschutz möglich, durch das Verfahren in Kombination mit EDV-gestützten Systemen Chemikalien optimal zu verwalten.
VIII Ausführung
Um eine Verwechslung mit anderen Codierungen auszuschließen, werden die untereinander angeordneten Barcodes 1 und 2 durch eine 0,89 mm breite, an den Kanten abgerundete rote Linie umrahmt. Die Strichcodierungen sind schwarz auf weißem Grund. Die Grundfläche zur Darstellung der Barcodes ist 60,00 mm hoch und 45,00 mm breit. In der Mitte wird diese Grundfläche durch eine 0,18 mm breite rote Linie durchzogen, die beide Barcodes voneinander abgrenzt. Die Barcodes sind mit einem Abstand von 2,00 mm vom rechten Rand und einem Abstand von 2,50 mm vom oberen bzw. unteren Rand der Grundfläche angeordnet. Die Barcodes sind 24,00 mm hoch und 31,00 mm breit. Eine 0,18 mm breite rote Linie durchzieht die Grundfläche 5,00 mm vom linken Rand. Zwischen dem linken Rand der Grundfläche und der vertikalen Linie sind beide Barcodes zur Kennzeichnung von Barcode 1 und Barcode 2 mit einer 2,50 mm hohen, vertikal angeordneten Schrift versehen. Unter den Barcodes sind die Codierungen mit 2,50 mm hohen arabischen Ziffern aufgeführt.
Beispiel zur Kennzeichnung eines Reinstoffes am Beispiel "Ethylenoxid"
Ethylenoxid wird von Chemikalienherstellern unter dem Namen "Ethylenoxid", "Ethenoxid", "Ethylenether", "Oxtran" etc. transportiert und vertrieben.
Barcode 1 setzt sich wie folgt zusammen
Ziffer 1:
3 = Aggregatzustand gasförmig, verflüssigt
Ziffern 2-9:
11266505
11 = Explosionsgefahr in einem Bereich von über 75 Vol-% bei Gas-Umluft-Gemischen
26 = Entweichen eines giftigen Gases
65 = sehr giftig, LD 50 <5-50 mg/kg Körpergewicht
05 = carzinogene/mutagene/teratogene Wirkung wird erwartet
Ziffer 10:
4 = Auffangmaterial, Behältermaterial V4A geeignet
Ziffer 11:
8 = Vollschutz schwer
Ziffer 12:
6 = Umweltgefährlichkeit hoch
Barcode 2 setzt sich wie folgt zusammen
Ziffer 1:
0 = Reinstoff
Ziffern 2-10:
000075218 → CARN-Nummer 75-21-8 (Ethylenoxid)
Ziffern 11-12:
00 = Konzentration 100 Vol-%
Beispiel zur Kennzeichnung einer Zubereitung am Stoffbeispiel "Glasso­ max-Autolack®
Diese Zubereitung enthält als Gefahrenauslöser die Chemikalie "Xylol".
Barcode 1 setzt sich wie folgt zusammen
Ziffer 1:
1 = Aggregatzustand flüssig
Ziffern 2-9:
08351000
08 = Explosionsgefahr in einem Bereich von über 75 Vol-% bei Gas-Umluft-Gemischen
35 = Flüssigkeit, Flammpunkt 20-55°C
10 = Explosionsgefahr in einem unbekannten Bereich des Dampf-Umluft-Gemisches
00 = keine weitere Gefahr aufgeführt
Ziffer 10:
3 = Auffangmaterial, Behältermaterial V2V geeignet
Ziffer 11:
4 = Umluftunabhängiger Atemschutz
Ziffer 12:
5 = Umweltgefährlichkeit mittel
Barcode 2 setzt sich wie folgt zusammen
Ziffer 1:
1 = Zubereitung (1 Gefahrenauslöser)
Ziffern 2-10:
001330207 → CARN-Nummer 1330-20-7 (Xylol)
Ziffern 11, 12:
00 = Konzentration 100 Vol-%
X. Literaturverzeichnis
 (1) Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) vom 26. 08. 1986, BGBl. I 1986 S. 1470. Chemikaliengesetz (ChemG) vom 14. 03. 1990, BGBl. I 1990 S. 521.
 (2) Verordnung über innerstaatliche und grenzüberschreitende Beförderung gefährlicher Güter auf Straßen (GGVS) vom 27. 07. 1985, BGBl. I 1985 S. 1550.
Verordnung über die Beförderung gefährlicher Güter mit Seeschiffen (GGVSee) vom 01. 08. 1986.
Kühn/Birett, "Gefahrgutschlüssel"; Ecomed Verlag Landsberg/Lech.
 (3) GefStoffV (1) § 20; Technische Regeln Gefahrstoffe (TRGS) 555, Bundesarbeitsblatt Heft 3/89, S. 85-87.
 (4) "International Maritime Dangerous Goods Code"; International Maritime Organization (IMO), London, GB.
 (5) "Brandschutz", Deutsche Feuerwehr-Zeitung; ISSN 0006-909; Heft 2/90, S. 67 ff.; S. 73 ff.
"Feuerwehr Magazin", ISSN 0933-9620; Heft 3/91, S. 64 ff.
 (6) "Chemical Abstracts"; American Chemical Society, USA.
 (7) "The Merck Index"; Merck & Co. Inc.; Rahway, USA.
Kühn/Birett; "Merkblätter Gefährliche Arbeitsstoffe"; Ecomed Verlag Landsberg/ Lech; Bd. 1.
 (8) Produkte "Prosida/feuer, -/lab, -/trans"; PC gestützte Gefahrstoffdatenbanken für Feuerwehren, Arbeitsschutz und Transportwesen; LOGOCOMP GmbH, 2900 Oldenburg.
Produkt "IGS®-Informationssystem Gefährliche Stoffe"; Gefahrstoffdatenbank; NIXDORF-SIEMENS AG, Duisburg.
"Gefahrstoffdatenbank des Landes Nordrhein-Westfalen"; Innenministerium NRW, Düsseldorf.
GSA - Gefahrgutschnellauskunft des Umweltbundesamtes; Berlin.
Produkt "GIS® - Gefahrstoff Informationssystem"; Gefahrstoffdatenbank für den Arbeitsschutz; NIS GmbH, Hanau/M.
Produkt "SCARABÄUS®"; Gefahrstoffdatenbank für den Arbeitsschutz; Norddeutsche Informationssysteme GmbH, Kiel.
 (9) Hommel; "Handbuch gefährlicher Güter"; Springer Verlag Berlin.
(10) Y. Wolman; "A Practical Guide tu Utilization"; J. Wiley & sons Inc., New York, USA.
W. Gardner; "CRC-Handbook of Chemical Synonyms and Trade Names"; CRC Press Inc., Boca Raton, USA.
(11) K. Ridder; "Gefahrgut-Überwachung"; Ecomed Verlagsgesellschaft Landsberg/Lech.
(12) H. Feichtinger; "Arbeitshandbuch Mikrocomputer"; Franzis-Verlag GmbH, München; S. 235 ff.

Claims (2)

1. Oberbegriff
Verfahren zur eindeutigen Kennzeichnung von Chemikalien sowie deren Zuberei­ tungen und der von ihnen ausgehenden Gefahren mittels Barcode.
Kennzeichnender Teil des Hauptanspruchs.
Dadurch gekennzeichnet, daß eine Chemikalie oder Zubereitung durch die Verschlüsselung der CARN-Nummer, einer Konzentrationsangabe und eines Reinstoff-/Zubereitungsschlüssels in Form eines Barcodes eindeutig gekenn­ zeichnet wird.
2. Oberbegriff des ersten Unteranspruchs
Kennzeichnung der Gefahren nach 1.
Kennzeichnender Teil des Unteranspruchs.
Dadurch gekennzeichnet, daß Aggregatzustand, Gefahren, geeignete Werkstoffe zum Auffangen und Lagern, geeignete Schutzausrüstung und Umweltgefährlich­ keit in einem Barcode-Schlüssel verwaltet werden.
DE19914115355 1991-05-10 1991-05-10 Verfahren zur eindeutigen kennzeichnung von chemikalien und der von ihnen ausgehenden gefahren mittels barcode Ceased DE4115355A1 (de)

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