DE4113191C2 - Universelle durch Dreh- und Seitenrichtungswinkel verstellbare Pflugkörperform mit endlosem selbstdrehenden Band anstelle des konventionellen Streichbleches - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Pflugkörper nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiger Pflugkörper ist aus der CH 119 161 bekannt. Dort ist es durch die Befestigung der Rollen nicht möglich, den Drehrichtungswinkel oder den Seitenrichtungswinkel zu verändern. Der Drehrichtungswinkel ist durch das Streich­ blechvorderteil festgelegt, welches bereits ein Drittel der Größe eines normalen Streichbleches aufweist. Es wird also bei der bekannten Konstruktion nur etwa zwei Drittel der Körper­ form durch ein Band gebildet, das bedingt durch seine drei gerade durchgehenden Rollen nur einen geringen Drehrichtungs­ winkel aufweist. Somit wird mit dem Pflugkörper aus der CH 119 161 nur eine etwas verbesserte Zugkraftausnutzung erreicht. Aus der US 43 19 645 ist es bekannt, bei einem Pflugkörper mit Streichblech eine hydraulische Verstellung des Seitenrich­ tungswinkels vorzunehmen. Eine Drehwinkelverstellung ist aufgrund der dortigen Bauart nicht möglich.

Ausgehend vom Stand der Technik nach der CH 119 161 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für einen Pflugkörper dieser Art eine optimale Einstellungsmöglichkeit in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit und den Arbeitsbedingungen zu schaf­ fen.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des An­ spruchs 1 gelöst.

Beim Pflugkörper nach der Erfindung wird durch die Anordnung der zwei vorderen und zwei hinteren Umlenkrollen und des um­ laufenden Bandes bereits die optimale Körperform erreicht.

Durch den weitgehenden Ersatz des Streichblechs durch das um­ laufende Band wird der Reibungskraftverlust auf ein Minimum reduziert. Die Anordnung der drehbaren Lagerstellen im Trag­ rahmen und im Stabilisierungsrahmen macht es an Hand von zwei Hydraulikzylindern möglich, den Seitenrichtungswinkel und den Drehrichtungswinkel zu verstellen. Somit ist eine immer optimale Körperform bei den unterschiedlichsten Bodenarten, Bodenverhältnissen und den jeweiligen örtlichen Gegebenhei­ ten möglich.

Zum Beispiel wenn der Boden schwer wird oder die Bearbeitungs­ richtung von gegen den Hang in Richtung der Ebene überwech­ selt und/oder wenn ein Wechsel in Richtung Hang abwärts er­ folgt, wird beispielsweise beim Pflügen hangabwärts der Seitenrichtungswinkel und der Drehrichtungswinkel ent­ sprechend geöffnet, bei umgekehrten Voraussetzungen dement­ sprechend der Seiten- und Drehrichtungswinkel mehr geschlos­ sen. Somit ist es nun möglich, daß bei schweren Böden die gewünschte Pflugtiefe beibehalten werden kann und nicht wie bisher, daß bei schweren Böden der Pflug sich anhebt und bei leichten Böden der Pflug tiefer als gewünscht arbeitet und die tote Erde nach oben bringt. Ebenso verhindert ein an den hinteren Umlenkrollen ange­ brachter Abstreifer bei sehr klebrigen Böden deren anhaften.

Um eine optimale Spannung des Bandes zu gewährleisten, be­ findet sich am Tragrahmen und am Stabilisierungsrahmen eine teleskopartig ausgeführte Spannvorrichtung.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.

Es zeigt:

Fig. 1 eine Ansicht des Pflugkörpers von hinten,

Fig. 2 Draufsicht auf den Pflugkörper nach Fig. 1.

Hinter dem Streichblechvorderteil (3) befinden sich zwei vordere Umlenkrollen (5) mit je zwei Lagern, die sich auf einer durchgehenden mittig gebogenen Welle (4) drehen. Die vordere Welle (4) ist oben am Grindel (1) fixiert. Unten ist die Welle (4) an der Körperbrust (17) befestigt. Am gleichen Punkt ist ein Tragrahmen (6) an der Körperbrust (17) horizontal beweglich und an dem Seitenrichtungswinkel ver­ stellbar angeordnet. Am hinteren Ende des Tragrahmens (6) be­ findet sich ebenfalls eine mittig angeordnete Welle (7), auf der zwei Umlenkrollen (8) gelagert sind. Die beiden Wellen (4, 7) mit den Umlenkrollen (5, 8) sind oben durch einen Stabilisierungsrahmen (9) fixiert, so daß für den Rundlauf eines Bandes (10a, 10b) ein gleichmäßiger Abstand gewähr­ leistet ist.

Der Seitenrichtungswinkel wird durch einen Hydraulikzylin­ der (11) verstellt. Dieser Hydraulikzylinder (11) ist am unten liegenden Tragrahmen (6) sowie am Grindel (1) angelenkt.

Die Einstellung des Drehwinkels wird dadurch ermöglicht, daß am unteren Tragrahmen (6) sowie am Stabilisierungsrahmen (9) im Bereich der Umlenkrollen (5, 8) drehbare Lagerstellen (12a, 12b) vorhanden sind.

Die Einstellung des Drehwinkels erfolgt durch einen Hydraulik­ zylinder (13) der oben an der hinteren Umlenkrollenwelle (7) und am unteren Tragrahmen (6) angelenkt ist. Der Stabilisie­ rungsrahmen (9) und der untere Tragrahmen (6) werden teleskop­ artig ausgeführt, so daß eine einwandfreie Spannung (14) des selbstdrehenden Bandes (10a, 10b) gewährleistet ist.

Zur Vermeidung von Reibungswiderständen an der Innenseite des Umlaufbandes (10a, 10b) wird zwischen vorderer und hinterer Um­ lenkrollenwelle (4, 7) eine durchgehende Laufwelle (15) ange­ bracht.

Um bei schweren Böden ein Anhaften des Erdreiches auf dem Band (10a, 10b) zu vermeiden, ist an der hinteren Umlenkrolle (8) ein verstellbarer Abstreifer (16) vorgesehen.

Claims (3)

1. Pflugkörper, ausgerüstet mit einem starren Streichblechvorderteil und einem daran anschließenden umlaufenden endlosen Band, das eine vordere und eine hintere Umlenkeinrichtung auf­ weist, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Umlenkeinrichtungen jeweils zwei auf je einer mittig gebogenen Welle (4, 7) gelagerte Umlenkrollen (5 bzw. 8) aufweist,
• - daß die Wellen (4, 7) an ihrem unteren Ende über einen Tragrahmen (6) und an ihrem oberen Ende über einen Stabilisierungsrahmen (9) verbunden sind,
• - daß der Tragrahmen (6) an der Körperbrust (17) hori­ zontal beweglich angeordnet ist,
• - daß der Stabilisierungsrahmen (9) am Grindel (1) fixiert ist und eine drehbare Lagerstelle (12b) auf­ weist,
• - daß der Tragrahmen (6) über einen Hydraulikzylinder (11) an dem Grindel (1) angelenkt und dadurch in seinem Sei­ tenrichtungswinkel verstellbar ist,
• - daß der hintere Teil des Tragrahmens (6) mit dem hinteren Ende des Stabilisierungsrahmens (9) über einen Hydraulik­ zylinder (13) verbunden ist,
• - wobei der Tragrahmen (6) in diesem Bereich eine drehbare Lagerstelle (12a) aufweist und durch den Hydraulikzylin­ der (13) die Verstellung des Drehwinkels um diese Lager­ stelle (12a) erfolgt,
• - und daß im mittleren Bereich von Tragrahmen (6) und Stabilisierungsrahmen (9) eine Laufwelle (15) angeordnet ist.

2. Pflugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Tragrahmen (6) und Stabilisierungsrahmen (9) eine teleskopartig ausgeführte Spannvorrichtung (14) aufweisen.

3. Pflugkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den hinteren Umlenkrollen (8) ein verstellbarer Ab­ streifer (16) angebracht ist.