DE4113046C2 - Optoelektronisches Positionsmeßgerät - Google Patents
Optoelektronisches PositionsmeßgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein optoelektronisches Positionsmeßgerät
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein derartiges Gerät ist aus der DE 32 28 064 A1 bekannt.
In der DE 39 28 064 A1 wird eine lichtelektrische
Positionsmeßeinrichtung mit einem Maßstabsgitter zum Erzeugen
von mindestens zwei gebeugten Teilstrahlen, welche durch
Überlagerung zur Interferenz gebracht und detektiert werden,
vorgestellt. In einemm planaren Wellenleiter ist ein Doppelgitter
vorgesehen, welches entweder die am Maßstabsgitter gebeugten
Teilstrahlen in den Wellenleiter einkoppelt, überlagert und
Detektoren zuführt oder die Teilstrahlen erzeugt, die durch das
Maßstabsgitter überlagert und anschließend Detektoren
zugeführt werden.
Bei dieser Positionsmeßeinrichtung haben Temperatureinflüsse
zwischen den Einkoppelgliedern und den Detektoren keinen oder nur
einen geringen Einfluß. Winkel- oder Lageänderungen der
Lichtquelle sowie Verkippungen und Verdrehungen zwischen
Maßstabsgitter und planaren Wellenleiter können jedoch nicht erfaßt
werden und führen somit zu Meßfehlern.
Interferometrische Meßgeräte, bei denen die Wellenlänge von
Laserlicht als Bezugsgröße herangezogen wird, sind darüber hinaus generell bekannt. Als
Maßverkörperung werden üblicherweise optische Beugungsgitter
mit Gitterkonstanten von einigen Mikrometern eingesetzt. Um bei
der inkrementalen Wegmessung Genauigkeiten von bis zu 0,1 µm zu
erreichen, ist es notwendig, die Gitterkonstanten optisch
und/oder elektronisch zu interpolieren. Beispiele zur
elektronischen Interpolation werden z. B. angegeben in
O. Troitscher: Über Fragen der digitalen Wegmessung mit
fotoelektrischen Wegmeßgeräten hoher Auflösung, Optik 28, Heft 3,
1968/69, S. 210-221.
Der elektronische Interpolationsgrad ist jedoch durch den
Oberwellengehalt der zu verarbeitenden Signale begrenzt. Neben
der elektronischen Interpolation werden daher auch optische
Interpolationsverfahren angewendet.
Durch Mehrfachreflexion an einem Rastermaßstab wird ein
optischer Interpolationsfaktor von 4 erreicht (Firmenschrift
"Laser linear encoder", Canon Europa N.V., London NW 10 OJF,
Brent Trading Centre, North Circular Road).
Alle diese Positionsmeßsysteme sind aus diskreten optischen und
elektronischen Bauelementen aufgebaut. Sie erfordern einen hohen
Bau- und Montageaufwand. Außerdem können Umgebungseinflüsse
die Justierung der Bauelemente zueinander beeinträchtigen und
somit zu Meßungenauigkeiten führen und Nachjustierungen
erforderlich machen.
In der DE 36 25 327 C1 wird daher zur Reduzierung von Baugröße
und störenden Einflüssen eine Positionsmeßeinrichtung
angegeben, bei welcher die am Beugungsgitter gebeugten
Teilstrahlenbündel gleicher Ordnung mit unterschiedlichem
Vorzeichen in Lichtwellenleiter eingekoppelt und zur
Überlagerung einem Koppler zugeführt werden. An den drei
Ausgängen des Kopplers sind zueinander phasenverschobene
elektrische Signale detektierbar, die einer elektronischen
Interpolation unterzogen werden. Einkoppelelemente,
Lichtwellenleiter, Koppler und Detektoren können dabei als
integriert optische Schaltung auf einem Substrat zusammengefaßt
sein. Nachteilig ist, daß Verkippungen und Temperaturgradienten
zu Meßungenauigkeiten führen. Eine weitere Vereinfachung des
Aufbaus und weitere Verbesserung der Störsicherheit wäre jedoch
wünschenswert.
Weiterhin sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen des
Ausmaßes einer Bewegung bekannt (DE 33 16 144 A1), wobei mittels
eines als Bezugsmaß dienenden Beugungsgitters
Beugungslichtbündel erzeugt werden, die miteinander
interferieren, um das Ausmaß der Relativbewegung zwischen
Beugungsgitter und dem übrigen optischen System zu ermitteln.
Derartige Vorrichtungen sind gegenüber Umwelteinflüssen sehr
empfindlich und erfordern einen hohen Fertigungs- und
Montageaufwand.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Herstellungs-
und Montageaufwand für optoelektronische Positionsmeßgeräte
bei Realisierung kleiner Baugrößen und einer hohen Auflösung
zu senken sowie die Stabilität gegenüber Umwelteinflüssen
zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird durch ein optoelektronisches
Positionsmeßgerät mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Eine Verkürzung des optischen Weges und damit Miniaturisierung
der Baugröße gelingt bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung dadurch, daß drei Reflektoren (R₁, R₂, R₃) in
integriert optischer Form so auf dem Schichtwellenleiter (W) oder
an den Grenzflächen des Schichtwellenleiters (W) angeordnet
sind, daß durch Mehrfachflexion die Überlagerung der
Teilstrahlenbündel (L₁, L₂) herbeigeführt wird.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
werden die Teilstrahlenbündel (L₁, L₂) mittels eines Reflektors
(R) und eines Teilerspiegels (T), beide in integriert optischer
Form auf dem Schichtwellenleiter ausgebildet, zur Interferenz
gebracht. Die Einkopplung der am Beugungsgitter gebeugten Teilstrahlenbündel
erfolgt hier durch ein Koppelgitter.
Die Empfängerzeile (E) kann in
Hybridbauweise an das Substrat (S), das in diesem Fall vorteilhafter
Weise aus Glas besteht, angekoppelt sein.
Eine andere vorteilhafte Möglichkeit ist, die Empfängerzeile (E) in die
integriert optische Schaltung von Schichtwellenleiter (W) und
optischen Elementen (R₁, R₂, R₃ oder R, T) einzubeziehen, wobei
als Substratmaterial in diesem Fall besonders Silizium geeignet
ist.
Bei einer Auflichteinrichtung unter Verwendung eines optischen
Reflexionsgitters (GR) können sowohl die Empfängerzeile (E) als
auch die Strahlungsquelle (Q), z. B. eine Halbleiter-Laserdiode
zusammen mit Strahlformelementen F, z. B. einer Linse, in die
integriert optische Schaltung einbezogen sein. Als Substrat wird
dabei vorteilhaft ein A III-B V-Halbleiter verwendet.
Ein derartiges optoelektronisches Positionsmeßgerät läßt sich
aufgrund des hohen Integrationsgrades besonders klein und kompakt
fertigen. Da die Justierung der Bauelemente zueinander in der
integriert optischen Schaltung fixiert ist, sind Störungen durch
Umgebungseinflüsse weitestgehend ausgeschaltet.
Durch die Auswertung des gesamten Inteferenzmusters wird nicht
nur die Verschiebung der Maßstabsverkörperung erfaßt, sondern es werden auch
Driften, wie z. B. die Bewegung eines Laserstrahles, die Veränderung
der Geometrie eines Laserstrahles, Temperaturdriften,
Verkippungen oder Verdrehungen zugänglich.
Eine hochgenaue Justierung ist nicht erforderlich, da
alle notwendigen Berechnungsgrößen
durch Auswertung des Pixelbilds des Interferenzmusters
ermittelbar sind. Über einen Bildvergleich lassen sich Verschiebungen
definieren.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
optoelektronischen Positionsmeßgerätes besteht darin, daß
durch die Anordnung der Empfängerzeile und die Auswahl der
auszuwertenden Empfängersignale eine optische Interpolation
durchgeführt werden kann. Zur Erhöhung der Auflösung des
Positionsmeßgerätes ist zusätzlich eine elektronische
Interpolation in bekannter Weise vorgesehen.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von drei
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert werden.
Es zeigen schematisch in der Grundansicht:
Fig. 1 ein einfaches Positionsmeßsystem;
Fig. 2 ein Positionsmeßsystem, bei dem
zusätzlich die Empfängerzeile optisch integriert
ist;
Fig. 3 ein Positionsmeßsystem, bei dem
Strahlungsquelle und Empfängerzeile optisch
integriert sind.
In Fig. 1 ist eine Auflichtmeßeinrichtung dargestellt, bei
welcher ein von einer nicht näher dargestellten Strahlungsquelle
emittiertes Parallelstrahlenbündel L auf ein optisches
Reflexionsbeugungsgitter GR mit einer Gitterkonstante g (z. B. 8 µm)
trifft und reflektierend in zwei unter einem Beugungswinkel
R divergierende Teilstrahlenbündel L₁, L₂ der gleichen Ordnung
mit unterschiedlichen Vorzeichen gebeugt werden. Das
Reflexionsbeugungsgitter GR ist dabei auf einem quer zur
Strahlungsrichtung der Strahlungsquelle beweglichen
Maschinenteil, z. B. dem Support einer NC-Werkzeugmaschine,
befestigt. Zwischen dem Reflexionsgitter GR und der
Strahlungsquelle ist, zusammen mit dieser auf einem feststehenden
Teil der Werkzeugmaschine angebracht, ein Substrat S, z. B. aus
Glas, angeordnet, welches an seiner Oberfläche als
Schichtwellenleiter W ausgebildet ist, beispielsweise durch
eine Dotierung, und dessen Grenzflächen mit Reflektoren R₁, R₂
und R₃ in der Weise versehen sind, daß das Teilstrahlenbündel
L₁ (+n Ordnung) an allen drei Reflektoren reflektiert wird, das
Teilstrahlenbündel L₂ (-n Ordnung) dagegen nur an Reflektor R₂
und R₃. Die Grenzflächen können zur Erhöhung des
Reflexionsgrades vorteilhaft mit Metallaufdampfschichten
vergütet sein. In einer analogen Ausführungsform können sie
aber auch direkt im Schichtwellenleiter als Gräben ausgebildet
sein.
Nach der Reflexion am Reflektor R₃ interferieren beide
Teilstrahlenbündel miteinander. Eine Empfängerzeile E, z. B.
eine Zeile aus diskreten Empfängerbauelementen (Fotodioden oder
Transistoren) oder eine CCD-Zeile, ist in Hybridbauweise so an
das Substrat angekoppelt, daß in ihr das
Interferenzstreifenmuster als Abbildung des als Maßverkörperung
dienenden optischen Beugungsgitters GR entsteht. Die von der
Empfängerzeile E an den einzelnen Meßstellen registrierte
Intensitätsverteilung wird in
entsprechende elektrische Signale umgewandelt und einer nicht
näher dargestellten elektronischen Auswerteeinheit zugeführt,
wo sie in bei inkrementalen Positionsmeßeinrichtungen bekannter
Weise ausgewertet werden. Somit werden Verschiebungen des
optischen Beugungsgitters zu im allgemeinen digital angezeigten
Maschinenbewegungen transformiert.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform nach dem
Durchlichtprinzip. Die Meßeinrichtung weist als Strahlungsquelle
einen nicht näher dargestellten Laser
auf. Das optische Beugungsgitter ist
als Transmissionsgitter GT ausgelegt.
Der auf der Oberfläche des vorzugsweise aus Silizium bestehenden
Substrats S ausgebildete Schichtwellenleiter W beinhaltet in
integriert optischer Form einen Reflektor R und einen
Teilerspiegel T, jeweils zueinander verkippt, sowie zusätzlich
die Empfängerzeile E, z. B. aus diskreten Fotodioden. Von den
durch Beugung am Transmissionsgitter GT erzeugten
Teilstrahlenbündel L₁, L₂ gelangt das Teilstrahlenbündel L₁ der
+n. Ordnung über den Reflektor R auf den Teilerspiegel T, wo
ein Teil L1.1 wiederum reflektiert wird und ein anderer Teil
L1.2 ungehindert in Richtung auf die Empfängerzeile
hindurchtritt. Das auf den Teilerspiegel T auftretende
Teilstrahlenbündel L₂ der -n Ordnung passiert diesen zu einem
Teil L2.1 ungehindert und wird zu einem anderen Teil L2.2 in
Richtung auf die Empfängerzeile E reflektiert. Durch
Überlagerung der Teilstrahlenbündel L1.2 und L2.2 in der
Empfängerzeile E entsteht dort ein Interferenzbild, das analog
zu Beispiel 1 ausgewertet wird. Auch die Teilstrahlenbündel L1.1
und L2.1 interferieren miteinander und können ebenfalls
ausgewertet werden. Die Einkopplung der vom Transmissionsgitter TT gebeugten
Teilstrahlenbündel L₁ und L₂ erfolgt über die Strinfläche oder mit einem
nicht dargestellten Koppelgitter.
Bei einer Auflichtanordnung gemäß Fig. 3 ist zusätzlich zur
Empfängerzeile E die Strahlungsquelle Q, eine Laserdiode mit
einer Linse als Strahlformelement F, in den Schichtwellenleiter
W mit dem Reflektor R und dem Teilerspiegel T optisch integriert.
Als Substratmaterial dient ein A III-B V-Halbleiter.
Claims (6)
1. Optoelektronisches Positionsmeßgerät zum Messen der
Relativlage zweier Objekte nach dem Durchlicht- oder
Auflichtprinzip, mit einem quer zur Strahlungsrichtung
einer Strahlungsquelle bewegbar angeordneten optischen
Beugungsgitter, durch das mindestens zwei Teilstrahlenbündel der
gleichen Ordnung mit unterschiedlichem Vorzeichen erzeugt
werden, und mit einem auf einem Substrat
angeordneten Schichtwellenleiter, in den die Teilstrahlenbündel eingekoppelt, mittels
integriert optischer Elemente zur Interferenz gebracht werden und von
den Empfängern in elektrische Signale umgewandelt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Empfänger mindestens eine
Empfängerzeile (E) bilden, die integriert optischen Elemente
(R1, R₂, R₃ oder R, T) die Teilstrahlenbündel (L₁, L₂) so zur
Interferenz bringen, daß auf der mindestens einen
Empfängerzeile (E) ein Interferenzstreifenmuster als
modifizierte Abbildung des Beugungsgitters (GR oder GT)
entsteht und die elektrischen Signale der mindestens einen
Empfängerzeile (E) von der Lage des
Interferenzstreifenmusters auf der Empfängerzeile (E)
abhängen.
2. Optoelektronisches Positionsmeßgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die integriert optische Elemente aus drei Reflektoren (R₁, R₂,
R₃) bestehen, die auf dem
Schichtwellenleiter (W) oder an seinen Grenzflächen so
zueinander angeordnet sind, daß die gebeugten
Teilstrahlenbündel (L₁, L₂) durch Mehrfachreflexion zur
Interferenz gebracht werden.
3. Optoelektronisches Positionsmeßgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die integriert optischen Elemente aus einem Reflektor (R) und
einem Teilerspiegel (T) bestehen, die so angeordnet sind, daß die Interferenz
der Teilstrahlenbündel (L₁, L₂) im Schichtwellenleiter (W)
erzeugt wird.
4. Optoelektronisches Positionsmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die integriert optischen Elemente
(R₁, R₂, R₃ oder R, T) und der Schichtwellenleiter (W) auf einem
Substrat (S) aus Glas angeordnet sind und die Strahlungsquelle
(Q) und die mindestens eine Empfängerzeile (E) in Hybridbauweise an das
Substrat (S) angekoppelt sind.
5. Optoelektronisches Positionsmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Empfängerzeile (E) in die
integriert optische Schaltung einbezogen ist und das Substrat
(S) aus Silizium besteht.
6. Optoelektronisches Positionsmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsquelle (Q)
mit Strahlformelementen (F)
und die mindestens eine Empfängerzeile (E) in die integriert optische Schaltung
einbezogen sind und das Substrat (S) aus einem A III-B V-
Halbleiter besteht.
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