DE4108948A1 - Dynamische bremswegermittlung (dbe) - Google Patents
Dynamische bremswegermittlung (dbe)Info
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- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
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Description
Die dynamische Bremswegermittlung (DBE) beruht auf einem
System, mit welchem die Bremsleistung eines Fahrzeugs
- und zwar während der Fahrt - kontinuierlich erfaßt
wird. Infolgedessen kann der Fahrer die jeweils
aktuellen Sicherheitsdaten, z. B. den momentanen Brems
kraftbeiwert, den zurückzulegenden Bremsweg sowie die
eigene Reaktionszeit ohne drohende Unfallgefahr erfahren.
Ferner können in Verbindung mit einer Radarabstands
messung, falls vorhanden, Sicherheitseingriffe in das
Bremssystem oder in die Motorsteuerung des jeweiligen
Fahrzeugs eingeleitet werden. Daher werden die
Unsicherheiten, die bisher weder durch das ABS- noch
durch das ASR-System gelöst werden konnten, mittels DBE-
System gelöst. Darüber hinaus kann das DBE-System
entweder, mit dem ABS- oder dem ASR-System oder mit
beiden Systemen gut kombiniert werden. Das DBE-System
besteht aus fünf Einheiten: Rechnereinheit, Trigger
system, Meßwerterfassung, Anzeige und Stellantrieben.
RE nimmt die Zentralsteuerung des DBE-Systems wahr. RE
besteht aus einem Rechner (1a), einer elektronischen
Motorsteuerung (1b), einer Anzeige (1c) und einem
Sollwertspeicher (1d). Der Rechner (1a) steuert sämtliche
Abläufe. Er empfängt Daten von Meßwertgeberverstärkern
(4a-4r), löst Alarmsignale aus (5a, 5b) und errechnet
alle erforderlichen Parameter: die maximale Ist-
Verzögerung (aimax); die Reaktionszeit (tr) des Fahrers;
den Bremskraftbeiwert (bk); den Bremsweg (Sb) und,
falls vorhanden, die Steuerparameter für den Stellantrieb
(5c) für automatische Bremsung und die Motorsteuerung
(1b). Von RE aus werden die Anzeige (1c) und, falls
vorhanden, auch das Radarmodul (4j) gesteuert.
TS besteht aus vier Raddrehzahl-Sensoren (4n, 4p, 4g und
4r), einem Lenkraddrehpotentiometer (4i), einem optischen
Alarm (5a), einem akustischen Alarm (5b) und einem Brems
pedal (2a). Beim fahrenden Fahrzeug (6) werden die Rad-
Sensoren (4n-4r) und Potentiometer (4i) zwecks
Schlupferkennung ständig durch den Rechner (1a)
abgefragt. Drehzahlunterschiede (wv, wh, wvh), vgl. Abb.
2, zwischen den Sensoren (4n-4r), die laut
Potentiometerstellung (Drehwinkel- β) nicht mit einer
Lenkaktion zu tun haben, werden als Maß für veränderte
Bodenhaftung betrachtet und führen rechnerisch zur
Auslösung eines optischen (5a) oder akustischen (5b)
Alarms, je nachdem, wie ein im Rechner integrierter
Zufallsgenerator entscheidet. Zwei unterschiedliche
Alarmsignale ermöglichen die Simulation eines
Überraschungseffektes, was der Realität entspricht. Eine
interne Rechner-Stoppuhr (1a) erfaßt die Zeitdauer (tr)
zwischen der Auslösung des Alarms (5a/5b) bis zum sanften
Tritt auf das Bremspedal (2a); der Rechner faßt diese
Dauer als Reaktionszeit (tr) des Fahrzeugführers auf. Bei
eingeschaltetem DBE-System wiederholt sich dieser Vorgang
so oft, wie sich während einer Fahrt die Straßen
beschaffenheit verändert.
ME besteht aus folgenden Meßwertgebern und Verstärkern:
Bremsdruckgeber (4c), Bremsdruckverstärker (4d),
Beschleunigungsgeber (4a), Beschleunigungsverstärker
(4b), Geschwindigkeitsgeber (4l) und Geschwindigkeits
verstärker (4m). Wenn ein Alarm (5a/5b) ausgelöst wird,
erfaßt der Geschwindigkeitsgeber (4l) die momentane
Geschwindigkeit (vi) des Fahrzeugs (6) und sobald das
Bremspedal (2a) kurz getreten wird, erfaßt der Brems
druckgeber (4c) den mittleren Druck (pi) im Bremssystem
(2d), und der plötzliche Bremsstoß (ai) aktiviert den
Beschleunigungsgeber (4a). Die Istwerte (vi, pi, ai, tr)
werden nach einer Verstärkung zum Rechner (1a) weiter
geleitet. Anhand dieser Angaben (vi, pi, ai, tr) kann der
Rechner (1a) nun den Ist-Bremsstoß (Fahrzeugverzögerung)
(ai) in einen maximalen Bremswert (aimax) als Funktion
des maximalen Systembremsdrucks (pmax) umrechnen.
Die so extrapolierte Verzögerung (aimax) wird mit der
soeben erfaßten Geschwindigkeit (vi) unter
Berücksichtigung der Reaktionszeit (tr) in den Bremsweg
(sb) umgerechnet und dem Fahrer optisch angezeigt. Bei
Systemen, die über Radarabstandsmessung (4j) verfügen,
kann der errechnete Bremsweg (sb) mit dem radartechnisch
erfaßten Abstand (sr) zum vorderen Fahrzeug verglichen
und ggf. dem Fahrer mitgeteilt werden.
Die Anzeige (1c) hat die Aufgabe, dem Fahrer Angaben über
den momentanen Bremskraftbeiwert (bk), den Bremsweg (sb)
die Reaktionszeit (tr), den erfaßten Radarabstand (sr)
u. a. mitzuteilen.
Über die Motorsteuerung (1b) und den Stellantrieb (5c)
kann entweder die Motorleistung vermindert oder eine
automatische Bremsung eingeleitet werden.
In Abb. 1 sind folgende Komponenten dargestellt:
1 Rechnereinheit
1a Rechner
1b Elektronische Motorsteuerung
1c Anzeige
1d Sollwertspeicher
1a Rechner
1b Elektronische Motorsteuerung
1c Anzeige
1d Sollwertspeicher
2 Bremssystem
2a Bremspedal
2b Bremsflüssigkeitsbehälter
2c Bremsleitung 1
2d Bremsleitung 2
2e Bremskraftverstärker
2f-2h Bremszylinder
2a Bremspedal
2b Bremsflüssigkeitsbehälter
2c Bremsleitung 1
2d Bremsleitung 2
2e Bremskraftverstärker
2f-2h Bremszylinder
3 Antriebsstrang
3a Motor
3b Kupplung/Wandler
3c Getriebe
3d Abtriebswelle
3e Differential
3f Radantriebswelle
3a Motor
3b Kupplung/Wandler
3c Getriebe
3d Abtriebswelle
3e Differential
3f Radantriebswelle
4 Meßwertgeber
4a Beschleunigungsgeber
4b Beschleunigungsverstärker
4c Bremsdruckgeber
4d Bremsdruckverstärker
4e Raddrehzahlvergleicher - hinten
4f Raddrehzahlverstärker - hinten
4g Raddrehzahlvergleicher - vorne
4h Raddrehzahlverstärker - vorne
4i Lenkraddrehpotentiometer
4j Radar-Sender/Empfänger
4k Radarverstärker
4l Geschwindigkeitsgeber
4m Geschwindigkeitsverstärker
4n-4r Raddrehzahlsensoren
4a Beschleunigungsgeber
4b Beschleunigungsverstärker
4c Bremsdruckgeber
4d Bremsdruckverstärker
4e Raddrehzahlvergleicher - hinten
4f Raddrehzahlverstärker - hinten
4g Raddrehzahlvergleicher - vorne
4h Raddrehzahlverstärker - vorne
4i Lenkraddrehpotentiometer
4j Radar-Sender/Empfänger
4k Radarverstärker
4l Geschwindigkeitsgeber
4m Geschwindigkeitsverstärker
4n-4r Raddrehzahlsensoren
5 Ausgabemodule
5a Optischer Alarm
5b Akustischer Alarm
5c Brems-Stellantrieb
5a Optischer Alarm
5b Akustischer Alarm
5c Brems-Stellantrieb
Herstellungsvorgaben (Sollwerte): | |
Fahrzeugspurweite (b) | |
amax, pmax, b, l, Mu | Achsenabstand (l) |
Reibwert, trockene | |
Fahrbahn (Mu) |
Meßwerte (Istwerte): |
ai, pi, vi, tr, β, sr |
Rechnerermittelt: |
aimax, sb, bk, Ra, Ri, ra, ri, wv, wh, wvh |
Formeln zur Lenkradgeometrie, in Abb. 2:
Zulässige Drehzahlunterschiede auf einer Kurvenfahrt
unter Lenkraddrehwinkel (β)
Bahnradius (ra), hinteres Rad, außen
Bahnradius (ri), hinteres Rad, innen
Bahnradius (Ra), vorderes Rad, außen
Bahnradius (Ri), vorderes Rad, innen
Zulässiger Raddrehzahlunterschied (wv), vordere Räder:
Zulässiger Raddrehzahlunterschied (wh), hintere Räder:
Zulässiger Raddrehzahlunterschied (wvh), vordere und
hintere Achsen:
Drehzahlunterschiede auf Grund eines Abhebens des Fahr
zeugs werden mittels der Verlängerung der Ansprechzeit
unterdrückt.
Extrapolierte maximale Bremsung (aimax) in [m/s²]
Effektiver Bremsweg (sb) in [m]
aus
aus
V² = U² - 2 as
Bremskraftbeiwert (bk) in [%]
Claims (3)
1. Die Erfindung des DBE-Systems ist dadurch gekenn
zeichnet, daß der tatsächliche Bremsweg (sb) grund
sätzlich während einer Fahrt kontinuierlich erfaßt
und angezeigt wird; daß vier Raddrehsensoren (4n-4r)
die Straßenbeschaffenheit zwecks Schlupferkennung
ständig abtasten; daß bei der Erkennung eines
Schlupfes durch die Rechnereinheit (1a) ein Alarm,
entweder akustisch (5b) oder optisch (5a) auslöst
wird und daß der Alarm mittels eines Tritts auf das
Bremspedal (2a) durch den Fahrer ausgesetzt wird.
Somit läßt sich die Reaktionszeit (tr) des Fahrers
ermitteln und anzeigen.
2. Wie 1 und ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Geschwindigkeit (vi) des Fahrzeugs mittels eines am
Getriebeabtrieb angebrachten Gebers (4l) erfaßt und
in den Berechnungsmodellen 1 und 2 verwendet wird;
daß der Systembremsdruck (pi) mittels eines Druck
gebers (4c) erfaßt und in dem Berechnungsmodell 2
verwendet wird; daß der verursachte Bremsstoß (ai)
mittels eines Beschleunigungsgebers (4a) erfasst,
extrapoliert und in dem Berechnungsmodell 2
verwendet wird; daß der Ist-Bremsdruck (pi) und der
Ist-Bremsstoß (ai) in eine digitalisierte Computer
kurve (Abb. 3) eingetragen und extrapoliert werden.
3. Wie 1 und 2 und ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Ergebnisse wie der errechnete Bremsweg (sb),
der Bremskraftbeiwert (bk) und die Reaktionszeit
(tr) dem Fahrer unmittelbar auf der Anzeige (1c)
angegeben werden; daß bei Fahrzeugen, die über eine
Radarabstandsmessung (4j), eine elektronische Motor
steuerung (1b), ABS und/oder ASR verfügen, eine
Ansteuerungsschnittstelle zum DBE-System realisier
bar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914108948 DE4108948A1 (de) | 1991-03-19 | 1991-03-19 | Dynamische bremswegermittlung (dbe) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914108948 DE4108948A1 (de) | 1991-03-19 | 1991-03-19 | Dynamische bremswegermittlung (dbe) |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4108948A1 true DE4108948A1 (de) | 1992-09-24 |
Family
ID=6427672
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914108948 Withdrawn DE4108948A1 (de) | 1991-03-19 | 1991-03-19 | Dynamische bremswegermittlung (dbe) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4108948A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4414657A1 (de) * | 1994-04-27 | 1995-11-02 | Volkswagen Ag | Verfahren zur Ermittlung einer kritischen Fahrgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges |
DE19528408A1 (de) * | 1995-08-02 | 1997-02-06 | Bayerische Motoren Werke Ag | Vorrichtung zur Visualisierung des aktiven Zustands eines Bremsregelsystems in Kraftfahrzeugen |
DE10026031A1 (de) * | 2000-05-25 | 2001-11-29 | Bayerische Motoren Werke Ag | Reibwertdisplay und Verfahren zum Darstellen von Reibwerten |
US8620555B2 (en) | 2009-11-30 | 2013-12-31 | GM Global Technology Operations LLC | Wheel slip determination for vehicles |
US11180146B2 (en) | 2019-05-14 | 2021-11-23 | Ford Global Technologies, Llc | Brake control technique to stop a vehicle for assisting automatic trailer hitching |
-
1991
- 1991-03-19 DE DE19914108948 patent/DE4108948A1/de not_active Withdrawn
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19528408A1 (de) * | 1995-08-02 | 1997-02-06 | Bayerische Motoren Werke Ag | Vorrichtung zur Visualisierung des aktiven Zustands eines Bremsregelsystems in Kraftfahrzeugen |
US6349997B1 (en) | 1995-08-02 | 2002-02-26 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Device for displaying the active state of a braking system in motor vehicles |
DE10026031A1 (de) * | 2000-05-25 | 2001-11-29 | Bayerische Motoren Werke Ag | Reibwertdisplay und Verfahren zum Darstellen von Reibwerten |
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DE102010052162B4 (de) * | 2009-11-30 | 2014-02-27 | GM Global Technology Operations LLC (n. d. Ges. d. Staates Delaware) | Radschlupfermittlung für Fahrzeuge |
US11180146B2 (en) | 2019-05-14 | 2021-11-23 | Ford Global Technologies, Llc | Brake control technique to stop a vehicle for assisting automatic trailer hitching |
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