DE4108871A1 - Waessrige formulierung von prochloraz, ihre herstellung und ihre verwendung - Google Patents
Waessrige formulierung von prochloraz, ihre herstellung und ihre verwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine homogene,
wäßrige Emulsion, insbesondere Öl-in-Wasser-Emulsion von
Prochloraz, einem bekannten fungiziden Mittel. Die
Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung
dieser Emulsionen sowie deren Verwendung.
Die im Handel erhältlichen Formulierungen von Prochloraz
sind gewöhnlich emulgierbare Konzentrate, in denen der in
Wasser praktisch unlösliche Wirkstoff, gelöst in Xylol, in
Mischung mit verschiedenen Emulgier- und Netzmitteln
vorliegt. Dieses Konzentrat wird dann vom Anwender mit
Wasser verdünnt, und der Wirkstoff in der erhaltenen
Emulsion in stark verdünnter Form auf die zu behandelnden
Pflanzen aufgebracht. Diese Formulierung zeigt den
Nachteil, daß die Prochloraz-Öl-Phase im allgemeinen
übersättigt ist, und Prochloraz beim Stehen der Emulsion
zur Kristallisation neigt. Emulsionen, in denen der
Wirkstoff ausgefallen ist, können nicht mehr in Produkte
mit einheitlicher Konzentration überführt werden. Wenn man
den auskristallisierten Wirkstoff entfernt, um ein
Verstopfen der Spritzdüsen zu vermeiden, enthält die
zurückbleibende Formulierung schwankende Wirkstoffanteile,
so daß der Wirkstoff nicht gleichmäßig und in definierter
Menge auf die zu behandelnden Pflanzen verteilt werden
kann. Diese Emulsionen von Prochloraz sind deshalb für den
Anwender nicht akzeptabel.
In der EP-A-03 57 559 werden wäßrige Formulierungen von
Pestiziden beschrieben, die eine geringe Wasserlöslichkeit
besitzen. Die Formulierung besteht aus einer wäßrigen
Emulsion und enthält spezielle Phenole, um die Emulsion zu
stabilisieren und die Kristallisation des Pestizids zu
verhindern. Nach den Angaben dieser Druckschrift soll die
Abwesendheit eines organischen Lösungsmittels in der
Formulierung von besonderem Vorteil sein. Es hat sich aber
nun gezeigt, daß diese Aussage für das Fungizid Prochloraz
nicht zutrifft und in diesem Fall keine geeignete
Formulierung erhalten werden kann.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Lager- und
anwendungsstabile wäßrige Emulsion auf Basis von Prochloraz
anzugeben, die sich auch nach längerer Lagerzeit nicht
separiert oder zum Auskristallisieren des Wirkstoffs führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
Emulsion mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen,
Anspruch 2 gibt zweckmäßige Weiterbildungen der Emulsion
an. Sie wird ferner gelöst durch das Verfahren nach
Anspruch 3 und die Verwendung nach Anspruch 4.
Es wurde somit überraschenderweise gefunden, daß sich der
in Wasser schwer lösliche Wirkstoff Prochloraz nur mit
Hilfe einer Kombination aus nichtionischen Tensiden und
speziellen die Kristallisation des Wirkstoffs verhindernden
Phenolderivaten sowie speziellen organischen Lösungsmitteln
in Lager- und anwendungsstabile, nicht auskristallisierende
EW-Formulierungen ("emulsion in water" = EW) überführen
läßt.
EW-Formulierungen sind Zweiphasensysteme, entweder o/w oder
w/o. Bei der besonders bevorzugten o/w-Formulierung ist das
Wasser die Trägerphase und die in Wasser unlösliche Ölphase
besteht aus einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln
in Form von winzigen Tröpfchen, welche den gelösten
Wirkstoff bzw. das gelöste Wirkstoffgemisch enthalten und
von Tensidmolekülen umgeben sind. Das Kristallisation
verhindernde Phenolderivat befindet sich ebenfalls in der
Ölphase. Die für Formulierungen dieser Art üblichen
Hilfsstoffe befinden sich je nach Löslichkeit in der
wäßrigen Phase oder in der Ölphase.
Gegenstand der Erfindung sind somit wäßrige Emulsionen
(Mikroemulsionen), die Prochloraz und gegebenenfalls
weitere in Wasser praktisch nicht lösliche agrochemische
Wirkstoffe, Wirkstoffe zur Schädlingsbekämpfung und/oder
pharmakologisch wirksame Stoffe enthalten. Die weiteren
Wirkstoffe sind vor allem im Pflanzenschutz eingesetzte
biocid wirksame Stoffe, insbesondere zeigen sie fungicide
Wirkung. Prochloraz ist ein bekanntes Handelsprodukt und
wird beispielsweise in "The Pesticide Manual", Brit. Crop
Protection Council, 8. Auflage (1987) beschrieben, "entry
number" 9990. Aufgrund der erfindungsgemäßen Kombination
mit nichtionischen Tensiden, Kristallisation verhindernden
Phenolderivaten und organischen Lösungsmittel werden nicht
kristallisierende, lager- und anwendungsstabile
Formulierungen von Prochloraz erhalten.
Der Anteil des emulgierten Wirkstoffes beträgt gewöhnlich
0,1 bis 75, vorzugsweise 10 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die
wäßrige Emulsion.
Die Emulsion der Erfindung enthält in der Ölphase ein in
Wasser wenig lösliches bzw. mischbares organisches
Lösungsmittel, wobei dessen Anteil im allgemeinen bei 1 bis
60, vorzugsweise 3 bis 30, insbesondere 5 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf die Emulsion, liegt. Geeignete Lösungsmittel
sind aromatische Kohlenwasserstoffe wie Alkylbenzol z. B.
Xylol, Toluol, Trimethylbenzol, Methylethylbenzol,
Dimethylethylbenzol, Diethylbenzol, Tetramethylbenzol,
Pentamethylbenzol, 1,2-Methylnaphthalin, Derivate dieser
Verbindungen oder Gemische von aromatischen
Kohlenwasserstoffverbindungen wie die mit der Bezeichnung
®Solvesso (Herst. Esso) oder ®Shellsol (Herst. Shell) im
Handel erhältlichen Lösungsmittel.
Die Emulsion enthält als weiteren wesentlichen Bestandteil
wenigstens ein nichtionisches Tensid oder ein Gemisch aus
nichtionischen Tensiden.
Zu diesen Tensiden gehören oxalkylierte, insbesondere mit
10 bis 60 Ethylenoxid-Einheiten substituierte primäre
gesättigte und ungesättigte Fettalkohole oder Gemische von
unterschiedlichen Fettalkoholen, insbesondere mit 8 bis 24,
vorzugsweise 12 bis 20 C-Atomen. Gewöhnlich besteht dieses
Tensid aus einem Gemisch von Alkoholen mit
unterschiedlichem Oxethylierungsgrad, d. h. mit verschieden
langen Polyglykoletherketten, und gegebenenfalls auch aus
einem Gemisch von verschiedenen Fettalkoholen, d. h. mit
verschieden langen Alkylketten. Geeignete Verbindungen sind
Derivate von Oleylalkohol, Laurylalkohol, Stearylalkohol,
Kokosfettalkohol. Geeignete Tenside sind auch
Fettsäurepolyglykolester, d. h. oxalkylierte, mit 10 bis 60,
insbesondere 20 bis 45 Ethylenoxid-Einheiten substituierte
Triglyceride oder Triglyceridgemische von gesättigten
und/oder ungesättigten Fettsäuren, vorzugsweise mit 8 bis
24, insbesondere 12 bis 20 C-Atomen, die durch
Ethoxylierung von pflanzlichen Ölen wie Palmöl oder
Rizinusöl hergestellt werden. Tenside dieser Art sind unter
dem Markennamen ®Emulsogen EL (Herst. Hoechst) im Handel.
Geeignete nichtionische Tenside sind ferner
Propylenoxid-Ethylenoxid-Blockpolymere. Die Blockpolymeren
zeigen die Formel
wobei x, y und z Zahlen darstellen, die so gewählt sind,
daß das Molekulargewicht insgesamt über 1000 liegt.
Die in der Praxis verwendeten Tenside dieses Typs sind im
allgemeinen Gemische aus mehreren Verbindungen mit dieser
Formel, die sich durch die Zahlen x, y und z unterscheiden.
Dadurch können sich für diese Indices auch gebrochene
Zahlen als Mittelwerte errechnen. Diese Verbindungen werden
bekanntlich hergestellt durch Anlagerung von Ethylenoxid an
Polypropylenglykol.
Weitere geeignete nichtionische Tenside bestehen aus
phenolischen Verbindungen der Formel
in der R1 eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit
4 bis 15, insbesondere 6 bis 10 C-Atomen ist, R2 und R3
Wasserstoff oder eine geradkettige oder verzweigte
Alkylgruppe mit 4 bis 15, insbesondere 6 bis 10 C-Atomen
bedeuten, wobei R1, R2 und R3 gleich oder verschieden sind,
und x eine Zahl im Bereich von 4 bis 60, insbesondere 8 bis
30 ist. Die in der Praxis verwendeten Tenside dieses Typs
sind im allgemeinen Gemische aus mehreren Verbindungen
dieser Formel, die sich praktisch nur durch die Zahl der
Ethylenoxid-Einheiten, d. h. durch die Zahlen für x
unterscheiden z. B. Nonylphenol + 4 bis 30 EO und
Tributylphenol +4 bis 50 EO. Dadurch kann sich für den
Index x auch eine gebrochene Zahl als Mittelwert errechnen.
Phenolische Verbindungen mit R2=R3=H und R1=C4 bis C15 sind
unter dem Markennamen ®Arkopal (Herst. Hoechst), mit
R1=R2=R3=C1-C5-Alkyl unter dem Markennamen ®Sapogenat
(Herst. Hoechst) im Handel.
Der Anteil des nichtionischen Tensids bzw. des Gemisches
aus nichtionischen Tensiden in der Emulsion beträgt
mindestens 3 Gew.-%. Der maximale Anteil liegt bei etwa
40 Gew.-%, der bevorzugte Bereich liegt bei 5 bis
15 Gew.-%.
Als weitere erfindungswesentliche Komponente enthält die
Emulsion mindestens 8,5, insbesondere mindestens 9,5 Gew.-%
eines Phenolderivats, welches sich in dieser Konzentration
als ausgezeichnetes Mittel gegen das Auskristallisieren
dieser Wirkstoffe und Entmischen der Emulsion erwiesen hat
und eine Reduzierung der Lösungsmittelmenge gestattet.
Geeignete Phenolderivate sind 4,4′-Dihydroxybiphenyl und
ein- bis dreifach durch Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen
substituierte Phenole wie z. B. Monobutylphenol,
Dibutylphenol und Tributylphenol, wobei die Butylgruppe
eine n-Butyl-, sek.-Butyl- oder tert.-Butylgruppe ist und
sich in ortho-, meta- und/oder para- Stellung befindet. Zu
diesen Phenolderivaten gehören auch einfach durch eine
Alkylgruppe mit 6 bis 22 C-Atomen substituierte Phenole,
wie Nonylphenol, Octylphenol, Dodecylphenol und
Hexadecylphenol, außerdem zweifach durch Alkylgruppen mit 3
bis 12 C-Atomen in o- und p-Stellung substituierte Phenole,
wie Dinonylphenol und Dioctylphenol, sowie ein- bis
dreifach durch alpha-Methylbenzyl-Reste und/oder
alpha-Methyl-4-methylbenzyl-Reste substituierte Phenole,
wie 2,4,6-Tris(alpha-methylbenzyl)-phenol oder
2,4,6-Tris(alpha-methyl-4-methylbenzyl)-phenol. Die
Phenolderivate können auch in Form ihrer Alkali- oder
NR3-Salze (NHR3-Kation) vorliegen, in denen R gleiche oder
verschiedene Alkylreste mit 1 bis 8 C-Atomen, Alkanolreste
mit 1 bis 8 C-Atomen oder H bedeuten, wobei R1=R2=R3,
R1≠R2≠R3, R3≠R1≠R2 und R1≠R2*R3 sein kann. Die vorgenannten
Phenolderivate zur Verhinderung der
Wirkstoffkristallisation können auch in Mischungen
vorliegen.
Zur Verhinderung der Kristallisation des Wirkstoffs haben
sich besonders die obengenannten Butylphenole erwiesen.
Der Anteil dieser Phenolderivate beträgt im allgemeinen
mindestens 8,5 Gew.-%, insbesondere mindestens 9,5 Gew.-%,
die Obergrenze liegt gewöhnlich bei etwa 30 Gew.-%, bezogen
auf die Emulsion.
Die vorstehend genannten Gewichtsanteile der einzelnen
Komponenten ergeben in der Summe mit allen Komponenten und
mit dem Wasseranteil 100 Gew.-%.
Ein geeignetes Gemisch aus nichtionischem Tensid und
Kristallisation verhinderndem Phenolderivat besteht
beispielsweise aus 1 bis 9, insbesondere 4 bis 7 Gew.-Tl.
Tensid, z. B. mit 10 bis 60 Ethylenoxid-Einheiten
substituiertes Triglyceridgemisch (Fettsäurepolyglykolester),
und 9 bis 1, insbesondere 6 bis 3 Gew.-Tl. Phenolderivat,
z. B. Mono-, Di- und/oder Tri-butylphenol, wobei der
Butylrest ein n-Butyl, sek.-Butyl- oder tert.-Butyl-Rest
ist und diese Reste sich in o-, m- und/oder p-Stellung
befinden.
Weiterhin enthält die Emulsion gegebenenfalls die für
Wirkstoff-Formulierungen gebräuchlichen Hilfsstoffe in der
üblichen Menge, wie z. B. bei agrochemischer Formulierung
Verdicker, Farbstoffe, Konservierungsmittel,
Antischaummittel und/oder Kältestabilisatoren. Verdicker
dienen zur Erhöhung der Viskosität der Emulsion und sind
beispielsweise natürliche, lineare hochmolekulare
Polysaccharide, insbesondere Xanthan, welches im
wesentlichen aus den Monosacchariden Mannose und Glukose
und Glucuronsäuresalzen aufgebaut ist und ein
Molekulargewicht von etwa 2 Millionen aufweist, sowie
Aluminiumsilikate. Als Farbstoffe können Azofarbstoffe oder
Phthalocyanin-Farbstoffe eingesetzt werden. Als Beispiele
für Konservierungsmittel seien 2-Hydroxybiphenyl oder
Sorbinsäure, für Entschäumer Silikonöle genannt. Beispiele
für Kältestabilisatoren sind Polyglykole, Polyole, wie
Glycerin, Ethylenglykol und Propylenglykol, und Harnstoff.
Sie sind gegebenenfalls in einer Menge bis zu 10 Gew.-% in
der Emulsion vorhanden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen wäßrigen Emulsionen
erfolgt zweckmäßigerweise dadurch, daß man die Wasserphase
vorlegt und unter Rühren die organische Phase, bestehend aus
einer Mischung von organischen Lösungsmittel(n),
Tensid(en), Kristallisation verhinderndem Mittel und
Wirkstoffen, einträgt. Um eine gleichmäßige
Tröpfchenverteilung zu erzielen, wird die Mischung
zweckmäßigerweise starken Scherkräften ausgesetzt,
beispielsweise durch Vermahlen mit einer Kolloidmühle
(DE-A-33 19 796), einem statischen Mischer oder einem
Ultramixer (z. B. ®Ultraturax, Herst. IKA, Deutschland). Das
Vermischen kann in einem breiten Temperaturbereich, z. B.
zwischen 0 und 80, insbesondere 10 bis 60°C erfolgen. Das
Verfahren läßt sich somit auf einfache, schnelle und
kostengünstige Weise durchführen.
In der erhaltenen feinteiligen Mikroemulsion weisen
mindestens 50% der in Wasser verteilten Tröpfchen einen
Durchmesser 2 bis 3 µm auf.
Die Wirkstoff enthaltende Formulierung wird unverdünnt in
der so zubereiteten Form oder nach vorheriger Verdünnung
mit Wasser appliziert, beispielsweise durch Sprühen,
Spritzen oder Gießen. Die aufgebrachte Menge richtet sich
nach der Konzentration der Wirkstoffe und nach der
jeweiligen Indikation. Die Formulierung ist im
Temperaturbereich zwischen -10 und +50°C über mehrere
Monate lager- und anwendungsstabil, d. h. sie bleibt
chemisch und physikalisch unverändert und zeigt keinerlei
Kristallisationserscheinungen. Sie ist somit in
hervorragender Weise hochtemperaturbeständig und
kältestabil.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele 1 bis
6 näher erläutert, die Beispiele 7 bis 18 sind
Vergleichsbeispiele.
Der Wirkstoff (Prochloraz) wird unter Rühren bei
Raumtemperatur mit einem Gemisch aus ®Emulsogen EL 400
(ethoxyliertes Pflanzenöl, Herst. Hoechst) als
nichtionisches Tensid, ®Solvesso 200
(Methylnaphthalin-Fraktion, Herst. Esso) als organisches
Lösungsmittel und Mono-sek.-butylphenol als Kristallisation
verhindernde Verbindung versetzt. Die entstehende homogene
Lösung wird unter Rühren in Wasser gegeben, welches in
Beispiel 5 und 6 noch zusätzlich ®Kelzan (Herst. Kelco,
Xanthan) als Verdicker enthält.
Der Anteil des Verdickers in den Formulierungen der
Beispiele 5 und 6 beträgt jeweils 5 Gew.-%. In den
Beispielen und Vergleichsbeispielen wird einheitlich die
gleiche Menge Wirkstoff, nämlich 42,0 Gew.-% Prochloraz,
und die gleiche Menge nichtionisches Tensid, nämlich
6,2 Gew.-% ®Emulsogen EL 400, eingesetzt. Die Mengenanteile
für das Lösungsmittel und für das eingesetzte Phenolderivat
sind der Tabelle zu entnehmen. Sie sind in Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtemulsion angegeben, wobei der Anteil des
Wassers sich aus der Differenz von 100% und den
Gewichtsanteilen der anderen Komponenten ergibt.
Die Emulsionen werden 12 Wochen im Bereich von -5° bis 10°C
gelagert und ihre Stabilität, insbesondere ihre
Kristallbildung beobachtet. Um die Kristallbildung zu
beschleunigen, werden die Emulsionen mit
Wirkstoffkristallen angeimpft. Bei den erfindungsgemäßen
Formulierungen fallen keine Kristalle des Wirkstoffs aus.
Bei den Vergleichsbeispielen erfolgt bei den angeimpften
Emulsionen bei -5°C bereits nach 2 Wochen Kristallisation
des Wirkstoffs, bei 0°, 5° und 10°C ist spätestens nach 4
Wochen Kristallisation eingetreten. Bei den nicht
angeimpften Vergleichsmustern erfolgt bei -5°C nach 8
Wochen, bei 0°C nach 12 Wochen Kristallisation des
Wirkstoffs.
Obwohl in den Vergleichsbeispielen wesentlich mehr
organisches Lösungsmittel verwendet wird, sind diese
Emulsionen bei weitem nicht so lagerstabil wie die
Emulsionen der Erfindung, bei denen noch zusätzlich eine
wirksame Menge des Phenolderivats eingesetzt wird.
Claims (5)
1. Wäßrige Emulsion, insbesondere Öl-in-Wasser-Emulsion,
gekennzeichnet durch einen Gehalt von
0,1 bis 75 Gew.-% Prochloraz und gegebenenfalls weiteren
in Wasser wenig löslichen Wirkstoffen,
mindestens 3, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% eines
nichtionischen Tensids oder Tensidgemisches,
mindestens 8,5, insbesondere mindestens 9,5 Gew.-% eines
Phenolderivats, ausgewählt aus Verbindungen der Formel
R1-O=X,
in der R1 ein Benzolkern ist, der folgende Substituenten aufweist:
R1-O=X,
in der R1 ein Benzolkern ist, der folgende Substituenten aufweist:
- - 4-Hydroxyphenylen in p-Stellung,
- - ein bis drei (C1-C8)-Alkylgruppen in o-, m- und/oder p-Stellung,
- - eine (C6-C22)-Alkylgruppe in p-Stellung,
- - zwei (C3-C12)-Alkylgruppen in o- und p-Stellung,
- - ein bis drei alpha-Methylbenzyl-Reste oder alpha-Methyl- 4-methylbenzyl-Reste in o-, m- und/oder p-Stellung,
X gleich Wasserstoff, Alkali, Erdalkali oder NR3 ist,
wobei
R gleiche oder verschiedene Substituenten sind und
H und/oder (C1-C8)-Alkyl und/oder (C1-C8)-Hydroxyalkyl bedeutet,
mindestens 1, vorzugsweise 5-10 Gew.-% in Wasser wenig lösliches organisches Lösungmittel auf Basis von aromatischen Kohlenwasserstoffverbindungen und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, wobei die Summe der Komponenten einschließlich Wasser 100 Gew.-% beträgt.
R gleiche oder verschiedene Substituenten sind und
H und/oder (C1-C8)-Alkyl und/oder (C1-C8)-Hydroxyalkyl bedeutet,
mindestens 1, vorzugsweise 5-10 Gew.-% in Wasser wenig lösliches organisches Lösungmittel auf Basis von aromatischen Kohlenwasserstoffverbindungen und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, wobei die Summe der Komponenten einschließlich Wasser 100 Gew.-% beträgt.
2. Emulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das nichtionische Tensid
- 1. ethoxalkylierte Fettalkohole der Formel R-CH2-O-(CH2CH2O)xH,in der R eine (C7-C23)-Alkylgruppe und x eine Zahl von 10 bis 60 ist,
- 2. ein mit 10 bis 60 Ethylenoxid-Einheiten substituiertes Triglycerid bzw. Triglyceridgemisch, insbesondere ein ethoxyliertes pflanzliches Öl,
- 3. Propylenoxid-Ethylenoxid-Blockpolymere 4. mit wenigstens einer Alkylgruppe R1 mit 4 bis 15 C-Atomen in p-Stellung substituierte Phenoloxethylate der Formel R1-O-O-(CH2CH2O)nH,in der n eine Zahl von 4 bis 60 ist,
- 5. oder Mischungen dieser Tenside umfaßt.
3. Verfahren zur Herstellung der wäßrigen Emulsion nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in eine wäßrige
Phase eine in Wasser praktisch unlösliche Phase, umfassend
das organische Lösungsmittel, das nichtionische Tensid, das
Phenolderivat zur Verhinderung der Kristallisation und
Prochloraz, einrührt und homogen vermischt, wobei die
üblichen Zusatzstoffe je nach ihrer Löslichkeit vor dem
Vermischen in der wäßrigen Phase und/oder in der
wasserunlöslichen Phase vorhanden sind.
4. Verwendung der Emulsion nach Anspruch 1 zum
gleichmäßigen Verteilen von Prochloraz in geringen Mengen.
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