DE4107532A1 - Hochfeste amorphe legierung - Google Patents
Hochfeste amorphe legierungInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C45/00—Amorphous alloys
Description
Die Erfindung betrifft hochfeste amorphe Legierungen und
insbesondere Verbesserungen hochfester amorpher Legierungen
mit einer amorphen Phase, die ein vorherrschendes Metallele
ment, ein erstes additives Element, das aus wenigstens
einem seltenen Erdelement besteht, und ein zweites additi
ves Element, das aus wenigstens einem von den seltenen
Erdelementen verschiedenen Element besteht, enthält.
Es sind verschiedene herkömmliche amorphe Al-Legierungen
dieser Art bekannt, wie sie in der japanischen Patent-
Offenlegungsschrift Nr. 47 831/89 beschrieben sind. Alle
diese amorphen Legierungen werden bei der Bildung einer
einzigen Phase angestrebt, um eine Verbesserung der Festig
keit zu unterstützen.
Jedoch leiden bekannte amorphe Legierungen an folgendem
Problem: wenn aufgrund von Herstellungsbedingungen eine
kristalline Phase teilweise enthalten ist, aber wie bei
bisher bekannten amorphen Legierungen eine einzelne amorphe
Phase gebildet werden soll, kann die daraus resultierende
gesamte Legierung aufgrund des Auftretens derartiger
kristalliner Phasen eine verminderte Festigkeit und Stärke
haben.
Ziel der Erfindung ist es daher, eine amorphe Legierung der
eingangs genannten Art anzugeben, bei der die in der Matrix
enthaltene kristalline Phase aus einer amorphen Phase
besteht, wobei der Gehalt eines vorherrschenden Metallele
ments in der kristallinen Phase und der Verhältniswert (der
von einer Beziehung mit dem Gehalt eines zweiten additiven
Elements abhängt) eines seltenen Erdelements gesteuert
sind, wodurch eine Verminderung der Festigkeit der gesamten
Legierung verhindert wird und eine Erhöhung der Festigkeit
über die einer amorphen einphasigen Legierung hinaus
ermöglicht.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist in einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung eine hochfeste amorphe Legierung
vorgesehen mit einer amorphen Phase, die ein vor
herrschendes Metallelement, ein erstes additives Element,
das aus wenigstens einem seltenen Erdelelement besteht, und
ein zweites additives Element, das aus wenigstens einem
von den seltenen Erdelementen verschiedenen Element be
steht, enthält und eine Matrix bildet, und mit einer kri
stallinen Phase, die das vorherrschende Metallelement und
die ersten und zweiten additiven Elemente enthält und in
der amorphen Phase homogen dispergiert ist, wobei die
ersten und zweiten additiven Elemente in einer übersättig
ten festen Lösung vorliegen. Der Gehalt des vorherrschenden
Metallelements in der kristallinen Phase ist in einem
Bereich von wenigstens 85 Atomprozent bis höchstens 99,8
Atomprozent eingestellt, wobei ein Verhältniswert CR des
seltenen Erdelements in der kristallinen Phase definiert
ist als
CR= a / a + b
wobei a den Gehalt in Atomprozent eines seltenen
Erdelements darstellt, das das erste additive Element ist,
und b den Gehalt in Atomprozent eines des additiven Ele
ments darstellt, und wobei der Verhältniswert CR des selten
en Erdelements 0,5 oder weniger ist.
Wenn der Gehalt des vorherrschenden Metallelements in der
kristallinen Phase in der amorphen Phase dispergiert ist
und die Matrix und der Verhältniswert des seltenen
Erdelements in der genannten Weise gesteuert sind, so ist
es möglich, die Festigkeit der gesamten amorphen Legierung
zu erhöhen und die heiße plastische Bearbeitbarkeit einer
solchen Legierung zu verbessern.
Wenn jedoch der Gehalt des voherrschenden Metallelements
geringer als 85 Atomprozent ist, so besteht die Neigung,
daß sich bei der Herstellung der amorphen Legierung in der
kristallinen Phase Verbindungen bilden, und jede dieser
Verbindungen neigt dazu allein aufzutreten, was eine Ver
sprödung der gesamten resultierenden amorphen Legierung zur
Folge hat. Wenn andererseits der Gehalt 99,8 Atomprozent
überschreitet, so ist es schwierig, bei einer normalen
Kühlrate eine Mischung aus einer amorphen Phase und einer
kristallinen Phase zu erhalten. Wenn die Kühlrate signifi
kant erhöht wird, so wird die Massenproduktivität erheblich
beeinträchtigt. Darüber hinaus besteht auch ein Problem
einer beeinträchtigten Wärmebeständigkeit der amorphen
Legierung selbst. Der hierin verwendete Begriff
"vorherrschendes Metallelement" bezieht sich in der be
vorzugten Ausführung auf Al und Mg.
Ein seltenes Erdelement ist ein Element, das zum Erreichen
der Nichtkristallisierung, d. h. zur Bildung einer amorphen
Phase, benötigt wird. Wenn aber das seltene Erdelement mit
einem Gehalt von mehr als einem bestimmten Gehalt in einem
Kristallgitter des die kristalline Phase bildenden vor
herrschenden Metallements enthalten ist, so wird die Git
terkonstante des Kristallgitters erhöht, was eine Ver
sprödung der amorphen Legierung zur Folge hat.
Aus diesem Grund ist der Verhältniswert des seltenen
Erdelements in der kristallinen Phase bei 0,5 oder weniger
eingestellt. Durch Einstellen des Verhältniswerts in dieser
Weise ist es möglich, eine Gitterkonstante des Kristallgit
ters annähernd der eines reinen vorherrschenden Metallele
ments zu erhalten.
Bei einer derartigen Ausbildung ist eine relativ weiche
kristalline Phase in einer amorphen Phase mit einer höheren
Härte dispergiert. Dadurch wird angenommen, daß die Fest
igkeit der gesamten amorphen Legierung verbessert wird,
weil die kristalline Phase die Spannung an einer Grenz
fläche zwischen der kristallinen Phase und der amorphen
Phase absorbiert.
Diese und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden beim Lesen der folgenden Beschreibung der
bevorzugten Ausführungen in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen ersichtlich.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Vorrichtung
zum Erzeugen einer amorphen Legierung;
Fig. 2 zeigt ein Diagramm eines Röntgenbeugungsbilds für
eine amorphe einphasige Al-Legierung,;
Fig. 3 zeigt ein Diagramm eines Röntgenbeugungsbilds für
eine amorphe Al-Legierung, die eine kristalline
Phase mit einem Gehalt von 9 Volumenprozent enthält;
Fig. 4 zeigt ein Diagramm eines Röntgenbeugungsbilds für
eine amorphe Al-Legierung, die eine kristalline Pha
se mit einem Gehalt von 29 Volumenprozent enthält;
Fig. 5 zeigt ein Diagramm eines Röntgenbeugungsbilds für
eine amorphe Al-Legierung, die eine kristalline Pha
se mit einem Gehalt von 37 Volumenprozent enthält;
Fig. 6 zeigt einen Graph zur Darstellung einer Beziehung
zwischen dem Gehalt einer kristallinen Phase in
einer amorphen Al-Legierung und der Zugfestigkeit;
Fig. 7 zeigt einen Graph zur Darstellung einer Beziehung
zwischen dem Y-Verhältniswerts CR und der
Gitterkonstante,;
Fig. 8 zeigt einen Graph zur Darstellung einer Beziehung
zwischen dem Y-Verhältniswert CR und der
Zugfestigkeit;
Fig. 9 zeigt einen Graph zur Darstellung einer Beziehung
zwischen dem Y-Verhältniswert CR und dem
Elastizitätsmodul;
Fig. 10 zeigt einen Graph zur Darstellung einer Beziehung
zwischen dem Y-Gehalt und der Gitterkonstante;
Fig. 11 zeigt eine Thermokurve einer Differentialthermo
analyse für eine amorphe einphasige Al-Legierung;
Fig. 12 zeigt eine Thermokurve einer Differentialthermo
analyse für eine amorphe Al-Legierung, die eine
kristalline Phase mit einem Gehalt von
26 Volumenprozent enthält; und
Fig. 13 zeigt eine Thermokurve einer Differentialthermo
analyse für eine amorphe Al-Legierung, die eine
kristalline Phase mit einem Gehalt von
37 Volumenprozent enthält.
Fig. 1 stellt schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung
amorpher Legierung unter Verwendung eines Einzel-Rollen
verfahrens dar. Die Vorrichtung umfaßt eine Kühlrolle 1,
hergestellt aus reinem Kupfer und geeignet zur Drehung im
Uhrzeigersinn gemäß Fig. 1, eine oberhalb der Kühlrolle 1
fest angebrachte Quarzdüse 2, deren Auslaß zu einer äußeren
Umfangsfläche der Kühlrolle 1 benachbart angeordnet ist,
und eine Hochfrequenzheizspule 3, die ein unteres Ende der
Düse 2 umgibt. Der Durchmesser der Kühlrolle 1 ist bei 200 mm
eingestellt und der Bohrungsdurchmesser der Düse 2 ist
am Auslaß bei 0,3 mm eingestellt. Der Spalt zwischen dem
Auslaß und der äußeren Umfangsfläche der Kühlrolle 1 ist
bei 0,3 mm eingestellt.
Zur Herstellung einer amorphen Al-Legierung als eine amor
phe Legierung wird eine geschmolzene Legierung m, die ein
aus Al bestehendes vorherrschendes Metallelement, ein aus
wenigstens einem seltenen Erdelement bestehendes erstes ad
ditives Element und ein aus wenigstens einem von den selten
en Erdelementen verschiedenes zweites additives Element ent
hält, aus dem Auslaß der Düse 2 auf die äußere
Umfangsfläche der Kühlrolle 1 unter einem Druck von Argon
gas (z. B. 0,4 kg/cm2) ausgestoßen und auf der äußeren
Umfangsfläche der Rolle 1 von zwischen der Düse 2 und der
Kühlrolle 1 ausgebreitet, wenn die Kühlrolle 1 gedreht
wird. Somit wird sie in eine dünne Bandform gezogen und
gleichzeitig abgeschreckt, wodurch eine amorphe Al-Legie
rung erzeugt wird.
Wenn in diesem Fall die Drehzahl der Kühlrolle 1 unter eine
Geschwindigkeit reduziert wird, die eine amorphe einphasige
Al-Legierung bildet (d.h. eine Legierung mit einer Volumen
fraktion einer amorphen Phase von 100%), und dadurch eine
reduzierte Kühlrate für die geschmolzene Legierung vor
gesehen wird, so wird in dem geschmolzenen Metall eine
kristalline Phase erzeugt.
Die Verwendung eines solchen Verfahrens sieht eine hoch
feste amorphe Al-Legierung vor, die eine amorphe Phase, die
ein vorherrschendes Metallelement und erste und zweite addi
tive Elemente enthält und eine Matrix bildet, und eine
feinkristalline Phase, die das vorherrschende Metallelement
und die ersten und zweiten additiven Elemente enthält und
in der amorphen Phase homogen dispergiert ist, wobei die
ersten und zweiten additiven Elemente in einer übersättig
ten festen Lösung vorliegen.
Der Gehalt von Al als dem vorherrschenden Metallelement in
der kristallinen Phase ist in einem Bereich von wenigstens
85 Atomprozent bis höchstens 99,8 Atomprozent eingestellt.
Wenn jedoch der Al-Gehalt weniger als 85 Atomprozent ist,
besteht bei der Herstellung der amorphen Al-Legierung die
Neigung, daß Verbindungen (wie etwa Al3Y, Al3Ni, AlNimYn
usw.) in der kristallinen Phase entstehen. Jede derartige
Verbindung neigt dazu, allein aufzutreten mit dem Ergebnis
einer Versprödung der gesamten amorphen Al-Legierung. Wenn
auf der andere Seite der Al-Gehalt 99,8 Atomprozent über
schreitet, so ist es schwierig, bei einer normalen Kühlrate
ein Gemisch aus einer amorphen Phase und einer kristallinen
Phase zu erzeugen. Wenn die Kühlrate signifikant angehoben
wird, so wird die Massenherstellung erheblich herabgesetzt.
Darüber hinaus ist die Wärmebeständigkeit der erhaltenen
amorphen Al-Legierung selbst herabgesetzt.
Ein Beispiel seltener Erdelemente, das als das wenigstens
eine erste additive Element verwendbar ist, ist wenigstens
ein aus der Gruppe bestehend aus Y, La, Ce, Sm, Nd, und Md
(Misch-Metall bzw. Auermetall) ausgewähltes Element, und
deren Gehalt ist in einem Bereich von wenigstens 0,1 Atom
prozent bis höchstens 5 Atomprozent eingestellt. Wenn der
Gehalt der seltenen Erdelemente weniger als 0,1 Atomprozent
ist, so ist es unmöglich, ein Gemisch von amorphen und
kristallinen Phasen zu erzeugen. Wenn auf der anderen Seite
der Gehalt 5 Atomprozent überschreitet, so ist die er
haltenene kristalline Phase spröde und als Ergebnis ist die
amorphe Al-Legierung selbst spröde.
Ein Beispiel des verwendbaren zweiten additiven Elements
ist wenigstens ein aus der Gruppe bestehend aus Ni, Fe und
Co ausgewähltes Element, und dessen Gehalt ist in einem
Bereich von höchstens 10 Atomprozent eingestellt. Wenn der
Gehalt des zweiten additiven Elements 10 Atomprozent über
schreitet, so besteht die Neigung, daß in der erhaltenen
kristallinen Phase Verbindungen auftreten, und die Bildungs
fähigkeit der amorphen Phase für die gesamte Legierung wird
durch eine Wechselbeziehung mit dem Gehalt des seltenen
Erdelements verringert. Die untere Grenze des Anteils des
zweiten additiven Elements ist bevorzugt 5 Atomprozent.
Jeder Gehalt von weniger als 5 Atomprozent des zweiten
additiven Elements resultiert während der Herstellung in
unerwünschten Zuständen.
Bevorzugt sind die Gehalte des vorherrschenden Metallele
ments und der ersten und zweiten additiven Elemente in der
amorphen Phase, die eine Matrix ist, mehr als diejenigen in
der kristallinen Phase. Wenn dieses Verhältnis der Gehalte
umgekehrt wird, besteht die Neigung, daß in der kristal
linen Phase Verbindungen auftreten, die eine Versprödung
der gesamten Legierung bewirken. Unter Verwendung des oben
beschriebenen Verfahrens mit variierten Drehzahlen der Kühl
rolle 1 werden amorphe Al-Legierungssorten A bis D mit
Al89Y5Ni6 erzeugt (worin die verschiedenen Werte Atom
prozent darstellen, was für jede der Legierungssorten zu
trifft). Das Verhältnis zwischen der Drehzahl der Kühlrolle
1 und dem Gehalt der kristallinen Phase wurde untersucht,
wodurch sich die in der nachfolgenden Tabelle angegebenen
Werte ergaben. Die Kristallstruktur der kristallinen Phase
war aufgrund des Al vom fcc-Typ (kubisch flächenzentrierte
Struktur) und der durchschnittliche Durchmesser der kri
stallinen Phase wer in einem Bereich von wenigstens 300 Å
bis höchstens 800 Å.
Fig. 2 bis 5 zeigen Diagramme von Röntgenbeugungsbildern
der amorphen Al-Legierungen A bis D. Die Gegenkathode der
zur Messung verwendeten Röntgenröhre war Cu. Es wurde Kα-
Strahlung verwendet.
Die amorphe Al-Legierung A ist wegen der schnelleren Kühl
geschwindigkeit eine amorphe einphasige Al-Legierung. In
Fig. 2 erkennt man ein Halobild, das keinen steilen Peak
aufweist und für die amorphe Phase typisch ist.
Die amorphe Legierung B wurde mit einer um 1000 UpM
geringeren Kühlrate hergestellt als die Legierung A. Bei
der amorphen Legierung B hat ein Peak p1 auf als ein
Ergebnis des Auftretens einer leichten kristallinen Phase,
wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Dieser Peak p1 ent
spricht einer (111) Ebene des fcc.
Die amorphe Al-Legierung C wurde mit der halben Kühlrate
hergestellt, mit der die Legierung A hergestellt wurde, und
etwa 30% der gesamten amorphen Al-Legierung war eine
kristalline Phase. Hierdurch treten ein höherer Peak p1 und
niedrigere Peaks p2 bis p4 auf als ein Ergebnis des Auf
tretens einer kristallinen Phase, wie dies in Fig. 4 dar
gestellt ist. Von diesen Peaks p2 bis p4 entspricht der
Peak p2 einer (200) Ebene des fcc; der Peak p3 entspricht
eine (220) Ebene des fcc und der Peak p4 entspricht einer
(311) Ebene des fcc.
Die amorphe Al-Legierung D wurde mit einer noch geringeren
Kühlrate als der der Legierung C hergestellt, und etwa 40%
der gesamten amorphen Al-Legierung war in einer kristal
linen Phase. Hierdurch traten höhere Peaks p1 und p2 und
niedrigere Peaks p3 und p4 auf als Ergebnis des Auftretens
einer kristallinen Phase, wie dies in Fig. 5 dargestellt
ist.
Fig. 6 zeigt eine Beziehung zwischen dem Gehalt einer kri
stallinen Phase und der Zugfestigkeit bei jeder der drei
amorphen Al-Legierungen. In Fig. 6 entspricht eine Linie x1
der oben beschriebenen Al89Y5Ni6-Legierung, eine Linie x2
entspricht einer Al88Y2Ni10-Legierung und eine Linie x3
entspricht einer Al90Y6Ni4-Legierung.
Wie aus Fig. 6 ersichtlich, ist die Festigkeit jeder Legier
ung erhöht, wenn der Gehalt der kristallinen Phase im
Vergleich mit einer amorphen Einzel-Phase erhöht ist (der
Gehalt der kristallinen Phase =0). Deswegen ist der Gehalt
der kristallinen Phase bevorzugt in einem Bereich von wenig
stens 5 Volumenprozent bis höchstens 40 Volumenprozent.
In diesem Fall bei den durch die Linien x1 und x2 an
gezeigten Al89Y5Ni6- und Al88Y2Ni10-Legierungen beginnt
eine Versprödung nahe einem kristallinen Phasenanteil von
40 Volumenprozent. Andererseits beginnt bei der Legierung
Al90Y6Ni4, die durch die Linie x3 angezeigt ist, eine
Versprödung nahe einem kristallinen Phasengehalt von 20
Volumenprozent, und daher ist diese Legierung in der Zu
sammensetzung nicht in der vorliegenden Erfindung
enthalten.
Der durchschnittliche Durchmesser der kristallinen Phase
ist bevorzugt in einem Bereich von wenigstens 300 Å bis
höchstens 800 Å eingestellt. Wenn der durchschnittliche
Durchmesser geringer als 300 Å ist, ist die Bedeutung des
Auftretens der kristallinen Phase verloren. Wenn der durch
schnittliche Durchmesser 800 Å überschreitet, ist die Stabi
lisierung der kristallinen Phase nicht erreicht und eine
homogene Verteilung unmöglich, mit dem Ergebnis einer ver
ringerten Festigkeit der gesamten amorphen Al-Legierung.
Das seltene Erdelement ist ein Element, das zum Erreichen
einer Nichtkristallisierung oder Bildung einer amorphen Pha
se benötigt wird. Wenn jedoch ein seltenes Erdelement in
einer Menge von mehr als einer bestimmten Menge in einem
Kristallgitter (fcc) von eine kristalline Phase bilden dem
Al aufgenommen ist, steigt die Gitterkonstante (α= 4,05 Å)
des Kristallgitters an, mit dem Ergebnis einer Versprödung
der amorphen Legierung, weil das seltene Erdelement einen
relativ großen Atomradius hat (z. B. Y hat einen Radius von
1,8 Å).
Wenn der Verhältniswert CR der seltenen Erdelementkompo
nente in der kristallinen Phase definiert ist als
CR = a/a + b
wobei a den Gehalt in Atomprozent des seltenen Erdelements
darstellt und b den Gehalt in Atomprozent des zweiten
additiven Elements darstellt, so ist der Verhältniswert CR
der seltenen Erdelementkomponente bei 0,5 oder weniger ein
gestellt.
Durch Einstellen des Verhältniswerts CR der seltenen Erd
elementkomponente in der kristallinen Phase in der be
schriebenen Weise ist es möglich, eine Gitterkonstante des
Kristallgitters angenähert der von reinem Al zu erzeugen.
Eine derartige Konfiguration resultiert in einer relativ
weichen kristallinen Phase, die in einer amorphen Phase mit
größerer Härte dispergiert ist. Es wird daher angenommen,
daß die gesamte amorphe Legierung eine verbesserte Festig
keit hat, weil die kristalline Phase in einer Grenzfläche
zwischen der kristallinen Phase und der amorphen Phase die
Belastung absorbiert.
Fig. 7 bis 9 zeigen Beziehungen zwischen dem Verhältnis
wert CR (a/a+b, wobei a einen Y-Gehalt und b) einen Ni-
Gehalt darstellt) von Y in einer auf Al-Y-Ni basierenden
amorphen Legierung mit einem kristallinen Phasenanteil von
20 Volumenprozent und der Gitterkonstante eines Kristall
gitters in einer kristallinen Phase, der Zugfestigkeit be
ziehungsweise dem Elastiziätsmodul (Young′s Modul).
Wie aus Fig. 7 ersichtlich, ist es durch Einstellen des
Verhältniswerts CR von Y bei nicht größer als 0,5 möglich,
eine Gitterkonstante angenähert der von reinem Al (4,05 Å)
vorzusehen.
Zusätzlich kann, wie aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich,
die Zugfestigkeit und das Elastizitätsmodul bei höheren
Werten erhalten werden, und zwar durch Einstellen des Ver
hältniswerts CR von Y bei nicht mehr als 0,5.
Aus der oben beschriebenen Beziehung a / a + b 0,5 wird
eine Beziehung a b erhalten. Dies bedeutet, daß der
Gehalt eines teuren seltenen Erdelements wie eta Y, La und
Ce usw. reduziert werden kann, was die Kosten einer amor
phen Al-Legierung deutlich reduziert.
Fig. 10 zeigt die Beziehung zischen dem Y-Gehalt und der
Gitterkonstante eines Kristallgitters in einer kristallinen
Phase bei jeder auf Al100-xYy basierenden amorphen
Legierung (angezeigt durch eine Linie y1) und einer auf
Al98-xYxNi2 basierenden amorphen Legierung (angezeigt durch
eine Linie y2), wenn die Gehalte der kristallinen Phase in
einem Bereich von 5 bis 40 Volumenprozent eingestellt sind.
Aus den Linien y1 und y2 in Fig. 10 ist ersichtlich, daß die
Gitterkonstante im wesentlichen konstant ist, wenn der Y-
Gehalt gleich oder kleiner als 2 Atomprozent ist, jedoch
steigt die Gitterkonstante an, wenn der Y-Gehalt 2 Prozent
des Atomgewichts überschreitet.
Daher ist bei den auf Al98-xYxNi2 basierenden amorphen
Legierungen der Y-Gehalt in einem Bereich von wenigstens
0,5 Atomprozent bis höchstene 2 Atomprozent eingestellt, um
die Festigkeit sicherzustellen.
Fig. 11 bis 13 zeigen Thermokurven der Differentialther
moanalyse für drei Al89Y5Ni6 Legierungen, welche amorphe
Al-Legierungen sind. Fig. 11 entspricht der Legierung mit
einer einzelnen amorphen Phase, Fig. 12 entspricht der Legie
rung mit einem kristallinen Phasenanteil von 26 Volumenpro
zent und Fig. 13 entspricht der Legierung mit einem kristal
linen Phasenanteil von 37 Volumenprozent.
Die Kristallisationstemperatur Tx der amorphen einphasigen
Al-Legierung nach Fig. 11 ist 89°C, neigt jedoch zu graduel
lem Anstieg, wenn der kristalline Phasenanteil erhöht wird.
Aus diesem Grund ist die Kristallisationstemperatur Tx der
amorphen Al-Legierung nach Fig. 12 auf 99°C angehoben, und
die Kristallinsationstemperatur Tx der amorphen Al-Legie
rung nach Fig. 13 ist auf 109°C angehoben.
Aus einem Vergleich der Wärmeerzeugungswerte nach dem Über
schreiten der Heiztemperatur über die Kristallisationstem
peratur Tx, d. h. der Höhe der Peaks, kann zusätzlich
gesehen werden, daß die Höhe der Peaks für die amorphe
einphasige Al-Legierung von Fig. 11 die höchste ist, und
die Höhe des Peaks wird verringert mit der Erhöhung des
kristallinen Phasengehalts. Dies bedeutet, daß die Menge
der durch Kristallisation erzeugten kristallinen Phase
geringer ist.
Wenn somit ein Material aus einer amorphen Al-Legierung mit
einer thermischen Charakteristik nach den Fig. 12 und 13
gebildet wurde und ein solches Material einer heißplasti
schen Bearbeitung, z. B. einer Heißextruktion unterworfen
wird, so ist die thermische Steuerung für das Material
relativ einfach.
Es sollte bemerkt werden, daß eine kristalline Phase auf
tritt, auch wenn eine amorphe einphasige Al-Legierung einer
thermischen Behandlung unterworfen wird. Jedoch ist die
kristalline Phase in diesem Fall wegen der erhöhten Wachs
tumsrate der kristallinen Partikel zusammengewachsen. Zu
sätzlich sind die Zähigkeit und Festigkeit im Vergleich zu
denen der erfindungsgemäßen amorphen Al-Legierung redu
ziert, weil die Dispersion heterogen ist und darüber hinaus
eine Segregation der kristallinen Phase erzeugt wird. Es
ist verständlich, daß amorphe Mg-Legierungen, die als vor
herrschendes Metallelement eher Mg als Al enthalten, ebenso
im Rahmen der Erfindung enthalten sind.
Claims (7)
1. Hochfeste amorphe Legierung mit einer amorphen Phase,
die ein vorherrschendes Metallelement, ein erstes additives
Element, das aus wenigstens einem seltenen Erdelement
besteht, und ein zweites additives Element, das aus wenig
stens einem von den seltenen Erdelementen verschiedenen
Element besteht, enthält und eine Matrix bildet,
gekennzeichnet durch eine kristalline Phase, die von dem
vorherrschenden Metallelement und die ersten und zweiten
additiven Elemente enthält und in der amorphen Phase homo
gen dispergiert ist, wobei die ersten und zweiten additiven
Elemente in einer übersättigten festen Lösung vorliegen,
worin der Gehalt des vorherrschenden Metallelements in der
kristallinen Phase in einem Bereich von wenigstens 85 Atomprozent
bis höchstens 99,8 Atomprozent eingestellt ist, ein Verhältnis
wert CR des seltenen Erdelements in der kristallinen Phase
definiert ist als
CR = a/a+bworin a einen Gehalt in Atomprozent eines seltenen Erd
elements darstellt, das das erste additive Element ist, und
b einen Gehalt in Atomprozent des zweiten additiven Ele
ments darstellt und der Verhältniswert CR des seltenen
Erdelements nicht größer als 0,5 eingestellt ist.
2. Hochfeste amorphe Legierung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das seltene Erdelement als das erste
additive Element wenigstens ein aus einer aus Y, La, Ce,
Sm, Nd und Md (Misch-Metall bzw. Auermetall) bestehenden
Gruppe ausgewähltes Element ist mit einem Gehalt von 0,1
Atomprozent bis höchstens 5 Atomprozent.
3. Hochfeste amorphe Legierung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite additive Element wenigstens
ein aus einer aus Ni, Fe und Co bestehenden Gruppe aus
gewähltes Element ist mit einem Gehalt von nicht mehr als
10 Atomprozent.
4. Hochfeste amorphe Legierung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite additive Element wenigstens
ein aus einer aus Ni, Fe und Co bestehenden Gruppe aus
gewähltes Element ist mit einem Gehalt von nicht mehr als
10 Atomprozent.
5. Hochfeste amorphe Legierung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der kristallinen
Phase in einem Bereich von wenigstens 5 Volumenprozent bis
höchstens 40 Volumenprozent eingestellt ist.
6. Hochfeste amorphe Legierung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der durchschnittliche Durch
messer der kristallinen Phase in einem Bereich von wenig
stens 300 Å bis höchstens 800 Å eingestellt ist.
7. Hochfeste amorphe Legierung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der durchschnittliche Durchmesser der
kristallinen Phase in einem Bereich von wenigstens 300 Å
bis höchstens 800 Å eingestellt ist.
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