DE4106505C2 - Überspannung-Schutzgerät für hausübergreifende Datenleitungen - Google Patents
Überspannung-Schutzgerät für hausübergreifende DatenleitungenInfo
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- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/04—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection responsive to excess voltage
- H02H9/06—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection responsive to excess voltage using spark-gap arresters
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Schutzgerät der im Oberbegriff des
Anspruches angegebenen Art. Damit soll die hausinterne Verkabelung und
die daran angeschlossenen Endgeräte gegen von außen kommende
Überspannungen geschützt sein. Solche Überspannungen können durch
natürliche Blitzeinschläge, aber auch durch technisch hervorgerufene
Störungen entstehen. Hauseingangsseitig ist ein schirmendes, elektrisch
leitendes Gehäuse angeordnet, das nachfolgend kurz "Schirmgehäuse"
bezeichnet werden soll und das mit Durchführungen für die externen
und internen Datenkabel, wie PG-Verschraubungen, versehen ist. Das
Gehäuse ist mit einem hausinternen Erdleiter verbunden, z. B. mit
der örtlichen Potentialausgleichsschiene. Die zwischen zwei voneinander
entfernten Gebäuden verlaufenden externen Datenleitungen des externen
Kabels sind natürlich geschirmt verlegt.
Bei dem bekannten Schutzgerät dieser Art (Sonderdruck "Elektrotechnik",
H. 12/88 bis 2/89, S. 11, Bild 22a) befinden sich im Gehäuse alle Überspannungsschutzelemente,
nämlich ein sogenannter Grob- und Feinschutz
zwischen denen ein Entkopplungsglied in die eine Datenleitung des
Kabels geschaltet ist. Das Entkopplungsglied ist zum Zünden des
als Grobschutz dienenden Gasableiters erforderlich. Die beiden Schirmenden
des externen Kabels werden jeweils an dem im Haus vorhandenen Erdleiter
angeschlossen, was zweckmäßigerweise auch innerhalb der beidseitigen
Schirmgehäuse vollzogen wird. Zwischen den beiden Erdleitern zweier
Gebäude kommt es häufig zu Potentialunterschieden. Das hat Ausgleichsströ
me zur Folge, die über den externen Schirm fließen. Solche Ausgleichsströ
me können den Kabelschirm durch Korrosion zerstören. Ferner stören
sie über Einkoppelungen den Datenverkehr. Es reicht dabei nicht
aus, den Erdanschluß an einem Schirmende offen zu lassen, weil dann
das Kabel strahlt und zu Funkstörungen führt. Die Anlage ist dann
nicht mehr abhörsicher. Um eine abhörsichere und von außen störsichere
Anlage zu erhalten, sah man sich daher bisher genötigt, beide Schirmenden
auf den Erdleiter aufzulegen und die damit verbundenen Nachteile
in Kauf zu nehmen.
Bei einer Trennfunkenstrecke, welche die Stahlarmierung eines Betonfundaments
mit einem im Erdreich verlegten feuerverzinkten Stahlringerder
verbindet, kann es zu einer dauernden Spannung zwischen den beiden
Erdungsanlagen kommen (Peter Hasse, "Überspannungsschutz von Niederspannungsanlagen",
1987, Seite 68). Dies ergibt sich aufgrund unterschiedlicher
elektrolytischer Potentiale. Im Normalbetrieb werden die Anlagen
getrennt gehalten, damit kein zerstörenderr Korrosionsstrom fließen
konnte.
Schließlich ist es beim U-Bahnbau bekannt, zur Streustromminderung
die Tunnelarmierung elektrisch leitend durchzuverbinden und zusätzliche
Potentialleiterkabel parallel zur Armierung zu schalten (Dokumentation
"U-Bahn für München", Seite 109 und 128). Es soll eine Streustromkorrosion
an den Austrittsstellen vermieden werden, die andernfalls
durch Materialabtragung zerstört wirkt. Dazu ist zwischen Bahnerde und
Tunnelerde ein zeitabhängiger Kurzschluß vorgesehen. Aus diesem Stand der
Technik ist eine Problemstellung betreffend die Abhörsicherheit oder
die Störsicherheit von außen nicht entnehmbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zuverlässiges Überspannungs-
Schutzgerät der im Oberbegriff des Anspruches 1 angeführten Art zu
entwickeln, das abhörsicher ist und sich von außen durch Störsicherheit
auszeichnet. Dies wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruches angeführten Maßnahmen erreicht, denen folgende besondere
Bedeutung zukommt.
Die Brücke zwischen dem Schirmende und dem hauseigenen Erdleiter wird
dann aufgetrennt, wenn durch Messung vor Ort ein Spannungsunterschied
zwischen den beiden Schirmenden festgestellt wird. Damit sind
Ausgleichsströme unterbrochen, die andernfalls durch den Spannungsunterschied
im Schirm fließen würden. Damit ist eine Zerstörung des Kabelschirms
ausgeschlossen. Dann wird aber die parallel zur aufgetrennten
Brücke geschaltete besondere Schutzschaltung wirksam. Sie sorgt dafür,
daß sowohl ein Überschlag als auch und ein hochfrequentes Abstrahlen
des Kabelschirms vermieden werden, was in der nachfolgenden Beschreibung
eingehend erläutert wird.
Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung. In der Zeichnung
ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den Aufbau des Überspannungsschutzes zwischen
zwei durch eine Datenleitung miteinander verbundene Gebäude
und
Fig. 2 schematisch den Verlauf der Datenleitung innerhalb eines Gebäudes.
Die in Fig. 1 gezeigte Überspannungs-Schutzschaltung beschreibt die
Verhältnisse zwischen hausübergreifenden Datenleitungen, bestehend
aus einem externen Datenkabel 11, das zwischen den beiden Gebäuden
10, 10′ verläuft, um dort die internen LAN-Netze gemäß Fig. 2 zu
betreiben. Dieses externe Kabel 11 umfaßt zunächst Datenleitungen,
von denen in den Zeichnungen nur zwei gezeigt und mit 12, 13 bezeichnet
sind. Die Datenleitungen 12, 13 sind nach außen von einem Kabelschirm
14 geschützt. Das externe Datenkabel 11 endet in den beiden Häusern
10, 10′ jeweils in einem geschirmten, elektrisch leitenden Gehäuse
20 bzw. 20′, das deshalb als "Schirmgehäuse" bezeichnet werden kann,
wo sich entsprechende Durchführungen und Kabelanschlüsse befinden.
Dies gilt auch für das Ende des zugehörigen internen Datenkabels
31 bzw. 31′. Für diese Anschlüsse ist im Gehäuse 20 eine Leiterplatte
mit verschiedenen, teilweise noch näher zu beschreibenden Bauelementen
vorgesehen, an welchen die jeweiligen Datenleitungen 12, 32 bzw.
13, 33 und Schirme 14, 34 des externen und internen Datenkabels
11, 31 angreifen. Das jeweilige Schirmgehäuse 20, 20′ ist an den hauseigenen
Erdleiter 21, 21′ angeschlossen, der zu der jeweils vorhandenen
Erdungsschiene 22, 22′ führt. Die
Erdungsschiene 22, 22 ist in Abhängigkeit von den jeweiligen örtlichen
Verhältnissen einem Erdungswiderstand 23 bzw. 23′ ausgesetzt, zwischen
denen es zu einem Potentialunterschied kommen kann.
In den abgeschirmten Schirmgehäusen 20, 20′ befinden sich zunächst
Überspannungsschutzelemente 24 bis 27, die im vorliegenden Fall in
besonderer Weise ausgebildet sind, wie noch näher beschrieben wird. Sie
sind zwischen die jeweilige Datenleitung 32, 33 des internen Kabels 31, 31′
und den hauseigenen Erdleiter 21 geschaltet. Außerdem ist jedes der beiden
Schirmenden 15, 15′ vom externen Datenkabel 11 über mindestens je eine
Brücke 16, 16′ mit dem Erdleiter 21, 21′ verbunden, wobei diese Brücke
nur ein Bestandteil einer besonderen Schutzschaltung 19, 19′ ist. Parallel
zu der Brücke 16 bzw. 16′ sind nämlich jeweils mindestens ein spannungs
fester Kondensator 18, 18′ und mindestens ein Gasableiter 17, 17′ angeord
net, die ebenfalls das zugehörige Schirmende 15, 15′ mit dem Erdleiter 21,
21′ verbinden.
Durch unterschiedlichen Erdungswiderstand 23, 23′ kommt es in der Praxis
häufig zu einem unterschiedlichen Spannungsabfall U1, U2, so daß zwischen
den beiden Erdleitern 21, 21′ und damit zwischen den Schirmenden 15, 15′
ein Potentialunterschied entsteht. So kann z. B. der Erdungswiderstand 23′
am einen Schirmende 15′ bei 4 Ω liegen, während der Widerstand am
anderen Schirmende 15 nur einen Wert von 2 Ω aufweist. Dieser Spannungs
unterschied würde normalerweise zu Ausgleichsströmen über den externen
Schirm 14 führen, die zu dessen Zerstörung führen könnten. Dieser Strom
ist auch in der Lage, den Datenverkehr zu stören. Wird nun bei Fertigstel
lung der Anlage vor Ort ein Spannungsunterschied zwischen U1 und U2
festgestellt, so wird die eine, z. B. auf der Leiterplatte im Gehäuse 20
befindliche Brücke 16, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, unterbrochen.
Andernfalls, wenn kein Spannungsunterschied besteht, können beide Brücken
16, 16′ geschlossen bleiben. Weil die Datenleitungen hochfrequent betrieben
werden, könnte es zu einer Abstrahlung der Daten kommen, wie auch bei
hohen Störspannungen ein Überschlag erfolgen würde, wenn nicht die
besondere erfindungsgemäße Schutzschaltung 19 bzw. 19′ vorhanden wäre.
Den Überschlag am nicht geerdeten Schirmende 15 vermeidet nämlich der
parallel zur Brücke 16 bzw. 16′ geschaltete Gasableiter 17 bzw. 17′, der
über seine Gasstrecke mit dem jeweiligen Erdleiter 21 bzw. 21′ verbunden
ist und bei einer Spannungsbeaufschlagung wirksam wird. Die Abstrahlung
ist aus folgendem Grund vermieden: Für niederfrequente Störströme (z. B.
50 Hz), ist die Schutzschaltung 19, 19′ hochohmig. Durch den jeweiligen
Kondensator 18, 18′ ist aber diese Schaltung 19, 19′ hochfrequenzmäßig
niederohmig mit dem jeweiligen Erdleiter 21, 21′ verbunden, weshalb es
nicht zu dem unerwünschten hochfrequenten Abstrahlen der Daten kommt.
Auch hinsichtlich des Überspannungsschutzes des internen Datenkabels 31
liegen besondere Schaltungsmaßnahmen vor, wie Fig. 2 zeigt. Hauseingangs
seitig, innerhalb des jeweiligen Schirmgehäuses 20, 20′ sind zwischen jeder
der beiden Datenleitungen 32, 33 und dem Erdleiter 21 ausschließlich
sogenannte Grobschutzelemente geschaltet, die z. B. aus einer Entladungs
strecke oder einem Varistor bestehen. Diese sind entsprechend dem
gewünschten Blitzschutz-Potentialausgleich bemessen. Die zugehörigen
Feinschutzelemente 28, 29 sind demgegenüber räumlich getrennt angeordnet
und nicht mehr Bestandteil des jeweiligen Schirmgehäuses 20, 20′. Die
Grobschutzelemente im eingangsseitigen Gehäuse 20 sind jeweils durch
Parallelschalten zweier Gasableiter 24, 25 einerseits und 26, 27 anderer
seits gebildet, die ein zueinander unterschiedliches dynamisches Ansprech
verhalten aufweisen. So ist von den beiden zwischen dem Erdleiter 21 und
der Datenleitung 33 geschalteten Gasableitern der eine, z. B. 24 bezeich
nete, für langsame und der andere, mit 25 bezeichnete für schnelle
Transiente zuständig. ln entsprechender Weise ist der eine Gasableiter 26
an der Datenleitung 32 schneller als der andere 27 wirksam. Der langsame
Gasableiter 24 bzw. 26 kann viel Energie ableiten, weshalb beim Grob
schutz bereits ein niederiger Schutzpegel erreicht wird. Der entsprechende
Aufbau der Grobschutzelemente in dem anderen Schirmgehäuse 20′ des im
gegenüberliegenden Gebäude 10′ befindlichen internen Datenkabels 31′ wird
in entsprechender Weise vorgenommen.
Wie bereits erwähnt wurde, befinden sich die Feinschutzelemente 28, 29
der beiden Datenleitungen 32, 33 um eine bestimmte Strecke 38 des
internen Kabels 31 voneinander getrennt. Die Feinschutzelemente bestehen
aus Dioden, z. B. Suppressor-Dioden, Zenerdioden oder Varistoren. Sie sind
entsprechend der Empfindlichkeit des zu schützenden Endgerätes 35
bemessen. Die Erfindung hat nämlich erkannt, daß diese Leitungsstrecke 38
bereits wie ein "Entkopplungsglied" wirkt, weshalb die bisher in eine der
beiden Datenleitungen 32 oder 33 zu schaltenden Entkopplungsglieder, wie
Widerstände, Induktivitäten, Kapazitäten oder Filter, zwischen den
Grobschutz- und Feinschutzelementen grundsätzlich entbehrlich sind. Die
Praxis zeigte, daß diese Kabelstrecke 38 größer/gleich 6 Meter sein sollte.
Damit sind nicht nur Bauteile vermieden, sondern es ist vor allem für eine
niederohmige, also verlustfreie Übertragung der Daten gesorgt. Es ergibt
sich folglich eine große Reichweite des erfindungsgemäßen LAN-
Überspannungsschutzes. Eine unnötige Dämpfung der Datensignale ist
vermieden. Die Entkopplung des Grob- und Feinschutzes wird über die
Signallaufzeit der Transiente in den Datenleitungen 32, 33 innerhalb der
Kabelstrecke 38 erreicht, die das Zünden des stromtragenden Gasableiters
ermöglicht.
Die Feinschutzelemente 28, 29 sind also in einem gesonderten Gehäuse 37
angeordnet, das über einen Erdleiter 36 wieder mit der zugehörigen
Erdungsschiene 22 verbunden ist. Dieses Feinschutzgehäuse 37 sollte
möglichst unmittelbar vor dem zu schützenden Datenendgerät 35 angeord
net sein. Man integriert daher diesen Feinschutz 37 am Leitungseingang
des Datenendgerätes 35. Man könnte das Datenendgerät 35 mit dem
Feinschutzgehäuse 37 zu einer Baueinheit 30 gemäß Fig. 2 zusammenfas
sen. In diesem Fall kann jedes Endgerät 35 bereits für sich, bei Ausliefe
rung, mit einer Feinschutzschaltung 37 ausgerüstet sein. Dadurch werden
auch unerwünschte Überkopplungen von langen Leitungsführungen zwischen
dem Feinschutz und dem zu schützenden Endgerät vermieden. Während bei
den bekannten Gehäusen 20, 20′ die Ein- und Ausgänge der Kabel 11, 31
bzw. 11, 31′ nebeneinander auf der gleichen Gehäuseseite lagen, wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, dafür die einander diametral gegenüberlie
genden Enden 39, 40 des Gehäuses 20, 20′ zu verwenden, wie sich das aus
den Fig. 1 und 2 auch ergibt. Durch diese geometrische Vorgabe der
Anschlußlage der ungeschützten und der geschützten Datenleitungen ist
eine Verkoppelung der Innen- und Außenkabel vermieden. Auch dies ist eine
wichtige Folge der räumlichen Trennung 38 zwischen dem Grobschutz 24
bis 27 einerseits und dem Feinschutz 28, 29. Durch diese geometrische
Vorgabe ist eine Parallelführung der Datenleitungen ausgeschlossen.
Geschützte und ungeschützte Datenstränge liegen nicht mehr nebeneinan
der.
Die internen und externen Kabel 11, 31 lassen sich montagefreundlich an
der Leiterplatte im jeweiligen Gehäuse 20 anschließen. Durch Anpassungs
glieder wird dabei für einen wellenwiderstandsrichtigen Aufbau des LAN-
Überspannungsschutzes gesorgt. Es finden keine Datenreflexionen statt.
Claims (1)
- Überspannungs-Schutzgerät für hausübergreifende Datenkabel (11) mit Datenleitungen (12, 13), mit einem diese umschließenden Schirm
und mit hauseingangsseitigen, voneinander unabhängig geerdeten, elektrisch leitenden Gehäusen (20, 20′), worin jeweils der Anschluß des externen Datenkabels an das interne (31) erfolgt, worin Überspannungsschutzelemente (24 bis 27) angeordnet sind und wo die externen und internen Schirme (14; 34) enden sowie geerdet (21, 21′) sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (20, 20′), in Parallelschaltung nebeneinanderliegend, zwischen dem Ende (15, 15′) des externen Schirms (14) einerseits und dem hauseigenen Erdleiter (21, 21′) andererseits mindestens eine fallweise auftrennbare Brücke (16, 16′), mindestens ein spannungsfester Kondensator (18, 18′) sowie mindestens ein Gasableiter (17, 17′) angeordnet sind.
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