DE4104468C2 - Automatisch arbeitende Vorrichtung zum Bearbeiten von Schuhschäften an mehreren Stationen - Google Patents
Automatisch arbeitende Vorrichtung zum Bearbeiten von Schuhschäften an mehreren StationenInfo
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- DE4104468C2 DE4104468C2 DE19914104468 DE4104468A DE4104468C2 DE 4104468 C2 DE4104468 C2 DE 4104468C2 DE 19914104468 DE19914104468 DE 19914104468 DE 4104468 A DE4104468 A DE 4104468A DE 4104468 C2 DE4104468 C2 DE 4104468C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatisch arbeitende
Vorrichtung zum Bearbeiten von Schuhschäften an mehreren Stationen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE-AS 22 38 901 ist eine Maschine zum Ausrichten
eines Schuhschaftes auf einem Leisten und zum nachfolgenden
Transport durch einzelne Bearbeitungsstationen bekannt.
Jeder Schuhschaft wird mit einer Spannvorrichtung in seiner
ausgerichteten Lage auf dem Leisten gehalten und
anschließend auf dem Leisten als Träger durch die einzelnen
Bearbeitungsstationen der Maschine transportiert. Zum
Ausformen der Ferse eines Schuhschaftes ist ein Karussell
vorgesehen mit je einer Bearbeitungsstation für das
Ausrichten, das Aktivieren, das Anpressen und das
Befestigen. Die Ausrichtstation enthält einen verstellbaren
Anschlag für die Fixierung der Schafthöhe gegenüber dem
Leisten.
Auch aus der GB-PS 14 39 101 ist eine vollautomatisch
arbeitende Schuhmaschine bekannt. Diese besitzt eine
kreisförmige Transportbahn für Schuhleisten, an der folgende
Bearbeitungsstationen positioniert sind: eine Station zum
Schließen des Leistens, eine erste Station zum Rauhen der
Zwickeinschläge an den Schuhlängsseiten, eine zweite Station
zum Rauhen der Zwickeinschläge an Ferse und Spitze, eine
Station zum Auftragen von Klebstoff auf die gerauhten
Zwickeinschläge, ein Ofen zum Trocknen und Aktivieren des
Klebstoffs, eine Station zum Auflegen der Sohle, eine
Station zum Anpressen der Sohle und schließlich eine Station
zum Öffnen des Leistens. Diese Anlage umfaßt alle Stationen
der Schuhfertigung nach dem Zwicken bis zum Endfinish.
Eine vergleichbare Anlage zur Herstellung von Schuhen ist
auch aus der US-PS 46 39 963 bekannt. Die
Bearbeitungsstationen sind sowohl als Maschinenarbeitsplätze
als auch als Handarbeitsplätze ausgebildet und durch eine
endlose Förderanlage miteinander verbunden. Der Transport
der Schuhe erfolgt auf speziellen Förderplattformen, die mit
Klammern ausgerüstet sind, um die aufgeleisteten Schuhe zu
fixieren und zu positionieren.
Eine weitere automatisch arbeitende Anlage zum Aufgießen von
Sohlen auf Schuhschäfte ist bekannt aus der DE-OS 35 38 721.
Diese Anlage weist einen rotierbaren Gießtisch mit einer
Vielzahl von Plätzen für Gießleisten sowie eine neben dem
Tisch angeordnete endlose Förderanlage auf, auf der die
Leisten lösbar befestigt sind. Schließlich ist ein Roboter
vorgesehen, welcher die Schuhschäfte von der Förderanlage
auf den Gießtisch setzt und nach dem Anspritzen der Sohle
vom Gießtisch wieder auf die Förderanlage zurücksetzt.
Eine weitere, noch komplexere Transferstraße zur Anwendung
in der Schuhindustrie ist bekannt aus der DE-OS 38 04 583.
Neben der Förderanlage oder auch integriert in die
Förderanlage ist eine Vielzahl von Bearbeitungsstationen
vorgesehen, wobei die Förderanlage an den Stationen, an
denen die Maschinen neben der Förderanlage stehen, spezielle
Ausschleusstationen besitzt. Die Förderanlage ist mit
speziellen Transportplattformen ausgerüstet, die ihrerseits
die Leisten mit den Schuhschäften tragen.
Bei allen drei vorstehend beschriebenen Anlagen ist zur
Steuerung sowohl der Förderanlage als auch der automatischen
Bearbeitungsmaschinen eine EDV-Anlage vorgesehen.
EDV-Anlagen sind für die automatische Steuerung derartiger
Systeme prinzipiell gut geeignet, vorausgesetzt das
Steuerprogramm ist fertig und fehlerfrei. Gleichwohl zeigt
sich, daß mit zunehmender Komplexität und Zahl der
Anlagekomponenten die Anforderungen an das Steuerprogramm
derart ansteigen, daß selbst bei einem fehlerfreien Programm
die Reaktionszeiten der EDV-Anlagen für einen modernen
Produktionsbetrieb untragbar lang werden. Im übrigen sind
die Kosten für die Erstellung eines komplexen fehlerfreien
Programms enorm.
Gemeinsames Merkmal der beiden zuletzt beschriebenen Anlagen
ist die Verwendung von Leisten und Leistenträgern, die mit
einer speziellen Kupplung ausgerüstet sind, damit die zu
bearbeitenden Teile der Schuhschäfte und Schuhe in allen
automatischen Bearbeitungsstationen identisch positioniert
werden. Es versteht sich, daß trotz Verwendung von
Spezialleisten und -leistenträgern derartiges nicht
garantiert werden kann, weil Schuhe überwiegend aus
natürlichen Materialien, vorzugsweise Leder, hergestellt
werden, deren Eigenschaften wie Dicke oder Elastizität
variieren. Auch kann nicht verhindert werden, daß die
Position eines aufgeleisteten Schuhschaftes von der
Norm-Position abweicht. Das bedeutet jedoch, daß trotz immer
identischer Position des Spezialleistens die zu
bearbeitenden Bereiche des Schuhschaftes selbst nicht immer
identische Positionen besitzen, so daß sich bei der
Bearbeitung in den automatischen Maschinen notgedrungen
Abweichungen des Produktionsergebnisses einstellen müssen.
Auch sind die Spezialleisten erheblich teurer als die
herkömmlichen Leisten.
Die in der US-PS 46 39 963 beschriebene vorbekannte Anlage spannt die
aufgeleisteten Schuhschäfte zwischen V-förmige Klammern, die
an Ferse und Spitze angreifen. Dadurch kann zwar auf die
Verwendung von teuren Spezialleisten verzichtet werden, die
Position der zu bearbeitenden Schuhteile ist jedoch weitgehend
undefiniert. Dies gilt insbesondere für die
Ausrichtung der Schuhbodenfläche im Raum.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art mit mehreren
Stationen zum Bearbeiten von Schuhschäften anzugeben, die
mit den herkömmlichen, preiswerten und in großen Stückzahlen
in allen Schuhfabriken vorhandenen Leisten arbeitet, eine
immer exakte Ausrichtung der zu bearbeitenden
Schuhbodenfläche im Raum ermöglicht und mit einfachen
Steuerprogrammen gesteuert werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine gattungsgemäße
Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Kennzeichen des
Anspruchs 1.
Die Erfindung erreicht die definierte Ausrichtung der zu
bearbeitenden Schuhbodenfläche dadurch, daß der Absatz des
aufgeleisteten Schuhschaftes mit großer Kraft gegen eine an
der Vorrichtung starr fixierte Absatzsitzplatte preßt. Durch
den Preßdruck werden beispielsweise Falten im Zwickeinschlag
für die Ausrichtung unwirksam, während unterschiedliche
Dicken des Leders oder der Brandsohle beim Richtvorgang
berücksichtigt werden. Bei diesem Preßvorgang erhält somit
auch der zunächst lose sitzende Leisten seine Sollposition,
in der er durch die vorgesehenen Klammern fixiert wird.
Da der Leistenhalter und der auf seinem Leisten fixierte
Schuhschaft an einem Drehteller befestigt sind, der
schrittweise von Station zu Station gedreht wird, ist die
räumliche Lage aller zu bearbeitenden Schuhbodenflächen in
allen Stationen identisch, unabhängig von den Eigenschaften
des Schuhmaterials, ohne daß Spezialleisten
oder
computergesteuerte Sensoren benutzt werden müssen.
Als weiterer Vorteil ist zu erwähnen, daß beim Ausrichten
von Leisten und Schuhschaft an der Absatzsitzplatte
gleichzeitig der Absatzsitz gebügelt wird, ein Vorgang, der
bei der Produktion von Qualitätsschuhen unverzichtbar ist.
Mit Hilfe des zusätzlich vorgesehenen Tasters ist es darüber
hinaus möglich, die Schuhgröße zu erfassen, so daß die
Vorrichtung geeignet ist, auch kleine Produktionslose zu
verarbeiten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
die Vorrichtung mit einer Einrichtung versehen, die den
Leisten so lange dreht, bis die Schuhlängsachse ihre Sollage
zur Maschinenmittelachse hat. Hierzu eignen sich zwei
Zentrierstifte, die seitlich gegen den Schuh gefahren werden
und ihn in die Sollage schwenken.
Alternativ ermöglicht es der Taster, die Abweichung der
tatsächlichen Schuhlängsachse von der Maschinenmittelachse
zu erkennen und die gemessene Abweichung an die
nachfolgenden Bearbeitungsstationen zu übertragen, wo sie in
eine entsprechende Änderung des Steuerprogramms umgesetzt
wird.
Als weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist zu erwähnen, daß das Rauhen des
Zwickeinschlages in zwei Arbeitsvorgänge aufgeteilt wurde,
und zwar in das Vor-Rauhen mit einer rotierenden Drahtbürste
und in das End-Rauhen entweder mit einem Fliehkraftfräser
oder einer rotierenden Drahtbürste kleinen Durchmessers.
Beim Vor-Rauhen mit der Drahtbürste rotiert diese wie üblich
zur Mitte des Schuhbodens hin, wobei jedoch ein gewisser
Rand von beispielsweise 2 bis 3 mm zum Rand des Schuhbodens
eingehalten wird. Erst beim End-Rauhen wird bis exakt an den
als ideal vorgegebenen Rand des Schuhbodens gearbeitet,
wobei das Rauhwerkzeug längs des Sohlenumrisses rotiert.
Dies ist besonders wichtig im Bereich des Gelenks, wo
zwischen Schuhboden und Schaft keine scharfe Kante
existiert, die Rauhfläche jedoch exakt auf die Form und
Größe der Laufsohle abgestimmt sein muß.
Unterstützend in bezug auf die Exaktheit des Rauhvorgangs
und natürlich auch des späteren Zementiervorgangs wirkt die
Verwendung von fünfachsig steuerbaren Roboterarmen zur
Bewegung aller Werkzeuge. Die Bewegungen der Werkzeuge in
der X-, Y- und Z-Achse ermöglichen das Nachfahren der Kontur
des Schuhbodens. Die weitere Bewegung um eine erste
Schwenkachse erlaubt das Drehen des Werkzeugs, so daß dieses
immer senkrecht zum Sohlenumriß steht. Das Drehen um die
zweite Schwenkachse ermöglicht es, das Werkzeug immer
senkrecht zur Schuhbodenfläche zu stellen, insbesondere
wieder in dem kritischen Bereich der Sprengung.
Als Ausgleich für kleinere Unebenheiten des Schuhbodens ist
der Roboterarm im Bereich der Rauh-Stationen mit einer Feder
ausgerüstet, die das Rauhwerkzeug federnd gegen den
Schuhboden drückt. Die Feder wird dabei vorzugsweise durch
einen Pneumatikzylinder gebildet, dessen Luftdruck
programmgesteuert einstellbar ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
restlichen Unteransprüchen. Die Erfindung und ihre
Ausgestaltungen soll in Form eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung und der nachfolgenden
Figurenbeschreibung erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine automatisch arbeitende
Vorrichtung zum Bearbeiten von Schuhschäften,
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung der Fig. 1 in Richtung
des Pfeils II,
Fig. 3 die vergrößerte Darstellung der ersten Station
der Fig. 1,
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Ausrichtens der
aufgeleisteten Schuhschäfte in der ersten Station,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Ermittlung der
Größe des Schuhs und der Abweichung der
Schuhlängsachse von der Maschinenmittelachse,
Fig. 6 eine Draufsicht auf einen vorgerauhten Schuhboden
einschließlich Darstellung des Vor-Rauhwerkzeugs,
Fig. 7 eine Seitenansicht des aufgeleisteten Schuhschaftes
während des End-Rauhens und
Fig. 8 eine vergrößerte Darstellung der vierten Station
der Vorrichtung der Fig. 1.
Die Fig. 1 und 2 zeigen als beispielhafte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Maschinengestell,
welches eine Bodenplatte 12, eine Mittelsäule 10, einen
daran befestigten Tisch 11 sowie oberhalb des Tisches 11 an
der Mittelsäule 10 fest montierte Rahmen 13, 14, 15, 16, je
einer im Bereich einer Bearbeitungsstation 100, 200, 300,
400, aufweist. Unter dem Tisch 11 ist ein Drehteller 21 mit
Hilfe von Wälzlagern 22 an der Mittelsäule 10 gelagert. Der
Antrieb des Drehtellers 21 erfolgt mit Hilfe eines Motors
23, dessen Ritzel 25 mit einem Zahnkranz 24 am Drehteller 21
kämmt. Der Drehteller 21 übergreift den Tisch 11 und trägt
Leistenhalter 30, deren Anzahl mit der Zahl der
Bearbeitungsstationen 100 . . . 400 übereinstimmt.
Wie Fig. 3 in vergrößerter Darstellung zeigt, bestehen die
Leistenhalter 30 aus einer am Drehteller 21 montierten
Führung 31, einer auf der Führung 31 höhenverstellbar
gelagerten Basisplatte 32, einem an der Basisplatte 32
fixierten Leistenträger 33 mit einem Leistenstift 34 am
oberen Ende, einer an der Basisplatte 32 fixierten,
längeneinstellbaren Leistenstütze 35 sowie
Leistenklemmeinrichtungen 36, 37. Diese sind in Fig. 4
dargestellt.
Eine Hubeinrichtung, bestehend aus einem Pneumatikzylinder
101 und einem zweiarmigen Hebel 102, der auf dem Tisch 11
gelagert ist, greift unter die Basisplatte 32 und preßt den
Absatz 1.1 des Schuhschaftes 1, der auf einen auf den
Leistenstift 34 zunächst lose aufgesetzten Leisten
aufgeleistet ist, mit großer Kraft gegen eine am Rahmen 13
starr fixierte Absatzsitzplatte 103. Dadurch richtet sich
die Oberfläche des Absatzes 1.1 genau nach der
Absatzsitzplatte 103 aus, die Schuhbodenfläche erhält ihre
für die weitere Bearbeitung endgültige und immer gleiche
Lage. Gleichzeitig wird mit Hilfe eines Zylinders 106 ein
Fersenband 104 vorgefahren, bis dessen Preßpolster 105 am
Absatz 1.1 anliegen. Durch Schließen des Fersenbandes 104,
105 erhält die Ferse des Schuhschaftes 1 ihre endgültige
Form.
Gleichzeitig wird die ebenfalls als Pneumatikzylinder
ausgeführte Leistenstütze 35 hochgefahren, bis ihr am Ende
der Kolbenstange 38 angebrachtes Stützpolster 39 an der
Spitze 1.2 des Schuhs 1 bzw. Leistens 4 anliegt.
Wie Fig. 4 erkennen läßt, sind zwei Paare von
Leistenklemmeinrichtungen 36, 37 vorgesehen, die den Leisten
4 bzw. Schuhschaft 1 am Leistenkamm bzw. im Fersenbereich
klemmen.
Dank der Leistenstütze 35 und der Leistenklemmeinrichtungen
36, 37 behalten Schuhschaft 1 und Leisten 4 die an der
Absatzsitzplatte 103 eingestellte räumliche Lage unverändert
bei.
Nach dem Ausrichten der Ferse an der Absatzsitzplatte
103 wird die Schuhlängsachse 5 in eine Sollage
zur
Maschinenmittelachse 6 gebracht. Dies ist in Fig. 5
dargestellt. Hierzu sind zwei Zentrierstifte 108 vorgesehen,
die von einer geeigneten Mechanik gegen den aufgeleisteten
Schuh 1 gefahren werden und diesen verschwenken. Ein Taster
107 erlaubt das Erkennen der Schuhgröße bzw. Schuhlänge.
Es besteht auch die Möglichkeit, den Winkel zwischen
Maschinenmittelachse 6 und Schuhmittelachse 5 zu messen und
an die Steuerungen der nachfolgenden Bearbeitungsstationen
200, 300, 400 zu übertragen und die Steuerung entsprechend
zu korrigieren. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den
gesamten Leistenhalter 30 um den Winkel zu drehen und
anschließend gegenüber dem Drehteller 21 wieder zu fixieren.
Wie schon erwähnt, erfolgt in der zweiten Station 200 das
Vor-Rauhen des Zwickeinschlags. Fig. 6 zeigt das
entsprechende Vor-Rauhwerkzeug 205, eine rotierende
Drahtbürste mit relativ großem Durchmesser, wie sie in der
Schuhindustrie bereits eingesetzt wird. Das Vor-Rauhwerkzeug
205 ist an einem fünfachsig steuerbaren Roboterarm montiert
und wird der Kontur des Schuhs exakt nachgeführt, wobei es
immer exakt senkrecht auf der Schuhbodenfläche steht. Dabei
wird jedoch ein Abstand von 2 bis 3 mm zur Außenkante des
Schuhbodens eingehalten, so daß der Zwickeinschlag 2 nach
dem Vor-Rauhen einen bearbeiteten Bereich 2.1 und einen
unbearbeiteten Bereich 2.2 entlang der Schuhbodenkante
aufweist. Da das Rauhen mit der Drahtbürste bekanntlich nur
ungenaue Konturen erlaubt, wird durch das Zurücksetzen der
Rauhkante ein überrauhen verhindert.
Es versteht sich, daß Drehzahl, Anpreßdruck und
Bahngeschwindigkeit des Vor-Rauhwerkzeugs 205 an den
jeweiligen Anwendungsfall optimal angepaßt werden können. Es
versteht sich ferner, daß eine geeignete Abrichteinrichtung
für das Vor-Rauhwerkzeug 205 vorgesehen werden sollte, um
eine lange Lebensdauer des Vor-Rauhwerkzeuges zu
garantieren.
Um die Bahn der Werkzeuge aufzunehmen, empfiehlt sich das
sogenannte Teach-in-Verfahren. Hierzu wird das Werkzeug 205
durch einen Taststift ersetzt. Die zu bearbeitende
Rauhkontur wird an einem Schuh mittlerer Größe aufgenommen.
Die Wölbungen der Schuhbodenfläche, beispielsweise im
Bereich der Sprengung des Schuhs, werden dabei durch das am
Roboterarm angebaute Wegmeßsystem automatisch erfaßt. Anhand
der so ermittelten Daten werden dann die Werte für die
Werkzeuge der nachfolgenden Stationen 300, 400 rechnerisch
ermittelt.
Fig. 7 zeigt in schematischer Darstellung die Verhältnisse
beim End-Rauhen des Zwickeinschlages 2. Man erkennt den
Leisten 4 mit aufgeleistetem Schuhschaft 1, festgeklammert
durch die Klemmeinrichtungen 36, 37 und unterstützt durch
das Polster 39 der Leistenstütze. Als End-Rauhwerkzeug 305
ist ein sogenannter Fliehkraftfräser dargestellt mit frei
beweglichen Fräsern 306. Der Vorteil dieser Fliehkraftfräser
besteht darin, daß sich ihr Durchmesser während der
Lebenszeit nicht verändert, so daß entsprechende Korrekturen
des Steuerprogramms entbehrlich werden. Die Arbeitsrichtung
des Fliehkraftfräsers 305 ist exakt parallel zur Kante des
Schuhbodens, wobei jetzt auch der beim Vor-Rauhen
unbearbeitete Randbereich 2.2 bearbeitet wird. Nach dem
End-Rauhen entspricht die gerauhte Fläche des Schuhbodens
exakt der Form und Größe der Schuhsohle.
Fig. 8 schließlich zeigt in einer gegenüber Fig. 2
vergrößerten Darstellung die vierte Station 400, an der
Klebstoff mittels eines rotierenden Pinsels 405
programmgesteuert aufgetragen wird. Die Bewegung des
rotierenden Pinsels 405 erfolgt ebenfalls mit Hilfe eines
fünfachsig steuerbaren Roboterarms. Dieser besteht aus einem
Schlitten 401, der an Schienen 402, 403 in X- und Y-Richtung
verfahrbar ist, sowie einem Lineartrieb 404 für die
Z-Richtung. Vorhanden sind ferner zwei Schwenkachsen
zwischen dem Lineartrieb 404 und dem rotierenden Pinsel 405,
die es ermöglichen, daß der Pinsel 405 immer exakt senkrecht
zur Schuhbodenfläche steht, die wie die Zeichnung zeigt,
sehr stark gewölbt sein kann.
Der fünfachsig steuerbare Roboterarm kann in allen Stationen
200, 300, 400 grundsätzlich gleich gebaut sein. Die Bewegung
des Schlittens 201, 301, 401 in X- und Y-Richtung erfolgt
beispielsweise mittels eines Zahnriemens, die Bewegung des
Lineartriebs 204, 304, 404 mittels Kugelgewindespindel und
das Schwenken der zwei Schwenkachsen über Schwenkantriebe
mit Zahnriemen. Die Steuerung erfolgt über eine geeignete
Positionssteuerung, als Antriebe eignen sich
computergesteuerte Schrittmotoren.
Zum Ausgleich von kleineren Ungenauigkeiten können in den
Roboterarmen, die die Rauhwerkzeuge 205, 305 tragen, Federn
vorgesehen sein, die die Rauhwerkzeuge an den Schuhboden
drücken. Wird als Feder ein Pneumatikzylinder eingesetzt,
läßt sich die Federkraft über den Luftdruck gesteuert
einstellen.
Claims (21)
1. Automatisch arbeitende Vorrichtung zum Bearbeiten von
Schuhschäften (1), umfassend
- - eine Station (100) zum manuellen Laden bzw. Entladen der
aufgeleisteten Schuhschäfte (1), an der vorgesehen ist
- - eine Hubeinrichtung (101, 102) zum Heben des Leistenhalters (30),
- - sowie ein verfahrenbarer Taster (107),
- - zwei Stationen (200, 300) zum Rauhen des Zwickeinschlags (2),
- - eine Station (400) zum automatischen Auftragen von Klebstoff,
- - eine Transportvorrichtung (20) in Form eines Drehtellers
(21), woran montiert sind
- - wenigstens vier Leistenhalter (30), wobei jeder
Leistenhalter (30) umfaßt:
- - eine am Drehteller (21) montierte Führung (31),
- - eine auf der Führung (31) höhenverstellbar gelagerte Basisplatte (32),
- - einen an der Basisplatte (32) fixierten Leistenträger (33),
- - eine an der Basisplatte (32) fixierte, längeneinstellbare Leistenstütze (35)
- - sowie Leistenklemmeinrichtungen (36, 37),
- - wenigstens vier Leistenhalter (30), wobei jeder
Leistenhalter (30) umfaßt:
- - einen Positionstrieb (23) für den Drehteller (21) und
- - Rahmen (13, 14, 15, 16), die die den Stationen (100, 200, 300, 400) zugeordneten Werkzeuge (103, 205, 305, 405) tragen,
gekennzeichnet durch die Merkmale
- - es ist eine stationäre Mittelsäule (10) mit einem Tisch (11) mit den vier Stationen (100, 200, 300, 400) vorgesehen,
- - der Drehteller (21) übergreift den Tisch (11),
- - der Leistenträger (33) weist am oberen Ende einen Leistenstift (34) auf,
- - die Hubeinrichtung der ersten Station (100) besteht aus einem Zylinder (101), vorzugsweise Pneumatikzylinder, und einem zweiarmigen Hebel (102), dessen freies Ende unter die Basisplatte (32) des Leistenhalters (30) greift,
- - an der ersten Station (100) ist eine Absatzsitzplatte (103) vorgesehen,
- - die Hubeinrichtung (101, 102) zum Heben des Leistenhalters (30) preßt den Absatz des aufgeleisteten Schuhschaftes (1) gegen diese Absatzsitzplatte (103),
- - die zweite Station (200) ist als Vor-Rauhstation ausgebildet,
- - die dritte Station (300) ist als End-Rauhstation ausgebildet,
- - die die Werkzeuge (103, 205, 305, 405) tragenden Rahmen (13, 14, 15, 16) sind an der Mittelsäule (10) befestigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drehteller (21) mittels Wälzlager (22) an der
Mittelsäule (10) gelagert ist und einen Zahnkranz (24)
trägt, mit dem ein am Positionstrieb (23) befestigtes Ritzel
(25) kämmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Positionstrieb (23) ein Motor mit
Nockensteuerung ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Positionstrieb (23) ein Schrittmotor
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die längeneinstellbare Leistenstütze
(35) aus einem Zylinder, vorzugsweise Pneumatikzylinder,
besteht und daß am freien Ende der Kolbenstange (38) ein
Stützpolster (39) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leistenklemmeinrichtungen (36, 37)
den Leisten (4) und/oder den aufgeleisteten Schuhschaft (1)
am Leistenkamm und/oder im Fersenbereich klemmen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Taster (107) verfahrbar ist und
Meßeinrichtungen trägt zum Bestimmen der Schuhlänge.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß Einrichtungen (108) vorgesehen sind, die
den aufgeleisteten Schuh (1) in seine Sollage zur
Mittelachse (6) einer Station bzw. der
Bearbeitungsvorrichtung einer Station drehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Taster (107) in zwei Achsen
verfahrbar ist, eine Meßeinrichtung trägt zum Bestimmen der
Abweichung der Schuhlängsachse (5) von der Mittelachse (6)
der Bearbeitungsvorrichtung, und eine Justiervorrichtung
steuert, die den Leistenhalter (30) oder ein Teil desselben
so lange dreht, bis die Schuhlängsachse (5) und die
Mittelachse (6) der Bearbeitungsvorrichtung übereinstimmen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Station (200) mit einer
rotierenden Drahtbürste (205) als Vor-Rauhwerkzeug
ausgerüstet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die dritte Station (300) mit einem
rotierenden Fliehkraft-Fräser (305) als End-Rauhwerkzeug
ausgerüstet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die dritte Station (300) mit einer
rotierenden Rauhbürste mit kleinem Durchmesser als
End-Rauhwerkzeug ausgerüstet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite, dritte und vierte Station
(200, 300, 400) mit je einem fünfachsig gesteuerten
Roboterarm (204, 304) ausgerüstet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Bewegung der Werkzeuge (205, 305, 405) in X- und
Y-Richtung ein Schlitten (201, 301, 401), angetrieben
mittels Zahnriemen, in Z-Richtung ein Lineartrieb,
angetrieben mittels Kugelgewindespindel, und für das
Schwenken der Werkzeuge um zwei Achsen zwei Schwenkantriebe,
angetrieben mittels Zahnriemen, vorgesehen sind und daß
jedem Antrieb eine Positionssteuerung zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Roboterarme (204, 304, 404) mittels
Schrittmotoren angetrieben sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Feder vorgesehen ist, die die
Rauhwerkzeuge (205, 305) elastisch an den Schuh (1) drückt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder ein Pneumatikzylinder ist und daß der
Luftdruck gesteuert einstellbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß für den Klebstoffauftrag ein rotierender
Pinsel (405) vorgesehen ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Nachschleifvorrichtung für das
Vor-Rauhwerkzeug (205) vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß eine speicherprogrammierbare Steuerung
vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914104468 DE4104468C2 (de) | 1991-02-14 | 1991-02-14 | Automatisch arbeitende Vorrichtung zum Bearbeiten von Schuhschäften an mehreren Stationen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914104468 DE4104468C2 (de) | 1991-02-14 | 1991-02-14 | Automatisch arbeitende Vorrichtung zum Bearbeiten von Schuhschäften an mehreren Stationen |
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