DE40915C

DE40915C - Verfahren zur Herstellung von Schuhen und Stiefeln

Info

Publication number: DE40915C
Application number: DENDAT40915D
Authority: DE
Original assignee: M. L. LlON in London und F. CUTLAN in Castle Hill Wellingborough, England
Anticipated expiration: 1907-03-22

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 71: Schuhwerk.

(England).

Die nachstehend beschriebenen Neuerungen beziehen sich auf die Befestigung der Sohle an dem Oberleder bei Schuhwerk aller Art und sollen bewirken, dafs dieselbe rascher, billiger, eleganter und dauerhafter hergestellt werden können.

Fig. ι zeigt die Brandsohle A im Grundrifs mit den durch sie hindurchgetriebenen Spitzen der neuen Befestigungsstifte für die Laufsohle. —-Fig. 2 zeigt diese Befestigungsstifte B mit dem Futter C über der Brandsohle auf dem Leisten D. — Fig. 3 zeigt dieselbe Ansicht wie Fig. ι mit dem Oberleder E, das über die Spitzen der Befestigungsstifte B gezogen ist. — Fig. 4 zeigt das Oberleder E, welches an der Brandsohle A befestigt ist, sowie die Laufsohle F und den Absatz F\ welche letzteren mit dem Oberleder vereinigt werden sollen. — Fig. 5 zeigt diese Befestigung, bei welcher die Sohle fest mit dem Schuh verbunden ist, ohne dafs die Spitzen B aus der Sohle heraussehen. — Fig. 6 zeigt einen Befestigungsstift B mit seiner als Widerhaken gebildeten Spitze und dem konischen Kopf.

Das Futter C kann auch, wo es gewünscht wird, weggelassen werden, da sich ergeben hat, dafs die Innenseite der Brandsohle am fertigen Schuhwerk so weich ist, dafs man das Futter entbehren kann.

Nach dieser Erfindung wird das Schuhwerk (sowohl Schuhe als Stiefel) dadurch hergestellt, dafs man den Obertheil mit der Brandsohle auf Leisten zieht und die Laufsohle mittelst Nägel, Schrauben oder anderer geeigneter Befestigungsmittel, welche durch die Laufsohle gesteckt sind, verbindet.

Die Herstellung dieser Befestigungsmittel geschieht auf folgende Weise:

Das Befestigungsmittel ist in seiner Lä'ngenabmessung etwas kürzer, als die gesammte Dicke der verschiedenen Sohlen beträgt, in oder durch welche es getrieben werden soll. Das Befestigungsmittel kann aus irgend welchem passenden Material hergestellt werden und wird in vortheilhafter Weise auf der einen Seite mit einem verbreiterten Flantsch und auf der anderen Seite, dem Kopf, mit einer kegelförmigen Spitze oder mit Schraubengewinde versehen und auch für manches Schuhwerk noch galvanisirt. Der in Fig. 6 in übernatürlicher Gröfse dargestellte Befestigungsstift wird als besonders zweckmäfsig erachtet. Es werden diese Stifte durch die Brandsohle ungefähr 6 mm vom Rande hindurchgetrieben, sodann das Futter in irgend einer passenden Weise über den Köpfen der Befestigungsstifte an der Aufsenseite der Brandsohle befestigt, hierauf die so vorbereitete Brandsohle mit den Stiften und dem Futter auf einen eisernen Leisten getrieben, so dafs die Stifte aus der Brandsohle heraustreten. Jetzt wird das Oberleder des Schuhes über den Leisten getrieben, die Enden desselben mittelst geeigneter Werkzeuge über die Spitzen der Befestigungsstifte gezogen (übergezwickt), bis diese durch das Oberleder hindurchdringen und letzteres sich

gegen die Brandsohle legt. Hierbei ragen die Spitzen immer noch genügend durch das Oberleder hindurch, um in die Laufsohle getrieben zu werden und dieselbe-halten zu können. .

Der auf diese Weise hergestellte Obertheil nimmt die Form des Leistens an und behält diese Form auch bei, obgleich er einzig und allein von den Befestigungsstiften in der Brand-: sohle gehalten ist. Die Sohle wird auf dem Obertheil befestigt und der Schuh so auf diese Weise vollkommen fertig gestellt, ohne dafs man besonderer Spannnägel oder Spannvorrichtungen benöthigt. Die Untersohle und der Absatz werden vollkommen fertig gestellt und sodann die Untersohle mit dem fertigen Absatz in passender Weise über die Spitzen der Befestigungsstifte gelegt und schliefslich mittelst einer Presse oder eines Hammers gegen den Oberschuh getrieben. Nunmehr ist der Schuh vollkommen fertig und kann vom Leisten genommen werden. Hierbei sind die Befestigungsstifte gerade so lang, dafs sie nicht an der Aufsenseite hinaussehen.

Es kann auch die Sohle ohne Absatz auf dem Schuh befestigt und der Absatz hinterher noch an dem Schuh angebracht werden.

Claims

Pate nt-An spruch:

Das Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk dadurch, dafs man:
ι. Befestigungsstifte (B) mit Widerhaken (Fig. 6 der Zeichnung) durch den Rand der Brandsohle (A) treibt;
2. das Futter (C) über den Köpfen der Befestigungsstifte befestigt;
3. die Brandsohle mit den Stiften und dem Futter auf einen eisernen Leisten (D) treibt;
4. den Rand des Oberleders über die Spitzen von B zieht, und
5. mittelst einer Presse oder eines Hammers die Laufsohle (F) und den Absatz (F¹) in einer Operation an dem Oberschuh befestigt, indem die Spitzen der Stifte (B) von der Laufsohle bezw. dem Absatz verdeckt werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.