DE407788C - Aufbereitungs- und Streckmittel fuer Fugen- und Furnierleim - Google Patents

Description

• Aufbereitungs- und Streckmittel für Fugen- und Furnierleim. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Mittel, welches den tierischen Leim in seinen mangelhaften Eigenschaften verbessert und auch als Streckmittel dient.
• Dieses Mittel besteht aus feinst geschlämmtem Kaolin, also möglichst reinem Aluminiumsilikat, das entweder für sich allein oder in Verbindung mit Albumin, Formaldehyd, Borax, Alaun, Glyzerin, echt venetianischeu Terpentin und Hölzöl verwendet wird.
• Der in dieser Weise bereitete Leim schlägt nicht durch und ergibt eine einwandfreie Fläche, selbst bei Verarbeitung von schiefrigstem Messerschnittfurnier. Das Auftreten von scheckigen Feldern ist ausgeschlossen; auch gibt solcher Leim eine gegen atmo- -sphärische Einflüsse widerstandsfähige Verleimung und dunkelt nicht nach.
• Als wohlfeiles Streckmittel für Leim ist bereits Schlemmkreide bekannt; es wird aber dadurch nicht nur die Kürschner- und Rißbildung vermehrt, sondern der Leim verliert auch an Bindekraft. Außerdem dunkelt der durchgeschlagene , Leim nach, so daß schmutzig-scheckige Furnierflächen entstehen.
• Man hat ferner Rohgips als Streckungsmittel benutzt, wodurch aber der Leim derart spröde wird, daß er als Fugen- und Furnierleim keine genügende Elastizität mehr besitzt; bei atmosphärischer Veränderung tritt Ieß-und Kürschnerbildung ein. Eine Verwendung von mit Gips gestrecktem Leim ist daher für Exportgegenstände nicht angebracht. Ferner dunkelt derartiger Leim nach, so daß schekkige Furnierflächen entstehen. Infolge der großen Sprödigkeit eines mit Rohgips als Streckungsmittel verwendeten Leimes werden auch die Abputzwerkzeuge leicht beschädigt und die Arbeit des Abputzens erschwert.
• Alle diese Übelstände werden durch feinst geschlämmtes Kaolin als Streckungsmittel für tierischen Leim beseitigt. Als vorteilhaft ist nachstehende Mischung ermittelt worden: 8o Teile Kaolin werden mit Wasser zu Teig geknetet, 3 Teile Albumin, q. Teile Borax, 3 Teile Alaun in Wasser gelöst, diese Lösung wird dann mit 21/2 Teilen Glyzerin zusammen mit dem Kaolinteig verknetet. 5 Teile Terpentin und 2 Teile Holzöl werden darauf nach rund nach in diesen Teig eingearbeitet. Das Ganze wird schließlich einer Trocknung unterzogen, feinst gepulvert und dieses Pulver mit 1/2 Teil Formaldehyd versetzt. Zum Gebrauch wird dieses Pulver in Wasser dickflüssig angerührt und dem in Wasser vorher geweichten und abgekochten Gebrauchsleim zugesetzt, innig gemischt und schließlich mit i Teil Wasser gebrauchsfähig verrührt; durch diese Mischung wird eine Leimersparnis von Zoo Prozent erreicht.
• Zwar ist Albumin mit Formaldehyd allein, Alaun, Glyzerin und Terpentin für sich bereits als Hilfsmittel zur Leimverbesserung vorgeschlagen worden, aber die damit hergestellten Leimpräparate haben sich in der Industrie nicht bewährt.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Aufbereitungs- und Streckmittel für Fugen- und Furnierleim, bestehend aus feinst geschlämmtem Kaolin, das dem in Wasser vorher geweichten und abgekochten Gebrauchsleim zugesetzt und innig damit lverriihrt wird.
2. 2. Aufbereitungs- und Streckmittel für Fugen- und Furnierleim nach Anspruch t, bestehend aus möglichst reinem Aluminiumsilikat in Mischung mit Albumin, Formaldehyd, Borax, Alaun, Glyzerin, echt venetianischem Terpentin und chinesischem Holzöl.
3. 3. Verfahren zur Herstellung des Aufbereitungs- und Streckmittels für Fugen-und Furnierleim nach Anspruch s und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 8o Gewichtsteile Kaolin mit Wasser zu Teig knetet, mit welchem ferner eine Lösung von 3 Gewichtsteilen Albumin, q. Gewichtsteilen Borax, 3 Gewichtsteilen Alaun, weiterhin 2i,'. Gewichtsteile Glyzerin und schließlich 5 Gewichtsteile chinesisches Holzöl vermengt werden, worauf das Ganze einer Trocknung unterzogen, feinst gepulvert und dieses Pulver mit i,'2 Gewichtsteil Formaldehyd versetzt wird.