DE4040668A1 - Bremsringanordnung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsringanordnung zur Ver­ hinderung eines ungewollten Verstellens von Bauteilen zueinander, wobei wenigstens ein Elastomerring zwischen zwei zueinander verschwenkbaren Bauteilen mit Vorspan­ nung angeordnet und der Elastomerring an einem Bauteil mit Haftmittel drehfest gehalten ist.

Eine derartige Einrichtung ist aus der europäischen Patentanmeldung Veröffentlichungsnummer 02 32 454 A1 bekannt, wobei in einer Sollwerteinstellvorrichtung zur Erzeugung einer bestimmten Schwergängigkeit ein Brems­ ring aus einem Elastomer zwischen zwei zueinander ver­ drehbaren Teilen mit Vorspannung angeordnet ist. Zur Haftung des Bremsrings an dem einen Bauteil sind außer­ dem in einer Nut kleine Querrippen vorgesehen. Bei dieser bekannten Anordnung ist es jedoch erforder­ lich, um eine entsprechende Bremswirkung zu erzeugen, daß eine relativ hohe Vorspannung bzw. starke Anpres­ sung des Bremsrings an die zylindrische Mantelfläche des zweiten Bauteiles vorzusehen ist. Dieses ist aber insbesondere bei einer Verwendung von Kunststoffbautei­ len nachteilig, da es durch die hohe Vorspannung zu Spannungsrissen im Kunststoff kommen kann, was unter allen Umständen zu vermeiden ist.

Ferner ist aus der deutschen Patentschrift DE 28 57 859 C1 ein Handbrausehalter bekannt, bei dem die Ablagega­ bel für die Handbrause an einem Halter drehbar befe­ stigt ist, wobei ein elastischer Bremsring zwischen den beiden Stirnseiten vorgesehen ist. Der Bremsring liegt hierbei an glatten Stirnseiten an.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im Ober­ begriff des Anspruchs 1 angegebene Verstellbremse zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem anderen Bauteil eine oder mehrere Nocken ausge­ bildet sind, die den Elastomerring in diesem Bereich zusammenpressen und elastisch verformen, so daß beim Drehvorgang die Nocken den Elastomerring umlaufend wal­ ken.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den An­ sprüchen 2 bis 5 angegeben.

Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung wird erreicht, daß die hohe Vorspannung des Elastomerringes wesentlich verringert werden kann und darüber hinaus auch die bei den bekannten zylindrischen Anlageflächen erforderliche Einhaltung von relativ engen Toleranzen bei der Her­ stellung nicht mehr erforderlich ist, da der Elastomer­ ring nunmehr im wesentlichen lediglich von den vorste­ henden Nocken verformt wird. Außerdem kann auch eine Steigerung der Unempfindlichkeit im Bremsverhalten er­ reicht werden im Hinblick darauf, ob die Gleitflächen trocken, naß oder seifig/fettig sind, so daß eine rela­ tiv gleichbleibende Schwergängigkeit erzielbar ist. Die erwünschte Schwergängigkeit kann somit weitgehend bei der Konstruktion vorbestimmt werden, wobei die Schwergängigkeit im wesentlichen durch die Grundvor­ spannung der Elastomerringe, Härte und Materialtyp der Elastomerringe sowie Form, Anzahl und Anordnung der Nocken, die den Elastomerring walken, erzielt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich­ nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie­ ben. Es zeigt

Fig. 1 einen Handbrausehalter in der Schnittebene I der Fig. 2;

Fig. 2 den Handbrausehalter gemäß Fig. 1 in der Schnittebene II.

Der Handbrausehalter besteht im wesentlichen aus einem ersten Bauteil 1 und einem zweiten Bauteil 2 sowie zwei Elastomerringen 3, wobei die beiden Bauteile 1,2 im Spritzgußverfahren aus Kunststoff hergestellt und die Elastomerringe 3 als O-Ringe ausgebildet sind. Das Bauteil 1 umfaßt dabei eine meist senkrecht an ei­ ner Gebäudewand angeordnete, rohrförmige Wandstange 4. Zur Verstellung in eine gewünschte Höhenlage ist außer­ dem an dem Bauteil 1 eine Stellschraube 5 angeordnet, mit der das Bauteil 1 auf der Wandstange 4 axial belie­ big fixiert werden kann.

Auf der der Stellschraube 5 gegenüberliegenden Seite des Bauteils 1 ist ein zylindrischer Ansatz 13 ausge­ bildet, auf dessen Mantelfläche axial zueinander ver­ setzt zwei Ringnuten 12 zur Aufnahme je eines Elasto­ merrings 3 ausgebildet sind. Auf den Einsatz 13 ist das zweite Bauteil 2 mit einer Bohrung 21 axial aufschieb­ bar, wobei in der Stecklage Schnappzungen 14 das Bau­ teils 2 axial in der Stecklage sichern, aber eine Dreh­ bewegung gestatten. Zur Feststellung der Schnappzungen 14 ist außerdem nach der Zusammenmontage eine Siche­ rungsschraube 24 in das Bauteil 2 einzuschrauben. In der zusammengefügten Lage der Bauteile 1 und 2 wer­ den die Elastomerringe 3, wie es insbesondere aus Fig. 2 zu entnehmen ist, einerseits von Nocken 11, die im Grund der Ringnuten 12 ausgebildet sind, elastisch ver­ formt und andererseits durch Riefen 22, die quer zur Drehrichtung ausgebildet sind, mit dem Bauteil 2 dreh­ fest verbunden.

Wird nun eine Handbrause, in der Zeichnung nicht ge­ zeigt, in eine Gabel 23 des Bauteils 2 eingesteckt, so wirken die beiden Bauteile als Ablage oder als Halter einer Stationärbrause. Eine gewünschte Neigungs­ (winkel-)verstellung der in die Gabel 23 eingesteckten Brause erfolgt dann über eine Relativbewegung des Bau­ teils 2 zum Bauteil 1. Durch die Riefen bzw. rauhen Flächen in der Wandung der Bohrung 21 wird ein Mitdre­ hen der Elastomerringe 3 verhindert. Die Nocken 11 be­ wirken durch eine Verformung der Elastomerringe 3 eine kontrollierte Bremskraft.

Anstatt der Riefen 22 können andere Mittel, z. B. Ver­ kleben, Aufvulkanisieren etc., zur drehfesten Verbin­ dung mit dem einen Bauteil 2 vorgesehen werden. Zweck­ mäßig werden die Nocken 11 mit einer Vorkraglänge ver­ sehen, die etwa 1/3 der Wandstärke des Elastomerrings 3 aufweist. Damit die Elastomerringe 3 von den Nocken 11 nicht beschädigt werden, sind die vorstehenden Kanten verrundet.

Claims (5)

1. Bremsringanordnung zur Verhinderung eines ungewoll­ ten Verstellens von Bauteilen zueinander, wobei wenigstens ein Elastomerring zwischen zwei zueinan­ der verschwenkbaren Bauteilen mit Vorspannung ange­ ordnet und der Elastomerring an einem Bauteil mit Haftmittel drehfest gehaltert ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an dem anderen Bauteil (1) eine oder mehrere Nocken (11) ausgebildet sind, die den Ela­ stomerring (3) in diesem Bereich zusammenpressen und elastisch verformen, so daß beim Drehvorgang die Nocken (11) den Elastomerring (3) umlaufend walken.

2. Bremsringanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Elastomerring (3) als O-Ring aus­ gebildet und auf einer zylindrischen Mantelfläche in einer Ringnut (12), in dessen Grund die Nocken (11) angeordnet sind, auf dem ersten Bauteil (1) angeordnet ist und das zweite Bauteil (2) mit einer etwa zylindrischen Wandung einer Bohrung (21) an den Elastomerring (3) anliegt, wobei an der Wandung der Bohrung (21) Aufrauhungen oder feine Riefen (22) quer zur Drehrichtung zur sicheren Mitnahme des Elastomerrings (3) vorgesehen sind.

3. Bremsringanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken (11) eine Vorkraglänge von etwa 1/3 der Wandstärke des Elastomerrings (3) aufweisen.

4. Bremsringanordnung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elastomerring (3) auf dem einen Bauteil aufvulkanisiert oder in anderer Weise unlösbar befestigt ist.

5. Bremsringanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, für den Einsatz bei einem Handbrausehalter, da­ durch gekennzeichnet, daß bei einem ersten Bauteil (1) ein Ansatz (13) mit zwei axial zueinander ver­ setzt auf der Mantelfläche angeordneten Ringnuten (12) zur Aufnahme je eines Elastomerrings (3) vor­ gesehen ist und das zweite Bauteil (2) mit einer Bohrung (21) auf den Ansatz (13) aufschiebbar und in der Stecklage mit Rastmittel, z. B. Schnappzungen (14), axial gesichert, aber mit einer gewünschten Schwergängigkeit drehbar gehaltert ist.