DE4035469C2 - Einrichtung zur Winkelprüfung mit Autokollimationsfernrohr - Google Patents
Einrichtung zur Winkelprüfung mit AutokollimationsfernrohrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Winkelprüfung mit
Autokollimationsfernrohr nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Eine solche Einrichtung ist aus dem Artikel des Erfinders
"Meßverfahren zur Prüfung der Genauigkeit von Industrierobo
tern" in "Industrieroboter messen und prüfen - Aussprachetag
am 26./27. November 1987 in Stuttgart", VDI/VDE-Gesellschaft
Meß- und Automatisierungstechnik (GMA), Düsseldorf, Seiten 33
bis 66, und zwar speziell dem Bild 8 auf Seite 60 und der zu
gehörigen Beschreibung auf Seite 43 unten bis Seite 44 oben
sowie der Tabelle 1 bekannt.
Zweidimensional verschwenkbare Schwenkeinrichtungen sind in
unterschiedlichen Ausführungen und für unterschiedliche Ver
wendungszwecke bekannt; auch verschiedene Automatisierungsstu
fen für die Schwenkbewegung vom Handbetrieb mit visueller Ab
lesung über Handbetrieb mit automatischer, fotoelektrischer
Ablesung bis zu motorisch angetriebenen, rechnergesteuerten
und fotoelektrisch abgelesenen Systemen sind auf dem Markt.
Sie werden in Leichtbauausführung zum Drehen und Schwenken von
Meßtastern oder Meßsensoren eingesetzt oder in schwerer Aus
führung finden sie als Träger für ein Bearbeitungswerkzeug auf
mehrachsigen Fräsmaschinen Anwendung; auch als Werkstückträger
für die verschiedensten Bearbeitungen sind mehrachsig ver
schwenkbare Schwenkeinrichtungen der hier in Rede stehenden
Art üblich. Auch Industrieroboter weisen am Ende des Arbeits
armes meist eine zumindest zweidimensional verschwenkbare
Schwenkeinrichtung auf. Die unterschiedlichen Schwenkeinrich
tungen können in Schaltausführung, bei denen die einzelnen
Winkelstellungen z. B. in Schritten von 5° einstellbar sind,
oder in kontinuierlicher Ausführung für beliebige Winkelstel
lungen bezogen werden. Für die Azimutbewegung ist meist ein
Winkel von 360° oder sogar von 400° mit einem Überlappungsbe
reich von 40° realisiert, wogegen für die Elevationsbewegung
ein Schwenkwinkel von 0 bis -90°, in zahlreichen Ausführungen
auch von +10 bis -100°, d. h. mit einem Schwenkbereich von
110° realisiert ist.
Aus IBM Technical Disclosure Bulletin, Vol. 18, No. 1, Juni
1975, Seite 223 und 224, ist ein dreiachsiges Goniometer be
kannt, also eine Schwenkeinrichtung mit sogar drei unabhängig
voneinander verschwenkbaren, aufeinander aufbauenden Gliedern,
die sehr feinfühlig über große Winkelräume verschwenkbar und
justierbar sind. Die eingestellten Schwenkstellungen können an
gegenüber einer Nullmarke verschwenkbaren Winkelskalen abgele
sen werden. Das Basisglied weist eine horizontal liegende
Vollkreis-Drehscheibe und ein darauf befestigtes Zwischenglied
eine vertikal stehende Halbkreis-Drehscheibe auf. Der Bereich
des gemeinsamen Achsenschnittpunktes dieser Schwenkeinrichtung
ist - wie üblich - von Konstruktionsteilen, hier von einem
Werkstück-Aufnahmetisch, eingenommen.
Für die erwähnten unterschiedlichen Schwenkeinrichtungen ge
winnt in zunehmendem Maße die Genauigkeit der Einhaltung der
Orientierungswinkel auch unter bestimmten Betriebsbedingungen,
z. B. unter Last oder unter Schwingungseinflüssen, an Bedeu
tung. Für die Genauigkeitsüberprüfung von Drehtischen sind in
zwischen Winkelmeßgeräte oder Sonder-Laserinterferometer ein
setzbar.
In dem eingangs zitierten Artikel des Erfinders wird die An
wendung eines automatischen, zweiachsigen Autokollimations
fernrohres bei der geometrischen Prüfung von Industrierobotern
beschrieben. Es heißt dort nahezu wörtlich, "daß moderne foto
elektrische Autokollimationsfernrohre es gestatten, berüh
rungslos und rückwirkungsfrei über Verschiebestrecken bis zu
20 Metern die Bestimmung von Nick- und Gierwinkelabweichungen
im Bereich von 1 Grad bei einer Auflösung von einer zehntel
Winkelsekunde zu messen. Die Messungen können statisch und dy
namisch durchgeführt und auch Winkelschwingungen untersucht
werden. Als Reflektor dient ein Planspiel am Prüfling, der -
solange der Primärstrahl noch auf den Planspiegel fällt - be
liebig aus dem Strahlengang in Querrichtung herausgezogen wer
den darf. Auch Strahlunterbrechungen können zugelassen wer
den." Gemäß dem eingangs zitierten Artikel des Erfinders wird
ein Industrieroboter auf Genauigkeit überprüft. Der Prüfling
ist dort also ein Industrieroboter mit seinen sechs Bewegungs
achsen; es ist in Fig. 8 des oben genannten Artikels die sog.
Roboterhand mit zwei Schwenkachsen (Y, Z) dargestellt, die zu
einander senkrecht stehen und sich in einem Punkt schneiden.
Das Handgelenk trägt ein um die erste Schwenkachse schwenkba
res Zwischenglied, welches die andere der beiden Schwenkach
sen, die zweite Schwenkachse, enthält. Am Zwischenglied ist
schließlich - so darf angenommen werden - ein um die zweite
Schwenkachse schwenkbares Arbeitsglied gelagert, welchem eine
Werkzeug- oder Werkstückaufnahme zugeordnet ist, die wenig
stens partiell symmetrisch zu einer
durch den Prüflings-Achsenschnittpunkt gehenden und senkrecht
auf der zweiten Schwenkachse stehenden Werkzeugaufnahmeachse
ausgebildet ist. Selbstverständlich sind die einzelnen bewegli
chen Glieder des Industrieroboters jeweils mit einem feinfühlig
ansteuerbaren bzw. aktivierbaren Verstellantrieb versehen, die
gemeinsam oder einzeln auch über kleine Verfahrwege ingangsetz
bar sind. Wenngleich nicht immer üblich, so soll hier davon
ausgegangen werden, daß das Roboter-Handgelenk auch eine Win
kelanzeige für den Schwenkweg des Zwischengliedes um die erste
Schwenkachse relativ zum Basisglied der Roboterhand gegenüber
einer Nullmarke am Basisglied sowie eine weitere Winkelanzeige
für den Schwenkweg des Arbeitsgliedes um die zweite Schwenk
achse relativ zum Zwischenglied des Handgelenkes gegenüber einer
Nullmarke am Zwischenglied enthält. Das erwähnte, unabhän
gig vom Prüfling lagedefiniert gehalterte Autokollimationsfern
rohr ist ortsfest und unbeweglich aufgestellt; es ist auf einen
an der Roboterhand quer zur Fernrohrachse befestigten Planspie
gel ausgerichtet, wobei der Planspiegel in der Werkzeug- oder
Werkstückaufnahme des Prüflings gehaltert ist. Das Autokollima
tionsfernrohr ist - wie gesagt - mit einer zweidimensionalen
Anzeige der Winkellage des in das Autokollimationsfernrohr zu
rückreflektierten Strahles relativ zur Fernrohrachse ausgestat
tet.
Dem solcherart als Prüfling in eine Einrichtung zur Winkelprü
fung einbezogenen Industrieroboter wird zur Genauigkeitsüber
prüfung die Aufgabe gegeben, die Roboterhand entlang einer ge
raden Linie zu verfahren, und dabei möglichst keine Schwenk
bewegungen auszuführen, wobei an der Verfahrbewegung der ge
samte Roboterarm und keineswegs nur das Handgelenk beteiligt
ist. Es können dann während der Verschiebung der Roboterhand
entlang der Verschieberichtung ungewollte Nickbewegungen und
Gierbewegungen der Roboterhand gleichzeitig und isoliert von
einander sehr empfindlich erfaßt werden. Allerdings können die
isolierten Werte von Nick- und Gierwinkel bei dieser Art der
Prüfung nicht irgendwelchen bestimmten Gelenken des Roboterar
mes oder des Handgelenkes, sondern nur summarisch allen an der
Linearbewegung beteiligten Gelenken des Knickarm-Roboters zu
geordnet werden. Nur unter der - prüftechnisch mehr theoreti
schen - Voraussetzung, daß das Basisglied des Roboter-Handge
lenkes ortsfest gehalten wird und das Arbeitsglied des Hand
gelenkes nur Nick- und/oder Gierbewegungen von weniger als ei
nem Winkelgrad ausführt, könnten diese Schwenkbewegungen von
dem zweidimensional messenden Autokollimationsfernrohr hinsicht
lich Genauigkeit kontrolliert werden, wobei wegen der Beteili
gung von nur zwei Bewegungsachsen diesen auch eventuell festge
stellte Winkelfehler zugeordnet werden könnten. Mit der bekann
ten Anordnung mit einem zweidimensional messenden Autokolli
mationsfernrohr zur Erfassung derart kleinen Nick- und Gierbe
wegungen linear bewegter Prüflinge ist jedoch kein Hinweis dar
auf gegeben, wie ortsfest gehaltene und über sehr große Win
kelräume hinweg zweidimensional verschwenkbare Schwenkeinrich
tungen, die mit hoher Winkelgenauigkeit einstellbar sein sol
len, auf Genauigkeit überprüft werden könnten.
Die Zeitschrift "Technologische Rundschau" 41/88, Seite 64 bis 65,
zeigt ein Gerät, mit dem bspw. ein Industrieroboter auf Repro
duziergenauigkeit eines bestimmten Punktes am Ende seines Ar
beitsarmes, bspw. des sogenannten Handmittelpunktes überprüft
werden kann. Der Arbeitsarm des Industrieroboters wird nach
einander in vorbestimmte Positionen eingefahren, in denen der
Handmittelpunkt eine vorgegebene Soll-Lage einnimmt. Mit zwei
verschiedenen, räumlich ortsfest aufgestellten und zweidimen
sional verschwenkbaren Fernrohren wird der Handmittelpunkt je
weils so angepeilt, daß der Handmittelpunkt in der optischen
Achse der Fernrohre liegt. Die zweidimensionale Schwenkeinrich
tung zur Halterung der Fernrohre ist mit genau arbeitenden Win
kelmessern zur Ermittlung des Azimut- und des Elevationswinkels
versehen. Aus den jeweiligen Winkeln der Fernrohreinstellung
kann dann die tatsächliche Raumlage des Handmittelpunktes des
Industrieroboters errechnet und diese mit der vorgegebenen Soll-
Lage des Handmittelpunktes verglichen werden. Mit dieser Ein
richtung kann nur summarisch die Reproduziergenauigkeit des
Arbeitsarmes eines Industrieroboters insgesamt beim Herbeifüh
ren vorprogrammierter Positionen des Handmittelpunktes über
prüft werden; etwaige Positionierungsfehler können mit diesem
Prüfgerät nicht bestimmten Bewegungsachsen zugeordnet werden. Es
ist insbesondere keine nähere Aussage über die Arbeitsgenauig
keit der beiden letzten Schwenkachsen der Roboterhand möglich.
Allenfalls Aussagen darüber, in welchen räumlichen Zonen des
Arbeitsbereiches des Industrieroboters eine gute und in wel
chen Zonen eine schlechte Übereinstimmung von Soll- und von
Ist-Lage des Handmittelpunktes gegeben ist, können getroffen
werden.
In der Buchveröffentlichung "Fertigungsmeßtechnik - Handbuch
für Industrie und Wissenschaft" H. J. Warnecke et al., Heraus
geber, Berlin 1984, Seiten 356 und 367 bis 375, wird auf die
Möglichkeit einer Winkelmessung kleiner Winkel oder Winkelfeh
ler mittels Autokollimationsfernrohren hingewiesen. Es wird
auch erwähnt, daß Winkelfehler bezüglich zweier zueinander senk
recht stehender Schwenkachsen gleichzeitig mit einem Autokolli
mationsfernrohr erfaßt werden können. Es ist allerdings kein
Hinweis auf die Winkelprüfung von zweidimensional einstellbaren
Schwenkeinrichtungen gegeben.
Die DE 31 07 835 A1 zeigt eine Prüfvorrichtung für einen sta
bilisierten Schwenkspiegel im Spiegelkopf eines Periskopes, bei
der ebenfalls ein Autokollimationsfernrohr zum Einsatz gelangt.
Derartige Schwenkspiegel werden zur Änderung der Ausblickrich
tung mittels des Periskopes darin um eine vertikale und/oder
horizontale Schwenkachse geschwenkt. Die im Periskop eingesetz
ten Schwenkspiegel sind einzeln jeweils nur um eine einzige
Achse schwenkbar; soweit eine Verschwenkung der Schwenkspiegel
um eine vertikale und um eine horizontale Schwenkachse in Be
tracht kommt, handelt es sich um zwei separate und unterschied
lich schwenkbar gelagerte Schwenkspiegel. In der beschriebenen
Prüfeinrichtung ist der Schwenkspiegel ebenfalls nur um eine
einzige Achse schwenkbar gelagert und es wird auch nur die
Schwenkbewegung bezüglich dieser einen Achse geprüft.
Ausgehend von einer Einrichtung zur Winkelprüfung gemäß dem Oberbegriff von An
spruch 1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Ein
richtung derart weiterzubilden, daß die beiden Schwenkwinkel
des die Werkzeug- oder Werkstückaufnahme umfassenden Arbeits
gliedes in jeder beliebigen Raumlage isoliert und gleichzeitig
überprüfbar sind.
Diese Aufgabe wird bei der Einrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Es wird also die
Überprüfung der Orientierungsgenauigkeit des Prüflings durch
eine konzentrisch aufgestellte Meß-Schwenkeinrichtung über
prüft, wobei die Ankopplung der Meß-Schwenkeinrichtung an den
Prüflings berührungsfrei über ein zweidimensional auflösendes
Autokollimationsfernrohr erfolgt und wobei der Prüflings nur
durch einen kleinen Planspiegel belastet ist.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden.
Im übrigen ist die Erfindung anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles nach
folgend noch erläutert; dabei zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Ein
richtung zur Winkelprüfung für eine zweidimensional einstellbare
Schwenkeinrichtung und
Fig. 2 eine Seitenansicht der Anordnung nach Fig. 1 von
rechts mit Realisierung der in Fig. 1 strich
punktiert angedeuteten Variante und zusätzlich
mit interferometrischer Messung eines etwaigen
Radialversatzes des Arbeitsgliedes beim Schwenken.
Die in der Figur gezeigte Schwenkeinrichtung ist beispielsweise
der Schwenkkopf an der Pinole eines Mehrkoordinaten-Meßgerätes,
mit dem der Meßtaster in jede beliebige Raumlage geschwenkt
werden kann, um die Leibung von raumschräg liegenden Bohrungen
eines zu vermessenden Gegenstandes orthogonal antasten zu kön
nen. In der im Patentanspruch gewählten Terminologie ist die
Pinole des Schwenkkopfes das Basisglied 5 des Prüflings 1.
Die Pinole ist zugleich auch die Halterung des Prüflings.
Diesem Basisglied ist eine erste Prüf
lingsschwenkachse 2 feststehend zugeordnet, die beim dargestell
ten Ausführungsbeispiel vertikal steht und demgemäß eine Achse
zur Ausführung von Azimutbewegungen darstellt. Der Prüfling
1 enthält ferner ein um die erste Prüflings
schwenkachse 2 schwenkbar am Basisglied 5 gelagertes Zwischen
glied 6, welches eine zweite Prüflingsschwenkachse 3 trägt. Die
zweite Prüflingsschwenkachse 3 steht rechtwinklig zur ersten
Prüflingsschwenkachse 2 und schneidet diese in dem Prüflings-
Achsenschnittpunkt 4. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
liegt die zweite Prüflingsschwenkachse in jeder Stellung hori
zontal. Über die zweite Prüflingsschwenkachse des kugelförmigen
Zwischengliedes 6 ist ein Arbeitsglied 7 schwenkbar gelagert,
welchem eine Werkzeugaufnahme 8 zugeordnet ist, die wenigstens
partiell symmetrisch zu einer durch den Prüflings-Achsenschnitt
punkt 4 gehenden und senkrecht auf der zweiten
Prüflingsschwenkachse 3 stehenden Werkzeugaufnahmeachse 9 aus
gebildet ist. Nicht dargestellt ist eine Winkelanzeige für den
Schwenkweg des Zwischengliedes relativ zum Basisglied und eine
Winkelanzeige für den Schwenkweg des Arbeitsgliedes relativ zum
Zwischenglied, die jedoch bei einer praktischen Ausführung ei
nes Prüflings in unterschiedlichen Ausfüh
rungsformen tatsächlich vorhanden sind und hier unterstellt
werden. Anstelle der kontinuierlichen Winkelanzeige kann auch
eine in diskreten Winkelstellungen einrastende Verzahnung zur
Anwendung kommen.
Um den Prüfling auf Orientierungsgenauigkeit
in jeder beliebigen Stellung überprüfen zu können, ist erfin
dungsgemäß eine ebenfalls zweidimensional verschwenkbare Meß
schwenkeinrichtung 10 vorgesehen, die etwa konzentrisch zur
Prüflings-Schwenkeinrichtung 1 aufgestellt ist. Auch die Meß-
Schwenkeinrichtung 10 enthält zwei aufeinander senkrecht ste
hende Schwenkachsen, die im folgenden entsprechend ihrer Funk
tion als Azimutachse 11 und als Elevationsachse 12 bezeichnet
sind. Auf einem Basisteil 23 der Meß-Schwenkeinrichtung 10 ist
ein im wesentlichen L-förmig ausgebildetes Zwischenteil 21 um
die vertikal stehende Azimutachse 11 verdrehbar. Das Zwischen
teil 21 trägt seinerseits seitlich eine Drehscheibe 22, die um
die horizontal liegende Elevationsachse 12 verdreht werden kann.
Die beiden zueinander senkrecht stehenden Achsen, nämlich Azi
mutachse 11 und Elevationsachse 12, schneiden sich etwa in ei
nem gemeinsamen Punkt, dem Meßgerät-Achsenschnittpunkt 13, der
bei der Gebrauchs-Aufstellung, die in der zeichnerischen Dar
stellung gezeigt ist, mit dem Prüflings-Achsenschnittpunkt 4 in
etwa zusammenfällt. Außerdem ist die relative Aufstellung von
Prüfling 1 und Meß-Schwenkeinrichtung 10 so
vorgenommen, daß die erste Prüflingsschwenkachse 2, die eine
Azimutachse ist, deckungsgleich liegt mit der Azimutachse 11
der Meß-Schwenkeinrichtung. Dank des L-förmigen Zwischenteiles
21 ist die Meß-Schwenkeinrichtung 10 in der Weise im Bereich
des Meßgerät-Achsenschnittpunktes 13 materielos ausgebildet,
daß dieser Achsenschnittpunkt 13 weiträumig frei zugänglich
ist. Dadurch ist eine konzentrische Aufstellung der Meßgeräte-
Schwenkeinrichtung 10 in Relation zum Prüfling
1 überhaupt möglich. Um den Prüfling 1
hinsichtlich seiner Orientierungsgenauigkeit überprüfen zu kön
nen, muß die Meß-Schwenkeinrichtung 10 bezüglich der Meß- und
Reproduziergenauigkeit der Winkeleinstellung für die Azimutbe
wegung und für die Elevationsbewegung um wenigstens den Faktor
5 genauer sein als die des Prüflings 1. Dank
einer baulich großen Dimensionierung ist eine exakte Teilungs
messung mit der Meß-Schwenkeinrichtung 10 auch eher möglich. Um
die beweglichen Teile der Meß-Schwenkeinrichtung 10 berührungs
los und optisch an die beweglichen Teile des Prüflings
1 ankoppeln zu können, umfaßt die Prüfeinrichtung
ein kleinbauendes Autokollimationsfernrohr 15, welches mit ei
ner zweidimensionalen Anzeige der Winkellage des in das Auto
kollimationsfernrohr zurückreflektierten Strahles ausgestattet
ist. Dieses Autokollimationsfernrohr 15 ist über ein Stativ 25
der Drehscheibe 22 feststehend zugeordnet. Das Autokollimations
fernrohr 15 ist etwa auf den zugehörigen Meßgeräte-Achsenschnitt
punkt 13 ausgerichtet, wobei die Fernrohrachse senkrecht zur
zugehörigen Schwenkachse 12 steht.
Die Prüfeinrichtung umfaßt ferner zunächst
einen Planspiegel 17, der stets senkrecht zur Werkzeugaufnah
meachse 9 der Prüflings-Schwenkeinrichtung 1 und etwa konzen
trisch zu ihr angeordnet und gehaltert ist. Es ließe sich mit
anderen Worten die Lage des Planspiegels auch folgendermaßen
definieren: der Planspiegel 17 ist tangential zu einem gedach
ten Hüllzylinder angeordnet, der zur zweiten Prüflingsschwenk
achse konzentrisch angeordnet ist. Dieser Planspiegel 17 ist
von einem Halter 18 gehalten, der in die Werkzeugaufnahme 8 des
Prüflings 1 feststehend eingesetzt ist. Da
bei ist der eine Planspiegel 17 an einem geradlinigen, zur Werk
zeugaufnahmeachse 9 konzentrischen Arm 19 gehalten. Aufgrund
dieser Halterung des Planspiegels 17 bleibt er in jeder belie
bigen Schwenkstellung des Prüflings 1 stets
tangential zu dem erwähnten Hüllzylinder stehen. Dank der Ver
wendung eines Autokollimationsfernrohres kann die Meß-Schwenk
einrichtung 10 optisch unter Verwendung leicht bauender Teile,
nämlich eines relativ kleinen Planspiegels 17, auf einfache und
genaue Weise an den Prüfling 1 angekoppelt
werden, wobei Parallelverlagerungen der beteiligten Teile wäh
rend der Schwenkbewegungen irrelevant bleiben. Der Planspiegel
17 und der Halter 19 belasten das Arbeitsglied 8 nur in einer
ohne weiteres erträglichen Weise; die Bewegung ist weder von
dem Gewicht der Planspiegel und ihrer Halterung noch von ihren
Abmessungen her in irgendeiner Weise eingeschränkt. Bedarfs
weise kann eine Prüfung unter Last durch aufsteckbare Gewichte
durchgeführt werden.
Um nun den Prüfling 1 in einer beliebigen
Orientierungsstellung der Werkzeugaufnahmeachse 9 auf Orien
tierungsgenauigkeit überprüfen zu können, wird die Meß-Schwenk
einrichtung 10 mit ihren beweglichen Teilen 21 und 22 in eine
entsprechende Orientierungsstellung entsprechend der Anzeige an
den Prüfling eingefahren. Dank der zweidi
mensionalen Fehlwinkelanzeige des Sekundärstrahles an dem Auto
kollimationsfernrohr 15 kann an diesem der Orientierungsfehler
des Prüflings abgelesen werden, wobei aller
dings der Azimutfehler nur mit dem Cosinus des Azimutwinkels
erfaßbar ist, was allerdings nicht weiter schlimm ist, weil bei
Azimutwinkel in der Nähe von -90° in der Praxis Fehlwinkel
ohne weiteres toleriert werden können.
Um die Einstellung und Messung an der Meß-Schwenkeinrichtung 10
zu erleichtern, sind die beiden beweglichen Teile, nämlich das
Zwischenteil 21 und die Drehscheibe 22 der Meß-Schwenkeinrich
tung 10 jeweils mit einer elektromotorischen Feinverstellung
versehen; außerdem ist sie sowohl bezüglich der Azimutbewegung
als auch bezüglich der Elevationsbewegung mit einem selbsttätig
arbeitenden und über mindestens 360° hinweg wirksamen, ein elek
trisches Winkelsignal erzeugenden Winkelmeßsystem und mit einer
digitalen Winkelanzeige versehen.
Um die Meß-Schwenkeinrichtung 10 sowohl hinsichtlich des Ge
wichtes als auch hinsichtlich des Bauraumes des Autokollimati
onsfernrohres 15 nicht ungebührlich zu belasten, ist für diese
eine Kleinbauweise, insbesondere eine Kurzbauweise vorgesehen.
Das erwähnte Stativ 25 sollte, ebenso wie der Halter 19 mög
lichst schwingungssteif ausgebildet sein, so daß eine ruhige
Strahllage nicht gestört und eine gleichbleibende Stellung der
einzelnen Komponenten gewährleistet wird.
Nachdem Messungen in allen möglichen Raumlagen möglich sein
sollen, ist es häufig schwierig, die Winkellage des Sekundär
strahles relativ zur Fernrohrachse am Autokollimationsfernrohr
visuell zu ermitteln. Deswegen ist es zweckmäßig, wenn das Au
tokollimationsfernrohr über eine zweidimensional arbeitende
automatische Winkelerfassung z. B. mittels positionsempfind
licher Photodetektoren oder mittels CCD-Array-Kamera verfügt.
Die Koordinatenachsen dieser zweidimensional empfindlichen Meß
ebene sollten parallel bzw. orthogonal zur Elevationsachse aus
gerichtet sein. Der senkrechte Abstand des Sekundärstrahles von
der einen Koordinatenachse entspricht - unabhängig vom Abstand
Autokollimationsfernrohr/Planspiegel - dem Fehlwinkelsignal
bezüglich der einen Schwenkachse und der Abstand von der ande
ren Koordinatenachse dem Fehlwinkelsignal bezüglich der anderen
Schwenkachse. Diese beiden solcherart ermittelbaren
Fehlwinkelsignale können dann über eine digitale Anzeige extern
sichtbar gemacht werden. Selbstverständlich ist es auch mög
lich, die erwähnten Fehlwinkelsignale unter Verwendung geeig
neter Rechnereinrichtungen und geeigneter Programme datenmäßig
zu verarbeiten, und die Meßergebnisse sinnvoll auszuwerten und
zeichnerisch und/oder tabellarisch aufzuarbeiten und darzustel
len.
Es ist ohne weiteres denkbar, daß etwaige Fehlwinkel bezüglich
der Elevationsachse und/oder bezüglich der Azimutachse auch
noch Rückwirkungen auf die Position des in die Werkzeugaufnahme
8 aufgenommenen Werkzeuges bezüglich der Werkzeugaufnahmeachse
9 haben. Wird beispielsweise in die Werkzeugaufnahme ein Stern
taster mit radial von der Werkzeugaufnahmeachse 9 abragenden
Tastarmen aufgenommen, so wäre es für die Genauigkeit einer
Messung von großer Wichtigkeit, etwaige, ungewollte Verdrehungen
des Sterntasters um die Werkzeugaufnahmeachse 9 zu kennen. Um
auch derartige, wenn auch ungewollte Drehungen um die Werkzeug
aufnahmeachse 9 erfassen zu können, ist eine zweite optische
Antastung, ebenfalls mittels Autokollimationsfernrohr und Plan
spiegel vorgesehen. Nach einer in Fig. 1 in vollen Linien dar
gestellten Ausführungsvariante enthält die Meß-Schwenkeinrich
tung 10 ein zweites, ebenfalls zweidimensional anzeigendes Au
tokollimationsfernrohr 14, welches an dem um die Azimutachse 11
schwenkbaren Teil 21 der Meß-Schwenkeinrichtung 10 angeordnet
und auf ihm mittels des Statives 24 gehalten ist. Dieses zweite
Autokollimationsfernrohr 14 ist ebenfalls auf den Meßgeräte-
Achsenschnittpunkt 13 ausgerichtet, wobei die Fernrohrachse
orthogonal zu der Azimutachse 11 steht. Diesem zweiten Auto
kollimationsfernrohr 14 ist ebenfalls ein Planspiegel, nämlich
der zweite Planspiegel 16 zugeordnet, der stets senkrecht zur
zweiten Prüflingsschwenkachse 3 steht und etwa konzentrisch zu
ihr angeordnet und gehaltert ist. Und zwar ist bei dem in vol
len Linien dargestellten Ausführungsbeispiel ein für beide
Planspiegel 16 und 17 gemeinsamer Halter 18 vorgesehen, der
außer dem gestreckten Haltearm 19 noch einen weiteren, gekröpf
ten Arm 20 enthält, der das Arbeitsglied 7 und das Zwischen
glied 6 des Prüflings 1 bis in die Nähe der
zweiten Prüflingsschwenkachse 3 umgreift.
Sollte bei einer beliebigen Verschwenkung der Werkzeugaufnahme
8 um die erste und/oder zweite Prüflingsschwenkachse eine klei
ne, ungewollte Verdrehung des in der Werkzeugaufnahme 8 gehal
terten ersten Planspiegels 17 um die Werkzeugaufnahmeachse 9
auftreten, so kann diese ungewollte Drehbewegung für jede be
liebige Schwenkstellung mit dem zweiten Autokollimationsfern
rohr 14 und dem zugehörigen zweiten Planspiegel 16 gemessen
werden.
In Fig. 1 ist eine Alternativausführung für die Anordnung des
zweiten Autokollimationsfernrohres strichpunktiert angedeutet,
die in Fig. 2 in vollen Linien dargestellt ist. Und zwar ist
bei dieser Ausführungsvariante das zweite Autokollimationsfern
rohr 14′ ebenfalls an dem um die Elevationsachse 12 schwenkba
ren Teil 22 der Meß-Schwenkeinrichtung 10 angeordnet und mit
der Fernrohrachse parallel zur Elevationsachse 12 ausgerichtet.
Bei dieser Anordnung des zweiten Autokollimationsfernrohres 14′
braucht es lediglich eindimensional meßempfindlich zu sein,
wobei die Richtung der Anzeigeempfindlichkeit quer zur Richtung
der Werkzeugaufnahmeachse 9 ausgerichtet sein muß. Bei dieser
Anordnung des zweiten Autokollimationsfernrohres 14′ ist der
zugehörige zweite Planspiegel 16′ ebenfalls stets senkrecht zur
zweiten Prüflingsschwenkachse 3 und konzentrisch zur Fernrohr
achse des zweiten Autokollimationsfernrohres 14′ angeordnet und
gehaltert. Zwar ist es denkbar, die gesamte Anordnung des zwei
ten Autokollimationsfernrohres konzentrisch zur Elevationsachse
12 anzuordnen, jedoch ist dies bei der Halterung des zweiten
Autokollimationsfernrohres 14′ auf der Drehscheibe 22 nicht
nötig; vielmehr kann zur Vereinfachung der Halterung des zwei
ten Planspiegels 16′ die Meßachse 26 der Anordnung des zweiten
Autokollimationsfernrohres 14′ mit zugehörigem Planspiegel 16′
zur Elevationsachse 12 in Richtung der Werkzeugaufnahmeachse 9
versetzt angeordnet werden, wobei der Abstand des parallelen
Seitenversatzes etwa dem Abstand des ersten Planspiegels 17 von
der Elevationsachse 12 entspricht. Bei dieser exzentrischen
Anordnung des zweiten Autokollimationsfernrohres 14′ bzw. der
zugehörigen Meßachse 26 kann der zweite Planspiegel 16′ tangen
tial zum Umfang des ersten Planspiegels 17 angeordnet werden,
was die Spiegelhalterung vereinfacht und eine steifere Spiegel
halterung ergibt. Selbstverständlich ist es bei dieser Relativ
lage zweier Planspiegel auch möglich, ein verspiegeltes Dach
kantprisma zu nehmen, bei dem die eine Spiegelfläche quer zur
Werkzeugaufnahmeachse 9 und die andere Spiegelfläche tangential
zu einem Hüllzylinder um diese Achse herum liegt.
In Fig. 2 ist noch eine Möglichkeit aufgezeigt, wie der Prüf
ling 1 bezüglich eines weiteren Kriteriums
meßtechnisch überprüft werden kann. Und zwar können bei einer
beliebigen räumlichen Verschwenkung der Werkzeugaufnahme 8 u. U.
auch radiale Verschiebungen des ersten Planspiegels 17 in Rich
tung der Werkzeugaufnahmeachse 9 vorkommen. Auch solche radia
len Verschiebungen wären ungewollt; sofern sie trotzdem auf
treten, wäre es gut, wenn man wüßte, bei welcher Stellung sie
wie groß wären. Um auch diese Radialverschiebungen meßtechnisch
erfassen zu können, ist bei dem in Fig. 2 dargestellten Aus
führungsbeispiel parallel neben dem ersten Autokollimations
fernrohr 15 ein Laserinterferometer 27 in Planspiegelversion
angeordnet, wobei der erste Planspiegel 17 als Meßreflektor
dieses Laserinterferometers 27 dient. Zwar ist es auch denkbar,
die Radialverlagerung in einem zweiten, anschließenden Meßvor
gang zu ermitteln, wobei das Laserinterferometer anstelle des
Autokollimationsfernrohres angeordnet ist. Diese Ausgestaltung
erfordert jedoch den doppelten Zeitaufwand, so daß aufgrund
einer Nebeneinanderanordnung von Autokollimationsfernrohr und
Laserinterferometer die Winkel- und die Abstandsprüfung gleich
zeitig erfolgen können. Um mit einem kleinen Planspiegel 17
auskommen zu können, ist der Meßstrahl des Laserinterferometers
27 über einen teildurchlässigen Spiegel, nämlich einen Inten
sitätsstrahlteilerwürfel 30 koaxial zum Strahlengang des Auto
kollimationsfernrohres 15 eingespiegelt. Das Laserinterferome
ter umfaßt außer dem bereits erwähnten Planspiegel 17 zunächst
eine Laserinterferometer-Strahlenquelle 27, die einen für la
serinterferometrische Meßzwecke geeigneten Laserstrahl aussen
det. Dieser Laserstrahl trifft zunächst auf einen Polarisations
strahlteilerwürfel 28, der den Laserstrahl in zwei unterschied
lich polarisierte Strahlanteile aufspaltet. Der als Referenz
strahl dienende Anteil dieser beiden Strahle trifft auf den der
Laserinterferometer-Strahlenquelle 27 gegenüberliegend angeord
neten Referenzreflektor 31, der diesen Strahlanteil parallel zu
sich selber wieder in die Laserinterferometer-Strahlenquelle 27
zurückreflektiert. Der andere Strahlanteil wird an der strahl
teilenden Reflektionsfläche des Polarisationsstrahlteilerwürfels
28 abgelenkt und in die - aufgrund des Intensitätsstrahlteilers
30 abgewinkelte - Meßstrecke des Laserinterferometers geschickt.
Innerhalb dieser Meßstrecke, und zwar unmittelbar zwischen dem
Polarisationsstrahlteilerwürfel 28 und dem Intensitätsstrahltei
ler 30 ist eine Polarisationswandlerplatte 29 angeordnet, die
den Polarisationszustand des hindurchtretenden Laserstrahles
von einem linear polarisierten Zustand in einen zirkular pola
risierten Zustand überführt. Der Polarisationswandlerplatte 29
gegenüberliegend ist an dem Polarisationsstrahlteilerwürfel 28
noch ein Wiederholreflektor 32 in Form eines Tripelreflektors
angebracht. Aufgrund der Anordnung der Polarisationswandler
platte 29 zum einen und des Wiederholreflektors 32 zum anderen
wird ein zweimaliger Durchlauf des Meßstrahlanteiles durch die
Meßstrecke verursacht, wodurch als hier wesentlicher Effekt
bewirkt wird, daß eventuelle Schrägstellungen des Planspiegels
17 für eine exakte Parallelität der Wellenfronten des zurück
kehrenden Meßstrahles mit den Wellenfronten des Referenzstrah
les irrelevant bleiben. Aufgrund der zweimaligen Reflektion des
Meßstrahles an dem Planspiegel 17 und einer Zwischenreflektion
an dem als Tripelreflektor ausgebildeten Wiederholreflektor 32
werden schrägstellungsbedingte Parallelitätsabweichungen des
Meßstrahles gerade wieder kompensiert. Ein weiterer ebenfalls
willkommener Nebeneffekt, der durch den zweimaligen Durchlauf
des Meßstrahles durch die Meßstrecke bewirkt wird, ist eine
höhere meßtechnische Längenauflösung; ein etwaiger Radialver
satz des Planspiegels bei der Verschwenkung kann mit doppelter
Genauigkeit im Vergleich zu einer üblichen Laserinterferome
terausbildung erfaßt werden.
Da im allgemeinen davon auszugehen ist, daß die Schwenkbewe
gungen der Meß-Schwenkeinrichtung und des Prüflings von einer
Prüfposition zur nächsten nicht vollständig synchron ablaufen,
was allein schon aufgrund der unterschiedlichen Massen bei bei
den kaum zu erreichen wäre, muß bei einem solchen Weiterschal
ten mit einer Strahlunterbrechung gerechnet werden. Während
solche Strahlunterbrechungen für die Winkelmessung durch das
oder die Autokollimationsfernrohr(e) unschädlich sind, geht
aufgrund einer Strahlunterbrechung bei der üblichen, zählenden
Interferometrie der Null- oder Bezugspunkt verloren und eine
weitere interferometrische Abstandsmessung liefert keine ver
nünftigen Abstandssignale mehr. Daher wird für den vorliegenden
Fall die Verwendung absolut messender Laserinterferometer vor
geschlagen, die auch nach einer Strahlunterbrechung noch genaue
Abstands- bzw. Entfernungssignale liefern. Absolut messende
Laserinterferometer arbeiten gleichzeitig mit zwei oder mehre
ren Laserfrequenzen bzw. -wellenlängen - je nach Meßbereich -
und verwerten den Phasenunterschied der beiden unterschiedli
chen Wellenzüge zur absoluten Lageermittlung bei
Strahlunterbrechungen. Ein solches Laserinterferometer haben
beispielsweise C.C. Williams und H. K. Wichramasinghe unter
anderem in der Zeitschrift Journal of Applied Physics, Band
60, Heft 6 vom 15.09.1986 auf den Seiten 1900 bis 1903 unter
dem Titel "Optical ranging by wavelength multiplexed inter
ferometry" beschrieben. Bei geeigneter Auslegung bietet es bei
spielsweise eine - hohe - Auflösung von 0,1 µm für einen ein
deutigen absoluten Meßbereich von 40 mm.
Claims (16)
1. Einrichtung zur Winkelprüfung mit mindestens einem Autokol
limationsfernrohr, mit welcher Einrichtung die Einstellgenau
igkeit einer zweidimensional einstellbaren Schwenkeinrichtung,
im folgenden "Prüfling" genannt, überprüfbar ist, dessen zu
einander senkrecht stehende Schwenkachsen sich in einem Punkt
- im folgenden "Prüflings-Achsenschnittpunkt" genannt -
schneiden, wobei das erste Autokollimationsfernrohr unabhängig
vom Prüfling lagedefiniert gehaltert und auf einem am Prüfling
quer zur Fernrohrachse befestigten ersten Planspiegel, der in
einer Werkzeugaufnahme des Prüflings gehaltert ist, ausgerich
tet ist, und wobei das erste Autokollimationsfernrohr mit ei
ner zweidimensionalen Anzeige der Winkellage des in das Auto
kollimationsfernrohr zurückreflektierten Strahles relativ zur
Fernrohrachse ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß für eine weiträumige, simultane und hinsichtlich beider
Schwenkbewegungen isolierte Prüfung der Schwenkwinkel des
Prüflings, der ein ortsfest gehaltenes Basisglied aufweist,
die Einrichtung zur Winkelprüfung gemäß den nachfolgenden
Merkmalen weitergebildet ist:
- - es ist eine weitere, ebenfalls bezüglich zweier zueinander senkrecht stehender, sich in einem gemeinsamen Punkt - Meß gerät-Achsenschnittpunkt (13) - schneidender Schwenkachsen - im folgenden Azimut- (11) bzw. Elevationsachse (12) ge nannt - einstellbare Schwenkeinrichtung, im folgenden "Meß- Schwenkeinrichtung" (10) genannt, vorhanden,
- - die Meß-Schwenkeinrichtung (10) ist in der Weise im Bereich des Meßgerät-Achsenschnittpunktes (13) materielos ausge bildet, daß dieser (13) weiträumig frei zugänglich ist;
- - die Meß-Schwenkeinrichtung (10) ist derart in Relation zum Prüfling (1) aufgestellt, daß der Meßgerät-Achsenschnitt punkt (13) etwa die gleiche Raumlage einnimmt wie der Prüf lings-Achsenschnittpunkt (4);
- - die Meß-Schwenkeinrichtung (10) ist mit Einrichtungen zum Einstellen beliebiger Azimut- und Elevationswinkel und je weils mit Einrichtungen zum Messen der eingestellten Azi mut- und der Elevationswinkel versehen, wobei die der je weiligen Schwenkstellung eines Zwischengliedes bzw. eines Arbeitsgliedes des Püflings entsprechenden Schwenkstellun gen an der Meß-Schwenkeinrichtung (10) einstellbar sind,
- - die Meß-Schwenkeinrichtung (10) ist sowohl bezüglich der Reproduziergenauigkeit der Azimut- und der Elevationswin keleinstellung als auch bezüglich der Meßgenauigkeit der eingestellten Azimut- bzw. Elevationswinkel um wenigstens den Faktor 5 genauer als die entsprechende Winkelanzeige des Prüflings (1),
- - der erste Planspiegel (17) ist stets senkrecht zur Werkzeug aufnahmeachse (9) des Prüflings (1) und etwa konzentrisch zu ihr (9) gehaltert,
- - das erste Autokollimationsfernrohr (15) ist an dem zweidi mensional verschwenkbaren Teil (Drehscheibe 22) der Meß- Schwenkeinrichtung (10) angeordnet und auf den Meßgerät- Achsenschnittpunkt (13) bei orthogonaler Ausrichtung auf die Elevationsachse (12) ausgerichtet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfling (1) und die Meß-Schwenkeinrichtung (10) der
art in Relation zueinander aufgestellt sind, daß eine von den
beiden Prüflingsschwenkachsen (2, 3) mit der Azimutachse (11)
oder mit der Elevationsachse (12) der Meß-Schwenkeinrichtung
(10) etwa deckungsgleich liegt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Planspiegel (17) an einem zur Werkzeugaufnahme
achse (9) konzentrischen Arm (19) gehalten ist, der in einem
in die Werkzeugaufnahme (8) des Prüflings (1) feststehend ein
setzbaren Halter (18) sitzt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meß-Schwenkeinrichtung (10) ein zweites ebenfalls
zweidimensional anzeigendes Autokollimationsfernrohr (14) auf
weist, welches an dem um die Azimutachse (11) schwenkbaren
Teil (21) der Meß-Schwenkeinrichtung (10) angeordnet ist und
etwa auf den Meßgeräte-Achsenschnittpunkt (13) bei orthogona
ler Ausrichtung auf die Azimutachse (11) ausgerichtet ist und
daß dem zweiten Autokollimatioinsfernrohr (14) ein zweiter
Planspiegel (16) zugeordnet ist, der stets senkrecht zur zwei
ten der beiden Prüflingsschwenkachsen (3) und etwa konzen
trisch zu ihr angeordnet und gehaltert ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meß-Schwenkeinrichtung (10) ein zweites, lediglich ein
dimensional anzeigendes Autokollimationsfernrohr (14′) auf
weist, welches an dem um die Elevationsachse (12) schwenkbaren
Teil (22) der Meß-Schwenkeinrichtung (10) angeordnet ist und
parallel zur Elevationsachse (12) ausgerichtet ist, wobei die
Richtung der Anzeigeempfindlichkeit des zweiten Autokollimations
fernrohres (14′) quer zur Richtung der Werkzeugaufnahmeachse
(9) ausgerichtet ist und daß dem zweiten Autokollimations
fernrohr (14′) ein zweiter Planspiegel (16′) zugeordnet ist,
der stets senkrecht zur zweiten der beiden Prüflingsschwenkachse
(3) und etwa konzentrisch zur Fernrohrachse des zweiten,
eindimensional anzeigenden Autokollimationsfernrohres (14′) an
geordnet und gehaltert ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite, eindimensional anzeigende Autokollimations
fernrohr (14′) und der zweite Planspiegel (16′) auf einer zur
Elevationsachse (12) parallelen Meßachse (26) angeordnet sind,
die in Richtung der Werkzeugaufnahmeachse (9) etwa um den Ab
stand des ersten Planspiegels (17) von der Elevationsachse
(12) zu dieser versetzt ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Halter (18) für beide Planspiegel (17 und 16 bzw. 16′)
gemeinsam ist und einen weiteren, das Arbeitsglied (7)
und/oder das Zwischenglied (6) der Prüflings-Schwenkeinrichtung (1) bis in die
Nähe der zweiten Prüflingsschwenkachse (3) umgreifenden, ge
kröpften Arm (20) zur Halterung des zweiten Planspiegels (16 bzw. 16′)
enthält.
8. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Planspiegel (16 bzw. 16′) tangential zum Umfang
des ersten Planspiegels (17) angeordnet ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste (17) und der zweite Planspiegel (16 bzw. 16′)
durch die spiegelnden Außenflächen eines Dachkantprismas ge
bildet sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zum ersten Autokollimationsfernrohr (15) ein La
serinterferometer (27) in Planspiegelversion mit dem zugehöri
gen Planspiegel (17) als Meßreflektor angeordnet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßstrahl des Laserinterferometers (27) über einen
teildurchlässigen Spiegel (30) koaxial zum Strahlengang des
Autokollimationsfernrohres (15) eingespiegelt ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Strahlengang des Meßstrahles des Laserinterferometers
(27) eine Polarisationswandlerplatte (29) und an der dem Meß
strahl gegenüberliegenden Seite eines Polarisationstrahltei
lerwürfels (28) ein als Tripelreflektor ausgebildeter Wieder
holreflektor (32) angeordnet ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10, 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Laserinterferometer als ein absolut messendes La
serinterferometer ausgebildet ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden beweglichen Teile (21, 22) der Meß-Schwenkein
richtung (10) jeweils mit einer elektromotorischen Feinver
stelleinrichtung versehen sind.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß Autokollimationsfernrohre (14, 14′, 15) in Kleinbauweise,
insbesondere in Kurzbauweise, verwendet sind.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meß-Schwenkeinrichtung (10) sowohl bezüglich der Azi
mutbewegung als auch bezüglich der Elevationsbewegung mit ei
nem selbsttätig arbeitenden und über wenigstens 360° hinweg
wirksamen, ein elektrisches Winkelsignal erzeugenden Winkel
meßsystem und mit einer digitalen Winkelanzeige versehen ist.
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