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Verfahren; um auf einen elektrischen Leiter magnetisches Material
aufzulegen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, um auf einen elektrischen
Leiter magnetisches Material zur induktiven Belastung des Leiters aufzulegen. Das
Verfahren besteht darin, daß vor der Auflage des magnetischen Materials eine kohlenstoffhaltige
Lage um den Leiter gelegt und diese darauffolgend fortgebrannt wird. Sofern das
magnetische Material einem Hitzeprozeß unterzogen wird, findet gemäß der Erfindung
das Fortbrennen in diesem Hitzeprozeß statt. Vorzugsweise soll die kohlenstoffhaltige
Lage aus Papier bestehen.
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Signalleitungen wurden bisher in der Weise hergestellt, daß man den
nichtisolierten Leiter mit Eisendraht oder Eisenband umwickelte, wobei der Leiter
vorzugsweise aus einer Anzahl von Einzelleitern bestand, zum Zwecke, dem Kabel eine
gewisse Biegsamkeit zu geben.
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Bei Unterseekabeln hat sich herausgestellt, daß infolge des Wasserdruckes
die Eisendrahtlage in die Zwischenräume des zusammengesetzten Leiters eingepreßt
wurde, so daß -Verschiebungen des Belastungsmaterials in bezug auf üerr°-Leitexkern
entstanden. Diese Lagenänderung führte zu -Beanspruchungen des Belastungsmaterials.
Handelt es sich m gewöhnliches Eisen ohne metallische Zusätze, so haben solche Beanspruchungen
keine Einwirkung auf die Permeabilität, sofern es sich um magnetische Kräfte handelt,
wie sie bei telephonischen oder telegraphischen Strömen vorkommen. Man hat jedoch
vorgeschlagen, als Belastungsmaterial eine aus Eisen und Nickel vorzugsweise bestehende
Legierung zu benutzen, und zwar deswegen, weil ein solches I ' Material eine außerordentlich
hohe Permeabilität bei niedrigen magnetisierenden Kräften besitzt. Bringt man solches
Material auf den Leiter in Form eines Drahtes oder eines Bandes auf, so stellt sich
heraus, daß infolge des Wasserdruckes die Beanspruchungen im Belastungsmaterial
infolge der oben erwähnten Verschiebung genügend sind, um unerwünschte Beeinflussungen
der magnetischen Charakteristiken herbeizuführen.
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Um Leiter, welche mit einem magnetischen Material hoher Permeabilität
belastet sind, ohne Beeinträchtigung dieser Permeabilität versenken zu können, gibt
man dem Leiter ein glattes, zylindrisches Äußere, so daß das Eindrücken des Belastungsmaterials
in die Litzen des Leiters nicht zu befürchten ist. Gewöhnlich wird der aus Litzen
zusammengesetzte Leiter in der Weise gebildet, daß man einen einzelnen Draht als
Leiterkern verwendet, wobei dieser von einer Anzahl Litzen umgeben ist, derart,
daß nach Aufbringung dieser Litzen der zusammengesetzte Leiter eine glatte zylindrische
Oberfläche darbietet, welche praktisch keine. Öffnungen aufweist. Man hat gefunden,
-daß-sechs Litzen, die richtig geformt sind und um den einzelnen>Leiterkern in richtiger
Weise verteilt sind, die zweckmä i e-Konstruktion ergeben, doch kann die Zahl der
Litzen vergrößert werden.
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Das Belastungsmaterial wird nicht direkt auf die Oberfläche eines
solchen zusammengesetzten Leiters aufgebracht, sondern auf eine dünne, kohlenstoffhaltige
Lage, welche den zusammengesetzten Leiter umgibt. Diese
kohlenstoffhaltige
Lage wird erfindungsgemäß weggebrannt; sie kann aus Papier, Leinen, Baumwolle. Wolle,
Gummi oder aus einem sonstigen Material bestehen, welches die Eigenschaft hat, daß
es beim Verbrennen praktisch keine Reste hinterläßt.
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Np.ch Aufbringung des Belastungsbande auf die kohlenstoffhaltige Lage
wird der Leiter einem Hitzeprozeß unterzogen. Durch den Hitzeprozeß wird die kohlenstoffhaltige
Lage zerstört, und das Belastungsmaterial erhält die erstrebte Permeabilität.
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Es ist offensichtlich, daß die Wirkung der dünnen, kohlenstoffhaltigen
Lage darauf zurückzuführen ist, daß sie den nötigen Raum schafft für die Ausdehnung
des Leiters während des Hitzeprozesses. Bringt man das Belastungsmaterial direkt
auf den zusammengesetzten Leiter auf, so entstehen offensichtlich in letzterem während
des Hitzeprozesses und infolge der Ausdehnung desselben Lagenveränderungen, welche
zu Beanspruchungen des Belastungsmaterials führen. Die Folge hiervon ist eine Verringerung
der Permeabilität, welche gerade durch das Hitzeverfahren erhöht werden sollte.
Es ist an sich bekannt, eine kohlenstoffhaltige Lage auf einen Leiter aufzubringen.
Aber das nachfolgende Fortbrennen gemäß der Erfindung bewirkt auf einfachste Weise
einen geringen Zwischenraum zwischen dem Leiter und dem magnetischen Material, der
die schädlichen Folgen, die eine Ausdehnung des Leiters, in bezug auf die Permeabilität
haben kann,' nicht aufkommen läßt. Dieser Zwischenraum zwischen dem Leiter und dem
magnetischen Material ist aber so gering, daß er keine Verschiebungen des Belastungsmaterials
nach Verlegung des Kabels zuläßt.
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Will man mehr als eine Bewicklung mit magnetischem Band auf den Leiter
aufbringen, so ist eine kohlenstoffhaltige Lage zwischen den Wicklungen des Bandes
unnötig, und zwar offensichtlich deswegen, weil die Ausdehnung des Belastungsmaterials
äußerst gering ist und vernachlässigt werden kann.