DE4032566C2 - Bleifreies optisches Glas mit negativ abweichender anomaler Teildispersion - Google Patents

Bleifreies optisches Glas mit negativ abweichender anomaler Teildispersion

Info

Publication number
DE4032566C2
DE4032566C2 DE19904032566 DE4032566A DE4032566C2 DE 4032566 C2 DE4032566 C2 DE 4032566C2 DE 19904032566 DE19904032566 DE 19904032566 DE 4032566 A DE4032566 A DE 4032566A DE 4032566 C2 DE4032566 C2 DE 4032566C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
glass
content
partial dispersion
optical glass
glasses
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19904032566
Other languages
English (en)
Other versions
DE4032566A1 (de
Inventor
Marc Dr Clement
Volkmar Geiler
Danuta Grabowski
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Schott AG
Original Assignee
Schott Glaswerke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schott Glaswerke AG filed Critical Schott Glaswerke AG
Priority to DE19904032566 priority Critical patent/DE4032566C2/de
Publication of DE4032566A1 publication Critical patent/DE4032566A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4032566C2 publication Critical patent/DE4032566C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C3/00Glass compositions
    • C03C3/12Silica-free oxide glass compositions
    • C03C3/14Silica-free oxide glass compositions containing boron
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C3/00Glass compositions
    • C03C3/04Glass compositions containing silica
    • C03C3/062Glass compositions containing silica with less than 40% silica by weight
    • C03C3/064Glass compositions containing silica with less than 40% silica by weight containing boron
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C3/00Glass compositions
    • C03C3/04Glass compositions containing silica
    • C03C3/062Glass compositions containing silica with less than 40% silica by weight
    • C03C3/064Glass compositions containing silica with less than 40% silica by weight containing boron
    • C03C3/068Glass compositions containing silica with less than 40% silica by weight containing boron containing rare earths
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C3/00Glass compositions
    • C03C3/12Silica-free oxide glass compositions
    • C03C3/14Silica-free oxide glass compositions containing boron
    • C03C3/15Silica-free oxide glass compositions containing boron containing rare earths
    • C03C3/155Silica-free oxide glass compositions containing boron containing rare earths containing zirconium, titanium, tantalum or niobium

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein bleifreies optisches Glas mit negativ abweichender anomaler Teildispersion im blauen Bereich des Spektrums, einen Brechungsindex nd von 1,69-1,75, und einer Anzahl νd von 36-40.
In den letzten Jahren erlangten optische Systeme, bei denen das sekundäre Spektrum stark vermindert ist, eine wachsende Bedeutung, wobei insbesondere die Verringerung im blauen Bereich einen wichtigen Stellenwert annahm. In diesem Bereich des Spektrums des sichtbaren Lichts läßt sich das optische Verhalten eines Glases durch die Teildispersion P- g,F charakterisieren.
Zur Charakterisierung der Abhängigkeit einer Brechzahl von der Wellenlänge eines optischen Glases wird neben der Brechzahl nd bei der Wellenlänge d=587,56 nm auch die durch die Abbezahl νd charakterisierte Dispersion angegeben. Die Abbezahl ist folgendermaßen definiert:
Hierbei stellt nF die Brechzahl bei der Wellenlänge 486,13 nm und nc die Brechzahl bei der Wellenlänge 656,27 nm dar. Die partielle Dispersion im blauen Bereich wird durch die Größe P′g,F′ zum Ausdruck gebracht, die sich aus den Größen nF′ (Brechzahl bei 479,99 nm), nc′ (Brechzahl bei 643,85 nm) und ng (Brechzahl bei 435,83 nm) zusammensetzt:
Die Mehrzahl aller optischen Gläser, die sogenannten "Normalgläser", erfüllen näherungsweise die Beziehung:
Px,y ≈ ax,y + bx,y · νd = x,y (3)
Die durch die Gläser K 7 und F 2 definierte Gerade im Diagramm Px,yd, die sog. "Normalgerade", wird im blauen Bereich des Spektrums durch die Gleichung:
beschrieben. Gläser, deren Teildispersion diese Gleichung nicht erfüllt, werden als Gläser mit abweichender Teildispersion bezeichnet. Als Maß für die Abweichung wird die Differenz Δ P′g,F′=P′g,F′-′g,F′ angegeben. Ist die Differenz Δ P′g,F′<0, so werden diese Gläser als Gläser mit negativ abweichender Teildispersion bezeichnet.
Der Einsatz solcher Gläser mit negativ abweichender Teildispersion ist zusammen mit Gläsern mit positiv abweichender Teildispersion wichtig für die Reduktion des sekundären Spektrums von Objektiven. Der Einsatz von Gläsern mit stark negativ abweichenden Teildispersionen erlaubt es, in abbildenden Optiken das sekundäre Spektrum stark zu vermindern und so den Korrektionszustand der Objektive zu verbessern.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Zusammensetzungsbereich für optische Gläser mit einer negativ abweichenden Teildispersion im blauen Bereich des Spektrums zu finden, bei denen der Brechwert nd zwischen den Werten 1,69 und 1,75 und die Abbezahl νd zwischen den Werten 36 und 40 variiert werden kann, ohne daß die negativ abweichende Teildispersion im blauen Bereich verloren geht. Weiterhin soll das Glas bleifrei sein, um die Dichte des Glases möglichst gering zu halten. Das Glas soll leicht schmelzbar sein und eine hohe Stabilität gegen Entglasung besitzen, so daß es auch in großen Schmelzaggregaten reproduzierbar leicht hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das in dem Patentanspruch 1 beschriebene Glas gelöst.
Aus dem Stand der Technik sind bereits Gläser mit ähnlichen Zusammensetzungen bekannt, die im allgemeinen keine negativ abweichende Teildispersion besitzen. Unter diesen Gläsern sind auch solche, die einen derartig weiten Zusammensetzungsbereich haben, daß das Auftreten einer negativen Teildispersion nicht immer ausgeschlossen werden kann. Eine technische Lehre zur Auswahl von Glaszusammensetzungen mit einer negativen anomalen Teildispersion ist diesen Schriften jedoch nicht zu entnehmen.
So wird in DE-PS 28 09 409 ein Glas mit einem Mindestgehalt an CaO von 25 Gew.-% beschrieben. Eine negative anomale Teildispersion wird nicht erwähnt, die Gläser besitzen sie vermutlich aufgrund ihres hohen Kalziumoxidgehalts auch nicht, zumal sie für die Ophthalmiatrie eingesetzt werden.
DE-PS 14 21 931 beschreibt Gläser mit anomaler Teildispersion, die sich auf die ternären Systeme B₂O₃-ZnO-WO₃/MoO₃ und B₂O₃-CdO-WO₃/MoO₃ aufbauen und sich durch besonders hohe Zink- oder Cadmiumoxid-Gehalte auszeichnen. In diese Grundgläser können nahezu alle bekannten Oxide in weiten Grenzen ohne Schwierigkeiten eingebaut werden. Eine konkrete Lehre, welche dieser Gläser eine negativ abweichende Teildispersion besitzen, wird nicht angegeben.
In JP-AS 53-25 323 (26.07.78) ist ein optisches Glas beschrieben, daß einen hohen Lanthanoxidanteil sowie eine Mindestmenge Ytterbiumoxid enthalten muß. Ytterbiumoxidhaltige Gläser besitzen aber eine starke Absorptionsbande bei 800-1100 nm und sind insofern nur sehr begrenzt einsetzbar.
Aus DE-OS 22 37 259 sind Gläser mit einem sehr weiten Zusammensetzungsbereich bekannt, die übliche optische Gläser, d. h. solche mit positiver anomaler Dispersion im Bereich der Abbezahlen von 30-40, ersetzen sollen. Eine Lehre, wie man gezielt Gläser mit negativer anomaler Dispersion herstellt, ist dieser Schrift nicht entnehmbar.
Das erfindungsgemäße Glassystem wird aufgebaut aus den Netzwerkbildnern SiO₂ und B₂O₃ sowie den Netzwerkwandlern BaO, ZrO₂, TiO₂ bzw. Nb₂O₅ und Ta₂O₅, wobei Ta₂O₅ in Kombination mit ZrO₂ verantwortlich ist für die negativ abweichende Teildispersion in diesem Glassystem. Der Anteil an SiO₂ ist für die Existenz der Gläser nicht unbedingt notwendig, führt aber in geringen Mengen zu einer leichteren Schmelzbarkeit und höheren Entglasungsstabilität des Glases. Bei einem Gehalt oberhalb von 7 Gew.-% SiO₂ besteht die Gefahr, daß die negativ abweichende Teildispersion verschwindet und die Kristallisationsneigung der Gläser zuzunehmen beginnt. Bevorzugt werden daher Gehalte zwischen 3 und 7 Gew.-% SiO₂. Der Gehalt an SiO₂ kann ohne Nachteile bis zu 3 Gew.-% durch das verwandte GeO₂ ersetzt werden. Wegen der hohen Kosten des Germaniumoxids wird man davon jedoch nur in Ausnahmefällen Gebrauch machen. Das Glas kann weiterhin, ohne spürbare Nachteile zu erhalten, einen Anteil von bis zu 3 Gew.-% P₂O₅ besitzen.
Der Gehalt an B₂O₃ liegt zwischen 28 und 38 Gew.-%. Zwar erhält man auch außerhalb dieses Bereichs noch glasige Schmelzprodukte, jedoch wird dann die Gefahr, daß die negativ abweichende Teildispersion verschwindet, zu groß. Außerdem nimmt bei Unterschreitung der Untergrenze die Stabilität des Glases ab.
Zur Verbesserung der Schmelzbarkeit kann das Glas bis zu 5 Gew.-% Alkalioxide enthalten, wobei von den einzelnen Alkalioxiden nicht mehr als 3 Gew.-% Li₂O, 4,5 Gew.-% Na₂O und 4,5 Gew.-% K₂O enthalten sein dürfen. Ein Einsatz anderer Alkalioxide wie Rb₂O und Cs₂O ist ebenfalls möglich. Überschreitet man jedoch einen Gesamtalkalioxidgehalt (R₂O) von 5 Gew.-%, kann die negativ abweichende Teildispersion verschwinden. Auch die chemische Resistenz des Glases sinkt dann. Bevorzugt wird daher ein Alkalioxidgehalt von max. 3 Gew.-%, wobei es weiterhin bevorzugt wird, wenn als Alkalioxide innerhalb dieser Summengrenze lediglich Lithiumoxid in einer Menge von bis zu 1,5 Gew.-% und Natriumoxid in einer Menge von bis zu 3 Gew.-% Verwendung finden.
Die Summe der Erdalkalioxide+Zinkoxid (Summe RO) soll zwischen 19 und 35 Gew.-% liegen, wobei der Bariumoxidanteil zwischen 10 und 35 Gew.-% liegt. Bariumoxid in dem erfindungsgemäßen Bereich hat auf die Glaszusammensetzung eine stabilisierende Wirkung und ermöglicht die hohe Entglasungsstabilität dieser Gläser. Aus dem Gesamtgehalt der zweiwertigen Metalloxide läßt sich daher der BaO-Anteil auch nur teilweise durch andere zweiwertige Metalloxide wie MgO, CaO, SrO oder ZnO ersetzen, wobei die Höchstmenge für MgO 7,5 Gew.-% und die Höchstmengen für CaO, SrO und ZnO jeweils 10 Gew.-% betragen. Bevorzugt wird allerdings, wenn lediglich BaO in Mengen von 19-35 Gew.-% in dem Glas vorhanden ist.
Ein Gehalt von 3-11 Gew.-% Zirkondioxid ist für die Erreichung der gewünschten Teildispersion erforderlich, zusätzlich steigert ein Gehalt von Zirkondioxid die chemische Beständigkeit des Glases. Bevorzugt wird ein Mindestgehalt an ZrO₂ von 4 Gew.-%. Allerdings steigt mit zunehmendem ZrO₂-Gehalt die Kristallisationsneigung des Glases, so daß mit 11 Gew.-% die Höchstgrenze erreicht ist.
Das Glas enthält ferner 15-25 Gew.-% Ta₂O₅, was ebenfalls erforderlich ist, um die gewünschte Teildispersion zu erreichen. Bevorzugt wird dabei ein Mindestgehalt von Ta₂O₅ von 15,5 Gew.-%, insbesondere von 16 Gew.-%.
Durch Zusätze von Titandioxid von bis zu 8 Gew.-% läßt sich die chemische Beständigkeit des Glases weiter steigern. In gleicher Weise wirkt Nb₂O₅, das in einer Menge von maximal 6 Gew.-% in dem Glas vorhanden sein kann. Mit steigendem Gehalt an TiO₂ bzw. Nb₂O₅ steigt allerdings die Einschmelztemperatur und die Kristallisationsneigung des Glases, so daß die Summe dieser beiden Oxide 10 Gew.-% nicht überschreiten soll. Zur Sicherstellung einer ausreichenden chemischen Beständigkeit ist es ferner erforderlich, einen Mindestgehalt von insgesamt 3 Gew.-% dieser beiden Oxide in dem Glas vorzusehen.
Ein Anteil von bis zu 2 Gew.-% Al₂O₃ kann ohne weiteres in das Glas eingeführt werden, wobei allerdings zu beachten ist, daß die Einführung von Al₂O₃ die Kristallisationsneigung des Glases erhöht, so daß eine Obergrenze von 1,7 Gew.-% für den Al₂O₃-Gehalt bevorzugt wird. La₂O₃ und Y₂O₃ dienen jeweils zur Erreichung genügend hoher ndd-Werte. La₂O₃ und Y₂O₃ können in Mengen von jeweils maximal 3 Gew.-%, Gd₂O₃ in Mengen von <2 Gew.-% zur Anwendung kommen, jedoch soll ein Gesamtgehalt dieser drei Oxide von 3 Gew.-% nicht überschritten werden. Bevorzugt wird es, wenn lediglich La₂O₃ verwendet wird. Das Glas kann ferner noch bis zu 2 Gew.-% WO₃ und bis zu 1 Gew.-% HfO₂ erhalten.
Wesentlich zur Erreichung der gewünschten Teildispersion ist ferner ein ausgewogenes Verhältnis der Anteile von (SiO₂+GeO₂+B₂O₃) zu (ZrO₂+ Ta₂O₅). Übersteigt dieses Verhältnis den Wert von 2, so wird der Einfluß der Netzwerkbildner SiO₂ und B₂O₃, die die Teildispersion zu positiven Werten hin beeinflussen, nicht mehr durch den Einfluß der Oxide Ta₂O₅ und ZrO₂ kompensiert. Bevorzugt wird ein Wert von unter 2 für dieses Verhältnis. Durch die gewählten Grenzen von SiO₂, B₂O₃, Ta₂O₅, TiO₂ (bzw. Nb₂O₅) und ZrO₂ wird darüber hinaus jedoch auch die Gefahr ausgeschlossen, daß der Anteil der Netzwerksbildner in der Glaszusammensetzung so gering wird, daß die gewünschte Stabilität des Glases nicht mehr erreichbar ist.
Das Glas kann ferner in den üblichen Mengen die für optisches Glas gebräuchlichen Läuterhilfsmittel enthalten. Gebräuchlich sind die Oxide des Arsens, des Antimons, Cer (IV)-Verbindungen sowie Halogene in Form von Halogeniden, die normalerweise in Mengen von insgesamt bis zu 1 Gew.-% Verwendung finden. Die Läuterhilfsmittel können durch die aus dem Stand der Technik bekannten Verbindungen (z. B. als BaF₂, LaF₃, BaSiF₆ usw.) in die Glasschmelze eingebracht werden, ohne die angestrebten optischen Werte in unerwünschter Weise zu beeinflussen.
Besonders herauszustellen ist, daß das erfindungsgemäße Glas frei ist von irgendwelchen PbO-Zusätzen, den die meisten anderen Gläser, die sich durch eine negativ abweichende Teildispersion in diesem optischen Lagebereich auszeichnen, besitzen müssen. Durch das fehlende PbO wird die Herstellung von Glas mit niedriger Dichte erleichtert.
Die Wahl des borat-haltigen Glassystems mit geringen Zusätzen an SiO₂ bringt den Vorteil mit sich, daß durch den relativ niedrigen Gehalt an SiO₂ die Gläser trotz der Gehalte an Ta₂O₅ und ZrO₂ bei relativ niedrigen Schmelztemperaturen hergestellt werden können. Die Schmelztemperaturen spielen beim Angriff der Glasschmelze auf das Schmelzgefäß eine wichtige Rolle, da dieser Angriff einen sehr starken Einfluß auf die Glasqualität und die Produktionskosten hat. Kann der Angriff auf das Schmelzgefäß durch eine Senkung der Schmelztemperatur vermindert werden, so führt dies zu einer verbesserten Glasqualität und zusätzlich zur Einsparung erheblicher Mengen an Energie.
Beispiele
Die in der Tabelle aufgeführten Gläser wurden aus üblichen Rohstoffen (Oxide, Karbonat, Fluoride usw.) bei Temperaturen von etwa 1250°C bis 1300°C erschmolzen, danach geläutert und homogenisiert. Anschließend wurde die Schmelze bei einer Temperatur von etwa 1170°C in eine vorgewärmte Gußform gegossen. Die Zusammensetzung in Gew.-% auf Oxidbasis und die Eigenschaften der Gläser sind in der Tabelle aufgeführt.
Tabelle 1
Zusammensetzungen
Tabelle 1 (Fortsetzung)

Claims (5)

1. Bleifreies optisches Glas mit negativ abweichender anomaler Teildispersion im blauen Bereich des Spektrums, einem Brechungsindex nd von 1,69 bis 1,75, einer Abbezahl νd von 36 bis 40 und einer Zusammensetzung (in Gew.-% auf Oxidbasis) von  0-7 SiO₂
 0-3 GeO₂
 0-7 ΣSiO₂+GeO₂28-38 B₂O₃
 0-3 P₂O₅
 0-3 Li₂O
 0-4,5 Na₂O
 0-4,5 K₂O
 0-5 ΣR₂O 0-7,5 MgO
 0-10 CaO
 0-10 SrO
10-35 BaO
 0-10 ZnO
19-35 ΣRO 0-2 Al₂O₃
 0-3 La₂O₃
 0-3 Y₂O₃
 0-<2 Gd₂O₃
 0-3 ΣLa₂O₃+Y₂O₃+Gd₂O₃ 3-11 ZrO₂
 0-8 TiO₂
 0-6 Nb₂O₅
 3-10 ΣTiO₂+Nb₂O₅15-25 Ta₂O₅
 0-2 WO₃
 0-1 HfO₂sowie ggf. einem Gehalt an üblichen Läuterhilfsmitteln mit der Maßgabe, daß das Verhältnis von ist
2. Optisches Glas nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung (in Gew.-% auf Oxidbasis) von  3-7 SiO₂
28-38 B₂O₃ 0-1,5 Li₂O
 0-3 Na₂O
 0-3 ΣLi₂O+Na₂O
19-35 BaO 0-1,7 Al₂O₃
 0-3 La₂O₃
 4-8 TiO₂
15-25 Ta₂O₅ 4-11 ZrO₂sowie ggf. einem Gehalt an üblichen Läuterhilfsmitteln mit der Maßgabe, daß das Verhältnis von ist
3. Optisches Glas nach den Ansprüchen 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 15,5-25 Gew.-% Ta₂O₅.
4. Optisches Glas nach wenigstens einem der Ansprüche 1-3, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 4-10,5 Gew.-% ZrO₂.
5. Optisches Glas nach wenigstens einem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 16-25 Gew.-% Ta₂O₅.
DE19904032566 1990-10-13 1990-10-13 Bleifreies optisches Glas mit negativ abweichender anomaler Teildispersion Expired - Fee Related DE4032566C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19904032566 DE4032566C2 (de) 1990-10-13 1990-10-13 Bleifreies optisches Glas mit negativ abweichender anomaler Teildispersion

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19904032566 DE4032566C2 (de) 1990-10-13 1990-10-13 Bleifreies optisches Glas mit negativ abweichender anomaler Teildispersion

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4032566A1 DE4032566A1 (de) 1992-04-16
DE4032566C2 true DE4032566C2 (de) 1993-12-16

Family

ID=6416241

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19904032566 Expired - Fee Related DE4032566C2 (de) 1990-10-13 1990-10-13 Bleifreies optisches Glas mit negativ abweichender anomaler Teildispersion

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4032566C2 (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6348113B1 (en) 1998-11-25 2002-02-19 Cabot Corporation High purity tantalum, products containing the same, and methods of making the same
DE60136351D1 (de) 2000-05-22 2008-12-11 Cabot Corp Hochreines niobmetall und erzeugnisse daraus und verfahren zu dessen herstellung
US6451647B1 (en) * 2002-03-18 2002-09-17 Advanced Micro Devices, Inc. Integrated plasma etch of gate and gate dielectric and low power plasma post gate etch removal of high-K residual
CN104909559B (zh) * 2014-03-13 2019-07-09 成都光明光电股份有限公司 具有负向反常色散的光学玻璃和光学元件

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2237259A1 (de) * 1971-07-30 1973-02-01 Hoya Glass Works Ltd Optische glaeser
JPS53109514A (en) * 1977-03-05 1978-09-25 Nippon Chemical Ind Glass for spectacle lens
JPH05325323A (ja) * 1992-05-27 1993-12-10 Funai Electric Co Ltd 磁気記録再生装置

Also Published As

Publication number Publication date
DE4032566A1 (de) 1992-04-16

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19848077C1 (de) Bleifreie optische Gläser
DE2660012C2 (de) Gläser für Augenlinsen mit einem Brechungsindex von mindestens 1,70, einem Abbe-Wert von 40 und einem spezifischen Gewicht von nicht mehr als 3,0g/cm&amp;uarr;3&amp;uarr;
DE3235110C2 (de) Optisches Glas im System B&amp;darr;2&amp;darr;O&amp;darr;3&amp;darr;-SiO&amp;darr;2&amp;darr;-BaO-La&amp;darr;2&amp;darr;O&amp;darr;3&amp;darr;-ZrO&amp;darr;2&amp;darr;
DE3420306A1 (de) Glas fuer augenglaslinsen
DE3245615C2 (de) Optisches Glas aus dem System P&amp;darr;2&amp;darr;O&amp;darr;5&amp;darr;-K&amp;darr;2&amp;darr;O (Na&amp;darr;2&amp;darr;O)-PbO-Ta&amp;darr;2&amp;darr;O&amp;darr;5&amp;darr;
DE4408190C1 (de) Hochbrechendes phototropes Glas
DE972434C (de) Augenglas
DE4032567C2 (de)
DE19650692C2 (de) Bleifreie Krongläser
EP1106585B1 (de) Zinkhaltige optische Gläser
DE4132258C1 (en) Optical glass - contg. oxide(s) of silicon, germanium, boron, aluminium, zinc, magnesium, sodium, potassium, lithium, strontium, barium, calcium, gadolinium, tantalum, lead, etc.
DE4242859C2 (de) Hochbrechendes ophtalmisches und optisches Leichtgewichtsglas
DE19924520C1 (de) Kurzflintsondergläser
DE19828992C1 (de) Bleifreie optische Gläser
DE4032566C2 (de) Bleifreies optisches Glas mit negativ abweichender anomaler Teildispersion
DE4336122C1 (de) Hochbrechendes ophtalmisches Glas und Verwendung des Glases
DE2824891B2 (de) Hochbrechende Brillenrohgläser des Systems SiO2 -B2 O3 - TiO2 -La2 O3 -Erdalkalioxide mit geringer
DE19820072C1 (de) Bleifreie Lanthankrongläser und Lanthanflintgläser
DE60300262T2 (de) Optisches Glas
DE3439162C2 (de)
DE4402537C2 (de) Bleifreies optisches Schwerflintglas
DE3439163C2 (de) Glas für eine Mehrstärken-Brillenglaslinse im System SiO&amp;darr;2&amp;darr;-B&amp;darr;2&amp;darr;O&amp;darr;3&amp;darr;-PbO-BaO
DE4101365C1 (de)
DE4222322C1 (de) Optisches Glas mit negativer anomaler Teildispersion im blauen Bereich des Spektrums mit einem Brechwert von n¶d¶&gt;1,82 und Abbezahlen v¶d¶ zwischen 36 und 40
DE19631580C1 (de) Hochbrechende bleifreie Bariumflintgläser

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: SCHOTT GLAS, 55122 MAINZ, DE

8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: SCHOTT AG, 55122 MAINZ, DE

8339 Ceased/non-payment of the annual fee