DE4030477C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder GegenständenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von
Farmteilen oder Gegenständen aus thermoverformbaren Polyolefinfolien, thermoverformba
ren polyolefinhaltigen Bahnen oder Platten oder Polyolefin- oder polyolefinhaltigen Massen,
Blasformlingen oder Schmelzen und Polyolefinpartikel unter Verwendung einer Negativ
form, die die strukturierte und/oder genarbte Oberfläche und die geformte Wandung des
Formteiles oder Gegenstandes in Negativform und eine poröse, mikroporöse oder mit fein
sten Lochungen oder Bohrungen versehene Formoberfläche aufweist, daß vorzugsweise
unter Verwendung einer Temperaturdifferenz von mehr als 30°C zwischen der heißen Fo
lie, Bahn, Platte, dem Blasformling oder der Schmelze und der kälteren Negativform diese
in die Negativform eingebracht und im Augenblick der Berührung mit der strukturierten
Oberfläche oder Wandung des Negativwerkzeuges die Oberflächenstruktur, Oberflächen
dekoration, Narbung oder Strukturierung und die Form derselben annimmt und nachfolgend
in der Negativform abgekühlt und mit einer Schaumschicht versehen wird. Gemäß der Er
findung werden nach der Endverformung und der Oberflächenstrukturierung oder Narbung
und vor, während oder nach dem Verschluß der Negativform Polyolefinpartikel eingebracht,
verformt, versintert, verschmolzen und mit dem geformten und strukturierten Formteil oder
Gegenstand verbunden.
Es ist bereits bekannt, Formteile oder Gegenstände im Negativ-Tiefziehverfahren, im Posi
tiv-Tiefziehverfahren, im Blasverfahren, im Extrusionsgußverfahren oder im Slush-Molding-
Verfahren herzustellen und unter Verwendung chemischer Treibmittel enthaltenden Massen
oder Flüssigkeiten zu hinterschäumen. Da verschiedene Kunststoffschäume sich nur schwer
mit anderen Kunststoffschichten, Folien oder Bahnen verbinden, aufgrund von Weichma
cherwanderungen oder Wanderungen anderer Bestandteile, u. a. die chemisch-verschäumten
Massen von den Folien, Schichten und dergleichen sich nachträglich trennen können, zu
sätzlich Fehlerstellen und dergleichen auftreten, weisen diese Verfahren Nachteile auf.
DE 38 42 846 A1 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyolefin-Sandwich-Formteilen
mit designierter, kompakter Oberfläche und mit einem Polyolefinschaumkern, bei dem die
oberseitig erwärmte Polyolefinfolie mit Polyolefinschaumperlen verbunden bzw. verschmol
zen werden und durch Aufschäumen der Schaumperlen ihre Endform und Oberflächen
struktur erhält.
Aus DE 24 05 666 A1 ist ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Herstellung eines Verbund-
Schaumstoffkörpers bekannt, bei dem ein Folienzuschnitt zunächst tiefgezogen und sodann
mit Polyurethan hinterschäumt wird.
Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zu finden, bei dem u. a.
auch dicke Schaumschichten (neben dünnen Schaumschichten) erzielt werden können, ohne
daß die vorgenannten Nachteile der Trennung vom Schaum in erheblichen Umfang auftre
ten. Der erzielte Schaum sollte eine gewisse Formstabilität aufweisen und nicht dazu führen,
daß bei dem Schäumungsvorgang Narbungen, Prägungen, Oberflächendekorationen und
dergleichen in ihrer Profilierung vermindert oder verringert werden. Die hergestellten
Formteile sollten leicht recyclefähig sein und/oder für Kraftfahrzeuge, Innenverkleidungen
für Kraftfahrzeuge und Flugzeuge verwendbar sein.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß diesen Zielen und Aufgaben ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen gerecht werden, bei
dem aus thermoverformbaren Polyolefinfolien, thermoverformbaren polyolefinhaltigen Bah
nen oder Platten oder Polyolefin- oder polyolefinhaltigen Massen, Blasformlingen oder
Schmelzen und Polyolefinpartikel unter Verwendung einer Negativform, die die struktu
rierte und/oder genarbte Oberfläche und die geformte Wandung des Formteiles oder Gegen
standes in Negativform und eine poröse, mikroporöse oder mit feinsten Lochungen oder
Bohrungen versehene Formoberfläche aufweist und mit einem Verschlußteil abgeschlossen
oder abgedeckt wird, daß ein Heißgas oder Wasserdampf in den geschlossenen Zwischen
raum, der die Polyolefinpartikel enthält, eingeleitet oder durchgeleitet wird, wobei die Po
lyolefinpartikel auf ihren Oberflächen ganz oder teilweise versintern, verschmelzen, ver
schweißen oder sich unter Haftverbindungen verformen und sich dabei gleichzeitig mit der
darüber oder darunter angeordneten verformten Polyolefinfolie, -bahn, -platte oder
-schicht verbinden, so daß das fertig verformte und mit einer Schaumschicht versehene
Formteil oder der mit der Schaumschicht versehene fertige Gegenstand gebildet wird. Hier
bei wird als Kunststoffolie, -bahn, -platte, Blasformling oder der Schmelze eine unge
schäumte Polyolefinhomo- oder polyolefinhaltige Schicht oder Mehrfachschicht mit einer
Schichtdicke von 0,25 bis 2,0 mm, die eine Schaumschicht mit einer Dicke von 0,5 bis 6,0
mm besitzt (Schaumlaminat), verwendet, die unter Verwendung einer Temperaturdifferenz
von mehr als 30°C zwischen der heißen Folie, Bahn, Platte, dem Blasformling oder der
Schmelze und der kälteren Negativform in die Negativform eingebracht und im Augenblick
der Berührung mit der strukturierten Oberfläche oder Wandung des Negativwerkzeuges die
Oberflächenstruktur, Oberflächendekoration, Narbung oder Strukturierung und die Form
derselben annimmt und nachfolgend in der Negativform abgekühlt wird. Gemäß der Erfin
dung wird die Negativform vor, während oder nach dem Abkühlungsvorgang mit minde
stens einem Verschlußdeckel oder einem Verschlußteil abgeschlossen und/oder abgedichtet,
der bzw. das Einleitungsöffnungen für Heißgas und/oder Wasserdampf aufweist. Nach der
Endverformung und der Oberflächenstrukturierung, Prägung oder Narbung und während
oder nach dem Verschluß der Negativform werden Polyolefinpartikel, ausgewählt aus der
Gruppe der kugelähnlichen, polyolefinhaltigen und/oder offenporigen oder geschlossenpori
gen Polyolefinschaum- und/oder -hohlkugeln oder ähnlichen Polyolefinpartikeln oder po
lyolefinhaltigen Partikel, in den Zwischenraum zwischen der die verformte und strukturierte
Folie, Bahn oder Platte enthaltenen Negativform und dem Verschlußdeckel oder dem Ver
schlußteil unter Überdruck eingebracht und über mindestens eine Zuleitungsvorrichtung
und/oder mehrere Verteilungsvorrichtungen das Heißgas oder der Wasserdampf in den ge
schlossenen Zwischenraum, der die Polyolefinpartikel enthält, eingeleitet oder durchgeleitet,
wobei die Polyolefinpartikel auf ihren Oberflächen ganz oder teilweise versintern, ver
schmelzen, verschweißen, ausdehnen oder sich unter Haftverbindungen verformen und sich
dabei gleichzeitig mit der darüber oder darunter angeordneten verformten und/oder struktu
rierten Polyolefinfolie, -bahn, -platte oder -schicht verbinden. Das fertig verformte und mit
einer Schaumschicht versehene Formteil oder der mit der Schaumschicht versehene fertige
Gegenstand wird nach oder während der Abkühlung entformt oder aus der Form entnom
men.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden thermoverformbare Polyolefinfolien,
thermoverformbare polyolefinhaltige Bahnen, Schaumlaminatbahnen oder Platten oder
Polyolefin- oder polyolefinhaltige Massen, Blasformlinge oder Schmelzen unter Verwen
dung einer Negativtiefziehform, die die strukturierte und/oder genarbte Oberfläche und die
geformte Wandung des Formteiles oder Gegenstandes in Negativform und eine poröse, mi
kroporöse oder mit feinsten Lochungen oder Bohrungen versehene Formoberfläche auf
weist, geformt, wonach vorzugsweise unter Verwendung einer Temperaturdifferenz von
mehr als 30°C zwischen der heißeren Folie, Bahn oder Platte und der kälteren Negativtief
ziehform abgekühlt wird. Die Negativtiefziehform wird dabei vor, während oder nach dem
Abkühlungsvorgang mit mindestens einer zweiten Form oder einer Verschlußform abge
schlossen und/oder abgedichtet. Nach der Endformung und während oder nach dem Ver
schluß der Negativtiefziehform werden die Polyolefinpartikel, ausgewählt aus der Gruppe
der kugelähnlichen, polyolefinhaltigen und/oder offenporigen oder geschlossenporigen Po
lyolefinschaum- und/oder -hohlkugeln oder ähnlichen Polyolefinpartikeln oder polyolefin
haltigen Partikeln, in den Zwischenraum zwischen der die verformte und strukturierte Folie,
Bahn oder Platte enthaltenen Negativtiefziehform und der Verschlußform, dem Verschluß
deckel oder dem Verschlußteil unter Überdruck eingebracht und über mindestens eine Zu
leitungsvorrichtung und/oder mehrere Verteilungsvorrichtungen ein Heißgas oder Wasser
dampf in den geschlossenen Zwischenraum, der die Polyolefinpartikel enthält, eingeleitet
oder durchgeleitet, wobei die Polyolefinpartikel auf ihren Oberflächen ganz oder teilweise
versintern, verschmelzen, ausdehnen, verschweißen oder sich unter Haftverbindungen ver
formen und sich dabei gleichzeitig mit der darüber oder darunter angeordneten verformten
und/oder strukturierten Polyolefinfolie, -bahn, -platte oder -schicht verbinden. Das fertig
verformte und mit einer Schaumschicht versehene Formteil oder der mit der Schaumschicht
versehene fertige Gegenstand wird nach oder während der Abkühlung entformt oder aus der
Form entnommen.
Das Heißgas oder der Wasserdampf wird bevorzugt in die Form mit einer Temperatur von
105 bis 160°C, vorzugsweise 110 bis 150°C, eingeleitet.
Nach einer Ausführungsform ist der Verschlußdeckel oder das Verschlußteil oder die Ver
schlußform hinsichtlich seines Profiles und seiner Formgebung in einem Abstand von der
Negativform oder Negativtiefziehform so angeordnet, daß es bzw. er in der Dicke (abzüg
lich der in der Negativ- oder Negativtiefziehform eingebrachten und verformten Schicht,
Folie, Bahn) im Profil und in der Formgebung derjenigen des Fertigteiles oder Gegenstandes
direkt, annähernd oder in Teilbereichen entspricht.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist in der Form und/oder an oder in der
Nähe des Verschlußdeckels oder des Verschlußteiles oder der Verschlußform ein Träger
und/oder eine Versteifung oder ein Versteifungskörper angeordnet oder angebracht, wobei
ein Träger oder eine Versteifung oder ein Versteifungskörper verwendet wird, der bzw. die
mehrere Durchgänge, Öffnungen, Ausnehmungen, Poren oder ähnliche Durchtrittsöffnun
gen für das Heißgas oder den Wasserdampf aufweist bzw. aufweisen. Nach einer anderen
Ausführungsform wird ein Träger und/oder ein Versteifungskörper eingesetzt, der auf sei
ner Rückfläche (der Negativform abgewandten Fläche) in Teilbereichen in Positivform die
Form der Rückfläche des Fertigteiles aufweist.
Bevorzugt wird ein Verschlußdeckel oder Verschlußteil innerhalb des Verfahrens verwen
det, der bzw. das mehrere, vorzugsweise über die Fläche der Verschlußform verteilte Ein
leitungsöffnungen für das Heißgas und/oder den Wasserdampf aufweist und mindestens eine
Ableitungsvorrichtung, eine Ableitungsöffnung oder ein Ableitungsrohr für das durchgetre
tene Heißgas, für Wasserdampf und/oder für Wasser besitzt oder eine Form, bei der die
Einleitungs- und Ableitungsvorrichtungen seitlich angeordnet sind.
Nach einer Ausführungsform wird die Temperatur der Rückseite oder Rückfläche der Po
lyolefinschicht in der Negativform unmittelbar nach der Verformung und bei bzw. vor der
Einbringung der Polyolefinpartikel auf eine Temperatur von 10 bis 120°C, vorzugsweise 40
bis 90°C, eingestellt oder diese Temperatur wird vor der Wasserdampfeinleitung auf der
Rückfläche der Polyolefinschicht eingestellt.
Bevorzugt wird zur Regelung, Speicherung, Verteilung oder Zuleitung des Heißgases oder
des Wasserdampfes und/oder zur Kühlung der Rückseite der Abschlußform oder des Ab
schlußdeckels eine an die Abschlußform oder an den Abschlußdeckel angeordnete Kammer
verwendet.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird eine poröse oder mikroporöse
Formoberfläche enthaltende Negativform oder Negativtiefziehform mit Vorrichtungen zur
Anlegung eines Unterdruckes oder Vakuums verwendet. Während des Einfüllvorganges
oder der Injektion der Polyolefinpartikel oder polyolefinhaltigen Partikel oder während einer
Zeitteilperiode des Einfüllvorganges oder der Injektion, vorzugsweise zu Beginn der Ein
füllung der Polyolefinpartikel, wird auf das in der Negativform befindliche strukturierte,
genarbte oder dekorierte und geformte Formteil, das vorzugsweise im Blasverfahren oder
Blasformverfahren, Extrusionsverfahren oder Extrusionsgußverfahren oder aus Schmelzen,
Schmelzbahnen, Schläuchen oder Formlingen eingebracht wurde, oder auf das in der Nega
tivtiefziehform befindliche strukturierte, genarbte oder dekorierte, ungeformte Formteil, das
aus polyolefinhaltigen oder Polyolefin bestehenden Folien, Bahnen, Schaumlaminatbahnen
oder Platten im Negativtiefziehverfahren verformt wurde, ein Unterdruck oder Vakuum auf
die der Negativtiefziehform zugewandte strukturierte, genarbte oder dekorierte Oberflä
chenschicht nach der Endverformung ausgeübt, so daß das Formteil in den zahlreichen Po
ren oder Mikroporen während des Einfüll- oder Injektionsvorganges in der Lage gehalten
oder fixiert wird. Die Einfüllung oder Injektion der Polyolefinpartikel erfolgt vorzugsweise
unter Überdruck. Bevorzugt wird ein Druck von 1,02 × 105 bis 9,8 × 105 Pa,
vorzugsweise 1,08 × 105 bis 2,94 × 105 Pa verwendet.
Nach einer Ausführungsform wird während des Einfüllvorganges oder der Injektion der
Polyolefinpartikel oder der polyolefinhaltigen Partikel zwischen der kälteren, genarbten,
geprägten und/oder strukturierten Oberflächenschicht des Polyolefinformteiles oder des
polyolefinhaltigen Formteiles und der heißeren Rückschicht oder Rückseitenfläche des Po
lyolefinformteiles oder polyolefinhaltigen Formteiles ein Temperaturunterschied während
der Dampfdurchleitung von mehr als 5°C, vorzugsweise von mehr als 10°C, eingestellt
wird und nach dem Versintern, Verschmelzen, Verschweißen oder unter Haftverbindung
Verformen der Polyolefinpartikel oder polyolefinhaltigen Partikel sowie nach dem Verbin
den derselben mit dem Formteil oder während dieses Vorganges nachfolgend von der Ne
gativtiefziehform und/oder Abschlußform eine Abkühlung des Formteiles oder Gegenstan
des um mehr als 25°C, vorzugsweise mehr als 40°C, durchgeführt.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Herstellung von Formtei
len oder Gegenständen, enthaltend eine Negativform oder Negativtiefziehform, wobei die
Negativform oder Negativtiefziehform mit mindestens einer Zuleitung und/oder Vorrichtung
zur Ausübung eines Druckunterschiedes, vorzugsweise Vakuum und/oder Unterdruck aus
gestattet ist, und die Negativform oder Negativtiefziehform eine zur Aufnahme und For
mung der Folie, Bahn, Platte, dem Blasformling oder der Schmelze aufweisende poröse,
luftdurchlässige, vorzugsweise mikroporöse, luftdurchlässige Formoberfläche besitzt, die
eine metall-, metallegierungs-, mikrometallpartikelhaltige Schicht oder Oberfläche aufweist.
Gemäß der Erfindung ist die poröse oder mikroporöse metall- oder metallegierungshaltige
oder mikrometallpartikelhaltige Oberflächenschicht der Negativform oder Negativtiefzieh
form im Metallspritzverfahren hergestellt und weist eine Metallschichtdicke der Oberflä
chenschicht von 0,1 bis 10 mm, vorzugsweise 0,3 bis 4 mm, auf, wobei die Poren oder Mi
kroporen durch die gesamte Schichtdicke der Metall- oder Metallegierungsschicht der
Oberflächenschicht verlaufen. Danach ist mindestens eine Stützschicht angeordnet, die ge
genüber der Metall-, Metallegierungsschicht oder mikrometallpartikelhaltigen Schicht im
Durchschnitt größere Poren oder Mikroporen aufweist, wobei die Schichtdicke der Stütz
schicht 4 bis 120 mm, vorzugsweise 8 bis 80 mm, beträgt. Gemäß der Erfindung ist bzw.
sind an dem Verschlußdeckel oder dem Verschlußteil oder an mindestens einem Seiten
wandteil mindestens eine Vorrichtung oder eine Zuleitungsvorrichtung zur Einleitung von
Heißgas oder Wasserdampf und/oder Verteilungsvorrichtungen, Poren, Mikroporen oder
feine Düsen zum Verteilen des Heißgases oder von Wasserdampf und/oder eine Ableitungs
vorrichtung oder Ableitung für Heißgas, Wasserdampf oder kondensiertem Wasser ange
ordnet. Hierbei ist an dem Verschlußdeckel oder dem Verschlußteil oder an mindestens
einem Seitenwandteil mindestens eine Vorrichtung oder eine Zuleitungsvorrichtung zur
Einleitung der Polyolefinpartikel angeordnet.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Verschlußdeckel oder das Ver
schlußteil als Form ausgebildet, die eine vorbestimmte Gestalt als Rückseitenteil des Form
teiles oder Gegenstandes aufweist. An dem Verschlußdeckel oder Verschlußteil ist minde
stens eine Kammer für Vorrichtungen zum Aufheizen und/oder Kühlen, zur Anlegung eines
Überdruckes oder einer Druckdifferenz und/oder für andere Zusatzvorrichtungen angeord
net.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung des Verfahrens und/oder der
Vorrichtung zur Herstellung von Kraftfahrzeugteilen, Kraftfahrzeuginnenverkleidungen
sowie Flugzeuginnenverkleidungen.
Als Polyolefinpartikel werden bevorzugt geschlossenporige Partikel in kugelähnlicher oder
perlenähnlicher Form, vorzugsweise aus oder unter Mitverwendung von Polypropylen oder
Propylenschaum, mit einer durchschnittlichen Dicke von 10 µm bis 12 mm, vorzugsweise
0,5 bis 8 mm, eingesetzt. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform weisen die Po
lyolefinpartikel mindestens zwei unterschiedliche Teilchengrößen auf.
Für die ein oder mehrschichtige verformte, strukturierte, genarbte oder geprägte Kunststoff
schicht, Kunststoffolie oder Kunststoffolienbahn werden Polyolefine oder Polyolefinmi
schungen gegebenenfalls unter Mitverwendung anderer Kunststoffe oder Elastomere sowie
gegebenenfalls Verarbeitungshilfsmittel und Zusatzmittel eingesetzt.
Dabei werden nach einer Ausführungsform Polyolefine verwendet, die mindestens eine re
aktive Gruppe enthalten, z. B. polyolefinhaltige Ionomere oder reaktive Gruppen enthalten
de Olefinco-, -ter- und/oder -pfropfpolymerisate und/oder ein Ionomeres enthaltendes Ole
finhomo-, -co-, -ter- und/oder -pfropfpolyrnerisat.
Zusätzlich werden nach einer anderen Ausführungsform elastische reaktive Gruppen ent
haltende Polymere oder mindestens ein thermoplastisches reaktive Gruppen enthaltendes
Elastomeres oder ein reaktive Gruppen enthaltendes Polymeres oder Polymergemisches mit
einem Anteil an elastischen Polymeren mitverwendet.
Die reaktiven Gruppen des Polyolefins und/oder des zusätzlich reaktive Gruppen enthalten
den elastischen Polymers oder thermoplastischen Elastomers sind vorzugsweise Carboxyl-,
Hydroxyl-, Anhydrid-, Amin-, Amid-, Isocyanat-, Epoxy- und/oder Nitril-Gruppen.
Bevorzugt werden nach einer Ausführungsform 0,01 bis 5 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,1 bis
3 Gew.-Teile, mindestens eines Stabilisators, Antioxidants und/oder UV-Absorbers,
und/oder 0,01 bis 5 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-Teile, mindestens eines Farb
stoffes und/oder Farbpigmentes, und/oder 0 bis 3 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,01 bis 2
Gew.-Teile, mindestens eines Gleitmittels und/oder Antistatikums und/oder 0 bis 20 Gew.-
Teile, vorzugsweise 1 bis 12 Gew.-Teile, mindestens eines Flammschutzmittels für die
Schicht oder Folie oder Oberschicht mitverwendet.
Das reaktive Gruppen enthaltende Polyolefin besteht nach einer vorzugsweisen Ausfüh
rungsform aus einer Mischung oder Legierung und/oder einem Co- oder Pfropfpolymerisat
aus einem Olefin, vorzugsweise Ethylen und/oder Propylen, und einer mindestens eine un
gesättigte Bindung enthaltende Carbonsäure und/oder dessen Anhydrid, vorzugsweise
Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure und/oder Maleinsäureanhydrid, und/oder einem
Olefin oder Polyolefin, vorzugsweise Ehtylen oder Polyethylen und einer mindestens eine
Epoxygruppe enthaltende Verbindung, vorzugsweise Methacrylatglycid oder einem Copo
lymerisat einer oder mehrerer dieser Verbindungen oder enthält diese.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht oder bestehen das oder die ela
stische(n) Polymere(n), die reaktive Gruppen oder zusätzliche reaktive Gruppen enthaltende
Verbindungen besitzen, aus einem reaktive Gruppen enthaltenden Ethylen-Propylen-
Mischpolymerisat (EPM), einem reaktive Gruppen enthaltenden oder reaktiv modifizierten
Ethylen-Proyplen-Dien-Mischpolymerisat (EPDM), reaktive Gruppen enthaltenden Di
blockpolymeren aus Styrol mit Butadien, mit Isopren, mit Ethylen-Butylen oder mit Ethy
len-Propylen, vorzugsweise aus reaktive Gruppen enthaltenden Styrol-3-Blockpolymeren
mit Ethylen-Butylen und Ethylen-Propylen, einem elastischen Polyester und/oder Poly
etherester, Polyesteramid, Polyetheramid oder Copolyester oder Polyurethan oder Poly
ether-Urethansegmentpolymeren.
Gemäß der Erfindung enthält die Schicht, Kunststoffolie, Kunststoffolienbahn oder das dar
aus hergestellte Formteil nach einer Ausführungsform mindestens eine Schicht oder Folie,
die als Kunststoffanteil oder Kunststoffmischung ein thermoplastisches Polyolefin-
Elastomer oder -Elastomergemisch bestehend aus einem heterophasigen Polypropylen-
Block-Copolymerisat mit einem Ethylen-Propylen-Copolymerisatanteil und/oder mindestens
ein anderes Olefin- bzw. Polyolefin und Styrol bzw. Polystyrol enthaltendes Block-, Di
block- oder Triblock- und/oder -Copolymerisat und/oder mindestens ein anderes reaktive
Gruppen enthaltendes Olefin- bzw. Polyolefin und/oder Styrol bzw. Polystyrol enthaltendes
Block-, Diblock- oder Triblock- und/oder -copolymerisates sowie gegebenenfalls Verar
beitungshilfs- und Zusatzmittel enthält oder daraus besteht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird anstelle einer Kunststoff
bahn eine aus einem Extruder oder einer ähnlichen Plastifiziervorrichtung, vorzugsweise aus
einem Breitschlitzextruder austretende Kunststoffschmelzbahn verwendet, dabei die der
Negativtiefziehform abgewandte Fläche der Kunststoffschmelzbahn einer Vorkühlung un
terworfen, so daß sich bereits unmittelbar nach dem Austritt aus dem Extruder auf der Ne
gativtiefziehform abgewandten Fläche eine selbsttragende Schmelzhaut bildet, wobei zwi
schen der Temperatur der Kunststoffschmelzbahn und der kälteren Negativtiefziehform ein
Temperaturunterschied von mehr als 30 K, vorzugsweise mehr als 80 K, eingestellt wird
und die Kunststoffschmelzbahn durch ein mindestens zweiteiliges Werkzeug, das als ein
Werkzeugteil mindestens eine Negativtiefziehform und als mindestens zweites Werkzeugteil
ein Gegenwerkzeug und/oder Stempel und/oder einen Halte-, Abdicht- und/oder Spannrah
men enthält, geführt, eingespannt, gehalten und/oder abgedichtet und abgetrennt sowie un
ter Verwendung der Negativtiefziehform und eines Druckunterschiedes, vorzugsweise Un
terdruck, sowie unter Ausnutzung der Wärmekapazität der Kunststoffschmelzbahn geformt
wird, wobei die Schmelzbahn die mikroporöse, genarbte, strukturierte, geformte und/oder
mit Oberflächendekoration versehene Form der Negativtiefziehform annimmt und sofort um
mehr als 70 K, vorzugsweise mehr als 100 K, gekühlt oder schockgekühlt wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Kunststoffschmelzbahn frei nach unten
hängend durch das geöffnete, mindestens zweiteilige Werkzeug, von denen das eine Werk
zeugteil die Negativtiefziehform und einen Rand, Halte-, Abdicht- oder Spannrahmen
und/oder ein Schließteil, das andere Werkzeugteil ein Gegenwerkzeug und/oder Stempel
und einen Rand, Halte-, Abdicht- oder Spannrahmen und/oder Gegenschließteil enthält,
geführt, wobei die gekühlte Seite der Schmelzbahn der Öffnung oder Formoberfläche der
Negativtiefziehform abgewandt ist. Die Werkzeugteile oder dessen Ränder, Halte-, Abdicht-
oder Spannrahmen oder Schließteile halten die Schmelzbahn, spannen diese ein und dichten
ab, vorzugsweise durch Zufahren oder Schließen des Werkzeuges, das gleichzeitig oder
später die im Werkzeug eingeschlossene Schmelzbahn von der außerhalb des Werkzeuges
angeordneten Schmelzbahn abtrennt. Die in dem Werkzeug eingespannte und gehaltene
Schmelzenbahn wird unter Verwendung eines Unterdruckes und/oder durch Bewegung
eines Stempels oder Gegenwerkzeuges zu der Negativtiefziehform vorgewölbt und nachfol
gend in die Negativtiefziehform eingebracht und negativtiefgezogen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird ein Positivstempel oder ein Ge
genwerkzeug verwendet, der bzw. das ganz oder in Teilbereichen der Form, Formoberflä
che oder Oberflächenstruktur der Negativtiefziehform angepaßt ist oder diese in Positivform
aufweist. Der Stempel wird in Richtung der zu verformenden Schmelzbahn vorgefahren
und kühlt diese rückseitig. Auf die endverformte Schicht werden die Kunststoffschaumpar
tikel, vorzugsweise Polyolefinschaumpartikel, aufgebracht und verformt, versintert und ver
bunden.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird ein flächenförmiges Kunst
stoffextrudat in eine ständig während des Eingießens unter Vakuum oder Unterdruck ste
hende Negativform oder Negativtiefziehform, die vor dem Eingießen auf eine Temperatur
unter 373 K, vorzugsweise unter 333 K, eingestellt ist, eingebracht, wobei der Extruder
oder Breitschlitzextruder und/oder die Negativform, vorzugsweise Negativtiefziehform, in
mindestens einer Richtung bewegt werden. Dabei wird die mittlere Dicke des Extrudates
oder des Tiefziehlings in der Negativ- oder Negativtiefziehform unter 7000 µm, vorzugs
weise unter 3000 µm, eingestellt. Das Extrudat nimmt dabei die mikroporöse, genarbte,
strukturierte, geformte und/oder mit Oberflächendekoration versehene Form der Negativ
form oder der Negativtiefziehform an und wird sofort um mehr als 80 K, vorzugsweise um
mehr als 140 K, gekühlt oder schockgekühlt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die aus
dem Breitschlitzextruder austretende bahnförmige Schmelze auf einen Rand und/oder Rah
men der porösen Negativform oder porösen Negativtiefziehform und/oder Werkzeugs auf
gebracht und bedeckt unter Bewegung des Breitschlitzextruders und/oder der Negativform
oder der Negativtiefziehform die Formoberfläche, wobei vor, während und/oder bei der
Berührung von der Formoberfläche angesaugt und schockgekühlt wird.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die aus dem Breitschlitzextruder austretende bahnenförmige Schmelze auf einen Rand oder
Rahmen oder Rand der Formoberfläche der Negativtiefziehform aufgebracht, unter Bewe
gung des Breitschlitzextruders und/oder Negativform oder Negativtiefziehform in minde
stens einer Richtung geführt, wobei das Extrudat eine Negativform auf ihrer Formfläche bis
einschließlich zum Rand oder Rahmen abdeckt, wobei während und/oder bei der Berührung
des Rahmens oder Randes oder allseitig umlaufenden Randes der Formoberfläche das Ex
trudat abgedichtet, angesaugt und gekühlt wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Herstellung des Kunst
stoffteiles oder Gegenstandes im Blas- oder Blasformverfahren. Dabei wird ein schmelzen
förmiger Schlauch, vorzugsweise freihängend, in die Negativform, vorzugsweise in die
senkrecht angeordnete Negativtiefziehform oder Negativform, gebracht. Der Schlauch wird
in an sich bekannter Weise an einer oder an zwei oder mehreren Stellen abgequetscht oder
abgetrennt und aufgeblasen, wobei als Gegenform eine weitere Form oder Negativform, der
Verschlußdeckel oder eine Verschlußplatte Verwendung findet. In den gebildeten Hohlraum
werden die Polyolefinschaumpartikel injiziert.
Wie bereits erwähnt, wird dabei als Kunststoffolie, -bahn, -platte, Blasformling oder
Schmelze eine ungeschäumte Polyolefinhomo- oder polyolefinhaltige Schicht oder Mehr
fachschicht verwendet mit einer Schichtdicke von 0,25 bis 2 mm, vorzugsweise 0,5 bis 1,5
mm, die eine Schaumschicht mit einer Dicke von 0,5 bis 6 mm, vorzugsweise 1 bis 5 mm,
und/oder ein Schaumraumgewicht oder eine Schaumdichte von 25 bis 100 kg pro m3, vor
zugsweise 45 bis 80 kg pro m3, aufweist. Auf diese Schaumschicht, die vorzugsweise durch
chemische Treibmittel, physikalische Treibmittel oder durch Strahlenvernetzung hergestellt
ist, werden die Polyolefinpartikel aufgebracht, erhitzt und mit der Folie, Bahn oder Schicht
verbunden.
Da sowohl die verformte Schicht, die verformte Folienbahn oder die Schmelze oder das
Schaumlaminat als auch die Polyolefinpartikel nach der bevorzugten Ausführungsform auf
der Basis von Polyolefinen sind oder polyolefinhaltig sind oder diese zu mehr als 50 Gew.-
%, vorzugsweise mehr als 65 Gew.-%, enthalten, ist das Formteil oder der Gegenstand gut
recyclefähig.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht auch der für bestimmte Teile verwendete
Träger oder die Versteifung aus Polyolefinen, so daß auch hier die Wiederverwendbarkeit
oder Recyclefähigkeit gegeben ist.
In den Fig. 1 und 2 sind schematisch in Form einer Vergrößerung Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung dargestellt.
Unter 1 ist die verformte Schicht, die verformte Folie, Bahn, das Schaumlaminat oder
Schmelze schematisch dargestellt, wobei die vorhandenen Narbungen, Strukturierungen,
Oberflächendekorationen in Form einer Vergrößerung wiedergegeben sind. An diese ver
formte Schicht, Folie, Bahn (1), die vorzugsweise aus Polyolefinen besteht oder polyolefin
haltig ist, sind Polyolefinschaumpartikel, vorzugsweise kugelähnliche Polyolefinschaumpar
tikel (2), angeordnet. Eine Verformung der Narbungen, Prägungen oder Strukturierungen
der Folie, Schicht oder Bahn durch die Polyolefinschaumpartikel kann nicht erfolgen, da
diese bevorzugt in der die Strukturierungen, Narbungen, Prägungen und dergleichen auf
weisenden Form, Negativform (3) oder Negativtiefziehform angeordnet ist. Diese Form,
Negativform, Negativtiefziehform besteht bevorzugt aus einer oberen Schicht (4), die Me
tallpartikel, Mikrometallpartikel oder Metallegierungspartikel enthält, die vorzugsweise im
Metallspritzverfahren oder Flammspritzverfahren aufgebracht sind. In dieser Schicht sind
feinste Poren, Mikroporen und dergleichen (7) angeordnet. Unter der Oberflächenschicht ist
eine Stützschicht angebracht, die aus einer oder mehreren Schichten bestehen kann und eine
Schichtdicke oder durchschnittliche Schichtdicke von 4 bis 120 mm, vorzugsweise 8 bis 80
mm, aufweist. Unter (6) ist die weitere Anordnung einer Stützschicht oder Dichtschicht
vorgesehen.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen aus thermoverformba
ren Polyolefinfolien, thermoverformbaren polyolefinhaltigen Bahnen oder Platten oder
Polyolefin- oder polyolefinhaltigen Massen, Blasformlingen oder Schmelzen und Po
lyolefinpartikel unter Verwendung einer Negativform, die die strukturierte und/oder
genarbte Oberfläche und die geformte Wandung des Formteiles oder Gegenstandes in
Negativform und eine poröse, mikroporöse oder mit feinsten Lochungen oder Boh
rungen versehene Formoberfläche aufweist und mit einem Verschlußteil abgeschlos
sen oder abgedeckt wird, daß ein Heißgas oder Wasserdampf in den geschlossenen
Zwischenraum, der die Polyolefinpartikel enthält, eingeleitet oder durchgeleitet wird,
wobei die Polyolefinpartikel auf ihren Oberflächen ganz oder teilweise versintern, ver
schmelzen, verschweißen oder sich unter Haftverbindungen verformen und sich dabei
gleichzeitig mit der darüber oder darunter angeordneten verformten Polyolefinfolie,
-bahn, -platte oder -schicht verbinden, so daß das fertig verformte und mit einer
Schaumschicht versehene Formteil oder der mit der Schaumschicht versehene fertige
Gegenstand gebildet wird, wobei als Kunststoffolie, -bahn, -platte, Blasformling oder
Schmelze eine ungeschäumte Polyolefinhomo- oder polyolefinhaltige Schicht oder
Mehrfachschicht mit einer Schichtdicke von 0,25 bis 2,0 mm, die eine Schaumschicht
mit einer Dicke von 0,5 bis 6,0 mm besitzt (Schaumlaminat), verwendet wird, daß
diese unter Verwendung einer Temperaturdifferenz von mehr als 30°C zwischen der
heißen Folie, Bahn, Platte, dem Blasformling oder der Schmelze und der kälteren Ne
gativform in die Negativform eingebracht und diese im Augenblick der Berührung mit
der strukturierten Oberfläche oder Wandung des Negativwerkzeuges die Oberflächen
struktur, Oberflächendekoration, Narbung oder Strukturierung und die Form dersel
ben annimmt und nachfolgend in der Negativform abgekühlt wird, daß die Negativ
form vor, während oder nach dem Abkühlungsvorgang mit mindestens einem Ver
schlußdeckel oder einem Verschlußteil abgeschlossen und/oder abgedichtet wird, der
bzw. das Einleitungsöffnungen für Heißgas und/oder Wasserdampf aufweist, daß nach
der Endverformung und der Oberflächenstrukturierung oder Narbung und während
oder nach dem Verschluß der Negativform die Polyolefinpartikel, ausgewählt aus der
Gruppe der kugelähnlichen, polyolefinhaltigen und/oder offenporigen oder geschlos
senporigen Polyolefinschaum- und/oder -hohlkugeln oder ähnlichen Polyolefinparti
keln oder polyolefinhaltigen Partikel, in den Zwischenraum zwischen der die ver
formte und strukturierte Folie, Bahn oder Platte enthaltenen Negativform und dem
Verschlußdeckel oder dem Verschlußteil unter Überdruck eingebracht und über min
destens eine Zuleitungsvorrichtung und/oder mehrere Verteilungsvorrichtungen das
Heißgas oder der Wasserdampf in den geschlossenen Zwischenraum, der die Polyole
finpartikel enthält, eingeleitet oder durchgeleitet wird und daß das fertig verformte
und mit einer Schaumschicht versehene Formteil oder der mit der Schaumschicht ver
sehene fertige Gegenstand nach oder während der Abkühlung entformt oder aus der
Form entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Heißgas oder der Was
serdampf in die Form mit einer Temperatur von
105 bis 160°C, vorzugsweise
110 bis 150°C,
eingeleitet wird.
105 bis 160°C, vorzugsweise
110 bis 150°C,
eingeleitet wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffolie,
-bahn, -platte, Blasformling oder Schmelze eine ungeschäumte Polyolefinhomo- oder
polyolefinhaltige Schicht oder Mehrfachschicht mit einer Schichtdicke von 0,5 bis 1,5
mm, die eine Schaumschicht mit einer Dicke von 1 bis 5 mm besitzt (Schaumlaminat),
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaumschicht, die an der Kunststoffolie, -bahn, -platte, dem Blasformling
oder der Schmelze (Schaumlaminat) angeordnet ist, ein Schaumraumgewicht oder ei
ne Schaumdichte von
25 bis 100 kg pro m3, vorzugsweise
45 bis 80 kg pro m3,
aufweist.
25 bis 100 kg pro m3, vorzugsweise
45 bis 80 kg pro m3,
aufweist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einfüllung oder Injektion der Polyolefinpartikel unter Überdruck durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einfüllung oder Injektion der Polyolefinpartikel unter einem Druck von
1,02 × 105 bis 9,80 × 105 Pa, vorzugsweise
1,08 × 105 bis 2,94 × 105 Pa,
erfolgt.
1,02 × 105 bis 9,80 × 105 Pa, vorzugsweise
1,08 × 105 bis 2,94 × 105 Pa,
erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschlußdeckel oder das Verschlußteil hinsichtlich seines Profiles und seiner
Formgebung in einem Abstand von der Negativform oder Negativtiefziehform so an
geordnet ist, daß er in der Dicke (abzüglich der in der Negativ- oder Negativtiefzieh
form eingebrachten oder verformten Schicht, Folie, Bahn), im Profil und in der Form
gebung derjenigen des Fertigteiles oder Gegenstandes direkt, annähernd oder in Teil
bereichen entspricht.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Form und/oder an oder in der Nähe des Verschlußdeckels oder des Ver
schlußteiles ein Träger und/oder eine Versteifung oder ein Versteifungskörper ange
ordnet oder angebracht wird, wobei ein Träger oder eine Versteifung oder ein Ver
steifungskörper verwendet wird, der bzw. die mehrere Durchgänge, Öffnungen, Aus
nehmungen, Poren oder ähnliche Durchtrittsöffnungen für das Heißgas oder den Was
serdampf aufweist.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Träger und/oder ein Versteifungskörper eingesetzt wird, der auf seiner Rück
fläche (der Negativform abgewandten Fläche) in Teilbereichen in Positivform die
Form der Rückfläche des Fertigteiles aufweist.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Verschlußdeckel oder ein Verschlußteil innerhalb des Verfahrens verwendet
wird, der bzw. das mehrere, vorzugsweise über die Fläche der Verschlußform ver
teilte Einleitungsöffnungen für das Heißgas und/oder den Wasserdampf aufweist und
mindestens eine Ableitungsvorrichtung, eine Ableitungsöffnung oder ein Ableitungs
rohr für das durchgetretene Heißgas, für Wasserdampf und/oder für Wasser besitzt.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Temperatur der Rückseite oder Rückfläche der Polyolefinschicht in der
Negativform unmittelbar nach der Verformung und bei bzw. vor der Einbringung der
Polyolefinpartikel auf eine Temperatur von
10 bis 120°C, vorzugsweise
40 bis 90°C,
eingestellt wird.
10 bis 120°C, vorzugsweise
40 bis 90°C,
eingestellt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß zur Regelung, Speicherung, Verteilung oder Zuleitung des Heißgases oder
des Wasserdampfes und/oder zur Kühlung der Rückseite der Abflußform eine an die
Abflußform angeordnete Kammer verwendet wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß eine poröse oder mikroporöse Formoberfläche enthaltende Negativform oder
Negativtiefziehform mit Vorrichtungen zur Anlegung eines Unterdruckes oder Vaku
ums verwendet wird, daß während des Einfüllvorganges oder der Injektion der Poly
olefinpartikel oder polyolefinhaltigen Partikel oder während einer Zeitteilperiode des
Einfüllvorganges oder der Injektion, vorzugsweise zu Beginn der Einfüllung der
Polyolefinpartikel, auf das in der Negativform befindliche strukturierte, genarbte oder
dekorierte und geformte Formteil, das vorzugsweise im Blasverfahren oder Blasform
verfahren, Extrusionsverfahren, Extrusionsgußverfahren oder aus Schmelzen,
Schmelzbahnen, Schläuchen oder Formlingen eingebracht wurde, oder das in der Ne
gativtiefziehform befindliche strukturierte, genarbte oder dekorierte, ungeformte
Formteil, das aus polyolefinhaltigen oder Polyolefin bestehenden Folien, Bahnen,
Platten im Negativtiefziehverfahren verformt wurde, ein Unterdruck oder Vakuum auf
die der Negativtiefziehform zugewandte strukturierte, genarbte oder dekorierte Ober
flächenschicht ausgeübt wird, so daß das Formteil in den zahlreichen Poren oder Mi
kroporen während des Einfüll- oder Injektionsvorganges in der Lage gehalten oder fi
xiert wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß während des Einfüllvorganges oder der Injektion der Polyolefinpartikel oder
der polyolefinhaltigen Partikel zwischen der kälteren, genarbten, geprägten und/oder
strukturierten Oberflächenschicht des Polyolefinformteiles oder des polyolefinhaltigen
Formteiles und der heißeren Rückschicht oder Rückseitenfläche des Polyolefinform
teiles oder polyolefinhaltigen Formteiles ein Temperaturunterschied während der
Dampfdurchleitung von
mehr als 5°C, vorzugsweise
mehr als 10°C,
eingestellt wird und nach dem Versintern, Verschmelzen, Verschweißen oder unter Haftverbindung Verformen der Polyolefinpartikel oder polyolefinhaltigen Partikel so wie nach dem Verbinden derselben mit dem Formteil oder während dieses Vorganges nachfolgend von der Negativtiefziehform und/oder Abschlußform eine Abkühlung des Formteiles oder Gegenstandes um
mehr als 25°C, vorzugsweise
mehr als 40°C,
durchgeführt wird.
mehr als 5°C, vorzugsweise
mehr als 10°C,
eingestellt wird und nach dem Versintern, Verschmelzen, Verschweißen oder unter Haftverbindung Verformen der Polyolefinpartikel oder polyolefinhaltigen Partikel so wie nach dem Verbinden derselben mit dem Formteil oder während dieses Vorganges nachfolgend von der Negativtiefziehform und/oder Abschlußform eine Abkühlung des Formteiles oder Gegenstandes um
mehr als 25°C, vorzugsweise
mehr als 40°C,
durchgeführt wird.
15. Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen, enthaltend eine Ne
gativform oder Negativtiefziehform, wobei die Negativform oder Negativtiefziehform
mit mindestens einer Zuleitung und/oder Vorrichtung zur Ausübung eines Druckun
terschiedes, vorzugsweise Vakuum und/oder Unterdruck ausgestattet ist, und die Ne
gativform oder Negativtiefziehform eine zur Aufnahme und Formung der Folie, Bahn,
Platte, dem Blasformling oder der Schmelze aufweisende poröse, luftdurchlässige,
vorzugsweise mikroporöse, luftdurchlässige Formoberfläche besitzt, die eine metall-,
metallegierungs-, mikrometallpartikelhaltige Schicht oder Oberfläche aufweist, da
durch gekennzeichnet, daß die poröse oder mikroporöse metall- oder metallegie
rungshaltige oder mikrometallpartikelhaltige Oberflächenschicht der Negativform oder
Negativtiefziehform eine Metallschichtdicke der Oberflächenschicht von
0,1 bis 10 mm, vorzugsweise
0,3 bis 4 mm,
aufweist, wobei die Poren oder Mikroporen durch die gesamte Schichtdicke der Me tall- oder Metallegierungsschicht oder Oberflächenschicht verlaufen, daß danach min destens eine Stützschicht angeordnet ist, die gegenüber der Metall-, Metallegierungs schicht oder mikrometallpartikelhaltigen Schicht im Durchschnitt größere Poren oder Mikroporen aufweist, wobei die Schichtdicke der Stützschicht
4 bis 120 mm, vorzugsweise
8 bis 80 mm,
beträgt, daß an dem Verschlußdeckel oder dem Verschlußteil oder an mindestens einem Seitenwandteil mindestens eine Vorrichtung oder eine Zuleitungsvorrichtung zur Einleitung von Heißgas oder Wasserdampf und/oder Verteilungsvorrichtungen, Poren, Mikroporen oder feine Düsen zum Verteilen des Heißgases oder von Wasser dampf und/oder eine Ableitungsvorrichtung oder Ableitung von Heißgas, Wasser dampf oder kondensiertem Wasser angeordnet ist bzw. sind, daß an dem Verschluß deckel oder dem Verschlußteil oder an mindestens einem Seitenwandteil mindestens eine Vorrichtung oder eine Zuleitungsvorrichtung zur Einleitung der Polyolefinparti kel angeordnet ist.
0,1 bis 10 mm, vorzugsweise
0,3 bis 4 mm,
aufweist, wobei die Poren oder Mikroporen durch die gesamte Schichtdicke der Me tall- oder Metallegierungsschicht oder Oberflächenschicht verlaufen, daß danach min destens eine Stützschicht angeordnet ist, die gegenüber der Metall-, Metallegierungs schicht oder mikrometallpartikelhaltigen Schicht im Durchschnitt größere Poren oder Mikroporen aufweist, wobei die Schichtdicke der Stützschicht
4 bis 120 mm, vorzugsweise
8 bis 80 mm,
beträgt, daß an dem Verschlußdeckel oder dem Verschlußteil oder an mindestens einem Seitenwandteil mindestens eine Vorrichtung oder eine Zuleitungsvorrichtung zur Einleitung von Heißgas oder Wasserdampf und/oder Verteilungsvorrichtungen, Poren, Mikroporen oder feine Düsen zum Verteilen des Heißgases oder von Wasser dampf und/oder eine Ableitungsvorrichtung oder Ableitung von Heißgas, Wasser dampf oder kondensiertem Wasser angeordnet ist bzw. sind, daß an dem Verschluß deckel oder dem Verschlußteil oder an mindestens einem Seitenwandteil mindestens eine Vorrichtung oder eine Zuleitungsvorrichtung zur Einleitung der Polyolefinparti kel angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußdeckel
oder das Verschlußteil als Form ausgebildet ist, der bzw. das eine vorbestimmte Ge
stalt als Rückseitenteil des Formteiles oder Gegenstandes aufweist, daß an dem Ver
schlußdeckel oder Verschlußteil mindestens eine Kammer für Vorrichtungen zum
Aufheizen und/oder Kühlen, zur Anlegung eines Überdruckes oder einer Druckdiffe
renz und/oder für andere Zusatzvorrichtungen angeordnet ist.
17. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14
und/oder der Vorichtung nach Ansprüchen 15 und 16 zur Herstellung von Kraftfahr
zeugteilen, Kraftfahrzeuginnenverkleidungen sowie Flugzeuginnenverkleidungen.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4030477A DE4030477C2 (de) | 1990-09-26 | 1990-09-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen |
EP91110132A EP0477476B1 (de) | 1990-09-26 | 1991-06-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen |
DE59107423T DE59107423D1 (de) | 1990-09-26 | 1991-06-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen |
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ES91110132T ES2084730T3 (es) | 1990-09-26 | 1991-06-20 | Procedimiento y dispositivo para la fabricacion de piezas de moldeo. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4030477A DE4030477C2 (de) | 1990-09-26 | 1990-09-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4030477A1 DE4030477A1 (de) | 1992-04-02 |
DE4030477C2 true DE4030477C2 (de) | 1999-12-02 |
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ID=6415034
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4030477A Expired - Lifetime DE4030477C2 (de) | 1990-09-26 | 1990-09-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen oder Gegenständen |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: LANDLER, JOSEF, DIPL.-ING., 81377 MUENCHEN, DE FINK, ROLAND, DIPL.-ING., 8130 STARNBERG, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B29C 44/14 |
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D2 | Grant after examination | ||
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8330 | Complete renunciation |