DE4030470C2 - Verfahren zur Kontrolle des Sauerstoffgehalts in einem Werkstoff aus Tantal - Google Patents
Verfahren zur Kontrolle des Sauerstoffgehalts in einem Werkstoff aus TantalInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen
die Kontrolle des Sauerstoffgehalts in Werkstoffen
aus Tantal und im besonderen die Kontrolle von
Sauerstoff in Tantal unter einer wasserstoffhaltigen
Atmosphäre. Solche Werkstoffe eignen sich besonders
für die Herstellung von Kondensatoren.
Kondensatoren werden gewöhnlich so hergestellt, daß
man Pulver, z. B. Tantal, zu einem Pellet
zusammendrückt, das Pellet zur Bildung eines porösen
Körpers in einem Ofen sintert und dann den Körper in
einem geeigneten Elektrolyten zur Bildung eines
kontinuierlichen dielektrischen Oxidfilms auf dem
Sinterkörper einer anodischen Oxidation unterzieht.
Die Entwicklung von für Kondensatoren geeigneten
Tantalpulvern ist das Ergebnis von Arbeiten von
sowohl der Kondensator herstellenden als auch der
Pulver weiterverarbeitenden Industrie, um die
charakteristischen von Tantalpulver geforderten
Kennzeichen zu beschreiben, und damit am besten der
Herstellung von qualitativ hochwertigen
Kondensatoren genügen zu können. Solche
charakteristischen Kennzeichen sind die Oberfläche,
die Reinheit, die Schrumpfung, die Grünfestigkeit
und die Fließfähigkeit.
Für Tantalkondensatoren ist die
Sauerstoffkonzentration in den Tantalpellets
kritisch. Wenn z. B. der gesamte Sauerstoffgehalt von
porösen Tantalpellets über 3000 ppm (partes per
millionem) liegt, dann können aus solchen Pellets
hergestellte Kondensatoren ungenügende
Lebensdauerkennlinien aufweisen. Leider zeigen die
für die Herstellung dieser Pellets verwendeten
Tantalpulver eine große Affinität gegenüber
Sauerstoff und ergeben so in den Verfahrensschritten
mit Erhitzen und anschließender Luftkühlung
unweigerlich eine erhöhte Sauerstoffkonzentration.
Bei der Herstellung von Tantalpulver, das für
Kondensatoren geeignet ist, wird normalerweise für
elektronische Zwecke geeignetes Tantalpulver im
Vakuum erhitzt, um das Pulver zusammenzuballen,
während die Oxidation des Tantals verhindert wird.
Im Anschluß an diese Hitzebehandlung nimmt das
Tantalpulver jedoch eine beträchtliche Menge an
zusätzlichem Sauerstoff auf, weil die anfängliche
Oberflächenschicht des Oxids während des Erhitzens
in dem Metall in Lösung geht und eine neue
Oberflächenschicht im Anschluß an die Luftkühlung
gebildet wird und sich dadurch zu dem
Gesamtsauerstoffgehalt des Pulvers addiert. Während
der späteren Weiterverarbeitung dieses Pulvers in
die Annoden von Kondensatoren kann der gelöste
Sauerstoff in Form eines Oberflächenoxids wieder
auskristallisieren und zum Zusammenbruch der
Spannung oder dem hohen Leckstrom des Kondensators
beitragen, indem es einen Kurzschluß in der
dielektrischen Schicht von amorphem Oxid hervorruft.
Demgemäß könnten die elektrischen Eigenschaften von
Tantalkondensatoren erheblich verbessert werden,
wenn der Sauerstoffgehalt kontrolliert werden
könnte, das heißt entweder vermindert, ungefähr
konstant gehalten oder innerhalb annehmbarer Grenzen
erhöht werden könnte.
Ein technisches Verfahren, das angewendet wurde, um
Tantalpulver zu deoxidieren bestand darin,
Erdalkali- Metalle, Aluminium, Yttrium, Kohlenstoff
und Tantalcarbide mit dem Tantalpulver zu mischen.
Dieses Verfahren jedoch zeigt gewisse Nachteile. Die
Erdalkali-Metalle, Aluminium und Yttrium aus
schwerschmelzbaren Oxiden müssen entfernt werden,
bevor das Material für Kondensatoren geeignet ist,
z. B. durch Auslaugen mittels Säuren. Was den
Kohlenstoff betrifft, so muß der Anteil an
Kohlenstoff sorgfältig kontrolliert werden, da
restlicher Kohlenstoff auch auf Kondensatoren
zerstörend wirkt, selbst bei so niedrigen Anteilen
wie 50 ppm. Noch andere vorgeschlagene Verfahren
verwenden eine Thiocyanatbehandlung oder die
Verwendung einer Kohlenwasserstoff- oder
reduzierenden Atmosphäre im Verlauf einiger Tantal
verarbeitenden Schritte, um eine Oxidation zu
verhindern und so den Sauerstoffgehalt niedrig zu
halten.
Ein anderes Verfahren, das in der US-PS 4,722,756
(Hard) für die Kontrolle des Sauerstoffgehalts von
Tantal- und Niob-Material vorgeschlagen wird, sieht
vor, daß das Material in einer wasserstoffhaltigen
Atmosphäre in Gegenwart eines Metalls erhitzt wird,
das mehr sauerstoffaktiv ist, als Tantal oder Niob,
z. B. Titan oder Zirkon. Es ist jedoch ein Nachteil
des Hard-Verfahrens, daß das bei der Kontrolle des
Sauerstoff-Gehalts verwendete Metall das Tantal oder
Niob-Material verunreinigen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Kontrolle des
Sauerstoffgehaltes in Tantal-Materialien zur
Verfügung zu stellen.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde,
den Sauerstoff in Tantal-Materialien ohne
Verunreinigung des Tantalmaterials zu kontrollieren.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Die vorliegende Erfindung umfaßt ein Verfahren zur
Kontrolle des Sauerstoffgehalts in Tantalmaterial,
wobei das Material auf Temperaturen von ungefähr 900
bis 2400°C unter einer wasserstoffhaltigen
Atmosphäre in Gegenwart eines Getter-Komposits
erhitzt wird, das gegenüber Sauerstoff eine höhere
Affinität als die des Tantalmaterials aufweist. Das
Getter-Komposit besteht aus einem in Tantal
eingekapselten Gettermetall, das gegenüber
Sauerstoff eine größere Aktivität als das
Tantalmaterial hat. Im Verlaufe des Erhitzens
gelangt der Sauerstoff vom Tantalmaterial durch das
umkapselnde Tantal zu dem Gettermetall, was eine
Oxidation des Gettermetalls hervorruft. Daraus
ergibt sich eine Kontrolle des Sauerstoffgehalts des
Tantals während ein direkter physikalischer Kontakt
und eine Verunreinigung des Tantalmaterials durch
das Gettermaterial vermieden wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung befindet sich das Komposit in enger
Nachbarschaft zu dem zu erhitzenden Tantalmaterial.
In einer Ausführungsform ist das Getter-Komposit in
das Tantalmaterial eingebettet und wird in einer
physikalischen Form verwendet, welche eine leichte
Abtrennung und Entfernung von dem Tantalmaterial
erleichtert. In allen Ausführungsformen wird das
Gewichtsverhältnis des Gettermetalls in dem
Getter-Komposit zum Tantalmaterial vorzugsweise so
gewählt, daß unter geeigneten Prozeßbedingungen der
Sauerstoffgehalt des Tantalmaterials innerhalb eines
gewünschten Bereichs kontrolliert wird. In der
Praxis übersteigt der Gehalt des mit dem
Tantalmaterial verwendeten Gettermetalls gemeinhin
die stöchiometrische Menge, die für eine Reaktion
mit dem gesamten verfügbaren Sauerstoff im
Tantalmaterial erforderlich ist.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zur Kontrolle des Sauerstoffgehalts von
Tantalmaterial, das heißt Senkung oder ungefähre
Konstanthaltung des Sauerstoffgehalts oder
Herabsetzung der Sauerstoffaufnahme auf ein
Mindestmaß, wenn es einem thermischen Kreislauf
ausgesetzt wird, z. B. Hitzebehandlung von
Tantalpulver, Sintern von Tantalkondensatorpellets,
Glühen von Draht und Folie und ähnlichem. Das
Tantalmaterial wird gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren auf Temperaturen im Bereich von ungefähr
900 bis 2400°C erhitzt, vorzugsweise von ungefähr
1100 bis 2000°C und insbesondere von ungefähr 1300
bis 1600°C, unter einer wasserstoffhaltigen
Atmosphäre in Gegenwart eines Getterkomposits, das
eine hohe Reaktivität gegenüber Sauerstoff aufweist,
während es eine Verunreinigung des Tantalmaterial
verhindert.
Erfindungsgemäß umfaßt das Getterkomposit ein so in
Tantal eingekapseltes Gettermetall, daß ein direkter
Kontakt des Gettermetalls mit dem der
Hitzebehandlung unterzogenen Tantalmaterial
vermieden wird.
Geeignete Gettermetalle sind Beryllium, Calcium,
Cer, Hafnium, Lanthan, Lithium, Praseodym, Scandium,
Thorium, Titan, Uran, Vanadin, Yttrium, Zirkonium,
deren Legierungen, wie z. B. Mischmetalle, deren
Mischungen und ähnliches. Bevorzugte Gettermetalle
sind Titan und Zirkonium. Ohne die Einkapselung des
Tantals würden diese Gettermetalle das
Tantalmaterial bei den während der Hitzebehandlung
eingesetzten Temperaturen verunreinigen.
Das Gettermetall kann in jeder physikalischen Form
verwendet werden, wie z. B. als Blatt, Schwamm,
Puder, Späne etc., vorausgesetzt, daß es von Tantal
eingekapselt werden kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform besteht das Getterkomposit aus einen
Tantalgehäuse, wie z. B. einer Röhre, Kapsel oder
irgendeiner anderen Struktur mit einem für den
Einschluß und die Versiegelung des Gettermetalls
geeigneten Hohlraum. In einer Ausführungsform wird
das Getterkomposit durch die Versiegelung von
Gettermetall in einem Tantalröhrchen gebildet. In
einer anderen Ausführungsform wird das Gettermetall
in einer Kapsel aus Tantalblech eingeschlossen. In
jeder dieser Ausführungsformen wird die
Tantalumhüllung vorzugsweise nicht vollständig mit
dem Gettermaterial ausgefüllt. Der Leerraum in der
Umhüllung gestattet die Ausdehnung des
Gettermetalls, wenn es während der Hitzebehandlung
des Tantalmaterials oxidiert wird.
Es wurde gefunden, daß die Tantalumhüllung sich wie
ein ausgezeichneter Einwegleiter verhält, die den
Sauerstoff von weniger sauerstoffaktivem Material,
in diesem Falle dem Tantalmaterial, zu dem
sauerstoffaktiveren Material, nämlich dem
Gettermaterial gelangen läßt, während sie die
während der Hitzebehandlung in der Tantalumhüllung
gebildeten Gettermetalldämpfe daran hindert, durch
die Umhüllung zu gelangen und somit eine
Verunreinigung des Tantalmaterials mit dem
Gettermetall verhindert.
Es wurde gefunden, daß die Kontrolle des
Sauerstoffgehalts in Tantalmaterial durch das
erfindungsgemäße Verfahren von einer Anzahl von
Variablen beeinflußt wird, z. B. Temperatur,
Sauerstoffdruck, Länge der Hitzebehandlung und Art
des verwendeten Gettermaterials. Es wurde auch
gefunden, daß das Ausmaß des Sauerstofftransfers
zwischen dem Tantalmaterial und dem Getterkomposit
dadurch erhöht werden kann, daß man die Wandstärke
der Tantalumhüllung, die das Gettermaterial
einkapselt, möglichst klein hält. Die bevorzugte
Wandstärke der Tantalumhüllung reicht von ungefähr
0,0005 bis 0,0025 cm. Obwohl dünnere Wände verwendet
werden können gibt es eine praktische Grenze, wie
dünn die Wände gemacht werden können, ohne die Hülle
zu beschädigen. Die Dicke der Tantalumhüllung
bestimmende Faktoren sind die Bedingungen, unter
denen die Hitzebehandlung abläuft, das verwendete
Gettermetall und wie nahe das Getterkomposit dem
Tantalmaterial kommt. Einige Gettermetalle können
z. B. bei den Temperaturen der Hitzebehandlung
wesentliche Dampfdrücke aufweisen, welche eine
größere Wandstärke zur Verhinderung von Rissen der
Tantalumhüllung und einer damit verbundenen
Verunreinigung des Tantalmaterials erforderlich
machen.
Das Getterkomposit ist vorzugsweise in
physikalischem Kontakt mit dem Tantalmaterial. Die
Wandstärke der Tantalumhüllung würde in Abhängigkeit
des Gewichts des das Getterkomposit umgebenden
Tantalmaterials und der Temperatur, bei der das
Verfahren stattfindet, eingestellt um der Umhüllung
zur Verhinderung von Brüchen oder Rissen genügend
Festigkeit zu verleihen.
Die Verwendung des Getterkomposits während der
Hitzebehandlung des Tantalmaterials überwindet das
Problem von Fremdmetall oder Elementverunreinigungen
des Tantalmaterials, wodurch die Brauchbarkeit des
Tantalmaterials für die Kondensatorherstellung
bewahrt wird.
Zur Beurteilung des erfindungsgemäß behandelten
Tantalpulvers wurden der Sauerstoff- und Titangehalt
des Gettermaterials vor und nach der Hitzebehandlung
bestimmt. Die Bestimmung des Sauerstoff- und
Titangehalts werden nach den folgenden Verfahren
durchgeführt:
Der Sauerstoffgehalt des Tantals kann unter
Verwendung eines Leco TC-30 Sauerstoff-
Stickstoff Analysators, Leco 760-414 Graphite
Cruicibles, hergestellt und vertrieben von der
Leco Corporation, St. Joseph, MI, und mit einer
5 cm breiten und 0,064 cm dicken Nickelfolie
bestimmt werden. Die Nickelfolien wurden in
Quadrate mit 2,54 cm (1 Zoll) Seitenlänge
geschnitten, gereinigt und zu Kapseln geformt.
Proben (0,2 g) wurden in jede Kapsel übertragen,
die Kapseln geschlossen und zum kleinstmöglichen
Volumen zusammengefaltet. Der Leco TC-30
Sauerstoff-Stickstoff Analysator wurde zuerst
unter Verwendung eines Leerwerts und eines
Tantalstandards von bekanntem Sauerstoffgehalt
kalibriert, dann wurden die Proben zur
Sauerstoffbestimmung durch den Analysator laufen
gelassen.
Tantalmetallproben zur Titananalyse wurden
zunächst mittels Erhitzung in einem Muffelofen
in das Oxid überführt. 150 mg dieses Oxids
werden mit 75 mg eines Puffers, der Graphit
(33%), Silberchlorid (65%) und Germaniumoxid
(2%) enthält, gemischt und in Probeelektroden
aus hochreinem Graphit eingetragen. Die
Elektroden werden mit einem
Gleichstromlichtbogen bei 220 V und 15 Ampere
erregt. Die Spektren werden fotografisch
aufgezeichnet und zur Bestimmung der geeigneten
Elementkonzentrationen analytischen Kurven
zugeordnet.
Dieses Verfahren dient der Bestimmung von Titan
in Tantal mittels Messungen der spektralen
Intensität bei einer Wellenlänge von 3078,65
Angström unter Verwendung eines Baird 3 m
Spektrographen. Der Konzentrationsbereich, der
mit diesem Instrument gemessen werden kann,
liegt zwischen 5 und 500 ppm.
Das folgende Beispiel dient der weiteren
Erläuterung der Erfindung. Das Beispiel dient
lediglich der Verdeutlichung und soll keineswegs
zur Beeinträchtigung des Umfangs der Erfindung
ausgelegt werden.
Eine Reihe von Versuchen wurde zur Untersuchung der
Wirkung bei Verwendung eines Getterkomposits zur
Kontrolle des Sauerstoffgehalts im Tantalpulver
durchgeführt. Proben von Tantalpulver für die ersten
drei Versuche wurden aus derselben Quelle mit einem
anfänglichen Sauerstoffgehalt von 2705 ppm und einem
anfänglichen Titangehalt von weniger als ppm
ausgesucht.
Alle drei Proben wurden einer Hitzebehandlung in
Gegenwart eines Getterkomposits aus einem in eine
0,001 cm dicke Tantalfolie eingewickelten
Titangettermetall unterzogen. In jedem einzelnen
Fall wurde das Gettermetall in einer Menge
eingeschlossen, welche zur Reaktion mit dem
Gesamt-Sauerstoffgehalt in Tantalpulver
erforderliche stöchimetrische Menge überschreitet.
Das Getterkomposit wurde neben dem Tantalpulver in
einen Wärmebehandlungsofen gelegt. Die drei Proben
wurden zusammen mit dem Getterkomposit unter
Sauerstoffatmosphäre bei verschiedenen Drücken und
unterschiedlichen Temperaturen einer Hitzebehandlung
unterzogen, wie in Tabelle 1 gezeigt wird. Die Zeit
für die Hitzebehandlung für alle drei Proben betrug
eine Stunde.
Zur besseren Verdeutlichung wurde ein Getterkomposit
in unmittelbarer Nachbarschaft zu drei Proben aus
Tantalpuder plaziert und danach in einem Ofen unter
Vakuum auf 1050°C erhitzt und für ungefähr 30
Minuten bei dieser Temperatur gehalten bis das
Ausgasen des Pulvers vollendet war und der Ofendruck
auf weniger als 1/1000 mm Quecksilber abgesunken war.
Nach dem vollständigen Ausgasen wurde der Ofen
wieder mit Wasserstoffgas bis zu dem in Tabelle 1
wiedergegebenen Druck gefüllt. Die Ofentemperatur
war dann zu der in Tabelle 1 wiedergegebenen
Temperatur für die Hitzebehandlung angestiegen und
die sich ergebende Temperatur wurde für eine Stunde
aufrecht erhalten. Danach wurde der Wasserstoff aus
dem Ofen evakuiert und der Ofen abgekühlt.
Die vierte Probe wurde aus einer anderen Quelle als
die ersten drei Proben ausgewählt und als Kontrolle
verwendet. Die Probe wurde genauso wie die anderen
drei Proben erhitzt, mit der Ausnahme, daß das
Titangettermetall nicht in eine Tantalfolie
eingeschlossen wurde. Vor der Hitzebehandlung hatte
diese Probe einen Titangehalt von weniger als 5 ppm
und einen Sauerstoffgehalt von ungefähr 1220 ppm.
Diese Probe diente dazu, ein Maß für die Höhe der
Verunreinigung des Tantalpulvers zu erhalten, wenn
unter Verwendung von herkömmlichem Gettermaterial
ohne die vorteilhafte Wirkung einer
Tantaleinkapselung verfahren wurde.
Die Ergebnisse aller vier Experimente werden in
Tabelle 1 wiedergegeben. Die Daten zeigen klar an,
daß der Sauerstoffgehalt des Tantalpulvers ohne
Verunreinigung des Tantalpulvers kontrolliert werden
kann, wenn das erfindungsgemäße Getterkomposit
verwendet wird.
Die Daten aus den Versuchen 1-3 zeigen, daß das
eingekapselte Gettermetall als Kontrolle des
Sauerstoffgehalts fungiert, während es weiterhin zur
Vermeidung jeglicher nennenswerter Verunreinigung
des Tantalmaterials durch das Titangettermetall
dient.
Die Daten aus dem Vergleichsversuch zeigen, daß
Titan gut als ein Sauerstoffgettermetall verwendet
werden kann aber, ohne Einkapselung, das
Tantalmaterial verunreinigt.
Wie für einen Fachmann ersichtlich, kann die
vorliegende Erfindung in anderer Weise ausgeführt
oder abgewandelt werden, ohne daß dadurch der
Schutzumfang der Erfindung verlassen wird.
Claims (8)
1. Verfahren zur Kontrolle des Sauerstoffgehalts in
einem Werkstoff aus Tantal, wobei der Werkstoff
bei einer Temperatur im Bereich von 900 bis
2400°C unter einer wasserstoffhaltigen Atmos
phäre erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff in Gegenwart eines Getter-Kompo
sits erhitzt wird, das ein in Tantal eingekap
seltes Gettermetall aufweist, welches mehr
Aktivität gegenüber Sauerstoff besitzt als der
Werkstoff aus Tantal.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gettermetall aus Titan,
Zirkon, Calcium, Cer, Hafnium, Lanthan, Lithium,
Praseodym, Scandium, Thorium, Uran, Vanadin,
Yttrium und Mischungen davon besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Getter-Komposit eine
Tantalkapsel mit Gettermetall ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gettermetall Titan oder
Zirkon ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus Tantal bis
zu einer Temperatur im Bereich von ungefähr 1100
bis 2000°C erhitzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Werkstoff aus Tantal bis
zu einer Temperatur im Bereich von ungefähr 1300
bis 1600°C erhitzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Getter-Komposit in
physikalischem Kontakt mit dem Werkstoff aus
Tantal steht.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tantalumhüllung aus
einer Tantalfolie mit einer Dicke von ungefähr
5 × 10-3-2,5 × 10-2 mm besteht.
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