DE402587C

DE402587C - Bremsdruckregler fuer druckluftgebremste Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE402587C
Application number: DEK87994D
Authority: DE
Original assignee: Knorr Bremse AG
Current assignee: Knorr Bremse AG
Priority date: 1924-01-01
Filing date: 1924-01-01
Publication date: 1924-09-18

Description

Bremsdruckregler für druckluftgebremste Kraftfahrzeuge. Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremsdruckregler für mit Druckluftbremse ausgerüstete Kraftfahrzeuge. Es sind Bremsdruckregler für derartige Kraftwagen bekannt, bei denen die Räder selbsttätig wieder zum Rollen gebracht werden, wenn sie infolge zu starker Bremsung oder infolge glatter oder schlüpfriger Fahrbahn durch die Bremsvorrichtung festgestellt werden, so daß sie auf der Fahrbahn gleiten. Der Nachteig der bekannten Bremsdruckregler liegt nun darin, daß ein einziger Regler alle vier oder wenigstens die beiden durch den Motor angetriebenen Räder beein$ußt. Es ist jedoch möglich, daß bei vereister oder aus anderen Gründen schlüpfriger Fahrbahn beim Bremsen jedes -der vier Räder eine andere Umdrehungsgeschwindigkeit besitzt bzw. daß das eine oder das andere Rad durch die Bremse festgehalten wird, während die anderen Räder noch rollen. Dabei kann der Fahrzeugführer vollkommen die Gewalt über das Fahrzeug verlieren, besonders wenn bei abschüssiger glatter Fahrbahn. eins der Vorderräder festgebremst wird. Es ist daher zur Vermeidung dieses Mißstandes für jedes der Räder ein besonderer Bremsdruckregler vorzusehen.
Ein solcher Bremsdruckregler, der an jedem Rad angebracht werden kann, ist auf der Zeichnung dargestellt.
Abb. i zeigt einen Schnitt durch ein mit dem Erfindungsgegenstand versehenes Vorderrad eines Kraftwagens. Abb.2 zeigt den in ein Rad eingebauten Fliehkraftregler, der die Steuerorgane der Vorrichtung beeinflußt.
Abb.3 zeigt eine Einzelheit.
Der Achsschenkel besitzt in einer Ausbohrung eine Buchse i, die mit zwei Reihen im Kreise angeordneter Bohrungen 2 und 3 versehen ist. In der Buchse i befindet sich ein eingeschliffener Kolben 4. Gegen die eine Stirnseite des Kolbens legt sich ein Druckstift 7, der durch einen Hebel 24 in der Pfeilrichtung verschoben werden kann, zu welchem Zweck der Hebel. 24 mit einem schrägen Ansatz versehen ist (Abb. 3). Der Raum, in welchem sich die Buchse i und der Kolben 4 befinden, wird durch die Verschraubung 8 luftdicht verschlossen. In den Kolbenraum mündet ein Kanal 9, der durch eine biegsame Verbindung io an die Druckluft. bremsleitung angeschlossen ist. Die kreisförmig in der Buchse i angeordneten Bohrungen 2 münden in einen ringförmigen Kanal i i, der durch die Bohrung 12 und das Rohr 13 mit dem Bremszylinder 14 in Verbindung steht. Eine andere 'Reihe kreisförmiger Bohrungen 3 mündet in den ringförmigen Sammelkanal 15, der durch die Bohrungen 16 mit der Außenluft verbunden ist.
Der in Abb. 2 dargestellte Fliehkraftregler besteht aus zwei Hebeln 2o, die um Bolzen 17 drehbar sind und die 'Schwunggewichte z i tragen. Die Hebel sind durch Zugstangen 22 mit dem Hebel 24 verbunden, dex in der aus Abb. 3 ersichtlichen. Weise den Druckstift 7 beeinfltiSt.- Eine am Hebel 24 angreifende Zugfeder _25 sucht diesen beständig so an den Stift 7 herzuziehen, daß letzterer in der Pfeilrichtung i bewegt wird und den Kolben 4 nach rechts verschiebt. Die Bewegung der Hebel 20 ist durch Anschläge 18 und i 9 begrenzt. Die Spannung der Feder --5 kann in bekannter Weise durch eine Mutter 26 geregelt werden.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: . -Dreht sich das Rad mit einer gewissen Umdrehungszahl, so werden die Schwunggewichte 2 i nach außen geschleudert, der Hebel 24 erfährt dabei eine Drehung, die ihn von dem 'Stift 7 entfernt und die Feder 25 spannt. Tritt jetzt beim Bremsen durch den Kanal9 Druckluft vor den Kolben 4, so wird dieser nach links gedrückt bis er durch den Kopf des Druckstiftes 7 an der Weiterbewegung verhindert wird; dadurch werden die Bohrungen 2 freigelegt und der Bremszylinder des betreffenden Rades wird beaufschlagt. Bei dieser Stellung des Kolbens 4 können mittels des Führerbremsventils beliebige Verstärkungen und Abschwächungen der Bremswirkung durch Ein- und Auslassen von Druckluft hervorgerufen werden. Sinkt die Umdrehungszahl des mit der Vorrichtung versehenen Rades unter den der Spannung der Feder 25 entsprechenden Betrag, so drückt die in der Pfeilrichtung wirkende Komponente dieser Federkraft den Druckstift 7 und damit den Kolben 4 in der Pfeilrichtung zurück, so daß der Bremszylinderdruck durch Rohr 13, Bohrung 12 und über die nunmehr durch den Kolben 4 freigelegten Bohrungen 3 und durch die Bohrungen 16 in die Außenluft entweicht; die Bremswirkung läßt nach, das betreffende Rad beginnt wieder zu rollen.
Der gezeichnete Doppelkolben 4 stellt nur eine als Beispiel gewählte Ausführungsform des Steuerorgans dar; statt seiner können andere bekannte Maschinenelemente, etwa entlastete Ventile, Schieber o. dgl. Verwendung finden.

Claims

PATENT-ANSPRÜcHE: i. Bremsdruckregler für druckluftgebremste Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem mit Bremseinrichtung versehenen Rad ein Fliehkraftregler vorgesehen ist, der einen die Entlüftung des Bremszylinders regelnden Kolben oder ein ähnliches Organ derart beeinflußt, daß die Bremswirkung aufhört, sobald die Verzögerung des Rades ein bestimmtes Maß überschreitet oder das Rad zum Gleiten kommt. z. Bremsdruckregler nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Längsbohrung des Achsschenkels ein unter dem Einfluß des Fliehkraftreglers stehender Kolben (4) o. dgl. torgesehen ist, der bei stillstehendem oder sich nur langsam drehendem Rad den Bremszylinder mit der Außenluft verbindet, bei in rascher Umdrehung befindlichem Rad durch die beim Bremsen zum Bremszylinder strömende Druckluft jedoch derart verschoben wird, daß er die Verbindung zwischen Bremszylinder und freier Luft abschließt.