DE4024585C2 - Kugelgelenkkopf für fotografische Stative - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kugelgelenkkopf für fotografische Stative mit einem Gehäuse, in welchem eine mit einem Kameraauflageteller versehene Gelenkkugel angeordnet und mittels einer im Gehäuse angeordneten Feststellschraube feststellbar ist.

Kugelgelenkköpfe dieser Art sind bekannt. In aller Regel dienen sie zur dreidimensionalen Bewegung der Kameraauflageplatte. Insbesondere bei Film- und Video­ aufnahmen ist es jedoch häufig erwünscht, zweidimensionale Schwenks (2D) auszuführen, um im Filmablauf eine Kontinuität zu erhalten. Hierfür sind um eine Achse schwenkbare Kamera­ auflageplatten ausreichend und auch sinnvoll. Gelegentlich ist es jedoch bei Filmaufnahmen auch erwünscht, drei­ dimensionale Bewegungen (3D) durchzuführen.

Um beide Möglichkeiten miteinander zu verbinden, ist es auch bekannt (DE-31 05 989 A1) einen Stift vorzusehen, der in einer in Richtung der vertikalen Achse des Stativs verlaufenden Bohrung verschiebbar und mit einer Ausnehmung im unteren, festehenden Teil des Kugelgelenkkopfs in Eingriff bringbar ist. Nach dem Eingriff des Stifts in die Ausnehmung, ist nur noch eine Bewegung um die Achse des Stifts möglich.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Stativ zu schaffen, mit dem außer der dreidimensionalen Bewegung des Stativkopfs auch eine zweidimensionale Neigung möglich ist.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Kugelgelenkkof dadurch gelöst, daß unter dem Kameraauflageteller eine mit einer Drucktaste versehene und gegen die Kraft mindestens einer Feder verschiebbare Feststellplatte angeordnet ist, die mit einer Nase lösbar mit einer Ausnehmung eines am Gehäuse angeordneten Neigeteils in Eingriff steht, wobei das Neigeteil um eine rechtwinklig zur Drehachse des Gehäuses verlaufende Achse verschwenkbar ist.

Mit einem solchen Stativkopf kann eine zweidimensionale Bewegung fest eingestellt werden. Unerwünschte Kamerabewegungen in der dritten Dimension sind dann nicht möglich. Dasselbe Stativ kann jedoch auch für eine dreidimensionale Bewegung verwendet werden.

Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist die Nase der Feststellplatte keilförmig ausgebildet. Dadurch wird mit Hilfe der Federn eine spielfreie Klemmung erreicht. Die Federn können als Druckfedern ausgebildet und unterhalb der Kameraauflageplatte angeordnet sein. Vorteilhafterweise sind sie in einer durch die Kameraauflageplatte und die Feststellplatte gebildeten Kammer angeordnet.

Die Erfindung wird an dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht des erfindungsgemäßen Kugelgelenkkopfs in arretierter Stellung für 2D-Bewegungen, teilweise im Schnitt;

Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Kugelgelenkkopf in gelöstem Zustand für 3D-Bewegungen;

Fig. 3 den in Fig. 2 dargestellten Kugelgelenkkopf in gelöstem Zustand für 3D-Bewegungen mit einer anderen Lage des Neigeteils.

Bei dem in Fig. 1 dargestellten Kugelgelenkkopf ist an der Gelenkkugel 1 über einen Hals 2 eine Kameraaufnahmeplatte 3 befestigt, die im Ausführungsbeispiel zwei gegenüberliegende Tasten 3A aufweist, welche mit einer Riffelung versehen sind. Auf dieser Kameraauflageplatte 3 ist in bekannter Weise eine abnehmbare Befestigungsplatte 4 angeordnet, die einen Gewindebolzen 5 für die Befestigung einer Kamera trägt. Diese Befestigungsplatte 4 ist durch Eindrücken der Tasten 3A lösbar. Ein Gehäuse 6 für das Kugelgelenk ist drehbar auf einer Grundplatte 7 befestigt, die ihrerseits mit einem Gewinde 8 auf einem Stativ befestigbar ist. Das Gehäuse 6 ist auf der Grundplatte 7 um eine vertikale Achse drehbar und durch eine Klemmschraube 9 feststellbar.

Auf der in der Zeichnung linken Seite ist ein Schwenkhebel 10 vorgesehen, der durch einen Feststellknopf 11 in seiner Winkellage relativ zu einer durch den Stativkopf verlaufenden horizontalen Achse einstellbar ist. In Richtung dieser Achse verläuft ein mit dem Feststellknopf 11 verbundener Bolzen 11A, der an seinem Ende mit einem Gewinde 11B versehen ist, das mit einer Gewindebohrung 6A des Gehäuses 6 in Eingriff steht. Auf dem die Gewindebohrung 6A aufweisenden zapfenförmig ausgebildeten Teil 6B des Gehäuses 6 ist mit einem zylindrischen Ansatz 12 ein Neigeteil 13 gelagert, der an seinem oberen Ende eine keilförmige Ausnehmung 13A aufweist. In diese Ausnehmung 13A greift die keilförmige Nase 14A einer Feststellplatte 14 ein, die an der Unterseite der Kameraaufnahmeplatte 3 gelagert und gegen die Kraft von zwei Federn 21 verschiebbar ist. Diese Federn 21 sind in einer Kammer 22 unter der Kameraauflageplatte 3 angeordnet, die gebildet wird durch die Kameraauflageplatte 3 und die Feststellplatte 14, wobei die Federn 21 auf der einen Seite an einem Ansatz 14B der Feststellplatte 14 und auf der anderen Seite an einem Ansatz 3B der Kameraauflageplatte 3 anliegen.

Auf dem zylindrischen Ansatz 12 des Neigeteils 13 ist mit einer zylindrischen Ausnehmung der flache Teil 15 des Schwenkhebels 10 gelagert. Dieser flache Teil 15 des Schwenkhebels 10 weist auf der dem Feststellknopf 11 zugewandten Seite eine Bohrung 15A auf, in die zwei metallische Druckscheiben 17 und 17A eingesetzt sind, die auf dem zylindrischen Teil des Bolzens 11A angeordnet sind. Zwischen diesen beiden Scheiben 17 und 17A befinden sich zwei konzentrisch angeordnete elastische Ringe 16 und 16A. Zwischen dem mit dem Ansatz 12 versehenen unteren Ende des Neigeteils 13 und dem Gehäuse 6 ist eine fest mit dem Gehäuse 6 verbundene metallische Gleitscheibe 18 eingesetzt, an der der Ansatz 12 des flachen Teils des Neigeteils 13 anliegt. Der flache Teil 15 des Schwenkhebels 10 ist auf der dem Neigeteil 13 zugewandten Seite mit einer radialen Verzahnung 15B versehen, die mit einer entsprechenden Verzahnung 13B des Neigeteils 13 lösbar in Eingriff steht.

Auf der dem Feststellknopf 11 gegenüberliegenden Seite des Kugelgelenkkopfs ist eine Klemmschraube 20 vorgesehen, die auf eine Kugelpfanne einwirkt, die mit der Gelenkkugel 1 in Eingriff steht und die deren Feststellung dient.

Der Feststellknopf 11 dient dazu, die Neigung des Schwenkhebels 10 zu verstellen. Hierzu wird der Feststellknopf 11 durch Verdrehen gelöst. Dadurch kann der mit den Zähnen 15B versehene flache Teil 15 des Schwenkhebels 10 nach außen in Richtung des Feststellknopfs 11 bewegt werden, wodurch diese Zähne 15B außer Eingriff mit den Zähnen 13B des Neigeteils 13 kommen. Der Schwenkhebel 10 kann dann in eine für den Benutzer des Stativkopfs geeignete Lage gebracht werden. Durch entgegengesetztes Drehen des Feststellknopfs 11 und seine dadurch bewirkte Verschiebung auf das Gehäuse 6 zu, werden die elastischen Ringe 16 und 16A über die Druckscheiben 17 und 17A zusammengedrückt und die Verzahnung 15B des flachen Teils 15 des Schwenkhebels 10 kommt wieder in Eingriff mit der Verzahnung 13B am Neigeteil 13. Hierdurch wird der Schwenkhebel 10 in seiner Lage festgehalten. Gleichzeitig wird der Neigeteil 13 gegen die Gleitscheibe 18 gepreßt, welche mit dem Gehäuse 6 fest verbunden ist. Durch mehr oder weniger starkes Eindrehen des Feststellknopfes 11 kann eine Dämpfung der Bewegung des Schwenkhebels 10 erreicht werden.

In dem in Fig. 1 dargestellten Zustand dient der Kugelgelenkkopf als 2D-Kopf, d. h. er ist nach Lösen der Klemmschraube 9 mit Hilfe des Schwenkhebels 10 um eine vertikale Achse auf der Grundplatte 7 schwenkbar. Er ist außerdem nach Lösen der Klemmschraube 20 um eine durch deren Mittelpunkt hindurchgehende horizontale Achse schwenkbar. Der Kugelgelenkkopf wird bei der Verwendung als 2D-Kopf dadurch in seiner Lage gehalten, daß die keilförmige Nase 14A der Feststellplatte 14 durch die Kraft zweier Druckfedern 21 in die entsprechend ausgebildete, keilförmige Ausnehmung 13A des Neigeteils 13 gedrückt wird. Infolge der keilförmigen Ausbildung beider Teile und dem Druck der Federn 21 sind beide Teile spielfrei miteinander verbunden. Die Druckfedern 21 sind beiderseits des Halses 2 der Gelenkkugel 1 in Kammern 22 angeordnet, die zwischen der Kameraauflageplatte 3 und der Feststellplatte 14 gebildet sind, wobei die Federn 21 mit einem Ende (in der Zeichnung rechts) an einem Ansatz 3B der Kameraauflageplatte 3 und mit ihrem anderen Ende an einem Ansatz 14B der Feststellplatte 14 anliegen. Mit Hilfe des Feststellknopfs 11 ist der Winkel zwischen dem Neigeteil 13 und dem Schwenkhebel 10 so einstellbar, daß er durch den Benutzer bequem handhabbar ist.

Die Fig. 2 zeigt, wie der erfindungsgemäße Kugelgelenkkopf durch Eindrücken der Drucktaste 14C aus der strichpunktiert gezeichneten Lage nach Fig. 1 befreit wurde. Die Kameraaufnahmeplatte 3 ist nach Lösen der Feststellschraube 20 nunmehr um den Mittelpunkt der Gelenkkugel 1 in jeder beliebigen Richtung verschwenkbar und kann damit als 3D-Kopf eingesetzt werden.

Um die Bewegungsmöglichkeit der Kameraauflageplatte 3 auch in Richtung des Feststellknopfs 11 zu gewährleisten, kann der Schwenkhebel 10 nach oben geschwenkt werden, wodurch der Neigeteil 13 um die Achse des Feststellknopfs 11 entgegen dem Uhrzeigersinn weggeschwenkt wird. Es ist auch möglich, die größere Verschwenkbarkeit der Kameraauflageplatte 3 dadurch zu erreichen, daß der Neigeteil 13 getrennt vom Schwenk­ hebel 10 entgegen dem Uhrzeigersinn weggedreht wird. Dies geschieht in der Weise, daß der Feststellknopf 11 zunächst so weit herausgedreht wird, daß sich die Verzahnung 13B/15B löst. Dann wird der Neigeteil 13 entgegen dem Uhrzeigersinn um etwa 90° oder mehr verdreht und danach durch Anziehen des Feststellknopfs 11 in der neuen Lage arretiert. Die hierdurch erreichte Anordnung ist in Fig. 3 dargestellt.

Claims (4)

1. Kugelgelenkkopf für fotografische Stative mit einem Gehäuse, in welchem eine mit einem Kameraauflageteller versehene Gelenkkugel angeordnet und mittels einer im Gehäuse angeordneten Feststellschraube feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Kameraauflageteller (3) eine mit einer Drucktaste (14C) versehene und gegen die Kraft mindestens einer Feder (21) verschiebbare Feststellplatte (14) angeordnet ist, die mit einer Nase (14A) lösbar mit einer Ausnehmung (13A) eines am Gehäuse (6) angeordneten Neigeteils (13) in Eingriff steht, wobei das Neigeteil (13) um eine rechtwinklig zur Drehachse des Gehäuses (6) verlaufende Achse (11A) verschwenkbar ist.

2. Kugelgelenkkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (14A) der Feststellplatte (14) und/oder die Ausnehmung (13A) im Neigeteil (13) keilförmig ausgebildet sind.

3. Kugelgelenkkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Feder (21) unterhalb der Kameraauflageplatte (3) angeordnet und als Druckfeder ausgebildet ist.

4. Kugelgelenkkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (21) in einer durch die Kameraauflage­ platte (3) und die Feststellplatte (14) gebildeten Kammer (22) angeordnet sind.