DE4020262A1 - Kolben fuer eine gemischverdichtende brennkraftmaschine - Google Patents
Kolben fuer eine gemischverdichtende brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kolben für eine
gemischverdichtende Brennkraftmaschine gemäß Oberbegriff des
Hauptanspruches.
Bei einem gattungsgemäßen, aus der DE-PS 4 65 592 bekannten
Kolben ist der Brennraum der Brennkraftmaschine im Bereich des
oberen Totpunktes durch einen auf dem Kolbenboden vorgesehenen
Quersteg in zwei Einzelbrennnräume unterteilt, wodurch eine
Verbesserung der Zünd- und Durchbrenngeschwindigkeit des Ge
misches sowie eine Erhöhung der spezifischen Leistung der
Brennkraftmaschine erreicht wird. Hierzu ist es aber erforder
lich, daß das Gemisch in jedem Einzelbrennraum über je eine
separate Zündkerze gezündet wird. Neben der besonderen Ausge
staltung des Kolbens sind an einer konventionellen Brennkraft
maschine (mit nur einer Zündkerze) zusätzlich noch am Zylin
derkopf Maßnahmen für die Aufnahme einer zweiten Zündkerze zu
treffen, was mit einem erhöhten Bau- und Kostenaufwand verbun
den ist.
Ein gattungsgemäßer Kolben ist ferner aus der US-PS 47 45 891
bekannt. Aber auch hier werden zur Zündung des Gemisches zwei
Zündkerzen benötigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Kolben der im
Oberbegriff des Hauptanspruches beschriebenen Art zu schaffen,
mit welchem bei einer konventionellen Brennkraftmaschine eine
Verbesserung der Verbrennung, insbesondere eine Erhöhung der
Durchbrenngeschwindigkeit des Gemisches erzielt werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kenn
zeichnenden Teiles des Hauptanspruches gelöst.
Befindet sich der Kolben im oberen Totpunkt, so wird der
Brennraum der Brennkraftmaschine in zwei Einzelbrennräume un
terteilt. Bei dem erfindungsgemäßen Kolben jedoch ist durch den
Durchlaß in dem Quersteg immer noch eine Verbindung geringen
Querschnitts zwischen den beiden Einzelbrennräumen gegeben.
Wird nun einige Grad vor dem oberen Totpunkt das Gemisch in
einem Einzelbrennraum mittels einer Zündkerze gezündet, so
kommt es in diesem Einzelbrennraum durch die entstehenden Ver
brennungsgase zu einem schnellen Druckanstieg. Demzufolge bil
det sich über die Durchlaßöffnung zu dem anderen Einzelbrenn
raum eine Strömung heißer Brenngase aus, deren Strömungsge
schwindigkeit relativ groß ist. Diese Gasströmung verursacht
nun in dem anderen Einzelbrennraum ein Verwirbelung des dort
vorgelagerten, aber noch nicht gezündeten Gemisches. Ist dieses
Gemisch schließlich auch gezündet, so wird es, - eben infolge
der zuvor verursachten Verwirbelung - mit einer hohen Durch
brenngeschwindigkeit umgesetzt. Dies bedeutet, daß die Neigung
zum Klopfen, d. h. zum unkontrollierten Zünden von Kraftstoff
teilchen an Stellen, die von der Flammenfront noch nicht er
reicht wurden, stark reduziert ist. Es kann daher ein höheres
Verdichtungsverhältnis gefahren werden, woraus letztlich ein
verbesserter Wirkungsgrad resultiert. Auch kann auf klopfredu
zierende Maßnahmen, wie z. B. Quetschspalten, welche die Schad
stoffemission negativ beeinflussen, verzichtet werden. Durch
die schnelle Umsetzung des Gemisches kann ferner der Zündzeit
punkt in Richtung spät verschoben werden, ohne daß die Ver
brennung zu stark in den Expansionstakt verlagert werden würde.
Mit der Verwendung eines erfindungsgemäßen Kolbens ist eine
zweite Zündkerze für den zweiten Einzelbrennraum nicht mehr
erforderlich, so daß eine Umrüstung konventioneller Brenn
kraftmaschinen nur mit einem geringen baulichen Aufwand ver
bunden ist.
Die Durchlaßöffnung im Quersteg im Bereich der Zylinderwandung
anzuordnen, hat den Vorteil, daß sich in dem Einzelbrennraum,
in welchen die Strömung übertritt, zusätzlich noch ein Drall
ausbildet, wobei in dem Fall, daß in dem Quersteg an beiden
Zylinderwandungsenden je eine Durchlaßöffnung vorgesehen ist,
sich in dem besagten Einzelbrennraum zwei entgegengesetzt dre
hende Dralle ausbilden, wodurch die Wirbelbildung verstärkt
wird. Ferner wird mit dieser Ausgestaltung bewirkt, daß in dem
Einzelbrennraum, in welchen der Gasstrom übertritt, die
Entflammung des Gemisches vom Brennraumrrand her erfolgt. Dies
führt zu einer Reduzierung der Kohlenwasserstoffemission, da
weniger an unverbranntem Gemisch in den Bereich zwischen Kolben
und Zylinderwandung (Feuerstegspalt) gelangen kann. Dies gilt
für beide Einzelbrennräume insbesondere dann, wenn der Kolben
gemäß Anspruch 4 ausgebildet ist.
Mit der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 8 ist eine
vorteilhafte Dimensionierung der beiden Einzelbrennräume im
Verhältnis zueinander aufgezeigt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispieles dargestellt.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kolben in einer Draufsicht und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Fig. 1 längs der Linie
II-II.
Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht einen in einem Zylinder 1
einer gemischverdichtenden Brennkraftmaschine geführten Kolben
2. Auf dem Kolbenboden 3 ist ein Quersteg 4 angeordnet, welcher
in der oberen Totpunktstellung des Kolbens 2 den durch Zylin
derkopf 20 und Kolben 2 selbst gebildeten Brennraum in zwei
Einzelbrennräume 6 und 7 unterteilt. In Fig. 2 ist zu sehen,
daß der Kolben 2 sich momentan in seiner oberen Totpunktstel
lung befindet. Im Bereich der Zylinderwandung 8 ist die Höhe
des Quersteges 4 reduziert, so daß dadurch je eine Durchlaß
öffnung 5 gebildet ist, über welche die beiden Einzelbrennräume
6 und 7 miteinander in Verbindung stehen. Die beiden Einzel
brennräume 6 und 7 sind gebildet durch in den Kolbenboden 3
eingeformte Mulden 9 bzw. 10, wobei die Höhe der
zylinderwandungsseitigen Muldenränder 11 bzw. 12 geringer ist,
als die Höhe des Quersteges 4. Die Tiefe der beiden Mulden 9
und 10 ist im Bereich des Quersteges 4 am größten. In die Mulde
9 des Einzelbrennraumes 6 ragt eine im Zylinderkopf 20 ver
schraubte Zündkerze 13. Ausgehend vom Randbereich des Quer
steges 4 erstreckt sich in den Einzelbrennraum 6, in welchen
die Zündkerze 13 hineinragt, je eine die Mulde 9 dieses Ein
zelbrennraumes 6 umgreifende Zunge 14 bzw. 15, deren Höhe sich
ausgehend von dem Quersteg 4 stetig verringert.
Die Größe der beiden Einzelbrennräume 6 und 7 ist so ausgelegt,
daß der Einzelbrennraum 6 etwa 25% und der Einzelbrennraum 7
etwa 75% des gesamten Kompressionsvolumens der Brennkraftma
schine (Brennraumvolumen im oberen Totpunkt) beträgt.
Während des Betriebes der Brennkraftmaschine wird nun zunächst
das angesaugte Gemisch in den beiden Einzelbrennräumen 6 und 7
gleichmäßig verdichtet (die Gaswechselsteuerungsventile wurden
der Übersichtlichkeit wegen in der Zeichnung nicht
dargestellt). Kurz bevor der Kolben 2 in seine obere Totpunkt
stellung gelangt, wird das Gemisch in dem Einzelbrennraum 6
über die Zündkerze 13 gezündet. Mit der Umsetzung des Kraft
stoffgemisches kommt es nun zu einem Druckanstieg in dem Ein
zelbrennraum 6. Da im Bereich des oberen Totpunktes die beiden
Einzelbrennräume 6 und 7 nur über die beiden Durchlaßöffnungen
5 in Verbindung stehen - der Quersteg 4 mit den beiden Zungen 14
und 15 und der Zylinderkopf 20 selbst begrenzen einen nur ver
gleichsweise minimalen Spalt 21 -, bildet sich nun über diese
Durchlaßöffnungen 5 (Druckausgleich zwischen den beiden Ein
zelbrennräumen 6 und 7) eine Strömung heißer Brenngase aus
(Pfeile 16), welche mit einer hohen Geschwindigkeit in den
Einzelbrennraum 7 eindringt, dort das vorgelagerte Gemisch
verwirbelt und von der Zylinderwandung 8 her entzündet. Die
beiden an den Quersteg 4 anschließenden Zungen 14 und 15 dienen
ferner als Leitwände, an welchen entlang die heißen Brenngase
in Richtung der beiden Durchlaßöffnungen 5 geführt werden.
Durch die Wirbelbildung in dem Einzelbrennraum 7 wird das Ge
misch mit einer relativ hohen Durchbrenngeschwindigkeit umge
setzt. In dem Einzelbrennraum 7 treffen die beiden über die
Durchlaßöffnungen 5 eingetretenen Gasströmungen an der Stelle
17 gegeneinander, wodurch sich zwei entgegengesetzt drehende
Wirbel (Pfeile 18 und 19) ausbilden, welche die Durchbrennge
schwindigkeit des Gemisches zusätzlich erhöhen.
Claims (9)
1. Kolben für eine gemischverdichtende Brennkraftmaschine mit
einem auf dem Kolbenboden angeordneten, den Brennraum der
Brennkraftmaschine im Bereich des oberen Totpunktes in zwei
Einzelbrennräume unterteilenden Quersteg,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Quersteg (4) mindestens eine Durchlaßöffnung (5) zur
Verbindung der beiden Einzelbrennräume (6 und 7) aufweist.
2. Kolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchlaßöffnung (5) im Bereich der Zylinderwandung (8)
vorgesehen ist.
3. Kolben nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des Quersteges (4) im Bereich der Zylinderwandung
(8) reduziert ist.
4. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Einzelbrennräume (6 bzw. 7) durch Kolbenboden
mulden (9 bzw. 10) gebildet sind, wobei die Höhe der
zylinderwandungsseitigen Muldenränder (11 bzw. 12) geringer ist
als die Höhe des Quersteges (4).
5. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur in einem der beiden Einzelbrennräume (6) eine Zündkerze
(13) vorgesehen ist.
6. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Quersteg (4) auf jeder Seite in je eine den die Zünd
kerze (13) aufnehmenden Einzelbrennraum (6) umgreifende Zunge
(14 bzw. 15) übergeht, wobei die Höhe der Zungen (14 bzw. 15)
sich ausgehend von dem Quersteg (4) stetig verringert.
7. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Quersteg (4) zu dem die Zündkerze (13) aufnehmenden
Einzelbrennraum (6) hin abgeschrägt ist.
8. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen des die Zündkerze (13) aufnehmenden Einzel
brennraumes (6) etwa 20-30% und das des anderen Einzelbrenn
raumes (7) etwa 80-70% des gesamten Kompressionsvolumens der
Brennkraftmaschine beträgt.
9. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Tiefe der beiden Kolbenbodenmulden (9 bzw. 10) im Bereich
des Quersteges (4) am größten ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4020262A DE4020262A1 (de) | 1990-06-26 | 1990-06-26 | Kolben fuer eine gemischverdichtende brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4020262A DE4020262A1 (de) | 1990-06-26 | 1990-06-26 | Kolben fuer eine gemischverdichtende brennkraftmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4020262A1 true DE4020262A1 (de) | 1992-01-09 |
DE4020262C2 DE4020262C2 (de) | 1992-06-04 |
Family
ID=6409067
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4020262A Granted DE4020262A1 (de) | 1990-06-26 | 1990-06-26 | Kolben fuer eine gemischverdichtende brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4020262A1 (de) |
Cited By (3)
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RU2727951C1 (ru) * | 2019-12-09 | 2020-07-27 | Андрей Сергеевич Космодамианский | Камера сгорания двигателя внутреннего сгорания с воспламенением от сжатия |
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- 1990-06-26 DE DE4020262A patent/DE4020262A1/de active Granted
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Also Published As
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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